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Kulturfenster Nr. 04|2017 – August 2017

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Aus Verband und Bezirken<br />

Heimatpflege<br />

Motocross-Fahrer behindern<br />

Wanderer<br />

Alter Weg zwischen Branzoll und Aldein zweckentfremdet<br />

Teilstücke des Weges von Branzoll nach Aldein (Fotos: AT, © Peer <strong>–</strong> www.suedtirolerland.it)<br />

Einst war der heutige Wanderweg die wichtigste<br />

Verbindung zwischen den beiden<br />

Dörfern. Nach dem Ausbau der Verkehrswege<br />

wurde der anschauliche Weg gerne<br />

von Ausflüglern und Wanderern beschritten.<br />

Mitten im Grünen bietet er im Unterland<br />

eine ideale Alternative zu höher gelegenen<br />

Wanderrouten. Allerdings sind<br />

Wanderer und Pflanzenbestand in jüngster<br />

Zeit nicht mehr sicher: Motocross-Fahrer<br />

verunstalten die Idylle.<br />

„So kann es nicht mehr weitergehen“, so<br />

Bruna Corteletti, Ortsbeauftragte des Heimatpflegeverbandes<br />

in Branzoll. Der Weg<br />

von Branzoll nach Aldein sei für Motorräder<br />

gesperrt und als Naherholungszone<br />

deutlich ausgeschildert. Insofern sei die<br />

neuerliche Zweckentfremdung auf ihrem<br />

Gemeindegebiet für Wanderer und Natur<br />

eine Zumutung und insgesamt nicht tragbar.<br />

Verbotsschilder würden entweder ignoriert<br />

oder schlichtweg abmontiert. Gegen<br />

derartige Gesetzeswidrigkeit müsse doch<br />

vorgegangen werden können. „Zum Schutz<br />

und zur Zufriedenheit aller sollte hier unbedingt<br />

eine Lösung gefunden werden.<br />

Für Motocross- bzw. Trial-Fahrer muss<br />

eine geeignete Piste bereitgestellt werden<br />

und die zuständigen Landesämter müssen<br />

mehr Kontrollen auf den Wanderwegen<br />

durchführen, damit die Regeln eingehalten<br />

werden“, fordert die engagierte<br />

Heimatpflegerin.<br />

Weg mit historischer und<br />

kultureller Bedeutung<br />

Der heutige Wanderweg ist nicht nur<br />

von geschichtlichem Interesse, sondern<br />

wird heute noch jährlich Schauplatz für<br />

sportlich-gesellschaftliche Ereignisse. Bis<br />

1958 war der Weg nämlich die wichtigste<br />

Verbindung zwischen den zwei Ortschaften<br />

Branzoll und Aldein. Von Holzhändlern<br />

und Bauern mit Fuhrwerken und<br />

später mit motorbetriebenen Transportmitteln<br />

befahren, war er eine äußerst belebte<br />

und vielseitig genutzte Verbindungsstraße.<br />

Die Erinnerung an diese Zeit lebe<br />

auf der Strecke weiterhin und solle möglichst<br />

intakt erhalten bleiben, wünschen<br />

sich die Heimatpfleger. Zum anderen wird<br />

der Weg jedes Jahr für den Berglauf von<br />

Branzoll nach Aldein hergerichtet. Spendengelder<br />

werden aufgebracht, Freiwillige<br />

leisten unermüdlich Instandhaltungsarbeiten.<br />

Dies ist allerdings kaum mehr zu<br />

leisten, da die Motorräder den Weg immer<br />

wieder aufs Neue ruinieren. Deshalb ergeht<br />

ein dringender Appell an die Verantwortlichen,<br />

diesem Zustand ein baldiges<br />

Ende zu bereiten.<br />

Sylvia Rottensteiner<br />

<strong>Nr</strong>. 04 | <strong>August</strong> <strong>2017</strong> 43

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