Kulturfenster Nr. 04|2017 – August 2017

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Das Thema Alle Erwartungen übertroffen! Kindersingwoche des Südtiroler Chorverbandes Die Kinder wachsen jedes Jahr zu einer Gemeinschaft zusammen. „Ich bin wirklich begeistert!“ Die Verbandsobmannstellvertreterin des Südtiroler Chorverbandes Margareth Greif war beim Abschlusskonzert der Kindersingwoche am 8. Juli in der Hauswirtschaftsschule Frankenberg in Tisens beeindruckt von der Leistung der jugendlichen Teilnehmer. Unter dem Motto „Morendo - Crime Time in Frankenberg" hatten die 62 Kinder und Jugendlichen ein Singspiel aufgeführt, das nicht nur die Vizeobfrau des Südtiroler Chorverbandes und den Obmann des Bezirks Burggrafenamt-Vinschgau Karl Werner, sondern auch die zahlreich erschienenen Eltern, Freunde und Verwandten der jungen Teilnehmer begeisterte. "Das Motto war vielversprechend und hat alle Erwartungen übertroffen“, betonte Margareth Greif in ihren Grußworten. Sie beglückwünschte Kursleiter Michael Feichter und die Referenten Sophie Eder (Vokalbetreuung), Andrea Oberparleiter (Vokalbetreuung), Daniel Renner (Choreografie und Tanz) und Lukas Erb (Klavier und Band) zur gelungenen, vielseitigen Abschlussveranstaltung und die jungen Sängerinnen und Sänger für ihre Leistung in Gesang, Tanz und Spiel. Sie zeigte sich überzeugt davon, dass es wohl „eine besondere Freude und Genugtuung der Referenten sein muss, den Kinder und Jugendlichen die Freude und Lust am Singen derart zu vermitteln und so auch den Nachwuchs in unseren Chören zu fördern.“ Margareth Greif bedankte sich auch bei der Hausverwaltung und den Unterstützern der Schulungsangebote des Südtiroler Chorverbandes. KF: Warum ist die Kindersingwoche so erfolgreich? Michael Feichter: Heuer nahmen 62 Kinder an der Singwoche teil, noch nie waren es so viele. Die Kinder sind großteils zwischen neun und 15, aber auch ein paar 16-jährige sind dabei, die unbedingt dabei sein wollten, weil sie die Singwoche schätzen und lieben gelernt haben. Die Hälfte der Teilnehmer ist heuer schon zum vierten Mal dabei! Erfreulich ist auch, dass 17 Buben an der Schulung teilnehmen. Die Singwoche ist sicher nicht nur wegen des tollen Freizeitprogramms beliebt, sondern auch weil musikalisch für jeden etwas dabei ist. Vom Renaissanceüber das Volkslied bis hin zu Rock und Pop, wir bringen den Kindern die ganze Bandbreite der Vokalmusik näher, das ist unsere Philosophie. KF: Das ist sicher eine Herausforderung für Referenten und Teilnehmer? Michael Feichter: Sicher, auch weil alle Kinder verschiedene Voraussetzungen mitbringen. Viele haben schon eine musikalische Vorbildung, andere wollen den 4 KulturFenster
Chorwesen Kursleiter Michael Feichter ist ein „Projektmensch“ Chorgesang erst kennenlernen. Alle Kinder wollen gefordert und gefördert werden und so ist es unsere Aufgabe, in kurzer Zeit die Teilnehmer zu einer homogenen Gruppe zusammenzuführen um dann auch ein Projekt, in unserem Fall eine Art „Musical“ auf die Bühne zu bringen. Dabei singen wir nicht einfach drauflos. Wir haben Spezialisten, die den Kindern einen gesunden Umgang mit der Stimme beibringen. Das scheint mir besonders wichtig. Die zwei Stimmbildnerinnen Sophie Eder und Andrea Oberparleiter sowie auch ich selbst helfen den Kindern dabei durch Gruppenstimmbildung und soweit möglich auch in Einzelstimmbildung, Lukas Erb ist der Fachmann für die Instrumentalmusik. Denn die Kinder können auch ihre Instrumente mitbringen und darauf musizieren, was sie auch gerne tun. Mit Daniel Renner haben wir einen professionellen Choreographen – auch bei Tanz, Zur Person Michael Feichter: Schlagzeuger, Sänger und Musikpädagoge Kursleiter der beliebten Singwoche, an der Kinder im Alter zwischen 9 und 15 teilnehmen, ist der aus Luttach stammende Michael Feichter. Seit 2006 ist der 40-jährige dabei, zuerst war er Referent für Percussion, 2009 übernahm er nach Waltraud Pörnbacher die Leitung der Kindersingwoche des SCV. Feichter studierte am Mozarteum Salzburg und am Tiroler Landeskonservatorium Schlagzeug und Gesang und ist Lehrer für Schlagzeug an der Musikschule im Oberen Pustertal. Seine Leidenschaft gilt aber nicht nur dem Unterricht von Kindern und Jugendlichen, sondern auch dem Singen. Schon während seines Studiums sang er im Extra-Chor am Tiroler Landestheater und gestaltete dort verschiedene Musical-Rollen. Heute singt er als Solist am Domchor Bozen und wirkt als Sänger beim Sommerprojekt „Oper in den Bergen“ in Osttirol, wo er heuer den Andreas Hofer singt und spielt. Bewegung und Ausdruck versuchen wir, die Kinder optimal zu fördern, soweit das in dieser kurzen Zeit eben geht. KF: Viele Kinder singen in der Abschlussveranstaltung auch Solos. Gibt es da eine „Auswahl“? Michael Feichter: Am ersten Tag gibt es immer eine Vorstellrunde, wo jedes Kind vorsingt, allein oder in der Gruppe. Davon ausgehend teilen wir die Kinder in Gruppen und sprechen auch jene an, die ein Solo singen könnten. Viele kommen auch auf uns zu mit dem Wunsch, ein Solo zu singen. Wer sich stärker einbringen will, wird entsprechend gefördert. KF: Es sind also alle motiviert? Michael Feichter: Im Unterschied zum Unterricht an der Schule haben wir nicht das Problem der Motivation, da die Kinder ja freiwillig kommen. Sie singen alle gerne. Unterschätzt wird manchmal, dass es eine ziemlich intensive Woche ist, wobei dies weniger mit dem Alter als mit dem Charakter der Kinder und Jugendlichen zu tun hat. Aber auch da finden wir immer eine Lösung, dass sich auch diese Kinder schlussendlich wohlfühlen. KF: Die Abschlussveranstaltungen sind immer sehr originell und auf die Schulung selbst zugeschnitten, vor einigen Jahren war es etwa ein Mozart-Musical oder letztes Jahr ein Vampir-Musical. Wie gehen Sie da vor? Michael Feichter: Die Abschlussshow erstellen wir selbst. Als Eckpfeiler gibt es die Eröffnungsnummer und die Schlussnummer, die bringen wir Referenten zur Schulung schon mit. Das sind arrangierte, umgetextete Stücke, z.B. ein bekannter Pop-Song zu einem bestimmten Thema. Heuer haben wir das Thema Krimi unter dem Motto „CSI Tirol“. In unserer Geschichte kommen Pink Panther, Miss Marple, Inspektor Gadget und die Ducktales vor. Es ist effektvolle Musik, die gut wirkt. Wir suchen dann ausgehend von diesen Eckpfeilern während der Woche zusätzliche Einzelstücke und schauen, was machbar ist. Das hängt dann auch von den Teilnehmern ab. So ergibt sich dann die Geschichte, wir schreiben sie sozusagen in der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen zu Ende. Die ersten Arrangements machen Andrea Oberparleiter und ich, die restlichen Stücke bearbeiten wir im Team während der Woche. Wir kennen uns schon vom Studium her und sind deshalb ein eingespieltes Team. Es funktioniert wirklich sehr gut! KF: Welche Musik haben Sie heuer ausgewählt? Michael Feichter: Wie immer, gibt es auch heuer ganz verschiedene Gattungen: Von einem Kyrie aus einer klassischen Messe über ein Volkslied und dem „Gefangenenchor“ bis hin zu den Blues Brothers oder dem „Banküberfall“ der EAV und dem Schlager „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“. KF: Die Freizeitgestaltung spielt in dieser Woche auch eine wichtige Rolle? Michael Feichter: Drei Betreuer gestalten mit den Kindern abwechslungsreiche Abende: So gab es heuer eine Abendwanderung, Olympiaden, Sport, Filmea- Nr. 04 | August 2017 5
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