Kulturfenster Nr. 04|2017 – August 2017

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Vorweg Verbandsobmann Pepi Fauster Südtiroler Blasmusiktage 2017 Qualität und Zukunftsorientierung sind die beiden Schwerpunkte der „Südtiroler Blasmusiktage“, zu denen der VSM heuer im Oktober und November herzlich einlädt. In einer Komponisten-Werkstatt wird der renommierte Komponist Thomas Doss mit Interessierten Werke für Gebrauchsmusik erarbeiten. Jan Cober aus Holland wird die Dirigenten in einer Werkstatt an einem international praktizierten Niveau von Blasorchesterleitung ausrichten. Toni Scholl (D) erarbeitet in einem Workshop musiziertechnische Schwerpunkte für die Böhmische. Am Samstag, 28.Oktober, findet im Kurhaus in Meran ein Höhepunkt der breit angelegten Veranstaltung statt. Eine Diskussionsrunde zum Thema „Blasmusik – von gestern oder für morgen“ wird den Reigen eröffnen. Vor dem Kurhaus konzertiert die MK Wengen. Im Pavillon des Fleurs werden die neuen Werke aus der Komponisten-Werkstatt mit der MK St. Michael-Eppan vorgestellt. Abends findet im Kursaal das große Galakonzert mit dem Bezirksblasorchester Meran unter der Leitung von José Villaplana (E) statt, bei dem auch der Blasmusikpreis des Landes Südtirol vergeben wird. Verbandskapellmeister Sigisbert Mutschlechner Die musikalische Gestaltung als Kernpunkt Unsere Musikkapellen haben im Lauf eines Jahres viele verschiedene Auftritte. Dabei geht es nicht nur um das Dabeisein, sondern immer um eine musikalische Gestaltung. Für uns Kapellmeister/innen ist damit unweigerlich die Suche nach geeigneter Literatur verbunden. Viele haben in ihren Archiven gute und brauchbare Literatur, die es herauszuholen gilt. Wenn wir an die Streichorchester denken, so haben diese eine so genannte Standardliteratur, welche sie als Fixpunkte in den einzelnen Konzerten spielen. Haben wir diese Literatur auch, oder sollen bzw. müssen wir immer wieder „neue Werke“ spielen? Ich persönlich denke, dass es zu wenig ist, wenn wir unsere Standardliteratur nur auf die Marschmusik beschränken, denn dort gibt es sie ohne Zweifel. Damit wir unsere Literaturkenntnis vertiefen und auch öffnen, veranstalten wir in unregelmäßigen Abständen Fortbildungsangebote für uns als Kapellmeister. Heuer werden in dieser Hinsicht – abgesehen von den Literaturempfehlungen im KulturFenster - die Komponistenwerkstatt anlässlich der Blasmusiktage 2017 und die Dirigentenwerkstatt mit Jan Cober im November angeboten. Verbandsjugendleiter Meinhard Windisch Verbandsstabführer Klaus Fischnaller Die die Kleinen ganz groß machen Die Jugendarbeit in den Musikkapellen hat sich enorm verändert. Die Aktivitäten reichen von Projekten bis hin zu eigenen Jugendcamps. Das Ziel ist eine eigene bzw. vereinsübergreifende Jugendkapelle. Die besondere Herausforderung ist dabei, mit den ganz jungen Musikantinnen und Musikanten zu arbeiten. Da müssen Töne und Griffe erst erklärt werden und mehrtaktige Pausen sind natürlich Neuland, wie auch noch vieles mehr. Ich weiß, dass es sehr viele Jugendkapellenleiter/innen gibt, die sich mit viel Geduld und Hingabe einsetzen. Hier geht es nicht um Perfektion und Intonation, sondern um Freude und Spaß an der Musik und am gemeinsamen Tun zu vermitteln. Ich kann immer wieder miterleben mit welchem enormen Einsatz sowohl Jugendleiterinnen und Jugendleiter, als auch musikalische Verantwortliche sich bemühen und diese so wertvolle Aufgabe zu meistern. Es sind wahre Motivationskünstler. Ihnen allen möchte ich an dieser Stelle von ganzem Herzen Danke sagen und meinen großen Respekt zollen. Manchmal heißt es wohl: „Na, isch des nett, wia de Kluan spielen“. Was aber an Arbeit und Selbstlosigkeit und vor allem an Geduld abverlangt wird, sieht man meistens nicht auf den ersten Blick. Ein mutiger Schritt nach vorne Abfallen, stehenbleiben, zur richtigen Zeit wieder losmarschieren, wenden, im Takt bleiben und den Marsch gemeinsam beenden – das stand auf dem Trainingsplan der insgesamt 18 Musikkapellen, welche sich für die Marschmusikbewertung in Toblach und Brixen vorbereitet haben und dem Termin im August bzw. September entgegenfiebern. Für einige Musikkapellen war es vielleicht eine große Überwindung sich für die Bewertung anzumelden. Fragen wie „War die Vorbereitung ausreichend?“ oder „Werden wir mit dem Ergebnis zufrieden sein?“ schwirrten vermutlich dem einen oder anderen im Kopf herum. So aufgeregt man bei der Bewertung auch ist und so wichtig das Ergebnis manchmal erscheint, wirklich wichtig ist das richtige Marschieren bei unseren Ausrückungen das ganze Jahr über. Zu solchen Gelegenheiten möchten wir ja auch ein gutes Bild abgeben. Ich möchte euch daher gratulieren, denn bereits mit eurer Anmeldung habt ihr ein Zeichen gesetzt und einen mutigen Schritt nach vorne gemacht. 16 KulturFenster
Das Thema Blasmusik Die neuen Blasmusiksätze zum neuen Gotteslob Eine „Vorausschau“ von Verbandskapellmeister Sigisbert Mustchlechner Für die Gesänge im neuen Gotteslob, das in unserer Diözese bereits seit einiger Zeit in Gebrauch ist, soll es in naher Zukunft auch die Blasmusiksätze geben. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich in den verschiedenen gottesdienstlichen Feiern vieles weiterentwickelt. Vieles wurde auch komplett erneuert. Durch den ständig wachsenden Priestermangel entstehen in den einzelnen Pfarreien neue Herausforderungen. Man denke zum Beispiel an die Wortgottesfeiern und Andachten. Damit verbunden sind die verschiedenen musikalischen Gestaltungen, sei es für Chöre, aber auch für uns Musikkapellen. Die kirchlichen Feiern werden – zusätzlich zur hl. Messe – vielfältiger; das erfordert auch für die musikalische Gestaltung ein breiteres liturgisches Wissen. Auf der Homepage „Gotteslob.at“ ist zu lesen, dass sich vor allem das Lebensgefühl und das damit verbundene Lebens- und Glaubensverständnis vieler Menschen verändert hat. Deshalb wurde es notwendig, das alte Gotteslob zu verändern und zu aktualisieren.Wie bereits im „Alten Gotteslob“ gibt es auch in der Neuausgabe den sogenannten Stammteil, welcher im gesamten deutschen Sprachraum derselbe ist. Erhalten geblieben ist auch der jeweilige Diözesanteil, welcher die verschiedenen Eigenheiten der einzelnen Diözesen im deutschen Sprachraum berücksichtigt. Unsere Musikkapellen bereichern verschiedene kirchliche Feiern, sei es die hl. Messe, eine Hochzeit, Beerdigungen oder Einweihungen. Nicht zu vergessen sind die immer aktueller werdenden Wort-Gottes- Feiern, bei denen die Musik eine wichtige Rolle einnimmt. Wichtig ist dabei, dass jeder Kapellmeister, jede Kapellmeisterin den genauen Ablauf der verschiedenen kirchlichen Feiern kennt und die Gestaltung vorab mit dem Priester oder den Leitern von Wortgottesfeiern bespricht. Je besser die verschiedenen Musikstücke oder die einzelnen Lieder aufeinander abgestimmt sind, umso schöner wird die jeweilige Feier. Besetzung: Piccolo Flöte 1 in C Flöte 2 in C Oboe Klarinette in Es Klarinette 1 in B - Klarinette 2 in B Klarinette 3 in B Bassklarinette in B Fagott 1 Fagott 2 Altsaxophon 1 in Es Altsaxophon 2 in Es Tenorsaxophon in B Baritonsaxophon in Es Horn 1/3 in F - Horn 2/4 in F Flügelhorn 1 in B Flügelhorn 2 in B Trompete 1 in B - Trompete 2/3 in B Posaune 1 in C/B - Posaune 2 in C/B Bassposaune Tenorhorn 1 in B Euphonium in B/C Tuba in C Tuba in B - Tuba in Es Schlagwerk Tenorsaxophon in B Baritonsaxophon in Es Nr. 04 | August 2017 17
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