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Hieke_2017

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BRONCIA KOLLER-PINELL – Künstlerin des engen Klimtkreises<br />

Sanok/Galizien 1863 –1934 Oberwaltersdorf<br />

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist Koller-Pinell als bedeutendste<br />

Künstlerin des engen Klimtkreises zu nennen. Sie gilt<br />

zudem als Förderin von Schiele (Porträt Hugo Koller, Belvedere<br />

Wien). Durch ihre Auseinandersetzung mit der französischen<br />

Avantgarde sind ihre Werke auch im internationalen Kontext<br />

zu sehen und durchaus vergleichbar etwa mit Pissarro, Derain.<br />

Auch in den 20er Jahren ist sie im Zuge der Neuen Sachlichkeit<br />

durch ihre Bekanntschaft mit Carl Hofer ganz am Puls der<br />

Zeit.<br />

Studium in Wien und an der Münchner Akademie. Nach<br />

München lebte Koller ab 1903 wieder in Wien. Die Kontakte<br />

zu den Künstlern der Wiener Secession und der Wiener Werkstätte<br />

intensivieren sich. Das Haus der Kollers in Oberwaltersdorf,<br />

von Hoffmann umgebaut und mit Arbeiten der Wiener<br />

Werkstätte ausgestattet, wird zu einem Zentrum der Künstlergesellschaft,<br />

wo Klimt, Gustav und Alma Mahler, Hoffmann,<br />

Schiele, Kolo Moser u. v. a. verkehren. Auch Lou Andreas<br />

Salomé, Freundin von Nitsche und Rilke, ist zu erwähnen.<br />

Mit der Ausstellung ihrer Werke bei den Kunstschauen der<br />

Klimtgruppe in Wien hat Kollers Schaffen einen ersten Höhepunkt<br />

erreicht. Ihre fruchtbare Zusammenarbeit mit dem jungen<br />

Shootingstar Heinrich Schröder fällt in die Zeit von 1906 bis<br />

1912. Eine gemeinsame Ausstellung mit ihm fand in der Galerie<br />

Miethke, Wien statt und wurde von Bertha Zuckerkandl<br />

eingehend beschrieben. 1919 wurde sie zur ersten Ausstellung<br />

der Künstlergruppe „Der Wassermann“ in Salzburg eingeladen.<br />

Neben Landschaften sind immer wieder Blickpunkte ihrer näheren<br />

Umgebung, aus ihrem Gut in Oberwaltersdorf und dessen<br />

Park eine Anregung für wunderbare Gemälde, die das Flair<br />

der Wiener Secession hervorragend vermitteln. In der zweiten<br />

Hälfte der 20er Jahre ist in ihrem Werk eine Auseinandersetzung<br />

mit der Neuen Sachlichkeit zu bemerken.<br />

Ausstellungen (Auswahl):<br />

1893 Glaspalast, München<br />

1908 Kunstschau der Klimt Gruppe, Wien<br />

1909 Internationale Kunstschau der Klimt Gruppe, Wien<br />

1911 „Koller und Schröder“, Galerie Miethke, Wien<br />

1928 Münchner Secession<br />

1980 Personale, NÖ-Landesmuseum, Wien<br />

1991 Personale, Kunsthandel <strong>Hieke</strong>, Wien<br />

1993 „Koller und Schröder“, Kunsthandel <strong>Hieke</strong>, Wien<br />

1993 Personale, Jüdisches Museum, Wien<br />

2007/8 „Wien-Paris“, Belvedere, Wien<br />

2008 „Klimt und die Kunstschau 1908“, Belvedere Wien<br />

2013/14 „Facing the Modern“, National Gallery, London<br />

Werke in:<br />

Belvedere, Wien; Albertina Wien; Wien Museum; Leopold<br />

Museum,Wien; Lentos, Linz; NÖ Landesmuseum, St. Pölten<br />

Abb.: 11<br />

Zwischen Himmel und Erde<br />

verso betitelt<br />

Öl/Karton<br />

57 x 69 cm<br />

Mit wenigen gekonnten Strichen entwirft Koller-Pinell diese<br />

großartige Landschaft mit Figuren bei der Feldarbeit. Inspiriert<br />

war die Künstlerin von den Feldern der Umgebung von<br />

Oberwaltersdorf, wo sie ein herrschaftliches Gut besaß. Im<br />

Hintergrund zieht eine faszinierende Wolkenstimmung mit Sonnenstrahlen<br />

den Betrachter in seinen Bann. Das Gemälde ist<br />

um 1912/15 entstanden, die Künstlerin stand unter dem Einfluss<br />

der Werke Gustav Klimts und gestaltete ihre Motive mit<br />

trockener Ölfarbe und wenig Malmittel.<br />

Dok.: S. Baumgartner „B. Koller-Pinell“, Salzburg 1989, Gemäldenr. 158

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