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Hieke_2017

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THEOBALD SCHMÖGNER – Neue Formen der PostWar Abstraktion<br />

Wien 1911–1978<br />

Schmögner gehört zu den Pionieren der abstrakten Kunst nach<br />

1945 und war ein Mitgestalter des radikalen Neubeginns in<br />

der österreichischen Malerei des PostWar.<br />

Nach seinen Studien in Wien und später in München kehrte<br />

er 1947 nach Wien zurück und konnte sich sehr bald in das<br />

Wiener Ausstellungsgeschehen integrieren.<br />

Er war Mitglied der Künstlergruppe „Der Kreis“ und wurde<br />

1953 in den berühmten „Art Club“ eingeladen, den eine<br />

kleine Gruppe von Künstlern bildete, die sich als erste mit der<br />

Aufnahme internationaler progressiver Kunstströmungen auseinandersetzte.<br />

Fruhmann, Hausner, Hollegha, Hundertwasser,<br />

Lassnig, Mikl, Rainer sind als Mitglieder zu nennen. Publikum<br />

und Presse waren von den Präsentationen des „Art Club“<br />

zumeist schockiert. Es ist heute kaum noch vorstellbar, wie<br />

ungewöhnlich die abstrakten Werke damals gewirkt haben<br />

müssen. Auch das Oeuvre von Schmögner wurde zuerst<br />

wegen seiner Abstraktion abgelehnt.<br />

Sein Werk zeigt sowohl inhaltlich als auch technisch eine<br />

große Experimentierfreude. Neben Gemälden, deren Farbstruktur<br />

von beigemengten Sand geprägt ist, gibt es Collagen,<br />

Gouachen, Pastelle und Skulpturen. Inhaltlich setzt sein Werk<br />

bei einer Formreduktion von Landschaft und Figur an. Eine Vorliebe<br />

für harmonische Gebilde ist offensichtlich. Er bevorzugte<br />

im Gegensatz zu den Künstlern des Informel wie etwa Rainer<br />

und Lassnig oder den strengen geometrischen Lösungen Mikls<br />

Anfang der 50er Jahre, phantasievolle, wohl durchdachte und<br />

pointierte Bildaussagen. Auch ornamentale Formen sind mit<br />

Farbflächen kombiniert und die unterschiedlichsten Gestalten<br />

wechseln in ihrer Wirkung zwischen Fläche und Raum. Der<br />

Betrachter wird in eine angenehme Welt freier Assoziationen<br />

entführt.<br />

1955 wurde Schmögner Mitglied der Wiener Secession. Er<br />

erhielt 1956 den Staatspreis sowie den Preis der Stadt Wien.<br />

Ausstellungen (Auswahl):<br />

1948, 1951 Konzerthausfoyer, Wien<br />

1951 Der Kreis, Galerie Würthle, Wien<br />

1953 Strohkoffergalerie, Art Club, Wien<br />

1954 Tiroler Kunstpavillon, Innsbruck<br />

Künstlerhaus, Salzburg<br />

Neue Galerie, Linz<br />

1956 Secession, Wien<br />

1957 Stadthalle Hannover<br />

1961 Galerie Gurlitt, München<br />

Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck<br />

1968 Secession, Wien<br />

1998 Personale, Kunsthandel <strong>Hieke</strong>, Wien<br />

Werke in:<br />

Belvedere, Wien<br />

Albertina, Wien<br />

Wien Museum<br />

Lentos, Linz<br />

Städtische Sammlungen der Stadt München<br />

Abb.: 19<br />

Sommer<br />

verso Nachlassstempel<br />

Öl/Leinwand<br />

33 x 35 cm<br />

Es sind assoziative Formerfindungen, die in diesem Werk um<br />

1960 auf den Betrachter wirken. Reduzierte Formen deuten<br />

Häuser und etwa auch einen Baum an. Das für das Auge sehr<br />

anregende Farbgefüge verweist auf die warmen Harmonien<br />

des Sommers, es zeigt die großartige Bilderfindung einer wunderbaren<br />

Zwischenwelt.

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