Hieke_2017
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ANTON JOSEF STORCH-ALBERTI – Maler der europäischen Landschaft<br />
Verona 1892 –1976 Wien<br />
Wunderbare stimmungsvolle Blickpunkte von seinen weiten<br />
Reisen quer durch die Landschaften Europas stammen von<br />
Storch-Alberti, der schon zu Lebzeiten von großem Erfolg und<br />
Beliebtheit begleitet war und 1948 noch zu den 20 prominentesten<br />
Künstlern Österreichs zählte.<br />
Hans Ankwicz-Kleehoven, der bekannte Sammler, Archivar<br />
und Journalist österreichischer Kunst nannte ihn „den Maler der<br />
europäischen Landschaft“.<br />
Nach seinem Studium an der Wiener Akademie reiste<br />
Storch-Alberti durch ganz Europa (18 Länder). In Paris,<br />
Venedig, Chioggia, damaliges Jugoslawien, Griechenland,<br />
Kopenhagen, Stockholm, Insel Gotland und Amsterdam und<br />
Schweiz verweilte er längere Zeit. In Wien wohnte er im 19.<br />
Bezirk in der Bellevuestraße 33.<br />
1954 präsentierte er in der Österreichischen Staatsdruckerei<br />
unter dem Thema „Quer durch Europa“ an die 200 Werke<br />
aus 18 europäischen Ländern. Die Wiener Zeitung schrieb<br />
am 16.5.1954 über ihn: „Dort zeigt ein Maler das geistige<br />
Antlitz dieses Kontinents. ... Es ist die Quintessenz von unermüdlichen<br />
Wanderfahrten kreuz und quer durch alle Länder.<br />
Wahre Kunst kann mehr als sprechen, sie kann fesseln und<br />
überzeugen.“<br />
In seinem Oeuvre ist Landschaft das Hauptthema, Städte, Berge<br />
und Seen ergänzen seinen herrlichen Ausblick auf die Vielfalt<br />
der Welt. In seinen Motiven legt er Wert auf die Genauigkeit<br />
seiner Darstellungen bringt jedoch mit markanten malerischen<br />
Akzenten einen ganz eigenen Charme in seine Bilder. Seltener<br />
sind figurale Darstellungen, etwa elegante Damen beim<br />
Schwimmen oder sportive Skifahrer. Ebenso stammen aber<br />
auch gekonnte Portraits, z. B. der berühmten Filmschauspieler<br />
Vilma Degischer, Fritz Kortner u. a. von seiner Hand.<br />
Storch-Alberti erhielt diverse Ehrungen für sein Schaffen z. B.<br />
1911 die Ehrenplakette des Wiener Künstlerhauses, 1914<br />
die Große Goldene Fügermedaille und 1918 den Rom-Preis.<br />
Ausstellungen (Auswahl):<br />
1914 – 1918 Künstlerhaus Wien<br />
1919/20 Secession, Wien<br />
1922 Ausstellung Heimischer Künstler, Bozen<br />
1930 „Zermatt und seine Berge“, Kunstgemeinschaft<br />
Hofgarten, Wien<br />
1935 „Die skandinavische Landschaft“, Visby, Insel Gotland<br />
1932 „Die Schweizer Landschaft“, Zürich<br />
1948 „Der Wolfgangsee“, Haus der deutschen Kunst,<br />
München<br />
1954 Personale, Österreichische Staatsdruckerei, Wien<br />
2010 Personale, Kunsthandel <strong>Hieke</strong>, Wien<br />
Werke in:<br />
Wien Museum; Wiener Diözesanmuseum; NÖ Landesmuseum,<br />
St. Pölten; Landesmuseum Klagenfurt; Heimatmuseum<br />
Bozen; Wachaumuseum, Weißenkirchen<br />
Abb.: 24<br />
Verona, Ponte Pietra<br />
signiert<br />
datiert 1945<br />
Öl/Platte<br />
54 x 73 cm<br />
Als Geburtsstadt des Künstlers hat Verona sicherlich eine besondere<br />
Bedeutung für Storch-Alberti. Er weist den Blick zur Ponte<br />
Pietra, eine römische Bogenbrücke über die Etsch, 100 vor<br />
Christus gebaut und als Pons Marmoreus erwähnt. Am 15. April<br />
1945 wurde sie von den deutschen Truppen gesprengt und mit<br />
Originalmaterial und mit aus dem Fluss geborgenen Originalblöcken<br />
wieder hergestellt. Im selben Jahr noch entstand dieser<br />
wunderbare Blick zu einer stimmungsvollen kleinen Fischerszene<br />
am Fluss nahe der mit Fußgänger belebten Brücke. Dahinter ist<br />
Verona prachtvoll im südlichen Morgenlicht dargestellt.