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Wanderlust_Spezial_2018

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SEITEN<br />

68 EXTRA<br />

DIE SCHÖNSTEN TOUREN DEUTSCHLANDS<br />

SPEZIAL <strong>2018</strong> • DEUTSCHLAND EURO 4,90<br />

MEHR WANDERN • MEHR WISSEN • MEHR SPASS<br />

Deutschland,<br />

WAS BIST DU SCHÖN!<br />

ehrlich • unabhängig • authentischWir sind<br />

vor Ort<br />

wanderlust<br />

Schwarzwald, Eifel, Tegernsee,<br />

Saarland, Sauerland, Mosel,<br />

Harz, Kaiserstuhl, Bayrischer Wald,<br />

Uckermark u. v. m. …<br />

Die 24 schönsten Touren<br />

von Nord bis Süd<br />

Zum Sammeln:<br />

Alle Karten<br />

in einem<br />

Heft


SKI OPTIMAL<br />

HOCHZILLERTAL<br />

mit Spieljoch<br />

The best connection.<br />

Exklusiv für Sie:<br />

- NEU bei der Spieljochbahn ab Dezember:<br />

Gondelbahnen Spieljoch 1+2, Bergloft mit Lounge und Terrasse,<br />

Tal- und Bergstation mit mehr Komfort und Service<br />

- SKIVERBINDUNG SKI-OPTIMAL MIT HOCHFÜGEN<br />

- 88 beschneite Pistenkilometer & 3 beschneite Talabfahrten<br />

- Kulinarik am Berg: Firnhütte - Kristallhütte - Wedelhütte<br />

und NEU am Spieljoch: Bergloft<br />

- Skibetrieb ab 7:30 Uhr<br />

- Kinderbetreuung direkt an der Bergstation<br />

- gratis Parken an den Talstationen<br />

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HIGHLIGHTS IM HOCHZILLERTAL:<br />

Ski Food Festival 15.12.- 17.12.17<br />

Gourmetwochen im Jänner <strong>2018</strong><br />

BEREITS legendär:<br />

7. Winzer Wedelcup 05.04. - 07.04.18<br />

Innsbruck<br />

Ausfahrt<br />

Zillertal<br />

Spieljoch<br />

Achenpass<br />

Fügen<br />

München<br />

Kufstein<br />

Hochfügen Kaltenbach<br />

Hochzillertal<br />

Mayrhofen<br />

Bozen


Die schönsten<br />

Touren<br />

Deutschlands<br />

Amrum S. 5<br />

Husum S. 11<br />

Worpswede S. 13<br />

Boitzenburg S. 47<br />

Andreas Mayer<br />

Chefredakteur<br />

Vielleicht noch ein paar<br />

schöne Oktobertage,<br />

doch dann neigt sich<br />

die Wandersaison 2017 dem<br />

Ende zu. Wie war Ihr Wanderjahr?<br />

Wahrscheinlich sind<br />

wir alle hier und da mal nass<br />

geworden – aber ich hoffe doch<br />

sehr, dass die nachhaltigen<br />

Erlebnisse dominieren in Ihrer<br />

ganz persönlichen Rückschau.<br />

<strong>Wanderlust</strong> blickt ebenfalls zurück – und präsentiert in<br />

diesem Sonderheft die Tourenbeschreibungen und Karten<br />

der – nach Meinung der Redaktion – schönsten Touren<br />

Deutschlands. Alle Adressen und Telefonnummern wurden<br />

extra für dieses Heft noch einmal nachrecherchiert<br />

und bei Bedarf aktualisiert. Denn wanderlust ist und<br />

bleibt ehrlich, unabhängig, authentisch!<br />

Für all unsere vorgestellten Tourentipps gilt: Wir waren<br />

tatsächlich vor Ort! Sowohl für unser regelmäßiges<br />

Premiummagazin als auch hier für dieses Sonderheft<br />

haben wir uns einen Ehrenkodex auferlegt, der Sie als<br />

Leser in den Mittelpunkt rückt (s. nebenstehenden Kasten).<br />

Und das wird auch in der kommenden Saison so bleiben.<br />

Mit diesem Sammelband können Sie sich bereits jetzt<br />

Ideen und Anregungen holen für die nächste Saison. Und<br />

wenn Sie mehr wissen wollen über eine Tour, können<br />

Sie jedes Heft mitsamt großer Reportage, beeindruckenden<br />

Fotos, interessanten Fakten und jeder Menge<br />

service bequem in unserem Online-Shop nachbestellen.<br />

Besuchen Sie uns unter www.sportcombi-shop.de<br />

Rheinhessen S. 25<br />

Rauenthaler Spange S. 17<br />

Tecklenburger Land S. 7<br />

Bodetal S. 45<br />

Sauerland S. 29 Zittauer Gebirge S. 41<br />

Siegen-Wittgenstein S. 23<br />

Vogtland S. 39<br />

Vulkaneifel S. 31<br />

Frankenwald S. 59<br />

Moseltal S. 35<br />

Fränkisches Weinland S. 65<br />

Bosenberg S. 33<br />

Bayerischer Wald S. 57<br />

Schwarzwald S. 51<br />

Kaiserstuhl S. 19<br />

Starnberger e See S. 61<br />

Chiemsee S. 53<br />

Oberstaufen S. 55<br />

Kreuth/Wildbad Kreuth S. 63<br />

Alle hier vorgestellten Touren wurden von uns selbst vor Ort recherchiert, nachgewandert<br />

und sorgfältig protokolliert. Wir unterwerfen uns hier einem Ehrenkodex,<br />

der uns wichtig ist. Bei keiner unserer großen Wanderreportagen finden Sie versteckte<br />

Promotions, Kooperationen oder als Redaktion getarnte PR. Denn was<br />

gibt es Schlimmeres, als in freier Natur falsch informiert und von<br />

Prospektmaterial in die Irre geführt worden zu sein!?<br />

Unseren gesamten Ehrenkodex können Sie im Internet<br />

unter www.wanderlust-magazin.de/ehrenkodex nachlesen.<br />

ehrlich • unabhängig • authentischWir sind<br />

vor Ort<br />

wanderlust<br />

© Titelseite: MerggyR/istockphoto.com<br />

IMPRESSUM<br />

VERLAG & ANZEIGENVERWALTUNG<br />

SportCombi Verlag GmbH<br />

Heerstraße 5 • D-58540 Meinerzhagen<br />

Telefon 02354 / 7799-0<br />

Fax 02354 / 7799-77<br />

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Internet www.sportcombi.de<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Thomas Brinkmann<br />

LESERSERVICE<br />

Fragen, Anregungen und Kritik bitte an:<br />

leserservice@wanderlust-magazin.de<br />

oder an:<br />

SportCombi Verlag GmbH,<br />

Leserservice ,<br />

Heerstraße 5 • D-58540 Meinerzhagen<br />

CHEFREDAKTEUR<br />

Andreas Mayer<br />

TEXT & GRAFIK<br />

Redaktion wanderlust<br />

Ausgaben 2011 – 2016<br />

KARTOGRAFIE<br />

Jochen Fischer<br />

DRUCK<br />

Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG,<br />

D-34121 Kassel<br />

SPEZIAL erscheint<br />

unregelmäßig als<br />

Supplement in der wanderlust.<br />

Zurzeit ist der Anzeigentarif Nr. 49<br />

vom 1. November 2016 gültig.<br />

BESTELLUNG VON EINZELHEFTEN<br />

nur gegen V-Scheck (Preis = Anzahl Hefte<br />

x 5,50 Euro + einmalig 2,50 Euro für Versand<br />

u. Verpackung innerhalb Deutschlands;<br />

Österreich, Schweiz, Benelux, Italien<br />

5,00 Euro, übriges Ausland 6,30 Euro) bei:<br />

SportCombi Verlag GmbH,<br />

Heerstraße 5 • D-58540 Meinerzhagen<br />

oder unter<br />

www.wanderlust-magazin.de<br />

Copyright für alle Beiträge: SportCombi<br />

Verlag. Alle Verlags- und Nutzungsrechte<br />

liegen beim Verlag. Vervielfältigung,<br />

Speicherung und Nachdruck redaktioneller<br />

Beiträge und Nutzung der Daten in<br />

elektronischen Medien nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung der SportCombi Verlag<br />

GmbH.<br />

Gerichtsstand: Meinerzhagen<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

und Bilder wird nicht gehaftet. Anspruch<br />

auf Ausfallhonorar, Archivgebühren und<br />

dgl. besteht nicht. Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge müssen nicht die Meinung der<br />

Redaktion wiedergeben. Änderungen und<br />

Kürzungen der Manuskripte behält sich die<br />

Redaktion vor.<br />

Alle in<br />

veröffentlichten Touren<br />

und Daten, wie Öffnungszeiten, Telefonnummern<br />

usw., sind nach bestem Wissen<br />

aktuell recherchiert. Wir können jedoch<br />

leider keine Haftung für die Richtigkeit<br />

der Angaben übernehmen. Die Redaktion<br />

bittet um Verständnis, wenn angekündigte<br />

Themen aus aktuellem Anlass verschoben<br />

werden.<br />

Gedruckt auf umweltschonendem,<br />

100 % chlorfrei<br />

gebleichtem Papier.<br />

ist ein Titel der<br />

SportCombi-Gruppe.<br />

Nord S. 4<br />

West S. 16<br />

Ost S. 38<br />

Süd S. 50


Nord<br />

Nord<br />

Wer einemal im Norden gewandert ist, der weiß: Es braucht keine Berge, um eintauchen<br />

zu können in bezaubernde Natur und die Elemente, die hier zwischen Küste und<br />

Heidelandschaften typischerweise auch immer mit viel mit Wind und Wasser zu tun<br />

haben. Wandern Sie mit uns auf der Insel Amrum, rund um das bezaubernde Husum,<br />

das malerische Worpswede und das abenteuerliche Tecklenburger Land! Spüren Sie,<br />

was Wandern und Natur-genuss im hohen Norden so besonders macht!<br />

© PPAMPictureistockphoto.com<br />

4<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong>


Der Norden<br />

Amrum<br />

Legende<br />

S Z Start/Ziel<br />

Wanderroute<br />

1 Etappen-Höhepunkt<br />

Sehenswürdigkeit<br />

Einkehrmöglichkeit<br />

Bushaltestelle<br />

1000 m<br />

Berg<br />

Parkplatz<br />

Hauptstraße<br />

Nebenstraße<br />

Fahrweg<br />

Wanderweg<br />

Südrunde auf<br />

Amrum<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: 13 Kilometer<br />

Dauer: 2,5 Stunden<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht, das<br />

Sandstück mittel<br />

Steigung/Gefälle: je 40 Meter<br />

hinauf/hinunter<br />

Höhendifferenz: 0 – 11 Meter<br />

Markierung: in den Dünen<br />

Holz pfähle mit roten Spitzen<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig, Nebelwetter<br />

und fliegenden Sand meiden<br />

Start/Ziel: Leuchtturm Amrum,<br />

Tanenwai 46 a, 25946 Nebel,<br />

Parken: Uasterstigh 86<br />

Wegequalität: Sand, Bohlenstege und<br />

befestigte Abschnitte<br />

Dünen, Watt und Meer an Amrums Südzipfel<br />

Über feinsten Sand<br />

Wohl selten berührt eine so kurze Wanderung derart verschiedene und zugleich hoch spezialisierte<br />

Lebensräume: Wüstenartige Landschaft aus Sand, einen Süßwassersee in den Dünen, unendlich<br />

weit glitzerndes Wattenmeer, Wald, Heide, moorige Dünentäler und eine riesige Sandbank.<br />

Die Wanderung beginnt beim Leuchtturm<br />

1 . Zuvor bietet sich ein Abstecher<br />

nach oben an, da er nur vormittags zu<br />

besteigen ist. Auf Höhe der Haltestelle<br />

Leuchtturm, die der Amrum-Bus (www.<br />

faehre.de) etwa im Stundentakt anfährt,<br />

knickt von der Inselstraße die Straße<br />

Uaster stigh mit einem größeren Parkplatz<br />

ab. Gegenüber strebt der Weg Zeltplatz<br />

Richtung Dünen. Hinter dem Eingang<br />

zum FKK-Zeltplatz weist noch vor dem<br />

Strandübergang ein Wegweiser nach<br />

links den Dünenwanderweg 2 Richtung<br />

Wittdün aus. Es folgt ein für Deutschland<br />

wohl einmaliges Stück durch feinsten<br />

Sand. Holzpfosten mit roter Spitze zeigen,<br />

wo es entlanggeht: Auf und ab durch<br />

beeindruckende, fast wüstenhafte Dünenlandschaft,<br />

die nach Barfußlaufen schreit!<br />

Vor dem Wriakhörnsee 3 links leiten<br />

Holzbohlen nach rechts an dem Süßwassersee<br />

entlang und weiter zur befestigten<br />

Strandpromenade Wandelbahn, die mit<br />

Infotafeln gespickt um die Südostnase<br />

der Insel bis zu einem Parkplatz läuft.<br />

Am anderen Ende ganz rechts führt ein<br />

kleiner Weg oberhalb des Fähranlegers<br />

zum Deich jenseits der Inselstraße,<br />

wo sich der Wittdüner Panoramaweg<br />

an Strand und Watt entlang fortsetzt.<br />

Vorbei am Tonnenhof mit Nationalpark-<br />

Infopavillon, erreicht der Weg auf der<br />

Deichkrone den Steenodder Pier 4 .<br />

Ein paar Meter zurück, fällt ein Weg vom<br />

Deich zum Wald ab, der das Steenodder<br />

Wäldchen an einem Spielplatz vorüber<br />

durchquert und nach einem Heidestück<br />

auf die Inselstraße trifft. Ein kleines<br />

Stück nach links führt rechts neben der<br />

Blauen Maus 5 die Straße Wester ende<br />

Richtung Dünen. Im Linksknick führt geradeaus<br />

ein Bohlenweg um den Zeltplatz<br />

links zurück zum Wriakhörnsee. Diesmal<br />

klettern wir über den Strandübergang<br />

zum Kniepsand 6 und wandern durch<br />

die Vordünen bis zum nächsten Aufgang<br />

beim Gittermast-Leitfeuer, der an den Weg<br />

zurück zum Leuchtturm anknüpft.<br />

Fischer Andreas<br />

Thaden fängt<br />

Krabben und siedet<br />

Salz an Bord seiner<br />

„Butjadingen“.<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong><br />

5


Der Norden<br />

Amrum<br />

Am Strandübergang beim Leuchtturm<br />

zweigt der Dünenwanderweg ab.<br />

Anreisen und orientieren<br />

Bus und Bahn: Züge fahren bis zum Fährableger Dagebüll Mole, www.bahn.<br />

de/nordseeinseln. Gepäckservice erleichtert die Anreise mit der Bahn (www.<br />

amrum-gepaeck.de, www.dhl.de, www.bahn.de/kuriergepäck). Zum alternativen<br />

Fähranleger in Strucklahnungshörn (Halbinsel Nordstrand) fährt ein Bus vom<br />

Husumer Bahnhof (www.bahn.de).<br />

Pkw: von Hamburg via A23 und B5 über Heide nach Dagebüll zur Autofähre. Pkw-<br />

Fährplätze rechtzeitig bei der Wyker Dampfschiffs-Reederei (W.D.R.) reservieren (Tel.<br />

04667/94030, www.faehre.de). Kostenpflichtige Garagen und Parkplätze ohne Anmeldung.<br />

Die Parkgebühren an der Personenfähre in Strucklahnungshörn sind niedriger.<br />

Schiff: von Dagebüll verkehrt die W.D.R. (www.faehre.de) mehrmals täglich nach<br />

Amrum (90 Min. , über Föhr 120 Min.). Fahrzeug-Fährplätze reservieren! Die MS<br />

Adler Express prescht zwei Mal täglich zwischen Strucklahnungshörn (Halbinsel<br />

Nordstrand) und Hörnum (Sylt) durch die Halligwelt im Watt und legt auf Amrum an.<br />

www.adler-schiffe.de<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Amrumer Südrunde<br />

1<br />

Leuchtturm: Im Sommerhalbjahr<br />

öffnet das<br />

knapp 42 Meter hohe, rot-weiß<br />

geringelte Seefeuer von 1875<br />

die Tür, hinter der sich 172<br />

Stufen zur Aussichtsplattform<br />

hinaufschrauben. Oben belohnt<br />

ein weiter Rundumblick über<br />

Amrum, Wattenmeer und offene<br />

Nordsee bis zu den Halligen,<br />

nach Föhr und Sylt.<br />

2<br />

Dünenwanderweg: Ein<br />

einzigartiger Wanderweg<br />

durch die Dünen: Vom<br />

Kniepsand weht so viel Sand<br />

an, dass die Amrumer sich nicht<br />

wie andere Insulaner sorgen<br />

müssen, dass Nordseestürme<br />

die Westflanke anknabbern.<br />

Ähnlich wie in alpinen Gegenden<br />

weisen rot angepinselte<br />

Stecken den Weg. Lieber nicht<br />

bei Nebel gehen!<br />

3<br />

Wriakhörnsee: Die Natur<br />

pustete in den 1960ern<br />

einen Dünenwall ans „Wriak<br />

Hörn“, wie die Südwestspitze<br />

von Amrum heißt. Er blockierte<br />

den Abfluss. Süßwasser aus<br />

den Dünen sammelte sich.<br />

Die verbliebene Lücke Richtung<br />

Wittdün schaufelten<br />

Bagger 1977 im Auftrag des<br />

Küstenschutzamts zu. Seither<br />

staut sich der bis 1,20 Meter<br />

tiefe Süßwassersee auf – ein<br />

Möwenparadies.<br />

Etappenprofil<br />

4<br />

Steenodder Pier: Wer<br />

früh genug kommt, ergattert<br />

noch ein paar ungepulte<br />

Krabben: Des Fischers Frau<br />

verkauft im „Steuerhaus“ den<br />

nächtlichen Fang.<br />

Blaue Maus: Eher Falle als<br />

5<br />

Maus – die Kult kneipe der<br />

Insel ist so gemütlich, dass sie<br />

bei schlechtem Wetter wohl keiner<br />

mehr verlässt. 2014 heimste<br />

sie in Heinfried Tackes Whisky-<br />

Guide den Titel „Germany’s Best<br />

Whisky Bar“ ein.<br />

Kniepsand: Bis Mitte der<br />

6<br />

1960er-Jahre trennte noch<br />

ein Priel die riesige Sandbank<br />

von Amrum. Schließlich dockte<br />

sie an. 15 Kilometer lang und<br />

zwischen 1,5 und 2 Kilometern<br />

breit schmiegt sich nun dieser<br />

Sturmflut-Schutz gürtel westlich<br />

an die Sanddünen, wo Amrum<br />

eigentlich erst beginnt.<br />

Tipps für Amrum<br />

Einkehren am Weg<br />

Einkehren am Weg:<br />

Direkt am Einstieg: Heidekate,<br />

Inselstr. 66, 25946 Wittdün, Tel.<br />

04682/968581, www.heidekateamrum.de;<br />

Kultige Strandbar mit<br />

Sonnenuntergangs-Panorama:<br />

Seehund, Untere Wandelbahn 1,<br />

25946 Wittdün, Tel. 0171/3640029;<br />

Am Fähranleger: Crêperie am Hafen,<br />

Inselstr. 14 a, 25946 Wittdün, Tel.<br />

0160/97524560; Vereinslokal<br />

des Jachtklubs mit Blick auf den<br />

Seezeichenhafen: Seefohrerhus, Zum<br />

Seezeichenhafen, 25946 Wittdün,<br />

Tel. 04682/1451, www.seefohrerhus.de;<br />

Regionales mit Blick aufs<br />

Watt: Restaurant Weltenbummler,<br />

Stianoodswai 17, 25946 Nebel-Steenodde,<br />

Tel. 04682/942440, www.<br />

weltenbummler-amrum.de; Am Watt<br />

mit knarzenden Holzdielen zu Fisch<br />

und Lamm: Likedeeler, Stianoodswai<br />

29, 25946 Nebel-Steenodde, Tel.<br />

04682/777, www.likedeeler-amrum.<br />

de; Barkeeper Jan von der Weppen<br />

präsentiert kleine Speisen und ein<br />

berauschendes Getränke sortiment:<br />

Blaue Maus, Inselstr. 107, 25946<br />

Wittdün, Tel. 04682/2040, www.<br />

blauemaus-amrum.de<br />

Hochklettern und runtergucken:<br />

Den Amrumer Leuchtturm am Ortsausgang<br />

Wittdün kann man ab etwa<br />

Mitte März an Wochen tagen vormittags<br />

besteigen. Friesische Kultur<br />

erleben: In Nebel gibt das Kapitänshaus<br />

Öömrang Hüs von 1736 einen<br />

Einblick in friesische Wohnkultur<br />

und Amrumer Geschichte (Mo – Fr<br />

um die Mittagszeit, Sa + So nachmittags,<br />

Waaswai 1, Tel. 04682/2118).<br />

Auf dem Alten Friedhof an der St.-<br />

Clemens-Kirche erzählen kunstvoll<br />

restaurierte Sprechende Grabsteine<br />

von Grönlandfahrern und anderen<br />

Amrumern aus vergangenen Tagen,<br />

www.erzaehlende-steine.de; Natur<br />

verstehen: Am Strandübergang<br />

Norddorf informiert das Maritur<br />

Naturzentrum Amrum über<br />

Natur und Vogelwelt Amrums. Das<br />

Obergeschoss widmet sich dem<br />

Leben des legendären Amrumer<br />

Seefahrers Hark Olufs, Strunwai<br />

31, Tel. 04682/1635, www.naturzentrum-amrum.de<br />

Kulturgeschichte beschreiten:<br />

Der Naturerlebnisraum Vogelkoje<br />

Meeram zwischen Norddorf und<br />

Nebel zeigt, wie die Insulaner bis<br />

1936 in einer speziell konstruierten<br />

Fanganlage, der Vogelkoje, Wildenten<br />

fingen. Auf dem Bohlenweg<br />

Richtung Quermarkenfeuer reist<br />

man zurück in die Eisenzeit. Nahe<br />

archäologischer Siedlungsfunde<br />

rekonstruierte man ein altes Haus<br />

mit Reetdach und Sodenwänden.<br />

Informieren:<br />

AmrumTouristik, Am Fähranleger,<br />

Inselstr. 14 a, 25946 Wittdün,<br />

Tel. 04682/94030. Nebel:<br />

Meeskwai 1 a, 25946 Nebel, Tel.<br />

04682/9430-0. Norddorf: Ual<br />

Saarepswai 7, 25946 Norddorf,<br />

Tel. 04682/9470-0, www.amrum.<br />

de, www.amrumbuchen.de Flyer:<br />

„ Amrum aktuell“ kündigt wöchentlich<br />

Veranstaltungen, Führungen<br />

und andere Aktivitäten an.<br />

6 <strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong>


Der Norden<br />

Teutoburger Wald<br />

Teutoschleifen-<br />

Kombi<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: ca. 20 km<br />

Dauer: 5 bis 6 Stunden<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel<br />

Steigung/Gefälle:<br />

je ca. 720 Meter rauf/runter<br />

Höchster Punkt: 175 Meter<br />

Markierung: Teutoschleifen-Logo<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />

Start/Ziel:<br />

Parkplatz Münsterlandblick,<br />

Am Weingarten,<br />

49545 Tecklenburg<br />

Wegequalität: überwiegend Waldweg<br />

und Pfad<br />

Von Tecklenburg zum Hockenden Weib<br />

Baumgeister, Felsentürme<br />

und Wurzelkunst<br />

Aus zwei mach eins: Die beiden Teutoschleifen Tecklenburger Bergpfad und Dörenther Klippen stoßen auf dem<br />

Hauptkamm des Teutoburger Waldes fast aneinander – ideal für eine lange Kombi-Tour!<br />

Beflügelt vom weiten Blick übers Münsterland<br />

geht es auf dem Bürgersteig nach links zum<br />

Bismarckturm 1 . Wenig später knickt der<br />

Tannenweg links ab, läuft an Häusern vorbei<br />

in den Wald. Hinter einer zweiten Steinmauer<br />

federt der Tecklenburger Bergpfad rechts die<br />

Nordflanke hinunter, passiert exotische<br />

Bäume einer Forstversuchsfläche, steigt<br />

hinterm Hof Voß halblinks gemächlich wieder<br />

zum Kamm auf, folgt beim Rastpilz dem<br />

Kammrücken des Teutos nach rechts auf und<br />

ab zur Waldkapelle Holthausen 2 nebst<br />

Aussichtspunkt mit Hörstation.<br />

Beim Blücherfelsen kehrt die Teutoschleife<br />

ihre Richtung um und fällt durch hallenartigen<br />

Buchenwald zum Bahnhof Brochterbeck<br />

ab. Um an die benachbarte Premiumroute<br />

anzudocken, quert der Weg Gleise, Parkplatz<br />

und Straße, läuft auf „Zu den Klippen“<br />

leicht abwärts, biegt beim Wegweiser rechts,<br />

trifft beim nächsten Wegweiser den Rundweg<br />

Dörenther Klippen und verschwindet nach<br />

links im Grüntunnel am Waldrand. Hinter<br />

dem Obstsortenmuseum Fliehburg zieht die<br />

Schleife an, passiert die Felsformationen<br />

Königstein und Dreikaiserstuhl 3 , bevor sie<br />

am Rastpilz links abfällt, unten rechts biegt<br />

und an einigen Gehöften vorbei grob dem<br />

Waldrand mit weiten Blicken auf den vorgelagerten<br />

Kalkstein-Kamm folgt.<br />

Mit einem Anstieg erreicht der Weg die<br />

Almhütte 4 neben dem Hockenden Weib 5 .<br />

Über Wurzeln geht es direkt hinter den<br />

Felsen entlang. Talwärts erreicht der Weg<br />

beim Zubringer zum Wanderparkplatz<br />

Dörenther Klippen seinen Wendepunkt.<br />

Vom breiten Waldweg gabelt er links<br />

zwischen Blaubeeren hinauf zum Waldrand<br />

mit Blick auf Ibbenbüren. Der ebene Waldweg<br />

führt an einer Kriegsgräberstätte vorbei<br />

erneut zum Rastpilz. Links fällt die Schleife<br />

über Steine und Stufen ab, trifft auf einen<br />

breiten Forstweg, der am Waldrand zum<br />

Parkplatz Bocketal führt. Ein Pfad über eine<br />

Brücke und an Tennisplätzen vorbei vervollständigt<br />

die Runde.<br />

Wie auf dem Hinweg geht es zurück zur<br />

Hauptstraße, rechts bis zur Dorfstraße, von<br />

der nach links ein Kiesweg hinauf zum Kalksteinbruch<br />

6 auf dem Vorkamm leitet. Ein<br />

Pfad bahnt sich oben durchs Gebüsch. Dahinter<br />

fällt der Weg rechts ab, knickt am Hangfuß<br />

links, überquert den Kamm, biegt vor Hof<br />

Stallfort nach rechts, kurz darauf nach links,<br />

tänzelt zwischen Golfplatz und Wald entlang,<br />

bis es bei Gut Hülshoff links hinauf am<br />

Rolandsgrab vorübergeht. Noch einmal senkt<br />

der Weg sich, um wenig später links den<br />

steilen Hang zur Straße „Am Weingarten“ zu<br />

erklimmen, an der rechts der Parkplatz liegt.<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong><br />

7


Der Norden<br />

Anreisen und orientieren<br />

wanderlust-Autorin<br />

Beate Wand genießt<br />

den Ausblick von der<br />

Aussichtsplattform<br />

Almhütte.<br />

Anreisen: mit Bus und Bahn: Von den Bahnhöfen Ibbenbüren und Lengerich<br />

(www.bahn.de) verkehrt die Regio-Buslinie R 45 stündlich (Sonnund<br />

Feiertag Zweistundentakt) nach Tecklenburg (www.rvm-online.de).<br />

Taxi: Taxi Birkenkamp, Tel.: 05482/301. Von der Tourist-Info am Markt<br />

führt ein 500 m langer, markierter Zubringer zum Einstieg.<br />

Mit dem Pkw: Von Norden: A1 Bremen-Dortmund bis AS 73 Lengerich,<br />

über L 591 und L 597 der Beschilderung nach Tecklenburg folgen, links<br />

führt „Am Weingarten“ zum Parkplatz Münsterlandblick. Von Norden/<br />

Oste n: A30 Rheine-Osnabrück bis AS 12 Laggenbeck, über Bocketaler<br />

Straße und Tecklenburger Damm auf „Am Weingarten“.<br />

Orientieren: Wanderkarte NRW: Südliches Tecklenburger Land, Maßstab<br />

1:25.000, 6,95 Euro, www.teutoburgerwaldverein.de<br />

Teutoschleifen, kostenloser Tourenguide mit Beschreibung und Kartenausschnitten<br />

der 7 Premiumwege, 2. Aufl. 2015, www.teutoschleifen.de<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Tecklenburger Bergpfad und Dörenther Klippen<br />

1<br />

Bismarckturm: Wanderer<br />

können sich im Hotel<br />

neben an den Schlüssel holen, um<br />

über 53 Stufen auf den 18 Meter<br />

hohen Steinturm zu steigen und<br />

durch acht quadratische Fensteröffnungen<br />

die weite Aussicht ins<br />

Münsterland zu genießen.<br />

Waldkapelle Holthausen:<br />

2 Welch friedliches Fleckchen!<br />

Ein paar Kerzen leuchten<br />

immer in der sechseckigen<br />

Kapelle Maria Wegweiserin, gebaut<br />

aus wunderbar von Hellgrau<br />

über kräftiges Ocker bis ins Rötliche<br />

changierendem Sandstein.<br />

Etappenprofil<br />

Diesr stammt aus dem kleinen<br />

Steinbruch daneben. An der Aussicht<br />

nebenan steht die Tafel zur<br />

passenden Hörstation, einfach<br />

0541/501-8080, dann 49 wählen.<br />

Dreikaiserstuhl: Markant<br />

3<br />

und verwunschen beult<br />

sich diese Felsformation im südöstlichen<br />

Bereich des vier Kilometer<br />

langen Felsbands „Dörenther<br />

Klippen“ aus dem Sandsteinkamm.<br />

Vom Weg kann man ihnen<br />

vorsichtig von hinten „aufs Dach“<br />

kriechen. Trampelpfade schlängeln<br />

sich weiter zum Fuß der<br />

mächtigen Felswände hinab.<br />

4<br />

Almhütte: Horst Gövert<br />

samt Frau Edith und Hund<br />

Wallace bewirten nicht nur<br />

durstige Wanderer. Sie haben<br />

auch ein Herz für alle, die nicht<br />

auf Felsen kraxeln mögen. Mit<br />

Freunden zimmerten sie eigenhändig<br />

eine Aussichtsplattform,<br />

von der die Blicke zwischen den<br />

Wipfeln hindurch weit ins<br />

Münsterland segeln.<br />

5<br />

Hockendes Weib: Das<br />

Ibbenbürener Wahrzeichen<br />

gilt als berühmtester Felsen der<br />

Klippenkette und lockt viele<br />

Besu cher an. Jeder kennt die<br />

dazu gehörige Sage von der heldenhaften<br />

Mutter, die ihre Kinder<br />

auf den Schultern vor der Flut<br />

rettete, beim Rückzug der Flut<br />

jedoch zu Stein erstarrte und so<br />

bis heute dort oben hockt.<br />

Kalksteinbruch: Treppen<br />

6<br />

erklimmen den südlichen,<br />

jüngsten Teuto-Kamm aus<br />

Kalkstein, der hier abgebaut<br />

wurde. Nach einer Weile öffnet<br />

sich der Pfad zur Hangkante.<br />

Hell bleckt die schräge Wand der<br />

aufgelassenen Terrassen, links<br />

leuchtet unterhalb türkisfarbenes<br />

Wasser.<br />

Tipps für die Teutoschleifen-Kombi<br />

Direkt am Weg:<br />

Toller Blick vom „Balkon des Münsterlands“:<br />

Hotel Bismarckhöhe, Am Weingarten<br />

43, 49545 Tecklenburg, Tel.:<br />

05482/233, www.bismarckhoehe .de<br />

Dicht an den Dörenther Klippen mit<br />

Pool und Sauna: Ringhotel Café Teutoburger<br />

Wald, Im Bocketal 2, 49545<br />

Tecklenburg, Tel.: 05455/93000,<br />

www.ringhotel-teutoburger-wald.de<br />

Preiswert in Brochterbeck: Landhaus<br />

Pension Upmeyer, Dorfstr. 49, 49545<br />

Tecklenburg, Tel.: 05455/1491,<br />

pension-upmeyer@t-online.de<br />

Durst löschen am Hockenden Weib:<br />

Almhütte, Dörenther Berg 60, 49470<br />

Ibbenbüren, Tel.: 05451/16203,<br />

h-goevert@t-online.de<br />

Dicht am Weg:<br />

Zertifizierter Wandergastgeber mit<br />

Münsterland-Weitblick von der<br />

Sonnenterrasse neben der Ruine<br />

auf dem Burgberg: Jugendherberge<br />

Tecklenburg, Am Herrengarten 5,<br />

49545 Tecklenburg, Tel.: 05482/360,<br />

www.djh-wl.de<br />

Preiswerter Wandergastgeber im<br />

Bergstädtchen: Gästehaus Zum<br />

alten Brunnen , Brochterbecker<br />

Str. 12, 49545 Tecklenburg, Tel.:<br />

0157/83070707, www.zum-altenbrunnen.de<br />

Zertifizierter Qualitätsgastgeber Wanderbares<br />

Deutschland: Hotel Brügge,<br />

Münsterstr. 201, 49479 Ibbenbüren,<br />

Tel.: 05451/94050, www.hotelbruegge.de<br />

Berüchtigt für Kuchen, Torten und<br />

Pralinen: Café Rabbel, Markt 1,<br />

49545 Tecklenburg, Tel.: 05482/219,<br />

www.cafe-rabbel.de<br />

Angucken:<br />

Bis Frühjahr <strong>2018</strong> präsentiert das<br />

Otto Modersohn Museum Tecklenburg<br />

mit der Ausstellung „Otto<br />

Modersohn – Münsterland!“ Zeichnungen<br />

und Ölbilder mit Motiven aus<br />

der Gegend um Münster, die der dort<br />

aufgewachsene Künstler in jungen<br />

Jahren einfing. www.ommt.de<br />

Klettern:<br />

Über die Volkshochschule Ibbenbüren<br />

bietet der Kletterverein<br />

Bergfreunde Ibbenbüren (www.<br />

bergfreunde-ibb.de mit Gebietsübersicht)<br />

an fünf Sommerwochenenden<br />

im Jahr 20 Klettersteig-Kurse für<br />

Einsteiger an. Für Sportkletterer gibt<br />

es Toprope- und Vorstiegkurse.<br />

www.vhs-ibbenbueren.de. Zudem hat<br />

Ibbenbüren noch einen Kletterwald:<br />

www.kletterwald-ibbenbueren.de<br />

Informieren:<br />

Tecklenburger Land Tourismus,<br />

Markt 7, 49545 Tecklenburg, Tel.:<br />

05482/929182, www.tecklenburgerland-tourismus.de,<br />

www.teutoschleifen.de<br />

8 05|17 <strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong>


ANZEIGE<br />

Wanderzeit ist<br />

Zeckenzeit<br />

Zeit für Ihre FSME*-Vorsorge!<br />

Die Sonne lockt naturbegeisterte Menschen ins<br />

Grüne. Sie wollen die Natur genießen und den Kopf<br />

frei bekommen. Doch im Wald, auf Wiesen oder an<br />

Bächen warten nicht nur Spaß und Erholung. Vom<br />

Frühling bis zum Herbst sind Zecken aktiv. Sie sitzen<br />

auf Grashalmen, Sträuchern und Büschen und<br />

wittern den Schweiß oder Atem ihrer Opfer. Wer<br />

querfeldein durchs Gelände marschiert oder einfach<br />

am Wegesrand eine Pause macht, kann Zecken<br />

unbemerkt abstreifen.<br />

Beim Blutsaugen können Zecken u.a. FSME-Viren<br />

oder Borreliose- Bakterien übertragen. Borreliose<br />

kann in der Regel mit Antibiotika behandelt werden.<br />

ZeckTag<br />

der Zecken-Schutz zum Mitnehmen<br />

Alle wichtigen Informationen rund um<br />

den Zecken- Schutz gibt es ab sofort<br />

auch fürs Smartphone.<br />

Gegen FSME gibt es keine ursächliche Behandlung.<br />

Die Krankheit kann zu bleibenden gesundheitlichen<br />

Schäden oder gar zum Tod führen. Eine gute<br />

Gesundheitsvorsorge sollte daher selbstverständlich<br />

sein.<br />

Dazu gehört das Tragen heller Kleidung, um Zecken<br />

besser sehen zu können. Optimal ist, das T-Shirt in<br />

die Hose zu stecken und die Strümpfe über die Hose<br />

zu ziehen. Insektensprays bieten einen zusätzlichen<br />

Schutz. Außerdem sollten sich Wanderer nach dem<br />

Aufenthalt in der Natur am ganzen Körper sorgfältig<br />

nach Zecken absuchen. Eine Impfung gegen FSME<br />

ist für alle empfohlen, die in einem Risikogebiet<br />

wohnen oder dorthin reisen.<br />

Die Gefahr eines schweren FSME-Krankheitsverlaufs<br />

steigt mit dem Lebensalter an. 1,2 Die Impfung gegen<br />

FSME sollte neben den allgemeinen Schutzmaßnahmen<br />

selbstverständlich sein.<br />

Mehr Informationen unter zecken.de,<br />

zeckenschule.de und leidenschaftnatur.de<br />

/zecken.de<br />

* Frühsommer Meningoenzephalitis. 1) Kaiser, R. The clinical and epidemiological profile<br />

of tick-borne encephalitis in southern Germany 1994-98: a prospective study of 656<br />

patients Brain 1999; 122 ( Pt 11): 2067-2078 2) Deutsche Gesellschaft für Neurologie;<br />

Leitlinien Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), Stand: Januar 2016.<br />

Mit freundlicher Unterstützung von


SONNE<br />

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TIROL<br />

Genießen Sie die atemberaubende Natur der<br />

Osttiroler Bergwelt. Ski in - Ski out.<br />

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und einen Teenie Club 12+, einen Sport<br />

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das zeitgemäße Küche aus vorwiegend<br />

regionalen Produkten serviert. Aufgrund der<br />

Tiefgarage ist das gesamte Resort autofrei.<br />

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Der Norden<br />

Husum<br />

<br />

<br />

Husumer Bucht<br />

An der nordfriesischen Nordseeküste,<br />

etwa auf halber Strecke<br />

zwischen Elbmündung und Sylt,<br />

liegt nördlich der Halbinsel Eiderstedt<br />

das Städtchen Husum. Am<br />

Hafen zeigt sich die „graue Stadt<br />

am Meer“ äußerst bunt und quirlig.<br />

Wer möchte, kann hier direkt<br />

loswandern, um mit Schwung den<br />

Schobüller Berg zu „bezwingen“.<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: ca. 11,5 bzw. 16,5 Kilometer<br />

Dauer: 3 bzw. 4 Stunden<br />

Schwierigkeitsgrad: einfach<br />

Höchster Punkt: 31 Meter<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />

Start: Parkplatz Dockkoog (P1)<br />

bzw. Parkplatz Porrenkoog/Dockkoogstraße<br />

(P2), 25813 Husum<br />

Wegequalität: gut zu begehende,<br />

zum Teil befestigte Wege, am<br />

Deich „Tretminen“ aus Schafsdung!<br />

Vom Dockkoog zum Schobüller Berg<br />

Schafe, Deich, Marsch und Meer<br />

Zwischen Schafen, mit weiten Nordseeblicken und dem<br />

allgegenwärtigen Gepuste des Winds „klettert“ unser Wanderweg<br />

nahezu unmerklich vom Husumer Marschland auf den<br />

Schobüller Geestrücken. Das Besondere daran: Wir befinden<br />

uns am einzigen Küstenabschnitt des nordfriesischen Festlands,<br />

wo Land und Meer ohne Deich aneinandergeraten dürfen.<br />

Für diese Wanderung gibt es zwei<br />

Varianten. Die kürzere startet und<br />

endet am Parkplatz Dockkoog (P1)<br />

neben dem Nordseehotel. Bei der<br />

längeren ist – leider unvermeidbar<br />

– etwa ein Kilometer auf Hinund<br />

Rückweg weniger attraktiv:<br />

An den riesigen Getreidesilos des<br />

Außenhafens vorbei zieht es sich<br />

etwas, bis der Weg wieder direkt<br />

am Deich in Wassernähe der<br />

Husumer Au verläuft. Dafür bietet<br />

sich der Parkplatz Porrenkoog/<br />

Dockkoogstraße (P2) an, um nach<br />

der Wanderung noch durch den<br />

Fußgängertunnel in den Binnenhafen,<br />

zum Nationalparkhaus 7<br />

(ca. 5 Minuten zu Fuß) und hinter<br />

dem alten Hafenspeicher in Haus<br />

Nr. 17 links zum Theodor-Storm-<br />

Zentrum 8 zu gelangen (insgesamt<br />

16,5 km mit Hin- und Rückweg).<br />

Beim Parkplatz Dockkoog erklimmen<br />

Treppenstufen die Deichkrone,<br />

die rechts zur Landzunge<br />

mit dem Husumer Badestrand<br />

1 überleitet. Der befestigte Weg<br />

schlägt einen Bogen, führt an der<br />

Installation Windhosen 2 vorüber,<br />

passiert vor dem Deich links<br />

ein Schafgitter und läuft an der<br />

Außenseite des Graswalls entlang,<br />

bis dieser endet. Dann steigt die<br />

Route ganz sachte zur Geest von<br />

Schobüll an. Noch bevor die Alte<br />

Dorfstraße bei einem Wegweiser<br />

rechts abzweigt, biegt hinter<br />

der Reithalle links ein Sandweg<br />

Richtung Meer, der unten nach<br />

rechts knickt und am Schilfgürtel<br />

entlang den Schobüller Badesteg<br />

3 erreicht, auf dem ein Abstecher<br />

trockenen Fußes ins Watt möglich<br />

ist. Ein Fußweg leitet zur Nordseestraße<br />

hinauf, wo etwas links das<br />

schmucke Kirchlein am Meer 4<br />

liegt. Daneben steigt der Kirchensteig<br />

leicht an, hält sich an zwei<br />

Gabelungen rechts, passiert den<br />

Minigolfplatz, läuft am Wegekreuz<br />

dahinter geradeaus weiter und<br />

trifft auf den Waldweg. Dort setzt<br />

sich diese Route auf dem linken<br />

der beiden gegenüberliegenden<br />

Fuß-/Radwege im Schobüller<br />

Wald fort (mit der Radsperre).<br />

An der nächsten Waldwegekreuzung<br />

schlängelt sich ein Pfad<br />

weiter geradeaus, bis er auf einen<br />

breiteren Weg trifft. Dieser führt<br />

nach links an ein paar Häusern im<br />

Wald vorüber und zum Behncke-<br />

Gedenkstein 5 . Ab hier geht es<br />

Rundgang: Husumer<br />

Kulturpfad<br />

Am Marktplatz, vor der Husumer<br />

Tourist-Information im Rathaus<br />

von 1601, beginnt ein Rundgang, der<br />

32 Sehenswürdigkeiten „der grauen<br />

Stadt am Meer“ miteinander verbindet.<br />

Tafeln vor dem Schloss, den Museen,<br />

dem Husumer Wahrzeichen<br />

Tine-Brunnen mit der Bronzestatue<br />

einer jungen Halligfriesin, vor der<br />

klassizistischen Marienkirche und<br />

den Wohnhäusern Storms wie auch<br />

anderer berühmter Stadtsöhne weisen<br />

auf die Orte hin. In der Tourist-<br />

Information gibt es ein Faltblatt mit<br />

Ortsplan, das ausführlich über alle<br />

Stätten informiert.<br />

www.husum-tourismus.de<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong><br />

11


Der Norden<br />

Husum<br />

Anreisen und orientieren<br />

Anreisen mit dem Pkw: Über A 23, am Ende B 5 bis Husum/ Rödemis, L 273<br />

2,7 km folgen und nach Gleisunterquerung links ab (Gaswerkstraße).<br />

Hinter Waagebalkenbrücke links in die Dockkoogstraße. Der Parkplatz für<br />

die längere Variante (P2 in der Karte) liegt hinter den Gleisen rechts, der<br />

Parkplatz Dockkoog (P1) nach gut 2 km beim Nordseehotel.<br />

Mit Bus und Bahn: Am Husumer Bahnhof halten der IC nach Sylt und<br />

die Nordostseebahn (www.bahn.de). Vom Bahnhof bis zum Tourstart am<br />

Binnenhafen sind es etwa zehn Minuten zu Fuß.<br />

Vom ZOB Husum verkehren Linienbusse über Schobüll nach Nordstrand<br />

(Linie 1047) und nach Friedrichstadt (Linie 1066): www.rohde-bus.de<br />

Orientieren: Husum – Heide, Wander- und Freizeitkarte Nr. 2, Maßstab<br />

1:50.000, Landesvermessungsamt Schleswig-Holstein, 2010,<br />

ISBN 978-3-89130-282-8, Preis: 5,90 Euro.<br />

Kirchlein am Meer: Der Geestrücken<br />

reicht in Schobüll<br />

4<br />

bis an die Nordsee. Aufgrund der<br />

erhöhten Lage benötigt der Husumer<br />

Ortsteil keinen Deich, und<br />

die „ecclesiola sub mare“ dient<br />

mit ihrem Turm Seefahrern als<br />

Orientierungspunkt. Drei fromme<br />

Jungfrauen sollen das schmucke<br />

Gotteshaus 1240 gestiftet haben:<br />

www.kirchlein-am-meer.de<br />

Behncke-Gedenkstein: Der<br />

5<br />

Ehrenstein für den einstigen<br />

Vorsitzenden des Heidekulturvereins<br />

markiert den höchsten Punkt<br />

des Schobüller Bergs (31 Meter).<br />

Zum Krug: Speisen wie<br />

6<br />

im Wohnzimmer: In dem<br />

liebevoll restaurierten, reetgeleicht<br />

bergab, an der nächsten<br />

Möglichkeit rechts, beim Querweg<br />

geradeaus auf dem breiteren Weg<br />

weiter links am Waldrand, an der<br />

nächsten Waldkreuzung wieder<br />

geradeaus, an der asphaltierten<br />

Straße Tykisberg kurz links und<br />

sofort rechts auf einem schmalen,<br />

sandigen Schotterweg hinunter<br />

nach Hockensbüll. Am Ende<br />

des Grünen Wegs bringt uns<br />

der Schobüller Weg links zum<br />

historischen Gasthaus Zum Krug<br />

6 . Vor dem Gourmet-Restaurant<br />

gabelt er nach rechts und mündet<br />

in die Straße Lund. Auf dieser<br />

geht es rechts zur Nordseestraße,<br />

die überquert werden muss. Auf<br />

der anderen Seite steuert der Norderwungweg<br />

geradewegs auf den<br />

Deich am Porrenkoog zu, der uns<br />

links zurück zum Ausgangspunkt<br />

am Nordseehotel begleitet.<br />

Tourenhöhepunkte Husumer Küste<br />

Buten, up’n un achtern Diek<br />

Husumer Badestrand: Vor<br />

1<br />

dem Dockkoog baden die<br />

Husumer am tideabhängigen Grünstrand,<br />

der Strandkörbe, Beachvolleyballfeld,<br />

Spielgeräte, Sandkiste<br />

und Strandcafé zu bieten hat.<br />

Windhosen: Julia Bornefeld<br />

aus Kiel konfrontiert<br />

2<br />

Einheimische und Urlaubsgäste<br />

auf künstlerische Weise mit dem<br />

alltäglichen Phänomen Wind. Wie<br />

Fähnchen drehen sich die „kleinen<br />

Wirbelstürme“ nach dem Wind, ein<br />

Werk des Wind-Kunst-Symposiums<br />

„Husum Wind Art“.<br />

Schobüller Badesteg: Am<br />

3<br />

Ende des langen Holzstegs<br />

führen Treppen Badende bei Hochwasser<br />

ins Meer.<br />

deckten Friesenhäuschen kehrte<br />

schon Theodor Storm auf seinen<br />

Wanderungen durch die Heide<br />

nach Hattstedt ein. Seit 1707 darf<br />

die Krügerei ausschenken.<br />

Im Stadtzentrum von Husum:<br />

Nationalparkhaus: Ausstellung<br />

über die Vögel im<br />

7<br />

Nationalpark mit Blicken in deren<br />

arktische Brut- und afrikanische<br />

Überwinterungsgebiete, zwei<br />

Aquarien und ein Weltladen mit<br />

fair gehandelten Waren.<br />

Theodor-Storm-Zentrum:<br />

8<br />

Zwischen Originalmobiliar<br />

des Dichters wird in Wohnräumen<br />

und „Poetenstübchen“ sein Leben<br />

und Werk dokumentiert.<br />

Etappenprofil<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Tipps, Adressen<br />

und Wissenswertes<br />

Schlemmen und schlummern:<br />

Am Wegesrand: Nordseehotel***,<br />

Dockkoogstr. 26, 25813 Husum,<br />

Tel.: 04841/5021, www.nordseehotelhusum.de<br />

Café Restaurant Zur Seebrücke,<br />

Nordseestr. 35, 25813 Schobüll,<br />

Tel.: 04841/663570<br />

Restaurant Zum Krug, historisches<br />

Gasthaus seit 1707, Alte Landstraße<br />

2a, 25875 Schobüll-Hockensbüll,<br />

Tel.: 04841/61580, www.zum-krug.de,<br />

ab 18 Uhr auf Tischreservierung<br />

In der Umgebung: Best Western<br />

Theodor Storm Hotel****, Neustadt<br />

60–68, 25813 Husum, Tel.: 04841/<br />

89660, www. theodor-storm- hotel.de<br />

Hotel am Schlosspark***, Hinter<br />

der Neustadt, 74–86, 25813 Husum,<br />

Tel.: 04841/66110, www.hotel-amschlosspark-husum.de<br />

Hotel Aarlauschleuse***, direkt<br />

am Deich, Hattstedtermarsch 43,<br />

25856 Hattstedtermarsch, Tel.:<br />

04846/69900, www.aarlau-schleuse.<br />

de Der Schimmelreiterkrug,<br />

Getränke und Brotgerichte,<br />

Sterdebüll 67, 25856 Hattstedtermarsch,<br />

Tel.: 04846/821<br />

Natur erkunden:<br />

Natur- und Landschaftsführerinnen<br />

Schleswig-Holstein e.V. für die Husumer<br />

Bucht: Tel.: 04841/65614<br />

Lesen:<br />

Theodor Storm: Der<br />

Schimmelreiter, Husum Verlag,<br />

ISBN 978-3-89876-144-4, 9,95 Euro.<br />

Weihnachtsgeschichten, Husum Verlag,<br />

ISBN 978-3-89876-168-0, 7,95 Euro.<br />

Der kleine Häwelmann, Lappan Verlag,<br />

ISBN 978-3-83031-087-7, 9,95 Euro.<br />

Anschauen:<br />

Theodor-Storm-Zentrum, Wasserreihe<br />

31–35, 25813 Husum, Tel.:<br />

04841/8038630, www.storm-gesellschaft.de<br />

Nationalparkhaus Husum,<br />

Hafenstr. 3, 25813 Husum, Tel.:<br />

04841/668530, www.nationalparkhaus-husum.de<br />

Nordsee Museum<br />

Husum Nissenhaus: alles über<br />

Sturmfluten, Deichbau, Landgewinnung,<br />

Leben auf den Halligen, Kunst<br />

und Kulturgeschichte der Region.<br />

Herzog-Adolf-Straße 25, 25813 Husum,<br />

Tel.: 04841/2545, www.museumsverbund-nordfriesland.de<br />

Informieren:<br />

Tourismus und Stadtmarketing<br />

Husum GmbH, Großstraße 27,<br />

25813 Husum, Tel.: 04841/89870,<br />

www.husum-tourismus.de<br />

12<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong>


Der Norden<br />

Worpswede<br />

Teufelsmoor bei<br />

Worpswede<br />

Etwa 30 Kilometer nördlich der<br />

Hansestadt Bremen zieht die Landschaft<br />

schon seit über hundert<br />

Jahren Maler, Schriftsteller und<br />

Idealisten in ihren Bann. Aus dem<br />

wasserreichen Land erhebt sich<br />

der Weyerberg (54,4 Meter) mit<br />

der Künstlerkolonie Worpswede<br />

wie eine Insel – eine perfekte<br />

Naturkomposition für eine faszinierende<br />

Wanderung<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: ca. 18 Kilometer<br />

Dauer: ca. 4,5 Stunden<br />

Schwierigkeitsgrad: einfach<br />

Steigung/Gefälle: ca. 40 Meter<br />

Höchster Punkt: 27 Meter<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />

Start/Ziel: Bahnhof Worpswede,<br />

27726 Worpswede<br />

Wegequalität: gut zu begehende,<br />

meist breite, geschotterte oder<br />

befestigte Wege<br />

Altenbrück<br />

<br />

Oldenburg<br />

7<br />

Melchers Hütte<br />

Hamme<br />

T<br />

Große<br />

Kunstschau<br />

Käseglocke<br />

9<br />

Weyerberg<br />

54 m<br />

Barkenhoff<br />

Bremerhaven<br />

Osnabrück<br />

Bremen<br />

Weser<br />

Hannover<br />

e u f<br />

6<br />

Braunschweig<br />

Göttingen<br />

5<br />

8<br />

Beek<br />

Breites Wasser<br />

4<br />

Waakhausen<br />

Waakhauser Str.<br />

3<br />

Hamme<br />

H a m m e w i e s e n<br />

e l<br />

Neu Helgoland<br />

s m<br />

Worpsweder<br />

Mühle<br />

Weyermoor<br />

Wörpedahl<br />

2<br />

Osterholzer Str.<br />

o<br />

m o<br />

Nordwede<br />

o<br />

S / Z<br />

1<br />

r<br />

Alte<br />

Molkerei<br />

WORPSWEDE<br />

Wandern in Worpswede<br />

Hammewiesen im Teufelsmoor<br />

Nordöstlich von Bremen spannt sich über Teufelsmoor und Hammewiesen ein weiter Himmel mit unzähligen Schäfchenwolken.<br />

Meist begleitet Wasser den Weg: Gräben und Kanäle durchziehen das flache Land. Später, am Hang des Weyerbergs, knirscht<br />

sogar Sand unter den Wanderschuhen.<br />

Vom Worpsweder Bahnhof 1<br />

geht es – wahlweise über den<br />

Schotterweg Vor den Pferdeweiden<br />

oder über den schmaleren Weg<br />

links der Gleise – zur Worpsweder<br />

Mühle 2 , die an der Kreuzung<br />

mit dem asphaltierten Hammeweg<br />

liegt. Nach rechts zeigt der<br />

Wegweiser 1,4 Kilometer bis Neu<br />

Helgoland 3 an. Dort leitet eine<br />

Brücke über die Hamme in die offene,<br />

weite Landschaft der Hammeniederung.<br />

Nach ca. 1,2 Kilometern<br />

geradeaus auf dem Schotterweg<br />

eröffnet sich von einer Brücke der<br />

Blick über das Breite Wasser 4 .<br />

Etwa 700 Meter weiter führt an<br />

einer Gabelung der Pfad links zur<br />

Brücke über das Flüsschen Beek<br />

5 . Dahinter knickt der Weg nach<br />

links, überquert den Speckgraben<br />

und biegt links auf den Sand-/<br />

Schotterweg, der mit Blick auf<br />

den Worpsweder Weyerberg dem<br />

Verlauf der Beek folgt. Nach gut<br />

2,5 Kilometern kurvt der Weg vor<br />

den Bahngleisen nach rechts, verläuft<br />

hinter einer Brücke direkt am<br />

Kirchdammgraben 6 , biegt hinter<br />

einer weiteren Brücke über den<br />

Graben Neuer Fangstaken nach<br />

links, unterquert die Schienen und<br />

knickt gleich darauf wieder links<br />

Richtung Melchers Hütte 7 .<br />

Kurz davor zweigt ein Kiesweg<br />

links ab, der über die Hamme<br />

führt, sich anschließend durch die<br />

Wiesen des Waakhauser Polders 8<br />

schlängelt und hinter einem Campingplatz<br />

die Waakhauser Straße<br />

(K11) erreicht. Gegenüber verläuft<br />

die Strecke für einen Kilometer geradeaus<br />

an der kaum befahrenen<br />

Worpheimer Straße entlang, dann<br />

links über die hellen Pflastersteine<br />

der Allee Nordweder Straße, die<br />

von der nächsten Kreuzung an<br />

(nach etwa 1,2 Kilometern) Am<br />

Hasenmoor heißt. An der Gabelung<br />

nach etwa 500 Metern geht es<br />

rechts (ein Hinweisschild zur<br />

Jugendherberge weist dort nach<br />

links). 300 Meter weiter biegt<br />

der sandige Fritz-Mackensen-Weg<br />

nach links, läuft am unteren Hang<br />

Wege ins Moor<br />

des Weyerbergs 9 entlang und<br />

gelangt mit einem Rechtsschwenk<br />

zur Findorffstraße. Ein Stückchen<br />

weiter rechts beim Worpsweder<br />

Landhaus knickt der Weg Straßentor<br />

links ab hinunter bis zur<br />

Bauernreihe. Nach links schlägt er<br />

einen langgezogenen Rechtsbogen,<br />

wird dahinter zur Bahnhofstraße<br />

und fährt geradeaus zurück zum<br />

Worpsweder Bahnhof 1 .<br />

„Echtes“ Moor ist selten geworden. Das einstige Teufelsmoor ist an den<br />

meisten Stellen trockengelegt. Am Breiten Wasser bietet sich ein guter<br />

Einblick ins Niedermoor. Am NSG Moor bei Niedersandhausen und am<br />

NSG Torfkanal bei der Ortschaft Teufelsmoor führen Rundwege an renaturierten<br />

Hochmoorflächen und drei Moorseen (ehemalige Torfhäfen) vorbei.<br />

Die Biologische Station Osterholz organisiert unter dem Titel „Wege<br />

ins Moor“ Vorträge, Exkursionen und Torfkahnausflüge ins Teufelsmoor<br />

(www.biologische-station-osterholz.de)<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong><br />

13


Der Norden<br />

Worpswede<br />

Anreisen und orientieren<br />

Anreisen: Mit Bus und Bahn: Am Worpsweder Bahnhof hält der „Moorexpress“,<br />

der von Mai bis Oktober an Wochenenden und Feiertagen fünf<br />

Mal täglich zwischen Stade und Bremen verkehrt (www.moorexpress.net,<br />

www.bahn.de). Vom Bremer Hauptbahnhof fährt Buslinie 670 des VBN<br />

(Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen) nach Worpswede, vom Regionalbahnhof<br />

Osterholz/Scharmbeck Linie 640 (www.vbn.de, www.bahn.de).<br />

Mit dem Pkw: Vom Bremer Kreuz über die A 27 bis AS 17 Bremen-Industriehäfen,<br />

dort Richtung Osterholz-Scharmbeck/Worpswede, 8 Kilometer<br />

geradeaus bzw. rechts halten, bei An der Hamme links abbiegen. Nach 1,1<br />

Kilometern rechts (Viehlander Str.), nach 6,9 Kilometern links (Hammeweg),<br />

sofort rechts (Walter-Bertelsmann-Weg) und am Ende links zum Bahnhof.<br />

Orientieren: Wege ins Moor, Wanderkarte und Radwege Worpswede/<br />

Teufels moor, 1:25.000.<br />

Tourhöhepunkte im Teufelsmoor<br />

Wasser, Wiesen und Weite<br />

Worpsweder Bahnhof: Heinrich<br />

Vogeler entwarf den<br />

1<br />

1910 eingeweihten Bahnhof des<br />

„Moorexpress“. Zum 100. Geburtstag<br />

wurde das denkmalgeschützte<br />

Gebäude frisch saniert.<br />

Worpsweder Mühle: Das<br />

2<br />

Wahrzeichen der Künstlerkolonie.<br />

Seit der Restaurierung<br />

drehen sich die Flügel des 1838<br />

erbauten „Erdholländers“ bei<br />

günstigem Wind wieder.<br />

Neu Helgoland: Eine der<br />

3<br />

traditionellen Hammehütten,<br />

die Anfang des 19. Jahrhunderts<br />

an den Warte- und Umschlagplätzen<br />

entlang des Flusses zwischen<br />

Worpswede und Osterholz entstan-<br />

den. Auch heute wird an dem<br />

Ausgangspunkt für Torfkahnfahrten<br />

noch ausgeschenkt.<br />

Breites Wasser: Das Breite<br />

4<br />

Wasser ist ein Altwasser,<br />

das nach Regulierung der Hamme<br />

erhalten blieb. Das gleichnamige<br />

Naturschutzgebiet geht über den<br />

verlandenden See hinaus und<br />

erhält die für Brut- und Rastvögel<br />

wichtige Niedermoorlandschaft<br />

zwischen den Ortschaften Worpswede<br />

und Teufelsmoor.<br />

Beek: Im letzten naturnahen<br />

5<br />

Flusslauf der Hammeniederung<br />

strömt das Wasser auf<br />

den restlichen zwei Kilometern<br />

der unbegradigten Beek durch<br />

breite Ausbuchtungen der Hamme<br />

ent gegen. Im Winter häufig überflutet,<br />

sind die angrenzenden<br />

Wiesen ein beliebter Winterrastplatz<br />

für Zugvögel.<br />

Kirchdammgraben: Heute<br />

6<br />

ein mit Seerosen bewachsener<br />

Seitenarm der Hamme am<br />

Bahndamm des Moorexpress.<br />

Früher, bis zur Einweihung der<br />

Bahnlinie 1910, der wichtigste Verkehrsweg<br />

zwischen Worpswede<br />

und Osterholz-Scharmbeck. Auch<br />

für den Kirchgang, da Worpswede<br />

erst 1759 ein eigenes Gotteshaus<br />

bekam.<br />

Melchers Hütte: Die auch als<br />

7<br />

Neu-Kamerun oder Buschkaroff-Hütte<br />

bekannte Hammehütte<br />

bei der Holtstelle, dem früheren<br />

Hauptumschlagsplatz für Torf, ist<br />

ein beliebtes Ausflugsziel.<br />

Waakhauser Polder: Früher<br />

8<br />

war das „schwimmende Land<br />

von Waakhausen“ überregional<br />

bekannt: Bei Frühjahrsüberschwemmungen<br />

hoben sich die<br />

Moorflächen durch ihren Luft- und<br />

Eisgehalt, gerieten ins Schwimmen<br />

und konnten vertreiben.<br />

Weyerberg: Der 54,4 Meter<br />

9<br />

hohe Sandberg ragt wie eine<br />

Insel aus dem nassen Flachland.<br />

Weite Ausblicke ins Teufelsmoor<br />

zogen – damals wie heute – nicht<br />

nur Künstler an.<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

2 3 4 5 6 7 8<br />

9<br />

Moordorf und<br />

Künstlerkolonie<br />

Schlemmen und schlummern:<br />

Am Wegesrand: Worpsweder Bahnhof,<br />

Bahnhofstr. 17, 27726 Worpswede,<br />

Tel.: 04792/9878333, www.restaurantworpsweder-bahnhof.de<br />

Hammehütte<br />

Neu Helgoland, Hammeweg 19,<br />

27726 Worpswede, Tel.: 04792/7606,<br />

www.hammehuette.de Melchers<br />

Hütte, An der Hamme 3, 27711 Osterholz-Scharmbeck,<br />

Tel.: 04791/2513, Mo<br />

Ruhetag. Hotel Worpsweder Tor,<br />

Findorffstr. 3, 27726 Worpswede, Tel.:<br />

04792/98930, www.worpsweder-tor.de<br />

Torfkahn fahren: Auf den ältesten<br />

Wegen durchs Teufelsmoor: Statt<br />

Torf befördern die Kähne heute Ausflugsgäste.<br />

Die Skipper erzählen vom<br />

Leben der Moorbauern, Geschichten<br />

aus alter Zeit und Naturkundliches.<br />

Adolphsdorfer Torfschiffer e.V.,<br />

Adolphsdorfer Straße 1, 28879<br />

Grasberg, Tel.: 04792/951200, www.<br />

torfschiffe.de (Mai bis Oktober, Di, Do,<br />

Sa, So ab Neu Helgoland)<br />

Anschauen: Bis 1954 verließen mehr<br />

als 600 Torfschiffe die Schlußdorfer<br />

Werft. Das Museum dokumentiert<br />

die Lebensweise der Moorbauern,<br />

zeigt Arbeitsgeräte für Bootsbau und<br />

Torfstich. Torfschiffswerft-Museum<br />

Schlußdorf, Schlußdorfer Str. 22,<br />

27726 Worpswede, Tel.: 04792/2575,<br />

www.torfschiffswerft-museum.de,<br />

März bis Oktober, Mi 12-15 Uhr, Fr<br />

bis So 15–18 Uhr, So auch 10–12 Uhr.<br />

Zuhören: Die Gästeinformation bietet<br />

ganzjährig Orts- und Kunstführungen,<br />

Moorwanderungen und thematische<br />

Rundgänge zu Persönlichkeiten aus<br />

dem Worpsweder Künstlerkosmos wie<br />

Heinrich Vogeler, Paula Modersohn-<br />

Becker oder Rainer Maria Rilke<br />

an: www.worpswede-tourismus.de/<br />

fuehrungen Moorteufeltorte: Mit<br />

Rum voll gesogene Rosinen zwischen<br />

Biskuitboden und Schlagsahne.<br />

Bekannt für die höchsten Torten<br />

im Teufelsmoor ist Brinkhof, Café im<br />

Bauernhof, Teufelsmoor 4,<br />

27711 Osterholz-Scharmbeck,<br />

Tel.: 04796/951095, www.cafe-zumbrinkhof.de.<br />

Moor erleben: Der<br />

Tarmstedter Moorpfad bringt Wollgras,<br />

Moor-Birkenwald, Torfstich und<br />

Moor kultivierung nahe. Führungen<br />

nach Anmeldung, Tel.: 04283/89319.<br />

Informieren: Gästeinformation für<br />

Worpswede und das Teufelsmoor,<br />

Bergstr. 13, 27726 Worpswede,<br />

Tel.: 04792/935820, www.worpswedetourismus.de<br />

14<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong>


LEICHT<br />

TRAGEN<br />

FUTURA 30 SL<br />

SERIE SL WOMEN’S FIT<br />

www.deuter.com


West<br />

West<br />

Im Westen Deutschlands gibt es nichts, was es nicht gibt: Malerische Mittelgebirgsformationen<br />

mit durchaus alpinen Anspüchen, Bäche, Flüsse, Seen, Wiesen und Wälder so weit das Auge<br />

reicht, Felsen und Schluchten, Weinberge und Nutzwirtschaft, atemberaubende Aussichten –<br />

und dies alles gepaart mit einer Infrastruktur, die in Deutschland ihresgleichen sucht. Im<br />

Westen Deutschlands trifft Natur auf Kultur, Nationalpark auf Ballungszentrum, Serpentine<br />

auf S-Bahn-Haltestelle – alles zum Wohl von Wanderern und Naturliehabern!<br />

© Meinzahn/istockphoto.com<br />

16<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong>


Der Westen<br />

Rheingau<br />

Rauenthaler Spange<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: 8,9 Kilometer<br />

Dauer: 2,5 Stunden<br />

Höhendifferenz: 82 Meter (von<br />

209 Meter bis 291 Meter)<br />

Steigung/Gefälle: je 193 Meter<br />

rauf/runter<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Markierung: weißes Rheinsteig-Logo<br />

auf rotem Grund<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />

Start/Ziel: Wanderparkplatz Grillhütte<br />

Rauenthal, Auf der Großen Straße,<br />

65345 Eltville-Rauenthal<br />

Wegequalität: 50 % Naturweg, 38 %<br />

leicht befestigt, 12 % Asphalt/Beton<br />

Durch den Buchwaldgraben zur Bubenhäuser Höhe<br />

Wald und Wein überm Rhein<br />

Erst taucht die Rauenthaler Spange ab in den wilden Grund des Großen Buchwaldgrabens, am Ende lässt sie von<br />

seiner oberen Hangkante tief blicken. Dazwischen begeistert die anmutige Bubenhäuser Höhe, von der die Augen<br />

über Rebenhänge bis zum schimmernden Rhein hinuntergleiten.<br />

Rechts am Parkplatz Grillhütte außerhalb<br />

von Rauenthal fällt ein Wiesenweg sacht ab,<br />

kurvt rechts und biegt am Ende links auf<br />

den Rheinsteig 1 . Hinter einer Linkskurve<br />

steigt dieser leicht an zu einer Wiese. Beim<br />

Picknickplatz Max-Tisch setzt sich der Weg<br />

links leicht bergab fort, fällt durch Fichten-<br />

Wald steiler ab ins Tal des Großen Buchwaldgrabens<br />

2 , knickt bei einer Picknickbank<br />

an einer Waldweide links, läuft vorbei an<br />

riesigen umgestürzten Bäumen, wechselt<br />

bei einer Bank links auf die andere Seite<br />

des wilden Waldtals und hinauf zu einem<br />

Wegweiser. Rauenthal 3 ist nur 200 Meter<br />

entfernt. Doch nach rechts hinunter entfernt<br />

sich der Pfad zunächst von dem Weinörtchen<br />

und führt durch ein herrliches Stück mit<br />

lichtem Hangbuchenwald bis zu einer Portaltafel.<br />

Dort verlässt die Rauenthaler Spange<br />

den Rheinsteig, indem sie scharf links steil<br />

anzieht. Hinter einem Kapellchen biegt sie<br />

scharf rechts und läuft leicht abwärts durch<br />

tollen Wald. Hinter einer Linkskurve verjüngt<br />

sich der Weg zum Pfad durch freigeschnittene<br />

Dornenhecken bis zu einem Weinberg. Am<br />

Ende des Wingerts biegt der Weg rechts auf<br />

einen Heckenpfad, knickt links, steigt etwas<br />

an, biegt bei einem Wegweiser rechts, läuft<br />

zwischen Hecken und kurz durch Wald,<br />

zweigt scharf links hinauf, wendet sich beim<br />

Asphalt kurz links, um sofort rechts über<br />

einen Grasweg die Bubenhäuser Höhe 4 zu<br />

erklimmen. Hinter der Picknickhütte geht es<br />

links hinunter, kurz rechts auf den Asphaltweg,<br />

links auf den Feldweg und oberhalb des<br />

Weinbergs entlang. Am Ende der Reben führt<br />

der Pfad nach rechts zum Ortsrand von Rauenthal.<br />

Vor dem ersten Haus links schleicht<br />

sich die Rauenthaler Spange hinter den Häusern<br />

entlang. Am Ende knickt sie rechts, links<br />

auf die Hauptstraße am Winzerhaus vorbei,<br />

übernächste Straße „In der Kohlheck“ links<br />

hinauf, die zu einem Feldweg wird, der nach<br />

rechts kurvt und oberhalb des Buchwaldgrabens<br />

der Hangkante folgt, später zum Pfad<br />

wird und rechts hinauf Richtung Sportplatz<br />

zweigt. Ein Stück den Wald-Fahrweg nach<br />

links liegt der Parkplatz Grillhütte.<br />

Wein am Weg probieren<br />

Kurz nachdem die Rauenthaler Spange<br />

der Bubenhäuser Höhe den Rücken kehrt,<br />

trifft sie auf den Asphaltweg. Beim nächsten<br />

Linksabzweig führt ein etwa 150m<br />

kurzer Abstecher geradeaus zum Outdoor-Weinprobierstand<br />

von Rauenthal<br />

beim Parkplatz „Krautäcker“. Mitten auf<br />

lauschiger Wiese schenken wochenweise<br />

wechselnde Winzer aus Rauenthal und<br />

Umgebung edle Tropfen aus. Von Mitte<br />

März bis Anfang November. Wenn das<br />

Wetter mitspielt immer Mi, Do und Fr ab<br />

16 Uhr, Sa ab 15 Uhr und So ab 13 Uhr:<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong><br />

17


Der Westen<br />

Rheingau<br />

Steiler Rebenhang im Schatten der<br />

Bubenhäuser Höhe.<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit Bus und Bahn: Vom Hbf Wiesbaden fährt Bus 170, vom Bahnhof Eltville<br />

Bus 173 regelmäßig zur Haltestelle Rauenthal Winzerhaus direkt am Weg.<br />

Infos: Rhein-Main-Verkehrsverbunds, www.rmv.de, Tel.: 069/24248024 und<br />

Rheingau-Taunus-Verkehrs-GmbH, Tel.: 06124/510468, www.r-t-v.de<br />

Mit dem Pkw: A5 oder A3 bis Rhein-Main-Schnellweg/B42 in Wiesbaden (von der<br />

anderen Rheinseite via A643 zur B42), B42 bis Auffahrt B260 Richtung Koblenz/<br />

Schlangenbad/Walluf, beim Abzweig nach Rauenthal links die Martinsthaler<br />

Straße hinauf, rechts über die Hauptstraße und Jahnstraße zur Großen Straße,<br />

die als Wald-Fahrweg zum Parkplatz Grillhütte führt.<br />

Orientieren: Die Stadt Eltville verlinkt auf www.eltville.de (unter sport&freizeit<br />

wandern klicken und Wandertour Rauenthaler Spange wählen) kostenlos zu<br />

einem ausdruckbaren Karten-PDF „Rheinsteig-Rundtour in Eltville-Rauenthal“,<br />

das den Wegverlauf auf einem Kartenausschnitt im Maßstab 1:5.000 darstellt.<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Rauenthaler Spange<br />

1<br />

Rheinsteig: Der Weitwanderweg<br />

verbindet rechtsrheinisch<br />

auf 320 Kilometern<br />

Schloss Biebrich in Wiesbaden<br />

mit dem Bonner Marktplatz. Die<br />

Rauenthaler Spange ist eine von<br />

fünf (Halb-)Tages-Rheinsteig-<br />

Rundtouren, die an den überregionalen<br />

Premiumweg andocken.<br />

Großer Buchwaldgraben:<br />

2 Ein kleines Bächlein,<br />

das ein ganz schön tiefes Tal<br />

gegraben hat: Zu Beginn folgt<br />

die Rauenthaler Spange dem<br />

wilden Talgrund des Großen<br />

Buchwaldgrabens. Gegen<br />

Ende hangelt sie sich oben am<br />

Abgrund seines Steilhangs<br />

entlang.<br />

Rauenthal: Als höchster<br />

3 Winzerort im Rheingau<br />

sitzt Rauenthal in rund 250<br />

Metern auf einem Bergrücken,<br />

der sich vom Taunushauptkamm<br />

Richtung Rhein zur<br />

Bubenhäuser Höhe vorschiebt.<br />

Sieben Winzer schenken in dem<br />

Ortsteil der Stadt Eltville, die<br />

unten am Rhein liegt, in der<br />

Straußwirtschaft oder Gutsschänke<br />

aus.<br />

Bubenhäuser Höhe: Das<br />

4 Gipfelplateau auf knapp<br />

270 Metern ist der perfekte Ort<br />

für ein ausgiebiges Picknick!<br />

Etwa einen Kilometer hinter<br />

Rauenthal endet hier der<br />

Seitenarm des Taunushauptkamms.<br />

Aus dem Schatten der<br />

markanten Baumreihe rollt der<br />

Blick die leuchtenden Rauenthaler<br />

Weinberge hinunter, wo<br />

der Rhein gut drei Kilometer<br />

entfernt weit unten aufblitzt.<br />

Etappenprofil<br />

Tipps für Eltville<br />

Schlummern und schlemmen direkt<br />

am Weg:<br />

Traditionelle Gutsküche, große<br />

Terrasse, Wein-und Sektproben:<br />

Winzerhaus Rauenthal by Weingut<br />

Wölfel, Hauptstr. 63, 65345<br />

Rauenthal, Tel.: 06123/72998, Mo.<br />

geschl., www.winzerhaus-rauenthal.de<br />

Geschichtsträchtig: Weinhaus<br />

und Hotel Engel, Hans Wagner,<br />

Hauptstr. 12, 65345 Rauenthal,<br />

Tel.: 06123/72300, www.weinhausengel.com<br />

Gut-deutsche und<br />

böhmische Küche: Rheingauerhof<br />

Rauenthal, Hauptstr. 16, 65345<br />

Rauenthal, Tel. 06123/705656,<br />

Mo.+Di. geschl., www.rheingauerhofrauenthal.de<br />

Eine Tafel am Einstieg des Wanderwegs<br />

listet Gutsausschank und<br />

Straußwirtschaften in Rauenthal auf.<br />

Tipps für die Umgebung:<br />

Einfach ein toller, kraftvoller<br />

Ort: Klosterschänke im Kloster<br />

Eberbach, 65347 Eltville-Hattenheim,<br />

Tel.: 06723/9930, www.<br />

klostereberbach.com. Schlafen<br />

im Klosterhof, einst Dependance<br />

des Klosters Eberbach, gemütlich<br />

frühstücken wie im eigenen Herrenhaus<br />

im Gutshotel Draiser Hof,<br />

Erbacher Str. 26–28, 65345 Eltville-<br />

Erbach, Tel.: 06123/601930, www.<br />

gutshotel-baron-knyphausen.de<br />

Klein, aber oho! Geniale Küche,<br />

auch für Vegetarier: Gasthaus<br />

„Zur Schlupp“, Hauptstr. 25, 65396<br />

Walluf, Tel.: 06123/72638, Mi. + Do.<br />

geschl., www.gasthauszurschlupp.de.<br />

Historisches Gebäude zum Rheinsetzen<br />

und Schiffe gucken drinnen<br />

wie draußen; klein-feine Speisen,<br />

Selbstbedienung: Anleger 511,<br />

Platz von Montrichard 2, 65343<br />

Eltville, Tel.: 06123/689168,<br />

www.anleger511.de. Das historische<br />

Fachwerkhaus direkt an der<br />

Kurfürstlichen Burg überrascht mit<br />

Rheinblick von der überdachten<br />

Riesen-Terrasse: Weinstube Gelbes<br />

Haus, Burgstr. 3, 65343 Eltvillem<br />

Tel.: 06123/5170, www.weinstubegelbeshaus.de<br />

Eltville erleben:<br />

Weinprobierstände in Eltville an der<br />

Rheinpromenade und in den Ortsteilen<br />

Erbach (großer Parkplatz Rheinallee),<br />

Hattenheim (Rheinanlage), Martinsthal<br />

(Walluftal, Zufahrt über Lehrstraße)<br />

und in Rauenthal (s. o.). Führungen,<br />

Weinproben und Öffnungszeiten Kloster<br />

Eberbach: www.kloster-eberbach.<br />

de Schiffsrundfahrten um die Insel<br />

Mariannenaue: www.charterliner.de<br />

Informieren:<br />

Tourist-Information Eltville,<br />

Burgstr. 1, 65343 Eltville am Rhein,<br />

Tel.: 06123/90980, www.eltville.de,<br />

www.rheinsteig.de, www.<br />

rauenthaler-traditionsverein.de,<br />

www.rheingau-taunus.de,<br />

www.kulturland-rheingau.de<br />

18 <strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong>


Der Westen<br />

Kaiserstuhl<br />

Kaiserstuhl-<br />

Durchquerung<br />

Typ: Streckenwanderung<br />

Länge: 20,2 km<br />

Dauer: 6–7 Stunden<br />

Schwierigkeitsgrad:<br />

mittel bis schwierig<br />

Steigung/Gefälle: 728 Meter rauf/<br />

707 Meter ruter<br />

Höhendifferenz: 376 Meter<br />

(zwischen 177 und 553 m)<br />

Markierung: Kaiserstuhlpfad<br />

und gelbe Raute<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />

Start/Ziel: Bahnhof Endingen a. K./<br />

Bahnhof Ihringen<br />

Wegequalität: Pfade, Wald- und Graswege,<br />

am Ein- und Ausstieg Asphalt.<br />

Achtung: bei/nach Regen Rutschgefahr<br />

an steilen Passagen der Hohlwege<br />

Von Endingen nach Ihringen<br />

Hohlwege im Weinberg<br />

Der Kaiserstuhlpfad durchquert die „Vulkaninsel“ von Nord nach Süd: Auf zwei Türmen schweifen die<br />

Blicke weit über die Rheinebene, im Erletal säumen alte Kastanien den Weg, im Trockenrasen surrt und<br />

zirpt es nur so. Urplötzlich entführen Hohlwege in die Unterwelt zwischen den Weinbergen.<br />

Vom Bahnhof Endingen leiten Wegweiser<br />

über den Marktplatz durch die<br />

Altstadt, am Gasthaus Schützen vorbei<br />

zum Erleweiher, einem Naturbadesee.<br />

Zwischen alten Kastanien steigt ein<br />

Pfad das Erletal 1 hinauf. Am Waldrand<br />

lohnt ein kurzer Abstecher ins<br />

Erleloch. Durch Buchenwald klettert der<br />

Weg hinauf zur Katharinenkapelle 2 .<br />

In leichtem Auf und Ab folgt er oben<br />

dem Waldsaum zum Bahlinger Eck,<br />

kreuzt die Straße und taucht erneut<br />

kurz in den Wald. Am Wegweiser Degenmatten<br />

zweigt der Badbergpfad ab.<br />

Wenig später läuft hinter der Robert-<br />

Meier-Hütte ein Parallelweg durch den<br />

Wald zur Eichelspitze 3 hinauf und<br />

fällt dahinter steil wieder ab zum Weg<br />

vor dem Waldrand. Am Vogelsangpass<br />

kreuzt der Kaiserstuhlpfad die L115,<br />

kurvt durch Weinberge zur Schönen<br />

Aussicht empor und zieht im Wald steil<br />

an auf den Neunlindenberg 4 .<br />

Auf der anderen Seite des Turms<br />

geht es abwärts zum Adlerhorstsattel,<br />

wo der Kaiserstuhlpfad rechts vom<br />

Neunlindenpfad wegzweigt und durch<br />

Wald weiter an Höhe verliert, bis<br />

er zwischen Wein und Wald an der<br />

Strümpfeköpflehütte mit Vogesenblick<br />

vorbei zum Einstieg in den Lösshohlweg<br />

Eichgasse 5 läuft. Diese spuckt<br />

die Wanderer in Bickensohl wieder<br />

aus. Am anderen Ende des Ortes erklimmt<br />

der Weg den Picknickplatz am<br />

Schiebebuck, dann schlängelt er sich<br />

weitgehend unbeschattet südwärts<br />

durch kleinterrassierte Weinberge. Ab<br />

dem Jägerdenkmal am Kreuzenbuck<br />

rückt der Schwarzwald ins Blickfeld.<br />

Der Weg schwingt um die vorspringenden<br />

Nasen des Lenzenbergs, läuft an<br />

der Oberdulltalhütte vorbei und taucht<br />

ab in die Lenzengasse 6 bis nach<br />

Ihringen, wo die Wegweiser an der<br />

Kirche vorbei zum Bahnhof führen.<br />

Genussvoll in zwei Tagen<br />

Fitte Wanderer schaffen den Kaiserstuhlpfad<br />

zwar an einem Tag, doch entspannter erlebt<br />

man die ungewöhnliche Landschaft in zwei<br />

Tagen. Dann reicht die Kraft auch locker<br />

für eine Flasche Kaiserstühler Rotwein im<br />

Rucksack. Perfekte Plätzchen zum Picknicken<br />

gibt es reichlich, Einkehrmöglichkeiten jedoch<br />

nur in Start- und Zielnähe. Mein Tipp für eine<br />

Übernachtung: Die Genusshochburg Vogtsburg-<br />

Oberbergen mit Sternerestaurant, hipper<br />

Kellerwirtschaft im Weinberg und der Oberbergener<br />

Winzergenossenschaft. Nach 6,5 km<br />

zweigt der Badbergpfad ab und erreicht nach<br />

3,5 spektakulären Kamm-Kilometern im Kessel<br />

des Kaiserstuhls den Winzerort im Tal. Bus und<br />

Bahn verbinden von dort über Oberrotweil<br />

nach Endingen und Ihringen.<br />

www.franz-keller.de, www.rvf.de<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong><br />

19


Der Westen<br />

Kaiserstuhl<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit Bus und Bahn: Vom Hbf Freiburg (www.bahn.de) verkehren<br />

regelmäßig Breisgau-S-Bahn, Kaiserstuhlbahn sowie<br />

Busse über die Umsteigepunkte Gottenheim und Breisach<br />

zu den Orten im Kaiserstuhl (www.rvf.de). Fernbuslinien<br />

steuern Breisach und Freiburg an (www.busliniensuche.de).<br />

Mit dem Pkw: A5 Frankfurt–Basel, Ausfahrten zwischen Riegel<br />

im Norden und Bad Krozingen im Süden (AS 59 bis 64a), z. B.<br />

AS 62 Freiburg-Mitte Richtung Umkirch. Kostenlose Parkplätze:<br />

in Endingen an der Stadthalle, in Ihringen an der Kaiserstuhlhalle,<br />

am Vogelsangpass und am Bahnhof Oberrotweil.<br />

Orientieren: Wanderkarte Kaiserstuhl-Tuniberg:<br />

Themenpfade, Wanderwege, Tourenvorschläge, 1:30.000,<br />

4,95 Euro, www.mapsolutions.de, www.kaiserstuhl.cc<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Kaiserstuhlpfad<br />

1<br />

Erletal: Bevor der Mensch<br />

das Land als Wiese nutzte,<br />

wuchsen Schwarzerlen in dem<br />

staunassen Tal – ein ungewöhnlicher<br />

Lebensraum im lössreichen<br />

Kaiserstuhl! Durch<br />

das begehbare Erleloch, ein<br />

100 Meter langer Tunnel, floss<br />

früher Trinkwasser. Dadurch<br />

zapften die Endinger Quellen im<br />

benachbarten Riedbachtal an.<br />

2<br />

Katharinenkapelle: Mit<br />

dem 492 Meter hohen<br />

Katharinenberg ist die dritt-<br />

Etappenprofil<br />

höchste Erhebung im Kaiserstuhl<br />

geschafft! Die Aussicht beim<br />

Picknickplatz ist zugewuchert.<br />

Sonntags öffnet der Wirt neben<br />

seiner Imbissbude hier oben auch<br />

die weiße Kapelle. Beim Rundumblick<br />

vom Turm sieht man<br />

mit den beiden höchsten Spitzen<br />

schon die nächsten Ziele.<br />

3<br />

Eichelspitze: 143 Stufen<br />

erklimmen die Aussichtsplattform<br />

auf 548 Metern Höhe.<br />

Insgesamt ragt der verzinkte<br />

Eichelspitzturm 42,5 Meter über<br />

dem zweithöchsten Gipfel im<br />

Kaiserstuhl auf.<br />

4<br />

Neunlindenberg: Neun<br />

Linden gaben dem Berg<br />

seinen Namen. Zusammen mit<br />

dem 557 Meter hohen, von<br />

einem Fernsehmast gekrönten<br />

Totenkopf bildet er einen Doppelgipfel.<br />

Vom über 100 Jahre<br />

alten Neunlindenturm fällt der<br />

Blick über die Kronen zurück<br />

zum Katharinenberg gegenüber.<br />

5<br />

Eichgasse: Kurz vor Bickensohl<br />

verschwinden die Wan-<br />

derer zwischen haushohen Lösswänden<br />

in der größten Hohlgasse<br />

des Kaiserstuhls. Wer Glück hat,<br />

entdeckt einen der exotisch bunt<br />

schillernden Bienenfresser.<br />

6<br />

Lenzengasse: Ein<br />

unscheinbares Loch im<br />

Gebüsch, und schon taucht der<br />

Pfad über ein paar Stufen mit<br />

Geländer ab in einen Dschungel<br />

aus Holunder, Hopfen, Waldrebe<br />

und anderen Schlingpflanzen –<br />

eine dämmrige Unterwelt<br />

zwischen den Weingärten.<br />

Tipps für den<br />

Kaiserstuhlpfad<br />

Schlemmen und schlummern:<br />

In Endingen: Biergarten, badische &<br />

afrikanische Küche beim Einstiegs-<br />

Parkplatz: Gasthaus zum Schützen,<br />

Ringstr. 11, 79346 Endingen, Tel.:<br />

07642/8069, www.schuetzenendingen.de;<br />

walnuss teegARTen,<br />

Walnuss-Produkte und Azoren-Tee:<br />

Martinskirchgässli 4, 79346 Endingen,<br />

Tel.: 07642/9174106, www.<br />

walnuss-teegarten.annette-greve.de;<br />

Winzerhof Linder, Weinlädele und<br />

Hofcafé: Stollbruckstr. 12, 79346<br />

Endingen, Tel. 07642/5525, www.<br />

winzerhof-linder.de. In Ihringen:<br />

Bräutigam Hotel Restaurant, Saisonales<br />

auf der Gartenterrasse unter<br />

Platanen: Bahnhofstr. 1, 79241<br />

Ihringen, Tel.: 07668/90350, www.<br />

braeutigam-hotel.de; Holzöfele,<br />

Fisch und badische Klassiker:<br />

Bachenstr. 46, 79241 Ihringen,<br />

Tel.: 07668/207, www.holzoefele.de.<br />

Im Liliental: Zur Lilie, Genuss-Kleinod:<br />

Lilienhof 5, 79241 Ihringen, Tel.:<br />

07688/9956393, www.lilie-liliental.de.<br />

Abstecher mittendrin: Hotel & Restaurant<br />

Schwarzer Adler, Winzerhaus<br />

Rebstock, Restaurant Keller-<br />

Wirtschaft, Esskultur und Wein auf<br />

höchstem Niveau: Badbergstr. 23<br />

(44), 79235 Vogtsburg-Oberbergen,<br />

www.franz-keller.de. FeWos beim<br />

preisgekrönten Edelbrenner:<br />

Hausbrennerei Baumgartner,<br />

Badbergstr. 9, 79235 Vogtsburg-<br />

Oberbergen, Tel.: 07662/6646,<br />

www.hausbrennerei-baumgartner.de;<br />

Köpfers Gasthaus zur Sonne,<br />

Mitteldorf 5, 79235 Vogtsburg-<br />

Schelingen, Tel.: 07662/276,<br />

www.sonne-schelingen.de<br />

Bahn frei:<br />

Mit dem RIT-Schwarzwaldticket<br />

reisen Übernachtungsgäste aus ganz<br />

Deutschland zum halben regulären<br />

Fahrpreis in die Urlaubsorte von<br />

Schwarzwald/Kaiserstuhl und zurück<br />

(www.rit-schwarzwald.info). Vor Ort<br />

ergänzt das KONUS-Ticket den ÖPNV:<br />

Freie Fahrt in Bussen, Regionalbahnen<br />

und Straßenbahnen im Schwarzwald<br />

(www.konus-schwarzwald.info)<br />

Verstehen:<br />

Exkursionen, Ausstellungen<br />

und Vorträge: Naturzentrum<br />

Kaiserstuhl, Bachenstr. 42, 79241<br />

Ihringen, Tel.: 07668/710880,<br />

www.naturzentrum-kaiserstuhl.de<br />

Informieren:<br />

Tourismusbüro Naturgarten<br />

Kaiserstuhl, Marktplatz 16,<br />

79206 Breisach a. Rh., Tel.:<br />

07667/940155, www.naturgartenkaiserstuhl.de<br />

Örtliche Touristinfos: Endingen:<br />

Tel.: 07642/689990, www.<br />

endingen.de; Ihringen: Tel.:<br />

07668/9343, www.ihringen.de;<br />

Vogtsburg: Tel.: 07662/94011,<br />

www.vogtsburg-im-kaiserstuhl.de<br />

20 <strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong>


Eco-Shell<br />

PFC-freie<br />

Imprägnierung<br />

Fjällrävens Hardshell.<br />

Wasserdicht, atmungsaktiv<br />

und nachhaltig.<br />

Keb Eco-Shell Jacket<br />

Forever Nature<br />

hier draussen wartet die Natur auf dich. Und die kann<br />

manchmal ziemlich nass sein. Unsere Eco-Shell-Jacken halten<br />

Naturliebhaber bereits seit über fünf Jahren trocken. Wir<br />

entwickeln Produkte, die die Zeit überdauern.<br />

Unsere Reise bei Fjällräven begann vor vielen Jahren als<br />

utopische Idee in einem Notizbuch. Heute ist unser komplett<br />

recycelbares Shell-Material mit fluorcarbonfreier Imprägnierung<br />

überall auf der Welt im Einsatz. Die Keb Eco-Shell Jacket ist<br />

ganz auf das Wesentliche fokussiert: wasserdicht, atmungsaktiv<br />

und nachhaltig.<br />

Keine Jacke hält ein Leben lang. Doch mit ihrem zeitlosen und<br />

funktionalen Design, langlebigen Materialien und der richtigen<br />

Pflege wird dich diese Jacke viele Jahre lang trocken halten.<br />

www.fjallraven.de


Premiumwandern in Bad Peterstal-Griesbach<br />

Kristallklare Bergbäche rauschen durch<br />

schmale Täler, die waldreichen Berge des<br />

mittleren Schwarzwaldes rücken nah<br />

zusam men – hier liegt, auf gut 400 bis<br />

1.000 Metern, Bad Peterstal-Griesbach<br />

umge ben von herrlich blühenden Bergwiesen.<br />

Wer die Nationalparkregion Schwarzwald<br />

zu Fuß entdecken möchte, begibt sich<br />

in Bad Peterstal-Griesbach, dem ersten<br />

Premium-Wanderort Deutschlands, auf<br />

einen der drei Premium-Rundwanderwege:<br />

den Wiesensteig für Genusssucher, den<br />

Schwarzwaldsteig für Weitblicker und den<br />

Himmelssteig für Höhenverliebte.<br />

Die drei Premiumwege erstrecken sich<br />

auf durchschnittlich elf Kilometer, sind<br />

von beeindruckender Erlebnisdramaturgie<br />

geprägt und überraschen Wanderer immer<br />

wieder durch eindrucksvolle Landschaftswechsel.<br />

Ob genussvoll über grüne Wiesen,<br />

auf Steinpfaden durch ein Bachbett oder<br />

anspruchsvoll über die Höhen, vorbei an<br />

natürlichen Wasserfällen – jeder Wanderer<br />

kann sich seinen Premium-Rundwanderweg<br />

individuell nach Vorlieben und Kondition<br />

aussuchen.<br />

Tauchen Sie mit allen fünf Sinnen in die<br />

abwechslungsreiche Naturlandschaft der<br />

Nationalparkregion Schwarzwald ein, lassen<br />

Sie sich von der vielfältigen Gastronomie<br />

mit regionalen Köstlichkeiten verwöhnen<br />

und genießen Sie in vollen Zügen!<br />

Zum Naturerlebnis gesellen sich unterwegs<br />

diverse genüssliche Überraschungen.<br />

Das können Bier-, Schnaps-, und Most-<br />

„Brunnen“ sein, ergänzt durch prickelnd<br />

frische Mineralwasser, Himmelsliegen,<br />

Ruhe bänke und Sandsteintische sowie kulinarische<br />

und kulturelle Veranstaltungen,<br />

typisch Schwarzwälder Gastlichkeit eben!<br />

Kontakt<br />

Kur und Tourismus GmbH<br />

Wilhelmstraße 2<br />

77740 Bad Peterstal-Griesbach<br />

Tel.: 07806/91000<br />

info@bad-peterstal-griesbach.info<br />

www.bad-peterstal-griesbach.de<br />

Fotos: David Lohmüller (1)


Der Westen<br />

Siegen-Wittgenstein<br />

Auf dem Wisent-<br />

Pfad<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: 12,9 Kilometer<br />

Dauer: 4–5 Stunden ohne Pause<br />

Alternativ: zusätzlich Rundwanderweg<br />

drei Kilometer in der Wisent-Wildnis<br />

Markierung: drei verschiedene:<br />

liegendes „R“ auf schwarzem Grund<br />

für Rothaarsteig-Spuren, in Holz<br />

gebranntes Wisent und Wisent-Logo<br />

auf weißem Untergrund<br />

Schwierigkeit: mittel, Trittsicherheit<br />

erforderlich<br />

Höhendifferenz: 376 m<br />

Beste Wanderzeit: April bis Oktober<br />

Start/Ziel: Eingang Wisent-Wildnis,<br />

Parkplatz, Spielplatz, Gastronomie<br />

Wegequalität: schmale Wander- und<br />

Forstwege mit schönen Ausblicken<br />

Bergauf, bergab im Zeichen des Wisents<br />

Ja, wo laufen sie denn?<br />

Nachdem Orkan Kyrill 2007 die Landschaft durchgefegt hatte, waren weite<br />

Blicke über die Wälder entstanden – irgendwo darin die frei laufenden Wisente …<br />

Wir starten den Wisent-Pfad direkt an der<br />

Wisent-Wildnis S Z in Richtung Jagdhaus.<br />

An einer Schutzhütte macht der Weg einen<br />

Linksschwenk, kreuzt oben den Rothaarkammsteig<br />

und verläuft mit dem Rothaarsteig (rote<br />

Markierungen) über den Rothaarkamm 1 .<br />

Durch den Jahrhundert-Orkan Kyrill ergab<br />

sich hier ein wunderbarer Fernblick Richtung<br />

Sieger- und Sauerland. Vorbei am Hotel<br />

Jagdhaus Wiese linker Hand kommt die<br />

St.-Hubertus-Kapelle 2 in den Blick. Weiter<br />

Richtung Wingeshausen durch den Wald auf<br />

einem geschotterten Fahrweg. Die Landstraße<br />

überqueren, die von der Wisent-Wildnis zum<br />

Ort Jagdhaus führt. Ein Insektenhotel und ein<br />

überdachter Sitzplatz laden ein zum Verweilen<br />

mit Blick auf das Ihrigetal. Weiter geht<br />

es Richtung Wingeshausen, einen Fahrweg<br />

hinunter ins Ihrigetal, linker Hand Schneiders<br />

Berg (636 m). Bis zur Landstraße, dort links<br />

halten (rechts Forsthaus Ihrige, privat). Über<br />

Holzstufen wieder hoch in Fichtenwald, bis<br />

der Weg im nächsten Tal die kleine Landstraße<br />

zweimal kreuzt. Linker Hand passiert man<br />

den Dorffestplatz im Bockeshorn, dahinter<br />

den rechten, unteren Weg nutzen, der in einer<br />

Rechtskurve oberhalb vom Bortlingsbach<br />

durch den Wald führt. Nach zehn Minuten<br />

erreicht man Forellenbecken, die vom Bach<br />

gespeist werden. Und das Hotel-Restaurant<br />

Forellenhof 3 , in dem Forellen fangfrisch auf<br />

den Teller kommen. Wir folgen der kleinen<br />

Straße, vorbei an einem Tretbecken, in dem<br />

man kneippen kann. Der Weg führt oberhalb<br />

vom Ort Wingeshaus entlang der ersten<br />

Wisent-Darstellung in Holz. Am Waldrand<br />

geht es in den Ort hinein, vorbei an schönen<br />

Schieferhäusern wie dem Traditions-Gasthof<br />

Weber. Nach wenigen Schritten dem Weg<br />

über Wiesen wieder in die Höhe folgen – bis<br />

zum Sonnenhof 4 , einem Bauernhof mit<br />

Hofladen und Café, der auch für Kinder gut<br />

gerüstet ist. Weiter geht es an Weiden vorbei,<br />

vielleicht trifft man am Waldrand rechts auf<br />

eine Herde Mufflons. Kunst am Weg 5 : Hier<br />

folgt die zweite Wisent-Darstellung in Holz.<br />

Außerdem verstecken sich auf dem Viehweg<br />

Tierfiguren im Fichtenwald, Erläuterungen<br />

von Schulkindern vermitteln Wissenswertes<br />

zu Reh, Hase und Fuchs. Im (verschlossenen)<br />

Stollen Hinterm Homberg nisten heute Fledermäuse.<br />

Von hier aus überwiegend bergan<br />

durch einen Wirtschaftswald des Fürsten<br />

zu Sayn-Wittgenstein. Das Gatter darf man<br />

öffnen (und hinter sich schließen) und dem<br />

Wirtschaftsweg folgen. Das Holz wurde 2016<br />

geschlagen; je höher man kommt, umso dichter<br />

wird der zukünftige Wald aus mannshohen<br />

Fichten. Schließlich erreicht man wieder<br />

den Eingang zur Wisent-Wildnis S Z .<br />

Krönender Abschluss<br />

Im Gehege der Wisent-Wildnis kann<br />

man mit großer Sicherheit einen Blick<br />

auf die mächtigen Tiere erhaschen:<br />

Hier lebt eine Herde mit aktuell neun<br />

Tieren. Die drei Kilometer lange Runde<br />

im Gehege lohnt sich auf jeden Fall als<br />

krönender Abschluss, und für Kinder<br />

gibt es einen spannenden Pirschweg.<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong><br />

23


Der Westen<br />

Siegen-Wittgenstein<br />

Anreisen und orientieren<br />

An zwei Stellen<br />

des Wisent-Pfades<br />

haben Künstler den<br />

Namensgeber in<br />

Holz dargestellt.<br />

Siegen-Wittgenstein liegt östlich von Köln und Siegen zwischen Hagen<br />

und Frankfurt.<br />

Mit der Bahn: Zielbahnhöfe sind Siegen, Kreuztal, Bad Laasphe, Bad<br />

Berleburg, wo Regionalbahnen verkehren. Siegen wird auch von<br />

Fernbussen angefahren.<br />

Mit dem Pkw: Die Sauerlandlinie A 45 ist mit den Abfahrten Siegen<br />

oder Kreuztal am nächsten dran. Von Westen über die A 4 Richtung<br />

Olpe/Kreuztal. Die letzten Etappen führen über Bundes- und Kreisstraßen<br />

hinein in die herrlichen Wälder.<br />

Orientieren: Wanderkarte Rothaarsteig, 9. Auflage, 11,00 EUR; 1:50.000.<br />

www.siegerland-wittgenstein-tourismus.de<br />

Zum Wisent-Pfad, neu erschienen: Ganz nah an der Natur! Wanderkarte<br />

Aue-Wingeshausen am Rothaarsteig. 1:25.000. Hg.: Dorfverein Aue-<br />

Wingeshausen. 5 Euro. Erhältlich über www.aue-wingeshausen.de oder<br />

vor Ort in Geschäften und der Gastronomie.<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Augen auf – es gibt viel zu entdecken!<br />

Wisent-Wildnis: In<br />

einem 20 Hektar<br />

großen Gelände bewegt sich eine<br />

neunköpfige Herde, die man auf<br />

dem Rundweg fast immer irgendwo<br />

entdecken kann. Eine zweite<br />

Herde lebt seit 2013 frei im Wirtschaftswald<br />

außerhalb der<br />

Wisent-Wildnis, ein von Wissenschaftlern<br />

beobachtetes, einzigartiges<br />

Artenschutzprojekt. Nur<br />

ganz selten bekommt ein Wanderer<br />

diese Tiere zu Gesicht. Wer<br />

mit Bus oder Bahn anreist, startet<br />

den Rundweg am besten am<br />

Bahnhof in Aue-Wingeshausen.<br />

Rothaarkamm: Die Wasserscheide<br />

zwischen Weser<br />

1<br />

und Rhein. Der Name kommt<br />

wohl von „Rod-Hardt“, was<br />

gerodeter Wald bedeutet. Die<br />

Anhöhe zieht sich von Nordrhein-Westfalen<br />

nach Hessen,<br />

trennt das katholische Sauerland<br />

vom protestantischen<br />

Siegen-Wittgenstein. Höchster<br />

Berg des Rothaargebirges ist der<br />

Langenberg mit 843 Metern.<br />

Hubertus-Kapelle: 1936 auf<br />

2<br />

einem vom Inhaber des Hotels<br />

Wiese gestifteten Grundstück<br />

zu Ehren des Namens patrons errichtet.<br />

Der Heilige Hubertus war<br />

um 700 n. Chr. Bischof von Lüttich.<br />

Nach einem Schicksalsschlag<br />

ging er in den Ardennen zur Jagd.<br />

Ein Hirsch mit einem leuchtenden<br />

Kreuz im Geweih ließ ihn einhalten:<br />

In Armut legte er das Priestergelübde<br />

ab und verbreitete den<br />

christlichen Glauben. Der Ort<br />

Jagdhaus gehört bereits zu<br />

Schmallenberg im Hochsauerlandkreis.<br />

3<br />

Forellenhof: Die Forelle<br />

kommt direkt aus den<br />

eigenen Teichen vor der Tür.<br />

Nicht umsonst veranstaltet der<br />

Dorfverein Aue-Wingeshausen<br />

alle zwei Jahre am Wisent-Pfad<br />

eine kulinarische Tour, die<br />

nächste <strong>2018</strong>: Der Weg streift<br />

viele gute Gastgeber, wie man<br />

gleich noch sehen wird …<br />

4<br />

Sonnenhof: Ponys, Ziegen,<br />

Hühner, dazu eine Stärkung<br />

im Café-Restaurant. Bei gutem<br />

Wetter mit schönem Ausblick von<br />

der Terrasse – Bauernhof bei Familie<br />

Sonneborn hautnah erleben.<br />

Kunst am Wegesrand: An<br />

5<br />

zwei Stellen Wisente – in<br />

Holz geschnitzt. Und naturgetreue<br />

Figuren und Erklärungen<br />

von Schülern, versteckt zwischen<br />

den Bäumen, führen die<br />

Bewohner des Waldes vor. Am<br />

ehemaligen Stollenzugang<br />

Hinterm Homberg nisten heute<br />

Fledermäuse, wo früher<br />

Eisenerze abgebaut wurden.<br />

Zurück zur Wisent-<br />

Wildnis: Wer bis jetzt<br />

noch keinem Wisent begegnet<br />

ist, kann hier auf dem drei Kilometer<br />

langen Rundweg mit großer<br />

Sicherheit einen Blick auf<br />

die imposanten Tiere werfen.<br />

Und sich abschließend in der<br />

Wisent-Hütte stärken …<br />

Etappenprofil<br />

Tipps für Siegen-<br />

Wittgenstein<br />

Schlemmen und schlafen:<br />

Jagdhof-Glashütte, fünf Sterne im<br />

Zeichen des Hirsches, Glashütter Str.<br />

20, 57334 Bad Laasphe, Tel.: 02754/<br />

3990, www.jagdhof-glashuette.de<br />

Forellenhof, Hellweg 11, 57319<br />

Wingeshausen, Tel.: 02759/<br />

2149582, www.forellenhofwingeshausen.de<br />

Sonnenhof mit Café und Hofladen,<br />

An der Bracht 50, 57319 Bad<br />

Berleburg Wingeshausen, Tel: 0170/<br />

4412710, www.sonnenhof-cafe.de<br />

Entdecken:<br />

Wisent-Wildnis am Rothaarsteig,<br />

Gehege und Infos zu frei laufenden<br />

Tieren, zwischen Wingeshausen und<br />

Schmallenberg-Jagdhaus an der K 42<br />

(Weidiger Weg 100), 57319 Bad<br />

Berleburg, Führungen,<br />

Tel.: 02751/9205535, Montag<br />

Ruhetag, www.wisent-welt.de<br />

Hirschrufer Tasso Wolzenburg,<br />

vielfacher Meister, Führungen, Holzskulpturen,<br />

Glashütter Str. 62, 57334<br />

Bad Laasphe, Tel.: 0152/ 32089052,<br />

www.holz-skulpturen-hirschrufer.de<br />

Heidi Dickel, Natur- und Landschaftsführerin,<br />

Schäferwagen zum<br />

Übernachten, Herrenwiese 7, 57319<br />

Bad Berleburg, Tel.: 0171/8109731,<br />

www.eventwandern-heidi-dickel.de<br />

Informieren:<br />

Alles zu Siegen-Wittgenstein im<br />

Touristikverband Siegerland-<br />

Wittgenstein, Koblenzer Straße 73,<br />

57072 Siegen, Tel.: 0271/3331020,<br />

www.siegerland-wittgenstein.com<br />

Mehr Informationen und<br />

herunterlad bare Broschüren zu<br />

Wisent- und Wittgensteiner<br />

Schieferpfad unter<br />

www.wittgensteiner-wanderland.de<br />

Siegerland-Wittgenstein-App:<br />

Karten, Touren, Gastgeber, Aktuelles.<br />

Für Android und Apple.<br />

Zu Bad Berleburg: BLB-Tourismus<br />

GmbH, www.blb-tourismus.de<br />

24 <strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong>


Der Westen<br />

Rheinhessen<br />

Von Mettenheim<br />

nach Guntersblum<br />

Typ: Streckenwanderung<br />

Länge: 10,5 Kilometer plus Abstecher<br />

auf dem Hohlweg (1,4 km)<br />

Dauer: ca. 3,5 Stunden<br />

Markierung:<br />

Rheinterrassenweg-Symbol<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Steigung/Gefälle: 167 Meter rauf/<br />

175 Meter runter<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig möglich,<br />

am schönsten im Herbst, wenn sich<br />

die Weinblätter färben<br />

Wegequalität: Asphalt-, Pflaster-,<br />

Erd- und Wiesenwege<br />

Durch die Weinberge Rheinhessens<br />

Eine der schönsten und abwechslungsreichsten Etappen auf dem RheinTerrassenWeg ist die Strecke zwischen Mettenheim und<br />

Guntersblum. An den Fernblicken über das Rheintal wird man sich nie sattsehen, und die Wein-Kulturlandschaft wird durch ein<br />

Stück ursprüngliche Natur veredelt: das Hohlwegeparadies Alsheim.<br />

Auf dem Weg vom Bahnhof passiert man<br />

das Alte Rathaus 1 von Mettenheim mit<br />

seinem hübschen runden Treppenturm.<br />

Es sind insgesamt etwa 800 Meter, bis<br />

man den Ort wieder verlässt. Ein Stück<br />

geht’s links auf der Hauptstraße durch<br />

den Ort und nach 300 Metern rechts in die<br />

Röhrbrunnenstraße hinauf in die Weinberge.<br />

Der Anstieg ist leicht zu bewältigen,<br />

und hinter den letzten Wohnhäusern von<br />

Mettenheim trifft man nach 100 Metern<br />

auf den Wanderweg, der aus Richtung<br />

Worms kommt – dem, nach rechts abbiegend,<br />

folgen. Auf der ganzen Strecke geht<br />

es nun stets ein bisschen rauf und wieder<br />

ein bisschen runter, wobei man immer auf<br />

einer gewissen Höhe bleibt, bis es hinunter<br />

nach Guntersblum geht. Gleich darauf<br />

macht ein kurzes Hohlwegstück Appetit auf<br />

mehr. Doch zunächst jagt ein Ausblick den<br />

nächsten, während man lange Reihen mit<br />

Weinstöcken entlangläuft Der Blick schweift<br />

darüber hinweg zur Rhein ebene. Markant<br />

ist der Aussichtspunkt Odenwaldblick 2<br />

mit einem Blick auf die Höhenzüge dieses<br />

Mittelgebirges. Die Wanderroute nähert<br />

sich, ein wenig einem Zickzack-Muster<br />

ähnelnd, dem Örtchen Alsheim (3 km), lässt<br />

den Abzweig zum Ort aber rechts liegen und<br />

steuert über die Weinberge das Hohlwegeparadies<br />

Alsheim 3 an. Ein Schlenker<br />

führt durch das Hohlwege paradies, dann<br />

wartet das nächste Highlight beim Weiler<br />

Hangen-Weilheim: Zwischen Bäumen und<br />

Wiesen versteckt liegt die Kirchenruine<br />

Maria Magdalena 4 (ein Abstecher von<br />

100 Metern) mit einem kleinen Friedhof.<br />

Wenn man den Zielort Guntersblum<br />

erreicht, stößt gleich am Anfang von links<br />

der Kellerweg 5 auf den Wanderweg. Ein<br />

schönes Ensemble von alten Weinkellern<br />

und Kelterhäusern erfreut das Auge. In<br />

der Ortsmitte lohnt noch die Sarazenenturmkirche<br />

6 eine Besichtigung, und am<br />

Bahnhof endet diese Etappe.<br />

Von Mainz nach Worms: der RheinTerrassenWeg<br />

Der RheinTerrassenWeg von Mainz nach Worms – oder umgekehrt<br />

– ist insgesamt 75 Kilometer lang und für Wanderer in drei<br />

bis vier Tagen entspannt zu bewältigen. Die Hügel reichen kaum<br />

über 200 Meter Höhe hinaus. Zumeist hat man Asphalt unter den<br />

Schuhen, es werden Weinwirtschaftswege benutzt, teils auch ehemalige<br />

Verbindungsstraßen zwischen den Orten. Die Route folgt dem<br />

alten Rheinhöhenweg und ist in beide Richtungen wanderbar.<br />

Die empfohlenen Etappen sind im Schnitt zehn Kilometer lang, die<br />

längste Strecke von 18 Kilometern liegt zwischen Oppenheim und<br />

Bodenheim. Ein echter Vorteil ist die Regionalbahn, dadurch sind<br />

Wanderer bezüglich der Etappenlänge flexibel. Die gelb beschilderten<br />

Zuwege führen in der Regel vom Bahnhof durch den Ort hinauf<br />

in die Weinberge. Zehn sogenannte Themenwege knüpfen an die<br />

Hauptroute an, kurze Abstecher von 1 bis 5 Kilometern. Die Palette<br />

reicht von einer WeinAromaMeile über den Skulpturenweg bis<br />

zu Türmen, etwa die Niersteiner Warte.<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong><br />

25


Der Westen<br />

Rheinhessen<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit der Bahn: Ab Mainz und Worms hat der Wanderweg hat eine gute<br />

Anbindung an die Regionalbahn (www.rnn.info). An über zehn Stationen<br />

kann man auf dem Wanderweg ein- bzw. aussteigen. Unter der Woche<br />

verkehren die Züge halbstündlich, am Wochenende stündlich.<br />

Mit dem Pkw: Alle Orte zwischen Mainz und Worms sind über die<br />

B9 erreichbar. Von Süden: Über die A 61 oder A 6 bis zur Ausfahrt 23<br />

Ludwigshafen Nord, dann über die B 9 zum Zielort. Aus Richtung Norden:<br />

Über die A 3, A 67 sowie A 61 zur A 60 (Mainzer Ring), Abfahrt 24 Mainz-<br />

Laubenheim, dann auf die B 9.<br />

Orientieren: Der Weg ist gut ausgeschildert, dennoch lohnt der Wanderführer<br />

„Abenteuer RheinTerrassenWeg“ (mit GPS-Tracks) als zusätzliche<br />

Orientierungshilfe, und er gibt Einkehrtipps, erzählt Wissenswertes über<br />

Orte und Landschaft, erklärt die zehn Themenwege. Erschienen 2017 im<br />

Verlag Publicpress, 164 Seiten und kostet 13,99 Euro.<br />

Viele Infos unter: www.rheinhessen.de<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Naturidyll im Rebenmeer und eine verwunschene Kirchenruine<br />

1<br />

Mettenheim: Ein verschlafener<br />

Weinort mit rund<br />

1.600 Einwohnern. Neben dem Alten<br />

Rathaus aus dem 16. Jahrhundert<br />

mit seinem runden Treppenturm<br />

inklusive Wendeltreppe ist<br />

auch die Bartholomäuskirche aus<br />

dem Jahr 1756 sehenswert, die<br />

evangelische Barockkirche besitzt<br />

eine Stumm-Orgel.<br />

Der Odenwaldblick ist nur<br />

2<br />

einer von unzähligen Ausblicken,<br />

die man von den rheinhessischen<br />

Weinhügeln genießen kann.<br />

Hier gibt es einige Fernrohre, das<br />

Durchschauen lohnt sich: Weitere<br />

Landschaftsdetails wie die Wälder<br />

und die schönen Flussauen am<br />

Rhein kommen dem Betrachter<br />

dann ganz nah.<br />

3<br />

Hohlwegeparadies<br />

Alsheim: Wie kleine<br />

Schluchten wirken die Hohlwege,<br />

mal gepflastert, mal nur aus Erde<br />

und Gras bestehend. Pfade führen<br />

vorbei an hohen Hecken und meterhohen<br />

Erdwänden. Man läuft<br />

auf Jahrhunderte alten Wegen<br />

unterhalb der heutigen Erdober -<br />

fläche. So tief gruben sich früher<br />

die schwer beladenen Ochsenkarren<br />

mit ihren mit Eisen beschlagenen<br />

Rädern in die weiche Löss-Erde<br />

ein. Teils gibt es auch angelegte<br />

Keller und Höhlen. 6 Routen mit<br />

insgesamt 30 Kilometern Länge<br />

sind begehbar. In den Alsheimer<br />

Hohlwegen leben über 40 Arten<br />

aus der Roten Liste bedrohter<br />

Pflanzen und Tiere, darunter den<br />

Steinkauz, seltene Schmetterlingsarten<br />

und Wildbienen.<br />

4<br />

Kirchenruine<br />

Maria Magdalena: Sie<br />

stammt vermutlich aus dem 14.<br />

Jahrhundert und wurde 1689 im<br />

Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört.<br />

Es sind nur wenige Gemäuerreste<br />

übrig geblieben, dazu ein paar alte<br />

Grabsteine, doch der Ort strahlt etwas<br />

Besonderes aus. Eine Initiative<br />

rund um die Pfarrgemeinde kümmerte<br />

sich um den Erhalt, sicherte<br />

die historische Bausubstanz.<br />

5<br />

Kellerweg in<br />

Guntersblum: Es ist eine<br />

etwa ein Kilometer lange alte<br />

Gasse mit Weinkellern unter den<br />

Guntersblumer Weinbergen, ein<br />

Ensemble aus verschiedenen<br />

Typen Kelterhäusern aus dem 18.<br />

bis 20. Jahrhundert. Heutzutage<br />

ist die Gasse vor allem bekannt<br />

für das Kellerweg-Fest im August,<br />

eines der traditionsreichsten und<br />

größten Weinfeste in Rheinhessen.<br />

Dann öffnen sich die<br />

Pforten der Keller für das<br />

Wein-Publikum.<br />

Sarazenenturmkirche:<br />

6<br />

Vermutlich haben Kreuzfahrer<br />

ca. 1100 nach Christus die<br />

Sarazenentürme errichtet. Das<br />

Besondere an den Kirchtürmen<br />

sind die orientalisch anmutenden<br />

Kuppeln. Vielleicht waren diese<br />

auch Heidentürme genannten<br />

Bauwerke als Siegeszeichen des<br />

Christentums gegenüber dem<br />

Islam gedacht?<br />

Etappenprofil<br />

Tipps für den<br />

RheinTerrassenWeg<br />

Schlummern:<br />

Merianhotel, Wormser Str. 2,<br />

55276 Oppenheim, Tel.: 06133<br />

500010. Preise: EZ ab 87 Euro,<br />

DZ ab 117 Euro, www.merianhotel.de<br />

Schlemmen:<br />

Regionaltypisch und gehoben ist<br />

die Küche im Restaurant Völker,<br />

Krämerstr. 7, 55276 Oppenheim,<br />

Tel.: 06133 2269,<br />

www.weinhaus-voelker.de<br />

Weincafé Zur Angela, tagsüber Café,<br />

abends Weinstube, Langgasse 18,<br />

55294 Bodenheim, Tel.: 06135 2652,<br />

www.weincafe-zur-angela.de<br />

Feiern:<br />

Kellerwegfest in Guntersblum,<br />

www.kellerweg-fest-guntersblum<br />

Winzerfest in Nierstein, www.<br />

verkehrsverein-nierstein.de<br />

Besichtigen:<br />

Zur Geschichte des Weinbaus:<br />

Deutsches Weinbaumuseum in<br />

Oppenheim, Wormser Str. 49, Tel.:<br />

06133/2544, www.dwb-museum.de.<br />

In Oppenheim ist auch eine Führung<br />

durch das Kellerlabyrinth empfehlenswert.<br />

Termine erfährt man beim<br />

Oppenheimer Tourismusbüro (s. u.)<br />

Informieren<br />

Rheinhessen-Touristik,<br />

Tel.: 06136/92398-0 und<br />

www.rheinhessen.de unter „Wandern“,<br />

„RheinTerrasenWeg“<br />

Oppenheim Tourismus GmbH,<br />

Tel.: 06133 490919,<br />

www.stadt-oppenheim.de<br />

Touristik Verbandsgemeinde<br />

Guntersblum, Tel.: 06249 902217,<br />

www.guntersblum-tourismus.de<br />

26 <strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong>


EIN KLASSIKER LÄUFT KEINEM TREND HINTERHER.<br />

DAFÜR SORGEN MULTIFUNKTIONALE DETAILS.<br />

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Membran<br />

Bereit für neue Wege<br />

Ceplex Green heißt die ökologische<br />

Weiterentwicklung der hauseigenen VAUDE<br />

Membran durch recycelte und biobasierte Anteile.<br />

Diese kommt in der sehr alpin<br />

ausgerichteten Shuksan-<br />

Bekleidungslinie zum<br />

Einsatz – für wind- und<br />

wasserdichte sowie<br />

umweltschonende<br />

Performance. Zudem<br />

verzichtet VAUDE<br />

auf den Einsatz<br />

von schädlichen<br />

Fluorcarbonen bei<br />

Membran und DWR-<br />

Ausrüstung.<br />

Strickfleece Rienza mit<br />

umweltfreundlichem ecolour-<br />

Färbeverfahren<br />

Die Farben der Natur<br />

Das neue Rienza Fleece sieht nicht nur schick aus,<br />

sondern schont auch unsere Ressourcen. Beim<br />

sogenannten „yarn dyeing“ werden die Farbpigmente<br />

schon im Spinnprozess des Polyesters mit eingearbeitet.<br />

Dieses Verfahren spart im<br />

Vergleich zum herkömmlichen<br />

Nassfärbeverfahren bei<br />

der Herstellung einer<br />

einzigen Jacke bis zu 50<br />

Liter Wasser ein.<br />

Hybrid-Trekkingjacke<br />

Roccia Primasoft Hoody<br />

mit PrimaLoft ® -Wattierung<br />

Hybrid-SUW<br />

(Sports Utility Wear)<br />

Vorwärts zur Natur geht es bekanntlich am<br />

schönsten zu Fuß – auch im Winter. In Sachen<br />

Isolation heißt das Zauberwort für optimalen<br />

Klimakomfort „Hybrid“. VAUDE hat für<br />

winterharte Trekker die neue Roccia Primasoft<br />

Hoody Softshell mit einer isolationsstarken<br />

PrimaLoft®-Wattierung im Programm, und die<br />

hat sogar einen Umweltbonus mit an Bord.


Der Westen<br />

Sauerland<br />

WaldSkulpturen-<br />

Weg<br />

Typ: Streckenwanderung<br />

Länge: 23,4 Kilometer<br />

Dauer: ca. 7 Stunden<br />

Markierung: blaues Tor auf weißem<br />

Grund<br />

Schwierigkeitsgrad: anspruchsvoll<br />

Steigung/Gefälle: ca. 630/670 m<br />

Höchster Punkt: 738 Meter<br />

Beste Wanderzeit: April–Oktober<br />

Start: Tourist-Info/Rathaus,<br />

Poststr. 44, 57319 Bad Berleburg<br />

Ziel: Stadtverwaltung, Unterm<br />

Werth 1, 573892 Schmallenberg<br />

Wegequalität: gut begehbare Wege<br />

Von Bad Berleburg nach Schmallenberg<br />

Moderne Kunst in freier Natur<br />

Die Überquerung des Rothaarkamms von Bad Berleburg nach Schmallenberg führt durch einen entlegenen Wald. Unterwegs<br />

beeindrucken Skulpturen und Installationen, mit denen international bekannte Künstler den „WaldSkulpturenWeg“ schufen.<br />

Am Startpunkt vor dem Bad Berleburger<br />

Rathaus informiert eine Tafel<br />

über das Kunstwerk „Der Wettbewerb“<br />

von Jochen Gerz 1 . Von dort<br />

die Poststraße Richtung Innenstadt<br />

nach Süden wandern, auf der ersten<br />

Straße (Graf-Casimir-Straße) rechts<br />

abbiegen (links liegt der Bahnhof),<br />

am Ende den Pfad parallel zur Straße<br />

bergauf, oben an der Hochstraße<br />

rechts, sofort links auf der Fürst-<br />

Richard-Straße und am Ende links<br />

auf einer Rosskastanien-Allee mit<br />

Blick auf das Schloss in den Wald<br />

hinein laufen. Beim Pfosten mit<br />

Markierungszeichen scharf rechts<br />

abbiegen, am Wegweiser Burgfeldhaus<br />

links den Pfad hinauf. Er wird<br />

zum Waldweg und stößt auf einen<br />

Schotterweg. Dort rechts leicht<br />

abwärts ein paar Kurven folgen, am<br />

Forsthaus Trufterhain vorbei, über<br />

offene Wiesen, eine Asphaltstraße<br />

kreuzen und geradewegs auf das<br />

goldene Ei von Magdalena Jetelová 2<br />

oben am Waldrand zusteuern. Der<br />

Schotterweg durch den Wald steigt<br />

weiter an, an der Gabelung Windbrachekopf<br />

links Richtung Kühhude,<br />

durch das linke Tor (bitte wieder<br />

schließen) und über den Lauberg<br />

weiter zur „Grünstation“ von Gloria<br />

Friedmann 3 . Geradeaus mündet<br />

der Weg in einen Asphaltweg,<br />

links und nächste rechts. In einer<br />

sachten Linkskurve nicht geradeaus<br />

zum Tor, sondern links halten und<br />

den Falken von Alan Sonfist 4<br />

erreichen. An der Mündung in den<br />

Schotterweg links abbiegen. Bei<br />

„Stein–Zeit–Mensch“ von Nils-Udo 5<br />

links, am Parkplatz Kühhude vorbei,<br />

die Wiese umkurven und links dem<br />

Weg hinauf folgen bis zu Ansgar<br />

Nierhoffs „Kein leichtes Spiel“ 6 .<br />

Kurz vor der Installation zweigt<br />

nach links ein schöner Pfad durch<br />

die Naturwaldzelle „Schiefe Wand“<br />

ab und kürzt ein wenig ab. Am Ende<br />

links, am Krummstab von Heinrich<br />

Brummack 7 vorüberlaufen und<br />

in Schanze über den Parkplatz der<br />

Gaststätte Bräutigam-Hanses rechts<br />

ab Richtung Schmallenberg. Am<br />

Ende links auf einen Schotterweg,<br />

die nächste Kreuzung rechts und<br />

dem Weg eine Weile folgen, bis an<br />

einem Abzweig ein Abstecher von<br />

200 Metern rechts zum von Lili<br />

Fischer gestalteten Hexenplatz 8<br />

hinunterführt. Wieder zurück, dem<br />

später asphaltierten Weg mit einer<br />

scharfen Rechtskurve hinunter zum<br />

Wanderparkplatz Almert an der K<br />

17 folgen, die Straße queren, weiter<br />

geradeaus und den ersten Weg nach<br />

links den Hügel hinauf nehmen<br />

zu Timm Ulrichs Lichtspieltheater<br />

„Blinker II“ 9 . Weiter geradeaus,<br />

später nach links eine Kuhweide<br />

umkurven und in Grafschaft auf<br />

der Hauptstraße (K 17) nach rechts<br />

laufen. Hinter dem Klostergelände<br />

links in die Annostraße, kurz<br />

hinter einem rechts abzweigenden<br />

Weg rechts auf einem Pfad in das<br />

Seitental oberhalb der Fischteiche<br />

wandern, durch das die Klänge<br />

von Andreas Oldörps „Über den<br />

Teichen“ 10 schweben. In der<br />

Talspitze erreicht der Pfad einen<br />

Schotterweg, der rechts aus dem<br />

Tal hinausführt. Hinter einem vereinzelten<br />

Haus links abbiegen, der<br />

Rechtskurve folgen, erneut die K 17<br />

queren (etwas links versetzt geht<br />

es weiter), nach links auf Schmallenberg<br />

zugehen, am Ende über die<br />

Holzbrücke in den Kurpark hinein.<br />

Hinter dem goldenen Hasen geht es<br />

links den Pfad hinauf und nach links<br />

über die Straße Auf der Mauer (später<br />

Zehnthofweg) zur Rückseite des<br />

Rathauses, wo der WaldSkulpturen-<br />

Weg an der Infotafel über Jochen<br />

Gerz’ „Der Wettbewerb“ endet.<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong><br />

29


Der Westen<br />

Sauerland<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit Bus und Bahn: Der Bahnhof Bad Berleburg ist Endhaltestelle, Schmallenberg<br />

ist nur mit dem Bus erreichbar (www.bahn.de). Die Verbindung zwischen<br />

Bad Berleburg und Schmallenberg führt über Winterberg-Altastenberg. Fahrtzeit<br />

ca. 1:20 h, werktags im Zweistundentakt, am Wochenende nachmittags.<br />

Benutzung mit Sauerland-Gästekarte gratis (www.vrr.de).<br />

Samstags fährt Peters Taxi Service, Tel.: 02755/767, ein Shuttledienst vom<br />

Rathaus Bad Berleburg nach Kühhude (9.40/16.40 Uhr ab Rathaus,<br />

ca. 17 Uhr ab Kühhude, übrige Woche auf Bestellung). Für die Strecke<br />

Schanze– Schmallenberg: Taxi Spieler, Tel.: 02972/921092.<br />

Mit dem Auto: A 45 Hagen-Wetzlar bis AS 21 Siegen, B 62 über Erndtebrück<br />

und Leimstruth, B 480 nach Bad Berleburg. A 44 Dortmund-Kassel bis<br />

AS 61 Kreuz Wünnenberg, B 480 über Winterberg nach Bad Berleburg.<br />

Tourhöhepunkte<br />

Zehn Mal Kunst in Wald und Wildnis<br />

Jochen Gerz – Der Wettbewerb:<br />

Der Künstler lud die<br />

1<br />

Bewohner von Schmallenberg und<br />

Bad Berleburg ein, Briefe mit Assoziationen<br />

zum Begriff Heimat an<br />

die jeweils andere Stadt zu senden.<br />

Dort sind die Schriftstücke voller<br />

Gefühle, Erlebnisse und Erinnerungen<br />

auf Schildern nachzulesen.<br />

Magdalena Jetelová – Was<br />

2<br />

war zuerst? 6,5 Meter hoch<br />

und etwa 4 Meter dick, blinkt<br />

das mit Blattgold überzogene<br />

riesige Ei den Wanderern vom<br />

Waldrand entgegen.<br />

Gloria Friedmann – Die<br />

3<br />

Grünstation: Grün leuchtet<br />

das einfache Haus unter den<br />

dunklen Fichten hervor, mit deren<br />

Stämmen es verwachsen ist.<br />

Alan Sonfist – The Monument<br />

4<br />

of the Lost Falcon: Die von<br />

einem Erdwall umgrenzte Pflanzfläche<br />

erzeugt den Schattenriss<br />

eines riesigen Falken auf dem<br />

Waldboden. Er ist jedoch nur aus<br />

der Vogelperspektive zu erkennen.<br />

Nils-Udo – Stein–Zeit–Mensch:<br />

5<br />

Wie ein archaischer Tempel<br />

umrahmen mächtige Baumstämme<br />

einen Quarzit- Brocken von nahezu<br />

150 Tonnen.<br />

Ansgar Nierhoff – Kein<br />

6<br />

leichtes Spiel: Vier Meter<br />

hoch und knapp 64 Tonnen schwer<br />

ruht die Stahlskulptur eines der<br />

bedeutendsten Stahlbildhauer<br />

frostsicher auf dem Boden des<br />

Rothaarkamms. Stilisiert weist sie<br />

als Markierungszeichen den Weg.<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

Heinrich Brummack – Der<br />

7<br />

Krummstab: Von Weitem<br />

sichtbar, scheint die überdimensionale<br />

bischöfliche Insignie der<br />

römisch-katholischen Kirche auf<br />

den Weg zu stürzen.<br />

Lili Fischer – Hexenplatz:<br />

8 Dem seit jeher als „Hexenplatz“<br />

bezeichneten Ort haucht die<br />

Künstlerin mit Schornsteinen, die<br />

aus dem Waldboden ragen, einem<br />

von aufgeklappten Zauberbüchern<br />

umstellten Hexenkessel und Toren<br />

aus großen Ofengabeln magischmärchenhafte<br />

Atmosphäre ein.<br />

2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Timm Ulrichs – Blinker II.<br />

9<br />

Ein Lichtspieltheater:<br />

Die Natur führt Regie, wenn die<br />

196 beweglich in ein Stahlgerüst<br />

eingehängten Edelstahlspiegel aus<br />

Wolken, Sonne und Erde unendlich<br />

vielfältige Aufführungen aus Licht<br />

inszenieren.<br />

Andreas Oldörp – Über den<br />

10 Teichen: Aus dieser Klangskulptur<br />

dringen mystische Töne,<br />

die sich mit den Geräuschen der<br />

Natur über dem langgestreckten<br />

Tal zu einem rätselhaften Klangteppich<br />

verweben.<br />

Tipps für den<br />

WaldSkulpturenWeg<br />

Einkehren und Übernachten am<br />

Wegesrand: Hotel Alte Schule,<br />

Goetheplatz 1, 57319 Bad Berleburg,<br />

Tel.: 02751/9204780, www.hotelalteschule.de<br />

Gaststätte Tonkrug,<br />

Hochstr. 15, 57319 Bad Berleburg,<br />

Tel.: 02751/6289, www.tonkrug.com<br />

Kühhude-Café und Restaurant,<br />

Kühhude 4, 57319 Bad Berleburg,<br />

Tel.: 02751/444913, www.kuehhude.de<br />

Schanzer LandschaftsGasthaus<br />

Bräutigam-Hanses, Schanze 1, 57392<br />

Schmallenberg, Tel.: 02975/454, www.<br />

braeutigam-hanses.com Landhaus<br />

Zum Rothaarkamm, Schanze 2,<br />

57292 Schmallenberg, Tel.: 02975/473,<br />

www.landhaus-zum-rothaarkamm.de<br />

Pension Schütte, An der Almert 10,<br />

Grafschaft, 57392 Schmallenberg, Tel.:<br />

02972/97370, www.pension-schuette.de<br />

Weitwandern auf dem Rothaarsteig:<br />

Auf 154 Kilometern verläuft der<br />

Rothaarsteig von Brilon im Sauerland<br />

nach Dillenburg am Fuße des Westerwalds.<br />

Vor über zehn Jahren wurde der<br />

Höhenwanderweg eröffnet und setzte<br />

als zertifizierter Weg neue Maßstäbe<br />

für Wanderqualität in Deutschland:<br />

abwechslungsreiche Wegeführung,<br />

zuverlässige Markierung, einladende<br />

Wanderliegen und Vesperinseln,<br />

wanderfreundliche Infrastruktur, z. B.<br />

Wandergasthöfe. www.rothaarsteig.de,<br />

www.wandergasthoefe.de<br />

5-Gänge-Menü am Rothaarsteig:<br />

Genießen und die Kalorien gleich<br />

wieder wegwandern auf geführten<br />

Feinschmecker-Touren rund um<br />

Schmallenberg. Zwischen den<br />

einzelnen Gängen in den Restaurants<br />

verwöhnen kulinarische Scouts die<br />

Teilnehmer unterwegs an der „RucksackBar“.<br />

www.schmallenberg.info/<br />

deutsch/freizeit-aktiv/wanderwege/<br />

genusswanderungen<br />

Nachlesen: WaldSkulpturenWeg<br />

Wittgenstein–Sauerland, hrsg. von<br />

Uwe Rüth und der Wittgensteiner<br />

Akademie, Wienand Verlag, ISBN 978-3-<br />

86832-002-2, 2011, 29,80 Euro.<br />

Informieren: Bad Berleburg Markt<br />

und Tourismus e. V., Goetheplatz 3,<br />

57319 Bad Berleburg, Tel.: 02751/93633,<br />

www.blb-tourismus.de<br />

Kur und Freizeit GmbH Schmallenberger<br />

Sauerland, Poststr. 7, 57392<br />

Schmallenberg, Tel.: 02972/97400,<br />

www.schmallenberger-sauerland.de<br />

Wittgensteiner Akademie, Poststr.<br />

51a, 57319 Bad Berleburg, Tel.: 02751/<br />

2886, www.waldskulpturenweg.de<br />

30<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong>


Der Westen<br />

Vulkaneifel<br />

Auf heißen Spuren<br />

in der Vulkaneifel<br />

Die typischen Vulkane, Krater<br />

und Eifelmaare machen das<br />

Landschaftsbild der Westeifel aus.<br />

Heute zeigt sich die vulkanische<br />

Aktivität noch in Gasaustritten<br />

und Kaltwassergeysiren. Die Region<br />

ist geschützt unter dem Namen<br />

Natur- und Geopark Vulkaneifel.<br />

In den verlandeten Maaren finden<br />

sich Spuren von 11.000 Jahre alten<br />

Pflanzen – aus einer Zeit, als die<br />

Eifel noch eine Tundra war.<br />

<br />

Typ: Streckenwanderung<br />

Länge: 3,3 Kilometer<br />

Dauer: 2,5 Stunden<br />

Steigung/Gefälle: 130 m/170 m<br />

Höchster Punkt: 560 Meter<br />

Schwierigkeitsgrad: einfach<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig,<br />

je nach Witterung<br />

Start: Schalkenmehrener Maar<br />

Ziel: Gemündener Maar<br />

Wegequalität: gut<br />

Entlang der Dauner Maare<br />

Vulkanseen: Die Augen der Eifel<br />

Ein paar leichte Steigungen und durchgehend gute Wege ohne<br />

Asphalt führen rund um die Vulkanseen und machen den<br />

Weg zu einem Genuss ohne große Herausforderungen.<br />

Das Schalkenmehrener Maar (1)<br />

ist der Startpunkt der Wanderung.<br />

Von der Maarstraße geht es nach<br />

rechts in den Pitt-Kreuzberg-Weg.<br />

Hier finden sich die ersten Informationstafeln<br />

und Markierungen<br />

des Eifelsteigs, der nun in Richtung<br />

Weinfelder Maar/ Gemünd<br />

führt. Es geht stetig bergan, das<br />

Maar zur Rechten. Oben auf dem<br />

Maarrücken verlassen wir den<br />

Karl-Carstens-Weg und kreuzen<br />

„Brotbaum“ Fichte<br />

die L 64 nach links mit Blick auf<br />

das Weinfelder Maar (2). Dabei<br />

geben die Markierungen des Eifelsteigs<br />

in Richtung Mäuseberg und<br />

Dronketurm Orientierung. Von<br />

der linken Seite des Maares aus<br />

bietet sich nun ein traumhafter<br />

Blick auf die Weinfelder Kapelle,<br />

die auf dem gegenüberliegenden<br />

Ufer weiß leuchtet. Wer sie näher<br />

betrachten möchte, macht einen<br />

etwa zwanzigminütigen Umweg<br />

Die in der Eifel zuhauf anzutreffenden Fichten waren schon zu Zeiten der<br />

Preußen ein beliebtes und preiswertes Bauholz, weil sie bereits nach 80<br />

Jahren hiebreif sind. Die verhängnisvolle Monokultur hatte zur Folge, dass<br />

die Region in Armut stürzte. Heute setzt man auf die Douglas-Fichte aus<br />

Oregon. Sie ist unempfindlicher und zehn bis 15 Jahre früher hiebreif. Außerdem<br />

ist bei der Holzverarbeitung weniger Pflanzenschutzmittel notwendig,<br />

weil das Holz wegen des hohen Harzanteils resistenter gegen Holzwürmer ist.<br />

an der Kapelle vorbei und folgt<br />

dabei den Schildern rechts um<br />

das Maar herum. Für alle anderen<br />

führt ein schmaler Pfad weiter<br />

über Wiesen, durch niedriges<br />

Gebüsch und Ginsterbüsche,<br />

allmählich ansteigend zum<br />

Plateau des Mäusebergs. Hier<br />

oben beeindruckt die herrliche<br />

Aussicht vom Dronketurm (3).<br />

Auf der anderen Seite des Turms<br />

eröffnet sich nun in der Tiefe<br />

der Blick auf das dritte Maar der<br />

Wanderung in Gemünden. Tische,<br />

Bänke und eine große Hollywoodschaukel<br />

laden hier oben zum<br />

Verweilen und Genießen ein.<br />

Abwärts geht es dann durch<br />

Buchenwälder, das Maar zur<br />

rechten Seite. Immer noch folgen<br />

wir den Schildern des Eifelsteigs.<br />

Unten am Gemündener Maar<br />

(4), dem Endpunkt der Wanderung,<br />

finden sich ein Café und<br />

das Freibad. Außerdem besteht<br />

die Möglichkeit, Autos auf dem<br />

Wanderparkplatz abzustellen.<br />

Für den Rückweg gibt es verschiedene<br />

Möglichkeiten. Müde Füße<br />

nehmen den Bus „Regioradler“<br />

500 an der Haltestelle „Getränke<br />

Schreiner“ (etwa 700 Meter vom<br />

Wanderparkplatz). Der Bus fährt<br />

im Zwei-Stunden-Takt.<br />

Hungrige wandern drei Kilometer<br />

weiter durch den Kurpark mit<br />

Kneipptretbecken bis in die<br />

Innenstadt von Daun. Nach einem<br />

kleinen Imbiss und einem Stadtbummel<br />

fährt von dort ebenfalls<br />

der Bus „Regioradler“ 500.<br />

Wer den Rundwanderweg gehen<br />

möchte, wählt am Gemündener<br />

Maar den Rückweg über die<br />

ausgeschilderten Wanderwege<br />

Nummer 4 und 5. Diese führen<br />

über die Skipiste am Mäuseberg<br />

zurück auf die andere Seite des<br />

Gemündener Maares, vorbei<br />

an der Weinfelder Kapelle. Am<br />

Schalkenmehrener Maar geht es<br />

dann links um den See bis zur<br />

Maarstraße in Schalkenmehren,<br />

unserem Ausgangspunkt.<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong><br />

31


Der Westen<br />

Vulkaneifel<br />

Anreisen und orientieren<br />

Anreise mit dem Pkw: Von Norden (Ruhrgebiet/Rheinland): der A1 von<br />

Köln in Richtung Trier bis Autobahnende folgen, dann Richtung Hillesheim/Gerolstein/Daun.<br />

In Daun Richtung Dauner Maare/Brockscheid,<br />

dann links nach Schalkenmehren. Von Osten/Südosten: A 3 Frankfurt<br />

nach Köln bis zum Dernbacher Dreieck oder auf der A 61 von Ludwigshafen<br />

nach Köln bis zum Koblenzer Kreuz. Von dort über die Eifelautobahn<br />

A 48/1 Koblenz nach Trier bis zur Abfahrt Mehren, dann links in<br />

Richtung Schalkenmehren. Von Süden: auf der A 1 von Saarbrücken nach<br />

Trier, von Trier dann der A48/1 bis zur Abfahrt Mehren folgen. Dann links<br />

in Richtung Schalkenmehren.<br />

Mit der Bahn: Bis Gerolstein oder Wittlich Hbf. Öffentlicher Nahverkehr<br />

der Region Trier: www.vrt-info.de. Zusätzlich Mai bis Oktober: Eifelquerbahn<br />

von Gerolstein bis Kaisersesch, www.eifelquerbahn.de<br />

Tourenhöhepunkte Vulkaneifel<br />

Meere, Märchen und Mäuseberg<br />

Schalkenmehrener Maar:<br />

1<br />

Es ist, wie die anderen<br />

Maare auch, etwa 25.000 bis<br />

30.000 Jahre „jung“ und liegt etwa<br />

3 Kilometer südöstlich von Daun.<br />

Bei einer Tiefe von 21 Metern<br />

und einem Durchmesser von 575<br />

Metern ist Angeln, Schwimmen,<br />

Bootfahren und Surfen dort<br />

erlaubt. Badesaison im Naturfreibad<br />

ist von Mai bis September. Die<br />

Wassertemperatur beträgt etwa 17<br />

Grad, denn Maare sind tief, und<br />

es findet kaum ein Austausch zur<br />

Erwärmung statt. Erwachsene zahlen<br />

drei Euro Eintritt, Kinder bis<br />

16 Jahre 1,50 Euro. Der Rundweg<br />

um das Maar (ca. 3 Kilometer) ist<br />

für Kinderwagen und Rollstuhl<br />

geeignet. Am Endpunkt befindet<br />

sich eine Gaststätte.<br />

Weinfelder Maar: Mit 51<br />

2<br />

Metern ist das Weinfelder<br />

Maar der tiefste der drei Dauner<br />

Seen (525 Meter breit). Der Sage<br />

nach war hier einmal ein Berg, bekrönt<br />

von einem Schloss. Weil die<br />

Schlossherrin einen Bettler kaltherzig<br />

abwies, versank das Schloss<br />

samt Edelfrau in einem See. Dem<br />

Schlossherrn blieb nur der Sohn,<br />

der einsam in seiner Wiege auf<br />

dem See schwamm. Auch deshalb<br />

wird dieser herrliche See Totenmaar<br />

genannt. Schwimmen ist<br />

nicht erlaubt – wer weiß …<br />

Dronketurm: Dieser Turm<br />

3<br />

wurde 1902 auf dem 560 Me-<br />

ter hohen Mäuseberg zu Ehren von<br />

Dr. Adolf Dronke erbaut. Dronke<br />

war der Gründer des Eifelvereins.<br />

Die Region war damals wegen der<br />

rückständigen Landwirtschaft,<br />

Abwanderung und Niedergang der<br />

ansässigen Eisenindustrie verarmt.<br />

Daher wurde sie auch spöttisch<br />

Preußisch Sibirien genannt.<br />

Dronke, ein Lehrer aus Trier,<br />

wollte die Not der Einheimischen<br />

mittels Eigeninitiative lindern,<br />

indem er die Menschen einband<br />

und Ideen zur Wieder belebung der<br />

Region mit Ihnen umsetzte. Netze<br />

von Wanderwegen mit entsprechender<br />

Infrastruktur, Herbergen<br />

und Gastronomie wurden<br />

eingerichtet. Später engagierten<br />

sich die Eifeler zunehmend auch<br />

in grenzübergreifenden Projekten<br />

und im Naturschutz. Von seiner elf<br />

Meter hohen Plattform bietet der<br />

Dronketurm einen tollen Rundumblick<br />

über die Vulkaneifel – bei<br />

gutem Wetter bis zur Mosel.<br />

Gemündener Maar: Auch hier<br />

4<br />

ist Schwimmen erlaubt, von<br />

Mai bis September hat ein Freibad<br />

mit Liegewiese und Bootsverleih<br />

geöffnet. Mit 325 Metern Durchmesser<br />

ist das Gemündener Maar kleiner<br />

als das Schalkenmehrener, aber<br />

immerhin 38 Meter tief. Der Eintritt<br />

beträgt 3 Euro, für Kinder 1,50 Euro.<br />

Im Sommer finden hier klassische<br />

Open-Air-Konzerte statt:<br />

www.klassikaufdemvulkan.de<br />

Etappenprofil 1<br />

2 3 4<br />

Die Eifel erwandern<br />

und erfahren:<br />

Schlemmen und rasten:<br />

Waldcafé am Gemündener Maar,<br />

Jan.–Okt. tägl. ab 10 Uhr, Sa./So. ab<br />

11 Uhr, Maarstr. 7, 54550 Daun-<br />

Gemünden, Tel.: 06592/1400, www.<br />

waldcafe-daun.de, Nov/Dez geschl.<br />

Café Sherlock, für Eifel-Krimi-Fans,<br />

10–18 Uhr, So./Feiertag 12–18 Uhr,<br />

Am Markt 5-7, 54576 Hillesheim,<br />

Tel.: 06593/809435 Hotel<br />

Schneider, Maarstr. 22, 54552 Schalkenmehren,<br />

Tel.: 06592/95510,<br />

www.hotelschneider.de<br />

Landhaus Müllenborn, Hotel & Restaurant,<br />

marktfrische Landhausküche,<br />

Auf dem Sand 45, 54568 Gerolstein,<br />

Tel.: 06591/95880, www.landhausmuellenborn.de<br />

Üdersdorfer Mühle,<br />

Gaststätte und Hofladen 10, tägl. ab 12<br />

Uhr, Tel.: 06596/217, 54552 Üdersdorf,<br />

www.eifelurlaub-online.de<br />

Eifelmaar-Jugendherberge Daun,<br />

Maria-Hilf-Straße 21, 54550 Daun,<br />

Tel.: 06592/2884, www.<br />

diejugendherbergen.de<br />

Wandern ohne Gepäck:<br />

Wikinger Reisen, organisierte Wandertouren<br />

in der Gruppe mit Gepäcktransfer,<br />

Kölner Str. 20, 58135 Hagen,<br />

Tel.: 02331/9046, www.wikinger.de<br />

Staunen und Besichtigen:<br />

Eifel-Vulkanmuseum Daun,<br />

Öffnungszeiten: Ostersonntag bis<br />

31. Oktober Di. - So. 11–16.30 Uhr<br />

Leopoldstr. 9, 54550 Daun,<br />

Tel.: 06592/985353<br />

www.vulkaneifel.de<br />

Maar-Museum Manderscheid,<br />

Di. bis So. und Feiertag 11–17<br />

Uhr, Führungen u. Halbtagsexkursionen<br />

Wittlicher Str. 11, 54531<br />

Man der scheid, Tel.: 06572/920310,<br />

www.maarmuseum.de<br />

Deutsches Vulkanmuseum<br />

Lava-Dome, interaktiv, Di.–So. &<br />

Feiertag 10–17.30 Uhr. In den Ferien<br />

RLP+NRW & feiertags auch Mo.,<br />

Brauerstraße 1, 56743 Mendig, Tel.:<br />

02652/9399222, www.lava-dome.de<br />

Kriminalhaus, alles rund um Eifel-<br />

Krimis, Di.–Sa. 9–18 Uhr, So./Feiertag<br />

12–18 Uhr, Am Markt 5-7, 54576<br />

Hillesheim, Tel.: 06593/809433,<br />

www.kriminalhaus.de<br />

Unterwegs: Bus „Regioradler“ 500,<br />

www.vrt-info.de/tourentipps<br />

Nachfragen und Informieren:<br />

Rheinland-Pfalz Tourismus,<br />

Löhrstr. 103-105, 56068 Koblenz,<br />

Tel.: 0261/91520-0, www.gastlandschaften.de<br />

32<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong>


Der Westen<br />

Saarland<br />

Klaus Steins<br />

Tiefenbach-Pfad<br />

Klaus Stein kennt jeden Winkel<br />

seiner Heimatstadt Sankt Wendel.<br />

Er hat den Tiefenbach-Pfad<br />

„komponiert“. Vom Wendelinushof<br />

führt er Wanderer rund um den<br />

Bosenberg in schattige Kerbtälchen,<br />

durch einen ehemaligen<br />

Steinbruch, ins Naturschutzgebiet<br />

„Leitersweiler Buchen“, zum Bergmannsbrunnen<br />

im Tiefenbachtal<br />

und auf den Fledermauskopf.<br />

<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: 15,5 Kilometer<br />

Dauer: 5 Stunden<br />

Steigung/Gefälle: jew. 460 Meter<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel bis<br />

anspruchsvoll<br />

Höchster Punkt: 461 Meter<br />

Markierung: Tiefenbach-Pfad<br />

Wanderzeit: ganzjährig<br />

Start und Ziel: Parkplatz Bosenberg<br />

am Wendelinushof<br />

Wegequalität: Premiumweg (74 P.)<br />

Rund um den Bosenberg<br />

Premiumweg & Panoramablicke<br />

Ein Weg der Wechsel: schwungvolle Pfade und dann wieder ein Stückchen auf breitem Weg zum Verschnaufen und Plaudern.<br />

Auf weite Blicke folgen tief eingeschnittene Kerbtälchen. Am Waldrand lassen „Fenster“ zwischendurch den Augen freien Lauf.<br />

Dazu beeindrucken Felswände in einem alten Steinbruch und 400-jährige Baumriesen bei den „Leitersweiler Buchen“.<br />

Vom Innenhof des Wendelinushofs<br />

(1) geht es links durch die<br />

Stallungen zur Straße, gegenüber<br />

am Parkplatz entlang zum Startportal<br />

des Tiefenbach-Pfads, dort<br />

links über Schotter am Waldrand<br />

leicht bergan, im Wald an der ersten<br />

Gabel links, dann links ab auf<br />

einen Pfad und an der nächsten<br />

Gabel wieder links zur Aussicht<br />

auf das Missionshaus (2). Bei den<br />

Bänken nimmt der Tiefenbach-<br />

Pfad rechts die Stufen, an der Gabel<br />

den linken Zweig, kreuzt einen<br />

Waldweg, läuft an der Kurklinik<br />

entlang und biegt am Ende links<br />

auf einen breiteren Weg ab. Leicht<br />

abwärts führt er aus dem Wald<br />

heraus, eröffnet weite Blicke auf<br />

Sankt Wendel (3) und darüber hinaus.<br />

Ab der Einmündung steigt der<br />

Weg rechts steil an, wendet sich<br />

bei der Bank nach links, fällt nach<br />

einem Linksknick im Wald wieder<br />

ab, passiert eine Radsperre, läuft<br />

oberhalb eines tief eingeschnittenen<br />

Bachbetts entlang, kurvt<br />

vor dem Waldrand nach rechts,<br />

kreuzt bei einem Wegweiser einen<br />

Waldweg, schwenkt hinter einem<br />

Stück parallel zum Waldrand nach<br />

rechts zum Rumbachtal (4) und<br />

quert oberhalb einer steilen Treppe<br />

eine Lichtung. Am Ende biegt<br />

er rechts ab und knickt hinter<br />

einer langgezogenen Rechtskurve<br />

links ab auf den Pfad durch den<br />

ehemaligen Steinbruch (5). Wieder<br />

ganz oben angekommen, folgt der<br />

Tiefenbach-Pfad einem Waldweg<br />

nach links, biegt am Waldrand<br />

wieder links und knickt bei einem<br />

Grenzstein (6) links ab bis zu einer<br />

Aussicht mit Picknickplatz, wo<br />

Offizierspfad Imsbach in Tholey-Theley<br />

Napoleon belohnte Louis Lapointe für seine militärischen Erfolge mit<br />

dem Hofgut Imsbach. Im Englischen Garten nutzt das strahlend weiße<br />

Herrenhaus den Weiher als Naturspiegel. Der Offizierspfad, ebenfalls ein<br />

zertifizierter Qualitätsweg, führt auf 11,5 Kilometern um die heute als<br />

Hotel und Restaurant genutzte Anlage. Ausblicke ins Schaumberger Land<br />

und bis zur Freisener Höhe bereichern den Weg.<br />

er rechts den vorigen Weg quert<br />

und durch den Heckentunnel<br />

zu den Leitersweiler Buchen (7)<br />

lenkt. Dort biegt er rechts auf den<br />

balkonartigen Panoramaweg ab,<br />

knickt beim Wegweiser hinter<br />

dem Picknickplatz rechts in den<br />

Wald ab, noch mal rechts auf<br />

einen Pfad durch Naturtunnel und<br />

am Ende rechts auf einen Feldweg.<br />

Hinter einer Rechtskurve in den<br />

Wald hinein geht es steil hinunter<br />

ins Tiefenbachtal, beim Bergmannsbrunnen<br />

(8) Stufen hinauf,<br />

oben links, auf dem nächsten Pfad<br />

links wieder steil zum Tiefenbach<br />

hinunter, am Ende kurz rechts<br />

auf einen Waldweg, dann links,<br />

zurück auf dem Waldweg noch vor<br />

der Straße rechts hinauf bis zur<br />

Straße, dort kurz links und schräg<br />

gegenüber weiter hinauf zum<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong><br />

33


Der Westen<br />

Saarland<br />

Anreisen und orientieren<br />

Anreisen: Mit dem Pkw: Anreise über die A1, bis zur Abfahrt 138 (Nonnweiler-Primstal)<br />

links in Richtung Theley, im Ort an der Einmündung<br />

rechts Richtung Tholey, in Tholey links über Alsweiler und Winterbach<br />

nach Sankt Wendel, der Beschilderung Missionshaus folgen, am Missionshaus<br />

noch einen Kilometer weiterfahren zum Wendelinushof.<br />

Mit Bus und Bahn: vom Bahnhof Sankt Wendel mit der CityMobil-Linie<br />

621 zum Wendelinushof, Fahrpläne und weitere Infos unter<br />

www.saarfahrplan.de<br />

Orientieren: Wanderkarte „Sankt Wendeler Land Nord und Süd (Premium-,<br />

Pilger-, Themenwege, überregionale Wanderwege)“, 1:25.000, Landesamt<br />

für Kataster-, Vermessungs- und Kartenwesen, einzeln 3,50 Euro, im Set<br />

7 Euro, Verkaufsstellen: Tourist-Information Sankt Wendeler Land (s. u.),<br />

Buchhandlungen St. Wendel, Servicebüro im Landratsamt in St. Wendel.<br />

Fledermauskopf. An der Mündung<br />

wendet sich der Tiefenbach Pfad<br />

nach rechts, trifft auf den Wendelinuspilgerweg<br />

(von hier zum<br />

Wendelinushof ca. 300 m), läuft<br />

mit diesem links bis zum Wendelinusstein,<br />

biegt dort links, nach<br />

einer Linkskurve rechts ab, wendet<br />

sich oberhalb der Brücke nach<br />

links, biegt auf den ersten Pfad<br />

links ab und quert zwei Mal den<br />

Lautenbach, setzt sich am Ende<br />

links auf dem Waldweg fort und<br />

wendet sich an der Einmündung<br />

nach rechts. Im Wald knickt ein<br />

Pfad nach rechts ab, oben links auf<br />

den breiten Weg, dann rechts und<br />

beim Waldrand rechts bergauf,<br />

oben vom Schotterweg nach links,<br />

zum Picknickplatz mit Missionshausblick,<br />

bei der Kreuzung mit<br />

Wegweiser schräg links auf den<br />

Pfad, links den Asphaltweg kreuzen<br />

und zwischen den Feldern<br />

zurück zum Wendelinushof (1).<br />

Etappenprofil<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Die schönsten Naturfleckchen von Sankt Wendel<br />

Wendelinushof: Die Steyler<br />

1<br />

Missionare brachten den<br />

etwas verfallenen Wirtschaftshof<br />

mit gut 300 Hektar Wald, Ackerund<br />

Grünland ab 1898 wieder<br />

auf Vordermann. Heute arbeiten<br />

etwa 100 Leute in Landwirtschaft,<br />

Gärtnerei, Hofladen, Hofküche<br />

und Schlachthof des Werkstattzentrums<br />

für behinderte Menschen.<br />

Blick zum Missionshaus:<br />

2<br />

Nach dem Kauf des Wendelinushofs<br />

erbauten die Ordensbrüder<br />

das etwas tiefer gelegene<br />

Missionshaus samt Kirche und<br />

Internat. Heute besuchen 800<br />

Schüler das Arnold-Jansen-Gymnasium,<br />

65 Patres genießen im<br />

Seniorenheim ihren Ruhestand<br />

und noch etwa 40 Ordensmitglieder<br />

leben im Missionshaus.<br />

1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Rundblick über Sankt<br />

3<br />

Wendel: Der Turm der<br />

spätgotischen Wendelinusbasilika<br />

ist von oben schwer zu erkennen,<br />

unten dominiert die Kirche das<br />

mittelalterliche Altstadtbild. Im<br />

Hintergrund erhebt sich mit dem<br />

569 Meter hohen Schaumberg der<br />

markanteste Buckel des Saarlands.<br />

Rumbachtal: Ein typisches<br />

4<br />

Kerbtälchen, von denen<br />

viele die Hänge des Bosenbergs<br />

durchfurchen.<br />

Steinbruch Bosenberg<br />

5<br />

Urweiler: Nach Aufgabe<br />

des Steinbruchs wurde er Mitte<br />

der 1980er Jahre verfüllt. Vorher<br />

schlugen sogenannte Steinschläger<br />

das magmatische Gestein zu<br />

Pflastersteinen, über die man<br />

sogar in Paris flanierte.<br />

Grenzsteine: Seit 1845<br />

6<br />

markieren die Hoheitssteine<br />

eine Grenze: Zuerst zwischen K. B.<br />

– Königreich Bayern – und K. P. –<br />

Königreich Preußen, mit der<br />

Saargebietsabtretung durch den<br />

Versailler Vertrag ab 1919 die<br />

vom S – Saarland – nach D –<br />

Deutschland. Heute trennen sie<br />

die Gemarkungen Urweiler und<br />

Leitersweiler.<br />

NSG Leiterweiler Buchen:<br />

7<br />

Bis zu 400 Jahre alte, verwachsene<br />

Buchen bieten Spechten,<br />

Hohltauben, Sperbern und Habichten<br />

wertvolle Brutplätze.<br />

Bergmannsbrunnen im<br />

8<br />

Tiefenbachtal: Der Brunnen<br />

ist der letzte Zeuge des einstigen<br />

Steinkohle abbaus, der von diesem<br />

Kerb tälchen weiter nach Süden zog.<br />

Saarland<br />

entdecken<br />

Schlemmen und schlummern:<br />

Am Wegesrand: Wendelinushof,<br />

Hofküche, Hofladen und Biergarten,<br />

Werkstattzentrum für behinderte<br />

Menschen der Lebenshilfe, 66606<br />

St. Wendel, Tel.: 06851/93987-0,<br />

www.wendelinushof.de.<br />

In der Umgebung: Café le Journal,<br />

Schlossstr. 16, 66606 St. Wendel, Tel.:<br />

06851/2578, www.cafe-le-journal.de<br />

Domhotel/Restaurant Dionysos,<br />

Carl-Cetto-Str. 4–6, 66606 St. Wendel,<br />

Tel.: 06851/2725, www.domhotelst-wendel.de<br />

Restaurant Luise im<br />

Angel’s - das Hotel am Fruchtmarkt,<br />

Am Fruchtmarkt 5–9, 66606<br />

St. Wendel, Tel.: 06851/999000, www.<br />

angels-dashotel.de. Für Gourmets:<br />

Restaurant Kunz, Kirchstraße 22,<br />

66606 Bliesen, Tel.: 06854/8145,<br />

www.restaurant-kunz.de<br />

FontanaVita, Marienstr. 17, 66636<br />

Theley, Tel.: 06853/502130, www.<br />

ayurveda-kosmetik-wellness.de<br />

Landgasthof Paulus, Prälat-Faber-<br />

Straße 2–4, 66620 Nonnweiler-<br />

Sitzerath, Tel.: 06873/91011,<br />

Mo + Di geschlossen,<br />

www.landgasthof-paulus.de<br />

Wanderungen planen: Premiumwege<br />

und mehr: Tourismuszentrale<br />

Saarland, www.urlaub-saarland.de,<br />

www.premiumwandern.com<br />

Günter Schmitt: Der Saar-Hunsrück-<br />

Steig, ISBN 978-3-937811-06-2,<br />

9,95 Euro. Weitere Premiumwege<br />

im Sankt Wendeler Land: 5-Weiher-<br />

Tour in Winterbach und Bliesen,<br />

Weiselberg-Gipfeltour in Oberkirchen,<br />

Schaumberg-Tafeltour in Tholey,<br />

Offizierspfad Imsbach in Theley, Hochwälder<br />

Tafeltour Wadrilltal/Sitzerath,<br />

Schmuggler-Pfad in Hofeld, Biberpfad<br />

in Berschweiler, Rötelsteinpfad in<br />

Güdesweiler, Bärenpfad in Nohfelden.<br />

Informieren: Tourist-Information<br />

Sankt Wendeler Land,<br />

Am See hafen, 66625 Nohfelden-Bosen,<br />

Tel.: 06852/9011-0, www.bastalsee.de.<br />

Tourist-Info Stadt Sankt Wendel<br />

Rathausplatz 1, 66606 St. Wendel,<br />

Tel.: 06851/809-1913, www.sanktwendel.de<br />

34<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong>


Der Westen<br />

Moseltal<br />

Die sonnige<br />

Terrassenmosel<br />

Der Bleidenberg liegt oberhalb<br />

der Ortschaft Oberfell, auf dem<br />

rechten Moselufer, etwa 20 Kilometer<br />

von Koblenz entfernt. Die<br />

Region gehört klimatisch zu den<br />

wärmsten Deutschlands. Neben<br />

den terrassenförmig angelegten<br />

Hängen der Mosel und herrlichen<br />

Mischwäldern gibt es viel Historisches<br />

zu entdecken.<br />

<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: 12,5 Kilometer<br />

Dauer: ca. 4 Stunden<br />

Steigung/Gefälle: 537 Meter<br />

Markierung: weißer Fluss auf<br />

orangefarbenem Grund<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel, festes<br />

Schuhwerk notwendig<br />

Beste Wanderzeit: April bis<br />

Oktober, Mittagshitze im<br />

Sommer besser meiden<br />

Start/Ziel: 56332 Oberfell,<br />

Im Kirchenstück<br />

Bleidenberger Ausblicke<br />

Moselweg mit Panoramablick<br />

Für seine anstrengenden Teilstücke entschädigt der Traumpfad Bleidenberger Ausblicke mit traumhaften Fernsichten über das<br />

Moseltal. Historische Entdeckungen am Wegesrand machen das Wandervergnügen perfekt.<br />

Direkt oberhalb der Oberfeller<br />

Kirche beginnt der Traumpfad an<br />

der Straße Im Kirchenstück, nicht<br />

zu verfehlen wegen der orangeweißen<br />

Markierung. Hier gibt es<br />

auch kostenlose Parkplätze. Über<br />

eine Treppe zwischen zwei Häusern<br />

geht es ab in den Wingert.<br />

Zwischen Schiefermauern führt<br />

der Weg über das erste Plateau<br />

mit Bank und Fahne hinaus, dann<br />

links auf den nur noch leicht<br />

ansteigenden Schotterweg durch<br />

einen Eichenwald. Oben auf dem<br />

Schildberg im großen Rechtsschwenk<br />

dem Weg durch Wiesen,<br />

Felder und Fichtenwälder folgen.<br />

Von hier rechter Hand Blick auf<br />

die Dreifaltigkeits-Kirche in der<br />

Ferne. Lichtung mit Schutzhütte<br />

und Traumliege unterhalb<br />

des Dickenbergs 1 : herrlicher<br />

Blick über Hunsrück und Eifel.<br />

Weiter geht es um den Dickenberg<br />

herum. Der Aufstieg lohnt<br />

nicht, es fehlt die Aussicht. Den<br />

Schildern folgend am Waldrand<br />

entlang, rechts Wiese. An dem<br />

Modellflugplatz mit Windsack<br />

auf der rechten Seite vorbei. Hier<br />

ist der Traumpfad auch gleichzeitig<br />

Jakobsweg, erkennbar an<br />

der gelben Muschel auf blauem<br />

Grund. Straße K 71 von Pfaffenheck<br />

nach Oberfell queren. Ein<br />

kurzes Stück asphaltierter Weg,<br />

links Wiese, rechts Wald. Im Wald<br />

dann nach rechts bergab halten,<br />

parallel zu einer kleinen Schlucht.<br />

Die geht in das Alkener Bachbett<br />

über. Das Bächlein befindet sich<br />

mal auf der rechten Seite, mal auf<br />

der linken. Die Helmutseiche 2 mit<br />

Bank lädt zum Innehalten ein. Es<br />

geht gemächlich bergab bis zu einer<br />

Weggabelung. Geradeaus mündet<br />

der Weg direkt im Ort Alken (nach<br />

ca. 1 km). Links hoch führt der Pfad<br />

über einen Wasserdruckbehälter<br />

hinweg zur Burg Thurant 3 .<br />

Imposante Steinbrüche kommen ins<br />

Blickfeld. Direkt unterhalb der Burg<br />

liegt das Moseltal mit den Orten<br />

Löf und Alken. Umleitung links an<br />

der Burg vorbei über Felsvorsprünge<br />

und schmale Pfade oberhalb<br />

der Mosel hinunter nach Alken<br />

direkt auf den Friedhof der St.<br />

Michaelskirche mit Gebeinhaus 4 .<br />

Abstecher an die Moselpromenade<br />

5 von Alken möglich. Von der Bachstraße<br />

aus hinter dem mittelalterlichen<br />

Stadttor links Treppe in den<br />

Weinberg zu den Sieben Fußfällen<br />

6 . Sieben kleine weiße Kapellen<br />

stehen für den Kreuzweg Jesu. Der<br />

Weg führt in Serpentinen durch<br />

Reben und an Mauern entlang auf<br />

etwa 235 Höhenmeter. An der<br />

Wallfahrtskapelle Dreifaltigkeit<br />

auf dem Bleidenberg 7 links<br />

vorbei zur neuen Schutzhütte<br />

mit Moselblick. Am Moselhang<br />

entlang, langsam absteigend,<br />

Richtung Oberfell. Hier kreuzt der<br />

Zeitreise-Weg mit Keltenmauer<br />

und -lager 8 den Traumpfad. An<br />

der Weggabelung links abwärts<br />

durch den Wald bis nach Oberfell.<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong><br />

35


Der Westen<br />

Moseltal<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit Bahn und Bus: Per Bahn bis zum Hauptbahnhof Koblenz (Infos auf<br />

www.bahn.de), dann weiter mit dem Bus der KVG Linie 301 bis nach<br />

Oberfell (Infos auf www.vrminfo.de).<br />

Mit dem Pkw: Über die A 61, beim Koblenzer Autobahnkreuz Ausfahrt<br />

Koblenz/Dieblich, dann weiter auf der B 411 durch Dieblich, schließlich<br />

auf der B 49 bis nach Oberfell.<br />

Orientieren und informieren: Informationen sowie kostenlose Übersichtskarte<br />

mit kurzer Beschreibung aller Traumpfade und Traumpfade-Gastgeber über<br />

Rhein-Mosel-Touristik, Bahnhofstraße 9, 56068 Koblenz, Tel.: 0261/108419,<br />

www.remet.de. (Hier erhält man auch Infos zu Radfahren, Skaten, Schifffahrt,<br />

Klettergärten und Trendsportarten in der Region um Mayen-Koblenz.)<br />

Freizeitkarte Rheinland-Pfalz, „Traumpfade im Rhein-Mosel-Eifel-Land“,<br />

Maßstab 1:50.000, Landesvermessungsamt Rheinland Pfalz, 5,90 Euro.<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Vom Dickenberg bis zur historischen Keltenmauer<br />

Schutzhütte Dickenberg:<br />

1<br />

Eine von vielen Schutzhütten<br />

mit Bänken und Tischen. Die<br />

extrabreite Traumliege bietet<br />

einen schönen Ausblick auf das<br />

Moseltal. Der Dickenberg mit 400<br />

Metern Höhe bietet keine Fernsicht,<br />

weil er überwuchert ist.<br />

Helmutseiche: Am Bett des<br />

2<br />

lauschigen Alkener Baches.<br />

Der Ursprung des Namens ist ungewiss.<br />

Sicher ist nicht der gewichtige<br />

Altkanzler Kohl Namenspate. Eher<br />

ein Waldarbeiter, der diesen Platz<br />

zum Verweilen schön fand.<br />

Burg Thurant: Funde<br />

3<br />

lassen auf eine römische<br />

Wach station schließen. Die Burg,<br />

um 1200 erbaut von Pfalzgraf<br />

Heinrich, wurde zum Zankapfel<br />

zwischen ihm und den konkurrierenden<br />

Erzbistümern Köln<br />

und Trier. Jahrzehntelange Belagerungen<br />

folgten. 1248 teilten die<br />

Bischöfe Thurant in zwei Hälften.<br />

1960 erfolgte die letzte Restaurierung,<br />

die die im Zweiten Weltkrieg<br />

erlittenen Schäden beseitigte.<br />

Der größte Teil ist zu besichtigen.<br />

Einfache Gastronomie.<br />

www.thurant.de<br />

St. Michaelskirche mit<br />

4<br />

Gebeinhaus: Erstmals 1015<br />

erwähnt , somit eine der ältesten<br />

Kirchen im Moseltal. Erzengel<br />

Michael zu Ehren, dem Schutzpatron<br />

von Alken. Prächtig der<br />

barocke Michaels-Altar. Das<br />

Gebeinhaus zeigt Schädel aus<br />

dem 14. bis 16. Jahrhundert. Von<br />

Alken aus schöner Aufgang mit<br />

14 Kreuzwegstationen.<br />

Moselpromenade in Alken:<br />

5<br />

Geschickt angelegt, viele<br />

Restaurants und Cafés, die zum<br />

Verweilen mit Blick auf die Mosel<br />

einladen.<br />

„Sieben Fußfälle“-Weg:<br />

6<br />

Steiler Weinbergspfad<br />

hinauf zur Dreifaltigkeitskapelle<br />

auf dem Bleidenberg, ein Teil des<br />

Jakobsweges. Die sieben Stationen<br />

wurden im 17. Jahrhundert<br />

errichtet. Die Gläubigen fielen<br />

hier zum Gebet auf die Knie. Das<br />

obere Ende ist als Klettersteig<br />

deklariert, entpuppt sich aber<br />

einfach als steiler Pfad, für den<br />

festes Schuhwerk ausreicht.<br />

Wallfahrtskapelle Dreifaltigkeit<br />

auf dem Bleidenberg:<br />

7<br />

Gotische Basilika aus Bruchstein<br />

und Tuff, im Inneren eher romanisch.<br />

Seit 1250 ist sie Ziel von<br />

Dreifaltigkeitsprozessionen.<br />

Keltenmauer und Lagerstätte:<br />

8<br />

Historische Funde lassen<br />

auf eine Siedlung (Oppidum) der<br />

Kelten auf dem Bleidenberg im<br />

2. und 1. Jahrhundert vor Christi<br />

schließen. Die Rekonstruktion<br />

einer Befestigungsmauer und eine<br />

Lagerungsstätte sind zu besichtigen.<br />

Grabungsfunde im Museum<br />

„Altes Pfarrhaus“ in Oberfell.<br />

www.themenweg-zeitreise.de<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

2 3 4 5 6 7 8<br />

Rund um den<br />

Bleidenberg<br />

Schlummern und schlemmen:<br />

Weingut und Winzerschänke<br />

Schweisthal, Übernachtung im<br />

Doppelzimmer mit Frühstück ab 50<br />

Euro, Montag Ruhetag, Moselstraße<br />

22, 56332 Oberfell, Tel.: 02605/3371,<br />

www.weingut-schweisthal.de<br />

Moselgasthaus „Zur Krone“,<br />

mit Übernachtungsmöglichkeit,<br />

Moselstraße 11, 56332 Oberfell, Tel.:<br />

02605/665, www.krone-oberfell.de<br />

Mosel-Gasthaus Schweisthal,<br />

Moselstraße 21, 56332 Oberfell, Tel.:<br />

02605/604, www.moselgasthaus.de<br />

Ferien- und Clubhotel Lellmann,<br />

3-Sterne-Superior-Hotel mit Hallenbad<br />

und Fitness, Alte Moselstr. 36,<br />

56332 Löf, Tel.: 02605/98070,<br />

www.hotel-lellmann.de<br />

Ansehen und besichtigen:<br />

Themenweg „Zeitreise“, zeigt über<br />

800.000 Jahre Menschheitsgeschichte<br />

zwischen Oberfell und Alken,<br />

www.themenweg-zeitreise.de<br />

Christiane Horbert, Weinerlebnisbegleiterin<br />

(IHK-zertifiziert), Weinerlebniswanderungen<br />

mit Verkostung<br />

ab 8 Personen, 10 bis 15 Euro pro Kopf.<br />

Hauptstraße 99 b, 56332 Oberfell, Tel.:<br />

02605/847930, www.weinwanderndurch-die-zeit.de<br />

Burg Thurant, Besichtigung, Gastronomie<br />

und Ferienwohnung,<br />

www.thurant.de Ehrenburg, erstmals<br />

1161 erwähnt, besonders schön im<br />

„ Ehrenburger Sommer“ mit mittelalterlichem<br />

Treiben, A 61, Abfahrt Boppard.<br />

Ehrenburg, 56332 Brodenbach, Tel.:<br />

02605/3077, www.ehrenburg.de<br />

Burg Eltz, Führungen durch Burg und<br />

Schatzkammer, Gräflich Eltz’sche Kastellanei,<br />

Burg Eltz, 56294 Wierschen,<br />

Tel.: 02672/950500, www.burg-eltz.<br />

de Köln-Düsseldorfer-Schifffahrtsgesellschaft,<br />

Landschaft und Burgen<br />

im Vorbeiziehen.<br />

Informieren:<br />

Touristinfo Sonnige Untermosel,<br />

Moselstr. 7, 56332 Alken,<br />

Tel.: 02605/8472736,<br />

www.sonnige-untermosel.de<br />

Rhein-Mosel-Eifel-Touristik, Infos<br />

zu Traumpfaden, Bahnhofstraße 9,<br />

56068 Koblenz, Tel.: 0261/108 419,<br />

www.traumpfade.info<br />

36<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong>


DIE PASST-IMMER-JACKE<br />

PASST IN ALLEN LÄNGEN, WEITEN<br />

UND BREITENGRADEN.<br />

NEU: Die leicht wattierte METOR THERM für Damen und Herren ab 169,95 €<br />

Jetzt entdecken auf www.maier-sports.com/metor


Ost<br />

Ost<br />

Blühende Landschaften gibt es Sassnitz und Sächsischer Schweiz zur Genüge: Und auch,<br />

wenn der Ausdruck inzwischen insbesondere im Osten Deutschlands eine andere<br />

Bedeutung erlangt hat als diese wortwörtliche – Wanderer lieben die abwechslungsreichen<br />

Landschaften in der Uckermarck, rund um die Mecklenburgische Seenplatte, den Thüringer<br />

Wald oder den Harz! Warum? Weil nirgendwo sonst in Deutschland eine ähnliche Ursprünglichkeit<br />

lockt wie hier im Osten der Bundesrepublik!<br />

© HaraldBiebel/istockphoto.com<br />

38<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong>


Der Osten<br />

Vogtland<br />

Toureninfo<br />

Typ: Fernwanderweg<br />

Länge: 225 Kilometer<br />

Etappen: 12<br />

Markierung: Vogtland Panorama<br />

Weg Symbol<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht bis schwer<br />

Höhendifferenz: 655 Meter<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />

Vogtland Panorama Weg<br />

Natur spüren im stillen Winkel<br />

Liebliche Kuppenlandschaft, waldreiche Höhenzüge, ausgedehnte Heideflächen, wildromantische<br />

Täler, unzählige Weitblicke und besondere Kulturgüter prägen den Vogtland Panorama Weg.<br />

Etappe 1 Göltzschtalbrücke – Greiz – Jocketa,<br />

26 km, 6–8 Std. Überwiegend Talwanderung,<br />

Trittsicherheit auf Köhlersteig erforderlich.<br />

Die größte Ziegelsteinbrücke der Welt, die<br />

Göltzschtalbrücke, und das wildromantische<br />

Frisenbachtal sowie das Triebtal mit moosbezogenen<br />

Felsen im Wasser sind Highlights.<br />

Etappe 2 Jocketa – Plauen oder Syrau –<br />

Zwoschwitz, 10 km (16 km über Syrau),<br />

2—3 Std. (4–5 Std.). Von der Elstertalbrücke,<br />

die zweitgrößte Ziegelstein weltweit, geht<br />

es am Bach entlang in den Stadtwald von<br />

Plauen. Hier hat man die Wahl, entweder<br />

einen Stadtrundgang durch Plauen einzuplanen<br />

oder direkt über Syrau nach<br />

Zwoschwitz zu wandern.<br />

Etappe 3 Zwoschwitz – Weischlitz – Oelsnitz,<br />

28 km, ca. 8 Std. Dieser Weg führt durch eine<br />

abwechslungsreiche Kuppenlandschaft und<br />

das ehemalige Bergbaugebiet.<br />

Etappe 4 Oelsnitz – Bad Elster, 20 km,<br />

5–6 Std. Fast 5 Kilometer läuft der Weg<br />

an der Weißen Elster entlang. Bei Freiberg<br />

schöner Ausblick nach Tschechien. Das<br />

Albert Bad in Bad Elster beeindruckt mit<br />

Jugendstilarchitektur.<br />

Etappe 5 Bad Elster – Bad Brambach, 14 km<br />

(18 km über Asch), ca. 3,5 Std. (5 Std.). Munteres<br />

Auf und Ab durch das Elstergebirge. Viel<br />

Wald und Acker säumen den Wanderweg<br />

zum historischen Raun mit hübschen Fachwerkhäusern<br />

im Egerländer Stil. Alternativ:<br />

Wanderung über Asch (Tschechisch: Aš) mit<br />

schöner Aussicht vom Hainberg.<br />

Etappe 6 Bad Brambach – Kapellenberg –<br />

Bad Brambach, 14 km (20 km), ca. 3 Std.<br />

(5 Std.). Einziger Rundweg auf dem Pano rama<br />

Weg. Lange, flache Steigung zum Kapellenberg,<br />

ebenso langgezogener Abstieg. Vom<br />

Kapellenberg (759 m) herrlicher Weitblick.<br />

Alternativ: Gipfelsammler können den<br />

Weg mit einem Aufstieg zum Hahnenpfalz<br />

(702 m) verlängern.<br />

Etappe 7 Bad Brambach – Markneu kirchen<br />

– Breitenfeld, 16 km, 4–5 Std. Waldwanderweg<br />

mit einem traumhaften Weitblick<br />

vom Wirtsberg. Bei klarer Luft reicht die<br />

Aussicht bis zum Ochsenkopf im Fichtelgebirge.<br />

In Markneukirchen gibt es ein<br />

Musikinstrumentenmuseum.<br />

Etappe 8 Breitenfeld – Erlbach/OT<br />

Landes gemeinde, 18 km, 4–6 Std. Hier ist<br />

der Übergang vom welligen Elstergebirge zu<br />

den Kammlagen des Erzgebirges mit grünen<br />

Hängen und schmalen Tälern.<br />

Etappe 9 Erlbach/OT Landesgemeinde –<br />

Klingenthal/Aschberg, 18 km (26 km),<br />

3–4 Std. (6–7 Std.). Der kurze Weg geht<br />

direkt nach Klingenthal hinunter zu einer<br />

der modernsten Großskisprungschanzen, der<br />

Vogtland Arena. Die lange Variante führt auf<br />

dem Kammweg über Zwota. Wer Höhenmeter<br />

und Kilometer schinden will, kommt hier auf<br />

seine Kosten.<br />

Etappe 10 Klingenthal/Aschberg –<br />

Morgenröthe-Rautenkranz – Vogelsgrün,<br />

18 km, 3–4 Std. Der Anstieg zum Aschberg<br />

(936 m) führt gleichzeitig zum höchsten Punkt<br />

des Weges. In Morgenröthe-Rauten kranz lockt<br />

eine Raum fahrtausstellung.<br />

Etappe 11 Vogelsgrün – Lengenfeld, 26 km,<br />

6–7,5 Std. Auf dem Kuhberg und Steinberg<br />

stehen sehenswerte Aussichtstürme.<br />

Etappe 12 Lengenfeld – Göltzschtalbrücke, 17<br />

km, ca. 4 Std. Ein letzter Anstieg zur Wilhelmshöhe<br />

mit Perlaser Turm bietet dem Wanderer<br />

noch einmal einen Ausblick auf die weitläufige<br />

Mittelgebirgslandschaft des Vogtlandes.<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong><br />

39


Der Osten<br />

Vogtland<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit dem Pkw: Aus dem Norden kommend über die A2, A14 oder A7.<br />

Dann auf die A9, bei Ausfahrt Schleiz auf die B282 Richtung Plauen<br />

und Richtung Vogtland. Reisende aus dem Süden kommen über die<br />

A9 und biegen auf der Höhe von Hof auf die A72 ab, bis Plauen.<br />

Mit der Bahn: Vom Bahnhof in Plauen sind sämtliche Orte mit der<br />

Vogtlandbahn gut zu erreichen. Fährt auch täglich nach Gera und Hof.<br />

Mit dem Flugzeug: Vom Flughafen Leipzig aus erreicht man das Vogtland<br />

gut. Eine gute Alternative ist auch der Regionalflughafen Hof.<br />

Orientieren: Wer sich mit einem Reiseführer über das Vogtland informieren<br />

möchte, dem stehen Kompaktführer zum Erzgebirge/Vogtland<br />

oder Sachsen zur Verfügung. Das Reise-Taschenbuch „Erzgebirge und<br />

Sächsisches Vogtland“ gibt einen groben Überblick zu einigen Zielen,<br />

die auch auf dem Panorama Weg zu sehen sind. Reise Know-How<br />

Verlag 2012, 14,80 Euro.<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Viel Natur und viel Geschichte<br />

1 Greiz und die Vögte<br />

Die Kleinstadt Greiz trägt<br />

den Beinamen „Perle des Vogtlandes“,<br />

weil sie über viele aufwendig<br />

restaurierte „Zeitzeugen“<br />

der vergangenen Jahrhunderte<br />

verfügt. Im 13. Jahrhundert hatte<br />

der Vogt von Greiz hier seinen<br />

Sitz, später waren es die Grafen<br />

und Fürsten des Hauses Reuß.<br />

Drei Schlösser schmücken die<br />

Stadt: das Obere und das Untere<br />

Schloss sowie das Sommerpalais.<br />

2010 wurde im Oberen Schloss<br />

ein Museum eröffnet, das<br />

mit der erlebnisorientierten<br />

Dauerausstellung „Vom Land<br />

der Vögte zum Fürstentum Reuß<br />

ältere Linie“ eine spannende<br />

Zeitreise durch die Geschichte<br />

der Region bietet.<br />

Elstertalbrücke<br />

2<br />

Die Elstertalbrücke überspannt<br />

das Tal der Weißen Elster<br />

auf eindrucksvolle Weise. Mit<br />

einer Länge von ca. 290 Metern<br />

und einer Höhe von 68 Metern<br />

gilt die Ziegelsteinbrücke bei<br />

Jocketa als die kleine Schwester<br />

der Göltzschtalbrücke bei Netzschau.<br />

Während bei der Elstertalbrücke<br />

1945 ein Mittelstück<br />

gesprengt und 1950 in seiner<br />

ursprünglichen Form wieder<br />

hergestellt wurde, präsentiert<br />

sich die große Göltzschtalbrücke<br />

noch heute in ihrem ursprünglichen<br />

Zustand.<br />

3<br />

Königlich Baden<br />

In Bad Elster kann man<br />

nicht nur in warmes Wasser<br />

eintauchen, sondern auch in<br />

die Vogtländer Bade-Geschichte.<br />

1848 wurde Bad Elster zum<br />

königlichen sächsischen<br />

Staatsbad erhoben. Nachdem<br />

zu DDR-Zeiten das Geld für<br />

eine Renovierung fehlte, wurde<br />

erst 2014 der moderne Umbau<br />

des historischen Albert Bades<br />

abgeschlossen. Die Albert Halle<br />

Etappenprofil<br />

mit kunstvollen Ornamenten<br />

und reichlich verzierter Kuppel<br />

begeistert nicht nur Jugendstilliebhaber.<br />

Sehenswert ist auch<br />

der Badeplatz mit dem Brunnentempel<br />

der Marien quelle. Mit<br />

einer weithin sichtbaren goldenen<br />

Statue auf dem Dach des<br />

Gebäudes, zeigt vor allem die<br />

Trinkhalle die kühne Eleganz<br />

des Bauhaus-Designs.<br />

4<br />

Flößgraben<br />

Wer auf Etappe 9 den bequemen<br />

Anstieg zum Aschberg wählt,<br />

kommt an einem historischen<br />

Transportweg vorbei. Die ersten<br />

ein Meter breiten Gräben wurden<br />

im 16. Jahrhundert zum Flößen<br />

angelegt, um wertvolles Buchenholz<br />

nach Halle und Leipzig zu<br />

transportieren. Später dienten<br />

die heute noch erstaunlich gut<br />

erhaltenen Gräben außerdem für<br />

den Transport von Scheitholz, das<br />

über die Weiße Elster zu den Salinen<br />

von Leipzig geflößt wurde.<br />

5 Göltzschtalbrücke<br />

Die Göltzschtalbrücke bei<br />

Netzschkau ist mit 78 Metern<br />

die höchste Ziegelsteinbrücke<br />

der Welt. Die Eisenbahnbrücke<br />

wurde Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

gebaut, um die Bahnverbindung<br />

zwischen Leipzig und Nürnberg<br />

auszubauen. Auf vier Etagen<br />

verteilen sich 81 Bogen. 26 Millionen<br />

Ziegelsteine wurden für das<br />

574 Meter lange Viadukt verbaut.<br />

Tipps für die Region<br />

Vogtland<br />

Schlummern und schlemmen:<br />

Parkhotel Helene, Parkstr. 33,<br />

08645 Bad Elster, Tel.: 037437/500,<br />

www.parkhotel-helene.de<br />

Pension und Gasthaus Altes<br />

Handelshaus, Straßberger Str. 17,<br />

08523 Plauen, Tel.: 03741/149699,<br />

www.altes-handelshaus.de<br />

Landhotel/Restaurant Jungbrunnen,<br />

Sprudelweg 8, 08648 Bad Brambach,<br />

Tel.: 037438/149968, www.<br />

landhotel-jungbrunnen.de<br />

Berggasthof Heiterer Blick, Oberer<br />

Berg 54, 08258 Markneukirchen, Tel.:<br />

037422/2695, www.heiterer-blick.de<br />

Besichtigen, erleben, entdecken:<br />

Die Deutsche Raumfahrtausstellung<br />

zeigt u. a. das Trainingsmodul der<br />

MIR und den Nachbau einer Mercury-<br />

Kapsel. Bahnhofstr. 4, 08262 Muldenhammer,<br />

Tel.: 037465/2538, www.<br />

deutsche-raumfahrtausstellung.de<br />

Musikinstrumentenmuseum,<br />

Bienengarten 2, 08258 Markneukirchen,<br />

Tel.: 037422/<strong>2018</strong>,<br />

www.museum-markneukirchen.de<br />

Die Erlebniswelt Musikinstrumentenbau<br />

bietet auch Musikwerkstätten;<br />

Einlass nur für Gruppen.<br />

Johann-Sebastian-Bach-Str. 13,<br />

08258 Markneukirchen, Tel.:<br />

037422/402940, www. erlebnisweltmusikinstrumentenbau.de<br />

Vogtland Arena Klingenthal<br />

Führungen an der Großschanze sind<br />

nach Voranmeldung ab 10 Personen<br />

möglich. Floßgrabenweg 1, 08248<br />

Klingenthal, Tel.: 037467/280860,<br />

www.vogtland-arena.de<br />

Ausstellungen in den Schlössern<br />

und Museen der Stadt Greiz:<br />

www.museen-greiz.de<br />

Informieren:<br />

www.vogtland-tourismus.de<br />

www.wandern-vogtland.de<br />

40 <strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong>


Der Osten<br />

Zittauer Gebirge<br />

Urwüchsige<br />

Landschaft<br />

Typ: Rundwanderung<br />

(inklusive Dampfbahnfahrt)<br />

Länge: Abschnitt 1: 11,1 km;<br />

Abschnitt 2: 6 km<br />

Dauer: 5–6 Stunden<br />

Markierung: verschiedene<br />

Wanderwege, grün oder rot markiert<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Höhendifferenz: A1: 185 m (392–577);<br />

A2: 103 m (378–481)<br />

Steigung/Gefälle: A1: 330 m/350 m;<br />

A2: 99 m/142 m<br />

Beste Wanderzeit: April bis Oktober<br />

Start/Ziel: Quirle-Häusl in Waltersdorf<br />

Wegequalität: Waldwege, etwas<br />

Asphalt und ein kurzes Stück<br />

Landstraße<br />

Über granitene Bergrücken<br />

Bitte einsteigen!<br />

Markante Sandsteinberge, vulkanische Kuppen, tiefe Wälder und<br />

liebliche Täler: Die Landschaft des Zittauer Gebirges ist wie geschaffen<br />

für Wanderer. Der Pfiff an dieser Tour: Ein Teil wird in einer historischen<br />

Dampfeisenbahn zurückgelegt!<br />

Die Wanderung beginnt am Quirle-Häusl<br />

in der Ortsmitte von Waltersdorf. Von dort<br />

geht es rechts die große Hauptstraße hoch,<br />

vorbei an schönen Umgebindehäusern. Hinter<br />

dem Ortsausgang muss man ein kurzes<br />

Stück über die Landstraße bis hoch zum Gebirgspass<br />

„Die Wache“ laufen. Gleich hinter<br />

der Rübezahl-Baude liegt hier die deutschtschechische<br />

Grenze. Links einbiegen auf<br />

den Cotta-Weg und diesem bis zum Falkenstein<br />

1 , einem markanten Kletterfelsen,<br />

folgen. Dabei bewegt man sich entlang der<br />

ehemaligen weißen Grenzsteine. Am Falkenstein<br />

geht es links um den Fels herum<br />

in den grünen Wanderweg, der geradewegs<br />

zum Lokal Gondelfahrt mit Aussicht auf<br />

den Nonnenfelsen 2 führt. Von dort<br />

sind es nur ein paar hundert Meter in den<br />

Kurort Jonsdorf. In den Lindenweg biegen,<br />

an dessen Ende die Weberstube 3 in einem<br />

200 Jahre alten Umgebindehaus liegt.<br />

Nach dem Besuch dem Lindenweg folgen,<br />

rechts in den Talweg einbiegen und über<br />

den rot markierten Wanderweg bis zum<br />

Stern laufen. Hier geht es an der Spitze des<br />

Parkplatzes links in den rot-grün markierten<br />

Weg, dann kurz danach rechts in den<br />

Thomasweg (rot markiert). Diesem bis<br />

zu den ersten Häusern von Oybin folgen.<br />

Dort links in den Ritterweg abbiegen<br />

und hoch zur Burg- und Klosterruine 4<br />

laufen. Nach der Besichtigung geht es<br />

hinunter in den Ort Oybin zum Bahnhof.<br />

Die historische Schmalspurbahn bis zurück<br />

nach Jonsdorf nehmen (Achtung: Umstieg<br />

am Bahnhof Bertsdorf!). In Jonsdorf angekommen,<br />

durch den Kurpark gehen und<br />

dann rechts hoch zum Hieronymusstein 5<br />

laufen. Der Aussichtsturm bietet einen<br />

schönen Blick. Von dort erst in den roten<br />

Wanderweg (Ri. Südwest) einbiegen, dann<br />

kurz darauf links in den grünen Wanderweg.<br />

Dieser führt nach Kurzem rechts in<br />

den Strümpfeweg, dann links über die<br />

Siedlung Saalendorf und die Jonsdorfer Str.<br />

(Landstraße) zurück nach Waltersdorf.<br />

Heimat der Querxe<br />

Die Querxe sind kleinwüchsige Berggeister<br />

aus der Lausitzer Sagenwelt.<br />

Ihre Heimat ist das Zittauer Gebirge.<br />

Gingen die Querxe in die umliegenden<br />

Dörfer, um bei den Bauern heimlich<br />

Speisen zu stibitzen, so setzten sie<br />

eine Nebelkappe auf, die sie unsichtbar<br />

machte. Sie liebten Gebackenes, konnten<br />

Kümmel aber nicht leiden. Daher sollen<br />

die Leute immer Brot mit einigen<br />

Kümmelkörnern gebacken haben, das<br />

die Querxe nicht anrührten. Die Querxe<br />

brachten den Menschen aber auch Geschenke,<br />

meist Kuchen oder Zwieback.<br />

Manchmal waren es auch wertvolle<br />

Gaben, die als Talismane Glück und<br />

Segen ins Haus brachten. Sie verließen<br />

die Lausitz, als dort das Christentum<br />

Einzug hielt, weil sie den Klang der<br />

Kirchenglocken nicht ertragen konnten,<br />

und gingen nach Böhmen, weswegen<br />

es dort heute noch Kümmelbrot gibt. Es<br />

heißt aber: Die Querxe kommen wieder,<br />

wenn das Zittauer Gebirge wieder zum<br />

Böhmenland gehört!<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong><br />

41


Der Osten<br />

Zittauer Gebirge<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit Bahn und Bus: Vom Bf. Zittau mit Bus nach Großschönau-<br />

Waltersdorf (www.bahn.de)<br />

Mit dem Pkw: A4 bis Abfahrt Bautzen Ost, weiter auf B6<br />

Richtung Löbau. Von dort auf S148 nach Neugersdorf, über<br />

Neueibau, Leutersdorf, Spitzkunnersdorf nach Großschönau-<br />

Waltersdorf. Aus Richtung Görlitz: B99 nach Zittau, von dort<br />

nach Großschönau-Waltersdorf<br />

Orientieren: Wanderkarte Naturpark Zittauer Gebirge im<br />

Maßstab 1:25.000, Publicpress, 5,99 €. Empfehlenswert auch:<br />

Rother Wander führer Oberlausitz. Zittauer und Lausitzer<br />

Gebirge, von Manfred Schmid-Myszka,<br />

2. Auflage 2013, 14,90 €<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Fels, Kultur und Aussicht<br />

1<br />

Falkenstein: Markanter<br />

Kletterfelsen. Bis 1920 und<br />

von 1938 bis 1946 war er als<br />

Aussichtspunkt zugänglich<br />

und wurde auch Rabenstein<br />

genannt. Die ersten klettersportlichen<br />

Besteigungen<br />

erfolgten um 1922.<br />

2<br />

Nonnenfelsen: 537 m<br />

hohe Felsformation südwestlich<br />

von Jonsdorf. Mitte des<br />

19. Jahrhunderts legte ein Jonsdorfer<br />

Bürger mit einfachsten<br />

Mitteln erste Brücken an, machte<br />

die Felsgassen begehbar und<br />

stellte Hinweistafeln auf. Von<br />

der Aussichtsplattform hat man<br />

einen fantastischen Blick über<br />

Jonsdorf, die umliegenden Gipfel<br />

sowie Teile des Isergebirges. Drei<br />

Gipfel des Nonnenfelsens werden<br />

von Kletterern begangen.<br />

Oberlausitzer Weberstube:<br />

Historische<br />

3<br />

Schauwerkstatt in einem 200<br />

Jahre alten Umgebindehaus in<br />

Jonsdorf. Hier kann man die<br />

Kunst der Handweberei, deren<br />

Blüte in der zweiten Hälfte des<br />

18. Jahrhunderts lag, kennenlernen.<br />

Gundula Gube zeigt<br />

alle Arbeitsgänge und erklärt,<br />

wie aus dem Rohstoff fertiger<br />

Leinenstoff entsteht.<br />

Burg- und Klosterruine<br />

4 Oybin: Romantische<br />

Burg- und Klosterruine auf<br />

dem gleichnamigen Berg. 1364<br />

baute Kaiser Karl IV. die Burg<br />

aus, die er als Alterssitz nutzen<br />

wollte. Zwei Jahre später begann<br />

er mit dem Bau der gotischen<br />

Kirche unter Mitwirkung der<br />

berühmten Prager Dombauhütte<br />

Parler. 1369 stiftete der Kaiser<br />

dem Orden der Cölestiner ein<br />

Kloster auf dem Oybin. Nach der<br />

Reformation wurde das Kloster<br />

aufgelöst. Es begann der langsame<br />

Verfall. Wiederentdeckt<br />

wurden Burg und Kloster von<br />

den Malern der Romantik, die<br />

die Ruine verewigten.<br />

5<br />

Hieronymusstein: Fels<br />

mit Aussichtsplattform in<br />

Jonsdorf. Früher hatte hier ein<br />

Bürger namens Hieronymus den<br />

ersten Steinbruch von der Stadt<br />

Zittau gepachtet. Der abgebaute<br />

Sandstein eignete sich vor allem,<br />

um Mühlsteine herzustellen.<br />

Von der Aussichtsplattform hat<br />

man einen herrlichen Blick ins<br />

Zittauer Gebirge.<br />

Etappenprofil<br />

Die besten Tipps im<br />

Zittauer Gebirge:<br />

Schlummern: Im Quirle-Häusl in<br />

Waltersdorf schläft man in einem<br />

über 170 Jahre alten, liebevoll<br />

restaurierten Umgebindehaus.<br />

DZ mit Frühstück ab 89 €. Hauptstr.<br />

45/51/52, 02799 Waltersdorf,<br />

Tel.: 035841/606060,<br />

www.quirle.de<br />

Im Hotel Teufelsmühle übernachtet<br />

man in der ältesten Mühle (um 1500<br />

erbaut) in Oybin. DZ mit Halbpension<br />

ab 84 €. Friedrich-Engels-Str. 17,<br />

02797 Oybin, Tel.: 035844/7170,<br />

www.teufelsmuehleoybin.de<br />

Schlemmen: Traditionelle Gerichte<br />

aus der Region genießt man im Gasthof<br />

Alte Schmiede in historischem<br />

Gemäuer. Gabler Str. 8, 02797 Oybin-<br />

Lückendorf, Tel.: 035844/72662,<br />

www.alte-schmiede.net<br />

Das Lokal Gondelfahrt im Schweizer<br />

Stil bietet herrlichen Blick auf den<br />

Nonnenfelsen. Großschönauer Str.<br />

38, 02796 Jonsdorf, Tel.: 035844/<br />

7360, www.hotel-gondelfahrt.de<br />

Museum: Sehr sehenswert ist<br />

das Deutsche Damast- und<br />

Frottiermuseum im Textildorf<br />

Großschönau. An 27 historischen<br />

Webstühlen entstehen dort und<br />

in der Schauwerkstatt Leinwand,<br />

Damast, Frottiergewebe und<br />

Jacquard. Eintritt: 3,50 €. Schenaustr.<br />

3, 02779 Großschönau, Tel.:<br />

035841/35469, www.ddfm.de<br />

Im Naturparkhaus Zittauer<br />

Gebirge in Waltersdorf erfährt<br />

man mehr über die Entstehung,<br />

die Geschichte und das Ökosystem<br />

des 100. deutschen Naturparks.<br />

Eintritt: 3,00 €. Hauptstr. 28,<br />

02779 Großschönau-Waltersdorf,<br />

Tel.: 035841/2146,<br />

www.zittauer-gebirge.com<br />

42 <strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong>


© Chiemgau Tourismus e.V.<br />

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HOW<br />

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Das Auge wandert mit.<br />

Auf einer Alpentour gibt es viel zu sehen. Da sollte man sich nichts entgehen lassen.<br />

Weder den Adler am weiten Himmel, noch den Steinbock am fernen Fels.<br />

Das neue Nikon PROSTAFF 3S fängt bewegte Objekte zielsicher ein.<br />

Da es extrem leicht ist und wasserdicht, begleitet es Sie durch jedes Abenteuer –<br />

wahlweise in der Ausführung 8x42 oder 10x42.<br />

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Gipfel optischer Brillanz.<br />

Mit dem neuen Nikon PROSTAFF 3S Fernglas wird jede Wanderung unvergesslich.<br />

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Der Osten<br />

Harz<br />

SACHSEN-<br />

ANHALT<br />

Am Harzrand:<br />

das Bodetal<br />

Thale ist ein idealer Ausgangspunkt<br />

für Wanderungen ins Bodetal – oft<br />

als „Grand Canyon Deutschlands“<br />

bezeichnet. Die Hexenhochburg<br />

schmiegt sich neun Kilometer südöstlich<br />

der UNESCO-Weltkulturerbestadt<br />

Quedlinburg an die Ostflanken des<br />

Harzes – im Regenschatten! Wabert<br />

über dem Brocken und im übrigen<br />

Harz eine Hexenküche, kann in Thale<br />

durchaus die Sonne scheinen.<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: ca. 20 Kilometer<br />

Dauer: ca. 6 Stunden<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel bis<br />

anspruchsvoll<br />

Steigung/Gefälle: ca. 470 Meter<br />

Höchster Punkt: ca. 490 Meter<br />

Beste Wanderzeit: Apr. bis Okt.<br />

Start/Ziel: Bahnhof in 06502 Thale<br />

Wegequalität: Forstwege und Steigabschnitte,<br />

Vorsicht bei Nässe! und<br />

Sturm!<br />

Zum Hexentanzplatz und durchs wilde Bodetal<br />

Harzer Grand Canyon<br />

Sagenhafte Blicke von Hexentanzplatz und Prinzensicht bieten Orientierung, bevor die Tour bei<br />

Trese burg abtaucht, um dem tief eingeschnittenen Bodetal auf den Grund zu gehen. Die Felswände<br />

rücken immer dichter zusammen, bis sie sich an der Teufelsbrücke zur Klamm verengen.<br />

Vom Hauptbahnhof Thale geht<br />

es zum zentralen Wandertreff<br />

gegenüber der Touristinfo, dann<br />

auf dem Harzer Hexenstieg<br />

durch den Friedenspark über<br />

die Hubertusinsel zur Talstation<br />

der Kabinenseilbahn 1 . Wem<br />

die Etappe zum Hexentanzplatz<br />

zu steil ist, schwebt einfach<br />

hexengleich in wenigen Minuten<br />

aufwärts. Wer lieber hochwandert,<br />

hält sich noch vor der<br />

Hubertusbrücke weiter auf der<br />

Hubertusstraße. Links zweigt ein<br />

Wanderweg hangaufwärts ab. An<br />

der Gabelung bieten sich zwei<br />

Möglichkeiten: Die linke Variante<br />

steigt im weiten Bogen über den<br />

Brunhildenstieg etwas gemächlicher,<br />

dafür länger bergan; die<br />

rechte schraubt sich unterhalb<br />

der Kabinenbahn im Zickzack steil<br />

den Berg hinauf zur Walpurgishalle<br />

und dem Bergtheater 2 . Auf dem<br />

Felsplateau verläuft der Weg recht<br />

eben zum Hexentanzplatz 3 . Vom<br />

Hexenring mit den Skulpturen<br />

(beim großen Parkplatz) führt ein<br />

Wanderweg mit rotem Punkt am<br />

Tierpark entlang zum Abzweig<br />

La Viereshöhe 4 . Geradeaus<br />

Richtung Treseburg erreicht der<br />

Weg bald eine Waldwegekreuzung<br />

mit Picknickplatz und einer Schutzhütte<br />

in Form eines Kohlen meilers.<br />

Dort rechts und hinter einer Kurve<br />

noch mal rechts bringt uns ein Abstecher<br />

von einem guten Kilometer<br />

zur Prinzensicht 5 . Zurück am<br />

Picknickplatz, geht es rechts über<br />

den breiten Waldweg leicht auf<br />

und ab bis zur Straße, dort rechts<br />

auf der Forststraße am Pfeildenkmal<br />

6 vorüber, abwärts am Picknickplatz<br />

vorbei, auf dem breiten<br />

Hauptweg nun steiler bergab und<br />

hinter einem Rechtsabzweig wieder<br />

bergan bis zur Schutzhütte an der<br />

Hagedornstraße. Der Wegweiser<br />

Treseburg zeigt nach rechts, bei der<br />

nächsten Wegekreuzung wieder<br />

rechts und beim nächsten linkszweigenden<br />

Forstweg halblinks auf<br />

dem mit einem roten und einem<br />

gelben Punkt markierten Pfad an<br />

der Aussicht Weißer Hirsch 7<br />

vorüber steil hinunter in den Ort.<br />

Unten vor dem Häuschen geht es<br />

rechts über die Brücke auf die Ortsstraße<br />

an einigen Gastronomiebetrieben<br />

vorbei und vor der Brücke<br />

rechts auf dem Harzer Hexenstieg<br />

ins Naturschutzgebiet Bodetal 8 .<br />

Am Flussufer läuft der Weg an der<br />

Sonnenklippe vorbei, windet sich<br />

mal tief, mal hoch über dem Wasser<br />

um Felsnasen herum, passiert die<br />

Dambachtal-Schutzhütte, turnt über<br />

heidebewachsene Schieferhalden<br />

Mythen und<br />

Götterkult<br />

Im Sagenpavillon auf der Rosstrappe<br />

erfahren die Besucher<br />

alles über den sagenumwobenen<br />

Hufabdruck in dem Felsmassiv<br />

(www.seilbahnen-thale.de). Dem<br />

Hexentanzplatz gegenüber zeigt<br />

die Walpurgishalle im altgermanischen<br />

Stil fünf Großgemälde<br />

Hermann Hendrichs mit Walpurgisnacht-Szenen<br />

aus Goethes<br />

Faust (www.nibelungen-hort.de).<br />

Hufeisen im Pflaster weisen den<br />

Mythenweg von der Bode in den<br />

Ortskern von Thale. Er präsentiert<br />

kunstvolle Figuren aus der<br />

germanischen Mythologie<br />

(www.mythenweg-thale.de).<br />

zu einer grandiosen Aussicht hoch<br />

über dem Bodekessel 9 . Mit Stufen<br />

klettert der Weg in Serpentinen<br />

hinab zur Teufelsbrücke, quert<br />

die wirbelnde Bode und führt als<br />

Steig im Fels am Abzweig „Schurre“<br />

vorbei zur Gaststätte Königs ruh bei<br />

der Jungfern brücke. Von hier führt<br />

beiderseits der Bode ein promenadenartiger<br />

Weg am Goethefelsen 10<br />

und am Katersteg vorbei zur<br />

Hubertusbrücke.<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong><br />

45


Der Osten<br />

Harz<br />

Anreisen und orientieren<br />

Anreisen: Mit Bus und Bahn: Am Hauptbahnhof Thale halten der Harz–Elbeund<br />

der Harz–Berlin-Express regelmäßig (Tel.: 03941/678333 (kostenlos), www.<br />

hex-online.de, www.harz-berlin-express.de). Fahrplanauskünfte regionaler<br />

Buslinien: www.insa.de. Zum Hexentanzplatz fahren eine Kabinen-Seilbahn<br />

(www.seilbahnen-thale.de) und die Buslinie 907 „Der Bodetaler“ (Q-Bus 18,<br />

www.qbus-ballenstedt.de). Linie 263 fährt über die Rosstrappe nach Treseburg<br />

(www.hvb-harz.de), aktuelle Auskünfte: Tel.: 03947/2597.<br />

Mit dem Pkw: Anreise über die B6 (verbindet die A395 aus Braunschweig mit<br />

der A14 Halle–Magdeburg). Von der Ausfahrt Thale/Friedrichsbrunn/Westerhausen<br />

den Schildern nach Thale zum großen Parkplatz am Bodeufer folgen<br />

(3,50 Euro/Tag). Für Seilbahnbenutzer ist der P. am anderen Ufer kostenfrei.<br />

Orientieren: Harzer Hexenstieg, Wander- und Freizeitkarte, 1:30.000, ISBN<br />

978-3-936185-32-4, 5,50 Euro.<br />

Tourhöhepunkte<br />

Im Reich von Hexen und Teufel<br />

Kabinenbahn: Knapp zehn<br />

1<br />

Minuten benötigt die Gondel<br />

für die 720 Meter, in denen sie<br />

an schroffen Felswänden die 244<br />

Höhenmeter zum Hexentanzplatz<br />

überwindet (eine Einzelfahrt<br />

kostet 3 Euro).<br />

Walpurgishalle und Bergtheater:<br />

Der Opferstein in<br />

2<br />

der Walpurgishalle zeugt von den<br />

Riten, mit denen unsere germanischen<br />

Vorfahren auf dem Hexentanzplatz<br />

ihren Göttern huldigten.<br />

Auf der Naturbühne des Freilichttheaters<br />

frönen die Germanen<br />

von heute dem Schauspielkult<br />

(www.harzer-bergtheater.de).<br />

Hexentanzplatz: Auf dem<br />

3<br />

Plateau eines fast senkrecht<br />

aus dem Bodetal emporsteigenden<br />

Felsens befindet sich der Ort,<br />

an dem sich die Hexen der Sage<br />

nach in der Walpurgisnacht zum<br />

Hexensabbat trafen. Bronzene<br />

Skulpturen von Teufel, Fabelwesen<br />

und einer Hexe erinnern im<br />

Hexenring aus Findlingen daran.<br />

La Viereshöhe: Ein Abstecher<br />

von 200 Metern führt<br />

4<br />

zum Aussichtsfelsen, von dem<br />

der Blick aus dem Bodetal hinaus<br />

über die Dächer Thales ins Harzvorland<br />

reicht. Der weitere Weg<br />

führt in steilen Kehren durch den<br />

Hirschgrund hinab zur Jungfernbrücke<br />

am Gasthaus Königsruhe.<br />

Prinzensicht: Das perfekte<br />

5<br />

Picknickplätzchen! Von tief<br />

unten dringt Rauschen aus dem<br />

unsichtbaren Bodekessel zwischen<br />

den Baumkronen.<br />

Pfeil-Denkmal: Der wuchtige<br />

6<br />

Gedenkstein erinnert an den<br />

Forstwissenschaftler Friedrich<br />

Wilhelm Leopold Pfeil, der die<br />

Gegend mochte und oft aufsuchte.<br />

Es ist auch Schauplatz in Fontanes<br />

Roman „Cécile“.<br />

Weißer Hirsch: Schöner<br />

7<br />

Ausblick auf Treseburg<br />

und die Bode.<br />

Naturschutzgebiet Bodetal:<br />

8<br />

Das Felsental gilt als das<br />

tiefste nördlich der Alpen. Langsam<br />

verengt es sich zum Canyon.<br />

Die Nummern auf den ovalen<br />

Holzmarken weisen auf geologische,<br />

botanische und historische<br />

Zusammenhänge hin. Sie sind<br />

im Begleitheft zur Wanderkarte<br />

Harzer Hexenstieg erläutert.<br />

Bodekessel: Strudeltopf der<br />

9<br />

Bode an der Teufelsbrücke.<br />

Goethe-Felsen: Zu Ehren<br />

10<br />

des Geheimrats wurde<br />

der mehrzackige Siebenbrüderfelsen<br />

an seinem 200. Geburtstag<br />

umbenannt.<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Tipps für Thale und<br />

das Bodetal<br />

Einkehren am Wegerand: Gasthaus<br />

und Café Villa Hubertus,<br />

Hubertusstr. 9–11, 06502 Thale, Tel.:<br />

03947/77660, www.ferienpark-bodetal.<br />

de Imbiss Bistro Hexenkessel,<br />

Goetheweg 1 (Talstation Kabinenbahn),<br />

06502 Thale, Tel.: 03947/2500,<br />

www.seilbahnen-thale.de Restaurant<br />

Café Berghotel Hexentanzplatz,<br />

Hexentanzplatz 1, 06502 Thale, Tel.:<br />

03947/4730, www.berghotelhexentanzplatz.de<br />

Hotel zur<br />

Luppbode, Ortsstr. 26, 06502 Thale-<br />

Treseburg, Tel.: 039456/56751, www.<br />

luppbode.de Bergcafé Mendorf,<br />

Ortsstr. 27, 06502 Thale-Treseburg,<br />

Tel.: 039456/56751, Mo. geschlossen<br />

Restaurant Fischerstube im Hotel<br />

Forelle****, Ortsstr. 28, 06502 Thale-Treseburg,<br />

Tel.: 039456/5640, www.<br />

hotel-forelle-harz.de Zur Jägerstube<br />

Wanderers Rast, Ortsstr. 25b, 06502<br />

Thale-Treseburg, Tel.: 039456/370<br />

Gasthaus Königsruhe, Hirschgrund<br />

1, 06502 Thale, Tel.: 03947/2726,<br />

www.koenigsruhe.de Gaststätte<br />

& Pension Kleiner Waldkater,<br />

Kleiner Waldkater 1, 06502 Thale, Tel.:<br />

03947/2826, www.kleiner-waldkater.de<br />

Im Teufelstempo: Mit 40 Sachen<br />

rast der Harzbob vom Hexentanzplatz<br />

über 1.000 Meter hinab ins<br />

Steinbachtal. Rodelbahn Harzbob<br />

Hexentanzplatz, Hexentanzplatz,<br />

06502 Thale, Tel.: 03947/2500,<br />

www.seilbahnen-thale.de<br />

Tiere beobachten: Greifvögel,<br />

Eulen und die „Big Five des Harzes“:<br />

Auerhahn, Luchs, Rothirsch, Waschbär<br />

und Wildkatze. Tierpark Hexentanzplatz<br />

Thale, Hexentanzplatz 4,<br />

06502 Thale, Tel.: 03947/7768070,<br />

www.tierpark-thale.de<br />

Hexen treffen: Mit Abraxa,<br />

Watelinde und Griseldis ein wenig<br />

an der Hexenküche schnuppern und<br />

Kultstätten im Bodetal entdecken:<br />

Von Mai bis Oktober finden samstags<br />

um 11 Uhr öffentliche Hexenführungen<br />

statt, ab zwölf Personen sind<br />

Gruppenführungen buchbar, Infos:<br />

Bodetal-Information Thale (s. u.).<br />

Walpurgis feiern: In vielen<br />

Harzorten geht es am 30. April ab<br />

18 Uhr teuflisch zu: Hexenumzüge,<br />

Livemusik, Theateraufführungen und<br />

Feuerwerk, www.walpurgis.de<br />

Informieren:<br />

Bodetal-Information Thale,<br />

Bahnhofstr. 1, 06502 Thale, Tel.:<br />

03947/776800, www.bodetal.de<br />

46<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong>


Der Osten<br />

Uckermark<br />

Naturpark Uckermärkische<br />

Seen<br />

Wasser prägt die sanft hügelige<br />

Eiszeitlandschaft im Nordosten<br />

Brandenburgs. Etwa 50 bis 100<br />

Kilometer nördlich von Berlin schützt<br />

der Naturpark Ucker märkische Seen<br />

die Heimat des Fischadlers. Zwischen<br />

Prenzlau und Templin taucht der<br />

Rundweg „Kleiner Boitzenburger“<br />

in die wundervoll verträumte Welt<br />

aus Wasser und Wald ein.<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: ca. 11 Kilometer<br />

Dauer: ca. 3 Stunden<br />

Markierung: grüner Diagonalbalken<br />

und gelber Punkt<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Steigung/Gefälle: je ca. 110 Meter<br />

Höchster Punkt: 95 Meter<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />

Start/Ziel: Parkplatz Klostermühle,<br />

Mühlenweg, 17268 Boitzenburg<br />

Wegequalität: gut begehbare<br />

Waldwege<br />

Vom Tiergarten zum Schumellensee<br />

Kleiner Boitzenburger<br />

Auf dem Rundkurs „Kleiner Boitzenburger“ nehmen im Naturschutzgebiet Tiergarten mächtige<br />

Hudeeichen mit ausladenden Ästen den Blick gefangen. Durch den Carolinenhain geht es zum<br />

Schumellensee, der zu einem erfrischenden Bad in freier Natur einlädt.<br />

Der Kleine Boitzenburger verlässt<br />

den Weg vom Parkplatz Richtung<br />

Klostermühle 1 am Wegweiser<br />

„Tiergarten“ sofort nach links und<br />

folgt dem grünen Schrägbalken<br />

des Großen Rundwegs Tiergarten<br />

2 . Immer geradeaus passiert<br />

er den Rodelhang Weinberg zur<br />

Linken, die Hexenkiefer und die<br />

Raststelle Jägerplatz. Ein Stück<br />

weiter geradeaus führt ein kurzer<br />

Abstecher nach links zum Verlobungsstein<br />

3 . Entlang des Hangs,<br />

der bis 30 Meter zum Nordufer<br />

des aufgestauten Rinnsals Strom<br />

abfällt, setzt sich der Weg fort. An<br />

einer Wegmündung biegt der Tiergartenrundweg<br />

nach ganz rechts,<br />

quert über Hirschbrücke 4 und<br />

einen baumgesäumten Damm das<br />

Stromtal mit den Stauseen. Dann<br />

führt er am Rastplatz Karpfenteich,<br />

mehreren Abzweigen und wunderschönen<br />

Eichen vorbei, bevor er<br />

an einem Picknickplatz mit Blick<br />

aufs offene Feld den Tiergarten<br />

verlässt. Die Lindenallee leitet zur<br />

L 24/Wichmannsdorfer Straße. Auf<br />

der anderen Seite setzt sich der<br />

Kleine Boitzenburger rechts neben<br />

der Produktionsstätte des Boitzenburger<br />

Früchtezaubers fort zur L<br />

217/Herzfelder Str. und folgt dem<br />

Pfad etwas links versetzt gegenüber<br />

hinauf zum Löwentempel 5 , wo<br />

er auf den mit einem gelben Punkt<br />

markierten Rundweg Schumellensee<br />

trifft. Nach links überschatten<br />

stattliche Kastanien und Buchen<br />

den Weg zum Apollotempel mit<br />

herrschaftlichem Blick auf das<br />

Boitzenburger Schloss 6 . Der gelbe<br />

Punkt leitet nach links weiter<br />

durch den Carolinenhain, schwenkt<br />

hinter der Dachsgraben-Brücke<br />

rechts und erreicht an einigen<br />

Abzweigen vorbei „Dietlofs Lust“<br />

oberhalb des Krienkowsees 7 .<br />

Von hier sind es nur wenige<br />

Meter bergab zur Badestelle am<br />

Schumellensee 8 . Der Weg setzt<br />

sich zunächst am Ufer fort, steigt<br />

an, schlägt einen Rechtsbogen und<br />

folgt am nächsten Wegweiser dem<br />

Unterwegs auf dem<br />

„großen Bruder“<br />

Der „große Bruder“ des Kleinen<br />

Boitzenburgers ist die mit einem<br />

gelben Kreuz markierte Rundtour<br />

„Großer Boitzenburger“. Sie führt<br />

vom Naturschutzgebiet Tiergarten<br />

durch die hügelige Moränenlandschaft<br />

der Zerweliner Heide nach<br />

Naugarten und über Berkholz<br />

zurück und misst knapp 20 Kilometer.<br />

Auf einer alten Lindenallee<br />

geht es nach Zerwelin und vom<br />

Ufer des Naugartener Sees führt<br />

der Wanderweg durch den Garten<br />

des Landgasthofs Kokurin (www.<br />

hof-kokurin.de) – ein herrliches<br />

Fleckchen zum Übernachten<br />

in uckermärkischer Abgeschiedenheit.<br />

Weitere Infos: www.<br />

tourismus-uckermark.de, www.<br />

boitzenburgerland.de<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong><br />

47


Der Osten<br />

Uckermark<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit Bus und Bahn: RegionalBahn RB12 stündlich vom U-Bhf. Berlin-Lichtenberg<br />

nach Templin. Vom Berliner Hauptbahnhof mit RE/IC/S-Bahn-<br />

Verbindungen Richtung Stralsund nach Prenzlau (RB 22), VBB-InfoCenter<br />

Tel.: 030/25414141, www.vbbonline.de, www.bahn.de.<br />

Bus 503 Templin-Prenzlau über Boitzenburg, Mo–Fr 7–18 Uhr, Sa/So zusätzlich<br />

Anrufsammeltaxi, Tel.: 03987/700752, www.uvg-online.com<br />

Mit dem Pkw: A 11 Berlin–Stettin bis AS 8/Pfingstberg, weiter auf der L 24<br />

über Gerswalde und Haßleben nach Boitzenburg, kurz vor dem Ortsausgang<br />

rechts auf die Mühlenstraße bis zum Parkplatz.<br />

Orientieren: Rad-, Wander- und Freizeitkarte Uckermark, 1:75.000, Top-<br />

Stern Karte, Pietruska Verlag & Geo-Datenbanken GmbH, ISBN 978-3-<br />

934895-67-6, 4,90 Euro. Naturpark Uckermärkische Seen Ost, 1:50.000,<br />

Landesvermessung Brandenburg, ISBN 978-3-7490-4161-9, 5 Euro.<br />

Hinweis Fasanengarten nach links.<br />

Hinter der Fasanenbrücke 9 knickt<br />

er nach rechts, eröffnet dann nach<br />

links weite Blicke auf die Feldmark<br />

und hält sich an der Gabelung mit<br />

einem Asphaltweg rechts. Dann<br />

läuft er am Küchenteich vorbei<br />

und mündet bei einem Parkplatz<br />

auf Am Schmiedeberg. Dort<br />

rechts, sofort wieder rechts auf<br />

die Templiner Straße, an Marstall<br />

und Schloss vorbei geht es durch<br />

die Linkskurve, ein wenig bergauf,<br />

dann bei der Alten Gärtnerei<br />

links ab und am Ende rechts bis<br />

zum Wassersteig. Unmittelbar vor<br />

der etwas weiter links liegenden<br />

Brücke lenkt der Poetensteig rechts<br />

zurück zum Mühlenteich bei der<br />

Klostermühle 1 .<br />

Tourhöhepunkte<br />

Kloster, Schloss und Tempel<br />

Klostermühle und Ruine: Die<br />

1<br />

roten Backsteinmauern des<br />

1269 erbauten Zisterzienserinnen-<br />

Klosters dienen im Sommer dem<br />

„Theater zur Klosterruine Boitzenburg“<br />

als Kulisse.<br />

NSG Tiergarten: Jahrhundertelang<br />

weideten Bauern ihr<br />

2<br />

Vieh in dem Hutewald. Ohne Unterholz<br />

konnten einzelne Bäume<br />

ihre Kronen gewaltig entfalten.<br />

Verlobungsstein: Den 50-Tonnen-Findling<br />

ließen die von<br />

3<br />

Arnims zu einer Verlobung freilegen.<br />

Viele folgten dem Beispiel,<br />

gaben sich hier ihr Versprechen.<br />

Hirschbrücke: Ein Staudamm<br />

4<br />

überquert den „Strom“. Die<br />

eiszeitliche Schmelzwasserrinne<br />

entwässert im Naturschutzgebiet<br />

zur Ostsee und westlich des<br />

Schumellensees in die Nordsee.<br />

Löwentempel: So nennt der<br />

5<br />

Volksmund die Erbbegräbnisstätte<br />

der Familie von Arnim.<br />

Sandsteinlöwen wachen vor der<br />

halbrunden Anlage.<br />

Apollotempel und Boitzenburger<br />

Schloss: Von der säu-<br />

6<br />

lengetragenen Rotunde fällt der<br />

Blick hinunter auf das strahlend<br />

weiße Märchenschloss.<br />

Krienkowsee: Der überdachte<br />

Rastplatz mit Namen<br />

7<br />

„Dietlofs Lust“ lädt mit einem<br />

herrlichen Blick auf den tief<br />

unten gelegenen Krienkowsee zu<br />

Pause und Picknick ein.<br />

Schumellensee: Ein Naturbadeplatz<br />

lockt mit Stegen<br />

8<br />

und Sprungbrett ins klare Wasser<br />

des Schumellensees – wenigstens<br />

für ein Fußbad!<br />

Baumhochzeit an der Fasanenbrücke:<br />

Ein ungleiches<br />

9<br />

Paar findet sich hinter der Fasanenbrücke<br />

links: Buche und Eiche<br />

umarmen sich innig.<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

2 3 4 5 6 7 8<br />

9<br />

Lohnenswertes<br />

am Wegesrand<br />

Schlemmen und schlummern:<br />

Am Wegesrand: Wirtshaus Zur<br />

Klostermühle, Mühlenweg 5,<br />

17268 Boitzenburger Land, Tel.:<br />

039889/86960, www.zurklostermuehle.de<br />

Restaurant &<br />

Hotel Schloss Boitzenburg,<br />

Templiner Straße 13, 17268 Boitzenburger<br />

Land, Tel.: 039889/50930,<br />

www.schlossboitzenburg.de Marstall<br />

Boitzenburg: Kaffeerösterei,<br />

Schokoladenmanufaktur,<br />

Templiner Straße 5, 17268 Boitzenburger<br />

Land, Tel.: 039889/509094,<br />

www.marstall-boitzenburg.de<br />

In der Umgebung: Hof Kokurin:<br />

Restaurant, Zimmer, Badestrand,<br />

Bootssteg und Grillplatz, Mo. Ruhetag,<br />

Dorfstraße 32, Naugarten;<br />

17291 Nordwestuckermark, Tel.:<br />

039852/47630, www.hof-kokurin.de<br />

Café Eigen-Art: FeWos, Café und<br />

Patchwork, Dorfstr. 10, 17268 Boitzenburger<br />

Land OT Wichmannsdorf, Tel.:<br />

039889/307, www.cafe-eigenart.de,<br />

nur Fr, Sa, So und feiertags oder<br />

nach Absprache. Haus Lichtenhain:<br />

FeWos und Apfeldelikatessen von<br />

Daisy Gräfin von Arnim, Lichtenhain<br />

25, 17268 Boitzenburger Land, OT<br />

Lichtenhain, Tel.: 039889/8250,<br />

www.haus-lichtenhain.de, Nov. bis<br />

März sowie So geschlossen.<br />

Natur entdecken: Thomas<br />

Volpers, Rund UM Natur – Natur-<br />

Expeditionen in der Uckermark,<br />

Tel.: 03985/3287, 0162/1772386,<br />

www.um-natur.de<br />

Geführt wandern: Natur- und<br />

Kulturerlebnistouren rund um<br />

Boitzenburg und in der Uckermark,<br />

Arno Schimmelpfennig,<br />

Tel.: 0176/20697908,<br />

www.uckermarksafari.de<br />

Unterwegs in der Uckermark:<br />

Uckermarkshuttle: an Wochenenden<br />

und feiertags Rundkurs über Templin,<br />

Prenzlau, Schwedt und Angermünde,<br />

mit anknüpfenden Wanderungen.<br />

Wochenendkarte 18,90 Euro,<br />

www.wirbewegensie.de/de/angebote<br />

Informieren: tmu Tourismus<br />

Marketing Uckermark GmbH,<br />

Stettiner Str. 19. 6, 17291 Prenzlau,<br />

Tel.: 03984/835883, www.tourismusuckermark.de<br />

Besucherzentrum<br />

Naturpark Uckermärkische Seen,<br />

Zehdenicker Straße 1, 17279 Lychen,<br />

Tel.: 039888/64530, www.<br />

uckermaerkische-seen-naturpark.de<br />

48<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong>


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optimal an den Fuß und die Wade an. Gleichzeitig<br />

vermeidet die Mittelfuß-Komfortzone<br />

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schützt diese besonders beanspruchte<br />

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wl118


Süd<br />

Süd<br />

Die Anziehungskraft der Alpen reicht weit über die Anrainerstaaten hinaus. Menschen<br />

aus der ganzen Welt sind fasziniert von der traditionsreichen Gebirgskette. Einer der<br />

Gründe: Trotz der mächtigen Felsformationen waren und sind die Alpen verhältnismäßig<br />

dicht besiedelt von Menschen, die Traditionen bewahren, Heimat leben und Geschichten<br />

erzählen. Geschichten und Gefühle, die Besucher bewegen – und das Wandern zu dem<br />

macht, was es für jeden von uns bedeutet!<br />

© PK-Photos/istockphoto.com<br />

50<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong>


Der Süden<br />

Schwarzwald<br />

Höhentour<br />

Typ: Etappe Fernweg<br />

Länge: 28,33 km<br />

Dauer: ca. 8,5 Stunden<br />

Markierung: rote Raute auf<br />

weißem Grund<br />

Schwierigkeitsgrad: schwer<br />

Höhendifferenz: 287 m<br />

Steigung/Gefälle: 761 m Aufstieg,<br />

690 m Abstieg<br />

Beste Wanderzeit: April bis Oktober<br />

Start/Ziel: Bushaltestelle Unterstmatt,<br />

Parkplatz Alexanderschanze<br />

Wegequalität: Qualitätsweg mit<br />

Wald-, Schotter- und Forstpfaden<br />

Highlights des Nordschwarzwalds<br />

Von Grinde zu Grinde<br />

Etappe vier des Fernwanderwegs Westweg führt in einem steten Auf und Ab beinahe über den gesamten<br />

Hauptkamm des Nordschwarzwalds. Die einzigartige Grindenlandschaft bietet überwältigende Ausblicke ins<br />

fast 1.000 Meter tiefer gelegene Rheintal.<br />

Los geht’s rechts von der Gaststätte „Zur<br />

großen Tanne“. Dort führt ein circa 1,2 km<br />

langer, schmaler Pfad stetig an Höhe<br />

gewinnend in den Wald hinein, bis das<br />

Wanderheim Ochsenstall erreicht ist. Hier<br />

biegt man rechts in den oberen Forstweg ab.<br />

Nach etwa 250 Metern verbreitert sich der<br />

Weg. Es wird steinig und steil ansteigend.<br />

Am Ende des Wegs führt ein Pfad in der<br />

steilen Ostwand der Hornisgrinde 1 nach<br />

oben. Auf dem Gipfelplateau der Hornisgrinde<br />

angelangt, wandert man die östliche<br />

Hangkante entlang, vorbei am Funkturm,<br />

hin zum Bismarckturm 2 , der auf dem<br />

höchsten Punkt der Hochfläche steht.<br />

Schräg rechts geht die schmale Straße weiter<br />

zum Hornisgrindeturm. Circa 50 Meter<br />

vor dem Turm biegt der Westweg auf einen<br />

mit Platten befestigten Weg. Ab jetzt geht es<br />

den Berg abwärts bis zum Mummelsee 3 .<br />

Hier sollte man sich ein wenig Zeit nehmen.<br />

Seit 1999 befindet sich direkt am Seeufer<br />

ein Kunstpfad. Hinter dem Mummelsee<br />

durchquert der Westweg die vom Orkan<br />

Lothar kahl gefegten Hänge des Altsteigerskopfs.<br />

Das Lothardenkmal erinnert an die<br />

Zerstörungen dieses Sturms. Der Weg führt<br />

jetzt wieder in den Wald, Richtung Darmstädter<br />

Hütte, die zur Einkehr verlockt. Nun<br />

folgt man dem Wegweiser „Wildseeblick“<br />

nach rechts in den Bannwald hinein. Der<br />

hier liegende dunkle Wildsee gehört zu den<br />

Karseen des Schwarzwalds. In der Folge<br />

geht es in großen Serpentinen hinunter zum<br />

Nationalparkzentrum Ruhestein und von<br />

dort weiter zur nächsten Grindenlandschaft,<br />

dem flach geschliffenen 1.054 Meter hohen<br />

Schliffkopf 4 . Von hier folgt der Westweg<br />

einem Forstweg zur Röschenschanze 5 .<br />

Allmählich nähert man sich dem Ende der<br />

Etappe. Wer will, kann noch mal im Naturund<br />

Sporthotel „Zuflucht“ einkehren, das<br />

zwischen den beiden Naturschutzgebieten<br />

Kniebis-Alexanderschanze und Schliffkopf<br />

liegt. Am Hotel geht es links über den Parkplatz<br />

erst auf einen asphaltierten Fußweg,<br />

dann auf einen Forstweg, der schließlich<br />

zum Etappenende Alexanderschanze führt.<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong><br />

51


Der Süden<br />

Schwarzwald<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit Bahn und Bus: Ab Bahnhof Baden-Baden mit der Buslinie 245, ab Bahnhof<br />

Bühl/Baden mit dem Regionalbus 263 und ab Bahnhof Achern mit dem Bus 7123<br />

bis nach Unterstmatt. Infos unter: www.ortenaulinie.de<br />

Wer im Schwarzwald übernachtet, kann sich von seinem Hotel die Konus-Gästekarte<br />

ausstellen lassen, mit der er während der Dauer seines Aufenthalts den im<br />

Schwarzwald sehr gut ausgebauten ÖPNV kostenlos nutzen kann.<br />

Mit dem Pkw: Autobahn A 5 Karlsruhe –Basel, Ausfahrt Bühl (Nr. 52), danach<br />

die Bundesstraße 3 nehmen oder über die Schwarzwaldhochstraße (B 500)<br />

bis Unterstmatt.<br />

Orientieren: Der Weg ist eigentlich so gut markiert, dass man nicht unbedingt<br />

eine Karte braucht. Wer trotzdem gerne eine dabeihat: „Westweg Schwarzwald:<br />

Wander-Tourenkarte. 1:50 000“ aus dem Kompass-Verlag, 8,99 €. Reiseführer:<br />

„Schwarzwald Fernwanderwege: Westweg – Mittelweg – Ostweg“ aus dem Rother-<br />

Verlag, 14,90 €, oder „Hikeline Wanderführer Westweg Schwarzwald“ aus dem<br />

Esterbauer-Verlag, 11,90 €.<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Eiszeitliche Seen und baumlose Grinden<br />

1 2<br />

Hornisgrinde: Die<br />

Grinden, baumlose Feuchtheiden<br />

auf der Hochfläche,<br />

entstanden nach der Rodung des<br />

Waldes und der anschließenden<br />

Nutzung als Weidefläche. Die<br />

Hornisgrinde ist mit 1.163 m<br />

der höchste Berg des Nordschwarzwalds.<br />

Bis 1997 war sie<br />

militärisches Sperrgebiet. Heute<br />

bietet sie dem Wanderer einen<br />

fantastischen Rundumblick. Bei<br />

guter Sicht kann man im Süden<br />

sogar einige Gipfel der Alpen<br />

erkennen.<br />

Bismarckturm: Der 1871<br />

errichtete Signalturm, der<br />

früher der Landvermessung<br />

diente, steht auf dem höchsten<br />

Punkt der Hornisgrinde. 1892<br />

wurde er in einen Aussichtsturm<br />

verwandelt. Über eine<br />

Außentreppe gelangt man auf<br />

die acht Meter hohe Brüstung<br />

des Turms und genießt von dort<br />

meist eine herrliche Fernsicht.<br />

Mummelsee: Einer der<br />

3 bekanntesten Karseen des<br />

Schwarzwalds, die von eiszeitlichen<br />

Gletschern geschaffen<br />

wurden. Der Mummelsee ist<br />

3,7 Hektar groß und 17 Meter<br />

tief. Viele Legenden ranken sich<br />

um den dunkel schimmernden<br />

See. So soll in ihm eine Nixe<br />

leben, die nachts den Menschen<br />

Hilfe gewährte, mit ihnen tanzte,<br />

sang und spielte.<br />

Schliffkopf: Diese Grinde<br />

4 schafft es auf 1.055 Meter.<br />

Ein 520 Hektar großer Bereich<br />

der hochmoorartigen Gipfelregion<br />

ist seit 1938 Naturschutzgebiet.<br />

Weitere 876 Hektar wurden<br />

1986 unter Schutz gestellt.<br />

5<br />

Röschenschanze:<br />

Benannt wurde dieses<br />

militärische Schutzwehr nach<br />

Jakob Friedrich Rösch, der 1794<br />

mit dem Bau einer sechseckigen<br />

Schanze zur Verteidigung der<br />

württembergischen Landesgrenze<br />

beauftragt wurde. Allerdings<br />

wurde die Schanze nie<br />

fertiggestellt. Bereits 1796 wurde<br />

sie von Napoleons Truppen<br />

nahezu kampflos eingenommen.<br />

Heute bietet sie einen einzigartigen<br />

Lebensraum für seltene<br />

Pflanzen und Tiere.<br />

Etappenprofil<br />

Links und rechts<br />

des Weges<br />

Schlummern:<br />

Sehr gemütlich eingerichtete Zimmer<br />

für Wanderer und alle anderen<br />

gibt es im schönen Kloster Maria<br />

Hilf in Bühl. Seit 1919 leben hier<br />

die Schwestern vom Göttlichen<br />

Erlöser. Heute führen sie ein nettes<br />

Gästehaus. Übernachtung pro Person<br />

und Nacht ab 28 Euro, Frühstück:<br />

7,50 Euro. Tel.: 07223/802165,<br />

www.kloster-maria-hilf-buehl.de<br />

Im Hotel Jägersteig in Bühl hat man<br />

eine traumhafte Fernsicht in die<br />

Rheinebene und bis zu den Vogesen.<br />

Die Weinbergsuiten sind gemütlich<br />

und modern zugleich eingerichtet.<br />

DZ mit Frühstück ab 94 Euro, Tel.:<br />

07223/9850, www.jaegersteig.de<br />

Schlemmen:<br />

Die Darmstädter Hütte liegt direkt<br />

auf dem Westweg. Wirtin Christel<br />

Trayer serviert lokale <strong>Spezial</strong>itäten<br />

und Schwarzwälder Vespern. Man<br />

kann hier auch übernachten (ab<br />

33 Euro p. P.). Tel.: 07842/2247,<br />

www.darmstaedter-huette.de<br />

Gehobene badische und<br />

schwäbische Küche gibt es im<br />

Natur- und Sporthotel Zuflucht<br />

direkt am Nationalpark. Seit dem<br />

Jahr 1841 bietet das Hotel natürlich<br />

auch Übernachtungsmöglich keiten<br />

für Wanderer. Tel.: 07804/912-560,<br />

www.hotel-zuflucht.de<br />

Besichtigen:<br />

Das Nationalparkzentrum Ruhestein<br />

informiert auf anschauliche<br />

Weise zu Natur und Landschaften<br />

des Nordschwarzwalds. Der Eintritt<br />

ist frei. Schwarzwaldhochstraße 2,<br />

77889 Seebach, Tel.: 07449/92998-0,<br />

www.schwarzwald-nationalpark.de<br />

Informieren:<br />

Schwarzwald Tourismus Info<br />

Tel.: 0761/896460,<br />

www.schwarzwald-tourismus.info<br />

52 <strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong>


Der Süden<br />

Chiemsee<br />

Rund um die<br />

Herreninsel<br />

Typ: Rundwanderung – beide<br />

Richtungen sind ausgeschildert<br />

Länge: 8,7 Kilometer<br />

Dauer: 3,5 Stunden ohne Pause<br />

Höhendifferenz: 34 Meter (von<br />

517 Meter bis 551 Meter)<br />

Steigung/Gefälle: je 104 Meter<br />

rauf/runter<br />

Alternativ: zwei kürzere Rundwanderungen<br />

über 1,5 oder 2,5 Stunden<br />

Markierung: Tour 3 roter Punkt<br />

Schwierigkeit: einfach<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />

Start/Ziel: Anlegestelle der Dampfer<br />

Wegequalität: gepflegte Wanderwege<br />

mit schönen Ausblicken<br />

König Ludwig und viel mehr ...<br />

Ein weißblauer Winter-Traum<br />

Herz, was willst du mehr? Berge, ein glitzernder See, Schlossromantik und schöne Natur – alles auf einer Insel.<br />

Das Bayerische Meer haben wir einem<br />

gewaltigen Gletscher zu verdanken, der sich<br />

vor 10.000 Jahren wegen steigender Temperaturen<br />

zurückzog und einen prachtvollen<br />

See samt einzigartiger Feuchtgebiete hinterließ<br />

– heute ein bedeutendes Schutzgebiet<br />

für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren.<br />

Die Rundwanderung Nr. 3 immer entlang<br />

der roten Punkte ist die längste der drei<br />

markierten Routen und führt einmal rund<br />

um die Herreninsel. Dabei werden alle<br />

Highlights wie Schloss und Augustiner-Chorherrenstift<br />

angesteuert. Wer die Tour mit<br />

einem Besuch der historischen Gebäude und<br />

Museen verbinden möchte, kann bereits hier<br />

im Besucherpavillon nahe dem Dampfersteg<br />

die Eintrittskarten kaufen und sich über<br />

die Abfahrtszeiten der Dampfer informieren.<br />

Wir lassen das Kloster links liegen<br />

und stoßen über eine Steintreppe auf die<br />

Marienkirche 1 , eine spätgotische Kirche<br />

aus Tuffstein. Ein Besuch des Museums im<br />

Augustiner-Chorherrenstift empfiehlt sich<br />

am Ende der Runde. Weiter geht’s vorbei<br />

an der ehemaligen Kloster-Landwirtschaft<br />

und Wirtschaftsgebäuden über eine Allee<br />

zur Nordspitze der Insel mit der hübschen<br />

barocken Kreuzkapelle 2 . An dieser<br />

Stelle sind es bis zum Festland gerade mal<br />

600 Meter, da sich hier eine Landzunge<br />

namens Urfahrn vom gegenüberliegenden<br />

Ufer in den See reckt. Von hier aus geht es<br />

am Ufer entlang in südlicher Richtung bis<br />

zum scharfen Einschnitt des Schlosskanals<br />

3 , der direkt auf das Märchenschloss<br />

Herrenchiemsee 5 im Stile Versailles<br />

hinführt. Der rot markierte Weg macht<br />

am Apollobassin 4 einen Schwenk nach<br />

rechts vom Schloss weg in den Wald hinein,<br />

vorbei an einer historischen Wallanlage, die<br />

wahrscheinlich aus dem Mittelalter stammt.<br />

Hier am südlichen Steilufer lädt ein kleiner<br />

Pavillon Ottos Ruh 6 zum Verweilen ein.<br />

Der Blick über den See mit Alpenpanorama<br />

ist herrlich! Auf einer Höhe von etwa 20<br />

Metern über dem See zieht sich der Weg<br />

durch Nadel- und Buchenwald zum zweiten<br />

verlockenden Aussichtspunkt, der romantischen<br />

kleinen Bucht Pauls Ruh 7 . Weiter<br />

führt der Weg am Ufer entlang eines breiten<br />

Schilfgürtels. Von hier präsentiert sich das<br />

Schloss von seiner eigentlichen Vorderseite,<br />

von der Ludwig sein Refugium betrat. Hier<br />

im Osten liegen ganz nach französischem<br />

Vorbild wichtige Repräsentationsräume wie<br />

das – kaum genutzte – Paradeschlafzimmer,<br />

weil Ludwig wie der Sonnenkönig mit der<br />

Sonne aufstehen wollte. Eine Besichtigung<br />

des Schlosses ist nur im Rahmen der dreißigminütigen<br />

Führung von der Gartenseite aus<br />

möglich. Hier sind mächtige Brunnen anlagen<br />

und Ziergärten angelegt mit Blick auf das<br />

Festland Richtung Prien. Weiter geht es<br />

durch Wald und an Weiden vorbei in Richtung<br />

Kloster Augustiner-Chorherrenstift 8<br />

. Gut gestärkt ist der Dampfersteg von der<br />

benachbarten Schlosswirtschaft aus schnell<br />

erreichbar.<br />

Winterlich:<br />

See und Alpenpanorama<br />

begeistern<br />

Redakteurin<br />

Friederike<br />

Brauneck.<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong><br />

53


Der Süden<br />

Chiemsee<br />

Anreisen und orientieren<br />

Der Chiemsee liegt im Süden Deutschlands,<br />

gut erreichbar zwischen München<br />

und Salzburg.<br />

Mit der Bahn: Von München Hbf in<br />

etwa einer Stunde Fahrtzeit nach Prien<br />

am Chiemsee jede Stunde.<br />

Mit dem Pkw: Von München mit dem<br />

Pkw in ca. einer Stunde erreichbar,<br />

über die Autobahn A 8 München-<br />

Salzburg ins Alpenvorland. Anreise<br />

von Berlin nach Rosenheim etwa sechs<br />

Stunden, von Frankfurt ungefähr vier<br />

Stunden Fahrtzeit.<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Ludwigs Bayerisches Versailles und unberührte Natur<br />

Im Shop und Infocenter neben<br />

dem Dampfersteg erfährt man<br />

alles Wissenswerte über Öffnungszeiten<br />

und Kutschfahrten<br />

zu Ludwigs Schloss.<br />

1<br />

Ehemalige Pfarrkirche<br />

St. Maria: Die spätgotische<br />

Tuffstein-Kirche war<br />

ursprünglich Pfarrkirche für die<br />

Gläubigen aus Breitbrunn, die<br />

für die sonntäglichen Gottesdienste<br />

vom Festland bei Wind<br />

und Wetter mit dem Ruderboot<br />

übersetzen mussten. Der<br />

frühbarocke Hochaltar und die<br />

Kassettendecke mit Mariendarstellungen<br />

sind jedoch leider<br />

nicht zugänglich.<br />

2<br />

Kreuzkapelle: Weiß-blauer<br />

„Eyecatcher“ aus dem<br />

17. Jahrhundert an der Nordspitze<br />

der Insel, leider verschlossen.<br />

Das gegenüberliegende Festland<br />

ist hier nur 600 Meter entfernt,<br />

da die Halbinsel Urfahrn in den<br />

See hineinragt.<br />

3<br />

Schlosskanal: Optische<br />

Verlängerung der für<br />

Prachtgärten jener Zeit wichtigen<br />

Mittelachse. Sie öffnet den<br />

Blick auf das Schloss, von dem<br />

allerdings nur der mittlere Teil<br />

vorhanden ist. Der linke Schlossflügel<br />

wurde 1907 abgerissen,<br />

der rechte gar nicht begonnen.<br />

Ziergarten und prachtvolle<br />

Brunnenanlagen wie das –<br />

4<br />

unvollendete – Apollobassin<br />

schließen sich nach<br />

französischem Vorbild an den<br />

Schlosskanal an. Von Mai bis<br />

Oktober gibt es Wasserspiele.<br />

5<br />

Märchenschloss<br />

Herrenchiemsee: Die<br />

Arbeiten am „Neuen Schloss“<br />

wurden 1878 als Huldigung an<br />

den absolutistischen Ludwig<br />

XIV. von Frankreich begonnen.<br />

Beim Tod von Ludwig II.<br />

Etappenprofil<br />

1886 waren die Arbeiten nicht<br />

abgeschlossen. Prunktreppenhaus,<br />

Paradeschlafzimmer und<br />

Große Spiegelgalerie sind heute<br />

in geführten Besichtigungen<br />

zu bestaunen. Ludwig hat das<br />

Schloss nie für repräsentative<br />

Zwecke genutzt, sondern<br />

allein im Kleinen Appartement<br />

gewohnt und sich die Nächte in<br />

den Prunkräumen vertrieben.<br />

6<br />

Ottos Ruh ist ein herrlicher<br />

Aussichtspunkt mit<br />

Blick auf die Chiemgauer Alpen.<br />

7<br />

Auch von der Pauls<br />

Ruh aus bilden die<br />

vielen Gipfel ein traumhaftes<br />

Alpenpanora ma.<br />

8 Augustiner-Chorherrenstift:<br />

Das „Alte Schloss“<br />

wurde 629 als ältestes Kloster<br />

Bayerns gegründet, nach<br />

wechselvoller Geschichte im 17.<br />

Jahrhundert im barocken Stil<br />

erweitert. Heute sind große<br />

Teile der vier Flügel als<br />

Museum zu besichtigen. Neben<br />

dem prachtvollen Kaiser- und<br />

Gartensaal und einer barocken<br />

Bibliothek beherbergt der<br />

Fürstenstock ein Museum, das<br />

die Konzipierung unseres<br />

Grundgesetzes 1948 dokumentiert.<br />

Im Nordflügel, dem<br />

Prälatenstock, ist eine Gemäldegalerie<br />

untergebracht.<br />

Tipps für den<br />

See-Gang<br />

Schlemmen und schlafen:<br />

Schlosswirtschaft Herrenchiemsee,<br />

perfekter Abschluss der Wanderung<br />

bei bayerischer Kost und Blick auf<br />

den See, 83209 Herrenchiemsee, kein<br />

Hotel. Tel.: 08051/9627670, www.<br />

herrenchiemsee-schlosshotel.de<br />

Hotel Bayerischer Hof, mitten<br />

in Prien, schöner bajuwarischmoderner<br />

Mix. Bernauer Str. 3 in<br />

83209 Prien am Chiemsee, Tel.:<br />

08051/6030, www.bayerischerhofprien.de<br />

Seecafe Toni am Chiemsee,<br />

hausgemachte Kuchen und Torten,<br />

Terrasse mit Panoramablick, Ferienwohnungen,<br />

Hochstätt 7, 83253<br />

Rimsting, Tel.: 0805/4577, www.<br />

seecafe-toni.de<br />

Adventsstimmung:<br />

Ein Christkindlmarkt verwandelt<br />

die Fraueninsel vom 25. bis 27.<br />

Nov. und 2. bis 4. Dez. 2016 in eine<br />

glitzernde Weihnachtswelt. Die<br />

Schiffe fahren im Halbstundentakt<br />

von Prien und Gstadt aus. Achtung:<br />

Zurück Wartezeit einkalkulieren!<br />

Geführte Touren:<br />

Winterliche Aktivitäten: Viele Ideen<br />

für Berge und See im aktuellen<br />

Veranstaltungsprogramm „Winterzauber<br />

im Chiemsee-Alpenland“:<br />

ein kulinarischer Spaziergang durch<br />

Prien, eine literarische Wanderung<br />

am Chiemseeufer, eine winterliche<br />

Kajakfahrt, Hauben-(Mützen)Strickkurs<br />

auf der Alm oder eine Hexennacht.<br />

Das Heft zum Programm<br />

gibt es zum Herunterladen oder<br />

kostenlos unter www.chiemseealpenland.de/erleben/Winterurlaub/<br />

Alle Informationen zum Chiemsee<br />

und der Region:<br />

Infocenter Chiemsee-Alpenland,<br />

Felden 10, 83233 Bernau am<br />

Chiemsee, Tel.: 08051/965550,<br />

www.chiemsee-alpenland.de<br />

Chiemsee-Schifffahrt,<br />

Tel.: 08051/6090,<br />

www.chiemsee-schifffahrt.de<br />

54 <strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong>


Der Süden<br />

Oberstaufen<br />

Premiumwandern<br />

Oberstaufen<br />

Typ: Rundwanderung mit<br />

Bergbahn-Aufstieg<br />

Länge: 9 km Dauer: 3,5 Stunden<br />

Schwierigkeitsgrad: konditionell<br />

mittel, technisch schwierig<br />

Höhendifferenz: 841 m (863–1.704)<br />

Steigung/Gefälle: 186 m/1.016 m<br />

Höchster Punkt: 1.704 m<br />

Markierung: Nagelfluhschleife<br />

Luftiger Grat (bis kurz hinter<br />

Oberstiegalpe)<br />

Beste Wanderzeit: Juni bis Oktober<br />

Start/Ziel: Bergstation Hochgratbahn,<br />

Lanzenbach 5, 87534 Oberstaufen-Steibis<br />

Wegequalität: Pfad, am Ende<br />

Alpwirtschftsweg Achtung: am Grat<br />

(Leitern/Steighilfen) ist Schwindelfreiheit<br />

und Trittsicherheit gefragt!<br />

Über die Nagelfluhkette zu Baumveteranen<br />

Luftiger Grat<br />

Unglaublich weite Blicke – ins Alpenvorland ebenso wie zu den Schneebedeckten<br />

– lenken vom Weg ab. Doch der braucht am Grat die volle<br />

Aufmerksamkeit! Also viele Päuschen einplanen. Locker geht es am Hang<br />

entlang zurück, wo die mächtigen Stämme uralter Ahornbäume imponieren.<br />

Nach entspanntem Aufstieg in der Hochgratbahn<br />

auf 1.704 Meter mag für manch<br />

einen noch ein Abstecher auf der Nagelfluh-<br />

Gratwanderung 1 links hoch zum Hochgrat<br />

(1.834 m) drinsein. Der Premiumweg Luftiger<br />

Grat fällt westlich der Bergstation zunächst<br />

ab, passiert eine Viehsperre und durchläuft<br />

nach dem Abzweig zum Staufner Haus ein<br />

Tor, die Kunstinstallation Porta Alpinae 2 .<br />

Nach rund einer halben Stunde über eine<br />

Leiter, Steighilfen und an Halteseilen entlang,<br />

erreicht der Pfad das Gipfelkreuz des<br />

Seelekopfs 3 . Spektakulär setzt sich der<br />

aussichtsreiche Weg über Wurzeltreppen,<br />

an Orchideen und Enzianen vorüber zum<br />

Hohenfluhalpkopf (1.636 m) fort, mal direkt<br />

auf dem Grat, mal auf der alpinen Hangseite,<br />

mal zum Alpenvorland hin. Nach einer dritten<br />

Scharte mit Abzweig zur Rohnealpe steigt<br />

der Weg zum Eineguntkopf 4 ein letztes<br />

Mal an, ein Stück dahinter schwingt er rechts<br />

hinab zur Falkenhütte. Unterhalb fällt er als<br />

Pfad teils über Stufen nahezu senkrecht zum<br />

Hang ab bis zu einer Gabelung mit Wegweiser.<br />

Rechts verlaufen nun Luftiger Grat und<br />

Alpenfreiheit hangparallel zwischen Wiesen<br />

mit alten Weidebäumen locker bergab. Hinter<br />

einem kurzen Waldstück wurzelt ein hohler<br />

Bergahorn 5 . Schon taucht die Oberstiegalpe<br />

auf. Unterhalb der Schaukel führt ein<br />

Weg über die Weide. Bei der Picknickstation<br />

hinter dem Viehgatter verlässt unsere Tour<br />

die Premiumwege und zweigt über geschotterten,<br />

später asphaltierten Alpweg nach<br />

rechts. Vorüber an besonders alter Weißtanne,<br />

Bergulme und Fichte senkt er sich,<br />

knickt vor der Morgenalpe nach rechts, umkurvt<br />

eine Kuhweide, biegt bei der Unteren<br />

Stiegalpe nach rechts, passiert den Abzweig<br />

zur Unteren Lauchalpe, kreuzt die Kehren<br />

auf direktem Kurs und nimmt eine letzte<br />

Linkskurve, bevor er sich rechts durch den<br />

Wald hinunterschlägt, um 100 Meter vor der<br />

Talstation auf die Straße zu treffen.<br />

An der Nagelfluhschleife „Wildes Wasser“<br />

umarmen wanderlust-Autorin Beate Wand<br />

und ihre kleine Assistentin eine Fichte.<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong><br />

55


Der Süden<br />

Wanderführerin Ilse Schubert lenkt<br />

sicher zwischen weidenden Rindern<br />

hindurch.<br />

Anreisen und orientieren<br />

Oberstaufen<br />

Mit Bahn und Bus: Im Zweistundentakt verkehren Allgäu-Express und Allgäu-<br />

Franken-Express auf der Strecke München–Lindau bzw. Nürnberg–Lindau und halten<br />

am Bahnhof Oberstaufen. Unregelmäßiger sind direkte Züge nach Ulm unterwegs<br />

(www.bahn.de). Etwa stündlich pendelt Bus 9795 über Steibis zur Talstation<br />

der Hochgratbahn (www.oberstaufen.de). Deren Kleinkabinen schweben zwischen<br />

8:30 und 17 Uhr von 856 m auf 1.704 m, Tel.: 08386/8223, www.hochgrat.de<br />

Mit dem Pkw: A7 Ri. Kempten, am AK Allgäu auf A980 Ri. Oberstdorf/Lindau, AS<br />

Waltenhofen abfahren, über Immenstadt und Alpsee auf B308 nach Oberstaufen.<br />

Von Lindau kommend B308 nach Oberstaufen, dort hinab nach Weissach, jenseits<br />

wieder hinauf nach Steibis und weiter geradeaus bis zum Parkplatz an der<br />

Talstation der Hochgratbahn.<br />

Orientieren: Wanderkarte Oberstaufen, M. 1:25.000, outdooractive Kartographie,<br />

www.alpstein-tourismus.de, im Auftrag von www.oberstaufen.de<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Luftiger-Grat-Rundtour:<br />

1<br />

Nagelfluh-Gratwanderung:<br />

Nach Osten verbindet die<br />

Tour R12, eine 14,5 km lange,<br />

spektakuläre und anspruchsvolle<br />

Strecke, die Bergstationen von<br />

Hochgrat- und Mittagbahn bei Immenstadt<br />

(Kombi-Bergbahnticket).<br />

Bis zum Hochgrat klettert der<br />

Weg 130 Höhenmeter auf einem<br />

knappen Kilometer. Hin und<br />

zurück dauert der Abstecher eine<br />

gute Stunde Wanderzeit.<br />

2<br />

Porta Alpinae: „Öffne die<br />

Tür für eine andere Welt“,<br />

steht auf der Tafel neben der torartigen<br />

Installation. Sie ist Teil des<br />

Berge und Grenzen überschreitenden<br />

Kunstprojekts „Porta Alpinae“<br />

von Guenter Rauch, Symbol für<br />

den Übergang in eine mystische<br />

Welt und in ein Leben nach eigenen<br />

Werten. www.alpinien.de<br />

Seelekopf: Der 1.663 m<br />

3<br />

hohe Nachbar des<br />

Hochgrats trägt ein sieben Meter<br />

hohes und 440 kg schweres Stahl-<br />

Gipfelkreuz. Nordwestlich liegt unterhalb<br />

die namensgebende Alpe<br />

Seele. Der See dazu ist verlandet,<br />

soll aber vor 100 Jahren noch<br />

200 m lang gewesen sein. Sattes<br />

Gras lässt seine Lage vom Grat<br />

erahnen. Noch tiefer, unsichtbar<br />

bei der Unteren Lauchalpe, liegt<br />

die Ureibe von Steibis, einer der<br />

ältesten Bäume hierzulande.<br />

4<br />

Eineguntkopf: Der wuchtige,<br />

1.639 Meter hohe Berg<br />

trägt zwei Namen, da auf seinem<br />

Grat Deutschland an Österreich<br />

grenzt. Von der Eineguntalpe<br />

am Nordostabfall rührt die in<br />

Deutschland übliche Bezeichnung<br />

her, die Österreicher tauften den<br />

Gipfel, nach der Rohnealpe am<br />

Südhang, Rohnehöhe.<br />

5<br />

Bergahorn: 250 bis 400 Jahre<br />

soll der Bergahorn direkt<br />

am Weg auf dem Buckel haben.<br />

Sein knorriger, hohler Stamm hat<br />

einen Umfang von 6,50 Meter. Er<br />

zählt zu den stärksten seiner Art<br />

in Deutschland. Seit Generationen<br />

schützt der Ahorn das Vieh vor<br />

Regen und Sonne, sein Laub diente<br />

früher als Futter und Stalleinstreu.<br />

Etappenprofil<br />

Tipps für<br />

Oberstaufen<br />

Jausen und Träumen<br />

am Wegesrand:<br />

Außer Untere Lauchalpe alle mit<br />

Zimmern/Betten/Matratzenlagern:<br />

Bergrestaurant am Hochgrat,<br />

87534 Oberstaufen, Tel.:<br />

08386/8332, www.hochgrat.de<br />

Alpenvereinshütte Staufner Haus,<br />

87534 Oberstaufen, Tel.: 08386/<br />

8255, www.staufner-haus.de<br />

Berggasthof Falkenhütte,<br />

87534 Steibis, Tel.: 08386/8113,<br />

www.falkenhuette.de (Mo geschl.)<br />

Berggasthof Oberstiegalpe,<br />

87534 Oberstaufen, Tel.: 08386/<br />

8178, www.oberstiegalpe.de<br />

Untere Lauchalpe, 87534 Oberstaufen<br />

(Mo geschl.)<br />

In Oberstaufen:<br />

Lindner Parkhotel & Spa, direkt am<br />

Kurpark und zum Verwöhnenlassen.<br />

Argenstr. 1, 87534 Oberstaufen,<br />

Tel.: 08386/703-0,<br />

www.lindner.de/oberstaufen<br />

Das Bad Rain, mitten im Grünen<br />

am Fuße des Staufner Bergs mit<br />

lauschigem Biergarten. Hinterstaufen<br />

9, 87534 Oberstaufen, Tel.:<br />

08386/9324-0, www.bad-rain.de<br />

die.speisekammer, gute Alpenküche<br />

in gemütlicher Atmosphäre. Rothenfelsstr.<br />

6–8, 87534 Oberstaufen,<br />

Tel.: 08386/991462-0,<br />

www.die-speisekammer.de<br />

Oberstaufen PLUS:<br />

Rund 300 Gastgeber bieten die Gästekarte<br />

bei Übernachtung kostenlos<br />

an. Pro Tag dürfen Inhaber eine der<br />

Bergbahnen oder das Erlebnisbad<br />

kostenlos nutzen. Zudem haben sie<br />

freie Fahrt mit dem Gästebus über<br />

Steibis zur Imberg- und Hochgratbahn.<br />

www.oberstaufen.de<br />

Geschichte schnuppern:<br />

Heimatmuseum beim Strumpfar,<br />

bis 1923 verkauften Strumpfwirker<br />

die in dem Allgäuer Bauernhaus<br />

von 1788 hergestellten Strümpfe<br />

in der Strumpfwirkerstube. Neben<br />

Woll haspel, Zwirnmühle und<br />

Strumpfwirkerstuhl präsentiert<br />

das Heimatmuseum die Geschichte<br />

Oberstaufens. Jugetweg 10, 87534<br />

Oberstaufen, Tel.: 08386/1300,<br />

www.oberstaufen.de<br />

Entgiften mit Weißwein: Als einziges<br />

Schroth-Heilbad bieten in Oberstaufen<br />

mehrere Häuser (Schnupper-)<br />

Kuren nach Johann Schroth an. Eine<br />

spezielle Kost, abwechselnde Trinkund<br />

Trockentage (Weißwein!) sowie<br />

feuchte Wickel sollen den Körper<br />

entgiften, www.schrothkur.de<br />

Informieren:<br />

Oberstaufen Tourismus, Hugo-von-<br />

Königsegg-Str. 8, 87534 Oberstaufen,<br />

Tel.: 08386/93000,<br />

www.oberstaufen.de<br />

56 <strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong>


Der Süden<br />

Bayerischer Wald<br />

Rund um den<br />

Brotjacklriegel<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: 9,7 Kilometer<br />

Dauer: ca. 4 Stunden<br />

Ergänzung: vier unterschiedlich<br />

schwierige Turmwege auf den Gipfel<br />

(siehe Beschreibung)<br />

Schwierigkeit: mittel<br />

Steigung/Gefälle:<br />

je 330 Meter rauf/runter<br />

Höhendifferenz: 269 Meter<br />

(zwischen 742 und 1.011 Meter)<br />

Markierung: schwarzer Turm<br />

auf weißem Grund<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig (im<br />

Winter werden viele Wege geräumt)<br />

Start/Ziel: Parkplatz Langfurth<br />

Wegequalität: Wald- und Forstwege<br />

Niederbayerischer Sonnenwald im Landkreis Freyung-Grafenau<br />

Brotjacklriegel:<br />

Rundherum und hoch hinauf<br />

Vier verschiedene Turmwege machen vom Rundweg aus den Aufstieg zum Gipfel möglich – je nach Anspruch ist<br />

für jeden Wanderer etwas dabei, sogar für Eltern mit Kinderwagen und Menschen im Rollstuhl. Viele der Wege<br />

werden auch im Winter für die Wanderer geräumt oder gewalzt.<br />

Wir starten die Umrundung des Brotjacklriegel<br />

zunächst in nördlicher Richtung.<br />

Los geht es bei uns am Feuerwehrhaus<br />

am Parkplatz Langfurth (Start/Ziel), gegenüber<br />

Langenfurther Hof am Brotjacklrieglweg:<br />

Immer den weißen Schildern<br />

mit schwarzem Turm auf rotem Punkt<br />

nach. Von hier aus geht auch einer der<br />

beiden leichteren Turmwege direkt<br />

hinauf auf den Berg (1,5 Kilometer, ca. 30<br />

Minuten, gleichzeitig Goldsteig, Wanderweg<br />

Nr 18 und Fernwanderweg Nr. 8).<br />

Wir gehen zunächst in Richtung Mitterdorf,<br />

von wo ebenfalls auf ein direkter<br />

Zuweg zum Gipfel möglich ist (Turmweg<br />

Mitterdorf/Schöfweg, 2,5 Kilometer, leicht,<br />

Kinderwagen-geeignet, 45 Minuten – aber<br />

es geht natürlich bergauf!) Der Rundwanderweg<br />

führt weiter geradeaus, rechter<br />

Hand erhebt sich der Jägerriegel auf 914<br />

Meter. Wir bleiben bislang auf einer Höhe<br />

und nähern uns dem Ort Schöfweg, den<br />

wir aber nur in Richtung Scheibenberg<br />

am Rand streifen. Der Rundweg macht<br />

vor der Reiner mühle 1 , heute nur noch<br />

Gasthaus, einen scharfen Rechtsknick,<br />

und man überquert den Scheibenbergbach.<br />

Nun geht es durch Wald und Wiese<br />

in Richtung des Örtchens Daxstein, von<br />

wo auch wieder ein direkter Zuweg zum<br />

Gipfel abgeht (1,6 Kilometer, Goldsteig,<br />

Route E 8, Wanderweg Nr. 28, schwieriger<br />

und steiler). Der Rundweg geht durch den<br />

Ort hindurch und führt durch Wald und<br />

Wiesen in das Örtchen Ölberg, wo am Café<br />

Wimmer der vierte Turmweg abzweigt<br />

(1,6 Kilometer, mittelschwer bergan, 45<br />

Minuten). Von hier aus kann man etwa auf<br />

der Höhe bleiben und Richtung Liebmannsberg<br />

zurück zum Parkplatz Langfurth (Start/<br />

Ziel). Unsere Tour führte uns von Daxstein<br />

aus über den Turmweg (Goldsteig) zum Gipfel.<br />

Dort laufen naturgemäß alle Turmwege<br />

zusammen und führen sowohl am Du-Stein<br />

2 und am Sendemast des Bayerischen<br />

Rundfunks 3 vorbei zum Aussichtsturm<br />

4 mit seinem einladenden Stüberl auf dem<br />

Gipfel des Brotjacklriegel 5 .<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong><br />

57


Der Süden<br />

Bayerischer Wald<br />

Anreisen und orientieren<br />

Verlässlich ausgeschildert<br />

mit reizvollen<br />

Themen: Die Wege<br />

im Bayerischen Wald<br />

bieten für jeden etwas.<br />

Mit dem Pkw: Aus dem Norden Autobahn A3 Richtung Passau. Aus Richtung<br />

Süden/München: A92 Richtung Deggendorf, Abfahrt Hengersberg.<br />

Mit der Bahn: Aus Norden über Nürnberg zu den Bahnhöfen Plattling oder<br />

Passau. Weiterfahrt mit ÖVP, von Passau von Mai bis Oktober mit der Ilztalbahn<br />

bis nach Freyung.<br />

Perfekter Anschluss für Wanderer:<br />

Von Mai bis Oktober für Touristen mit Gästekarte kostenlos bis günstig:<br />

Igel-Bus (rund um den Nationalpark) und Ilztalbahn<br />

(Verbindung von Freyung nach Passau): www.bayerwald.de<br />

Waldbahn-Streckennetz unter www.laenderbahn.com/<br />

waldbahn/fahrplan/streckennetz/<br />

Die GUTI-Card für kostenlose Fahrten bekommt man in den Hotels.<br />

Orientieren: Krimi-Wanderführer Bayerischer Wald mit 33 Touren von Alexander<br />

Frimberger und Lothar Wandtner, HePeLo-Verlag 2016, ISBN: 978-3-943926149,<br />

14,95 Euro, www.golbet.de<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Wald, Wiesen und Weitblicke<br />

Parkplatz Langfurth (Start/<br />

Ziel): Am Feuerwehrhaus starten<br />

wir den 1993 ausgeschilderten<br />

Rundweg. Man kann überall<br />

auf der Runde ein- oder über<br />

einen der vier Turmwege zum<br />

Gipfel aufsteigen.<br />

Reinermühle: am<br />

1 Scheibenbergbach:<br />

heute nur noch Gaststätte.<br />

Du-Stein: kurz vor dem<br />

2 Gipfel wird das menschliche<br />

Miteinander geregelt: Wer<br />

die 1.000-Meter-Höhe erreicht,<br />

sollte sich duzen. 2002 als erster<br />

dieser Art vom Bayerischen<br />

Wald-Verein aufgestellt.<br />

3<br />

Sendeanlage Bayerischer<br />

Rundfunk: Seit 1951 thront<br />

der Mast auf der Bergspitze.<br />

1990 modernisiert und erweitert<br />

um einen Ufo-artigen Glas-Beton-<br />

Bau. 2006 spektakulärer Antennenwechsel<br />

per Hubschrauber.<br />

Heute eine sogenannte Mutterstation,<br />

die Außenstationen ohne<br />

Personal in Niederbayern und<br />

der Oberpfalz fernüberwacht<br />

(Besichtigung nicht möglich).<br />

4<br />

Aussichtsturm des<br />

Bayerischen Wald-<br />

Vereins: Gegen Bezahlung von<br />

einem Euro über 150 Stufen bis<br />

zur Aussichtsplattform. 1912 als<br />

offenes Holzgerüst für die Sommerfrischler<br />

errichtet. 1925 wurde<br />

daraus ein 25 Meter hoher<br />

Turm mit Schindelverkleidung.<br />

Der Blick reicht 250 Kilometer<br />

weit bis in die österreichischen<br />

Alpen und über die Donau-<br />

Ebene. Seit 2006 mit schwenkbarer<br />

Webcam (www.regionsonnenwald.de).<br />

Im Turmstüberl<br />

oder auf der lauschigen Terrasse<br />

Ausschank, April bis Oktober<br />

Etappenprofil<br />

von 10 bis 18 Uhr, im Winter<br />

beim Turmwirt anfragen unter<br />

Tel.: 0171 3256055.<br />

Der Brotjacklriegel:<br />

5 1.011 Meter hoch und<br />

wegen seiner artenreichen<br />

Wälder ausgezeichnet als<br />

europäische „Natura 2000“, die<br />

länderübergreifend bis in die<br />

Tschechei wildlebende Tier und<br />

Pflanzen schützt. Der Name<br />

erklärt sich als radikale Übersetzung<br />

von „Broada Jagariegl“<br />

(Breiter Jägerbergkamm) ins<br />

Hochdeutsche. Oder durch die<br />

Sage aus der Zeit der Schwedenkriege,<br />

die von Brot-Jackl,<br />

einem bärtigen Eigenbrötler berichtet,<br />

der immer ausreichend<br />

Brot hatte. Weil er den schwedischen<br />

Besatzern sein Geheimnis<br />

nicht verriet, sperrten sie ihn<br />

in seine Höhle. Mit einem<br />

Donnerschlag sorgten himmlische<br />

Mächte für Gerechtigkeit:<br />

Die Soldaten verwandelten<br />

sich in Felsbrocken, die heute<br />

noch überall verstreut liegen.<br />

Alle Infos zum Wanderweg (mit<br />

einer perfekten Karte) rund um<br />

den Brotjacklriegel unter:<br />

www.region-sonnenwald.de/<br />

de/brotjacklriegel/<br />

brotjacklriegel_final.pdf<br />

Tipps für den<br />

Bayerischen Wald:<br />

Schlemmen und schlummern:<br />

Traditionsgasthof Kammbräu,<br />

Bräugasse 1, 94579 Zenting,<br />

Tel.: 09907/89220,<br />

www.kamm-braeu.de<br />

Hotel Restaurant Wieshof,<br />

Anton-Hilz-Str. 8, 94566<br />

St. Oswald-Riedlhütte, Tel.:<br />

08553/477, www.der-wieshof.de<br />

Landhotel Sportalm, Bischof-<br />

Firmian-Str. 21, 94158 Philippsreut/Mitterfirmiansreut,<br />

Tel.:<br />

08557/200, www.hotel-sportalm.de<br />

Hotel Restaurant Schloss<br />

Fürsten eck, Schlossweg 5, 94142<br />

Fürsteneck, Tel.: 08505/1473,<br />

www.schloss-fuersteneck.de<br />

Lusenschutzhaus, bewirtet mit<br />

Übernachtung in Mehrbettzimmern<br />

(anmelden heinz@lusenwirt.de),<br />

Wanderung vom Ort Waldhäuser<br />

oder vom Parkplatz Waldreibe.<br />

Tel.: 08553/1212, Öffnungszeiten<br />

siehe www.lusenwirt.de<br />

Anschauen und entdecken:<br />

Alle Infos zum Nationalpark<br />

Bayerischer Wald unter www.<br />

nationalpark-bayerischer-wald.de.<br />

Veranstaltungen, Wanderungen<br />

über Nationalpark-Führungsservice,<br />

Tel.: 0700/00776655,<br />

nationalpark @fuehrungsservice.de<br />

Künstlerdorf Waldhäuser auf<br />

1.000 Metern Höhe oberhalb<br />

Spiegelau. Jugendherberge, Gasthof<br />

und Ateliers, www.waldhaeuserbayerischer-wald.de<br />

Glasmuseum Frauenau mit den<br />

Gläsernen Gärten, Am Museumspark<br />

1, 94258 Frauenau,<br />

Tel.: 09926/941020,<br />

www.glasmuseum-frauenau.de<br />

Brennerei Schloss Ramelsberg,<br />

Verkostung heimischer Obstbrände<br />

und Kräuterschnäpse, Schlossberg<br />

21, 94513 Schönberg, Tel.: 08554/<br />

1451, www.schloss-ramelsberg.de<br />

Informieren:<br />

Alles über die Region bei Tourist-<br />

Information Nationalpark-Ferienland<br />

Bayerischer Wald (Landkreis<br />

Freyung-Grafenau), Wolfkerstr. 3,<br />

94078 Freyung, Tel.: 08551/57114,<br />

www.bayerischer-wald.de<br />

Touristikverein Sonnenwald e. V.,<br />

Lydia Fuchs, Schulgasse 4, 94579<br />

Zenting, Tel.: 09907/8720015,<br />

www.region-sonnenwald.de<br />

58 <strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong>


Der Süden<br />

Frankenwald<br />

Abenteuer<br />

Höllental<br />

Der Vorhof zur Hölle befindet<br />

sich in der Grenzregion zwischen<br />

Bayern und Thüringen und<br />

erfrischt mit angenehmer Kühle<br />

an den Ufern der Selbitz.<br />

<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: 13 Kilometer<br />

Dauer: 4 Stunden<br />

Steigung/Gefälle: jeweils ca. 350 m<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel bis<br />

anspruchsvoll<br />

Höchster Punkt: 623 m<br />

Markierung: Frankenweg (4,5 km),<br />

US 11 (3,5 km), Frankenweg<br />

(1 km), US 14 (2,5 km), US 34<br />

(1 km), Rennsteig (0,5 km)<br />

Beste Wanderzeit:<br />

April bis Ende Oktober<br />

Start und Ziel: Wanderparkplatz<br />

Selbitzbrücke Untereichenstein<br />

(bei Blankenstein)<br />

Wegequalität: abwechslungsreich,<br />

viele Pfade, teilweise alpin<br />

Auf Mephistos Spuren<br />

Durch Himmel & Hölle<br />

Steige und Pfade alpinen Charakters balancieren an den Felshängen des Höllentals entlang.<br />

Die Schlucht soll sich aufgetan haben, als der Teufel wütend mit seinem Pferdefuß aufstampfte.<br />

Tafeln am Felsenpfad erklären, wie eine unterirdische Gewalt das Gestein Diabas formte.<br />

Vom Parkplatz an der Selbitzbrücke<br />

in Untereichenstein (1)<br />

führt der Frankenweg auf einem<br />

Asphaltweg aufwärts. Vor dem<br />

gelben Haus knickt er links<br />

auf einen Graspfad, steigt am<br />

Waldrand empor und mündet in<br />

einen Forstweg. Nach rechts kurvt<br />

er zum Abzweig beim Wiedeturm<br />

(2), wo er der rechten Gabel folgt.<br />

Links öffnet sich ein weiter Blick,<br />

und hinter ein paar Häusern biegt<br />

der Frankenweg rechts auf einen<br />

Schotterweg Richtung König<br />

David. An der nächsten Kreuzung<br />

geht es vor der Schutzhütte rechts<br />

am Gasthaus Hirschsprung vorüber,<br />

vor dem Wanderparkplatz<br />

am Haselhügel links auf den Waldweg,<br />

der auf den Kanzelweg trifft.<br />

Der Frankenweg wendet sich nach<br />

rechts, steigt auf dem nächsten<br />

links abzweigenden Pfad an, fällt<br />

wieder etwas ab und erreicht die<br />

Aussichtsplattform König David<br />

(3). Am anderen Ende verläuft<br />

der Pfad weiter abwärts bis zu<br />

einer Hangkante mit Bank und<br />

Aussicht, wo links ein Abstecher<br />

steil hinunter zum Hirschsprung<br />

(4) führt (ca. 400 Meter, Trittsicherheit<br />

erforderlich!). Der rechte<br />

Pfad schlängelt sich zum Uferweg<br />

an der Selbitz hinunter. Nach<br />

links leitet der Röhrensteig (US 11)<br />

Richtung Hölle. Beim Jungfernsteg<br />

gesellt sich das Tropfensymbol<br />

vom Wassererlebnispfad hinzu<br />

und weist an der nächsten Gabelung<br />

halblinks nach oben, wo<br />

sich der Weg über die Röhren der<br />

Wasserleitung (5) recht eben auf<br />

halber Höhe am felsigen Hang entlangschlängelt.<br />

Am Ende geht es<br />

auf dem Pfad links der Schotterzufahrt<br />

zu einem Parkplatz und bis<br />

zur Humboldtstraße in Hölle (6),<br />

die rechts die Selbitz überquert.<br />

Hinter der Brücke führt der erste<br />

Rechtsabzweig mit dem Frankenweg<br />

– diesmal in umgekehrter<br />

Richtung – auf Schotter zurück<br />

ins Höllental. Hinter dem Abzweig<br />

nach Bad Steben und kurz vor<br />

einem Picknickplatz mit Schutzhütte<br />

am Selbitzufer steigt links<br />

der Felsenpfad US 14 auf, windet<br />

sich mit dem geologischen Erlebnispfad<br />

über Leitertreppen an den<br />

Varietäten des Vulkangesteins (7)<br />

vorbei, kreuzt einen Grasweg (Erlebnispfad<br />

knickt links ab), nimmt<br />

noch ein paar Stufen, mündet in<br />

einen breiteren Grasweg und folgt<br />

diesem nach rechts. Bei einem<br />

Wegweiser verlässt der Felsenpfad<br />

Himmlische Wohltat<br />

Wer sich mit müden Wanderfüßen<br />

dahinschleppt, fühlt sich nach<br />

einem Besuch in der Therme<br />

Bad Steben wie neugeboren und<br />

schwebt förmlich nach Hause. Bei<br />

der einzigartigen Quellenkombination<br />

wirken Radon, Kohlensäure<br />

und Naturmoor als natürliche<br />

Heilkräfte: entzündungshemmend,<br />

gefäßerweiternd, durchblutungsfördernd<br />

und schmerzstillend.<br />

Ein Außenströmungskanal mit<br />

Duftgrotte verbindet Klangduschen<br />

und Resonanzturm im<br />

Pavillon des Hörens mit Schiefer-<br />

Dampfgrotte und Wasserfall-<br />

Duschen im Pavillon des Fühlens.<br />

Gipfel der Entspannung ist der<br />

Wellness-Dome: Maulaffenbecken,<br />

Sand-Loggia und Sole-Lagune entspannen<br />

nicht nur die Muskeln,<br />

sie lindern auch Hautreizungen<br />

und befreien die Atemwege.<br />

www.therme-bad-steben.de<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong><br />

59


Der Süden<br />

Frankenwald<br />

Das Wahr zeichen<br />

über dem Höllental<br />

erinnert an den<br />

mutigen Hirsch, der<br />

sich angeblich bei<br />

einer Jagd durch<br />

einen Sprung in die<br />

Tiefe rettete.<br />

Anreisen und orientieren<br />

Anreisen mit dem Pkw: über A9, bei Abfahrt 31 (Berg/Bad Steben) links<br />

auf die St 2692, in Berg rechts in die Inastraße, zweite Straße rechts auf<br />

die St 2198 (Hirschberger Str.), nach 1,7 km bei HO8 (Von-Schönfeld-Straße)<br />

links halten. Nach ca. 7,2 Kilometern liegt auf der linken Seite der Wanderparkplatz<br />

Unter eichenstein.<br />

Mit Bus und Bahn: aus Richtung Bayern auf der Strecke Hof–Bad Steben<br />

bis zum Bahnhof Höllenthal (ca. 400 Meter bis zum Weg); aus Richtung<br />

Thüringen kommend von Saalfeld bis zum Bahnhof Blankenstein; vom<br />

1. Mai bis 3. Oktober samstags und sonntags RBO Tälerlinie, Radlerbus<br />

oder Regionalbus 6349 Höllentallinie. Fahrpläne und weitere Infos unter<br />

www.frankenwaldmobil.de<br />

Orientieren: Bad Steben, Wanderkarte 1:35.000, Fritsch-Landkartenverlag,<br />

ISBN 9783861161035, 2010, 4,85 Euro.<br />

US 14 den Weg schräg nach rechts<br />

hinunter zu einem hangparallelen<br />

Weg, der beim Abzweig zum<br />

Besucherbergwerk (150 Meter)<br />

Friedrich-Wilhem-Stollen (8) die<br />

Straße erreicht. Der US 34 führt<br />

zum Naturpark-Infozentrum im<br />

ehemaligen Bahnhof Lichtenberg,<br />

am Gasthof Blechschmidtenhammer<br />

vorbei, auf dem Fußweg über<br />

die Muschwitz und via Kolonnenweg<br />

bis zur Straße, wo er links<br />

über die Bayerische Straße zum<br />

Rennsteig in Blankenstein gelangt.<br />

Dieser lässt das Denkmal „Der steinerne<br />

Rennsteig wanderer“ hinter<br />

sich, quert bei den Schranken<br />

die Gleise, läuft am Terrassencafé<br />

Wanderstützpunkt vorbei<br />

hinunter zur Selbitz und nach<br />

rechts zurück zur Brücke beim<br />

Parkplatz (1).<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Vom König David hinunter zur Selbitz<br />

Drehkreuz des Wanderns:<br />

1<br />

In Untereichenstein und<br />

Blankenstein treffen an der Selbitz<br />

mit Rennsteig, Frankenweg,<br />

Fränkischem Gebirgsweg und<br />

Blauem Kammweg renommierte<br />

Fernwanderwege aus verschiedenen<br />

europäischen Mittelgebirgen<br />

zusammen.<br />

Wiedeturm: „Zur Bewunderung<br />

der Werksanlagen und<br />

2<br />

des Umlandes“ ließ Anton Wiede<br />

1903 zum 20. Geburtstag seiner<br />

Papierfabrik Rosenthal auf dem<br />

Wolfstein einen Turm errichten.<br />

Wer die 75 Stufen erklimmt,<br />

schaut über Höllen-, Muschwitzund<br />

Saaletal sowie zur Burgruine<br />

Lichtenberg.<br />

König David: An einem<br />

3<br />

Steilhang 170 Meter über der<br />

Talsohle gibt der Aussichtspunkt<br />

den Blick über das Höllental bis<br />

zum höchsten Frankenwälder,<br />

dem Döbraberg (794 Meter), frei.<br />

Hirschsprung: Unterhalb<br />

4<br />

des König David setzt das<br />

holzgeschnitzte Wahrzeichen des<br />

Höllentals auf einem Diabas-<br />

Felsturm zum Sprung an.<br />

Röhrensteig: Am Ausgleichsbehälter<br />

des Kraftwerks<br />

5<br />

endet die unterhalb des Röhrensteigs<br />

verlegte, knapp zwei Kilometer<br />

lange Rohrleitung. Seit über<br />

100 Jahren schlängelt sie sich am<br />

steilen, felsigen Höllentalhang<br />

entlang.<br />

Hölle: Ein Abstecher nach<br />

6<br />

links erfrischt höllisch: Auf<br />

Knopfdruck pumpt ein Brunnen<br />

kohlensäurehaltiges Mineralwasser<br />

aus einer Heilquelle nach oben.<br />

Felsenpfad: Betonähnlich,<br />

7<br />

kissenförmig, säulenartig –<br />

so formenreich kommt der Diabas-<br />

Fels im Höllental daher. Tafeln am<br />

geologischen Erlebnispfad erklären,<br />

wie die Varietäten aus Lava<br />

und Magma entstanden sind.<br />

Friedrich-Wilhelm-Stollen:<br />

8<br />

Ab 1793 ließ der Naturforscher<br />

Alexander von Humboldt<br />

den 975 Meter langen Entwässerungsstollen<br />

zum Erzbergbau<br />

vorantreiben. Heute ist er für<br />

Besucher zugänglich.<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

2 3 4 5 6 7 8<br />

Frankenwald<br />

erleben<br />

Schlemmen und schlummern:<br />

Am Wegesrand: Gasthaus Hirschsprung,<br />

Eichenstein 18, 95118 Issigau,<br />

Tel.: 09288/1732. Friedrich-Wilhelm-<br />

Stollen, Gasthaus & Pension, Friedr.-<br />

Wilh.-Stollen 1, 95192 Lichtenberg,<br />

Tel.: 09288/216, 0170/6450481, Sa.,<br />

So, Feiertag und auf Anfrage geöffnet,<br />

www.friedrich-wilhelm-stollen.de<br />

Gasthof Pension Blechschmidtenhammer,<br />

95192 Lichtenberg, Tel.:<br />

09288/487, Mo. geschlossen, Imbiss<br />

am Wanderstützpunkt, Selbitzplatz 1,<br />

07366 Blankenstein, Tel.: 036642/29533<br />

In der Umgebung: Relaxa Hotel Bad<br />

Steben****, Badstraße 26–28, 95138<br />

Bad Steben, Tel.: 09288/720, www.<br />

relexa- hotel-bad-steben.de Villa Siegfried***,<br />

Hotel garni, Hemplastraße<br />

7, 95138 Bad Steben, Tel.: 09288/1607,<br />

www.villa-siegfried.de. Schloss Issigau,<br />

Altes Schloss 3, 95188 Issigau, Tel.:<br />

09293/7173, www.schloss-issigau.de<br />

Gasthaus Rennsteig, Lobensteiner<br />

Straße 3, 07366 Blankenstein,<br />

Tel.: 036642/22230, www.gasthausrennsteig.de<br />

Frankenwald-Küche: Restaurant<br />

Harmonie, Schloßberg 2, 95192<br />

Lichtenberg, Tel.: 09288/246,<br />

www.harmonie-lichtenberg.com<br />

Wanderungen planen: Frankenwaldverein<br />

e. V., Karlsgasse 7, 95119<br />

Naila, Tel.: 09282/3646, www.frankenwaldverein.de<br />

mit Online-Tourensuche<br />

und Wegbeschreibungen.<br />

Entspannen: Bayerisches Staatsbad<br />

Bad Steben, Badstr. 31, 95138<br />

Bad Steben, Tel.: 09288/960-0, www.<br />

bad-steben.de<br />

Anschauen: Besucherbergwerk<br />

Friedrich-Wilhelm-Stollen (s. o.)<br />

Deutsch-Deutsches Museum,<br />

Mödlareuth 13, 95183 Töpen, Tel.:<br />

09295/1334, www.moedlareuth.de<br />

Burg Lauenstein, Burgstr. 3, 96337<br />

Ludwigsstadt, Tel.: 09263/400, www.<br />

schloesser.bayern.de Flößermuseum,<br />

Kirchplatz 8, 96364 Marktrodach-<br />

Unterrodach, Tel.: 09261/120511,<br />

www.floessermuseum-unterrodach.<br />

byseum.de<br />

Informieren: Frankenwald<br />

Tourismus, Adolf-Kolping-Straße 1,<br />

96317 Kronach, Tel.: 09261/6015-17,<br />

www.frankenwald-tourismus.de,<br />

www.wandern-im-frankenwald.de<br />

60<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong>


Der Süden<br />

Starnberger See<br />

Um die Roseninsel<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: 11,5 Kilometer (mit S-Bahn-<br />

Rückfahrt Possenhofen-Feldafing<br />

7,8 km)<br />

Dauer: ca. 3,5-4 Stunden (mit<br />

S-Bahn-Rückfahrt 2,5-3 Std.)<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Steigung/Gefälle: ca. 200 Meter<br />

Höchster Punkt: 690 Meter<br />

Beste Wanderzeit:<br />

Blütezeit Juni-August<br />

Start/Ziel: S-Bahn-Haltestelle in<br />

82340 Feldafing, Traubinger Str. 1<br />

Wegequalität: Straßen, Forstwege<br />

und Fußwege, streckenweise steiler<br />

und mit Stufen.<br />

Wandern am Starnberger See<br />

Auf Sisis und Ludwigs Spuren<br />

Wo die junge Sisi einst ausritt und sich später mit dem bayerischen Märchenkönig Ludwig II. traf – der Starnberger See<br />

ist reich an Geschichte. Hier heißt es wandern, baden, Boot fahren – und Blicke bis zu den Alpen genießen.<br />

Von der S-Bahn-Haltestelle<br />

Feldafing kommend, unterqueren<br />

wir die Bahnlinie, gehen<br />

hinüber zum Bahnhofsgebäude<br />

und links in die Bahnhofstraße.<br />

Hinter dem Maibaum biegen wir<br />

rechts in die Parkstraße. Links<br />

geht es auf der Neindorffstraße<br />

zum Bernheimer-Platz 1 . Wir<br />

folgen rechts dem Kiesweg über<br />

den Platz, gehen dann rechts auf<br />

der Höhenbergstraße weiter. Vor<br />

Haus Nr. 19 steigen wir links die<br />

„Himmelsleiter“ mit Stufen zur<br />

Thurn-und-Taxis-Straße hinab.<br />

Ihr folgen wir rechts hinab und<br />

passieren rechter Hand die Villa<br />

Waldberta 2 . Wir gehen weiter<br />

abwärts, bis zur Staatsstraße,<br />

überqueren diese und folgen<br />

dem Weg, an der Schranke<br />

vorbei, in den Wald. Bei einer<br />

Übersichtstafel lenkt uns die<br />

Beschilderung „Roseninsel“ nach<br />

rechts, nach einer Brücke wieder<br />

links. Der Weg führt nun am<br />

Seeufer zum Lenné-Denkmal 3<br />

. Bald erreichen wir den Glockensteg.<br />

Mit der Holzfähre fahren<br />

wir zur Insel hinüber. Dort folgen<br />

wir dem Weg rechts in Ufernähe.<br />

Wir passieren das Südufer<br />

mit Pavillon und Alpenblick,<br />

wandern dann zum Nordostufer,<br />

wo eine Tafel die uralten<br />

Reste von Pfahlbauten unter<br />

Wasser erklärt. Wir erreichen<br />

das Zentrum der Roseninsel 4<br />

mit Rosengarten, Museum und<br />

Casino. Mit der Fähre fahren wir<br />

anschließend zurück und folgen<br />

dem Seeuferweg rechts. Wir bleiben<br />

am Ufer und passieren bald<br />

das Strandbad. Am Parkplatz<br />

folgen wir kurz der Teerstraße,<br />

danach leiten uns rechts Schilder<br />

Richtung „Pöcking, Possenhofen“<br />

auf den Uferweg. Links liegt das<br />

Forsthaus am See 5 . Wir bleiben<br />

am Seeufer und erreichen<br />

den Ortsrand von Possenhofen.<br />

Vorbei am Restaurant Schiffsglocke<br />

erreichen wir den Dampfersteg,<br />

wo rechts der Maler Sepp<br />

Wagner mit seinem kleinen<br />

Atelier residiert. Gleich danach<br />

gehen wir rechts durch den Torbogen<br />

und auf den Weg Richtung<br />

See. Vom Weg an der Hecke<br />

blicken wir links auf Schloss<br />

Possenhofen 6 . Wir halten uns<br />

links, gehen auf einem Pfad über<br />

eine Liegewiese und folgen dem<br />

nächsten Kiesweg links. Wir<br />

halten uns am Teersträßchen<br />

links und erreichen, vorbei<br />

an einer Schranke, die Straße<br />

mit Parkplätzen. Wir gehen die<br />

Straße hinauf zur Fischmeisterkapelle<br />

7 . Wir spazieren rechts<br />

am Gasthof vorbei und gehen<br />

danach rechts auf einen Weg zur<br />

Jugendherberge (den folgenden<br />

Wegabschnitt über den Kalvarienberg<br />

kann man auslassen,<br />

indem man auf der Straße bleibt,<br />

an der Durchgangsstraße rechts<br />

geht, dann links zum S-Bahnhof).<br />

Der Weg zum Kalvarienberg<br />

führt durch Wald und bald<br />

links auf einer Brücke über den<br />

Bach. Jenseits geht es auf Stufen<br />

hinauf zur Durchgangsstraße.<br />

Ihr gegenüber folgen wir dem<br />

Kiesweg bergauf. Bei Kalvarienbergtafel<br />

I zweigen wir links<br />

über Stufen ab und steigen auf<br />

den Kalvarienberg Possenhofen<br />

8 . Wir steigen auf der anderen<br />

Seite des Hügels ab und wählen<br />

den linken der Wege, der über<br />

Stufen direkt abwärts führt. Unten<br />

gehen wir links und auf dem<br />

anschließenden Forstweg rechts.<br />

Der Beschilderung „S“ folgend<br />

erreichen wir den S-Bahnhof<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong><br />

61


Der Süden<br />

Starnberger See<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit der Bahn: Der S-Bahnhof Feldafing liegt an der S-Bahnlinie S6 München-Tutzing<br />

mit Anschluss an die Innenstadt und Garmisch-Partenkirchen, www.bahn.de.<br />

Mit dem Auto: Anreise über die A95 München – Garmisch-Partenkirchen und die A952<br />

nach Starnberg. Von dort auf der B2 Richtung Weilheim nach Feldafing.<br />

Orientieren: Christian Rauch, „Fünfseenland“, Kulturwanderungen<br />

am Starnberger See und in der Nähe, Bergverlag<br />

Rother, 2013, 16,90 Euro. „UK 50-41 Ammersee, Starnberger<br />

See“, Karte der Bayerischen Landesvermessung, Maßstab<br />

1:50.000, ISBN-10: 3860384368, 8,90 Euro. „Rad- und<br />

Wanderkarte Starnberger Fünf-Seen-Land“, mit Ausflugszielen,<br />

Einkehr- & Freizeittipps, wetterfest, Maßstab 1:50.000, Publicpress,<br />

ISBN-10: 3899203410, 4,95 Euro.<br />

Possenhofen mit dem Kaiserin-<br />

Elisabeth-Museum 9 . Von hier<br />

ist eine Rückfahrt zur Haltestelle<br />

Feldafing möglich. Für den<br />

Rückweg per Pedes nehmen wir<br />

links vor dem Museumsgebäude<br />

einen geteerten Fußweg. Den<br />

stangenförmigen Wegweisern<br />

zur Wolfsschlucht folgend, gehen<br />

wir bald links eine Straße hinab,<br />

dann rechts an einem Haus vorbei<br />

in die Schlucht. Am Ende der<br />

Schlucht gehen wir rechts hinauf<br />

zu den Gleisen, links und bald<br />

rechts durch eine Unterführung<br />

(Schild Kalvarienberg). Jenseits<br />

geht es links am Gleis entlang,<br />

dann rechts zu einer Straße.<br />

Kurz rechts haltend erreichen<br />

wir einen geteerten Fußweg, der<br />

links steil hinaufführt. Rechts<br />

vom Friedhof erreichen wir<br />

über Stufen die Panoramahöhe<br />

und gehen links. Neben einer<br />

ockerfarbenen und roten Villa<br />

folgen wir steilen Stufen links<br />

hinab. Nach den Stufen geht es<br />

weiter abwärts. Bevor die Straße<br />

sich stark nach links wendet,<br />

führt uns ein schmaler Fußweg<br />

(neben einem Halteverbotsschild)<br />

zur Wielinger Straße. Dort gehen<br />

wir rechts und bleiben auf einem<br />

Fußweg, immer am Gleis entlang.<br />

Zuletzt erreichen wir rechts der<br />

Straße wieder den Parkplatz der<br />

S-Bahn-Haltestelle Feldafing.<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Geschichte(n) am Starnberger See<br />

1<br />

Bernheimer-Platz: Den<br />

heutigen Park, bis 1926 ein<br />

Schuttplatz, stifteten die Villenbesitzer<br />

Otto Bernheimer und Paul<br />

von Neindorff. Der Brunnen trägt<br />

eine Nachbildung des „Genietto“<br />

im Palazzo Vecchio in Florenz.<br />

2<br />

Villa Waldberta: Sie<br />

wurde 1902 für den Bankier<br />

Bernhard Schuler erbaut. Heute<br />

ist die Villa ein internationales<br />

Künstlerhaus der Stadt München<br />

für Stipendiaten.<br />

3<br />

Lenné-Denkmal: Die<br />

Büste zeigt Peter Joseph<br />

Lenné, einst Generaldirektor der<br />

Königlich Preußischen Hofgärten<br />

und Erbauer von über 300 Gärten<br />

und Parks. Für König Maximilian<br />

II. von Bayern schuf er in den<br />

1850er Jahren den Park.<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

4<br />

Roseninsel: Vor Jahrhunderten<br />

waren hier Fischer<br />

zu Hause. König Maximilian II.<br />

und Ludwig II. errichteten den<br />

Rosengarten, das kleine Landhaus<br />

im „pompejanischen Stil“<br />

(„Casino“, gegen Gebühr zu<br />

besichtigen). Die Glassäule war<br />

1854 Geschenk des preußischen<br />

Königs Friedrich Wilhelm IV. Im<br />

Gartenhäuschen ein kostenloses<br />

Museum mit Tafeln über die<br />

Inselgeschichte.<br />

Schloss Possenhofen<br />

5 wurde 1536 erbaut.<br />

1834 kaufte es Herzog Max<br />

Joseph in Bayern. Seine Tochter<br />

Elisabeth, genannt Sisi, später<br />

Kaiserin von Österreich, wuchs<br />

hier glücklich auf (leider keine<br />

Besichtigung).<br />

2 3 4 5 6 7 8<br />

6<br />

Fischmeisterkapelle:<br />

Die kleine Kapelle (Mitte<br />

19. Jh.) und der ehemalige Gasthof<br />

Schauer bilden ein dörfliches<br />

7<br />

Ensemble, das einst an der<br />

Zufahrt zum Schloss lag.<br />

Kalvarienberg Possenhofen:<br />

Sisi besuchte den Berg,<br />

der damals weniger zugewachsen<br />

war, häufig. Oben steht eine<br />

8<br />

Kreuzigungsgruppe aus<br />

dem 17. Jahrhundert und<br />

eine Kapelle.<br />

Kaiserin-Elisabeth-<br />

Museum: Im Prunkwartesalon<br />

des königlichen Bahnhofs Possenhofen<br />

1998 eingerichtet. Es zeigt<br />

Erinnerungsstücke der<br />

Kaiserin, Bilder und Plastiken<br />

sowie Exponate zu König Ludwig<br />

II. und dem Starnberger See.<br />

Genuss und mehr<br />

am Seeufer<br />

Schlemmen und schlummern:<br />

Strandbad Feldafing, Königinstraße<br />

4, 82340 Feldafing, Tel.: 08157/8200.<br />

www.strandbad-feldafing.de.<br />

Restaurant Ilkahöhe, Oberzeismering<br />

2, 82327 Tutzing, Tel.: 08158/8242.<br />

www.restaurant-ilkahoehe.de.<br />

Schiffsglocke, Seeweg 4, 82343<br />

Pöcking, Tel.: 08157/997247.<br />

Golfhotel Kaiserin Elisabeth,<br />

Tutzinger Str. 2, 82340 Feldafing,<br />

Tel.: 08157/93090, www.kaiserinelisabeth.de.<br />

Hotel Garni Kefer,<br />

Hindenburgstraße 12, 82343 Pöcking,<br />

Tel.: 08157/93170, www.hotel-kefer.<br />

de. Zur Post, Hauptstraße 19, 82343<br />

Pöcking, Tel.: 08157/1398,<br />

www.posthotel-poecking.de<br />

Entdecken und besichtigen:<br />

Buchheim Museum der Phantasie<br />

(9 km von Feldafing), weltberühmte<br />

Sammlung des Künstlers<br />

und Autors von „Das Boot“, Am<br />

Hirschgarten 1, 82347 Bernried, Tel.:<br />

08158/997020, www.buchheimmuseum.de.<br />

Museum Starnberger<br />

See (6 km von Feld a fing), Modelle<br />

einstiger königlicher Prunkschiffe,<br />

Possenhofener Strasse 5, 82319<br />

Starnberg, Tel.: 08151/4477570,<br />

www.museum-starnberger-see.de<br />

Informieren: Roseninsel Öffnungszeiten<br />

und Überfahrten bei Bayer.<br />

Schlösserverwaltung, Roseninselführungen<br />

Tel.: 08157/924162 (Di.–Fr.),<br />

www.schloesser.bayern.de. Fähre zur<br />

Roseninsel: Mai bis Mitte Oktober,<br />

11–18 Uhr, Juni-Mitte September<br />

10–18 Uhr, wenn Hochzeiten<br />

stattfinden erst ab 12 Uhr! Tel.:<br />

0151/28741905, www.roseninsel.<br />

bayern Tourist-Information Starnberger<br />

Fünf-Seen-Land: Wittelsbacherstraße<br />

2c, 82319 Starnberg,<br />

Tel.: 08151/90600, www.sta5.de.<br />

62<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong>


Der Süden<br />

Kreuth/Wildbad Kreuth<br />

Einmal Wildbad<br />

und zurück<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: ca. 6,4 Kilometer<br />

Dauer: ca 2 Stunden<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Steigung/Gefälle: 48 Meter<br />

Höchster Punkt: ca. 830 Meter<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig,<br />

besonders schön aber im Winter<br />

Start/Ziel: Raineralmweg 8,<br />

83708 Kreuth<br />

Wegequalität: gut begehbar, im<br />

Winter gewalzt oder geräumt<br />

Von Kreuth aus auf den Berg<br />

Des Herzogs liebstes Plätzchen<br />

Ist das Dörfchen Kreuth schon ein Urlaubsidyll, dann übertrifft das Kreuther Wildbad diese Erwartungen noch um einiges.<br />

Durch winterlichen Nadelwald und an klaren Bergflüssen vorbei folgt der Weg herrschaftlichen Spuren.<br />

Vom Raineralmweg in Kreuth<br />

aus geht es nach links in den<br />

Wald hinein und über eine<br />

Teerstraße, dann über einen<br />

kurzen Waldweg in Richtung<br />

Weißach. Am Fluss geht es links<br />

herum parallel zum Fluss eine<br />

lange Zeit geradeaus. Nach ein<br />

paar hundert Metern sieht man<br />

über den Fluss hinweg schön<br />

den Gipfel des Leonhardsteins<br />

1 . Sobald am Raineralmweg<br />

eine Abzweigung nach rechts<br />

auftaucht, folgt der Weg dieser<br />

über eine Brücke mit kleinem<br />

Holzhäuschen am Wegesrand.<br />

Über eine Teerstraße, die an<br />

einem herzoglichen Wohnhaus<br />

auf der linken Seite vorbeiführt,<br />

geht es geradeaus weiter, bis<br />

es links den Berg durch den<br />

Nadelwald hinauf zum Kreuther<br />

Wildbad geht. Auf dem freiliegenden<br />

Plateau angekommen,<br />

sieht man die Gebäude des<br />

Bades 2 im Panorama. Der Weg<br />

geht nach rechts ab und führt<br />

an der Gebäudefront entlang<br />

bis zur nächsten Kreuzung, an<br />

der die Kapelle „Zum Heiligen<br />

Kreuz“ 3 liegt. Hier geht es<br />

zunächst rechts herum zur<br />

warmen Heilquelle 4 , dann<br />

weiter bergab zur Herzoglichen<br />

Fischzucht 5 , wo eine bewirtete<br />

Hütte zur Pause einlädt.<br />

Weiter führt der Weg in einer<br />

engen Kurve um die Fischzucht<br />

herum bis zu einer Brücke,<br />

die über einen Nebenarm der<br />

Weißach führt. Wir überqueren<br />

diesen jedoch nicht, sondern<br />

biegen kurz vorher nach rechts<br />

ab und gehen zunächst parallel<br />

zum Fluss. Der Weg schwenkt<br />

nach rechts und führt nun weiter<br />

parallel zur Weißach, bis er<br />

wieder auf die Teerstraße stößt.<br />

An der Kreuzung geht es weiter<br />

geradeaus, ab hier gehen wir<br />

denselben Weg wieder zurück<br />

nach Kreuth. An der nächsten<br />

T-Kreuzung folgt der Weg wieder<br />

parallel dem Lauf der Weißach,<br />

bis man am Startpunkt in<br />

Kreuth ankommt.<br />

Wussten Sie<br />

schon …<br />

.. . dass Bayern bis ins Jahr<br />

1825 mit „i“, also „Baiern“<br />

geschrieben wurde? König<br />

Ludwig I. ersetzte das „i“ durch<br />

ein Ypsilon, um seine Verehrung<br />

für die griechische Kultur<br />

auszudrücken.<br />

.. . dass der Name Wittelsbach<br />

wahrscheinlich vom althochdeutschen<br />

Wort „witu“ für Wald<br />

abgeleitet ist?<br />

.. . dass die Mariensäule in<br />

München von Kurfürsten<br />

Maximilian von Wittelsbach<br />

gestiftet wurde? Damit wollte<br />

er sich dafür bedanken, dass<br />

München und Landshut von<br />

schwedischen Truppen verschont<br />

blieben.<br />

.. . dass die Badenburg im<br />

Schloss park von Nymphenburg<br />

erstes „Hallenbad“ Europas war?<br />

.. . dass es im Jahre 1844 zur<br />

sogenannten Bierrevolution<br />

kam, als König Ludwig I. die<br />

Bierpreise erhöhte? Das Volk<br />

war empört und zwang ihn<br />

letztendloch zur Rücknahme<br />

der Preiserhöhung.<br />

.. . dass die Biskuitböden der<br />

weltberühmten Prinzregententorte<br />

die damaligen sieben<br />

Kreise des Königreichs Bayern<br />

symbolisieren sollten? Und war<br />

gehört dazwischen? Schokobuttercreme<br />

und obendrauf<br />

Marmelade.<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong><br />

63


Der Süden<br />

Kreuth/Wildbad Kreuth<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit dem Flugzeug: Vom Münchner Flughafen sind es etwa 90 km zum Tegernsee,<br />

zunächst mit den S-Bahn-Linien S1, S8 oder mit dem Flughafenbus der<br />

RVO (Ausgang Arnulfstraße) zum Münchner Hauptbahnhof.<br />

Mit der Bahn: Für Besucher aus dem Ausland ist München Hauptbahnhof das<br />

erste Anlaufziel (www.bahn.de), von dort mit der Bayerischen Oberlandbahn<br />

(www.bayerischeoberlandbahn.de) stündlich nach Gmund oder Tegernsee,<br />

dann per Bus 9556 oder Taxi weiter nach Kreuth.<br />

Mit dem Auto: Tegernsee liegt an der A 8 München–Salzburg, von Norden<br />

Ausfahrt Holzkirchen/Tegernsee über B 318/B 307 ca. 25 km bis Gmund, dann<br />

über Bad Wiessee nach Kreuth. Von Süden Ausfahrt Irschenberg über B472/<br />

B307 bis Tegernsee, dann über Rottach-Egern und Oberhof nach Kreuth.<br />

Orientieren: Karte „Tegernsee, Schliersee, Wendelstein“, Maßstab 1:50.000,<br />

Kompass-Verlag, ISBN-13: 978-3854910107, 7,95 Euro. Wanderkarte „Tegernsee<br />

und Umgebung: Mit Ausflugszielen, Einkehr- & Freizeittipps“, Maßstab<br />

1:25.000, Publicpress, ISBN-13: 978-3899202243, 4,95 Euro.<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Ein Plateau voller Geschichte<br />

1<br />

Der Leonhardstein,<br />

den man hier hinter<br />

der Weißach aufragen sieht,<br />

ist 1.449 Meter hoch und mit<br />

seiner schrägen Felsenspitze ein<br />

markanter Landschaftspunkt.<br />

Er bietet sich hervorragend<br />

für eine 3 bis 4 Stunden lange<br />

Aufstiegswanderung an, die eine<br />

tolle Aussicht garantiert.<br />

Wildbad Kreuth liegt<br />

2<br />

auf einem Plateau in 850<br />

Metern Höhe an einem Hang<br />

des Hohlensteins. Im Jahr 1490<br />

wurde das Bad zum ersten<br />

Mal urkundlich erwähnt, das<br />

Badehaus entstand 1511 unter<br />

Abt Heinrich V. von Tegernsee.<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

Der erhabene Saalbau und die<br />

Wandelhalle liegen am Ende<br />

einer parkähnlichen Freifläche.<br />

Die Kapelle „Zum<br />

3<br />

Heiligen Kreuz“ wurde<br />

1706 erbaut und ein Jahr später<br />

geweiht. Das barocke Gebäude<br />

liegt zwischen Altem Badhaus<br />

und Schusterhäusl und wird<br />

von einem klassizistischen<br />

Brunnen geziert. Der Bischof<br />

von Freising hatte für den Bau<br />

einen Holzsplitter vom Kreuz<br />

Christi gestiftet.<br />

Die Heilquelle „Bad zum<br />

4<br />

Heiligen Kreuz“ führt 13<br />

Grad Celsius warmes Wasser an<br />

die Oberfläche, das mit Schwefel<br />

2 3 4 5<br />

und anderen Stoffen angereichert<br />

ist. 1736 wurde sie zum<br />

ersten Mal erwähnt, aber da das<br />

Badehaus bereits 1511 erbaut<br />

wurde, liegt die Vermutung<br />

nahe, dass die Quelle bereits im<br />

15. Jahrhundert bekannt war.<br />

Die Herzogliche Fischzucht<br />

versorgte früher<br />

5<br />

die herrschaftlichen Gäste. Das<br />

Wasser bleibt stets konstante 7<br />

Grad Celsius warm, daher muss<br />

die Fischzucht auch im Winter<br />

keine Schwierigkeiten fürchten.<br />

Hier gibt es täglich frische und geräucherte<br />

Forellen und Saiblinge<br />

in der kleinen, gemütlichen Hütte<br />

neben den Becken.<br />

Gesundheits-<br />

Wandern<br />

Die Bayerischen Alpen bieten<br />

ein Hochgebirgsklima, stabile<br />

Wetterlage, viele Sonnenstunden<br />

und saubere Luft. Im Heilklimapark<br />

Tegernseer Tal wurden daher<br />

über 300 Kilometer ausgewiesene<br />

Strecken speziell nach<br />

klimatischen Bedingungen wie<br />

Luftqualität, Sonneneinstrahlung,<br />

Pollenflug, Wärmebelastung,<br />

Kälte reize bis hin zu Puls- und<br />

Kalorienwerten ausgearbeitet.<br />

Darunter befinden sich 27<br />

Heilklimawanderstrecken und<br />

16 Nordic-Walking-Routen. Sie<br />

sollen das Herz-Kreislauf-System<br />

sowie die Vitalfunktionen anregen,<br />

den Körper belastbarer machen<br />

und das Immunsystem stärken.<br />

www.tegernsee.com<br />

Tegernsee erleben<br />

und genießen<br />

Schlemmen und schlummern:<br />

Gasthaus Altes Bad, von Brotzeit bis<br />

Gourmetmenü, geöffnet 11.30–23<br />

Uhr, Biergarten bei schönem Wetter<br />

ab 11.30 Uhr, Mo. und Di. Ruhetag, an<br />

Feiertagen geöffnet, Wildbad Kreuth<br />

2, 83708 Kreuth, Tel.: 08029/304,<br />

www.altesbad.de Herzogliche Forellenzucht<br />

Wildbad Kreuth, geöffnet<br />

Mo. bis Sa. 10–17 Uhr, bei schönem<br />

Wetter auch So., Wildbad Kreuth,<br />

83708 Kreuth, Tel.: 08029/997460.<br />

Herzogliches Braustüberl Tegernsee,<br />

prämierte <strong>Spezial</strong>itäten und Tegernseer<br />

Biersorten in klösterlicher<br />

Atmosphäre, Schlossplatz 1, 83684<br />

Tegernsee, www.braustuberl.de Hotel<br />

Moarhof, Wohnungen und Gästezimmer<br />

in familiärer Atmosphäre,<br />

Dorfplatz 3, 83707 Bad Wiessee,<br />

Tel.: 08022/82619, www.moarhofbad-wiessee.de<br />

Das Tegernsee Hotel<br />

& Spa, Neureuthstraße 23, 83684<br />

Tegernsee, Tel.: 08022/1820,<br />

www.dastegernsee.de<br />

Erleben und entdecken: Wanderungen<br />

mit der echten Insiderin<br />

Elisabeth Liedschreiber, Tel.:<br />

0179/4532583, www.litschisbergwelt.de<br />

Naturkäserei Tegernseerland,<br />

Reißenbichlweg 1, 83708<br />

Kreuth, www.naturkaeserei.de<br />

Jodschwefelbad, Badezeiten<br />

Mo. und Mi. 8–16 Uhr, Di. und<br />

Do. 8–19 Uhr, Fr. und Sa. 8.–13 Uhr,<br />

Wilhelminastr. 2, 83707 Bad Wiessee,<br />

Tel.: 08022/86080,<br />

www.jodschwefelbad.de Rainer<br />

Bierschneider Pferdeschlittenfahrten,<br />

Am Kirchberg 10, 83708 Kreuth,<br />

Tel.: 08029/232, www.kutschenfahrten-bierschneider.de<br />

Museum<br />

Tegernseer Tal, geöffnet vom<br />

21. Mai bis 3. Oktober, Di., Do., Fr.,<br />

Sa. 10–13 Uhr, Mi. 10–16 Uhr, So.<br />

13–16 Uhr, Mo. Ruhetag, Seestr.<br />

17, 83684 Tegernsee, Tel.:<br />

08022/4978, www.museumtegernseertal.de<br />

Aquadome, begehbares<br />

XXL- Aquarium, freier Eintritt,<br />

geöffnet täglich von 10–19 Uhr,<br />

Bad Wiessee Überfahrtweg 13,<br />

Tel.: 08022/857495. Edelbrand<br />

Destillerie Liedschreiber, Schafstatt<br />

1, 83703 Gmund am Tegernsee, Tel.:<br />

08022/75412, www.liedschreiber.com<br />

Lesen und informieren: Infos und<br />

Buchung Tegernseer Tal Tourismus<br />

GmbH, Hauptstr. 2, 83684 Tegernsee,<br />

Tel.: 08022/927380, info@tegernsee.<br />

com, www.tegernsee.com Tourist-Information<br />

Kreuth, Nördl. Hauptstr. 3,<br />

83708 Kreuth, Tel.: 08029/9979080,<br />

www.kreuth.de. Geschichte der<br />

Wittelsbacher zum Weiterlesen in<br />

„Die Wittelsbacher: Könige und<br />

Kaiser aus Bayern“ von Andreas<br />

Brunner, ISBN-13: 978-369640167,<br />

Parthas Verlag, 12,90 Euro.<br />

64<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong>


Der Süden<br />

Fränkisches Weinland<br />

Im Steigerwald<br />

Typ: Streckenwanderung<br />

Länge: ca. 12,4 Kilometer<br />

Dauer: ca. 3,5 Stunden<br />

Markierung: nicht einheitlich<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel<br />

Steigung/Gefälle: ca. 340/380 Meter<br />

Höchster Punkt: 474 Meter<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />

Start: Barockschloss, 97355 Castell<br />

Ziel: Marktplatz, 97346 Iphofen<br />

Wegequalität: gut begehbare Wege<br />

Von Castell nach Iphofen<br />

Über den Schwanberg<br />

Vom Residenzörtchen Castell geht es durch die Lagen Schlossberg, Reitsteig und Kugelspiel<br />

den bewaldeten Schwanberg mit Schloss und Schlosspark hinauf. Hinab führt der Weg an den<br />

Rebstöcken des berühmten Julius-Echter-Bergs vorbei in die Weinstadt Iphofen.<br />

Langstrecke Steigerwald-Panorama<br />

Vom Casteller Schloss 1 über die<br />

Breite Straße zum Rathausplatz<br />

gehen, dort links und am Weinbau-<br />

Museum 2 vorüber die Gasse zur<br />

Kirche hinauf. Links auf den Kirchplatz<br />

und vor dem Johannesbrunnen<br />

rechts dem Schlossbergweg<br />

hinauf bis zum Querweg folgen. Dort<br />

rechts. Oben bei der Gerichtslinde<br />

trifft der Weg auf den Steigerwald-<br />

Panoramaweg. Es lohnt ein Abstecher<br />

hinauf auf den Kastanienhügel 3 .<br />

Nach rechts umkreist der Weg den<br />

Kastanienhügel, läuft an einem<br />

Picknickplatz vorüber und führt in<br />

einer großen Kurve zwischen den<br />

Rebenreihen hinunter. Unten geht<br />

es aus dem Weinberg heraus und<br />

auf dem rechten Weg zur B 286.<br />

Gegenüber hinter der Treppe durch<br />

den Graben links und geradeaus<br />

über zunächst asphaltierten, dann<br />

grasbewachsenen Weg hinauf<br />

zum Waldrand. Im Wald dem Pfad<br />

rechts am Södelbrunnen vorbei<br />

steil hinauf folgen. Oben rechts bis<br />

zum Kugelspielplatz 4 . Unten links<br />

zwischen Waldrand und Weinbergen<br />

hindurch, wieder in den Wald<br />

und den Wegweisern Schwanberg/<br />

Iphofen zum Hauptweg folgen. Dort<br />

rechts, am großen Wegedreieck wieder<br />

rechts (Wegweiser Schwanberg)<br />

und auf gleicher Höhe auf dem<br />

Hauptweg bleiben, bis er in einen<br />

anderen Weg mündet. Nach rechts<br />

laufen, durch ein Portal den Friedwald<br />

5 betreten, beim Wegweiser<br />

„Castell 7 km/Iphofen 4,5 km“<br />

rechts ab, an der Gabelung links<br />

halten und bis zum Schlosspark<br />

mit dem Mausoleum der Grafen zu<br />

Castell wandern. Dahinter rechts<br />

bis zum Neptun brunnen gehen,<br />

rechts zur Mauer, die Treppe hinunter,<br />

bis zur Hangkante und links<br />

abwärts unterhalb des Schlosses<br />

her. Dann den Links- Abzweig zur<br />

Aussicht 6 nehmen, den Pfad links<br />

weiter aufwärts, neben dem Schloss<br />

die Treppen hoch, links direkt auf<br />

die Michaelskirche 7 zu und rechts<br />

die Straße entlang. Am Buswendehammer<br />

hinter dem Parkplatz läuft<br />

ein Pfad links parallel zur Straße<br />

bis zur Aussicht auf Iphofen. Über<br />

den Pfad davor links steil hinunterwandern<br />

(Wegweiser „Iphofen 2,7<br />

km“), beim Höttehött 8 scharf rechts<br />

einbiegen und den ersten Asphaltweg<br />

links durch die Weinberge<br />

hinunter nach Iphofen nehmen. Auf<br />

dem Schwanbergweg bis zur Rödelseer<br />

Straße, dort links und durch<br />

das Rödelseer Tor 9 in die Altstadt<br />

zum Marktplatz laufen.<br />

In zehn Etappen lassen sich die<br />

160 Kilometer des Steigerwald-<br />

Panoramawegs bequem erwandern.<br />

Er schlängelt sich am Westrand<br />

des Waldgebirges zwischen Aisch<br />

und Main entlang. Wie der Name<br />

verspricht, liegen auf der Route<br />

zwischen Bamberg und Bad<br />

Windsheim neben Schwanberg und<br />

Casteller Schlossberg viele weitere<br />

Aussichtspunkte: Schloss Frankenberg,<br />

Vogelsangberg, Friedrichsberg,<br />

Hörnle, Stollberg und Zabelberg.<br />

Um die Fernblicke zu genießen, sind<br />

insgesamt rund 3.650 Höhenmeter<br />

auf dem als „Qualitätsweg Wanderbares<br />

Deutschland“ zertifizierten<br />

Weg zu erklimmen.<br />

www.steigerwald-panoramaweg.de<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong><br />

65


Der Süden<br />

Fränkisches Weinland<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit Bus und Bahn: Der Bahnhof Iphofen liegt auf der Strecke Würzburg–<br />

Nürnberg (www.bahn.de, www.vvm-info.de). Am besten vom Ruf-Taxi<br />

Kasprowski, Mittelgasse 4, 97346 Iphofen, Tel.: 09323/1649 zum Startpunkt<br />

in Castell fahren lassen (Kosten etwa 16 Euro).<br />

Mit dem PKW: Aus Norden/Süden: Auf der A 7 Kassel–Ulm bis zur AS 103/<br />

Kitzingen, auf der B 8 bis Kitzingen und auf Umgehungsstraße/Nordtangente<br />

nach Großlangheim fahren, weiter über Wiesenbronn nach Castell. Aus<br />

Westen/Osten: A 3 Frankfurt–Nürnberg bis AS 75 Wiesentheid, auf der<br />

B 286 über Rüdenhausen nach Castell.<br />

Orientieren: Wanderkarte Iphofen, M 1:35.000, Publicpress, ISBN 978-3-<br />

89920-585-5, 2,95 Euro, www.iphofen.de, www.publicpress.de<br />

Tourhöhepunkte<br />

Durch Wald und Wingert bis nach Iphofen<br />

Schloss: Die Grafen und<br />

1<br />

späteren Fürsten zu Castell-<br />

Castell residieren seit Jahrhunderten<br />

in diesem Barockschloss.<br />

Sie prägen das schmucke Örtchen,<br />

bauen Wein an und betreiben mit<br />

der Fürstlich Castell’schen Bank<br />

sogar ein eigenes Geldinstitut.<br />

Weinbau-Museum: Tenne,<br />

2<br />

Heuboden und Stall einer<br />

alten Scheune beherbergen eine<br />

Ausstellung über die Casteller<br />

Weinbaugeschichte.<br />

Kastanienhügel: Etwas unterhalb<br />

des Treppenturms auf<br />

3<br />

dem steilen Schlossberg – Überrest<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

des einstigen Stammsitzes der<br />

Grafen von Castell – offenbart der<br />

mit Kastanien bepflanzte Hügel<br />

eine wunderschöne Aussicht aufs<br />

Steigerwald-Vorland.<br />

Kugelspielplatz: Angeblich<br />

4<br />

fing sich das Echo des<br />

Büchsenknalls in den Hängen des<br />

Weinbergs – es klang wie ein Spiel<br />

mit Kugeln. Der lustige Name dieser<br />

flachen Lage ohne Temperaturextreme<br />

stammt aus Zeiten, als man<br />

noch mit Flintenkugeln jagte.<br />

Friedwald: Immer mehr<br />

5<br />

Menschen entscheiden<br />

sich für eine letzte Ruhestätte in<br />

freier Natur. In einer biologisch<br />

abbaubaren Urne wird die Asche<br />

der Verstorbenen an den Wurzeln<br />

eines Baums beigesetzt.<br />

www.friedwald.de<br />

Aussicht: Von der Westseite<br />

6<br />

des Schwanbergs bietet sich<br />

etwa 200 Meter über Rödelsee eine<br />

fantastische Fernsicht. Auf dem<br />

Boden ist der Grundriss der spätmittelalterlichen<br />

Wallfahrtskirche<br />

St. Walburgis nachgezeichnet.<br />

Michaelskirche: Die<br />

7<br />

Schwestern der Communität<br />

Casteller Ring nutzen das Schloss<br />

und die meisten Gebäude. Ihre<br />

2 3 4 5 6 7 8 9<br />

Weitsicht: Der Blick vom Kastanienhügel<br />

aufs weite Land.<br />

Ordenskirche St. Michael wurde<br />

1986 geweiht. Sie gilt als Juwel des<br />

Münchener Architekten Alexander<br />

Freiherr von Bartels.<br />

Höttehött: Bei der Skulptur<br />

8<br />

des verwunschenen Geistes<br />

sind einige Legenden nachzulesen,<br />

die sich um den kopflosen Reiter<br />

mit dem Ruf „Höttehött!“ ranken.<br />

Rödelseer Tor: Das älteste der<br />

9<br />

drei noch erhaltenen Stadttore<br />

ist das Wahrzeichen Iphofens.<br />

Tipps für Castell<br />

und Iphofen<br />

Einkehren: Weinstall, Schlossplatz<br />

3, 97355 Castell, Tel.: 09325/9089949,<br />

www.weinstall-castell.de, Mo.+Di.<br />

geschl. Gasthof zur Krone, Im Oberdorf<br />

2, 97355 Castell, Tel.: 09325/485<br />

Gasthaus Grüner Baum, Kirchplatz<br />

4, 97355 Castell, Tel.: 09325/461,<br />

Schwanberg-Café, Schwanberg 3,<br />

97348 Rödelsee, Tel.: 09323/32130,<br />

www.cafe-schwanberg.de, Mo. geschl.<br />

Gasthof Deutscher Hof, Ludwigstr.<br />

10, 97346 Iphofen, Tel.: 09323/3348,<br />

www.deutscher-hof-iphofen.de, So.<br />

und Mo. Ruhetag. Winzerkeller –<br />

Wein bistro Iphofen, Pfarrgasse 24,<br />

97346 Iphofen, Tel.: 09323/875227,<br />

Übernachten: Gasthof Deutscher<br />

Hof, Ludwigstr. 10, 97346 Iphofen,<br />

Tel.: 09323/3348,<br />

www.deutscher-hof-iphofen.de<br />

Hotel-Weingut, Gasthof Goldene<br />

Krone, Marktplatz 2,<br />

97346 Iphofen, Tel.: 09323/87240,<br />

www.gasthof-krone-iphofen.de<br />

Bio-Weingut, Weinstube & Altstadthotel<br />

Bausewein, Breite Gasse 1,<br />

97346 Iphofen, Tel.: 09323/876670,<br />

www.altstadthotel-bausewein.de<br />

Romantik-Hotel und Weingut<br />

Zehntkeller, Bahnhofstr. 12,<br />

97346 Iphofen, Tel.: 09323/844-0,<br />

www.zehntkeller.de<br />

Gasthof Goldener Stern, Maxstr.<br />

22, 97346 Iphofen, Tel.: 09323/3315,<br />

www.goldener-Stern.iphofen.de<br />

Terroir kosten: Im Weinkommunikationszentrum<br />

von<br />

Iphofen stehen Weine und Sekt<br />

von 21 Winzern zur Verkostung<br />

bereit. Weinshop und Bauernladen<br />

bieten zudem geschmackvolle<br />

Souvenirs.<br />

Vinothek Iphofen, Kirchplatz 7,<br />

97346 Iphofen, Tel.: 09323/870317,<br />

www.vinothekiphofen.de<br />

Kunst betrachten: Nachbildungen<br />

von berühmten Reliefs epochaler<br />

Kulturen aus aller Welt zeigt das<br />

Knauf-Museum, Am Marktplatz,<br />

97343 Iphofen, Tel.: 09323/31528,<br />

www.knauf-museum.de<br />

Weinfranken erleben: Erlebnisführungen<br />

zu Weinorten, -gütern und<br />

-bergen sowie Weinseminare unter<br />

www.gaestefuehrer-weinerlebnis.de<br />

Informieren: Tourist-Information<br />

Iphofen, Kirchplatz 1, 97346 Iphofen,<br />

Tel.: 09323/87030-6, www.iphofen.de<br />

Fürstlich Castell’sches Domänenamt,<br />

Schlossplatz 5, 97355 Castell,<br />

Tel.: 09325/60160, www.castell.de<br />

66<br />

<strong>Spezial</strong> | <strong>2018</strong>


Eltern und Kinder<br />

bequem unterwegs<br />

Thule Sapling<br />

Mit der Thule Sapling Kindertrage transportieren Sie Ihre wertvolle<br />

Fracht bei Wanderungen sicher und bequem. Einfache<br />

Verstellmöglichkeiten von Rückenlänge und Hüftgurten sorgen<br />

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Voller Geschmack.<br />

Volle Erfrischung.<br />

Die Alkoholfreien von Krombacher.

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