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medizinin salzburg - Dr. Dietmar Payrhuber

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April 2008 Der Salzburger Arzt derpräsident<br />

Präsident <strong>Dr</strong>. Karl Forstner<br />

Seit kurzem kennen wir die von<br />

der Politik beauftragten und<br />

längst erwarteten Vorschläge von<br />

Wirtschaftskammer<br />

und ÖGB<br />

zur Sicherung<br />

der Krankenversicherung.<br />

Den Sozialpartnern ist<br />

daraus auch gar kein Vorwurf zu<br />

machen, dass sie den drohenden<br />

Konkurs der Sozialversicherungsträger<br />

abwenden wollen. Eher muss<br />

man schon besorgt sein über die<br />

Begleittöne der Präsentation. Geradezu<br />

lustvoll exponieren sich hier<br />

einzelne Proponenten der Arbeitsgruppe<br />

mit Vorschlägen zum Systembruch<br />

in der Versorgung durch<br />

niedergelassene Ärzte, koste es was<br />

es wolle, solange es nur Ärzteeinkommen<br />

sind. Es ist aber auch unverkennbar,<br />

dass sich andere Vertreter<br />

der Sozialversicherung wesentlich<br />

differenzierter äußern. Und in<br />

einem solchen Zugang liegt auch<br />

zweifelsfrei die Chance, mit der<br />

Ärzteschaft auf einer partnerschaftlichen<br />

Basis tragfähige Lösungen zu<br />

finden.<br />

Zunächst ist jedoch zweifelsfrei der<br />

Bund gefordert, substantiell an der<br />

Sanierung der vom finanziellen<br />

Kollaps bedrohten Krankenkassen<br />

mitzuwirken. Immerhin sind politische<br />

Entscheidungen der letzten<br />

Jahre, wie etwa die Absenkung der<br />

Bundesbeiträge für Pensionisten,<br />

wesentlich an der prekären Situation<br />

der Sozialversicherung mitverantwortlich.<br />

Nach Erfüllung derartiger<br />

Voraussetzungen wird sich<br />

die Ärzteschaft einem konstruktiven<br />

Dialog zur Begrenzung der prognostizierten<br />

Kostendynamik nicht verweigern.<br />

Inakzeptabel sind aber die<br />

Dialog oder Systembruch<br />

im Sozialpartnerpapier angeregten<br />

Vorschläge zum Systembruch.<br />

Zugänge, die den fraglos auch in<br />

Zukunft weiter bestehenden Kostendruck<br />

im Gesundheitssystem der<br />

Ärzteschaft unter Androhung von<br />

Vertragskündigungen umhängen<br />

wollen, sind ebenso entschieden<br />

zurückzuweisen wie Ideen, die kollektiven<br />

Vereinbarungen zwischen<br />

Ärzteschaft und Sozialversicherung<br />

durch Einzelvertragslösungen zu ersetzen.<br />

Reden wird man mit uns<br />

aber etwa darüber können, wie<br />

Qualitätskriterien weiter zu verankern<br />

sind. Diese Diskussion brauchen<br />

wir auch nicht zu scheuen,<br />

denn kein Berufsstand ist derartig<br />

zwingend zu Weiterbildung ver-<br />

Anregungen und Kritik immer erwünscht unter: k.forstner@salk.at<br />

3<br />

pflichtet wie die Ärzteschaft. Wir<br />

erfüllen diese Forderungen schon<br />

bisher problemlos. Hier im Zusammenwirken<br />

mit unserer Fortbildungsakademie<br />

ärztliche Fortbildung<br />

transparenter zu gestalten,<br />

sollte also kein wirkliches Problem<br />

sein.<br />

Keine Frage, die anstehenden Verhandlungen<br />

werden schwierig. Es<br />

wird sich dabei bald zeigen, ob die<br />

verantwortlichen Politiker willens<br />

sind, das bestehende Gesundheitssystem<br />

zu erhalten, oder ob sie nur<br />

einsparen wollen. Die Grundsatzentscheidung,<br />

ob wir ein solidarisches,<br />

qualitativ hochwertiges Gesundheitssystem<br />

auch in Zukunft<br />

haben, ist der Politik nicht abzunehmen.<br />

Wenn sie es<br />

will, dann wird sie<br />

es finanziell bedecken<br />

müssen.<br />

Andere Lösungen sind sicherlich<br />

möglich. Die zu erwartenden Ergebnisse<br />

sind dann aber von der Politik<br />

auch zu verantworten. Wir werden<br />

es nicht verabsäumen, die Bevölkerung<br />

vor solchen Entwicklungen zu<br />

warnen.<br />

Ihr<br />

<strong>Dr</strong>. Karl Forstner<br />

Präsident der Ärztekammer für Salzburg

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