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medizinin salzburg - Dr. Dietmar Payrhuber

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medizin in <strong>salzburg</strong><br />

Procedure for Prolapse<br />

and Hemorrhoids<br />

■ von Prim. <strong>Dr</strong>.<br />

Franz G. Messenbäck<br />

Kardinal Schwarzenberg’sches<br />

Krankenhaus, Abteilung Chirurgie,<br />

Schwarzach im Pongau<br />

Das Hämorrhoidalleiden ist in der<br />

Bevölkerung weit verbreitet und<br />

betrifft in unterschiedlicher Ausprägung<br />

fast jede Altersgruppe. Hämorrhoiden<br />

sind knotenförmige Erweiterungen von<br />

Blutgefäßräumen im Mastdarm, die sich<br />

mit Fortschreiten der Erkrankung immer<br />

weiter nach außen verlagern (Grad I–IV).<br />

Bemerken die Patienten anfangs nur<br />

Jucken und Brennen, sind es schon bald<br />

wiederkehrende Blutungen und Schmerzen<br />

sowie ein kompletter Vorfall der<br />

Knoten beim Stuhlgang. Die Verabreichung<br />

von Salben und Zäpfchen behandelt<br />

im Anfangsstadium nur die<br />

Symptome, nicht jedoch die Ursachen<br />

der Erkrankung. Bei fortgeschrittenen<br />

Stadien ist dann der Gang zum Chirurgen<br />

unerlässlich.<br />

Schleimige Sekretion sowie Juckreiz und<br />

Ekzem am After sind oft die ersten<br />

spürbaren Anzeichen. Helles Blut am<br />

Stuhl oder Blutspuren am Toilettepapier<br />

weisen auf Hämorrhoiden hin, können<br />

jedoch auch andere Ursachen haben.<br />

Bei fortgeschrittenen Hämorrhoiden<br />

kommen durch die zunehmende<br />

Schwellung Schmerzen hinzu. Schlussendlich<br />

entsteht ein Vorfall von Analgewebe,<br />

der meist beim Stuhlgang auftritt.<br />

In diesem Stadium beschreiben die<br />

Patienten Stuhlschmieren und Schwierigkeiten<br />

bei der Kontrolle von Winden<br />

und flüssigem Stuhl.<br />

Schon bei wiederkehrenden geringfügigen<br />

Beschwerden wie z.B. Juckreiz<br />

sollte der Entschluss gefasst werden,<br />

einen Arzt zu konsultieren. Schmerzen<br />

im Afterbereich sowie Blutbeimengungen<br />

beim Stuhl stellen ein absolutes<br />

Muss für einen Arztbesuch dar, da sich<br />

Zehn Jahre PPH<br />

Prim. <strong>Dr</strong>. Franz G. Messenbäck<br />

hinter diesen Symptomen ernsthafte<br />

und bedrohende Erkrankungen wie Tumore<br />

des Mastdarms verbergen können.<br />

Im Falle von Blutbeimengungen wird<br />

der Arzt seriöserweise eine komplette<br />

Untersuchung des Dickdarms mittels<br />

Coloskopie veranlassen.<br />

Konservative Maßnahmen wie Salben<br />

oder Verödung sind niedriggradigen<br />

Hämorrhoiden vorbehalten. Fortgeschrittene<br />

Hämorrhoiden sind meist nur<br />

durch einen operativen Eingriff behandelbar.<br />

Jahrzehntelang galten resezierende<br />

Operationsverfahren, bei denen<br />

die Hämorrhoiden weggeschnitten wurden,<br />

als Standardmethoden zur chirurgischen<br />

Behandlung von Hämorrhoiden.<br />

Heftige Schmerzen durch ausgeprägte<br />

Wundflächen im äußerst sensiblen Analbereich<br />

mit entsprechend langwieriger<br />

Heilungsphase bewirkten, dass betroffene<br />

Patienten erforderlichen Operationen<br />

mit Angst und Scheu entgegenblickten<br />

und hinauszögerten. Ob offene (Milligan)<br />

oder geschlossene (Parks) Hämorrhoidektomie,<br />

es entstanden immer ausgedehnte<br />

Wunden im äußerst sensiblen<br />

und schmerzempfindlichen Analkanal,<br />

gefolgt von wochenlanger Wundheilungsphase<br />

(Abb.1).<br />

40<br />

Der Salzburger Arzt April 2008<br />

Ende der 90-er Jahre rückte ein Verfahren<br />

in den Vordergrund, das gezielt<br />

die Ursache des Hämorrhoidalleidens<br />

berücksichtigt. Bei der Methode nach<br />

Longo wird mittels eines zirkulären<br />

Klammernahtgerätes ein 2 bis 3 cm breiter<br />

Streifen aus der für Schmerzen unempfindlichen<br />

Mastdarmschleimhaut<br />

entfernt (Abb. 5). Dadurch kommt es<br />

zur Unterbrechung der Blutzufuhr zu<br />

den Hämorrhoidalknoten und zum „Lifting“<br />

von vorgefallenem Gewebe. Wunden<br />

im schmerzhaften Analbereich treten<br />

nicht auf (Abb.2). Die Vorteile für<br />

die Patienten sind deutlich. Die Schmerzen<br />

nach der Operation sind vernachlässigbar<br />

gering, pflegerische Maßnahmen<br />

sind kaum erforderlich. Beeindruckend<br />

ist die völlige postoperative<br />

Beschwerdefreiheit mancher Patienten,<br />

die mit großen vorgefallenen und blu-<br />

Abb. 1<br />

Abb. 2

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