medizinin salzburg - Dr. Dietmar Payrhuber

masern
Ein Zwischenbericht
Im Auftrag der Landessanitätsdirektion
unter Verwendung der von der
AGES ausgewerteten Daten ist folgender
Bericht mit Stand 10.4.08 möglich. Die
vorliegenden Zahlen sind allerdings
noch nicht vollständig weil in Salzburg
und auch in anderen Bundesländern
noch weitere mit der Salzburger Epidemie
in Verbindung stehende Masernerkrankungen
auftreten.
Bisher wurden seit Beginn der Masernmeldepflicht
2003–2007 jährlich 0–4
zum Teil nicht durch Serologie gesicherte
Masernfälle aus Salzburg gemeldet.
Bei einer Durchimpfungsrate von 90%
sind hochgerechnet im Bundesland
Salzburg im Kindergarten- und Schulalter
aber noch immerhin 8000-10000
Kinder ungeschützt. Diese hohe geschätzte
Anzahl gegen die Masernerkrankung
ungeschützter Kinder zeigt das
Ausmaß der Gefahr der derzeitigen Epidemie.
Wie in den Medien breit berichtet, dürfte
das Virus bei einem Besuch einer Musikgruppe
Schweizer Schüler Anfang
März aus der Schweiz nach Salzburg
eingeschleppt worden sein und sich
unter Schülern einer anthroposophischen
Schule ab Mitte März rasch zu
einer Epidemie ausgeweitet haben.
Mittlerweile halten wir bei 185 Fällen
im Bundesland Salzburg, dazu kommen
noch weitere, mit der Salzburger Epidemie
in Verbindung stehende Fälle – 1 in
Masernepidemie 2008
Vorarlberg, 3 in Tirol, 14 in Oberösterreich,
1 in Wien, mindestens 36 in
Bayern, 2 in Baden-Württemberg und 4
in Norwegen. Die überwiegende Zahl
an Masernerkrankungen sind im Umfeld
der Schüler der genannten Schule
aufgetreten. Bisher wurden die meisten
Fälle in der Stadt Salzburg (78) und im
Flachgau (80) gemeldet, weniger Fälle
im Tennengau (13) und im Pongau (4).
Zuletzt auch eine Verdachtsmeldung
aus dem Pinzgau.
Unter den an Masern Erkrankten sind
überwiegend Kinder und junge Erwachsene,
nur 1 einziger Erkrankungsfall einer
über 40 Jährigen. Soweit bisher erhebbar,
waren fast alle Erkrankten nicht
Anzeigepflicht nach dem Epidemiegesetz
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Der Salzburger Arzt April 2008
geimpft, lediglich 2 der Erkrankten 1x
geimpft, 3 hatten eine sog Inkubationsimpfung
erhalten, bei einzelnen ließ
sich ein Impfstatus nicht erheben.
5 Erkrankte mussten bisher wegen der
Masernkomplikation (meist Masernpneumonie)
stationär behandelt werden.
Dr. Ernst Wenger, Impfreferent
Quelle Masern-Statistik:
Univ.-Prof. Dr. Franz Allerberger, Österreichische
Agentur für Gesundheit und
Ernährungssicherheit (AGES) im Auftrag
der Landessanitätsdirektion Salzburg.
Stand 13. 4. 22008
Über Ersuchen der Landessanitätsdirektion Salzburg dürfen wir Sie auf die der Anzeigepflicht unterliegenden Verdachts-,
Erkrankungs- und Todesfälle nach dem Epidemiegesetz in Kenntnis setzen. Bitte verwenden Sie das auf der nebenstehenden
Seite abgedruckte zweiseitige Formular, das auch unter www.salzburg.gv.at/epidemiegesetz_1950_anzeige_par2.pdf
abrufbar ist.