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sportFACHHANDEL 12_2017 Leseprobe

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13.<strong>2017</strong> Stores | FACHHANDEL | 19<br />

Vorverkaufte Marken<br />

wie Adidas oder<br />

Nike dominieren<br />

die Sortimente der<br />

„blauen“Future Stores<br />

ERÖFFNUNG DER INTERSPORT FUTURE STORES<br />

Hoffen auf Schnelldreher<br />

Die Branche erwartet mit Spannung die Umsetzung der neuen Vertriebskonzepte der Intersport. Mit der<br />

Eröffnung der ersten Pilot-Stores in Berlin ist nun der Startschuss für die Umsetzung gefallen. Text: Marcel Rotzoll<br />

© INTERSPORT<br />

Mit großem Tamtam will die Intersport in ihre<br />

eigene Zukunft aufbrechen. Wie ein Whois-who<br />

der Branche muten die Gäste in der<br />

futuristischen World of Cyberobics an. Dort warten<br />

die wichtigsten Lieferanten der Intersport und einige<br />

große Händler der Heilbronner auf die Eröffnung der<br />

drei zu „Future Stores“ ausgerufenen Intersport-<br />

Voswinkel-Filialen. Während unter dem Schlagwort<br />

„rote Welt“ auch weiterhin das „regionale, persönliche<br />

Unternehmertum“ des Mitglieds im Vordergrund<br />

stehe, zeichne sich die „blaue Welt“ durch „effiziente,<br />

angepasste Systembausteine“ aus. Neben den Voswinkel-Filialen<br />

dürfte dieses Konzept insbesondere für<br />

Mitglieder gedacht sein, die neben ihrem Stammhaus<br />

auf Filialisierung gesetzt haben. Denn die Sortimentsauswahl<br />

soll dort „auf Grundlage der individuellen<br />

Flächen-, Abverkaufs- und Kundendaten“ erfolgen<br />

und modular sein.<br />

Dabei macht Intersport-Vorstand Kim Roether in<br />

seiner Begrüßungsrede unmissverständlich klar, dass<br />

die Dachmarke Intersport „deutlich mehr als in der<br />

Vergangenheit in den Mittelpunkt gerückt“ werden<br />

soll. Es komme darauf an, die Online-Produktentscheidung<br />

des Kunden stationär so zu „übersetzen,<br />

dass er gerne ins Geschäft kommt“. Ist die gewünschte<br />

Ware nicht vor Ort, soll es über die nun ausgerollte<br />

Warendrehscheibe möglich sein, die Waren aus<br />

einem anderen Geschäft zu erhalten oder sich liefern<br />

zu lassen. Ist sie auch dort nicht verfügbar, wird eine<br />

Online-Bestellung ausgelöst. Demjenigen Händler,<br />

der den Erstkontakt zum Kunden hat, bleibe die volle<br />

Marge des Artikels, abzüglich einer „geringen Servicepauschale“.<br />

Neben den drei Voswinkel-Filialen im<br />

Alexa, in Berlin-Tegel sowie im Potsdamer Sterncenter<br />

gehört auch die Intersport Olympia-Filiale im<br />

Kaufpark Eiche in Ahrensfelde zu den Pilotstores. Die<br />

Warendrehscheibe soll nicht nur der blauen Welt zur<br />

Verfügung stehen, sondern allen Mitgliedern. So hat<br />

denn auch Sascha Dühring, Geschäftsführer bei<br />

Intersport Olympia, auf Nachfrage keine Angst vor<br />

dem Verlust der eigenen Individualität, denn die<br />

„Möglichkeiten und Perspektiven überwiegen“. Es<br />

komme darauf an, das eigene Unternehmen zukunftsfähig<br />

zu machen und dabei gehe es letztlich „nicht<br />

darum, was wir wollen, sondern was der Kunde will“.<br />

Wie man sich in Heilbronn jene „blaue Welt“<br />

vorstellt, wird sodann bei der Store-Besichtigung im<br />

Alexa und in Tegel deutlich: In der neuen „blauen“<br />

Intersportwelt mit Warendrehscheiben erhofft man<br />

sich durch Konzentration auf wenige Marken schnelldrehende<br />

Sortimente. So gibt es pro Sortiment in den<br />

beiden Pilotfilialen maximal diejenigen drei Marken,<br />

die in der Gunst des Verbrauchers ohnehin schon weit<br />

vorne liegen. Produkte abseits des Mainstreams sucht<br />

man vergebens. In beiden Filialen fällt auf, dass die<br />

Eigenmarken weniger präsent sind. Die Sortimente<br />

im Alexa und in Tegel unterscheiden sich geringfügig.<br />

Neben Fitness, Running, Outdoor und Fußball kommt<br />

in Tegel beispielsweise noch Bade/Beach hinzu und<br />

eine größere Teamsportfläche.<br />

Der Ladenbau integriert „modernste digitale Elemente“,<br />

wie beispielsweise Displays, Touchscreens<br />

oder digitale Umkleidekabinen. Virtual-Reality-<br />

Technik, Hologramme oder Magic Mirrors können<br />

die digitalen Flächen erweitern. Insgesamt wirken die<br />

Stores hell, freundlich und aufgeräumt. Die Gliederung<br />

nach Sortimenten ist klar strukturiert. Die Eröffnung<br />

in Berlin soll schließlich auch und vor allem<br />

die eigenen Mitglieder begeistern, so Kim Roether.<br />

Denn letztlich, das gilt auch weiterhin, wird es darauf<br />

ankommen, wie die neuen Intersport-Konzepte in den<br />

eigenen Reihen aufgenommen werden.

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