sportFACHHANDEL 12_2017 Leseprobe
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13.<strong>2017</strong> Strategie<br />
Strategie | FACHHANDEL | 33<br />
(An)fassbar,fühlbar,fantastisch –<br />
das ist mein Rückblick auf das<br />
SafetySella-Camp zum International<br />
Mountain Summit (IMS). Ich werde<br />
die Erfahrungen mit großer Freude in<br />
meine Verkaufsgespräche einbringen.«<br />
Monique Ruscher-Mohn, Sport Ruscher Großenhain<br />
bringen das eigene Ideenkarussell in Fahrt. Nach<br />
dem Aufstieg zur Weitenbergalm erzählt Florian<br />
Meister, wieso er sich jeden Sommer zwei Monate<br />
aus seinem Job als als Manager von Milliardenfonds<br />
ausklingt und die Finanzmetropole Frankfurt mit<br />
der Alm tauscht, zeigt auf, was es ihm bringt, im<br />
Morgengrauen aufzustehen, Kühe zu melken, Käse<br />
zu machen. Erläutert, wie er dabei gelernt hat,<br />
seinen Job im Big Money Business mit noch mehr<br />
Verantwortung zu erfüllen. Erwin Brunner, Ex-Chefredakteur<br />
von National Geographic, erklärt, wieso<br />
er im Ruhestand als Wanderführer unterwegs ist,<br />
und wie wichtig Naturerfahrungen für eine gesunde,<br />
nachhaltige Zukunft unserer Gesellschaft<br />
sind. Abends verrät Free Solo Extremkletterer Alex<br />
Honold, wie sich mit Hartnäckigkeit, Leidenschaft<br />
und Durchhaltewillen auch scheinbar unmögliche<br />
Ziele erreichen lassen. Am nächsten Tag tauchen die<br />
„SafetySella“-Teilnehmer selbst tief ins Abenteuer<br />
Outdoor ein. „Outdoor Kitchen“ heißt der Workshop.<br />
Wasserfilter an Bächen selbst ausprobieren, verstehen,<br />
wie sie funktionieren, weshalb und wo ihr Einsatz<br />
sinnvoll ist. Gas- und Spritkocher miteinander<br />
vergleichen, selbst kosten, wie Expeditionsnahrung<br />
schmeckt. „Für mich ist es immer wieder bereichernd<br />
zu sehen, welch eine fantastische Lebensschule<br />
die Berge sind und wie diese ‚Unterrichtseinheiten’<br />
(online, wie auch live) meinen Alltag im<br />
Shop bereichern“, schwärmt Stephan Stratmann<br />
von McTrek in Viernheim. Selbst als routinierter<br />
Outdoor-Fuchs lernt er noch dazu.<br />
Als Oscar Zozi im Hangar der Flugrettung in<br />
Brixen aus dem Alltag der fliegenden Helden erzählt,<br />
wird ihm klar, wie wichtig auch Kleinigkeiten<br />
wie eine gute Orientierung und eine gute Wanderkarte<br />
sind, wenn es um die Sicherheit und Rettung<br />
in Notfällen geht. Und wie wichtig es auch ist, das<br />
dem Kunden zu vermitteln. „Gerade das sind doch<br />
ideale Möglichkeiten, dem Kunden Kompetenz zu<br />
vermitteln und mit sinn- und wertvollen Zusatzverkäufen<br />
auch als Shop davon zu profitieren“,<br />
hakt Gerd Bittl-Fröhlich ein. „Es geht nicht nur<br />
darum, die Fläche im Shop mit Produkten zu füllen,<br />
sondern auch darum, das Verhältnis zum Kunden<br />
mit Erfahrungen und Emotionen füttern“, ergänzt<br />
Marion Fröhlich von Sportsella.<br />
Diese Erfahrungen und<br />
Begegnungen am Berg werden<br />
mich noch lange begleiten. Ich habe die<br />
Freude am Draußensein neu entdeckt<br />
und will siein Zukunft meinen Kunden<br />
noch viel intensiver vermitteln.«<br />
Tanja Stärken, Sport Scheck Köln<br />
Rüdiger Röhrig, der Unternehmen in Nachhaltigkeitsfragen<br />
berät, sieht darin einen unverzichtbaren<br />
Schritt zu einer dauerhaften und engen Kundenbindung.<br />
„Die Erfahrungen hier am Berg helfen zu<br />
verstehen, wie wichtig Emotionen und Authentizität<br />
im Gespräch mit dem Kunden sind.“ Er sieht den<br />
Sporthändler längst nicht nur als Verkäufer, der<br />
schaut, ob die Jacke passt und dann abkassiert. „Seht<br />
Euch auch als Guides, die den Kunden bei seinen<br />
Sportaktivitäten begleiten, sucht individuelle Ansatzpunkte,<br />
geht raus mit den Kunden, teilt ihm Eure<br />
eigenen Erfahrungen mit, macht ihm mit Schnuppertouren<br />
Lust, zeigt ihm neue Möglichkeiten auf,<br />
teilt Eure Erlebnisse und Eure Begeisterung auch<br />
mit Kollegen im Shop, setzt Euch zusammen und<br />
überlegt gemeinsam: Wie sähen der Shop und die<br />
Beratung aus, die mich selbst begeistern würden!“<br />
Dazu gehört es auch immer öfter, kreativ zu<br />
networken. „Denn der Sportshop der Zukunft lebt<br />
nicht alleine von Produkten sondern auch von<br />
Ideen und Anregungen“, prophezeit Gerd-Bittl<br />
Fröhlich. „Und da können Kooperationen mit<br />
externen Partnern sehr sinnvoll sein.“ Wie das in der<br />
Praxis funktionieren kann, konnten die Camp-Teilnehmer<br />
selbst ausprobieren: Beim Fitness-Check<br />
mit den Körperanalysegeräten von InBody. „Im<br />
Verbund mit Experten sind geniale Rundum-<br />
Service-Angebote für den Kunden möglich, die<br />
seine Outdoor und Sporterlebnisse in eine ganz<br />
neue Dimension führen und ihn kompetent begleiten.<br />
So entstehen neue erfolgreiche Seilschaften.“<br />
Und dazu ist eigentlich nicht viel mehr nötig, als<br />
über den eigenen Schatten zu springen und loszulegen.<br />
„Zu sehen, was möglich ist, wenn wir uns<br />
erst mal überwunden haben, die eigenen Krusten<br />
zu durchbrechen, ... ist einfach bärig“, weiß Peter<br />
Habeler. Und auch für die Teilnehmer der Sportsella-Camps<br />
steht fest: Wie auf einer Bergtour wird<br />
auch die Arbeit im Shop jenseits der Komfortzone<br />
erfüllender und erfolgreicher.<br />
Sportsella dankt der Katadyn Group, Partner des<br />
safety sella – „Outdoor Kitchen“ geworden zu sein.<br />
Weitere Unterstützer für Tickets an die Teilnehmer<br />
waren Deuter, Kamik, Snowline Chainsen,<br />
InBody und Collonil.