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wenig ansehnlich sind, haben bei uns<br />
besonderes Ansehen;<br />
24 denn was an uns ansehnlich ist, bedarf<br />
dessen nicht. Aber Gott hat den Leib<br />
zusammengefügt und dem geringeren Glied<br />
höhere Ehre gegeben,<br />
25 auf dass im Leib keine Spaltung sei, sondern<br />
die Glieder einträchtig füreinander sorgen.<br />
26 Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle<br />
Glieder mit, und wenn ein Glied geehrt wird, so<br />
freuen sich alle Glieder mit.<br />
27 Ihr aber seid der Leib Christi und jeder<br />
Einzelne ein Glied.<br />
28 Und Gott hat in der Gemeinde eingesetzt<br />
erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens<br />
Lehrer, dann gab er die Kraft, Wunder zu tun,<br />
dann Gaben, gesund zu machen, zu helfen, zu<br />
leiten und mancherlei Zungenrede.<br />
29 Sind sie denn alle Apostel? Sind sie alle<br />
Propheten? Sind sie alle Lehrer? Haben sie alle<br />
die Kraft, Wunder zu tun,<br />
30 haben sie alle Gaben, gesund zu machen?<br />
Reden sie alle in Zungen? Können sie alle<br />
auslegen?<br />
31 Strebt aber nach den größeren Gaben! Und<br />
ich will euch einen noch besseren Weg zeigen.<br />
Anm. Vers 31b ist sozusagen der Auftakt für das<br />
alles verbindende Element – DIE LIEBE<br />
(1. Korinther 13)<br />
Im ersten Teil unserer Betrachtung von 1. Kor. 12<br />
haben wir damit geschlossen, wie sehr wir<br />
einander brauchen. Der Leib Christi ist abhängig<br />
von seiner Vollständigkeit. Niemand ist<br />
überflüssig, niemand ist zu untalentiert, niemand<br />
ist nicht lernfähig, niemand ist multifunktional<br />
heißt, niemand kann gleichzeitig Ohr und Auge<br />
sein. Aber, so Paulus, dein eigener, physischer<br />
Körper wäre in einem schrecklichen Zustand,<br />
wenn deine Glieder das täten. Was würde<br />
passieren, wenn das Auge sagte: "Ich brauche<br />
den Rest des Körpers nicht.“ Nein, wir alle<br />
brauchen einander.<br />
Wie armselig wäre eine Gemeinde, wenn sie<br />
von den Talenten und Fähigkeiten eines<br />
einzelnen Leiters oder einer kleinen Gruppe<br />
abhängig wäre. Ja, wir brauchen einander.<br />
Gott hat jeden von uns mit Gaben ausgerüstet<br />
mit dem Zweck, dass wir sie einsetzen. Vielleicht<br />
fragst du dich, welche Gabe meint er denn<br />
nun? Wie werden später noch einmal präziser<br />
darauf zu sprechen kommen, aber hier schon<br />
mal einige Beispiele; ich bin gastfrei, ich kann<br />
zuhören, ich bin ein Beter, ich kann organisieren,<br />
ich mag Kinder, ich habe ein Herz für<br />
Jugendliche, ich kann Menschen ermutigen, ich<br />
bin praktisch, handwerklich veranlagt, ich<br />
musiziere gerne, ich fühle mich wohl, wenn ich<br />
helfen kann, usw. Vielleicht entdeckst du dich<br />
hier schon und sagst: ja, dieses Talent habe ich,<br />
damit möchte ich dem Herrn dienen.<br />
Nehmen zum Beispiel das Gebet, die Glieder,<br />
die konsequent für andere beten. Niemand<br />
weiß von ihrem Dienst. Es gab es eine Frau in<br />
unserer Gemeinde, die jeden Tag Stunden für<br />
die Leiter und die Glieder dieser Gemeinde vor<br />
Gottes Thron verbracht hat. Das war ihr Dienst.<br />
Wir haben sie selten in den Gottesdiensten<br />
gesehen, weil sie gesundheitliche<br />
Schwierigkeiten hatte. Aber im Gebet, da stand<br />
sie. Was für ein mächtiger, wertvoller Dienst. Wir<br />
können sicher sein, da sind noch viel mehr<br />
Menschen in unserer Gemeinde, die in aller<br />
Bescheidenheit und Hingabe ihrer Berufung<br />
nachkommen. Oft unauffällig, manchmal auch<br />
öffentlich und sichtbar. Das ist es, worauf sich<br />
der Apostel bezieht.<br />
Die Körperteile, die schwächer zu sein scheinen,<br />
sind unentbehrlich, und in die Teile des Körpers,<br />
die wir als weniger ehrenhaft betrachten,<br />
investieren wir besondere Ehre, und unsere nicht<br />
vorzeigbaren, unansehnliche Teile werden mit<br />
besonderer Ehre behandelt die unsere<br />
„vornehmen“ Teile nicht benötigen.<br />
(1 Korinther 12: 22-24a)<br />
Vor einiger Zeit wurde ich gefragt, ob ich<br />
eine(n) Predigt / Vortrag zum Thema<br />
„Ist Gemeinde ein Unternehmen?“<br />
halten würde?<br />
Die Fragestellung irritierte mich, aber machte<br />
mich auch nachdenklich. Denn Paulus stellt die<br />
Regeln unserer Leistungsgesellschaft mit diesem<br />
Kapitel komplett auf den Kopf.<br />
Nicht die Starken, die Leistungsträger, stehen im<br />
Leib Christi im Vordergrund, sondern die<br />
Schwachen, Verletzten und Unfähigen. Das ist<br />
Gottes Wort und die Handlungsmaxime unseres<br />
Herrn und Erlösers, dem Haupt der Gemeinde –<br />
und soll auch unsere sein.<br />
Einige Beispiele:<br />
24