EGTA-Journal 11-2017
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Andreas Stevens / Gerhard Penn<br />
6th Lake Konstanz Guitar Research Meeting<br />
Das renommierte internationale Forschertreffen am Bodensee<br />
versammelte in diesem Jahr zum sechsten Mal Teilnehmer aus<br />
aller Welt, die sich forschend mit der Gitarre befassen. Grund<br />
genug, die beiden Gründer und Organisatoren Andreas Stevens<br />
(A.S.) und Gerhard Penn (G.P.) zu interviewen und das Treffen<br />
und seine Inhalte genauer darzustellen.<br />
1.<br />
A.S.:<br />
G.P.:<br />
Das „Lake Konstanz Guitar Research Meeting“ fand<br />
diesen Mai zum sechsten Mal statt. Inzwischen ist<br />
das Treffen, welches in einem zweijährigen Modus<br />
stattfindet, eines der renommiertesten Forschertreffen<br />
zu gitarristischen Themen. Ihr versammelt alle<br />
Größen, die innerhalb der forschenden und publizierenden<br />
Gitarrenszene bekannt sind. Zeitgleich<br />
gebt ihr jüngeren Forschenden die Möglichkeit sich<br />
auf dem Treffen zu präsentieren. Eine - wie ich finde<br />
- sehr gelungene Kombination. Wie seid Ihr auf<br />
die Idee zu einem solchen Meeting gekommen und<br />
wie waren die Anfänge?<br />
Die Idee entstand spontan während eines der ersten<br />
Telefonate zwischen Gerhard und mir. Jeder<br />
von uns hatte bereits Kontakte zu Gitarrist/innen,<br />
Verleger/innen, Herausgeber/innen. Kurz gesagt:<br />
Zu Interessierten, die sich um Zusammenhänge ästhetischer,<br />
biografischer oder historischer Art kümmerten.<br />
Die Idee war und ist es, diese in vielen Ländern<br />
und Kontinenten Verstreuten zusammen zu<br />
bringen, um so persönliche Kontakte herzustellen,<br />
die wir auch im Zeitalter elektronischer Kommunikation<br />
als unverzichtbar ansehen. Das Motto unseres<br />
ersten Meetings lautete deshalb auch: „Encounter<br />
and Exchange“, also Begegnung und Austausch.<br />
Das ist nach wie vor unser Anliegen.<br />
Wir haben dann rasch eine Interessentenliste zusammengestellt<br />
und eine erste E-Mail versendet.<br />
Die Rückmeldungen waren überraschend positiv<br />
und ermutigend. So haben wir dann kurzerhand ein<br />
geeignetes Hotel gesucht und den Termin in den<br />
März 2007 – in zeitlicher Nähe zur Frankfurter Musikmesse<br />
– gelegt. Wir wussten, dass einige weitgereiste<br />
Teilnehmer häufig zur Messe kommen und dann<br />
noch geneigt waren, einen Aufenthalt an unserem<br />
Meeting anzuhängen. <br />
2.<br />
G.P.:<br />
A.S.:<br />
Könntet Ihr kurz darstellen, wie das Meeting abläuft,<br />
welche Inhalte präsentiert werden und welche renommierten<br />
Gäste Ihr begrüßen dürft?<br />
In seiner jetzigen Form treffen wir uns jeweils an einem<br />
Freitagnachmittag, setzen dann das Programm<br />
den ganzen Samstag fort und schliessen die Konferenz<br />
am Sonntagmittag ab. Inhaltlich werden ausschließlich<br />
je 20 oder 40 Minuten lange Vorträge<br />
zu gitarrenspezifischer Forschung angeboten. Musikdarbietungen<br />
in Form von „Lecture Recitals“ und<br />
kleinerer Konzerte sind erwünscht, müssen aber<br />
ausdrücklich im Zusammenhang mit einem präsentierten<br />
Forschungsergebnis stehen.<br />
Als Gäste hatten wir zum Beispiel Thomas Heck, den<br />
Biografen Giulianis, der eines der Pionierwerke zur<br />
Gitarrenforschung geschrieben hat, dann Matanya<br />
Ophee, dessen Artikel zu den ersten in diesem Bereich<br />
gehörten, oder Jun Sugawara, der leider verstorben<br />
ist, Luis Briso de Montiano aus Madrid, und<br />
so viele andere. Es ist allerdings schon etwas problematisch<br />
zu benennen, ob eine Person über ein großes<br />
Renommee verfügt oder nicht. Grundsätzlich<br />
stehen die Protagonisten dieses Betätigungsfeldes<br />
nicht so im Rampenlicht wie tagesaktuelle „Guitar<br />
Heroes“. Diese greifen aber teilweise auf Ergebnisse<br />
der Forschung in Form von neuzugänglichen Stücken,<br />
wie beispielweise Werke von Regondi, zurück.<br />
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