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EGTA-Journal 11-2017

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Alfred Eickholt<br />

Vergabe von Urkunden und Stipendien durch die Jury der Altersgruppe III beim Internationalen Jugendwettbewerb<br />

für Gitarre „ Andrés Segovia“ 2016 in Monheim (Foto: Steffen Brunner)<br />

Bedeutung. So ist ebenfalls für die<br />

Gitarre und ihren weiteren Aufstieg<br />

die enorm wachsende technische Entwicklung<br />

der digitalen Medien und ihres<br />

damit verbundenen Informationstransfers<br />

ebenso signifikant, wie eine<br />

damit einhergehende Entwicklung zu<br />

immer enger zusammenrückenden<br />

Menschen und Kulturen und deren<br />

Austausch in einer globalisierten Welt.<br />

Auch die Wiedervereinigung im Jahre<br />

1989/1990 und die folgenden<br />

Jahre stellten für die Entwicklung<br />

des Instrumentes einen wichtigen<br />

Schritt dar. Gelang es doch<br />

den KollegenInnen der ehemals<br />

getrennten Staaten nach<br />

und nach durch die gegenseitige<br />

Kenntnisnahme unterschiedlicher<br />

pädagogischer Modelle und spezieller<br />

Förderungen manche Vorurteile<br />

zu beseitigen und damit auch eingeschränkte<br />

Sichtweisen zu ändern. Meines<br />

Erachtens hat sich gerade auch der<br />

Erfahrungsaustausch mit der ostdeutschen,<br />

aber auch osteuropäischen Gitarrentradition<br />

und -ausbildung an einigen<br />

Stellen sehr positiv ausgewirkt.<br />

Das führte u.a. auch dazu, die bisherige<br />

Förderung des instrumentalen Nachwuchses<br />

zu überdenken, um die Heranführung<br />

unserer jungen deutschen<br />

Talente an internationale Standards zu<br />

erreichen. Eine daraus resultierende<br />

Maßnahme war die Gründung und Etablierung<br />

ambitionierter internationaler<br />

Jugendwettbewerbe. Dem zur Folge<br />

fand auch für die Gitarre der so wichtige<br />

„Jugend musiziert“ Wettbewerb seine<br />

Entsprechung auf internationaler Ebene.<br />

Der Internationale Jugendwettbewerbe<br />

für Gitarre „Andrés Segovia“, den die<br />

<strong>EGTA</strong> im Jahre 2000 in Velbert (seit 2016<br />

in Monheim) ins Leben gerufen hat und<br />

der „Anna Amalia Wettbewerb für junge<br />

Gitarristen“ in Weimar, der schon 1993<br />

seine 1. Auflage erfuhr, gehören hier sicher<br />

zu den wichtigsten ihrer Art. Beide<br />

Wettbewerbe finden zwar in einem<br />

zweijährigen Turnus, aber im regelmäßigen<br />

jährlichen Wechsel statt. Mittlerweile<br />

entstanden weitere, sehr begrüßenswerte<br />

Initiativen in diese Richtung,<br />

die häufig an Festivals mit Masterclasses<br />

angebunden sind. Stück für Stück verwirklicht<br />

sich auch auf diese Weise die<br />

Intention der Förderung, des Austausches<br />

und der Qualitätssteigerung unseres<br />

Nachwuchses.<br />

Übrigens war einer der ersten Gitarren-Wettbewerbe<br />

für Studenten/innen<br />

auf deutschem Boden in Mettmann. Er<br />

fand 1979 zum ersten Mal statt, wurde<br />

1981 international und im „Biennale<br />

Rhythmus“ fester Bestandteil des Mettmanner<br />

Gitarrenkongresses, der leider<br />

1991 aus finanziellen Gründen eingestellt<br />

werden musste.<br />

Wettbewerbe und Festivals sind in den<br />

vergangenen Jahrzehnten wohl zu einem<br />

wichtigen Faktor der öffentlichen<br />

Darstellung aber auch der Entwicklung<br />

des Instrumentes geworden. Nicht selten<br />

als „Nabelschau“ oder „Inzucht mit<br />

immer den gleichen Protagonisten und<br />

Programmen“ kritisiert. Wie immer man<br />

dieser Kritik gegenüberstehen mag,<br />

festzuhalten bleibt, dass es allein im<br />

deutschsprachigen Raum in diesem Jahr<br />

nach meiner Recherche mehr als 70 Projekte<br />

dieser Art gibt. Einige existieren<br />

zum Teil ähnlich lang wie die Zeitspanne<br />

des Artikels.<br />

Einige haben sich inzwischen zu weltweit<br />

anerkannten und ebenso weltweit<br />

besuchten großen Events entwickelt, die<br />

Tausende von TeilnehmernInnen und<br />

BesuchernInnen jährlich in ihren Bann<br />

ziehen. An dieser Stelle muss erwähnt<br />

Ausgabe 3 • <strong>11</strong>/<strong>2017</strong><br />

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