30.10.2017 Aufrufe

Komplett. Das Sauerlandmagazin. Zwischen Verse und Sorpe. Ausgabe September/Oktober 2017

Themen u.a. Plettenberg und Herscheid werden demenzfreundliche Kommunen; Sie hängen noch: Kaugummiautomaten und andere Exoten; Leben im Kloster: vier Mönche in Werdohl

Themen u.a. Plettenberg und Herscheid werden demenzfreundliche Kommunen; Sie hängen noch: Kaugummiautomaten und andere Exoten; Leben im Kloster: vier Mönche in Werdohl

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DAS SAUERLANDMAGAZIN<br />

Ein starkes Stück Sauerland<br />

3,80 Euro<br />

zwischen <strong>Verse</strong> <strong>und</strong> <strong>Sorpe</strong><br />

DAS SAUERLANDMAGAZIN SEPTEMBER/OKTOBER <strong>2017</strong><br />

Plettenberg<br />

Sauerland<br />

Demenzfre<strong>und</strong>liche Kommunen<br />

Netzwerkarbeit zeigt erste Erfolge<br />

Kaugummiautomaten<br />

Es gibt sie noch <strong>und</strong> andere Exoten<br />

Werdohl<br />

Leben im Kloster<br />

Vier Mönche machen es vor<br />

ISSN 2363-6777<br />

www.<strong>Komplett</strong>-Magazin.de


Damit<br />

der Funke<br />

überspringt ...<br />

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VORWORT<br />

<strong>Komplett</strong>. . .<br />

… wird das gedeihliche Zusammenleben in unseren Städten <strong>und</strong> Gemeinden durch die Befriedigung der<br />

Bedürfnisse aller Altersgruppen. <strong>Das</strong> ist nicht nur Aufgabe von Politik <strong>und</strong> Verwaltung, daran arbeiten<br />

ganz viele mit: öffentliche Einrichtungen, Unternehmen, Vereine <strong>und</strong> Einzelpersonen. Kindergärten,<br />

schulische Einrichtungen, attraktive Freizeitangebote für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, Best<br />

Ager <strong>und</strong> Senioren, zukunftssichere Arbeitsplätze - das sind Standortfaktoren, die unser starkes Stück<br />

Sauerland für die hier Geborenen, aber auch für Menschen von außerhalb interessant machen. Wichtig<br />

ist es auch, zu wissen: Hier kann ich alt werden, finde ich Strukturen vor, die mir helfen, wenn ich nicht<br />

mobil bin, gebrechlich werde, auf Hilfe angewiesen bin. Es geht um medizinische Versorgung, aber auch<br />

um Alltagshilfen.<br />

Insbesondere den älteren Menschen widmet sich das Demenz-Netzwerk Plettenberg/Herscheid. Darin<br />

haben sich Akteure verknüpft, die speziell auf die ältere Bevölkerung zugeschnittene Angebote machen.<br />

Ihr gemeinsames Ziel ist die demenzfre<strong>und</strong>liche Kommune. Den aktuellen Stand dieser Entwicklung<br />

präsentieren die Netzwerkmitglieder am Aktionstag „mit <strong>und</strong> ohne“ am 20. <strong>September</strong> in Plettenberg.<br />

KOMPLETT-Herausgeber Bernhard Schlütter stellt das Netzwerk vor <strong>und</strong> macht Lust auf den Besuch des<br />

Aktionstags, der sich an alle Altersgruppen wendet. Denn fast jeder von uns begegnet dem Thema<br />

Demenz: in der eigenen Familie, im Fre<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Bekanntenkreis.<br />

Martin Droste<br />

Pia Kablau<br />

Detlef Schlüchtermann<br />

Bernhard Schlütter<br />

Cristin Schmelcher<br />

Ina Hoffmann<br />

Heiko Höfner<br />

Rüdiger Kahlke<br />

Martin Büdenbender<br />

Wolfgang Teipel<br />

Iris Kannenberg<br />

<strong>Das</strong> KOMPLETT-Magazin ist ein Spiegelbild des Lebens zwischen <strong>Verse</strong> <strong>und</strong> <strong>Sorpe</strong>. Die KOMPLETT-Autorinnen<br />

<strong>und</strong> -Autoren greifen Themen auf, die mal für Jung, mal für Alt <strong>und</strong> mal für Jung <strong>und</strong> Alt von Interesse sind.<br />

Kennen Sie, liebe Leserin, lieber Leser, schon die Selfie-Points in Werdohl? Martin Büdenbender hat sie<br />

aufgesucht <strong>und</strong> festgestellt: Eine gute Idee, die auch in anderen Städten funktionieren würde. Der <strong>Sorpe</strong>see<br />

ist ein beliebtes Ausflugsziel. Er ist aber auch ein Eldorado für junge Forscher. Rüdiger Kahlke stellt die<br />

Ökologische Station <strong>Sorpe</strong>see vor, in der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler auf biologische Entdeckungstour gehen.<br />

Unserem Experten für lecker <strong>und</strong> gemütlich, Detlef Schlüchtermann, ist es aufgefallen: Dies ist bereits die<br />

25. KOMPLETT-<strong>Ausgabe</strong>! Auf dieses Jubiläum sind wir sehr stolz <strong>und</strong> wünschen Ihnen, liebe Leserin, lieber<br />

Leser, gute Unterhaltung beim Lesen <strong>und</strong> vor allem:<br />

Bleiben Sie komplett!<br />

Heiko Höfner, Bernhard Schlütter,<br />

<strong>und</strong> das komplette Team vom KOMPLETT-Magazin<br />

3


Zukunft gestalten - <strong>Zwischen</strong>bilanz - 54<br />

Alles drin<br />

Zukunft gestalten<br />

Aufbruchstimmung in Südwestfalen.............................10<br />

Aktionstag: Mensch. Auch mit Demenz.........................22<br />

Werdohls neue Selfie-Points..........................................52<br />

<strong>Zwischen</strong>bilanz auf der Lenneschiene...................... 54<br />

Ein R<strong>und</strong>gang durch die Ayasofya-Moschee in<br />

Finnentrop.................................................................. 58<br />

Echte Sauerländer - Klosterleben - 18<br />

Heimat-Ministerin kommt ohne Geschenke............. 60<br />

Glücksdrachen für Kinder im Hospiz Balthasar......... 70<br />

Echte Sauerländer<br />

Katharina Vollmerhaus - Einladung zum T<strong>und</strong>eln.... 16<br />

Klosterleben in Werdohl.................................................18<br />

Tante Jo - der Laden mit Herz in Kleinhammer........ 51<br />

Petra Crone - Abschied einer Abgeordneten............ 76<br />

<strong>Komplett</strong> lecker <strong>und</strong> gemütlich<br />

<strong>Komplett</strong> lecker - Pizza vom Grill - 46<br />

Kolumne: Weißwürste <strong>und</strong> die Globalisierung ........ 45<br />

Pizza sorgt für Abwechslung auf dem Grill .............. 46<br />

Kultur komplett<br />

<strong>Das</strong> astreine Wörterbuch fürs Sauerland.................. 26<br />

Apostelkirche in Herscheid - eine 1000-jährige<br />

Geschichte.................................................................. 34<br />

Spurensuche zwischen Grabsteinen ......................... 72<br />

Der Märker erzählt vom Paradies Westphalens....... 75<br />

Kultur komplett - Spurensuche - 72


Titelfoto: Martin Büdenbender<br />

<strong>Komplett</strong> erleben<br />

Mein Lieblingsplatz: die Oestertalsperre.................... 6<br />

Kaugummiautomaten <strong>und</strong> andere Exoten................. 8<br />

Hülschotten heizt den Meiler an............................... 21<br />

R<strong>und</strong>flug über dem Lennetal.................................... 28<br />

<strong>Komplett</strong> erleben - R<strong>und</strong>flug - 28<br />

Kürbismarkt <strong>und</strong> Apfelfest......................................... 37<br />

Veranstaltungskalender: Nichts wie hin! ...........42/43<br />

PleWo-Stadtfest im <strong>Oktober</strong>...................................... 75<br />

<strong>Komplett</strong> aktiv<br />

Hier erleben Sie den P-Weg pur............................... 12<br />

<strong>Sorpe</strong>see ein Eldorado für junge Forscher................ 30<br />

Reiter-Paradies mit Nordhelle-Blick.......................... 38<br />

Rekordversuch am Mount Remmelshagen.............. 48<br />

Tauchgang in die Sauerländer Unterwelt................. 56<br />

<strong>Komplett</strong> aktiv - Sauerländer Unterwelt - 56<br />

Ebbekamm - eine Tour für Wandergourmets........... 68<br />

Wenn die Zauberlehrlinge proben............................ 78<br />

<strong>Komplett</strong> beraten<br />

Innovative Augenanalyse im Sehzentrum................ 11<br />

Ältere Patienten haben besondere Bedürfnisse...... 24<br />

Schöner <strong>und</strong> gesünder älter werden........................ 27<br />

Service r<strong>und</strong> um die Immobilie................................. 44<br />

Kreativ mit Baumscheiben........................................ 62<br />

Berufswelt Sauerland<br />

<strong>Komplett</strong> beraten - Kreativ mit Baumscheiben - 62<br />

Radio Beier - Ära endet nach über 40 Jahren ......... 15<br />

Fuchsien-Vielfalt überm Lennetal............................. 64<br />

Umfrage: gute Stimmung in Unternehmen.............. 67<br />

<strong>Komplett</strong> in eigener Sache<br />

Hubbi-Krimi ................................................................ 80<br />

Impressum ................................................................. 82<br />

Hankes Döneken ........................................................ 82<br />

Berufswelt - Gute Stimmung - 67


Text <strong>und</strong> Fotos<br />

Martin Büdenbender<br />

MEIN LIEBLINGSPLATZ IST AN DER OESTER<br />

Klaus Winter reist gerne <strong>und</strong> viel. Lange Jahre ging‘s<br />

nach Sylt. Auch Griechenland <strong>und</strong> Spanien waren <strong>und</strong><br />

sind beliebte Reiseziele. „Aber mein Lieblingsplatz ist<br />

an der Oester“, versichert er <strong>und</strong> lässt seinen Blick von<br />

der Terrasse seines Wohnwagens über das sonnenbeschienene<br />

Oestertal schweifen.<br />

Mit Camping hatte der Lüdenscheider früher nie was<br />

am Hut. Die Seefahrt hat da schon eher sein Leben bestimmt.<br />

Als junger Mann hat er vier Jahre bei der Marine<br />

gedient <strong>und</strong> später neben seinem Beruf<br />

bei einem Umzugsunternehmen in der Bergstadt<br />

die Szenekneipe „Kajüte“ geführt.<br />

Zum eigenen Wohnwagen ist er vor etwa<br />

zehn Jahren gekommen, wie die Jungfrau<br />

zum Kind.<br />

geantwortet: Klar, hast du einen zu verschenken? Und<br />

ich war völlig baff, als er entgegnete: Hab ich! Meinen<br />

kannst du haben.“<br />

Tatsächlich wechselte der Wohnwagen zum symbolischen<br />

Preis von einem Euro den Besitzer. <strong>Das</strong>s das Mobilheim<br />

an der Oestertalsperre inzwischen mehr einem<br />

Traumschiff als einem Traumwohnwagen gleicht, liegt<br />

auf der Hand. Klaus Winter hat einfach die Deko seiner<br />

früheren Kneipe „Kajüte“ zum Campingplatz gekarrt<br />

<strong>und</strong> dort seiner Kreativität freien Lauf gelassen.<br />

Zusammen mit seinem Fre<strong>und</strong> Friedhelm<br />

Kilsch ging er damals an der Oestertalsperre<br />

spazieren. Den beiden Männer gefiel der<br />

dort idyllisch im Grünen gelegene Campingplatz<br />

<strong>und</strong> so kamen sie mit einem der Camper<br />

ins Gespräch. „Sucht ihr einen Wohnwagen?“,<br />

fragte dieser. „Im Scherz habe ich<br />

Liebe Leserin, lieber Leser, haben Sie einen Lieblingsplatz? Schreiben Sie uns am besten mit einem Foto:<br />

<strong>Komplett</strong>-Verlag, Am Galgenhagen 13, 58840 Plettenberg oder per E-Mail an redaktion@komplett-magazin.de.<br />

6


DRAGONSLAYER-FESTIVAL:<br />

EIN MUSS FÜR METAL-FANS<br />

Nach einigen Jahren Pause ist das<br />

Dragonslayer-Festival zurück im Sauerland.<br />

Am Samstag, 14. <strong>Oktober</strong>,<br />

wird die Oesterhalle in Plettenberg<br />

Herberge einer ausschweifenden Metal-Party.<br />

<strong>Das</strong> Line up umfasst die Metallfacharbeiter<br />

der Bands Different<br />

Steel (Heavy Metal aus Lennestadt-<br />

Maumke), Ivory Tower (Progressive<br />

Metal aus Hamburg), Mortal Peril<br />

(Thrash Metal aus Köln), AvatariA<br />

(Dark Thrash Metal aus Berlin), Dante<br />

(Progressive Metal aus München) <strong>und</strong><br />

die Lokalmatadoren von Stormage<br />

mit einer „Special Headliner Show“.<br />

Mit den Songs ihres Albums „Dead<br />

FOUR VALLEYS UND SPECIAL GUESTS<br />

Der Männerchor MGV<br />

Bremcke/Die Four Valleys<br />

kommt gar nicht mehr aus<br />

dem Feiern raus. Zum einen<br />

errang der Plettenberger<br />

Chor im Juni beim Leistungssingen<br />

in Neheim<br />

zum dritten Mal den Titel<br />

Meisterchor im Chorverband<br />

NRW, zum anderen wird der<br />

MGV Bremcke in diesem Jahr 130<br />

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WISSENSCHAFT MIT HUMOR: PHYSIK IN HOLLYWOOD<br />

Einen bissig-komischen Vortrag über<br />

alles, was in den größten Filmen<br />

schief läuft, hält Sascha Vogel am<br />

Freitag, 23. <strong>September</strong>, um 18.30<br />

Uhr in der Phänomenta Lüdenscheid.<br />

Funktionieren eigentlich Lichtschwerter?<br />

Wie kommt es eigentlich, dass<br />

James Bond immer gewinnt? Was hat<br />

Of Night“ geht die Plettenberger<br />

Formation Stormage auf Herbsttour.<br />

Termine: 7. <strong>Oktober</strong>, Cologne Metal<br />

Festival, Kulturbunker Köln; 14. <strong>Oktober</strong>,<br />

Dragonslayer Festival, Plettenberg;<br />

3. November, Garage Deluxe,<br />

München; 11. November, Metal<br />

Attack Festival, Slaughterhouse Berlin;<br />

25. November, Kick Ass Metal<br />

Festival IV, Pumpe Kiel.<br />

Dragonslayer-Festival, 14. <strong>Oktober</strong>,<br />

17 Uhr, Oesterhalle in Plettenberg,<br />

Kartenvorverkauf (12 Euro): Buchhandlung<br />

Plettendorff, Plettenberg;<br />

Rathaus Attendorn; tickets.attendorn.<br />

de; reservix.de; Abendkasse 15 Euro<br />

Jahre alt. Aus diesem Anlass veranstalten<br />

die Four Valleys<br />

am Samstag, 14. <strong>Oktober</strong>,<br />

um 19 Uhr in der evangelischen<br />

Johanniskirche<br />

in<br />

Plettenberg-Eiringhausen<br />

ein Festkonzert.<br />

Mitwirkende sind neben<br />

dem Jubiläumschor der<br />

Frauenchor FemmeVokal<br />

ebenfalls aus Plettenberg <strong>und</strong> als<br />

Special Guest das Duo „George Duchek<br />

<strong>und</strong> Co.“.<br />

Spiderman mit Physik zu tun <strong>und</strong> wie<br />

schafft es Iron Man eigentlich seinen<br />

Teilchen-Beschleuniger so schnell<br />

zu bauen? <strong>Das</strong>s Hollywood nicht der<br />

Gipfel des wissenschaftlichen Realismus‘<br />

ist, ist hinlänglich bekannt.<br />

Wie dick es allerdings kommt, zeigt<br />

Sascha Vogel mit seinem Programm<br />

“Physik in Hollywood” an originalen<br />

Filmausschnitten. Hier geht’s nicht<br />

um Formeln <strong>und</strong> Naturkonstanten<br />

- in Vogels R<strong>und</strong>umschlag durch die<br />

Filmwelt bleibt mit Sicherheit kein<br />

Auge trocken. Von Armageddon über<br />

Star Wars bis zum Zoolander - nichts<br />

Der Sänger <strong>und</strong> Gitarrist George<br />

Duchek ist im Sauerland kein Unbekannter.<br />

Früher tourte er mit der Coverband<br />

„Radspitz“ durch die Lande.<br />

Seit einigen Jahren konzentriert er<br />

sich auf eigene Projekte. Hörproben<br />

finden sich im Internet unter<br />

musikpur.com. Informationen zum<br />

Kartenvorverkauf: four-valleys.de<br />

ist vor ihm sicher!<br />

Eintrittskarten (12 Euro/ermäßigt 8<br />

Euro) sind bei der Phänomenta Lüdenscheid<br />

unter Tel. 02351/21532<br />

erhältlich (zzgl. Versandkosten).<br />

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7


SONDERBARE AUTOMATEN IM<br />

LENNETAL<br />

Elastische Leckereien <strong>und</strong> andere<br />

Überraschungen<br />

Kaugummiblasen: Leonie <strong>und</strong> Jolina zweigen wie.<br />

habe ich sie alle bewältigt.<br />

Tatsächlich habe ich dann irgendwann auch diesen Ring<br />

in meinen Händen gehalten. Er war aus auffallend leichtem<br />

Edelmetall gefertigt. Aber das war mir egal. Fortan<br />

habe ich viele Briefe geschrieben. Schließlich muss Post<br />

- <strong>und</strong> ganz besonders Kinderpost - fachmännisch versiegelt<br />

werden. So erhielt der Familien- <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>eskreis<br />

regelmäßig kleine Briefe, die mit einem Löwenkopf<br />

aus rotem Kerzenwachs versiegelt waren. Der Inhalt war<br />

eher belanglos. Aber die Verpackung …<br />

Von Martin Büdenbender<br />

Fröhlich ploppende Kaugummi-Blasen<br />

8<br />

Nervt Sie auch der Anblick von klebrigen, grauen Kaugummi-Flecken<br />

auf den Pflastersteinen in der Einkaufsstraße?<br />

Oder denken Sie beim Stichwort Kaugummi viel<br />

lieber an die eigenen Kinder oder gar an die eigene<br />

Kindheit - an die Begeisterung für diese oft von zuckersüßem<br />

Guss umgebene weiße Masse, die man so herzhaft<br />

katschen <strong>und</strong> kauen kann <strong>und</strong> aus der die wahren<br />

Könner unter den kleinen <strong>und</strong> großen Genießern die allerschönsten<br />

Bubblegum-Blasen hervorzaubern?<br />

Als Steppke hab ich mich oft vor den kleinen, roten Automaten<br />

herumgetrieben, aus denen ich/man für einen<br />

Groschen nicht nur die allerschönsten elastischen Leckereien,<br />

sondern allerlei Überraschungen ziehen konnte.<br />

Mich hat damals besonders ein Siegelring fasziniert, der<br />

neben kleinen Plastiklupen, winzigen Figuren <strong>und</strong> anderen<br />

Kleinteilen zwischen all den roten, grünen, blauen<br />

<strong>und</strong> gelben Kaugummikugeln, die sich im Automaten<br />

türmten, auf einen neuen Besitzer wartete. Goldfarben<br />

hat er geglänzt, mit schwarzer Löwenprägung. „Ganz bestimmt<br />

ist der aus Gold“, habe ich gedacht. Den musste<br />

ich unbedingt haben. Über Wochen wanderte jeder<br />

Groschen, den ich mit kleinen Hilfeleistungen im Haushalt<br />

oder bei der Gartenarbeit auftreiben konnte, in diesen<br />

Automaten, der gut zwei Kilometer von meinem Zuhause<br />

entfernt direkt neben einem Zigarettenautomaten<br />

an eine Hauswand gedübelt war. Die Zahl der Kaugummis,<br />

in deren Besitz ich damals gelangte, war gewaltig.<br />

Mit meinen vom vielen Kauen gestärkten Beißmuskeln<br />

Kaugummi-Automaten haben irgendwann in meinem Leben<br />

an Bedeutung verloren. Und damit habe ich sie dann<br />

auch aus meinem Blick verloren. Bis vor kurzem. Für eine<br />

Geschichte über ungewöhnliche Automaten war ich unterwegs<br />

in Plettenberg. Beim Fahrradhändler in Holthausen,<br />

da hängt ein Schlauchautomat, hatte mir ein Kollege verraten.<br />

So etwas kann sehr praktisch sein, etwa wenn man<br />

sonntags mit dem Drahtesel unterwegs ist <strong>und</strong> plötzlich<br />

spürt, wie das Luftpolster zwischen Felge <strong>und</strong> Asphalt unaufhaltsam<br />

kleiner wird. Doch Achtung! Fahrrad Schröder<br />

hat zwar in seinem Laden reichlich Schläuche, aber besagten<br />

Automaten findet man an seiner Hauswand nicht.<br />

Stattdessen entdeckte ich, halb verdeckt vom Zigarettenautomaten,<br />

tatsächlich einen Kaugummi-Automaten. Ein<br />

längst ausgestorben geglaubtes Exemplar aus prähistorischer<br />

Zeit, das dann auch genauso aussah: rostrot, dreckig<br />

<strong>und</strong> irgendwie gar nicht appetitlich.<br />

Ich habe es mir trotzdem nicht nehmen lassen, diesen<br />

Automaten zu bedienen. Statt eines Groschens mussten<br />

20 Cent hinein. Einmal energisch am Knauf gedreht <strong>und</strong><br />

aus der schmuddeligen Klappe rollte mir eine quittengelbe<br />

Plastikkugel entgegen, die allerdings hygienisch<br />

einwandfrei das begehrte Kaugummi in ihrem Inneren<br />

Der Kaugummi-Automat in Holthausen


Nicht schlecht, wenn am Sonntag überraschend dünne<br />

Rheinländer zu Besuch kommen.<br />

Nicht unerwähnt möchte ich die Zigarettenautomaten lassen.<br />

Die sind nun wahrlich keine Exoten unter den Automaten.<br />

Doch das Exemplar, auf das ich da aufmerksam<br />

gemacht wurde, ist eine echte Rarität: In Plettenberg-Dingeringhausen,<br />

also dort, wo sich Hase <strong>und</strong> Igel Gute Nacht<br />

sagen, gibt es offensichtlich keine Raucher. Denn der einzige<br />

Glimmstengel-Automat in Ort muss seit mindestens<br />

18 Jahren unbenutzt geblieben sein. Die rostige Kiste in<br />

Dingeringhausen fordert nämlich nach wie vor zum Einwurf<br />

von der guten alten deutschen Mark auf. Trotzdem<br />

sollte man lieber keinen Heiermann einwerfen. Denn unten<br />

kommt, oder besser gesagt wächst nur Efeu raus...<br />

In Finnentrop gehts um die Wurst.<br />

verbarg. Es ist mir übrigens nicht gelungen, mit diesem<br />

Kaugummi fröhlich ploppende Blasen zu formen. Dafür<br />

fehlte nach Jahren der Abstinenz die Übung. Wie das<br />

mit den Kaugummi-Blasen geht, haben mir später Leonie<br />

<strong>und</strong> ihrer Fre<strong>und</strong>in Jolina gezeigt.<br />

Cigaretten-Automat in Dingeringhausen<br />

Dicke Sauerländer<br />

für dünne Rheinländer<br />

Doch zurück zum Thema. Schlauchautomaten gibt es<br />

tatsächlich. Aber nicht in Plettenberg <strong>und</strong> Herscheid,<br />

auch nicht in Werdohl, Neuenrade oder Balve. Gef<strong>und</strong>en<br />

habe ich einen zwischen Finnentrop <strong>und</strong> Lennestadt.<br />

Bike Shop Clemens hat ihn vor seinem Ladenlokal aufgebaut.<br />

Er steht passenderweise genau an der Lenneroute.<br />

Auf dem Weg nach Lennestadt ist mir eine andere Kuriosität<br />

aufgefallen. In Finnentrop gibt es den wohl einzigen<br />

„Wurst-o-mat“ des Kreis Olpe. 24 St<strong>und</strong>en am Tag kann<br />

man sich hier seine dicken Sauerländer ziehen.<br />

Schlauchautomat<br />

zwischen Finnentrop<br />

<strong>und</strong> Lennestadt<br />

Telefon: 02391/1755<br />

Telefon: 02391/1755<br />

Maeder + Kirchner GmbH<br />

Grafweg 27 · 58840 Plettenberg<br />

Tel. 02391/17 55<br />

www.premio-plettenberg.de<br />

9


„WIR SPÜREN DIE<br />

AUFBRUCHSTIMMUNG“<br />

Vorbereitungen für die<br />

Regionale 2025 laufen in<br />

Südwestfalen auf Hochtouren<br />

Interview mit Hubertus Winterberg, Geschäftsführer der Südwestfalen Agentur<br />

Mit dem erneuten<br />

Zuschlag für eine<br />

Regionale will Südwestfalen<br />

wichtige<br />

Projekte <strong>und</strong> Initiativen<br />

für die Zukunftsfähigkeit<br />

der<br />

Region realisieren. Die Südwestfalen Agentur GmbH in<br />

Olpe wird den Prozess moderieren, regionale Akteure beraten<br />

<strong>und</strong> die Verbindungen zu den Ministerien in Düsseldorf<br />

halten. Im Interview erläutert Hubertus Winterberg,<br />

Geschäftsführer der Südwestfalen Agentur, den Stand der<br />

Regionale-Vorbereitungen <strong>und</strong> die weiteren Schritte:<br />

Wann geht es dann so richtig los?<br />

Unsere Zeitplanung ist ambitioniert, aber realistisch. Die<br />

angesprochene fachliche Vertiefung werden wir im ersten<br />

Halbjahr nächsten Jahres vornehmen. Zeitgleich starten<br />

wir einen Coaching-Prozess zum Thema „Digitalisierung“.<br />

Er wird über die gesamte Regionale-Phase fortlaufen <strong>und</strong><br />

soll die Region mitnehmen. Nur wenn wir uns immer<br />

wieder mit den neuen Möglichkeiten der Digitalisierung<br />

auseinandersetzen, können wir echt tragfähige Ideen für<br />

die Zukunft entwickeln. Im Herbst 2018 wird die Phase<br />

der Ideenfindung <strong>und</strong> -entwicklung offiziell eröffnet. Ab<br />

dann kann jedermann Projektideen einreichen. Wir sind<br />

gespannt <strong>und</strong> freuen uns schon auf die Sichtung der Ideen.<br />

Die Landesregierung hat Südwestfalen den Zuschlag<br />

für eine erneute Regionale gegeben. Viele waren<br />

überrascht, Sie auch?<br />

Wir wussten, dass für uns die Latte besonders hoch liegen<br />

würde. So kurz nach dem Ende der Regionale 2013 erneut<br />

in den Wettbewerb zu gehen, war schon ein Stück kühn.<br />

Ich glaube, es war entscheidend, ein auch für Nordrhein-<br />

Westfalen innovatives Konzept zu erarbeiten. Entstanden<br />

ist ein Weg, wie wir die Region gerade für die jungen<br />

Menschen attraktiv gestalten können. Es geht um Fragen<br />

der Ges<strong>und</strong>heitsversorgung <strong>und</strong> Mobilität ebenso wie um<br />

die Zukunft der Arbeitsplätze <strong>und</strong> das Thema Bildung. Die<br />

Möglichkeiten der Digitalisierung spielen dabei eine zentrale<br />

Rolle. Wir haben die Fachjury <strong>und</strong> das Landeskabinett<br />

wohl auch deshalb überzeugt, weil die Bewerbung mit<br />

vielen Akteuren in der Region erarbeitet wurde.<br />

<strong>Das</strong> klingt nach Vorfreude ...<br />

Wir spüren die Aufbruchstimmung - <strong>und</strong> das nicht erst<br />

seitdem feststeht, dass wir eine neue Regionale ausrichten.<br />

Immer wieder werden wir nach dem Stand der<br />

Planungen gefragt: „Wann geht’s denn endlich los? Wir<br />

wollen mitmachen. Was ist zu tun?“. Diesen Rückenwind<br />

hatten wir schon in der Bewerbungsphase <strong>und</strong> bei den<br />

Arbeiten zur Vision „Südwestfalen 2030“. Auch die Anmeldezahlen<br />

für das Südwestfalen Forum am 14. <strong>September</strong><br />

in Olpe sind gut. Wir werden dort über die Planungen<br />

informieren <strong>und</strong> diskutieren. Es freut uns, dass<br />

die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bauen <strong>und</strong><br />

Gleichstellung, Ina Scharrenbach, ihre Teilnahme zugesagt<br />

hat. Für uns wichtig: Im Koalitionsvertrag haben sich<br />

CDU <strong>und</strong> FDP zur Zukunft der Regionalen bekannt. <strong>Das</strong><br />

ist ein wichtiges Signal.<br />

Wo stehen Sie mit den Planungen für die Regionale<br />

2025?<br />

Schon im Januar nächsten Jahres wird die Regionale<br />

in Südwestfalen offiziell starten. Wir sind derzeit in<br />

der wichtigen Phase, die Strukturen in der Südwestfalen<br />

Agentur vorzubereiten. Die notwendigen Beschlüsse<br />

der Gesellschafter sind in Vorbereitung. Die Kreistage<br />

werden in den nächsten Wochen eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Parallel wollen wir mit der Region gemeinsam erarbeiten,<br />

wo wir bei Schlüsselthemen für die Zukunft genau<br />

hinwollen. Es sollen Szenarien entstehen, die wir im Regionale-Prozess<br />

mit den besten Ideen <strong>und</strong> Konzepten<br />

Wirklichkeit werden lassen.<br />

Wie werden sich Regionale <strong>und</strong> das<br />

Regionalmarketing verbinden?<br />

Beides geht Hand in Hand. Mit der Regionale 2025 haben<br />

wir die große Chance, ein Zukunftsprogramm für<br />

Südwestfalen umzusetzen <strong>und</strong> die Region im Wettbewerb<br />

mit anderen Standorten nachhaltig zu stärken. Wir<br />

müssen gerade für die jungen Menschen attraktiver werden.<br />

Deshalb wollen wir die Regionale 2025 eng an ihren<br />

Vorstellungen ausrichten. <strong>Das</strong> mittlerweile von mehr<br />

als 280 Unternehmen getragene Regionalmarketing ist<br />

dafür sehr wichtig. Wir müssen klar <strong>und</strong> deutlich über<br />

unsere Qualitäten reden. Viele gute Argumente sprechen<br />

für uns.<br />

10


ADVERTORIAL<br />

INNOVATIVE AUGENANALYSE IM<br />

SEHZENTRUM BITZHENNER<br />

Augenoptiker <strong>und</strong> Optometrist Ingo Geck im Interview<br />

<strong>Das</strong> Sehzentrum Bitzhenner in Plettenberg<br />

setzt seit Jahrzehnten Maßstäbe in der<br />

K<strong>und</strong>enberatung mit modernster Technik.<br />

„Gutes Sehen ist ein Stück Lebensqualität”,<br />

weiß Inhaber Ingo Geck. „Viele<br />

Menschen lassen sich jedoch diese Lebensqualität<br />

nehmen, weil sie die schleichenden<br />

Veränderungen am Auge vielleicht<br />

nicht wahrnehmen.” Er erklärt:<br />

„Mit der Zertifizierung unseres Betriebes<br />

vor mehr als elf Jahren haben wir uns<br />

zum Ziel gesetzt, für unsere K<strong>und</strong>en immer<br />

auf dem aktuellsten Wissensstand<br />

r<strong>und</strong> um das Auge zu sein. <strong>Das</strong> beweist<br />

auch unsere neueste Errungenschaft, der<br />

WAVE ANALYZER aus dem Hause Essilor.”<br />

Im Interview erläutert Ingo Geck, Inhaber des Sehzentrums<br />

Bitzhenner, die Vorteile der neuen Technik.<br />

Herr Geck, was ist unter dem Wave Analyzer zu verstehen?<br />

Der Wave Analyzer ist ein optisches Instrument der Spitzenklasse,<br />

das eine individuelle Sehanalyse der Augen<br />

ermöglicht. Stellen Sie sich vor, Sie könnten nicht nur<br />

eine komplette Landschaft überblicken, sondern auch<br />

in die Tiefe sehen, quasi unter die Oberfläche. Die hochauflösenden<br />

Daten des Wave Analyzers erschließen uns<br />

die individuelle Architektur der Augen <strong>und</strong> mit personalisierten<br />

Brillengläsern setzen wir diese Kenntnis in die<br />

Optimierung des Sehens um.<br />

Was ist der Unterschied zu anderen Methoden?<br />

Ganz einfach die enorme Präzision: Im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Sehtestgeräten messen wir mit dem Wave<br />

Analyzer die Sehstärke in feineren Abstufungen, differenziert<br />

nach verschiedenen Lichtverhältnissen - für das<br />

Sehen am Tag <strong>und</strong> in der Nacht. Zudem können unter<br />

anderem die Beschaffenheit der Hornhaut sowie der Augeninnendruck<br />

gemessen werden. Daten, die für eine<br />

erste Analyse der Ges<strong>und</strong>heit der Augen wichtig sind.<br />

Was hat Ihre K<strong>und</strong>schaft von dieser neuen Technologie?<br />

Mit dem Wave Analyzer können wir eine noch detailliertere<br />

Sehanalyse erstellen als zuvor, die als Basis für<br />

die Brillenglasberatung dient. In wenigen Augenblicken<br />

bestimmt das moderne Gerät alle notwendigen Details,<br />

die wir neben weiteren persönlichen Angaben zum Sehverhalten<br />

benötigen, um das optimale Markenglas für<br />

Sie auszuwählen.<br />

Sie meinen also, dass der Wave Analyzer am Anfang jeder<br />

Beratung beim Augenoptiker stehen sollte?<br />

Ja, unbedingt! Wer sich nicht darum bemüht die Details<br />

der Augen zu kennen, kann meines Erachtens nicht wirklich<br />

eine seriöse Beratung anbieten. Und dabei sind alle<br />

Messungen mit dem Wave Analyzer schnell, einfach <strong>und</strong><br />

vollkommen unkompliziert.<br />

Gibt es bereits K<strong>und</strong>enreaktionen?<br />

Natürlich, <strong>und</strong> sie sind durchweg ausgesprochen positiv:<br />

Die Bedeutung einer derartigen individuellen <strong>und</strong> hochpräzisen<br />

Kenntnis der eigenen Sehleistungen spricht sich<br />

mehr <strong>und</strong> mehr herum.<br />

Bitzhenner<br />

Sehzentrum Plettenberg<br />

11


HIER ERLEBEN SIE<br />

P-WEG PUR<br />

Am Wochenende vom 8. bis zum 10. <strong>September</strong><br />

dreht sich in Plettenberg alles um den P-<br />

Weg-Marathon. Die komplette Stadt ist in Bewegung:<br />

als Sportler beim Wandern, Walking,<br />

Laufen <strong>und</strong> Biken, als Helfer an den Strecken<br />

<strong>und</strong> im Zielraum auf dem Alten Markt oder als<br />

Zuschauer. Die teilnehmenden Sportler kommen<br />

aus ganz Deutschland <strong>und</strong> sogar dem benachbarten<br />

Ausland - die Menschen in der Vier-<br />

Täler-Stadt heißen sie herzlich willkommen <strong>und</strong><br />

zeigen sich von ihrer besten Seite. <strong>Das</strong> <strong>Komplett</strong>-Magazin<br />

sagt Ihnen, liebe Leserin, lieber<br />

Leser, wann <strong>und</strong> wo Sie die P-Weg-Stimmung<br />

am besten genießen können, <strong>und</strong> informiert über Aktionen<br />

im Rahmenprogramm.<br />

Die Startzeiten<br />

<strong>Das</strong> P-Weg-Wochenende wird am Freitag, 8. <strong>September</strong>,<br />

um 18 Uhr offiziell eröffnet. Auf dem Alten Markt beginnt<br />

ab etwa 18.15 Uhr das Kidsrace für die Plettenberger<br />

Gr<strong>und</strong>schüler <strong>und</strong> gegen 20.30 Uhr der FunNightRun<br />

für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche (10 bis 16 Jahre). Auf dem Alten<br />

Markt steigt währenddessen <strong>und</strong> danach die Pastaparty.<br />

Der Samstag beginnt um 7 Uhr mit dem Start der Ultramarathonläufer.<br />

Es folgen um 8.30 Uhr die Marathonstrecken<br />

<strong>und</strong> um 10.30 Uhr die Halbmarathon. Die Siegerehrungen<br />

finden ab 13.30 Uhr statt. Die Siegerehrung für<br />

die Stadtmeister wird am Abend ab 20 Uhr umrahmt von<br />

Pastaparty <strong>und</strong> Musik durchgeführt.<br />

Die Starts der Mountainbiker am Sonntagmorgen sind ein<br />

besonderes Erlebnis auch für die Zuschauer. Um 9 Uhr<br />

Eine Perle der Natur.<br />

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starten die langen Strecken (78 <strong>und</strong> 93 km), um 10 Uhr<br />

dann das Riesenfeld der Marathonbiker. Hier finden die<br />

Siegerehrungen auf der Bühne unterm Stephansdachstuhl<br />

ab 14 Uhr bzw. für die Stadtmeister ab 17 Uhr statt.<br />

Hotspots für Zuschauer<br />

Je nach Strecke bieten sich für die Zuschauer einige Hotspots<br />

an, an denen sie die Teilnehmer anfeuern können.<br />

Die sind z.B. bei den Halbmarathonläufern in Landemert<br />

<strong>und</strong> an der Bracht. Die längeren Strecken führen z.B. entlang<br />

der Plettenberger Waterkant (neue Lennepromenade<br />

Bredde) <strong>und</strong> über die Junior-Brücke, die wieder eigens<br />

auf dem Gelände des Schulzentrums Böddinghausen aufgebaut<br />

wird. Alle Teilnehmer der MTB-Rennen am Sonntag<br />

können in Selscheid beobachtet werden. Dort findet<br />

auch die Bergsprintwertung statt. Zur Orientierung sei der<br />

P-Weg-Weiser empfohlen, den die Firma Schawag Technik<br />

<strong>und</strong> Service erstellt hat. Er ist an vielen Stellen im Bereich<br />

der Innenstadt<br />

kostenlos erhältlich.<br />

Wer nicht herumfahren<br />

möchte, nutzt<br />

das Rahmenprogramm<br />

in der Innenstadt<br />

mit Ausstellern,<br />

Musik, Aktionen <strong>und</strong><br />

erwartet am Ziel auf<br />

dem Alten Markt die<br />

Sportler, um sie gebührend<br />

zu begrüßen.<br />

Der soziale Zweck:<br />

Märkisches Kinderschutz-Zentrum<br />

Der durch Sponsoren, Startgeld <strong>und</strong> Standgeld erwirtschaftete<br />

Überschuss des P-Weg-Marathons wird traditionell<br />

für einen sozialen Zweck gespendet. Begünstigter in<br />

diesem Jahr ist MIKI, der Förderverein des Märkischen Kinderschutz-Zentrums.<br />

<strong>Das</strong> Märkische Kinderschutz-Zentrum<br />

am Klinikum Lüdenscheid ist seit 25 Jahren die Fachstelle<br />

r<strong>und</strong> um das Thema Kindeswohlgefährdung in der Region<br />

<strong>und</strong> unterstützt Kinder <strong>und</strong> Jugendliche bei der Aufarbeitung<br />

von herausfordernden Situationen. Es begleitet Mütter<br />

<strong>und</strong> Väter in Überforderungssituationen <strong>und</strong> entwickelt<br />

mit ihnen geeignete Wege zum Wohle ihrer Kinder. Es engagiert<br />

sich in den unterschiedlichen Netzwerken von Jugendhilfe,<br />

Schule, Ges<strong>und</strong>heitswesen, Polizei <strong>und</strong> Justiz,<br />

damit interdisziplinäre Kooperation gelingen kann <strong>und</strong><br />

passgenaue Hilfe dort ankommt, wo sie gebraucht wird.<br />

Am P-Weg-Wochenende stellt sich der Förderverein MIKI<br />

mit einem Infostand vor. Dort <strong>und</strong> in der gesamten Innenstadt<br />

werden auch die Lose für die P-Weg-Tombola verkauft.<br />

Als Hauptpreis winkt ein hochwertiges Mountainbike.<br />

Jedes Los trägt zur Unterstützung des Märkischen<br />

Kinderschutz-Zentrums bei.<br />

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13


Dagmar Freitag stiftet Bayern-Trikot<br />

Auf Dagmar Freitag ist Verlass!<br />

Auch in diesem Jahr unterstützt<br />

die B<strong>und</strong>estagsabgeordnete<br />

den guten Zweck des<br />

P-Wegs, indem sie ein Fußballtrikot<br />

des FC Bayern München<br />

aus der Saison 2016/17<br />

spendet. Dieses wurde von<br />

den Mitgliedern der Meistermannschaft<br />

persönlich unterschrieben, weshalb sich die<br />

Fans über eine echte Rarität freuen dürfen. Wie bereits in<br />

den vergangenen Jahren wird das Trikot nach dem P-Weg<br />

auf der Auktionsplattform Ebay versteigert <strong>und</strong> der Erlös<br />

direkt an das Märkische Kinderschutz-Zentrum weitergeleitet.<br />

„Besonders freuen wir uns darauf, dass Frau Freitag<br />

die Sachspende persönlich am P-Weg-Wochenende<br />

überreichen wird“, sagt P-Weg-Sprecher Michael Schröder.<br />

Goldmedaillen-Schuh von Asafa Powell<br />

<strong>Das</strong> dürfte nicht nur Leichtathletikfans interessieren: Der<br />

erfolgreiche Plettenberger Mittelstreckenläufer Niklas<br />

Bühner (u.a. 9. über 5000 m bei der DM 2014 <strong>und</strong> mehrfacher<br />

Westfalen- <strong>und</strong> Westdeutscher Meister über 1500<br />

m) steuert einen Laufschuh des Sprinters Asafa Powell zur<br />

Versteigerung für den sozialen Zweck bei. Diesen Schuh<br />

trug Powell beim Goldmedaillengewinn mit der 4x100-m-<br />

Staffel Jamaikas 2016 in Rio. Außer Powell liefen in dieser<br />

Staffel Yohan Blake, Nickel Ashmeade <strong>und</strong> Superstar<br />

Usain Bolt. Im Jahr 2007 lief Powell Weltrekord mit 9,74<br />

s über 100 m <strong>und</strong> ist damit der viertschnellste 100-m-<br />

Sprinter aller Zeiten hinter Usain Bolt, Tyson Gay <strong>und</strong> Yohan<br />

Blake. Niklas Bühner ist beruflich als Sportmanager<br />

bei Puma beschäftigt. Bei einer Promotionveranstaltung<br />

in Neu Delhi traf er Asafa Powell <strong>und</strong> bekam von ihm<br />

dessen im Olympiafinale getragenes Paar Spikes. Einen<br />

Schuh behält Niklas Bühner selbst, den anderen stiftet er<br />

für den P-Weg-Zweck <strong>2017</strong>. Besonders wertvoll wird das<br />

Stück, weil es handsigniert <strong>und</strong> mit der Siegerzeit (37,27<br />

s) beschriftet ist.<br />

Spendentor des Lions-Clubs<br />

Es ist groß, gelb <strong>und</strong> nicht zu übersehen – das Lions-<br />

Spendentor im Innenstadtbereich des diesjährigen P-<br />

Weg-Marathons. Jeder Teilnehmer, der hindurchläuft<br />

bzw. hindurchfährt, spendet automatisch 5 Euro an das<br />

Lions-Hilfswerk e. V. Plettenberg – die Registrierung erfolgt<br />

durch den Startnummern-Chip. Und das Beste: Die<br />

Volksbank im Märkischen Kreis wird den Gesamtbetrag<br />

der Teilnehmerspenden verdoppeln <strong>und</strong> somit das Gesamtspendenaufkommen<br />

dieser Aktion entsprechend aufstocken.<br />

Der Gesamtbetrag kommt vollständig Plettenbergs<br />

Gr<strong>und</strong>schulkindern <strong>und</strong> dem Projekt Klasse2000 zu<br />

Gute - Deutschlands am weitesten verbreiteten Unterrichtsprogramm<br />

zur Ges<strong>und</strong>heitsförderung, Sucht- <strong>und</strong><br />

Gewaltvorbeugung in der Gr<strong>und</strong>schule. Spenden werden<br />

dankbar begrüßt – auch Spenden ohne das Tor zu durchqueren<br />

sind herzlich willkommen.<br />

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Plettenberg<br />

14


RADIO BEIER SCHLIESST<br />

NACH ÜBER 40 JAHREN<br />

Fahrschule D. Martin zieht in die Geschäftsräume an der Lohmühle 2 in Plettenberg<br />

Foto Rüdiger Kahlke<br />

Im Plettenberger Einzelhandel endet<br />

eine Ära. Nach über 40 Jahren<br />

der Selbstständigkeit tritt Hans Beier<br />

in diesem Monat seinen wohlverdienten<br />

Ruhestand an, schließt<br />

sein Geschäft Radio Beier an der<br />

Lohmühle 2. Ein Leerstand entsteht<br />

dort nicht, denn in die Geschäftsräume<br />

zieht die Fahrschule<br />

D. Martin mit ihrer Plettenberger<br />

Dependance ein, die bisher in der<br />

Kaiserstraße 1 ihren Standort hatte.<br />

Am 1. <strong>Oktober</strong> 1976 gründete der Radio-<br />

<strong>und</strong> Fernsehtechniker Hans Beier<br />

seinen Meisterbetrieb in der Herscheider<br />

Straße 99. Schon bald wurde<br />

dort der Platz zu klein <strong>und</strong> im Jahr<br />

1980 Beier zog mit seinem Geschäft<br />

in die Herscheider Straße 2 (heute<br />

An der Lohmühle). Auf 120 Quadratmetern<br />

präsentierte er Radio, TV, Video<br />

<strong>und</strong> Hifi. Am 1. November erweiterte<br />

er das Geschäft um eine 50 qm<br />

große Fläche für Elektrohaushaltsgeräte.<br />

Unterstützt wurde Hans Beier von<br />

seiner Ehefrau Ruth, die ebenfalls<br />

eine Ausbildung zur Radio- <strong>und</strong> Fernsehtechnikerin<br />

absolvierte <strong>und</strong> im<br />

März 1990 Betriebswirtin im Handwerk<br />

wurde. In die Fußstapfen ihrer<br />

Eltern traten auch die Söhne Mario<br />

<strong>und</strong> Thomas. Mario Beier ist heute<br />

als Tontechniker tätig; Thomas wurde<br />

Informationstechniker (Meister) <strong>und</strong><br />

Betriebswirt im Handwerk.<br />

Hans Beiers K<strong>und</strong>en schätzen ihn als<br />

Handwerker alten Schlags. Entgegen<br />

dem Trend repariert der 76-Jährige<br />

alles, was mit der Branche zu tun<br />

hat. In seiner kleinen Werkstatt stapeln<br />

sich Messgeräte neben Werkzeugen<br />

<strong>und</strong> Regalen mit Dutzenden<br />

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von Schubladen. Hier ist fein sortiert,<br />

was alte Kisten zu neuem Leben erweckt:<br />

Kondensatoren, Widerstände,<br />

Spulen. Beier kann „fast alle Geräte<br />

reparieren“. Standardteile hat er<br />

auf Lager. Speziellere Artikel können<br />

kurzfristig beschafft werden, meist<br />

innerhalb von Tagen – auch für Röhrenfernseher.<br />

Nur selten muss selbst<br />

der alte Tüftler passen.<br />

Hans Beiers Fachwissen ist auch außerhalb<br />

seines Geschäfts gefragt. Bei<br />

unzähligen Biergerichten der Schützenvereine<br />

sorgt er mit seiner Beschallungstechnik<br />

für den guten Ton.<br />

Und auch bei den P-Weg-Marathon-<br />

Wochenenden sitzt er am Mischpult.<br />

Jetzt geht es ans Aufräumen, denn<br />

Ende <strong>September</strong> ist Schluss mit dem<br />

Geschäft Radio Beier. Hans Beier wird<br />

mit seiner Frau Ruth den Ruhestand<br />

genießen. Seinen treuen Stammk<strong>und</strong>en<br />

wird er aber auch weiterhin mit<br />

Rat <strong>und</strong> Tat zur Seite stehen.<br />

Nach einer kurzen Umbauzeit wird<br />

dann die Fahrschule D. Martin ihre<br />

neue Zweigstelle in Plettenberg eröffnen.<br />

Inhaber Dieter Martin <strong>und</strong><br />

sein Team freuen sich schon auf das<br />

neue Domizil an der Lohmühle 2 in<br />

gut erreichbarer Innenstadtlage.<br />

15


EINLADUNG ZUM TUNDELN<br />

Katharina Vollmerhaus liebt kreative Handarbeit<br />

Kennen Sie T<strong>und</strong>eln? Noch nicht gehört? Früher wusste<br />

jedes Kind, was damit gemeint ist. T<strong>und</strong>eln ist eine in<br />

Vergessenheit geratene Flechttechnik, mit der Schnüre,<br />

Bänder oder Kordeln hergestellt werden.<br />

von Martin Büdenbender<br />

16<br />

Katharina Vollmerhaus hat das T<strong>und</strong>eln neu entdeckt. Sie<br />

demonstriert die erstaunlich einfache Technik. Die Enden<br />

von vier unterschiedlich gefärbten Wollfäden werden<br />

je an ein als Gewicht dienendes T<strong>und</strong>elholz geb<strong>und</strong>en,<br />

die anderen Enden zusammengeknotet <strong>und</strong> so hoch<br />

oben an einem Türrahmen oder Deckenbalken angebracht,<br />

dass die T<strong>und</strong>elhölzer auf Höhe der Hände hängen.<br />

Und schon kann das Spiel beginnen: Zwei Personen<br />

werfen sich in rhythmischer Folge einander die T<strong>und</strong>eln<br />

in einer abgesprochenen Reihenfolge zu, wodurch sich<br />

die Fäden miteinander verflechten <strong>und</strong> sich ein schönes<br />

Farbmuster ergibt.<br />

Von Ackerbau <strong>und</strong> Viehzucht <strong>und</strong> natürlich vom Eisengewerbe<br />

haben die Menschen früher im Lennetal gelebt.<br />

„Nicht nur“, weiß Katharina Vollmerhaus. „Plettenberg<br />

zum Beispiel war eine richtige Weberstadt“, betont die<br />

Herscheiderin. Webereien gab es dort zuhauf. <strong>Das</strong> änderte<br />

sich erst mit dem Stadtbrand von 1725, der 94 Prozent<br />

des Plettenberger Stadtgebietes vernichtete <strong>und</strong> dem<br />

auch die meisten Webstühle zum Opfer fielen. Heute erinnert<br />

rein gar nichts mehr in der Vier-Täler-Stadt daran, wie<br />

sehr die Herstellung von Textilien früher einmal das Leben<br />

bestimmt hat. Damals wurde nicht nur gewebt, sondern<br />

auch gestrickt, gehäkelt <strong>und</strong> genäht. Legendär war<br />

die Unterwäsche fürs Militär aus Plettenbergs Web- <strong>und</strong><br />

Nähstuben. Strapazierfähige Wolle von Sauerländer Schafen.<br />

„Unverwüstlich waren die Unterhosen“, lacht Katharina<br />

Vollmerhaus, „aber es gab Beschwerden. Die Unterwäsche<br />

soll ordentlich gekratzt <strong>und</strong> gejuckt haben.“<br />

R<strong>und</strong> ums Thema Weberei <strong>und</strong> Handarbeitskunst kennt<br />

die Herscheiderin viele Geschichten. Sie erinnert an ein<br />

altes Gedicht, in dem eine hübsche Magd drei stolze Ritter<br />

zugunsten eines schneeweißen Webers verschmähte.<br />

„Wissen Sie, was mit einem schneeweißem Weber gemeint<br />

ist? Schneeweiß war er, weil er die Schwindsucht<br />

hatte. Und die Schwíndsucht war insbesondere unter Leinenwebern<br />

weit verbreitet, weil die ganz unges<strong>und</strong> in<br />

dunklen Kellern in Lehmkuhlen hockten, um den Leinen<br />

feucht weben zu können. Damals war weiße Hautfarbe<br />

hoch angesehen. Sie zeugte von einem vornehmen<br />

Stand.“


Maßgeschneiderte Kleider gab‘s nur für Gutbetuchte<br />

Neben dem Musizieren <strong>und</strong> dem Malen sind Textilgestaltung<br />

<strong>und</strong> kreative Handarbeit die große Leidenschaft der Handarbeitstechniken auch am längsten gehalten. Kathanen<br />

<strong>und</strong> gewebt. Dort haben sich diese traditionellen<br />

Herscheiderin. In den 70er Jahren hat sie Textildesign studiert<br />

<strong>und</strong> sich von daher schon damals mit dem Weben, die das Weben in der Landwirtschaftsschule erlernt harina<br />

Vollmerhaus kannte <strong>und</strong> kennt noch etliche Frauen,<br />

Stricken <strong>und</strong> Nähen beschäftigt. <strong>Das</strong> waren Arbeiten, die ben. <strong>Das</strong> galt auch für die vor einigen Jahren verstorbene<br />

Renate Kellermann. Ihr schöner Webstuhl hat inzwi-<br />

man früher in jedem Haushalt konnte, weil sie schlicht<br />

von existenzieller Bedeutung waren. Gute Bekleidung, schen einen Ehrenplatz im Herscheider Heimatmuseum,<br />

angefertigt <strong>und</strong> gekauft beim Schneider, konnte sich damals<br />

nur erlauben, wer sprichwörtlich gut betucht war. Katharina Vollmerhaus. Am Webstuhl der Marke Kircher,<br />

dem Spieker, gef<strong>und</strong>en. „Ein Schmuckstück“, schwärmt<br />

Besonders auf den Bauernhöfen wurde selbst gespon-<br />

der mit vier Schäften ausgestattet ist, demonstriert sie<br />

einmal im Monat die traditionelle Webkunst. „Ich möchte<br />

die Erinnerung an die alten Handarbeitstechniken lebendig<br />

halten“, betont die Herscheiderin.<br />

Hier kann man Katahrina<br />

Vollmerhaus in Aktion erleben<br />

- an den offenen Tagen im Herscheider Spieker<br />

(letztes Wochenende im Monat)<br />

- in Breckerfeld (im Januar) vom Schaf zum Pullover<br />

- beim Neuenrader Gertrüdchen (im März)<br />

- im Museum Lennestadt (erster Sonntag im Monat)<br />

- beim Gartenfest von Holzschnitzerin Ute Weniger in<br />

Plettenberg-Ohle (im August)<br />

- beim Altstadtfest in Lüdenscheid (im Sommer)<br />

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17


Text Iris Kannenberg, Fotos Martin Büdenbender<br />

KLOSTERLEBEN IN WERDOHL –<br />

VIER MÖNCHE MACHEN ES VOR<br />

18<br />

Ein Kloster in Werdohl? Jeder, dem ich erzähle, dass<br />

ich zu einem Interview mit vier Mönchen ins Werdohler<br />

Kloster fahre, schaut mich erst einmal voller Unverständnis<br />

an. Ungläubiges Kopfschütteln ist eine durchgängige<br />

Reaktion. Aber die Vorstellung gewinnt auch<br />

sofortige ungeteilte Aufmerksamkeit, stößt auf Interesse.<br />

Zu recht. <strong>Das</strong> Kloster liegt tatsächlich mitten in Werdohl.<br />

Die vier Mönche, die dort leben, sind aus Polen <strong>und</strong><br />

gehören dem Orden der Franziskaner-Minoriten an. Ich<br />

habe sie kennengelernt bei einer Graffiti-Sprühaktion<br />

von Yves Thomé, der dort einen Workshop für die katholische<br />

Jugend leitete. Auch das schon recht ungewöhnlich.<br />

Seitdem prangt das große bunte Graffiti „St. Michael“<br />

an einer der Mauern des Klosters. „St. Michael“, so<br />

heißt die Pfarrgemeinde, die die Mönche leiten <strong>und</strong> zu<br />

der immerhin 4000 gläubige Katholiken gehören. Viele<br />

ganz junge Menschen sind dabei, die sich hier in vielen<br />

kirchlichen Projekten engagieren. Eine Gemeinde, die<br />

lebendig ist <strong>und</strong> keine Schwierigkeiten damit hat, ihre<br />

große Kirche voll zu bekommen.<br />

Schon bei dem Workshop hatte ich den Eindruck, dass<br />

diese Mönche etwas Besonderes sind <strong>und</strong> in so gar kein<br />

Schema passen wollen. Dieser Eindruck bestätigt sich<br />

spätestens, als sie uns die Tür aufmachen. Sie haben<br />

ohne Vorbehalte einem Interview zugestimmt. Fotograf<br />

Martin Büdenbender ist fasziniert von der Architektur der<br />

Klosteranlage <strong>und</strong> stürzt sich ohne Umwege auf die vielen<br />

schönen Fotomotive. Er kommt in der nächsten St<strong>und</strong>e<br />

immer nur sporadisch ins Wohnzimmer „geschneit“,<br />

um mit leuchtenden Augen von den vielen tollen Motive<br />

zu schwärmen.<br />

Meine Faszination gilt eher der Tatsache, dass ich hier<br />

zwei Männern in Mönchskutten gegenüber stehe. Mich<br />

erinnert das spontan an Filme wie „Der Name der Rose“<br />

oder „Sakrileg“. Irgendwie ist das alles ziemlich geheimnisvoll,<br />

ungewohnt <strong>und</strong> fremd. Pater Irenäus <strong>und</strong> sein<br />

Klosterbruder Kamil wirken jedoch geerdet. Und sympathisch.<br />

Sie bieten mir Kaffee <strong>und</strong> Plätzchen im Wohnzimmer<br />

an, dessen eine Wand vollständig bedeckt ist<br />

von Büchern. Vom ersten Moment an haben wir einen<br />

Draht zueinander. Sie sind so gradlinig <strong>und</strong> offen. Einfach


Blick ins Esszimmer<br />

zum Gebet. Ein Ort der Ruhe. Mit einer<br />

starken Ausstrahlung. Ich darf hier<br />

eine Weile alleine sein. Fast wie ein<br />

kleiner Urlaub fühlt sich das an. Ich<br />

genieße diesen besonderen Platz <strong>und</strong><br />

bedauere es, dass ich hier nicht länger<br />

bleiben kann.<br />

nett. Und beantworten in der nächsten St<strong>und</strong>e alle meine<br />

Fragen geradeaus <strong>und</strong> überhaupt nicht abgehoben.<br />

2003 kamen die Mönche nach Werdohl.<br />

Damals suchte man dringend Seelsorger.<br />

Und sandte von Werdohl einen<br />

„Ruf“ aus in die katholische Welt. In Polen<br />

wurde er gehört. Seitdem sind die<br />

Mönche ein nicht mehr wegzudenkender<br />

Bestandteil der Stadt. Und das ehemalige Pfarrhaus<br />

eben ein Kloster.<br />

Still ist es hier nicht, die untere Etage wird gerade umgebaut.<br />

Bislang muss einer der Mönche mangels Platz im<br />

benachbarten Neuenrade wohnen. Damit ist nach dem<br />

Umbau Schluss. Gemeinschaft ist wichtig, erklärt mir Pater<br />

Irenäus, der das Kloster leitet. Zur Inspiration, fürs gemeinsame<br />

Gebet <strong>und</strong> das Hören auf den „Chef“. Gott ist<br />

hier überall gegenwärtig. Und trotz Baustelle strahlt dieses<br />

Haus Ruhe <strong>und</strong> Frieden aus.<br />

Die katholische Kirche selbst, zu der das Kloster gehört,<br />

wurde um 1860 erbaut <strong>und</strong> ist etwas Besonderes, da sie<br />

die erste katholische Kirche ist, die nach 300 Jahren Reformation<br />

neu erbaut wurde. Im streng evangelischen Teil<br />

des Sauerlandes wohlgemerkt. <strong>Das</strong> will was heißen <strong>und</strong><br />

zeigt, dass die Werdohler schon immer offen waren dafür,<br />

in eine friedliche Gemeinschaft zu investieren. Man versteht<br />

sich auch heute noch richtig gut mit den „Evangelischen“.<br />

Da ist etwas sehr Tiefes gewachsen zwischen den<br />

beiden Glaubensgemeinschaften, etwas, das auch die immer<br />

wieder aufkeimenden Diskussionen um ein gemeinsames<br />

Abendmahl, den Sinn oder Unsinn des Zölibats etc.<br />

nicht zerstören kann. Ökumene kann funktionieren.<br />

<strong>Das</strong> Klostergebäude an sich ist eine Mischung aus Moderne<br />

<strong>und</strong> Tradition. Dicke Bruchsteinmauern sorgen für<br />

ein ausgeglichenes Raum-Klima im Inneren. Alles ist<br />

sehr sauber <strong>und</strong> gepflegt <strong>und</strong> strahlt trotzdem große<br />

Gemütlichkeit aus. Bunte Gegenstände aus Afrika, Südamerika<br />

<strong>und</strong> Asien harmonieren mit schlichten Statuen<br />

von Heiligen <strong>und</strong> sparsam eingesetztem Mobiliar.<br />

Eine hauseigene Kapelle befindet sich in der ersten<br />

Etage. Hier treffen sich die Brüder mehrmals täglich<br />

Ein zentrales Anliegen der kleinen Kommunität: das gemeinsame<br />

Leben. Für die Mönche ist es wichtig, zusammen<br />

zu beten, zu essen <strong>und</strong> zu arbeiten. <strong>Das</strong> stärkt den<br />

Glauben <strong>und</strong> die Gemeinschaft untereinander. Auf meine<br />

Frage, warum das Kloster so klein ist <strong>und</strong> nicht so wie<br />

man es sich vorstellt, riesig groß mit dicken Mauern, erklärt<br />

mir Pater Irenäus, dass der Auftrag der Franziskaner<br />

ganz klar der ist, unter die Menschen zu gehen. Sich<br />

nicht absondert, sondern mit ihnen lebt, ihre Sorgen <strong>und</strong><br />

Nöte teilt. Franziskus, der Gründer dieser Ordensbewegung,<br />

wollte, dass die Brüder mit der Bevölkerung le-<br />

Pater Irenäus Wojtko<br />

ben, wissen, was das alltägliche Leben der Menschen<br />

ausmacht. Die Franziskaner sind eine weltweite Bewegung,<br />

sie sind überall präsent, wo Hilfe gebraucht wird.<br />

Ich will wissen, wie sie, die beide relativ jung sind, Mönche<br />

geworden sind. Sie erzählen mir von dem Ruf, den<br />

sie gehört haben. Bei Irenäus hat es mehrere Jahre gedauert,<br />

eher er diesem Ruf gefolgt ist. Er beschreibt das,<br />

was er erlebt hat als beharrliches inneres Drängen. Ka-<br />

19


Stille Andacht in der Krypta von St. Michael<br />

mil brauchte nur fünf Monate, um sich für das Leben als<br />

Mönch zu entscheiden. Bei ihm war es eher ein innerer<br />

Paukenschlag. So unterschiedlich kann das gehen.<br />

nehmen es dankbar an. Man vertraut den vier Mönchen<br />

aus Polen ganz offensichtlich. Sonst ließe sich dieser stetige<br />

Zulauf in ihrer Kirche wohl nicht erklären.<br />

Ich löchere die zwei mit vielen Fragen - auch unbequemen.<br />

Ob sie das Gefühl haben, dass ihre Arbeit ankommt,<br />

die Menschen erreicht. Und sie erzählen mir,<br />

wie wichtig es ist, authentisch zu sein. Die Botschaft, die<br />

sie verkünden, auch zu leben. Man soll Jesus an ihnen<br />

erkennen können. <strong>Das</strong> ist ihr größter Wunsch, denn das<br />

schafft Vertrauen. Die Menschen hören ihnen zu<br />

<strong>und</strong> die Gemeinde wächst. Als drittgrößte Religionsgemeinschaft<br />

in Werdohl, nach evangelischer<br />

Kirche <strong>und</strong> dem Islam, ist ihnen daran gelegen,<br />

den Bürgern eine verlässliche Stütze zu<br />

sein. Sie haben ein offenes Ohr für die Sorgen<br />

der manchmal eher sperrigen Sauerländer. Die<br />

Wenn man einmal in dieser Klosteranlage mitten in Werdohl<br />

war <strong>und</strong> sich die Zeit genommen hat, diesen besonderen<br />

Ort mit allen Sinnen zu erfassen, will man hier<br />

nur ungern wieder weg. Obwohl r<strong>und</strong> um das Kloster zur<br />

Straße hin alles offen ist, macht der Ort den Eindruck, als<br />

wäre er herausgenommen aus dem hektischen Treiben<br />

Am Ende des Flures liegt die kleine Kapelle<br />

Pater Irenäus<br />

<strong>und</strong> Pater Kamil<br />

im Gespräch mit<br />

der Autorin<br />

der Welt. Ein Platz, der irgendwie verborgen ist.<br />

Und doch auch mittendrin. Die Mönche stehen<br />

mitten im Leben. Sind ganz modern <strong>und</strong> doch<br />

auch tief verwurzelt in ihrem Glauben. Sie haben<br />

uns wie ihre Fre<strong>und</strong>e behandelt <strong>und</strong> aufgenommen.<br />

Und für uns ist klar: Wir kommen wieder.<br />

20


HÜLSCHOTTEN HEIZT<br />

DEN MEILER AN<br />

<strong>Das</strong> Banner über dem Ortseingang von Hülschotten ist<br />

nicht zu übersehen. „Kommt vorbei“, lädt die Dorfgemeinschaft<br />

zu den Meilertagen in <strong>und</strong> an der Schützenhalle ein.<br />

Gefeiert wird bis zum 10. <strong>September</strong>.<br />

Der kleine Ort zwischen Heggen <strong>und</strong> Landemert zieht in<br />

Sachen „Meilertage“ an einem Strang. Nach 22 Jahren<br />

wird in dem Bergdorf an der Grenze zum Kreis Olpe wieder<br />

ein Kohlenmeiler aufgebaut, angezündet <strong>und</strong> abgebrannt.<br />

50 Raummeter Buchenholz hatten die fleißigen Helfer von<br />

Heimatschützenverein, Kapellenverein, Karnevalsfre<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> Sportverein Blau-Weiß rings um den Meilerplatz oberhalb<br />

der Schützenhalle aufgeschichtet, bevor Köhler Georg<br />

Sasse aus Oberh<strong>und</strong>em mit dem kunstvollen <strong>und</strong> systematischen<br />

Aufbau des Meilers begann.<br />

„<strong>Das</strong> Buchenholz stammt aus der Umgebung. Wir haben<br />

es vor dem Schützenfest selber gespalten <strong>und</strong> auf Lager<br />

gelegt“, berichtet Benjamin Rüschenberg beim Ortstermin<br />

hoch oben über Hülschotten. <strong>Das</strong> Holz ist auf 1,10<br />

Meter Länge geschnitten. Der 1. Vorsitzende des Heimatschützenvereins<br />

freut sich auf die ersten Meilertage seit<br />

dem 625-jährigen Dorfjubiläum <strong>und</strong> hofft, dass die zehntägige<br />

Veranstaltung Treffpunkt für die Generationen <strong>und</strong><br />

ein Wiedersehen mit Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Bekannten wird, „die<br />

man viele Jahre nicht gesehen hat“.<br />

Zahlreiche auswärtige Vereine sind in das bunte Programm<br />

der Meilertage Hülschotten eingeb<strong>und</strong>en oder haben ihr<br />

Kommen zugesagt. Zudem werden 850 Kinder aus dem<br />

Raum Finnentrop, Plettenberg <strong>und</strong> Attendorn erwartet.<br />

Die Hauptarbeit am Meiler erledigen der erfahrene Köhler<br />

Georg Sasse <strong>und</strong> seine beiden Helfer. Aber auch die vier<br />

Text <strong>und</strong> Foto Martin Droste<br />

Für zehntägige Veranstaltung ziehen<br />

alle Dorfvereine an einem Strang<br />

Vereine aus Hülschotten sind gefordert, z.b. bei der Feuerwache.<br />

Die begehrte Holzkohle konnte bei Reinhard Teipel<br />

(2. Vorsitzender Heimatschützenverein)<br />

vorbestellt<br />

werden. Abgefüllt wird sie<br />

in 15-Kilogramm-Säcke. Der<br />

Verkaufserlös kommt der<br />

sehr aktiven Dorfgemeinschaft<br />

zu Gute, die seit zwei<br />

Jahren auch einen Weihnachtsmarkt<br />

veranstaltet.<br />

Für die Veranstaltungen<br />

„Bayerischer Gaudi“ (8. <strong>September</strong>),<br />

„Timbersports by<br />

Stihl“ <strong>und</strong> „Party-Evening by<br />

Offizierskorps“ (beide am 9. <strong>September</strong>) gibt es Karten im<br />

Vorverkauf (jeweils 6 Euro). Karten gibt es bei der Volksbank<br />

Plettenberg, Raiffeisen Heggen <strong>und</strong> Creativ-Studio<br />

Attendorn. An der Abendkasse kosten die Karten je 7 Euro.<br />

Programm Meilertage Hülschotten<br />

Donnerstag, 7. <strong>September</strong><br />

„Meiler vs. Bronkobeat – Wer heizt den Leuten mehr ein?“<br />

17 Uhr: Vorführungen der heimischen Feuerwehren <strong>und</strong><br />

des THW.<br />

19.30 Uhr: Livekonzert mit der Coverband „Bronkobeat“<br />

aus Plettenberg.<br />

Freitag, 8. <strong>September</strong><br />

„Großes Ritteressen“<br />

18 Uhr: Traditionelles Germanen-Essen.<br />

20 Uhr: Bayerischer Gaudi mit dem Musikverein Brachthausen<br />

<strong>und</strong> Wahl zur „Köhlerliesl“.<br />

Samstag, 9. <strong>September</strong><br />

„Heute fliegen die Fetzen“<br />

13 Uhr: Timbersports (Motorsäge) by Stihl.<br />

20 Uhr: Party-Evening by Offizierskorps mit der Coverband<br />

„In Between“.<br />

Sonntag, 10. <strong>September</strong><br />

„Alles hat ein Ende…”<br />

11 Uhr: Hülschotten Rustikal – mit dem Feuerwehr-Musikzug<br />

Attendorn.<br />

14 Uhr: Aufbruch des Meilers <strong>und</strong> Holzkohlenverkauf, anschließend<br />

gemütlicher Ausklang.<br />

21


22<br />

Von Bernhard Schlütter<br />

MENSCH.<br />

AUCH MIT<br />

DEMENZ<br />

Demenz-Netzwerk<br />

Plettenberg/Herscheid arbeitet<br />

an Entwicklung zu<br />

demenzfre<strong>und</strong>lichen Kommunen<br />

<strong>Das</strong> Thema Demenz ist heute allgegenwärtig. In der Familie,<br />

im Fre<strong>und</strong>eskreis oder in der Bekanntschaft - fast<br />

jeder kennt Menschen, die von der Diagnose „Demenz“<br />

oder „Alzheimer“ betroffen sind. Der Anteil der älteren<br />

Frauen <strong>und</strong> Männer steigt <strong>und</strong> damit auch die Häufigkeit<br />

dieser Krankheitsbilder. Dennoch ist unsere Gesellschaft<br />

weit davon entfernt, angemessen mit Betroffenen umzugehen,<br />

ist vielmehr in vielerlei Hinsicht ausgesprochen<br />

demenzunfre<strong>und</strong>lich. Um diesen Missstand vor Ort zu<br />

beheben, hat sich im Sommer 2015 das Demenz-Netzwerk<br />

als Teil des Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Pflegenetzwerks Plettenberg/Herscheid<br />

gegründet <strong>und</strong> zum Ziel gesetzt, die<br />

beiden benachbarten Orte Schritt für Schritt zu demenzfre<strong>und</strong>lichen<br />

Kommunen zu entwickeln.<br />

In den ersten zwei Jahren wurde das Netzwerk im Rahmen<br />

der Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz vom<br />

Land NRW mit insgesamt 10.000 Euro gefördert. Diese<br />

Förderung lief bis August <strong>2017</strong>. Doch auch ohne weitere<br />

Förderung sind sich die Kommunen Herscheid <strong>und</strong> Plettenberg<br />

einig, das Projekt weiterzuführen. „Es ist etwas<br />

gewachsen“, berichtet Christiane Wilk, die zunächst als<br />

Demografiebeauftragte <strong>und</strong> jetzt als Fachgebietsleiterin<br />

Soziales <strong>und</strong> Wohnen in Plettenberg die Entwicklung des<br />

Netzwerks federführend begleitet. „Viele Beteiligte - Einrichtungen,<br />

Vereine <strong>und</strong> Einzelpersonen - haben sich zusammengef<strong>und</strong>en.<br />

Erfahrungen werden ausgetauscht <strong>und</strong><br />

Angebote koordiniert, auch über die Stadtgrenzen hinaus.“<br />

Eine wichtige Erfahrung ist: Es sind zum Teil einfach<br />

umzusetzende Maßnahmen, die die Kommune demenzfre<strong>und</strong>licher<br />

machen. So schult der Plettenberger<br />

Turnverein Übungsleiter, um Bewegungsangebote für<br />

Menschen mit beginnender Demenz machen zu können.<br />

Erste Einzelhandelsunternehmen in Plettenberg<br />

(Expert Weyand) <strong>und</strong> Herscheid (Schuhhaus Schöttler)<br />

haben sich als generationenfre<strong>und</strong>liche Unternehmen<br />

zertifizieren lassen. Es gibt Betreuungsgruppen in Herscheid<br />

<strong>und</strong> Plettenberg.<br />

Diese <strong>und</strong> andere Angebote r<strong>und</strong> um das Thema Demenz<br />

in Plettenberg <strong>und</strong> Herscheid sind in der Broschüre<br />

„Leben mit Demenz“ zusammengefasst, die kostenlos<br />

erhältlich ist. Sie gibt eine Übersicht über Angebote für<br />

Betroffene <strong>und</strong> Angehörige - von Beratung über Betreuung<br />

bis zu Geselligem. „Öffentlichkeitsarbeit ist ein wichtiger<br />

Baustein der Netzwerkarbeit“, weiß Christiane Wilk.<br />

Neues Angebot:<br />

Leben mit Demenz im Frühstadium<br />

Auf ein noch im Entstehen<br />

befindliches Angebot macht<br />

Christiane Wilk besonders aufmerksam:<br />

„Leben mit Demenz<br />

im Frühstadium“. Die Diagnose<br />

„Demenz“ ist für Betroffene<br />

mit vielen Unsicherheiten<br />

<strong>und</strong> Fragen verb<strong>und</strong>en. Wie<br />

soll ich mit dieser Krankheit leben? Wer unterstützt mich<br />

im Alltag? Wie wird meine Familie reagieren? Die Kursreihe<br />

wendet sich an Menschen, die ihre Diagnose kennen<br />

<strong>und</strong> sich zusammen mit ebenfalls Betroffenen aktiv<br />

mit ihrer Erkrankung auseinandersetzen möchten.<br />

Die Treffen in der Cafeteria im Matthias-Claudius-Haus<br />

in Plettenberg werden von zwei erfahrenen Fachkräften<br />

begleitet. Die Teilnahme ist kostenfrei. Information <strong>und</strong><br />

Anmeldung bei Rita Pfeiffer unter Tel. 0151/40741186.<br />

Neu im Rathaus: Jonas Borgmann<br />

Seit dem 1. April dieses Jahres<br />

hat Christiane Wilk im Plettenberger<br />

Rathaus Unterstützung<br />

für die Themenbereiche Integration<br />

<strong>und</strong> Demographie bekommen.<br />

Jonas Borgmann<br />

(28) ist gebürtig aus Münster<br />

<strong>und</strong> hat sein Soziologiestudium<br />

in Tübingen <strong>und</strong> Frankfurt/Main absolviert. Verbindung<br />

zum Sauerland hat er durch seine Mutter, die aus


S<strong>und</strong>ern-Endorf stammt.<br />

Seine Tätigkeit im Plettenberger Sozialamt<br />

ist zunächst auf eine halbe Stelle<br />

begrenzt <strong>und</strong> auf ein Jahr befristet.<br />

„Ich finde es spannend, wie Plettenberg<br />

<strong>und</strong> Herscheid den Weg zur demenzfre<strong>und</strong>lichen<br />

Kommune beschreiten <strong>und</strong><br />

möchte den Prozess gerne mitgestalten“,<br />

wünscht er sich eine längerfristige Beschäftigung<br />

mit dem Thema in Plettenberg.<br />

Demenz-Tag „mit <strong>und</strong> ohne“<br />

Der Aktionstag am Mittwoch, 20. <strong>September</strong>, bildet den<br />

offiziellen Abschluss der Förderphase im Rahmen der Lokalen<br />

Allianz für Menschen mit Demenz. Gleichzeitig soll<br />

ein deutliches Signal gezeigt werden, dass Plettenberg<br />

<strong>und</strong> Herscheid den Weg zur demenzfre<strong>und</strong>lichen Kommune<br />

fortsetzen.<br />

Der Demenz-Tag „mit <strong>und</strong> ohne“ beginnt um 14 Uhr im<br />

Saal des Plettenberger Jugendzentrums Alte Feuerwache.<br />

Dr. Johannes W<strong>und</strong>erlich, Chefarzt der Geriatrie im<br />

St.-Elisabeth-Krankenhaus Dortm<strong>und</strong> <strong>und</strong> Vorstandsmitglied<br />

des Geriatrischen Versorgungsverb<strong>und</strong>es Westfalen,<br />

hält einen Impulsvortrag mit der Überschrift „Mutter,<br />

was machst du denn da?“. W<strong>und</strong>erlich war im November<br />

2016 auch Gast bei der Eröffnung der Integrierten Geriatrie<br />

im Plettenberger Krankenhaus <strong>und</strong> hatte die Zuhörer<br />

mit seinen ebenso f<strong>und</strong>ierten wie verständlichen Erläuterungen<br />

zur Altersmedizin förmlich gefesselt.<br />

Auf den offiziellen folgt der Aktionsteil, der bei gutem<br />

Wetter auf dem Vorplatz des Jugendzemtrums stattfindet.<br />

Etliche Netzwerkmitglieder werden sowohl informative<br />

als auch unterhaltsame<br />

Aktionen<br />

durchführen - für Alt<br />

<strong>und</strong> Jung, mit <strong>und</strong><br />

ohne. Es gibt Sportaktivitäten<br />

(z.B. Ü-<br />

60-Fitnesstest), Rollator-Training,<br />

eine<br />

Buchausstellung der<br />

Stadtbücherei <strong>und</strong><br />

vieles mehr.<br />

Mit von der Partie<br />

ist auch das Team<br />

des <strong>Komplett</strong>-Magazins.<br />

Mit einer Fotoaktion<br />

knüpfen wir<br />

an die Kampagne<br />

„Mensch. Auch mit Demenz“ der Landesinitiative<br />

Demenz-Service Nordrhein-Westfalen<br />

an. Lassen Sie sich von uns fotografieren<br />

<strong>und</strong> mit dem Kampagnen-Logo<br />

stempeln. Auf Wunsch erhalten Sie Ihr<br />

Foto anschließend per Mail zugesandt.<br />

Netzwerkpartner<br />

im Demenz-Netzwerk<br />

Demenz-Servicezentrum Region Dortm<strong>und</strong><br />

/ Kreissportb<strong>und</strong> Märkischer Kreis e.V. / Fachdienst<br />

Pflege des Märkischen Kreises / Gemeinde Herscheid<br />

/ Dienstleistungen Erika Glöckner, Herscheid / CMS<br />

Seniorenzentrum Herscheid GmbH / CDU Herscheid /<br />

Stadt Plettenberg / Krankenhaus Plettenberg GmbH /<br />

Therapiezentrum Plettenberg GmbH / Seniorenzentrum<br />

Krankenhaus Plettenberg / Ambulante Altenpflege<br />

Stahlschmidt, Plettenberg / Diakonie Mark-Ruhr,<br />

Diakoniestation Plettenberg / Märkische Sozialstation<br />

e. V., Plettenberg / Pflegedienst Kerstin Liebeskind,<br />

Plettenberg, Herscheid <strong>und</strong> Werdohl / Caritasverband<br />

für das Kreisdekanat Altena-Lüdenscheid, Altenzentrum<br />

St. Josef, Plettenberg / Seniorenvertretung Plettenberg<br />

/ Plettenberger Turnverein / Physiotherapie im<br />

Zentrum Julia Stute, Plettenberg / Stadtsportverband<br />

Plettenberg / Schwimmverein Plettenberg / Senior-<br />

Berater Hartmut Damschen, Plettenberg / Musikschule<br />

Lennetal e.V. / Matthias-Claudius-Haus Plettenberg,<br />

Altenhilfeeinrichtung im Ev. Perthes-Werk Münster<br />

/ Große Hörwelt Thorsten Faust GmbH Herscheid<br />

/ Diakonisches Werk Kirchenkreis Plettenberg/<br />

Lüdenscheid, Reisedienst / Stadtbücherei Plettenberg<br />

/ Pflegeteam König, Plettenberg<br />

23


ADVERTORIAL<br />

ÄLTERE PATIENTEN HABEN<br />

BESONDERE BEDÜRFNISSE<br />

Viele Schritte auf dem Weg zum demenzsensiblen Krankenhaus<br />

24<br />

Mechthild Decker-Maruska ist<br />

Demenzbeauftragte der Krankenhaus<br />

Plettenberg GmbH.<br />

Es ist kein Geheimnis:<br />

Angesichts der steigenden<br />

Lebenserwartung<br />

steigt die Anzahl älterer<br />

<strong>und</strong> hochaltriger Patienten<br />

in den Krankenhäusern.<br />

Und: Immer mehr<br />

dieser<br />

Alterspatienten<br />

weisen eine kognitive<br />

Störung oder Demenz<br />

auf. Die bedarfsgerechte<br />

Versorgung dieser Patientengruppe<br />

erfordert von den Kliniken die Etablierung<br />

eines erhöhten Problembewusstseins sowie eine Kompetenzstärkung<br />

gefolgt von der bedürfnisorientierten<br />

Anpassung des Versorgungsprozesses. Wie viele Krankenhäuser<br />

b<strong>und</strong>esweit setzt sich auch das Plettenberger<br />

Krankenhaus intensiv mit der Thematik auseinander<br />

<strong>und</strong> hat sich auf den langen Weg in Richtung „demenzsensibles<br />

Krankenhaus“ gemacht.<br />

Einer der ersten Schritte war die Teilnahme am dritten<br />

Projekt des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes<br />

mit dem Motto „Blickwechsel Demenz“ in den<br />

Jahren 2013 bis 2016. Bei den regelmäßig stattfindenden<br />

Treffen bot sich die Möglichkeit des Austausches<br />

mit anderen teilnehmenden Kliniken. Zudem sorgten<br />

fachspezifische Vorträge für ein verstärktes Problembewusstsein<br />

<strong>und</strong> erste Ideen zur Anpassung des Versorgungsprozesses.<br />

Ein Beispiel hierfür ist das Bestreben,<br />

demenziell erkrankte Patienten innerhalb der Klinik<br />

nicht zu verlegen. Dieses Vorgehen fokussiert auf den<br />

Erhalt bekannter räumlicher <strong>und</strong> personeller Gegebenheiten,<br />

deren Veränderung durch eine Verlegung u. a.<br />

Verwirrtheitszustände begünstigt. Ein weiteres Beispiel:<br />

„Rooming in bei Demenz“. Dieses Angebot ermöglicht<br />

es Angehörigen, während des stationären Aufenthaltes<br />

ganztägig an der Seite des Patienten zu sein, wobei sich<br />

die Nähe einer vertrauten Person positiv auf das Verhalten<br />

der Erkrankten auswirkt, welche den Klinikalltag<br />

nicht selten als befremdlich oder bedrohlich erleben.<br />

Nicht unerwähnt bleiben darf ein drittes Beispiel: die<br />

Schulung der Grünen Damen unserer Klinik im Bezug<br />

auf den Umgang mit demenziell erkrankten Patienten.<br />

Integrierte Geriatrie<br />

Mit Einbindung der „Integrierten Geriatrie“ in das Versorgungskonzept<br />

des Krankenhauses erfolgt im Jahr<br />

2014 ein weiterer Schritt. Ein Schwerpunkt der altersmedizinischen<br />

Versorgung stellt die Abklärung <strong>und</strong> Behandlung<br />

akuter Verwirrtheitszustände <strong>und</strong> chronischer<br />

Hirnleistungsstörungen (z. B. bei Demenzverdacht) dar.<br />

Unter fachärztlicher Leitung von Chefarzt Dr. medic. O.<br />

Petcu agieren in diesem Bereich die Leitende Oberärztin<br />

Anh Truong sowie speziell geschulte Ergo- <strong>und</strong> Physiotherapeuten,<br />

Logopäden <strong>und</strong> Pflegefachkräfte. Nicht<br />

selten erfordert die Abklärung einer Demenz strukturell<br />

bildgebende Verfahren wie Computertomographie (CT)<br />

oder Magnetresonanztomographie (MRT). Vorteilhaft<br />

für die zeitnahe Durchführung <strong>und</strong> die fachkompetente<br />

Beurteilung von CT oder MRT ist hier die enge Zusammenarbeit<br />

mit der im Krankenhaus angesiedelten, radiologischen<br />

Praxis „radprax“.<br />

Doch wie sieht es mit den Patientenzimmern aus? Im<br />

Rahmen der offiziellen Eröffnung der Integrierten Geriatrie<br />

am 20. November 2016 wurden die ersten fünf auf<br />

die besonderen Bedürfnisse älterer Patienten mit <strong>und</strong><br />

ohne Demenz ausgerichteten Patientenzimmer der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt. Neben lobenden Worten gab es<br />

auch fragende Blicke. Warum befindet sich rechts neben<br />

der Zimmertür ein Klingelknopf? Bislang wurde das von<br />

den Besuchern noch nie in einem Krankenhaus gesehen.<br />

Des Rätsels Lösung: Klingeln statt anklopfen, denn<br />

viele Alterspatienten ohne, aber auch mit demenziellen<br />

Störungen sind schwerhörig <strong>und</strong> nehmen das akustische<br />

Signal des Anklopfens nicht wahr. Die besondere<br />

Türklingel lässt Anklopfen sichtbar werden, denn sie aktiviert<br />

ein Lichtsignal an der Wand gegenüber den Patientenbetten<br />

sowie ein weiteres in der Nasszelle. Diese<br />

leuchten bei Betätigung des Klingelknopfes mehrfach<br />

auf. “Überhören“ ist somit ebenso ausgeschlossen wie<br />

die vielfältigen Reaktionen auf ein vermeintlich unangekündigtes<br />

Eintreten eines Klinikmitarbeiters.<br />

Doch es steckt mehr dahinter, aktuell nur so viel:<br />

Schwerhörigkeit findet in der Demenzabklärung bis<br />

heute kaum Berücksichtigung, da sie seitens der versorgenden<br />

Strukturen des Ges<strong>und</strong>heitswesens oftmals<br />

nicht als Versorgungsproblem wahrgenommen wird.


Die Auswirkungen auf den Versorgungsprozess sind<br />

vielfältig, allem voran wird die Schwerhörigkeit nicht<br />

selten mit einer demenziellen Störung verwechselt, gefolgt<br />

von unangemessenen ärztlichen, therapeutischen<br />

<strong>und</strong> pflegerischen Maßnahmen. Dem möchten die Mitarbeiter<br />

des Geriatrischen Teams unseres Krankenhauses<br />

u. a. durch die Teilnahme an einer entsprechenden<br />

Schulung entgegenwirken.<br />

Eine weitere Aktivität findet sich in einem Gottesdienst<br />

für Menschen mit <strong>und</strong> ohne Demenz, welchen unsere<br />

Krankenhausseelsorgerin Pfarrerin Marion Erbsch nach<br />

dem Beispiel der Vergissmeinicht-Gottesdienste noch<br />

für dieses Jahr plant.<br />

Auch die Tagespflege des Seniorenzentrums am Krankenhaus<br />

bietet Platz für Menschen mit Demenz <strong>und</strong><br />

trägt so zur Entlastung pflegender Angehöriger bei.<br />

Unterstützung nach Klinikaufenthalt<br />

Oftmals bedürfen die betroffenen Patienten sowie ihre<br />

pflegenden Angehörigen der Beratung hinsichtlich der<br />

Weiterversorgung nach dem Klinikaufenthalt. Sowohl<br />

die Mitarbeiterinnen des sozialen Dienstes als auch deren<br />

Kollegin im Geriatrischen Case-Management haben<br />

ein offenes Ohr für die Sorgen <strong>und</strong> Ängste. Gemeinsam<br />

mit den Patienten <strong>und</strong> deren Familien wird das Leben<br />

nach der Entlassung - bestenfalls in der angestammten<br />

Häuslichkeit <strong>und</strong> mit passgenauen Unterstützungsleistungen<br />

- geplant <strong>und</strong> organisiert. Die gute Vernetzung<br />

des Krankenhauses sowie die enge Zusammenarbeit<br />

mit den regionalen Leistungsanbietern erleichtert den<br />

Angehörigen den Zugang zu Unterstützungsangeboten.<br />

Darüber hinaus engagierte sich das Plettenberger Krankenhaus<br />

im Jahr 2015 im multinationalen Forschungsprojekt<br />

„Actifcare“ <strong>und</strong> unterstützte die Akteure der<br />

Universität Wittenberg/Halle bei der Suche nach Teilnehmern.<br />

Ziel der in diesem Jahr abgeschlossenen<br />

europäische Studie war es herauszufinden, was die<br />

Nutzung professioneller Hilfen für Familien erleichtert<br />

oder erschwert <strong>und</strong> wie sich die Unterstützung auf die<br />

Familien auswirkt.<br />

Zudem sind das Krankenhaus, das Seniorenzentrum am<br />

Krankenhaus <strong>und</strong> auch das Therapiezentrum Krankenhaus<br />

Plettenberg aktiv im 2015 gegründeten Demenz-<br />

Netzwerk Plettenberg-Herscheid tätig.<br />

So auch beim Demenztag am 20. <strong>September</strong> <strong>2017</strong> ab<br />

14 Uhr am <strong>und</strong> im Jugendzentrum Plettenberg, Im Wieden<br />

2 - wozu wir herzlich einladen.<br />

Krankenhaus Plettenberg<br />

Ernst-Moritz-Arndt-Str. 17, 58840 Plettenberg<br />

Tel. 02391/63-0, info@krankenhaus-plettenberg.de<br />

www.krankenhaus-plettenberg.de<br />

25


DAS ASTREINE<br />

WÖRTERBUCH<br />

FÜRS GANZE<br />

SAUERLAND<br />

Michael Martin forscht nach neuen<br />

Wortschätzen in der Region<br />

Neu erschienen im WOLL-Verlag ist „Wem hörsse? <strong>Das</strong><br />

astreine Wörterbuch für das ganze Sauerland“. „Wem<br />

hörsse?“ bietet einen umfassenden <strong>und</strong> unterhaltsamen<br />

Überblick über den aktuellen<br />

Stand der Alltagssprache im Land der tausend<br />

Berge. Autor Michael Martin hat dafür<br />

sein Kultwörterbuch „Voll auffen Nürsel“<br />

komplett überarbeitet <strong>und</strong> zwei Jahre lang<br />

überall in der Region nach neuen Wortschätzen<br />

geforscht.<br />

Dazu erzählt Michael Martin: „Früher wurde<br />

in fast jedem Tal <strong>und</strong> hinter jedem<br />

Berg unserer Heimat anders geküert, wie<br />

wir Sauerländer sagen. Heute spürt man<br />

deutlich, dass die Region mehr <strong>und</strong> mehr<br />

zusammenwächst <strong>und</strong> wir Eingeborenen im Alltag <strong>und</strong><br />

anner Theke trotz lokaler Unterschiede doch alle eine gemeinsame<br />

Sprache sprechen: unser w<strong>und</strong>erbares Sauerländisch.<br />

Egal, ob wir aus Olpe, Altena, Brilon, Arnsberch<br />

oder Düdinghausen kommen.“<br />

„Wem hörsse“ erklärt auf 300 Seiten fast 1.600 Begriffe<br />

<strong>und</strong> zeigt den Lesern anhand lustiger Beispielsätze wie<br />

die Eingeborenen im Land der tausend Berge so quasseln<br />

tuhn. Hier einige Beispiele:<br />

Huilebemse<br />

die; Staubsauger; von huilen = heulen <strong>und</strong> bemse =<br />

Besen;<br />

gemeint ist also ein heulender Besen; auch: Hüllbessmen,<br />

Hüllbessem<br />

„Ersma fegich kurz durch <strong>und</strong> danach geh ich nomma<br />

mitte Huilebemse hinterher.“<br />

kackfidel<br />

vergnügt, keck<br />

„Gestern lag der Kurze noch anner Bleiche, heute hauter<br />

sich schonn widder kackfidel die Bratwurst inne Kiemen.“<br />

veräppeln<br />

jemand einen Streich spielen oder beschwindeln;<br />

auch: dabeikriegen, vergackeiern,<br />

verdummdeuveln, verkohlen<br />

„Wenner mich nomma veräppelt, dann<br />

werdich aber echt ösich.“<br />

„Wem hörsse?“ ist eine typisch sauerländische Frage.<br />

Wer sie stellt, möchte nicht wissen, welchem Musiker<br />

oder Sängerin der oder die Angesprochene gerade<br />

lauscht, sondern welcher Familie jemand angehört<br />

(„Ich hör bei Schultes“) oder zu welchem Familienmitglied<br />

sich ein kleines Kind besonders hingezogen fühlt<br />

(„Ich hör de Omma“). „Wem hörsse?“ fragt nach Zugehörigkeit<br />

<strong>und</strong> klingt dabei gleichzeitig nach muckeligem<br />

Zuhause <strong>und</strong> grüner Heimat. Einer Heimat, die<br />

man als Sauerländer stets fühlen, schmecken <strong>und</strong> riechen<br />

kann, egal, wie alt man ist oder wo man auf diesem<br />

Planeten gerade lebt.“<br />

„Wem hörsse?“ richtet sich an Sauerländisch-Anfänger<br />

<strong>und</strong> erfahrene Quaterköppe, Poahlbürger, Buiterlinge<br />

<strong>und</strong> neugierige Sauerland-Besucher.<br />

Michael Martin:<br />

Wem hörsse? – <strong>Das</strong> astreine Wörterbuch für das<br />

ganze Sauerland<br />

300 Seiten / A5<br />

ISBN: 978-3-943681-73-4<br />

LVP: 14,90 Euro<br />

Erhältlich im Buchhandel <strong>und</strong> im WOLL-Onlineshop<br />

26


Anti-Aging<br />

Good-Aging<br />

Heilpraktikerin Petra Hammecke gibt<br />

für <strong>Komplett</strong> Ges<strong>und</strong>heitstipps.<br />

Anti-Aging hat zum Ziel,<br />

den biologischen Alterungsprozess<br />

des Menschen hinauszuzögern,<br />

um die Lebensqualität<br />

möglichst<br />

lange auf hohem Niveau zu<br />

erhalten, das Leben insgesamt<br />

zu verlängern <strong>und</strong> das<br />

bei guter Ges<strong>und</strong>heit.<br />

Um unseren Organismus innerlich <strong>und</strong> äußerlich vor vorzeitiger<br />

Alterung zu schützen, hält die Natur wertvolle<br />

Stoffe bereit. Dazu gehören Vitamine, Mineralien, Spurenelemente,<br />

Antioxidantien, sek<strong>und</strong>äre Pflanzenstoffe<br />

<strong>und</strong> Aminosäuren. Alle diese Stoffe dienen zur optimalen<br />

Zellversorgung bis ins hohe Alter <strong>und</strong> das bei voller<br />

Vitalität.<br />

Unsere „unnatürliche“ Lebensweise lässt uns jedoch<br />

schneller altern, als wir müssten. Chronischer Stress, Bewegungsmangel,<br />

Nikotin, vermehrter Alkoholkonsum, unsachgemäßes<br />

Sonnenbaden, industriell stark verarbeitete<br />

Nahrungsmittel, einseitige <strong>und</strong> falsche Ernährungsweisen<br />

führen zu einer Anzahl von Symptomen <strong>und</strong> Erkrankungen.<br />

Die Folge können Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen,<br />

Herz-Kreislauferkrankungen, Gelenkschmerzen,<br />

Magen-Darm-Störungen, Pseudoallergien, Schlafstörungen,<br />

Haarausfall <strong>und</strong> ein schlechtes Hautbild sein; diese<br />

Liste könnte noch endlos fortgesetzt werden. Diesen äußeren<br />

Faktoren stehen die inneren Faktoren, wie genetisch<br />

bedingte Prozesse <strong>und</strong> altersbedingte Veränderungen<br />

der Hormonproduktion, gegenüber.<br />

Um aktiv <strong>und</strong> ges<strong>und</strong> ein hohes Alter zu erreichen, können<br />

wir viele Faktoren selbst beeinflussen. Ein ges<strong>und</strong>er<br />

Lebensstil, der geprägt ist durch ausgewogene Ernährung,<br />

Bewegung <strong>und</strong> ausreichend Schlaf, hält unsere<br />

Zellen fit.<br />

In der Anti-Aging- Küche wird besonders auf Regionales,<br />

Saisonales <strong>und</strong> Bioprodukte gesetzt. Diese ehrliche<br />

Küche achtet auf möglichst naturbelassene <strong>und</strong> abwechslungsreiche<br />

Kost mit wenig Kohlenhydraten aus<br />

Brot, Nudeln, Reis, diese werden ausgetauscht durch<br />

viel saisonales Gemüse, Saaten, Kresse, Samen <strong>und</strong> Nüsse.<br />

Außerdem wird auf tierische Fette verzichtet, dafür<br />

kommen Öle mit einem hohen Omega-3-Fettsäure-Anteil<br />

zum Einsatz.<br />

Auch die Darmges<strong>und</strong>heit ist beim Anti-Aging von immenser<br />

Bedeutung, denn nur ein normales Darmmilieu<br />

<strong>und</strong> eine ges<strong>und</strong>e Darmschleimhaut sorgen für eine optimale<br />

Nährstoffaufnahme.<br />

Regelmäßige Bewegung von mindestens 30 Minuten<br />

mehrmals pro Woche, wie Nordic Walking, Jogging im<br />

Grünen, Fahrrad fahren, Schwimmen oder Pilates, aktivieren<br />

die Entgiftungsorgane, stärken die Muskeln, bauen<br />

Stress ab <strong>und</strong> beugen Übergewicht vor.<br />

Eine ganzheitliche Gesichts- <strong>und</strong> Körperpflege ist ebenso<br />

Teil des Anti-Agings. Geeignet sind Bürstenmassagen<br />

zur Anregung des Lymphflusses, Wechselduschen, Saunabesuche,<br />

Kräuter- <strong>und</strong> Entschlackungsbäder, Körperpeelings<br />

<strong>und</strong> Gesichtsbehandlungen.<br />

Mit zunehmenden Alter verlangsamt sich der Prozess der<br />

Hauterneuerung. Die Hautdurchblutung, der Wasser- <strong>und</strong><br />

Kollagengehalt der Haut nimmt ab, Elastizität <strong>und</strong> Spannkraft<br />

gehen verloren, es bilden sich Falten <strong>und</strong> Fältchen.<br />

Hinzu kommen Pigmentstörungen (Altersflecken). Haardichte<br />

<strong>und</strong> Haarwachstum lassen nach.<br />

Medizinische Anti-Aging-Therapien zielen darauf ab,<br />

dass körperliche Vitalität auch äußerlich zum Ausdruck<br />

kommt. Ein gezieltes Hautpflegeprogramm für zu Hause<br />

gehört ebenso dazu wie eine mögliche ästhetische Behandlung<br />

in einer dafür spezialisierten Praxis, die individuelle<br />

Wünsche <strong>und</strong> Bedürfnisse im Bereich der Hautverjüngung<br />

realisieren kann.<br />

Wahre Schönheit kommt eben von innen <strong>und</strong> von außen.<br />

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ÜBER DEN WOLKEN ...<br />

vergeht die Zeit wie im Fluge<br />

Von Martin Büdenbender<br />

„Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein.<br />

Alle Ängste, alle Sorgen, sagt man, blieben darunter verborgen.<br />

Und dann - würde was uns groß <strong>und</strong> wichtig erscheint,<br />

plötzlich nichtig <strong>und</strong> klein.“<br />

Liedermacher Reinhard May hat das Lied von der Schönheit<br />

des Fliegens schon 1974 komponiert <strong>und</strong> weiß,<br />

selbst begeisterter Freizeitpilot, wovon er spricht. Auch<br />

der Plettenberger Dieter Schauerte kann ein Lied davon<br />

singen. Schon als junger Mann hat ihn die Leidenschaft<br />

für das Fliegen gepackt. Mit Anfang 20 hat er zusammen<br />

mit einem Fre<strong>und</strong> vom ersten Ersparten für 15.000 Mark<br />

einen kleinen Motorflieger erstanden.<br />

Heute ist er stolzer Besitzer einer Cessna Baujahr 1978.<br />

Die Maschine ist topp gepflegt. Man hört es am sonoren<br />

Brummen des Motors. Von Küntrop startet Dieter Schauerte<br />

zum R<strong>und</strong>flug über das Lennetal <strong>und</strong> ich darf mitfliegen.<br />

Mit an Bord habe ich meine Fotoausrüstung. Nur<br />

zu gerne möchte ich etwas von der grenzenlosen Freiheit,<br />

die Reinhard May so schön besungen hat, einfangen<br />

<strong>und</strong> in Bildern festhalten.<br />

Es ist nicht mein erster Flug. Küntrop habe ich in nachhaltiger<br />

Erinnerung. Vor gut zwanzig Jahren habe ich hier<br />

Fotos für eine Reportage über den Luftsportverein Sauerland<br />

gemacht. Ein besonderes Erlebnis war vor allem<br />

der Flug in einem Segelflugzeug. <strong>Das</strong> war extremer als<br />

ein Offroad-Trip mit einem Geländewagen. Jedes Schlagloch<br />

ist harmlos im Vergleich zu den Luftlöchern <strong>und</strong> Turbulenzen,<br />

durch die sich so ein Segler kämpft. Ich wurde<br />

durchgeschüttelt <strong>und</strong> durchgerüttelt <strong>und</strong> bin dem Flieger<br />

damals ziemlich blass entstiegen. Die Fotos sind trotzdem<br />

schön geworden.<br />

<strong>Das</strong> Lennetal aus der Vogelperspektive<br />

Diesmal ist das etwas besser, aber nur etwas. Dieter<br />

Schauerte ist ein erfahrener Pilot <strong>und</strong> gibt sich alle Mühe,<br />

einen ruhigen Flug hinzulegen, damit ich ungestört fotografieren<br />

kann. Trotzdem ist das gar nicht so einfach.<br />

Die Kamera bekomme ich selten ruhig gehalten. Der Sucher<br />

wandert vor meinem Auge hin <strong>und</strong> her. Außerdem<br />

trennt mich die Plexiglasscheibe von der w<strong>und</strong>erbaren<br />

Aussicht auf das Sauerland, die man von hier oben hat.<br />

Wir überfliegen Neuenrade. Die Stadt spiegelt sich in der<br />

Tragfläche des Flugzeugs. Wenig später wird der Blick<br />

frei auf Werdohl. Unverkennbar windet sich die Lenne<br />

als blaues Band in einer doppelten Schleife durch die<br />

Stadt. Dieter Schauerte fliegt jetzt die Lenne abwärts.<br />

Altena mit der Burg taucht vor uns auf. - Wie schön das<br />

Lennetal ist!<br />

Eine elegante Kehrtwende <strong>und</strong> schon führt der Flug in<br />

Richtung Plettenberg. Vorne ist die Vier-Täler-Stadt <strong>und</strong><br />

dahinter die Biggesee-Talsperre zu erkennen. Sie scheint<br />

gar nicht weit weg zu sein, mit dem Flugzeug nur ein<br />

Katzensprung. Noch einmal überfliegen wir Werdohl<br />

<strong>und</strong> schon geht es zurück in Richtung Flughafen Küntrop.<br />

Schade. Die Zeit ist wie im Fluge vergangen....<br />

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Von Rüdiger Kahlke<br />

EXPEDITION ZU DEN EINZELLERN –<br />

SORPESEE EIN ELDORADO FÜR<br />

JUNGE FORSCHER<br />

Text Rüdiger Kahlke<br />

Fotos Martin Büdenbender<br />

Ökologische Station an der Jugendherberge Langscheid attraktiver Unterrichtsort –<br />

Roland Schettler: Neue Lernkanäle öffnen<br />

30<br />

Roland Schettler betreut<br />

die Ökologische Station.<br />

Foto: Rüdiger Kahlke<br />

„Moment, ich hab hier<br />

was.“ „Ich hab ein<br />

Schwebesternchen gef<strong>und</strong>en.“<br />

„Ich habe diesen<br />

grünen Knubbelhaufen<br />

gef<strong>und</strong>en.“ Im<br />

Schulungsraum „Amecke“<br />

der Jugendherberge<br />

S<strong>und</strong>ern-Langscheid<br />

wird Entdeckergeist<br />

spürbar. Zwei Tage forschen<br />

die Schüler des<br />

Märkischen Gymnasiums<br />

Hamm an der Ökologischen Station <strong>Sorpe</strong>see –<br />

eine Idee der Schulleitung. Ihr Camp, die Jugendherberge,<br />

bietet Equipment <strong>und</strong> Labore. Ein außerschulischer<br />

Lernort. Ein Aushängeschild für die Region.<br />

Wer eines der winzigen Organismen im Wassertropfen<br />

auf dem Objektträger unterm Mikroskop gesehen hat,<br />

jubelt. Während einige noch konzentriert durchs Okular<br />

schauen, ist Kristin Menke gefordert, die Entdeckungen<br />

zu begutachten. Sie hat für ihren Leistungskurs Biologie<br />

die Exkursion ins Sauerland organisiert. „So einen See<br />

haben wir zu hause nicht. Hier können sie praktische<br />

Sachen machen. <strong>Das</strong> können wir in der Schule so nicht<br />

leisten“, sagt die Pädagogin. An der <strong>Sorpe</strong> erwartet die<br />

Schüler ein strammes Programm. Sie müssen raus. Raus<br />

aufs Wasser oder raus in den Wald. „Erlebnispädagogik“<br />

nennt Roland Schettler das. Der Biologielehrer aus Halver<br />

betreut seit 12 Jahren die Ökologische Station an der<br />

<strong>Sorpe</strong>, wechselweise mit einem Kollegen.<br />

Die Suche nach außerschulischen Lernorten mit Bereich<br />

der ökologischen Freilandarbeit war vor mehr als 16 Jahren<br />

ein Gr<strong>und</strong> für die Einrichtung der Station. Zudem gab


es in Nordrhein-Westfalen bis dato keine biologische Station,<br />

die Untersuchungen an einem größeren stehenden<br />

Gewässer ermöglichte. Mit der Einrichtung an der<br />

<strong>Sorpe</strong> wurde Neuland betreten. Davon profitierten nicht<br />

nur Schulen <strong>und</strong> Schüler durch einen attraktiven außerschulischen<br />

Lernort, sondern auch das Deutsche Jugendherbergswerk.<br />

<strong>Das</strong> kann durch die Kurse seine Kapazitäten<br />

in der Jugendherberge Langscheid besser auslasten.<br />

Der Spaß fährt mit<br />

9.15 Uhr: Von der Terrasse der Jugendherberge in<br />

Langscheid zeigt Roland Schettler auf die in der Sonne<br />

grau-glitzernde Boje am gegenüberliegenden Ufer. –<br />

<strong>Das</strong> Ziel der Exkursion mit vier Booten. Die 17 Schüler<br />

packen sich das Equipment: Echolot für Tiefenmessungen,<br />

Glasgefäß zur Probenentnahme, Netz für Plankton,<br />

Kabeltrommel mit Mess-Sonde für Sauerstoff <strong>und</strong><br />

Temperatur. Einer schleppt den Elektromotor für eines<br />

der Boote. Die anderen müssen paddeln – nicht zum<br />

Vergnügen aller Teilnehmer. Kabbeliges Wasser. Einer<br />

blickt besorgt zum Himmel:<br />

„Wir haben hier gleich das große<br />

Plästern.“ Die Koordination<br />

beim Paddeln lässt noch<br />

Luft nach oben. Eine Schülerin<br />

gibt den Takt vor: „Eins, zwei.“<br />

<strong>Das</strong> Boot schiebt sich vor. Die<br />

Stimmung wird besser. Jetzt<br />

fährt auch Spaß mit.<br />

9.30 Uhr: Die Boote liegen<br />

im Pulk um die Boje. Roland<br />

Schettler ist für klare Ansagen,<br />

verteilt die Aufgaben. „Jeden<br />

Meter den O2-Gehalt <strong>und</strong> die<br />

Temperatur messen“, ist die<br />

Aufgabe in unserem Boot. Zwei Schüler lassen die Sonde<br />

ins Wasser gleiten. Cora (18) notiert auf Zuruf die<br />

Messwerte: „12,34 auf vier Meter, 12,6 auf sechs Meter“,<br />

gibt ihr Mitschüler durch. Im Boot nebenan nimmt Kristin<br />

Menke mit Schülerinnen Wasserproben aus verschiedenen<br />

Tiefen. Sie fischen in etwa fünf Metern Tiefe nach<br />

Plankton. „Am Tiefenprofil kann man sehen, ob Nährstoffe<br />

in den Organismen eingebaut sind“, erklärt Schettler,<br />

der zwischendurch auch als Bootsmann <strong>und</strong> Assistent<br />

gefragt ist, wenn die Technik irgendwo „klemmt“.<br />

Der Versuch ermöglicht Vergleiche mit Proben vom Vortag.<br />

Da stand das Vorbecken im Fokus. Der Unterschied:<br />

durch siedlungsnahe Einträge ist das Wasser bei Amecke<br />

deutlich nährstoff- <strong>und</strong> planktonreicher als im See,<br />

die Wasserqualität nicht so gut. Die Schüler finden das<br />

durch Vergleiche selber raus.<br />

10 Uhr: Ege (16) müht sich den Anker zu lichten. Ein<br />

Schüler hilft, bis die Metallplatte wieder auftaucht <strong>und</strong><br />

50 Meter Seil im Korb liegen. Skeptischer Blick auf die<br />

Finger. Blasen? <strong>Das</strong> Kabel der Mess-Sonde verdreht sich<br />

beim Einholen. „<strong>Das</strong> wird aufgerollt wie zu Hause bei<br />

Papa die Kabeltrommel“, hilft Schettler den Schülern<br />

praxisnah. 20 Minuten später sind die Boote wieder festgemacht.<br />

Wasser wird unterm Mikroskop lebendig<br />

10.30 Uhr: Hektik in „Amecke“. Jeder sucht sich einen<br />

Platz mit Mikroskop, träufelt mit der Pipette <strong>Sorpe</strong>-Wasser<br />

aufs Glasplättchen. Jetzt geht es darum, die Beute<br />

des Morgens auszuwerten. Beim Mikroskopieren ist<br />

die Lethargie des Morgens verflogen. Kristin Menke erklärt<br />

kurz das Prozedere. Schnell kommen die ersten<br />

Erfolgsmeldungen. „Frau Menke, gucken Sie mal.“ Wer<br />

identifiziert hat, was zu sehen ist, schreibt<br />

es an die Tafel. Andere suchen in den Bestimmungskarten<br />

oder blättern im Bestimmungsbuch<br />

„<strong>Das</strong> Leben im Wassertropfen“,<br />

um den F<strong>und</strong> zu identifizieren.<br />

11.15 Uhr: Die Tafel füllt sich mit Plankton-Namen:<br />

14 verschiedene Organismen,<br />

darunter Stabkieselalge, Hohlstern,<br />

Schwebe sternchen oder Viergeißel, haben<br />

die Schüler identifiziert, ihre Entdeckungen<br />

zum Teil mit dem Smartphone fotografiert.<br />

Bis zum Mittagessen ist das Soll erfüllt. Am<br />

Nachmittag geht es weiter. Dann steht Photosynthese<br />

auf dem St<strong>und</strong>enplan.<br />

Tunahan (17) hat unterm Mikroskop „verschiedene Arten<br />

gesehen, die man vorher nicht gesehen hat“. Er findet<br />

„es ganz schön hier mit dem See <strong>und</strong> der Landschaft“.<br />

„Man lernt, mit Mess-Daten umzugehen“, sagt<br />

einer. Und das, obwohl die Schüler schon am ersten Tag<br />

„geschockt waren, wie wenig Freizeit wir haben“. Aber:<br />

Die Verbindung von Theorie <strong>und</strong> Praxis bei der zweitägigen<br />

Exkursion kommt an. Verhaltenes Lob für den Kursleiter:<br />

„Herr Schettler erklärt gut.“<br />

Gute Übung fürs Abitur<br />

„Die Lebewesen kannten alle zunächst nicht. Die Schüler<br />

haben schnell gelernt <strong>und</strong> das umgesetzt. Man merkt,<br />

31


die können was“, ist auch Kristin Menke zufrieden. Daten<br />

zu erheben <strong>und</strong> auszuwerten, sind Fähigkeiten, die<br />

auch bei der Abitur-Prüfung gefragt sind. Einen Vorgeschmack<br />

bietet die Klausur nach der Exkursion.<br />

Am lebenden Objekt zu arbeiten, gefällt den Schülern,<br />

hat Roland Schettler in vielen Kursen beobachtet. Als<br />

Biologie-Lehrer weiß er, was gefordert wird. Für ihn<br />

kommt es auf die Balance an, Wissen zu vermitteln, aber<br />

den Schülern den Spaß am Entdecken nicht zu verderben.<br />

„Man muss sich schnell auf immer neue Lerngruppen<br />

einstellen <strong>und</strong> sie abholen, wo sie stehen“, sagt er.<br />

Stärken <strong>und</strong> Schwächen zu erkennen, schnell reagieren<br />

zu müssen, macht für ihn den Reiz der Arbeit in der Station<br />

aus. Ein Problem: Mit G 8, der Verkürzung der Schulzeit<br />

in der Oberstufe, sind die Kursteilnehmer jünger als<br />

früher. „<strong>Das</strong> Vorwissen ist geringer“, sagt Schettler. Darauf<br />

muss sich das Team an der Öko-Station einstellen.<br />

Aushängeschild fürs Sauerland<br />

Mittwochs bis freitags unterrichtet Schettler an der <strong>Sorpe</strong>,<br />

zum Wochenbeginn am Gymnasium in Halver. Er <strong>und</strong><br />

sein Kollege wollen den Gruppen helfen, „neue Lernkanäle<br />

zu öffnen“. Die können selbst etwas machen <strong>und</strong><br />

sich Stoff erarbeiten. <strong>Das</strong> Kursprogramm baut auf dem<br />

Lehrplan Biologie für die Oberstufe auf. <strong>Das</strong> wissen viele<br />

Schulen zu schätzen. Die Stammk<strong>und</strong>schaft in der Ökologischen<br />

Station in Langscheid ist groß.<br />

Seit Gründung der Station 2001 haben weit über 8.000<br />

Jungforscher die Möglichkeiten in <strong>und</strong> an der Jugendherberge<br />

genutzt. Kristin Menkes Fazit nach der ersten Exkursion<br />

mit Schülern zur <strong>Sorpe</strong>: „<strong>Das</strong> Sauerland hat viel<br />

zu bieten.“ <strong>Das</strong> ist wohl auch ein Gr<strong>und</strong>, warum Roland<br />

Schettler Anfragen aus Hessen, Rheinland-Pfalz <strong>und</strong> Berlin<br />

bekommt. Damit wird die Ökologische Station auch<br />

zum Aushängeschild <strong>und</strong> Werbeträger für das Sauerland.<br />

32


• Der <strong>Sorpe</strong>see ist mit 70 Mio. Kubikmetern Stauraum<br />

zwar nicht die größte Talsperre in der Region, mit 57<br />

Metern aber der tiefste See im Einzugsbereich der<br />

Ruhr. Damit gilt die Talsperre als idealer Ort für gewässerökologische<br />

Untersuchungen.<br />

• Etwa 600 Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler gehen pro Jahr<br />

in der Jugendherberge Langscheid auf Entdeckertour.<br />

Von März bis <strong>Oktober</strong> forschen sie auch auf<br />

dem See. Dazu stehen vier Boote zur Verfügung.<br />

• Daneben bieten Exkursionen im Wald (Kyrill-Flächen)<br />

Einblick in ökologische Zusammenhänge. Die umliegenden<br />

Wälder eignen sich gut für wald- <strong>und</strong> bodenökologische<br />

Untersuchungen.<br />

• Zwei Lehrkräfte, die dazu aus dem Schuldienst abgeordnet<br />

sind, betreuen die Station <strong>und</strong> leiten die Kurse.<br />

• Die Kursteilnehmer können alle Arbeitsschritte von der<br />

Probenentnahme über Analysen im Labor bis zur Auswertung<br />

<strong>und</strong> Dokumentation selbst vornehmen.<br />

• Die Ökologische Station an der <strong>Sorpe</strong> ist seit 2001 in<br />

Betrieb. Sie wird vom Deutschen Jugendherbergswerk<br />

<strong>und</strong> der Bezirksregierung Arnsberg getragen. Die NRW-<br />

Stiftung hat die Ausstattung mit Laborgeräten gefördert.<br />

Sie fördert auch die Kursteilnahme von Schülern,<br />

z. B. durch Übernahme von Fahrtkosten.<br />

• Anmeldungen laufen über die Jugendherberge,<br />

Tel. 02935-1776, Mail: jh-sorpesee@djh-wl.de<br />

• Die Jugendherberge bietet zudem viele Sportmöglichkeiten<br />

wie eine Multisportanlage mit Kunstrasen,<br />

eine hausinterne Surfschule <strong>und</strong> Stand-up-Paddling.<br />

• Information: www.oeko-sorpe.de, www.nrw-stiftung.<br />

de/projekte/projekt.php?pid=332<br />

Wir können nicht hexen, aber wir liefern die perfekten Gerüstsysteme!<br />

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DIE APOSTELKIRCHE<br />

ZU HERSCHEID<br />

Eine 1000-jährige Geschichte<br />

Von Iris Kannenberg<br />

Weiß man etwas Genaueres über ihre Geschichte?<br />

Für den westfälischen Bereich gehörte diese Kirche zu<br />

den zwölf Ur-Pfarreien.<br />

Sie wurde von Karl dem Großen gegründet. Er strukturierte<br />

die Kirche in Deutschland damals neu.<br />

34<br />

Herscheid, auf den ersten Blick eine eher unscheinbare<br />

kleine Gemeinde zwischen Lüdenscheid <strong>und</strong> Plettenberg.<br />

Wie gesagt, auf den ersten Blick. Denn mitten<br />

im Dorf steht - selbst von vielen Herscheidern<br />

eher unbeachtet- eine Kirche, die es in sich hat. Mein<br />

Interviewpartner, Pastor Bodo Meier weiß eine Menge<br />

über dieses besondere Zeugnis einer vergangenen<br />

Zeit zu erzählen <strong>und</strong> teilt dieses Wissen gerne mit mir.<br />

Draußen sind es an diesem Nachmittag über 30 Grad,<br />

im Inneren der Kirche laden w<strong>und</strong>erbar kühle 20 Grad<br />

geradezu dazu ein, in dem Kirchenschiff umherzustreifen<br />

<strong>und</strong> all die Kostbarkeiten dort genauer unter die<br />

Lupe zu nehmen.<br />

Bei der Kirche handelt es sich um eine sogenannte<br />

Hallenkirche mit zweischiffigem Querhaus, Chor <strong>und</strong><br />

ungegliedertem Westturm. Romanische, gotische <strong>und</strong><br />

barocke Elemente treffen hier ungehindert auf die<br />

Moderne <strong>und</strong> gehen eine ganz besondere <strong>und</strong> dabei<br />

sehr anmutige Symbiose ein.<br />

Diese Kirche hat ja eine wirklich lange Geschichte.<br />

Erstaunlich lang finde ich. Die Anfänge reichen circa<br />

1000 Jahre zurück.<br />

1000 Jahre? Also gab es sie schon im tiefsten Mittelalter?<br />

Ja, ihre Anfänge reichen tatsächlich so weit zurück. Seit<br />

1000 Jahren haben hier Menschen Gott angebetet, ihre<br />

Sorgen vorgetragen, geklagt, aber auch ihrem Schöpfer<br />

gedankt. <strong>Das</strong> ist eine lange Zeit. Die F<strong>und</strong>amente im Bereich<br />

der Sakristei sind der älteste Teil der Kirche.<br />

Was bedeutet das genau, „Ur-Pfarrei“?<br />

Wenn Sie so wollen, bedeutet das ganz schlicht „Hauptkirche“.<br />

Von dort aus wurden feste Gebiete gegründet,<br />

denen wiederum neue Pfarrkirchen vorstanden. Im Prinzip<br />

kann man sagen, dass es Karl dem Großen daran gelegen<br />

war, Strukturen zu schaffen, die sein Reich übersichtlicher<br />

machten.<br />

Karl dem Großen war zudem sehr daran gelegen, neue<br />

Bildungszentren zu gründen, seinem Reich eine feste<br />

Ordnung zu geben. Und damit sich selbst <strong>und</strong> seinen<br />

Untertan auch Sicherheit. Sie wussten, sie gehörten zu<br />

ihm. Standen unter seinem Schutz. Ohne wenn <strong>und</strong> aber.<br />

Dafür waren sie ihm dann verpflichtet. Ebenfalls ohne<br />

wenn <strong>und</strong> aber.<br />

Man konnte einem Pfarrer dann sagen: „Du bist jetzt hier<br />

das Oberhaupt <strong>und</strong> verantwortlich für genau dieses Gebiet.“<br />

Ab diesem Zeitpunkt wurde das Ganze auch kartographisch<br />

festgelegt. Wenn man will, schuf Karl mit<br />

solchen Gründungen die Voraussetzungen zur Manifestierung<br />

des späteren Deutschen Reiches.<br />

Im Prinzip gab es tatsächlich so das erste Mal eine<br />

durchdachte feste Struktur aus der Hand eines deutschen<br />

Herrschers.<br />

Die waren damals ja sehr viel unterwegs, die deutschen<br />

Kaiser ...<br />

Ja eigentlich nur. Es gab ja keine festen Städte für die<br />

Herrscher. Um ein Reich wirklich zu regieren, musste<br />

man sich dauernd quer durchs Land bewegen.<br />

Ist diese Kirche denn romanisch zu nennen? Zumindest<br />

vom F<strong>und</strong>ament her?<br />

<strong>Das</strong> F<strong>und</strong>ament auf jeden Fall. Baulich haben ja ganz<br />

viele daran mitgewirkt. Es handelt sich hier um eine frühere<br />

Wehrkirche, die dem Schutz der Bevölkerung diente.<br />

<strong>Das</strong> älteste, was baulich noch vorhanden ist, sind diese<br />

beiden r<strong>und</strong>en Säulen dort, die Sie dahinten sehen können.<br />

Die stammen tatsächlich noch aus dem 13. Jahrh<strong>und</strong>ert,<br />

also der Blütenzeit der Romanik. Peu à peu sind<br />

andere bauliche Maßnahmen dazu gekommen. Und da


man nicht so schnell baute wie heute, waren die r<strong>und</strong>en<br />

Säulen irgendwann einfach out. Man baute mit den „hippen“<br />

quadratischen Säulen weiter. Eine Kuriosität.<br />

Als ehemalige Dorfkirche ist sie natürlich nicht aus einem<br />

Guss entstanden. Man hat sie allmählich fertig gebaut.<br />

Fast wie den Kölner Dom. Nur ganz so lange hat<br />

man glücklicherweise nicht gebraucht.<br />

Die Kirche an sich ist ja relativ schmucklos. Typisch<br />

Romanisch eben.<br />

So schmucklos ist sie eigentlich nicht. Die ganze Kirche<br />

wird unter ihrem Putz total bunt sein.<br />

Sie meinen, so bemalt wie dort vorne mit den Fresken,<br />

die man vor einigen Jahren bei Restaurierungsarbeiten<br />

frei gelegt hat?<br />

Ja, wir nehmen an, dass besonders der Chor-Raum komplett<br />

ausgemalt war. Vorne an den Säulen kann man<br />

auch einiges der Ursprungs-Bemalung erkennen. Dort ist<br />

jedoch einfach nur Mauerwerk nachgemalt worden. Vorne<br />

im Chor-Raum sehen wir indes die zwölf Apostel. <strong>Das</strong><br />

Besondere: Die Apostel starben bis auf Johannes alle den<br />

Märtyrertot. Man hat sie so gemalt, dass man die Art<br />

ihres Todes erkennen kann. So sieht man zum Beispiel<br />

den Apostel Andreas. Er ist noch gut zu erkennen. Vor<br />

ihm steht das Andreas-Kreuz, an dem er gestorben ist.<br />

Die Malerei ist also bis heute unter dem weißen Putz<br />

verborgen? Ist geplant, die Ursprungs-Malerei irgendwann<br />

wieder sichtbar zu machen?<br />

<strong>Das</strong> wäre schön, aber das ist für uns unbezahlbar. <strong>Das</strong><br />

wäre richtig teuer. Leider.<br />

Die Malereien dürften übrigens so von 1704 sein. Vielleicht<br />

auch älter.<br />

den die Apostel dargestellt. Deshalb hat man sich wohl<br />

entschlossen, die Kirche 1971 neu zu benennen. Früher<br />

hieß die Kirche nämlich Sankt Cyriacus. Er ist ein Schutz-<br />

Heiliger. Er gehört zu den 14 Nothelfern, also zu den Heiligen,<br />

die man auch heute noch anruft, wenn es brenzlig<br />

wird. An den vielen unterschiedlichen Stil-Formen hier in<br />

der Kirche sieht man einfach, dass sich hier viele Menschen<br />

über viele Jahrh<strong>und</strong>erte hinweg verewigt haben.<br />

Was hat es mit diesem besonderen Altar auf sich?<br />

Dem gotischen Altar, der jetzt in Altena steht <strong>und</strong> von<br />

kunsthistorisch großer Bedeutung ist?<br />

<strong>Das</strong> ist eine eher traurige Geschichte. Man hatte hier diesen<br />

besonderen Altar aus dem 16. Jahrh<strong>und</strong>ert. Den ursprünglichen<br />

gotischen Altar. Reich verziert mit ganz viel Gold. Der<br />

steht heute in Altena <strong>und</strong> ist dort ein ganz besonderes Museumsstück,<br />

das von vielen Gästen aus aller Welt bew<strong>und</strong>ert<br />

wird. Leider wusste man ihn hier nicht zu schätzen. Er<br />

war den Menschen schlichtweg zu altmodisch. Und man<br />

hat ihn daher einfach in die Ecke gestellt.<br />

Dafür hat man einen riesigen Barock-Altar im Chor aufgestellt.<br />

Ein wahres Ungetüm. Teile dieses Barock-Altars finden<br />

sich noch überall hier. Die bunten Säulen, die man hier<br />

vorne sehen kann, gehörten zu diesem Riesen, auf den die<br />

Menschen damals sehr stolz waren. Passiert ist das Anfang<br />

des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts. Teile dieses damals ultra-modernen<br />

Barock-Stücks findet man im ganzen Kirchenraum verteilt.<br />

Wieso ist der Ursprungsaltar dann nach Altena<br />

gewandert?<br />

Irgendwann kam jemand aus Altena vorbei, der wohl<br />

einen guten Geschmack hatte <strong>und</strong> ein Auge dafür, wie<br />

wertvoll der alte Altar wirklich war. Er hat einfach gefragt,<br />

ob er ihn wohl haben könnte. Die Herscheider haben<br />

„nimm mit“ gesagt, <strong>und</strong> seitdem steht dieses Original<br />

als Schmuckstück in Altena.<br />

Der wuchtige Barock-Altar ist dann übrigens im zweiten<br />

Weltkrieg zerstört worden. Der neue Holz-Altar, den man<br />

hier jetzt sehen kann ist von 1952. Also Nachkriegsware.<br />

Heißt die Kirche aufgr<strong>und</strong> dieser Fresken Apostel-<br />

Kirche?<br />

Ja, einmal wegen der Fresken, zum anderen wegen der<br />

vielen hier ausgestellten Apostel-Figuren, die eigentlich<br />

zum zerstörten barrocken Alter gehörten. Zudem<br />

hat man in den siebziger Jahren die Bilder gef<strong>und</strong>en,<br />

die Sie hier an den Wänden sehen. Auch auf ihnen wer-<br />

35


In seiner Schlichtheit hat er auch etwas.<br />

Ja, er hat etwas, aber er ist natürlich nicht zu vergleichen<br />

mit dem Ursprungs-Altar. Leider. Etwas ganz ausgefallenes,<br />

sehr altes ist aber auch das Chorgestühl hier.<br />

Man sieht die Jahreszahl 1548. Eingeschnitzt sind die damaligen<br />

Stände. Man kann den Bauern, den Ritter <strong>und</strong><br />

auch den König erkennen. Besonders anzumerken ist<br />

übrigens die Dame des Ritters, die ihm die Zunge herausstreckt.<br />

Auch das ist etwas sehr Außergewöhnliches<br />

in unserer Kirche hier, das bisher nicht erklärt werden<br />

konnte. Man geht aber davon aus, dass die Damen hier<br />

schon sehr früh die Hosen anhatten.<br />

Ein durchgängiges Motiv ist der Drachen, der mit Sankt<br />

Cyriacus in Verbindung gebracht wird. Den man wiederum<br />

dafür verantwortlich macht, dass er nicht nur böse<br />

Geister austreiben konnte, sondern eben auch ein Bezwinger<br />

der Drachen war.<br />

Hier sind auch über all noch Namen in die Bänke<br />

eingeritzt.<br />

Auch das gehört zu den Überbleibseln der vergangenen<br />

Jahrh<strong>und</strong>erte. Zusammen z.B. mit Grabplatten, die jetzt<br />

an den Wänden hängen. Die man bei Restaurierungsarbeiten<br />

im Boden fand. Dazu gibt es auch noch eine kuriose<br />

Geschichte. Die Sakristei nebenan, ist ja der älteste<br />

Teil der Kirche.<br />

Am Anfang des vergangenen Jahrh<strong>und</strong>erts standen Konfirmanden<br />

aufgeregt in dieser Sakristei. Eines der Mädchen<br />

zappelte wohl besonders heftig mit den Füßen hin<br />

<strong>und</strong> her. Für alle völlig unerwartet, brach der Boden zusammen,<br />

<strong>und</strong> sie stand inmitten von Gebeinen <strong>und</strong> Totenschädeln.<br />

Man hatte einen alten Friedhof gef<strong>und</strong>en.<br />

Die Konfirmation war dann wohl erst einmal gelaufen.<br />

<strong>Das</strong> Mädchen hatte einen echten Schock.<br />

Tatsache ist, dass um die Kirchen herum früher immer<br />

Friedhöfe waren. Und da die Kirche ständig erweitert<br />

wurde, hat man sie wohl über den Friedhof gebaut. Eine<br />

recht unheimliche Erfahrung für ein 14-jähriges Mädchen,<br />

dass eigentlich nur konfirmiert werden wollte.<br />

Wie sieht es jetzt aus mit der Kirche? Steht sie nach<br />

1000 Jahren jetzt möglicherweise genauso auf der Abschussliste<br />

wie so manch anderes Kirchengebäude?<br />

Nein, das ist wirklich das letzte, was wir tun werden, uns<br />

von dieser Kirche zu trennen. Sie ist gut besucht, gerade<br />

auch sonntags in den Gottesdiensten, die Gemeinde<br />

ist lebendig. Die Kirche ist denkmalgeschützt. Und wir<br />

planen gerade, die sie noch weiter zu restaurieren. Zudem<br />

muss dringend einiges erneuert werden. Zum Beispiel<br />

die Heizung.<br />

Aber dabei wird die ursprüngliche Bausubstanz erhalten<br />

bleiben, oder?<br />

Natürlich! Und wer weiß, was wir noch so finden werden.<br />

Spannend ist <strong>und</strong> bleibt es auf jeden Fall.<br />

Bemerkenswert ist ja auch die barocke Orgel, die wir<br />

hier noch haben. Und natürlich die Kanzel.<br />

Ja, diese beiden sind auch eine Attraktion. Und sehr gut<br />

erhalten. Alles in allem gibt es in dieser Kirche für den<br />

Besucher viel zu entdecken. Geschichtsträchtiges <strong>und</strong><br />

auch weniger rühmliches. Im zweiten Weltkrieg gab es<br />

hier einmal einen Pastor, der sich den Nationalsozialisten<br />

sehr verpflichtet fühlte. Die Herscheider an sich<br />

konnte das aber nicht lange überzeugen, es gab viel<br />

Wiederstand dagegen. Besonders von der Frauenhilfe.<br />

Viele Herscheider wurden dann auch zwangsrekrutiert.<br />

Mussten zum Beispiel am Bau der <strong>Verse</strong>talsperre mitarbeiten.<br />

Auch das gehört zu einer fast 1000-jährigen Geschichte<br />

dazu. Rühmliches, aber auch unrühmliches. All<br />

das hat diese Kirche bereits gesehen <strong>und</strong> überstanden.<br />

Was mich einfach immer wieder berührt <strong>und</strong> andächtig<br />

macht, ist die Vorstellung, wie viele Menschen hier gehofft,<br />

gelitten, gelebt <strong>und</strong> gebetet haben. So eine lange<br />

Reihe von Menschen, die dieses Gotteshaus getragen<br />

haben. Und das Haus sie. Man kann manchmal fast ein<br />

Echo aus diesen 1000 Jahren hören. So etwas nicht zu<br />

erhalten, wäre schon so etwas wie ein Sakrileg.<br />

Sind Sie glücklich hier?<br />

Ja, ich bin glücklich <strong>und</strong> stolz, hier zu arbeiten. Diese Kirche<br />

ist ein echter Schatz, der gar nicht so richtig wahrgenommen<br />

wird. Noch nicht. Aber wir arbeiten dran. Auch,<br />

um diesen Schatz zu erhalten. Vielleicht die nächsten<br />

1000 Jahre. Wer weiß ...<br />

36


3. OKTOBER: KÜRBISMARKT IN RÄRIN<br />

812,5 Kilogramm hat ein Riesenkürbis der Sorte Atlantic<br />

Giant aus Bayern vor zwei Jahren auf die Waage gebracht<br />

<strong>und</strong> damit den deutschen Rekord geknackt. Derart<br />

gigantische Kürbisse gibt es in Rärin zwar nicht zu sehen.<br />

Dennoch dreht sich jedes Jahr am 3. <strong>Oktober</strong> im kleinen<br />

Bergdorf Rärin alles um die große Frucht.<br />

Der Kürbismarkt, der vor 16 Jahren einmal ganz bescheiden<br />

gestartet ist, hat sich inzwischen zum größten seiner<br />

Art im ganzen Sauerland gemausert. Für viele ist ein Besuch<br />

in Rärin längst ein Muss geworden. Aus allen Himmelrichtungen<br />

strömen die Massen an diesem Tag in das<br />

Bergdorf. Auch diesmal wird es am 3. <strong>Oktober</strong> zwischen<br />

11 <strong>und</strong> 18 Uhr kaum anders sein.<br />

Der Veranstalter, die „Interessengemeinschaft Räriner<br />

Kürbismarkt“, hat daher alle Hände voll zu tun, um diesen<br />

Ansturm zu handhaben. Gut, dass man auf die Unterstützung<br />

durch die Feuerwehr bauen kann. R<strong>und</strong> um<br />

das Feuerwehrgerätehaus werden r<strong>und</strong> 80 Stände aufgebaut.<br />

Berge von Kürbisse - in allen Größen, Formen<br />

<strong>und</strong> Farben - bieten schon von weitem einen farbenfrohen<br />

Anblick. Die Besucher können aus einer Sortenvielfalt<br />

von über 50 Kürbissorten wählen <strong>und</strong> sich<br />

dazu Anregungen mit nach Hause nehmen, was man<br />

aus <strong>und</strong> mit Kürbissen alles machen kann. Wer möchte,<br />

darf auch gleich vor Ort kosten, welche Leckereien<br />

sich aus Kürbissen zubereiten lassen. Kürbissuppen, Kürbiseintopf,<br />

Kürbis-Kuchen, Kürbis mit Beilagen <strong>und</strong> andere<br />

Spezialitäten werden angeboten. Natürlich fehlen<br />

auch traditionelle oder internationale Speisen, wie Bratwurst<br />

<strong>und</strong> Steaks, Kuchen <strong>und</strong> Waffeln, Brot <strong>und</strong> Suppen,<br />

Crêpes <strong>und</strong> Reibeplätzchen nicht. Dazu werden Öle,<br />

Punsch, Marmelade, Wild <strong>und</strong> Pferdefleisch, Käsereiprodukte,<br />

Gewürze, Honigprodukte, Obst <strong>und</strong> Gemüse <strong>und</strong><br />

viele andere Delikatessen angeboten. Beliebt ist bei den<br />

Marktbesuchern auch das Angebot an Bastelarbeiten,<br />

handgemachten Seifen, Holz- <strong>und</strong> Töpferarbeiten, Webwaren,<br />

Stickereien, Wärmekissen, Filzwaren sowie Korb<br />

– <strong>und</strong> Flechtwaren. Parkmöglichkeiten bestehen auf der<br />

Weide neben dem Feuerwehrgerätehaus.<br />

Was: Kürbismarkt Rärin<br />

Wo: Herscheid-Rärin<br />

Wann: am 03.10.<strong>2017</strong> von 11 bis 18 Uhr<br />

Veranstalter: Interessengemeinschaft Kürbismarkt<br />

Eintritt: frei<br />

15. OKTOBER: APFELFEST AUF HOF CRONE<br />

Wer Gefallen am Kürbismarkt in Rärin findet, wird sich winnspielen (zum Beispiel Kartoffelschälwettbewerb),<br />

auch für einen weiteren Veranstaltungstipp interessieren: mit stimmungsvoller Musik <strong>und</strong> vielem mehr sorgt für<br />

Keine zwei Wochen später, am 15. <strong>Oktober</strong>, findet das traditionelle<br />

Apfelfest auf Hof Crone am Höhenweg zwischen Parkplätze stehen für Besucher in unmittelbarer Nähe<br />

Abwechslung <strong>und</strong> Unterhaltung.<br />

Werdohl <strong>und</strong> Lüdenscheid statt. Familie Crone <strong>und</strong> das Naturschutzzentrum<br />

MK laden hierzu bereits zum 22. Mal ein. feuerwehr Werdohl zugewiesen <strong>und</strong> können gegen eine<br />

des Hofes zur Verfügung. Sie werden von der Jugend-<br />

An mehr als 60 Ständen werden kulinarische Verlockungen<br />

für den kleinen <strong>und</strong> für den großen Hunger angeboaussichtlich<br />

auch der Bürgerbus zwischen dem Werdoh-<br />

kleine Gebühr genutzt werden. Ab 9.45 Uhr pendelt vorten.<br />

Natürlich stehen dabei die Äpfel besonders hoch im ler Bahnhof <strong>und</strong> Hof Crone.<br />

Kurs. Wie wäre es zum Beispiel mit Reibeplätzchen <strong>und</strong><br />

Apfelmus oder mit frisch gepresstem Apfelsaft?<br />

Was: Apfelfest Hof Crone<br />

Daneben gibt es viele Informations-Angebote, etwa die Wo: Werdohl Dösseln<br />

große Obstsortenausstellung, <strong>und</strong> es werden alte Handwerkstechniken<br />

von der Bürstenherstellung bis zur Holz-<br />

Veranstalter: Familie Crone <strong>und</strong> Naturschutzzentrum<br />

Wann: am 15.10.<strong>2017</strong> von 10 bis 18 Uhr<br />

schnitzerei vorgestellt. Ein Rahmenprogramm mit einer Eintritt: frei<br />

ökumenischen Andacht um 10 Uhr, mit originellen Ge-<br />

37


REITER-PARADIES MIT<br />

NORDHELLE-BLICK<br />

Zu Besuch auf der Reitanlage Middelhoff in Herscheid.<br />

Von Iris Kannenberg<br />

Herscheid ist bekannt als „Pferdeland“. In der Sauerländer<br />

Gemeinde mit gerade einmal 8000 Einwohnern gibt<br />

es pro Kopf mehr Pferde, als das in allen benachbarten<br />

Städten <strong>und</strong> Gemeinden r<strong>und</strong>herum der Fall ist.<br />

Woran das liegt? Vielleicht daran, dass die Herscheider<br />

den Umgang mit dem Pferd einfach in die Wiege gelegt<br />

bekommen. Pferdeverstand nennt man das. Ein<br />

Gr<strong>und</strong> ist jedoch auch sicherlich der, dass es r<strong>und</strong> um<br />

Herscheid herum noch viele unbebaute, weite Gras-Flächen<br />

gibt, die sich hervorragend für die Pferdehaltung<br />

eignen. Überall haben sich deshalb kleinere <strong>und</strong> größere<br />

Ställe angesiedelt, in denen Pferdefre<strong>und</strong>e ihre geliebten<br />

Vierbeiner unterstellen können.<br />

Eine der ältesten <strong>und</strong> bekanntesten Herscheider Reitanlagen<br />

ist die von Klaus Middelhoff <strong>und</strong> seiner Familie. Er<br />

ist in Herscheid-Reblin aufgewachsen <strong>und</strong> hat den Beruf<br />

des Landwirtes von der Pike auf gelernt. Bis zum heutigen<br />

Tag bewirtschaftet er den Hof, der schon seit mehreren<br />

Generationen in Familienbesitz ist. Allerdings hat er<br />

schon früh damit begonnen, vom Kuhbauern <strong>und</strong> Milchproduzenten<br />

peu á peu auf Pferdehaltung umzusatteln.<br />

So baute er bereits in den 90er Jahren recht weitsichtig<br />

eine Reithalle, die genug Platz bietet, um ein Pferd auch<br />

im Winter hinreichend trainieren zu können. Dazu kam<br />

ein großer Reitplatz <strong>und</strong> mit dem Umbau einiger Ställe<br />

wurden Einstellmöglichkeiten für Pferde geschaffen.<br />

Weite Wiesen, durch die kleine Bäche fließen <strong>und</strong> moderne<br />

Winterpaddocks r<strong>und</strong>en das Angebot ab. Für die<br />

Einsteller bietet der Stall zudem ein gemütliches „Reiterstübchen“,<br />

das auch für Feiern genutzt werden kann,<br />

sowie große Spinde, die genug Platz bieten für Sattel,<br />

Putzbox <strong>und</strong> sonstiges „Gewerk“, das ein Reiter eben<br />

so braucht.<br />

Was dem Besucher sofort ins Auge fällt: Die Anlage ist<br />

nicht nur sehr gepflegt, sondern liegt landschaftlich geradezu<br />

spektakulär direkt am Fuß der Nordhelle. Im Winter<br />

schaut man auf den oft schneebedeckten Berg, der<br />

über eine Rodelbahn <strong>und</strong> gespurte Loipen verfügt. Wanderparkplätze<br />

locken zudem viele Wanderfre<strong>und</strong>e auf<br />

38


die Nordhelle, die mit ihren knapp 700 Metern tatsächlich<br />

ein echter Berg ist <strong>und</strong> nicht etwa ein Hügel. Im<br />

Sommer starten von dort aus fast täglich Paraglider mit<br />

ihren bunten Schirmen in den Himmel. Selbst Stefan<br />

Raab war mit seinem Filmteam schon vor Ort <strong>und</strong> hat<br />

sich aus luftigen Höhen mutig in die Tiefe gestürzt.<br />

Ein Anblick, an den Pferde <strong>und</strong> Reiter mittlerweile gewöhnt<br />

sind <strong>und</strong> der niemanden mehr aus der Ruhe<br />

bringt. Auch dann nicht, wenn mal wieder einer der Paraglider<br />

in einer Tanne gelandet ist <strong>und</strong> von der Feuerwehr<br />

gerettet werden muss.<br />

Vor ein paar Jahren landete auch einmal ein echter Heißluftballon<br />

auf einer der Weiden. Eine Notlandung. <strong>Das</strong><br />

hat dann die Pferde <strong>und</strong> ihre Besitzer zumindest kurzzeitig<br />

irritiert. Passiert ist niemandem etwas, aber die Ballonmannschaft<br />

staunte nicht schlecht, als sie nach einer<br />

etwas holprigen Landung von einer neugierigen Pferdeherde<br />

begrüßt wurde.<br />

Die Reitanlage Middelhoff beherbergt nicht nur Pferde,<br />

die das Glück haben, so artgerecht, wie es nur möglich<br />

ist, gehalten zu werden, sie bietet auch dem Reiter viele<br />

Angebote, seinem Sport nachzugehen. Besonders die<br />

jungen ReiterInnen üben sich hier in der „Hohen Schule“<br />

des Dressurreitens. Praktisch, wenn eine Reitlehrerin<br />

ihr Pferd im gleichen Stall stehen hat <strong>und</strong> nach Absprache<br />

Unterricht gibt. Lisa Krieger macht das richtig<br />

gut, die jungen Frauen sind begeistert <strong>und</strong> lernen viel<br />

bei ihr, auch wenn sie sie oft ganz schön „ran nimmt“.<br />

Es gibt aber auch die Möglichkeit für Springreiter, mit<br />

dem Pferd zu trainieren, der Reitplatz ist dafür ideal. Einfach<br />

mal einen kleinen Parcours aufbauen ist im Sommer<br />

kein Problem.<br />

Ihr Fachmann für<br />

• Fassadensanierung<br />

• Verlegung von Fußböden<br />

• Schimmelpilzsanierung<br />

• Vollwärmeschutz<br />

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39


Einige der „Einsteller“ sind eher Westernreiter , die meisten<br />

domestizieren ihre Pferde auch gern einmal mit Bodenarbeit<br />

<strong>und</strong> dem angesagten „Horsemanship“. Eine<br />

ganz natürliche, auf das Pferd <strong>und</strong> seine Bedürfnisse angepasste<br />

Art des Trainings mit dem Vierbeiner.<br />

Unbegrenzte Möglichkeiten<br />

für Freizeitreiter<br />

Man merkt den Pferden auf diesem Hof an, dass ihren<br />

Menschen ihr Wohl wichtig ist. In so einer entspannten<br />

Umgebung lernen<br />

die Pferde am ehesten,<br />

dass sie Vertrauen haben<br />

können zu ihren Menschen.<br />

<strong>Das</strong> zahlt sich aus,<br />

das Pferd wird so zu einem<br />

noch verlässlicheren<br />

Partner.<br />

Richtung Herscheid, das mit gut gepflegten Waldwegen<br />

den Reitern alle Möglichkeit für einen schönen Ausflug<br />

zu Pferd bietet.<br />

Die Reitanlage Middelhoff ist ein Privatstall, in dem man<br />

mit seinem eigenen Pferd bestens aufgehoben ist. Besonders<br />

interessant für die sogenannten „Selbstversorger“,<br />

also diejenigen, die selber misten <strong>und</strong> füttern wollen.<br />

Klaus Middelhoff bietet aber auch auf individuelle<br />

Absprache regelmäßige Boxenpflege an. Auch wenn<br />

Überhaupt Vertrauen.<br />

<strong>Das</strong> ist den Reitern auf<br />

dieser Anlage offenbar<br />

ein echtes Anliegen.<br />

Die Haltung ist so artgerecht,<br />

dass man die Pferde<br />

durchaus als „gechillt“<br />

bezeichnen könnte. Ausgedehnter<br />

Weidegang,<br />

dazu Heu von hoher<br />

Qualität, das Klaus Middelhoff<br />

noch selbst jedes<br />

Jahr von seinen Wiesen erntet <strong>und</strong> zu großen Ballen<br />

presst, tun dazu ihr Übriges.<br />

Ausreitmöglichkeiten gibt es unbegrenzt. Was besonders<br />

die sogenannten „Freizeit-Reiter“ in den Stall lockt.<br />

Also diejenigen, die nicht unbedingt Turniere reiten wollen,<br />

sondern einfach gerne auch einmal durchs Gelände<br />

„zockeln“.<br />

Auf der gegenüberliegenden Seite des Stalles warten die<br />

Nordhelle <strong>und</strong> das Ebbegebirge. Einmal dort, kann man<br />

tagelang reiten. Wenn man will bis runter nach Marburg,<br />

einmal quer durch das Rothaargebirge. Daher wird<br />

der Stall auch gelegentlich von Fremdreitern als Wanderreitstation<br />

genutzt. <strong>Das</strong> nahegelegene Hotel macht<br />

die Übernachtung für sie zudem einfach <strong>und</strong> angenehm.<br />

Richtung Lüdenscheid kann man den „Märzenbecher “<br />

entlangreiten. Wenn man will bis an die <strong>Verse</strong>talsperre.<br />

Auch sehr beliebt: Die „Nümmert“, ein Waldgebiet<br />

man mal in den Urlaub fahren will oder krank ist, springt<br />

er ein. Morgens übernimmt er selbst das Füttern <strong>und</strong> das<br />

Rausstellen der Pferde.<br />

Hier fühlen sich Reiter <strong>und</strong> Pferd wohl<br />

Ansonsten sind die Reiter untereinander gut organisiert<br />

<strong>und</strong> wechseln sich ab, was das nachmittägliche Reinholen<br />

<strong>und</strong> abendliche Füttern der Pferde betrifft. Alles in<br />

allem: Ein traditionsreicher, gut geführter Stall, sehr gediegen<br />

<strong>und</strong> mitten in einer traumhaften Landschaft gelegen.<br />

Mit einem vielfältigen Angebot für Pferd <strong>und</strong> Reiter<br />

<strong>und</strong> - im Sauerland wichtig – einer Halle, die täglich genutzt<br />

werden kann. Ein Ort, an dem sich Pferd <strong>und</strong> Reiter<br />

r<strong>und</strong>um wohl fühlen dürfen <strong>und</strong> jeder gleichermaßen<br />

auf seine Kosten kommt.<br />

40


Tipp des Monats<br />

30.9., 20 Uhr, Eurogig<br />

Bandcontest in der Alten Molkerei<br />

in S<strong>und</strong>ern-Allendorf, vier ausgewählte<br />

Newcomerbands spielen<br />

um Konzertreisen nach Schottland,<br />

Frankreich <strong>und</strong> Holland<br />

www.festival-irock.de<br />

Fr., 8.9., bis So., 10.9.<br />

P-Weg-Marathon, das große Sportereignis in<br />

Plettenberg für Wanderer, Walker, Läufer <strong>und</strong><br />

Biker; Rahmenprogramm in der Plettenberger<br />

Innenstadt,www.p-weg.de<br />

Sa., 9.9. & So., 10.9.<br />

125 Jahre Feuerwehr Herscheid<br />

Zwei Tage Jubiläumsprogramm u.a. Festumzug am Samstag<br />

um 14 Uhr <strong>und</strong> Frühschoppen am Sonntag mit dem<br />

Feuerwehr-Musikzug, awww.herscheid.de<br />

Sa., 9.9., 18 - 22 Uhr<br />

LichterGARTEN im Rahmen der Offenen Gärten<br />

im Ruhrbogen<br />

Baumschulen Wiesemann, Wemensiepen 20,<br />

Neuenrade, ww.neuenrade.de<br />

So., 10.9., 13 - 18 Uhr<br />

Tag des offenen Denkmals, kostenloser Eintritt in<br />

die Luisenhütte <strong>und</strong> das Museum<br />

Balve-Wocklum<br />

www.balve.de, www.maerkischer-kreis.de<br />

23. & 24.9., jew. 11 - 18 Uhr<br />

H<strong>und</strong>stage im Freibad Neuenrade, alle H<strong>und</strong>e<br />

mit Impfausweis <strong>und</strong> Versicherungsschutz<br />

dürfen ins Wasser<br />

Freibad Neuenrade, www.neuenrade.de<br />

Fr., 29.9., ab 10 Uhr<br />

Bauernmarkt in der Werdohler Innenstadt,<br />

Veranstalter ist Werdohl Marketing GmbH<br />

www.werdohl.de<br />

Sa., 30.9., 19.30 Uhr<br />

Neuenrader Kulturprogramm: „Halbgott in<br />

Nöten“, Komödie u.a. mit Kalle Pohl<br />

Saal im Hotel Kaisergarten, Neuenrade<br />

www.neuenrade.de<br />

Sa., 30.9., 20 Uhr<br />

Konzert mit dem Anke-Angel-Boogie-Trio im<br />

Kleinen Kulturforum<br />

Bahnhof Werdohl<br />

www.werdohl.de<br />

<strong>September</strong> <strong>2017</strong><br />

1 Fr<br />

2 Sa<br />

3 So<br />

4 Mo<br />

5 Di<br />

6 Mi<br />

7 Do<br />

8 Fr<br />

9 Sa<br />

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11 Mo<br />

12 Di<br />

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14 Do<br />

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18 Mo<br />

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20 Mi<br />

21 Do<br />

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25 Mo<br />

26 Di<br />

27 Mi<br />

28 Do<br />

29 Fr<br />

30 Sa<br />

31<br />

36<br />

37<br />

38<br />

39<br />

VERANSTALTUNGEN ### NICHTS WIE HIN!


<strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong><br />

Sa., 7.10., ab 13 Uhr<br />

Aktives Herscheid - nix los is woanders woll!<br />

Aktionstag der Herscheider Vereine<br />

Gemeinschaftshalle Herscheid<br />

www.herscheid.de<br />

1<br />

2<br />

3<br />

So<br />

Mo<br />

Di<br />

40<br />

Sa., 14.10., ab 9 Uhr<br />

Plettenberger Familienflohmarkt<br />

<strong>und</strong> Bücherflohmarkt<br />

Alter Markt / Stadtbücherei<br />

www.plettenberg.de<br />

4<br />

Mi<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Do<br />

Fr<br />

Sa<br />

So<br />

Sa., 14.10., 15 Uhr<br />

Kulturprogramm Neuenrade „Bibi Blocksberg<br />

- Hexen hexen überall“, Musical für die ganze<br />

Familie, Saal Hotel Kaisergarten<br />

www.neuenrade.de<br />

9<br />

10<br />

11<br />

Mo<br />

Di<br />

Mi<br />

41<br />

Sa., 14.10., 20 Uhr<br />

Rock Club, DJ Oliver Schubert präsentiert<br />

die besten Hits der 80er <strong>und</strong> 90er<br />

Schützenhalle Garbeck<br />

www.rockclub-point.com<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

Do<br />

Fr<br />

Sa<br />

So<br />

Sa., 21.10., 19.30 Uhr<br />

Chor populär mit den vier A-Cappella-Ensembles<br />

Quartett Plus, VoiceBoys, Alem<strong>und</strong>o <strong>und</strong> Rohrspatzen,<br />

Alte Molkerei, S<strong>und</strong>ern-Allendorf<br />

www.kulturtrichter.de<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

Mo<br />

Di<br />

Mi<br />

Do<br />

42<br />

Sa., 21.10., 19 Uhr<br />

<strong>Oktober</strong>festparty des TuS Neuenrade<br />

Fußball mit den Fetzentalern<br />

Schützenhalle Küntrop<br />

www.neuenrade.de<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

24<br />

25<br />

26<br />

Fr<br />

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So<br />

Mo<br />

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Mi<br />

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43<br />

Sa., 28.10., 20 Uhr<br />

Christina Rommel, „Schokolade - das Konzert“,<br />

ein Event für Ohren, Gaumen, Nase, Augen<br />

<strong>und</strong> Seele, Bürgersaal Rathaus Herscheid<br />

www.herscheid.de<br />

So., 29.10., 19 Uhr<br />

Kunstgemeinde Plettenberg: „Tod eines Handlungsreisenden“,<br />

Drama von Arthur Miller, u.a.<br />

mit Helmut Zierl <strong>und</strong> Stephanie Theiß<br />

Aula Böddinghausen, www.plettenberg.de<br />

27<br />

28<br />

Fr<br />

Sa<br />

Tipp des Monats<br />

29<br />

30<br />

31<br />

So<br />

Mo<br />

Di<br />

44<br />

14.10., 19 Uhr, <strong>Das</strong> besondere<br />

Konzert<br />

Der MGV Bremcke feiert 130.<br />

Geburtstag. <strong>Das</strong> Jubiläumskonzert<br />

gestalten neben den Four Valleys, der Frauenchor Femme-<br />

Vokal <strong>und</strong> Special Guest George Duchek.<br />

Johanniskirche Plbg.-Eiringhausen, www.four-valleys.de


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44<br />

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<strong>Komplett</strong> lecker. Autor Detlef Schlüchtermann<br />

ÜBER WEISSWÜRSTE UND DEN<br />

FLUCH DER GLOBALISIERUNG<br />

Wow, das ist jetzt schon<br />

die 25. komplett-lecker-<br />

Kolummne! Musste nämlich<br />

gerade mal kurz<br />

nachschauen, womit ich<br />

Sie in den letzten vier<br />

Jahren hoffentlich mehr<br />

unterhalten, angeregt<br />

<strong>und</strong> erfreut als verärgert<br />

habe. Konkret wollte ich wissen: War die Globalisierung<br />

in der Gastronomie <strong>und</strong> im Lebensmittelhandel schon<br />

einmal Thema?<br />

Ja, in Ansätzen hatte ich darüber geschrieben, dass bei<br />

uns im Winter keine frischen Erdbeeren, Kirschen <strong>und</strong><br />

kein Spargel auf den Tisch kommen. Auch wenn das<br />

Angebot vom anderen Ende der Welt immer leichter<br />

verfügbar wird. Ist alles zu jeder<br />

Zeit zu haben, verliert es aber<br />

auch seinen Reiz. Die Vorfreude,<br />

<strong>und</strong> die ist bekanntlich die<br />

schönste, verschwindet. Was<br />

übrig bleibt, ist das schlechte<br />

Gewissen, wenn man sich<br />

die Energieverschwendung vor<br />

Augen führt, die nötig ist, um<br />

beispielsweise ein Kotelett vom<br />

neuseeländischen Lamm auf<br />

den heimischen Teller zu zaubern.<br />

Die Alternative: Gute Produkte<br />

aus der Region, aus dem<br />

heimischen Sauerland, so kreativ<br />

zubereitet, dass unterschiedliche Varianten für neue<br />

Geschmackserlebnisse sorgen.<br />

Und im Urlaub? Ja, da kann man sich dann richtig auf<br />

Spezialitäten anderer Landstriche freuen. Als unsere<br />

Kinder klein waren, haben sie sich schon im Frühling<br />

auf die Ferien in Österreich gefreut, weil dort der<br />

„Almdudler“ für Erfrischung sorgte. Später nahm die<br />

Orangina in Frankreich dessen Rolle ein. Eine stark<br />

zuckerhaltige künstliche Brause, mögen Sie kritisch<br />

einwenden.<br />

Ja, Sie haben Recht. Doch trotzdem kann es, in Maßen<br />

genossen, einen Urlaub versüßen. Damals gab’s diese<br />

Getränke nur im jeweiligen Land. Und heute? Schauen<br />

Sie sich im gut sortierten Supermarkt um. Dort gibt’s<br />

Almdudler <strong>und</strong> Orangina in Massen. Eine Art der Globalisierung,<br />

der ich wenig Positives abgewinnen kann.<br />

Eine Reise führte uns jetzt in den Süden Deutschlands.<br />

Was schimpfen wir nicht ständig über die Bayern. Aber<br />

landschaftlich <strong>und</strong> auch kulinarisch stehen die Alpenländler<br />

gar nicht so schlecht da. Auch wenn mich im<br />

heimischen Supermarkt in Plettenberg <strong>und</strong> Werdohl<br />

mittlerweile tagtäglich Leberkäs’ <strong>und</strong> Weißwurst, Obazda<br />

<strong>und</strong> Brezen anlachen, geht nichts über eine zünftige<br />

Brotzeit im blauweißen Ländle. Die Weißwurst frisch<br />

aus dem Wurstkessel mit süßem Senf <strong>und</strong> einer Brezen,<br />

die noch warm ist, dazu ein frisch gebrautes Sommerbier<br />

<strong>und</strong> alles vor einer Bergkulisse mit satten Wiesen,<br />

auf denen die glücklichen Kühe grasen. Echt kitschig,<br />

aber zum Genießen schön.<br />

Wohl bekomm‘s!<br />

Anregungen <strong>und</strong> Kritik wie immer unter<br />

schluechtermann@komplett-magazin.de<br />

45


PIZZA SORGT FÜR KREATIVITÄT<br />

UND ABWECHSLUNG AUF DEM GRILL<br />

Text <strong>und</strong> Fotos: Cristin Schmelcher<br />

Von Cristin Schmelcher<br />

Jetzt müssen Grillmeister nicht mehr alleine am Grill<br />

stehen während der Rest der Grillgemeinschaft es sich<br />

schon am Tisch gemütlich gemacht hat: Beim Pizzagrillen<br />

kommen alle Beteiligten in Bewegung. Kathrin <strong>und</strong><br />

Ingo Geck aus Plettenberg haben es mit ihren drei Kindern<br />

für das KomPlett-Magazin ausprobiert.<br />

Pizzateig-Gr<strong>und</strong>rezept für<br />

zwölf kleine Mini-Pizzen:<br />

Einen halben Würfel Hefe mit 50 ml lauwarmen Wasser<br />

verrühren. 450 g Mehl mit 1 TL Salz in einer Schüssel<br />

mischen <strong>und</strong> in eine Mulde die aufgelöste Hefe gießen.<br />

Mit Mehl bestäuben <strong>und</strong> 15 Minuten abgedeckt ruhen<br />

lassen. Danach 200 ml lauwarmes Wasser <strong>und</strong> 2 EL Olivenöl<br />

zugeben <strong>und</strong> alles zu einem geschmeidigen Teig<br />

verkneten. Weitere 45 Minuten abgedeckt gehen lassen.<br />

Den Teig nochmals gut durchkneten, in Frischhaltefolie<br />

wickeln <strong>und</strong> mindestens zwei St<strong>und</strong>en kühl stellen. Den<br />

Teig in zwölf gleich große Stücke teilen <strong>und</strong> diese jeweils<br />

r<strong>und</strong> ausrollen oder z.B. mit einer Müslischale oder einem<br />

Minitortenring ausstechen. Der Durchmesser sollte<br />

etwa zehn bis zwölf Zentimeter groß sein.<br />

Tipp: In italienischen Lebensmittelmärkten oder gut sortierten<br />

Supermärkten gibt es übrigens auch spezielles<br />

Pizza-Mehl.<br />

Pizza mal anders<br />

mit vielen ausgefallenen Zutaten<br />

Mit viel Kreativität geht es nun an das Belegen der Pizzen.<br />

Während sich der siebenjährige Luke zunächst für eine klassische<br />

Variante mit Tomatensoße, Salami, frischen Champignons,<br />

geriebenem Emmentaler <strong>und</strong> Oregano entscheidet,<br />

bestreicht die neunjährige Jule ihre Pizza mit Kräuterquark<br />

<strong>und</strong> belegt sie mit Lachs, Lauchzwiebeln <strong>und</strong> Parmesan.<br />

Der zweijährige Ole kreiert sich unter den wachsamen Augen<br />

seiner großen Schwester einen Belag aus Tomatensoße,<br />

Blattspinat, Schafskäse, gelber Paprika <strong>und</strong> Pinienkernen.<br />

Auch hier darf natürlich ein bisschen Oregano nicht<br />

fehlen. Naschen ist selbstverständlich erlaubt.<br />

Die drei haben so viel Spaß, dass direkt noch ein paar<br />

neue Zusammenstellungen für Papa <strong>und</strong> Mama erf<strong>und</strong>en<br />

werden. Während Papa Ingo eine Kombination aus<br />

Tomatensoße, rohem Schinken, Oliven, Basilikum, geriebenem<br />

Mozzarella <strong>und</strong> Oregano erhält, kommt Mama Kathrin<br />

in den Genuss, eine Pizza ohne Soße mit geriebenem<br />

Mozzarella, Birnen, roten Zwiebeln, Cranberrys <strong>und</strong><br />

Blauschimmelkäse probieren zu dürfen. Ein bisschen Zitronensaft,<br />

Salz <strong>und</strong> Pfeffer r<strong>und</strong>en hier den Geschmack ab.<br />

Ich selbst lasse mir von den Dreien ebenfalls eine ohne<br />

Soße mit geriebenem Mozzarella, frischen Kirschen, Walnüssen<br />

<strong>und</strong> Ziegenkäse belegen.<br />

Tipps für die perfekte Grill-Pizza<br />

Mit den fertig belegten Pizzen geht es schnell zu Papa<br />

an den Grill, der darauf achtet, dass dieser eine möglichst<br />

hohe Temperatur erreicht hat. Hierfür verwendet<br />

Ingo Eierkohlen, da sie länger die Wärme speichern <strong>und</strong><br />

heizt den Pizzastein bei geschlossenem Deckel vor. Wer<br />

nicht so lange warten möchte, kann den Stein auch im<br />

46


Backofen vorerwärmen. Je nach Temperatur sind die Pizzen<br />

dann in fünf bis acht Minuten fertig.<br />

Ein Grill eignet sich zum Pizzabacken sogar besser als ein<br />

Haushaltsbackofen, da höhere Temperaturen erreicht werden.<br />

Zu empfehlen ist hier eine Temperatur zwischen 250<br />

<strong>und</strong> 300 Grad. Durch das kürzere, belagschonende Backen<br />

bleibt der Teig innen weich <strong>und</strong> wird außen knusprig. Sie<br />

benötigen hierfür einen Kugelgrill mit Deckel, da dieser<br />

die Hitze reflektiert. Ein Holzkohlegrill sorgt für ein schönes<br />

Röstaroma wie im Steinbackofen. Der Teig <strong>und</strong> die Temperatur<br />

müssen gut beobachtet <strong>und</strong> bei Bedarf Kohlen nachgelegt<br />

werden. Einen Pizzastein, der auch im Backofen<br />

verwendet werden kann, erhalten Sie im Haushaltswarengeschäft<br />

oder in Supermärkten mit Haushaltswarenabteilung.<br />

Um den Stein herum sollte auf dem Grill etwa zwei<br />

Zentimeter Luft sein, damit kein Hitzestau entstehen kann.<br />

Der süße Abschluss<br />

Natürlich darf auch ein Dessert nicht fehlen <strong>und</strong> so haben<br />

wir auch einen süßen Pizzateig vorbereitet. Hierfür geben<br />

Sie 450 g in eine Schüssel <strong>und</strong> drücken eine Mulde hinein,<br />

in die ein Würfel Hefe hineingebröselt wird. Circa 200<br />

ml lauwarme Milch zugießen <strong>und</strong> mit 1 EL Zucker <strong>und</strong> ein<br />

wenig Mehl verrühren. Den Vorteig abgedeckt etwa 30<br />

Minuten gehen lassen. 2 Eier mit etwa 50 g Zucker, 125 g<br />

Butter in Stücken <strong>und</strong> einer Prise Salz zugeben <strong>und</strong> alles<br />

zu einem glatten Teig verkneten. Nach Bedarf die Mehlmenge<br />

leicht variieren <strong>und</strong> dann nochmal zugedeckt 30<br />

Minuten gehen lassen. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln<br />

<strong>und</strong> kurz kühlen. Danach nochmals durchkneten <strong>und</strong><br />

auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 1 cm dick ausrollen<br />

<strong>und</strong> in sechs Rechtecke schneiden. Diese diagonal<br />

halbieren, so dass zwölf Dreiecke entstehen.<br />

Für die Creme 300 g Ricotta, 1 Eigelb, 2 EL Honig <strong>und</strong> 1<br />

Messerspitze Vanillemark verrühren <strong>und</strong> die Pizzaecken<br />

damit bestreichen.<br />

Dann sind der Kreativität wieder keine Grenzen gesetzt<br />

<strong>und</strong> Jule, Luke <strong>und</strong> Ole verwenden für den Belag wieder<br />

alles, was noch so an Früchten, Beeren <strong>und</strong> Nüssen<br />

auf dem Tisch <strong>und</strong> bei Mama in den Küchenschränken<br />

steht. Neben einer Kombination aus Orangen, Pistazien<br />

<strong>und</strong> Honig lassen wir uns die Pizzaecken mit Kirschen,<br />

Walnüssen <strong>und</strong> Schokodrops schmecken.<strong>Das</strong> KomPlett-<br />

Team wünscht Ihnen viel Spaß beim Ausprobieren <strong>und</strong><br />

guten Appetit!<br />

47


REKORDVERSUCH AM<br />

„MOUNT REMMELSHAGEN“<br />

1. Werdohler Everest-Lauf: 8848 Höhenmeter in 24 St<strong>und</strong>en<br />

Von Martin Büdenbender<br />

Fred Lange, gestützt von seinen Helfern,<br />

die zum Gelingen des Rekordversuchs beitragen<br />

48<br />

Bekommt der P-Weg in Plettenberg jetzt Konkurrenz aus<br />

Werdohl? Sicherlich nicht, was die Teilnehmerzahlen angeht,<br />

aber durchaus, wenn man nur die sportliche Extremleistung<br />

betrachtet. 109 Kilometer <strong>und</strong> 8848 Höhenmeter<br />

stehen für den 1. „Werdohler Everest-Lauf“ <strong>und</strong><br />

sprechen für sich.<br />

Ist der P-Weg-Ultramarathon mit seinen 73 Kilometern<br />

über Stock <strong>und</strong> Stein schon eine knallharte Herausforderung,<br />

so ist die Leistung, die der Werdohler Extremsportler<br />

Fred Lange <strong>und</strong> sein Trainings- <strong>und</strong> Wettkampfpartner<br />

Sebastian Tengler vorhaben, kaum vorstellbar. Am 7.<br />

<strong>und</strong> 8. <strong>Oktober</strong> wollen die beiden Ausdauersportler einen<br />

Rekord im Berglaufen aufstellen.<br />

<strong>Das</strong> Ziel: 42 Mal innerhalb von 24 St<strong>und</strong>en von der Lenne<br />

hinauf zum Remmelshagen <strong>und</strong> zurück. Dabei sind<br />

insgesamt 8848 Höhenmeter zu überwinden. 8848 Meter,<br />

das ist exakt der Höhe des Mount Everest, des höchsten<br />

Bergs der Erde. Insgesamt müssen sie dazu auf ihren<br />

R<strong>und</strong>en, die jede etwa 2,6 Kilometer lang ist, 109 Kilometer<br />

zurücklegen.<br />

Wahnwitzige Idee von Fred Lange<br />

wird wahr<br />

Wie kommt man auf eine solche wahnwitzige Idee? Der<br />

Werdohler Fred Lange ist in der Berglaufszene kein unbeschriebenes<br />

Blatt. Auf seiner Facebook-Seite wimmelt<br />

es von Fotos, die alpine Klettertouren oder Bergläufe dokumentieren.<br />

„Running Fred“, ganze 59 Lenze jung, hat<br />

schon so manchen Gipfel bezwungen <strong>und</strong> eine Vielzahl<br />

von Alpenmarathons absolviert. Begleitet wird er bei<br />

seinen abenteuerlichen Wettkämpfen oft von Sebastian<br />

Tengler. Der Herscheider ist aus beruflichen Gründen<br />

vor zwei Jahren nach Süddeutschland gezogen, startet<br />

aber weiterhin für das Plettenberger P-Weg-Team. Bergläufe<br />

mit Streckenlängen von bis zu 100 Kilometern <strong>und</strong><br />

bis zu 6000 Höhenmetern haben die beiden schon etliche<br />

in den Beinen. <strong>Das</strong> Angebot an solchen Wettbewerben<br />

ist groß: Andorra Ultra Trail, Großglockner Berglauf,<br />

Zugspitz Trailrun Challenge, Südtirol Ultra Skyrace, Jungfrau<br />

Marathon sind nur ein halbes Dutzend aus der langen<br />

Liste der Events, aus denen Laufbegeisterte wählen<br />

können. Wer möchte, kann so die komplette Alpenwelt<br />

im Dauerlauf durcheilen.<br />

Und wer ein wahrer Gipfelstürmer ist, der träumt na-


türlich davon, einmal im Leben den höchsten Berg der<br />

Welt zu bezwingen. Bis nach Nepal wollen Fred Lange<br />

<strong>und</strong> Sebastian Tengler dazu nicht reisen. Sie holen den<br />

Mount Everest kurzerhand an die Lenne. Bereits vor zwei<br />

Jahren hatten die beiden Extremsportler den Werdohler<br />

Everest-Lauf geplant. Aber solche Abenteuer lassen sich<br />

nicht mal so eben nebenher realisieren. Der berufliche<br />

Wechsel von Sebastian Tengler <strong>und</strong> private Verpflichtungen<br />

von Fred Lange ließen damals nicht genug Zeit für<br />

das aufwändige Training. Doch „in diesem Jahr wird es<br />

ernst“, ist Fred Lange felsenfest vom Gelingen des Gipfelsturms<br />

zum Remmelshagen überzeugt. Seit Wochen<br />

trainieren er <strong>und</strong> Sebastian Tengler für diese Herausforderung.<br />

Ärztlich betreut werden sie von Prof. Dr. Höltke<br />

vom Sportklinikum Hellersen. Er schreibt auch die<br />

Trainingspläne. Die fallen in Anbetracht des Vorhabens<br />

schon fast bescheiden aus. Im Schnitt müssen die Männer<br />

„nur“ acht St<strong>und</strong>en in der Woche laufen, das allerdings<br />

mit hohen Belastungen.<br />

Viele ehrenamtliche Helfer<br />

machen es möglich<br />

Dafür, dass es nun tatsächlich zum 1. „Werdohler Everestlauf“<br />

kommen wird, dürfen sich die beiden bei den<br />

vielen ehrenamtlichen Helfern bedanken. Die beiden<br />

Radsportvereine aus Werdohl <strong>und</strong> Neuenrade, die Feuerwehren<br />

Stadtmitte <strong>und</strong> Kleinhammer, die Leichtathletik-<br />

<strong>und</strong> die Ski-Abteilung des TuS Jahn, die 2. <strong>und</strong> 4. Kompanie<br />

des Schützenvereins, Bürgermeisterin Silvia Voßloh,<br />

Stadtplanerin Kathrin Hartwig, <strong>und</strong> viele andere mehr<br />

stehen auf der Liste der Förderer <strong>und</strong> Helfer. Von Anfang<br />

an war der Bürgerstammtisch um Manfred Hoh <strong>und</strong> Ralf<br />

Kronfeld von der Idee begeistert <strong>und</strong> hat das Projekt vorangebracht.<br />

Reichlich Behördengänge waren notwendig,<br />

bis alle Genehmigungen vorlagen. Sponsoren mussten<br />

aufgetrieben, Streckenführung <strong>und</strong> Streckensicherung<br />

festgelegt <strong>und</strong> Helfer für die Durchführung gef<strong>und</strong>en<br />

werden. Der TuS Jahn Werdohl mit seinen erfahrenen<br />

Sportfunktionären ist der Ausrichter des Wettbewerbs.<br />

Wolfgang Rummeld hat die Ausschreibung des Rekordversuchs<br />

verfasst (http://www.tusjahnwerdohl.de/everest-lauf.html)<br />

<strong>und</strong> lädt Ausdauersportler aus der ganzen<br />

Kreis zur Teilnahme ein. Denn der Werdohler Everestlauf<br />

soll nicht nur ein Lauf für zwei Extremsportler werden.<br />

Sportbegeisterte dürfen gegen Entrichtung einer Startgebühr<br />

einzelne R<strong>und</strong>en mitlaufen. Maximal 210 werden<br />

verteilt auf die 42 R<strong>und</strong>en. Die Einnahmen dienen<br />

der Finanzierung der Veranstaltung <strong>und</strong> darüber hinaus<br />

dem guten Zweck.<br />

Großes Rahmenprogramm<br />

für die Zuschauer<br />

Ein großes Rahmenprogramm wird für den 7. <strong>und</strong><br />

8. <strong>Oktober</strong> vorbereitet. Der Startbereich, passenderweise<br />

direkt unter den Werdohler Kletterfelsen<br />

an der Lenne (Altenaer Straße) gelegen, ist<br />

für 24 St<strong>und</strong>en das Basiscamp der Gipfelstürmer.<br />

Fred Lange <strong>und</strong> Sebastian Tengler beim Training: über die<br />

Himmelsleiter geht es hoch zum Remmelshagen<br />

Dabei geht es dort nicht nur um<br />

die Betreuung der Aktiven, sondern<br />

auch um die Unterhaltung<br />

<strong>und</strong> Versorgung der vielen Zuschauer,<br />

auf deren Kommen man<br />

hofft.<br />

49


24 St<strong>und</strong>en sind eine lange<br />

Zeit. Trotzdem hat sich Werdohls<br />

Ex-Bürgermeister Jörg<br />

Bora bereit erklärt die Veranstaltung<br />

komplett von der Aktionsbühne<br />

aus zu kommentieren.<br />

Prof. Dr. Höltke wird<br />

einen kurzweiligen Vortrag<br />

zum Thema Ausdauersport<br />

halten. Dazu gibt es reichlich<br />

Spiel <strong>und</strong> Spaß <strong>und</strong> Musik.<br />

Pünktlich um 12 Uhr fällt am 7. <strong>Oktober</strong> in Höhe der Aktionsbühne<br />

der Startschuss, abgefeuert durch die B<strong>und</strong>estagsabgeordnete<br />

Dagmar Freitag.<br />

Ein großes Teilnehmerfeld, etwa wie bei den City-Läufen,<br />

wird nicht auf die Strecke geschickt. Fred Lange <strong>und</strong> Sebastian<br />

Tengler werden nur r<strong>und</strong>enweise von maximal<br />

einer handvoll Läufern begleitet.<br />

Der Rekordversuch wird kein Wettstreit gegen andere<br />

werden, sondern für die beiden Hauptakteure ein Kampf<br />

gegen sich selbst sein. Zunächst führt sie die Strecke<br />

über Asphalt <strong>und</strong> schon bald über Fuß- <strong>und</strong> Wanderwege<br />

mit einer zunächst leichten Steigung hinauf zum<br />

Die Kletterfelsen an der Lenne sind beim Rekordlauf immer<br />

im Blick, werden aber nicht zum Aufstieg genutzt<br />

Scherl. Dort haben die Anwohner eine <strong>Zwischen</strong>station<br />

aufgebaut, an der sich nicht nur die Sportler stärken<br />

können, sondern auch für<br />

Stimmung unter den Zuschauern<br />

gesorgt wird. Dann folgt<br />

schon bald die sogenannte<br />

Himmelsleiter mit dem letzten<br />

<strong>und</strong> weitaus steilsten Abschnitt<br />

des Aufstiegs. 29 Grad<br />

Steigung haben die Sportler zu<br />

meistern. Am Gipfel des Remmelshagen<br />

werden sie eine<br />

Kontrollstation passieren, ehe<br />

die Strecke über einen extrem steilen, aber mit Seilen<br />

gesicherten Abstieg zurück zum Ausgangspunkt führt.<br />

Der gesamte Streckenverlauf ist durch Markierungen gekennzeichnet<br />

<strong>und</strong> wird in den Nachtst<strong>und</strong>en mit Flutlicht<br />

beleuchtet. Die Nachtst<strong>und</strong>en sind dann auch die größte<br />

Herausforderung für die zwei Extremsportler. Ganz auf<br />

sich gestellt, müssen sie gegen die zunehmende Müdigkeit<br />

ankämpfen. Vielleicht haben sie aber auch Glück,<br />

<strong>und</strong> einige Lauffre<strong>und</strong>e haben sich für eine Mitlaufr<strong>und</strong>e<br />

zur Nachtzeit angemeldet.<br />

Erst am nächsten Morgen wird sich dann im Laufe des<br />

Vormittags entscheiden, ob der Rekordversuch gelingt.<br />

Spätestens um 12 Uhr mittags müssen Fred Lange <strong>und</strong><br />

Sebastian Tengler das Ziel erreichen.<br />

137 Buslinien für 2.300 Haltestellen<br />

50<br />

AZ Image 2x_168x124_4c_iO.indd 2 08.02.16 15:16


WILLKOMMEN<br />

BEI TANTE JO<br />

Der „Laden mit Herz“ in Kleinhammer<br />

Ganz schön mutig von Johanna Trautmann-Stuberg,<br />

in Kleinhammer ein<br />

Geschäft zu eröffnen. Dort, im unteren<br />

<strong>Verse</strong>tal, ist man im meist nur auf der<br />

Durchreise - nach Plettenberg, Lüdenscheid<br />

oder ins Werdohler Stadtzentrum.<br />

Aber ihr „Laden mit Herz“, den<br />

sie am 1. April eröffnete, ist alles andere<br />

als ein Aprilscherz. Er wird „bestens<br />

angenommen“, freut sich Johanna<br />

Trautmann-Stuberg, <strong>und</strong> das nicht nur<br />

von den <strong>Verse</strong>talern, sondern gerade<br />

auch von den Durchreisenden, die am<br />

Brauck 3 gerne einen <strong>Zwischen</strong>stopp<br />

einlegen. Tante Jo hält nämlich neben<br />

einem ausgewählten Sortiment an regionalen<br />

Produkten auch kleine Snacks,<br />

belegte Brötchen oder heiße Fleischwurst<br />

bereit.<br />

Ob man ihren Laden nun Dorfladen,<br />

Lebensmittelgeschäft oder Tante-Emma-Laden<br />

nennen<br />

möchte, bleibt der<br />

Einschätzung der<br />

K<strong>und</strong>en überlassen.<br />

Jedenfalls lautet Johanna<br />

Trautmann-<br />

Stubergs Devise:<br />

Klasse statt Masse.<br />

So stammen die<br />

Brotwaren von Werdohls<br />

Holzofenbäcker<br />

Deitmerg, kommen<br />

die Fleisch- <strong>und</strong> Wurstwaren<br />

vom Küntroper Hof Stork,<br />

die Kartoffeln vom Balver<br />

Hof Gödde, die Forellen (auf<br />

Bestellung) aus der <strong>Verse</strong>taler<br />

Forellenzucht von Michael<br />

Kaiser <strong>und</strong> der Honig<br />

vom Werdohler Imker Pohl.<br />

Überschwänglich lobt Tante<br />

Jo die hausgemachte Marmelade<br />

von Dagmar Schwerte.<br />

Die aus Fröndenberg, ebenso wie<br />

Käse, Joghurt <strong>und</strong> andere Milchprodukte<br />

der Hofkäserei Wellie. Die Senfmühlen<br />

Iserlohn <strong>und</strong> Attendorn sind mit ihren<br />

Produkten vertreten <strong>und</strong> der Kaffee<br />

kommt aus der Lüdenscheider Rösterei<br />

„Kaffee Kultur“.<br />

Zu Tante Jos Sortiment gehören aber<br />

auch nette Artikel für die Dekoration<br />

<strong>und</strong> Einrichtung, alle made in Kleinhammer,<br />

genau gesagt vom Ehepaar<br />

Jakoby, oder die KlönArt Postkarten der<br />

Neuenrader Künstlerin Jutta Beißner.<br />

Johanna Trautmann-Stubergs „Laden<br />

mit Herz“ (Brauck 3, 58791 Werdohl)<br />

hat montags, dienstags <strong>und</strong> freitags<br />

von 7 bis 10 Uhr <strong>und</strong> von 12 bis 16.30<br />

Uhr, mittwochs von 7 bis 10 Uhr, donnerstags<br />

durchgehend von 7 bis 16<br />

Uhr <strong>und</strong> samstags von 7 bis 12 Uhr<br />

geöffnet.<br />

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51


WERDOHLS NEUE SELFIE-POINTS<br />

zur Nachahmung empfohlen<br />

Von Martin Büdenbender<br />

Ihre Sehenswürdigkeiten hat die Stadt Werdohl schon<br />

seit langem in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt.<br />

Sei es durch Informationstafeln an den Hauswänden<br />

historischer Gebäude oder durch die einem Fernrohr<br />

ähnelnden Hingucker, die den Blick hin zu markanten<br />

Stellen im Stadtbild lenken.<br />

Dank Heiner Burkhardt, dem Vorsitzenden des Heimat-<br />

<strong>und</strong> Geschichtsvereins, <strong>und</strong> mit Unterstützung von Malermeister<br />

Christian Maus gibt es jetzt noch eine dritte<br />

Variante dieser Form von Werbung für die kleine Stadt<br />

an der Lenne. Sogenannte Selfie-Points laden die Bürger<br />

<strong>und</strong> Besucher der Stadt ein, sich selbst mit Hilfe ihres<br />

Handys vor Sehenswürdigkeiten wie dem Kulturbahnhof,<br />

dem Lenneken, der Lennefontäne, der evangelischen<br />

„Darauf ist Verlass!“<br />

Und zwar Tag <strong>und</strong> Nacht! Ob kleine Reparaturen oder<br />

in Notfällen – das gwu-Serviceteam steht allen Mietern<br />

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52


Kirche oder den Kletterfelsen zu fotografieren <strong>und</strong> die<br />

Bilder gleich als Gruß aus Werdohl an Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Bekannte<br />

zu verschicken. Die in weißer Farbe auf den Boden<br />

gemalten Fußabdrücke fallen schon von weitem auf.<br />

Heiner Burckhardt hat die originelle Idee aus Norddeutschland<br />

<strong>und</strong> vom Niederrhein mitgebracht. In Bremerhaven<br />

<strong>und</strong> Xanten gibt es bereits Selfie-Points: „Wir<br />

wollen mit dieser Aktion die Menschen animieren, Fotos<br />

von ihrer Stadt zu machen. Außerdem sollen sie feststellen:<br />

‘Wir haben doch viele schöne Ecken in Werdohl’“.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Komplett</strong>-Magazin findet: Eine gute Idee, die sich<br />

zur Nachahmung empfiehlt. Warum nicht auch Selfie-<br />

Points in Plettenberg, Herscheid, Neuenrade, Balve,<br />

S<strong>und</strong>ern oder Finnentrop?<br />

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53


LEADER ZIEHT ZWISCHENBILANZ<br />

Die Weichen für die Belebung der Region sind gestellt<br />

Zweite Station des Sommerausflugs:<br />

<strong>Das</strong> Stadtmuseum Werdohl<br />

LEADER feiert Bergfest. Anlässlich der Halbzeit für das<br />

von 2014 bis 2020 laufende europäische Förderprojekt<br />

hatten die beiden Regionalmanagerinnen der LEADER-<br />

Region LenneSchiene, Silke Erdmann <strong>und</strong> Kathrin Hartwig,<br />

zu einer Exkursion ins Lennetal eingeladen.<br />

Ernster Zweck des launigen „Sommerausflugs“ war eine<br />

<strong>Zwischen</strong>bilanz nach 3,5 Jahren LEADER zu ziehen, wobei<br />

die Arbeit in der LEADER-Region LenneSchiene erst<br />

vor anderthalb Jahren aufgenommen worden ist. An<br />

der Exkursion zu drei ausgewählten Projekten in Altena,<br />

Werdohl <strong>und</strong> Plettenberg <strong>und</strong> der anschließenden Diskussion<br />

im Wasserwerk Siesel nahmen neben den Bürgermeistern<br />

der beteiligten Kommunen <strong>und</strong> etlichen<br />

interessierten Projektträgern mit dem Dezernenten Andreas<br />

Pletziger <strong>und</strong> der Sachbearbeiterin<br />

Nina Dodt auch zwei Vertreter der<br />

Bezirksregierung Arnsberg teil.<br />

Bereits elf Projekte auf den<br />

Weg gebracht<br />

LEADER bietet der Region viele gute<br />

Chancen. Die Weichen für eine Belebung<br />

des Lennetals sind gestellt. Aber<br />

die Umsetzung der Projektideen ist<br />

nicht immer einfach. So lautete der Tenor<br />

der Gesprächsr<strong>und</strong>e.<br />

Von Martin Büdenbender<br />

„Elf Projekte haben bereits das positive<br />

Votum aus der Region erhalten“, lobten<br />

Silke Erdmann <strong>und</strong> Kathrin Hartwig,<br />

räumten aber ein, „es könnten mehr sein“. Als Schuldiger<br />

wurde der mit der Antragsstellung verb<strong>und</strong>ene<br />

bürokratische Aufwand ausgemacht. Dieser Aufwand<br />

hält viele davon ab, aus guten Ideen gute Projekte werden<br />

zu lassen. Entsprechend voll sind nach wie vor die<br />

Fördertöpfe. Heiner Burkhardt, Vorsitzender des Heimat-<br />

<strong>und</strong> Geschichtsvereins Werdohl, der mit Hilfe der<br />

LEADER-Gelder eine Industrie-Ausstellung vorbereitet,<br />

sprach aus eigener leidvoller Erfahrung: Der Bürokratismus<br />

bis zu Genehmigung des Werdohler Projektes sei<br />

so aufwändig gewesen, dass er kurz davor gestanden<br />

habe, die Flinte ins Korn zu werfen. Dezernent Andreas<br />

Pletziger gab zu bedenken, dass sich in Anbetracht der<br />

Höhe des Förderbeitrages die Schreibtischarbeit, auch<br />

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54


wenn sie mühsam sei, durchaus lohne. Immerhin 65<br />

Prozent der Kosten eines Förderprojektes trägt LEADER.<br />

Im Falle des Projektes Industrieausstellung sind das<br />

21.285,00 Euro an Fördergeldern.<br />

Kritisch bewertete Dr. Andreas Hollstein die bisher in<br />

Angriff genommenen Förderprojekte, die größtenteils<br />

nicht dem Anspruch von Projekten für eine ganze Region<br />

gerecht würden, sondern zu sehr den jeweiligen<br />

lokalen Aspekt im Auge hätten. Selbstverständlich gab<br />

es viel Lob für die geplante Werdohler Industrieausstellung<br />

<strong>und</strong> das vom Förderverein Burggymnasium Altena<br />

in Angriff genommene <strong>und</strong> von Architektin Caroline<br />

Ossenberg-Engels vorgestellte Projekt des Baus einer<br />

Waldbühne nach dem Vorbild eines griechischen Theaters.<br />

Bis zu 200 Personen soll die am steilen Waldhang<br />

oberhalb des Altenaer Burggymnasiums gelegene Bühne<br />

einmal Platz bieten. Fördersumme hierfür: 41.320,50<br />

Euro. Aber auch mit diesen Projekten schaut man nach<br />

Ansicht von Dr. Hollstein nur zaghaft über den lokalen<br />

Tellerrand.<br />

Projektidee<br />

„Wassersport auf der Lenne“<br />

Der Fluss Lenne würde so noch mehr in den Fokus rücken<br />

<strong>und</strong> besser erlebbar werden. Mit dem Mountainbike-<br />

<strong>und</strong> dem Wanderprojekt gibt es durchaus schon<br />

jetzt vielversprechende Vorhaben, die den regionalen<br />

Aspekt berücksichtigen. An beiden Projekten beteiligen<br />

sich alle Kommunen.<br />

Klar wurde: ein Mangel an guten Ideen ist nicht das<br />

Problem der LEADER-Region. Woran es bislang fehlt,<br />

das sind die Projektträger - Personen, Institutionen<br />

<strong>und</strong> Vereine, die sich vor den Karren spannen lassen,<br />

die anpacken <strong>und</strong> ein Projekt durchziehen, so wie der<br />

Werdohler Heimat- <strong>und</strong> Geschichtsverein oder der Förderverein<br />

Burggymnasium. Wenn die ersten markanten<br />

Projekte umgesetzt sind, <strong>und</strong> wenn damit deutlich<br />

wird, dass das Förderprinzip funktioniert, werden diese<br />

Beispiele viele weitere Personenkreise ermutigen, es<br />

auch zu versuchen, war Dezernent Andreas Pletziger<br />

für die zweite Hälfte der Förderperiode zuversichtlich.<br />

Dritte Station:<br />

Die Lenneterrassen in Plettenberg<br />

„Wir müssen uns nach vorne entwickeln“,<br />

forderte Finnentrops Bürgermeister Dietmar<br />

Heß, der zugleich zweiter Vorsitzender des<br />

LEADER-Vereins LenneSchiene ist. Es gehe um<br />

das gemeinsame Image. Man müsse sich mit<br />

gemeinsamen Projekten profilieren, etwa<br />

indem man die Lenne als „Paradies für den<br />

Wassersport“ nutzbar gestalte. Ein schlagzeilenträchtiges<br />

Projekt wäre das allemal.<br />

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55


TAUCHGANG IN DIE<br />

SAUERLÄNDER UNTERWELT<br />

Text Martin Droste / Fotos Martin Droste,<br />

Stephan Schild <strong>und</strong> Speläogruppe Letmathe<br />

Mitglieder der Speläogruppe Letmathe erk<strong>und</strong>en die Wasserhöhle Frettertal<br />

Zugang zum Hauptsystem der Wasserhöhle sichern,<br />

deren Gänge sich 30 Meter unter der Erdoberfläche über<br />

mindestens 528 Meter erstrecken.<br />

Damit ist die bereits 1982 entdeckte, aber nie ernsthaft<br />

erforschte Wasserhöhle eine Großhöhle. Die Nummer 1<br />

in der Attendorn-Elsper-Doppelkalkmulde bleibt natürlich<br />

die berühmte <strong>und</strong> wesentlich größere Attahöhle. Aber<br />

zumindest in einem Punkt hat die Attahöhle Konkurrenz<br />

bekommen. Denn die große Schwester aus Attendorn<br />

war bislang die einzige Unterwelt weit <strong>und</strong> breit<br />

mit einem fließenden Gewässer. Im nicht öffentlich<br />

zugänglichen Bereich fließt dort ein kleiner Bach, der<br />

in einem Siphon verschwindet. Ein Siphon ist ein unter<br />

Wasser stehender Höhlenbereich.<br />

Sicherungsleine als Lebensversicherung<br />

56<br />

Es ist Samstagmorgen, irgendwo im Frettertal. Die genaue<br />

Ortslage soll aus guten Gründen geheim gehalten werden.<br />

Die Sonne scheint, ein warmer Sommertag kündigt<br />

sich an. Doch Stephan Schild <strong>und</strong> Stephanie Krause<br />

bereiten sich auf ein eiskaltes Abenteuer vor. Die beiden<br />

Höhentaucher aus Schwelm <strong>und</strong> Dortm<strong>und</strong> zwängen<br />

sich in ihre dicken Schutzanzüge. Vom Parkplatz sind<br />

es nur wenige Meter bis zum Einstieg in die Unterwelt.<br />

Mitnehmen können die beiden erfahrenen Taucher<br />

vom Arbeitskreis Kluterthöhle nur leichtes Gepäck, die<br />

Ausrüstung wiegt immerhin noch 18 Kilogramm.<br />

Mehr ist nicht drin. Schon die ersten 14 Meter haben es<br />

in sich. Stephan Schild <strong>und</strong> Stephanie Krause müssen<br />

durch ein enges Bachrohr kriechen, das den Eingang<br />

in die „Wasserhöhle Frettertal“ markiert. Was folgt,<br />

ist nichts für Leute mit Platzangst. Auch nicht für den<br />

erfahrenen Höhlenforscher Alexander Platte. Der 1.<br />

Vorsitzende der Speläogruppe Letmathe (Speläologie ist<br />

der Fachbegriff für Höhlenk<strong>und</strong>e) bleibt lieber draußen.<br />

Platte will an diesem Tag weiter oben einen trockenen<br />

Neben dem Iserlohner Alexander Platte steht Henry<br />

Kamps am Bachlauf. Der 16-Jährige ist begeisterter<br />

Hobby-Höhlenforscher <strong>und</strong> ebenfalls Mitglied der<br />

Speläogruppe Letmathe. Platte <strong>und</strong> der junge<br />

Ostentroper sehen, wie die beiden Höhlentaucher das<br />

Tor zum Zugangsrohr öffnen <strong>und</strong> darin verschwinden.<br />

Vor dem erfahrenen Duo Stephan Schild <strong>und</strong> Stephanie<br />

Krause liegen einige „ekelige Engstellen“, lehmiger<br />

Boden <strong>und</strong> teilweise eine Sichtweite von nur fünf bis<br />

zehn Zentimetern. Ohne die Sicherungsleine wäre der<br />

Tauchgang ein Himmelfahrtskommando.<br />

Der unterirdische Bachlauf, dem die beiden<br />

Höhlentaucher folgen, konnte bislang auf einer Strecke<br />

von 160 Metern in den Berg erforscht werden. Immer<br />

wieder müssen die Fachleute des Arbeitskreises<br />

Kluterthöhle im oft nur hüfthoch fließenden Wasser<br />

extreme Engstellen <strong>und</strong> insgesamt 13 Siphone<br />

überwinden – <strong>und</strong> das bei jetzt im Sommer noch<br />

„angenehmen“ 9 Grad.<br />

Nach <strong>und</strong> nach erweitert sich die Decke über den<br />

Höhlentauchern. Nach r<strong>und</strong> 160 Metern tauchen die<br />

unterirdischen Besucher in einer Art „Pool-Halle“ auf.<br />

Hier ist Endstation, denn es wartet ein mindestens neun<br />

Meter tiefer Siphon auf die Taucher, der bisher nicht<br />

bezwungen werden konnte. Über eine Lehmrutsche<br />

geht es aus dem Wasser steil nach oben. Etwa sechs<br />

Meter Fels <strong>und</strong> Stein trennen die Höhlentaucher von der<br />

Oberfläche. Die Forscher berichten von „beeindruckenden


Tropfsteinbereichen <strong>und</strong> Sinterformationen“. Zum<br />

Staunen bleibt aber nicht viel Zeit. Schon bald müssen<br />

Stephan Schild <strong>und</strong> Stephanie Krause wieder an die<br />

Rückkehr denken.<br />

Die dünne Leine im trüben Wasser ist ihre<br />

Lebensversicherung. „<strong>Das</strong> ist der Ariadne-Faden, an dem<br />

wir durch die Tauchstellen wieder nach draußen finden“,<br />

sagt der Schwelmer Schild. Laut griechischer Mythologie<br />

fand der antike Held Theseus mit Hilfe dieses Fadens<br />

den Weg durch das Labyrinth, in dem das Ungeheuer<br />

Minotauros hauste.<br />

bislang gemessenen 528 Meter. Mit dieser Vermessung<br />

ist die Höhle schon jetzt offiziell eine Großhöhle – im<br />

Gegensatz zu den anderen Höhlen im Frettertal.<br />

Raumfahrt des kleinen Mannes<br />

Henry Kamps (16) sorgt für<br />

Wiederentdeckung<br />

Die „Wasserhöhle Frettertal“ wurde schon 1982 zum<br />

ersten Mal „befahren“, wie es in der Fachsprache heißt.<br />

Der Eingang führte durch ein kleines Loch hinter einem<br />

Haus. Weit kamen die Höhlenforscher damals aber nicht.<br />

„Die Leute sind mit einem Seil in den Schacht eingestiegen“,<br />

erinnert sich ein Anlieger noch genau. Auf die Idee, selbst<br />

die Höhle zu erforschen, sind die Einheimischen nie<br />

gekommen. <strong>Das</strong> war ihnen zu gefährlich.<br />

Für die Wiederentdeckung sorgte Henry Kamps. Der<br />

16-Jährige hatte im letzten Jahr gelesen, dass der<br />

Fretterbach hinter Deutmecke plötzlich in einem Loch<br />

verschwindet. Der junge Forscher informierte die<br />

Speläogruppe Letmathe von Alexander Platte. Die hat<br />

aber keine eigenen aktiven Höhlentaucher. Und so<br />

entstand die Zusammenarbeit mit den Spezialisten<br />

vom Arbeitskreis Kluterthöhle. Seit dem 3. Dezember<br />

2016 sind Stephanie Krause, Stephan Schild sowie ihre<br />

Kollegen Thomas „Tom“ Schäder <strong>und</strong> Hubertus Fenske<br />

mehrfach in die Wasserhöhle abgetaucht.<br />

Alexander Platte ist überzeugt, dass es hier im Frettertal<br />

noch einiges zu entdecken gibt. „Alles was wir bisher<br />

gef<strong>und</strong>en haben, ist für diese Gegend schon sehr<br />

groß“, berichtet der Iserlohner. „<strong>Das</strong> ist ein großes<br />

Höhlensystem“, kann sich der 1. Vorsitzende der<br />

Speläogruppe Letmathe vorstellen, dass die Gänge<br />

tief unter der Erdoberfläche viel weiter führen, als die<br />

Was treibt Höhlenforscher wie Alexander Platte in fast<br />

jeder freien Minute <strong>und</strong> mit unendlicher Geduld Höhlen<br />

zu erforschen, Eingänge zu entdecken <strong>und</strong> zu sichern?<br />

„<strong>Das</strong> ist die Raumfahrt des kleinen Mannes“, schmunzelt<br />

der Iserlohner. „Es ist völlig offen, was uns noch<br />

erwartet“, fühlt sich auch Taucher Schild ein bisschen<br />

wie der Entdecker neuer unterirdischer Welten.<br />

Stephan Schild aus Schwelm taucht seit 1998.<br />

Angefangen hat er als Sporttaucher, Höhlentaucher ist er<br />

seit 2002. „Ein Fre<strong>und</strong> hat mich gefragt, ob ich nicht mit<br />

in einer Höhle tauchen will“, erzählt Schild. Sein erstes<br />

spannendes unterirdisches Erlebnis war die Bismarckhöhle<br />

in Ennepetal. Zum Höhlentauchen fährt der Experte<br />

auch nach Frankreich. Bei ihren Expeditionen in die<br />

Unterwelt sammeln Schild <strong>und</strong> Stephanie Krause kleine<br />

Höhlenbewohner wie Zwergfüßer <strong>und</strong> Höhlenflohkrebse<br />

ein <strong>und</strong> schicken sie weiter an Biologen.<br />

Attendorn-Elsper-Doppelmulde<br />

Die Attendorn-Elsper-Doppelmulde liegt zwischen Attendorn<br />

<strong>und</strong> Elspe. Die nördliche <strong>und</strong> größere Mulde<br />

beginnt westlich in Attendorn, zieht sich über Heggen<br />

<strong>und</strong> Finnentrop bis nach Fretter. Etwas südlich davon<br />

befindet sich die zweite Mulde, westlich gebildet<br />

durch das Repetal <strong>und</strong> östlich streichend bis Elspe.<br />

Die längste <strong>und</strong> bekannteste Höhle dieses Gebiets<br />

ist die Attahöhle mit rd. 6500 m Gesamtganglänge.<br />

2016 wurde eine weitere Großhöhle bei Frettermühle<br />

wiederentdeckt. Die Tauchstrecke ist dort 160 m<br />

lang. Dazu wurden über Wasser liegende Höhlenteile<br />

gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> die Höhle gehört mit inzwischen 530<br />

m Gesamtganglänge zu den Großhöhlen. Eine weitere<br />

Forschung verspricht hier noch einige Überraschungen.<br />

Quelle: Speläogruppe Letmathe<br />

57


AYASOFYA-MOSCHEE<br />

IN FINNENTROP NACH<br />

VIER JAHREN UMBAU<br />

ERÖFFNET<br />

Ein R<strong>und</strong>gang durch die neuen Räumlichkeiten<br />

Ina Hoffmann<br />

Nach vier Jahren Umbau erstrahlt das ehemalige Postgebäude<br />

an der Bamenohler Straße in Finnentrop in<br />

neuem Glanz: Hier entstanden in mühevoller Arbeit die<br />

neuen Räumlichkeiten für die Ayasofya-Moschee. Ramazan<br />

Olmaz, Vorsitzender des Finnentroper Moschee<strong>und</strong><br />

Kulturvereins, führte KOMPLETT durch die im Juli<br />

eingeweihte Moschee.<br />

Bereits im Jahr 1981 wurde das Finnentroper Moschee<strong>und</strong><br />

Kulturzentrum gegründet <strong>und</strong> war damit das erste<br />

seiner Art im Kreis Olpe. Ramazan Olmaz, selbst 1980<br />

im Alter von 12 Jahren nach Deutschland gekommen,<br />

hat die stetige Vergrößerung des Vereins miterlebt. Seit<br />

der Gründung ist der Moscheeverein bereits vier Mal<br />

umgezogen. Bei stetig wachsenden Mitgliederzahlen<br />

mussten die Räumlichkeiten immer größer werden.<br />

Eine Wohnung, verschiedene Wohnhäuser <strong>und</strong> das<br />

ehemalige Hotel Biggemann waren in den letzten 36<br />

Jahren Gebetsort für die Finnentroper Muslime. Bereits<br />

im Jahr 2013 beschloss man die Ayasofya-Moschee in<br />

das ehemalige Postgebäude an der Hauptstraße zu verlegen.<br />

„<strong>Das</strong> Gebäude gehört der Gemeinde Finnentrop.<br />

Wir haben uns auf einen Mietkauf geeinigt. So zahlen<br />

wir derzeit Miete an die Gemeinde <strong>und</strong> nach Ablauf von<br />

14 Jahren wird das Gebäude in unseren Besitz übergehen.<br />

Vier Jahre lang bauten die Vereinsmitglieder das<br />

Gebäude nach ihren Bedürfnissen um, bevor es Anfang<br />

Juli mit einem großen Eröffnungswochenende eingeweiht<br />

wurde. Drei Tage lang wurde r<strong>und</strong> um die Moschee<br />

<strong>und</strong> auf dem nahe gelegenen Schützenplatz mit<br />

türkischen Sängern, tanzenden Derwischen <strong>und</strong> vielen<br />

Attraktionen für die Kinder gefeiert.<br />

Mittelpunkt der Moschee sind die Gebetsräume. Im Erdgeschoss<br />

befindet sich ein 120 qm großer Raum für die<br />

Männer, während die Frauen in einem halb so großen<br />

Raum direkt darüber in der ersten Etage beten. Über<br />

Lautsprecher können sie dort das Gebet des Imam, des<br />

Vorbeters, hören. Beide Räume sind identisch gestaltet:<br />

goldene Koran-Schriften mit den 99 Namen für Allah<br />

zieren die weißen Wände. Die Räume sind ausgelegt<br />

mit einem türkisfarbenen Teppich, der reich mit Ornamenten<br />

verziert ist. Von der Gebetsnische aus, die natürlich<br />

nach Mekka ausgerichtet ist, richtet der Imam<br />

sein Gebet an die Gläubigen. Im Gebetsraum der Männer<br />

befindet sich zudem eine Minbar, eine Kanzel, von<br />

der nur freitags die Predigt gehalten wird. Alle Materialien,<br />

die hier verbaut wurden, sind extra aus der Türkei<br />

angeliefert worden. Einen Kronleuchter, wie in vielen<br />

Moscheen in den Gebetsräumen zu finden, gibt es in<br />

der Ayasofya-Moschee nicht. „Wir haben die Gebetsräume<br />

bewusst ein wenig anders gestaltet“, erklärt Ramazan<br />

Olmaz.<br />

Auf knapp 1200 Quadratmetern bieten die neuen<br />

Räumlichkeiten auch Platz für Teestuben, eine Küche,<br />

einen Gästeraum für Durchreisende, ein Vorstandszimmer<br />

für Besprechungen <strong>und</strong> Klassenräume für die<br />

Bildungsarbeit, die dem Verein besonders wichtig ist.<br />

In sechs modern eingerichteten Klassenzimmern mit<br />

interaktiven Touchscreens als Tafeln werden an jedem<br />

Wochenende bis zu 120 Kinder unterrichtet. Neben<br />

dem Koran-Unterricht finden dort auch Deutschunterricht,<br />

Hausaufgabenbetreuung, Nachhilfe <strong>und</strong> Kochkurse<br />

statt. Der Großteil des Unterrichts wird auf Deutsch<br />

erteilt, denn nicht alle Kinder, die dort lernen, sind türkische<br />

Muttersprachler.<br />

Der Imam bekommt in der neuen Moschee eine eigene<br />

Wohnung, die er während der Zeit, die er in Deutschland<br />

verbringt, bewohnt. Anders als in vielen Moscheevereinen<br />

bleibt der Vorbeter hier nicht für mehrere Jahre,<br />

sondern nur für drei Monate. „Da wir nicht so viele<br />

Mitglieder haben, muss der Verein den Imam selbst bezahlen.<br />

Oft kommen Rentner zu uns“, erklärte Ramazan<br />

Olmaz.<br />

Die Ayasofya-Moschee hat auch ein eigenes Minarett an<br />

der zur Straße gewandten Seite, das rein symbolischen<br />

Charakter für die Muslime hat. „Wenn ein Gläubiger vorbeifährt,<br />

sieht er gleich, dass es sich bei dem Gebäude<br />

um eine Moschee handelt. So kann ein Durchreisender<br />

bei uns anhalten <strong>und</strong> an dem Gebet teilnehmen“, erklärte<br />

der Vorsitzende.<br />

58


Interview<br />

Herr Olmaz, wie waren die Reaktionen<br />

darauf, dass die neue<br />

Moschee mit ihrem neuen Sitz<br />

an der Hauptstraße mehr in<br />

den Blickpunkt rückt?<br />

Olmaz: Die vorherige Moschee an der Lennestraße wurde<br />

vorher von den Menschen nicht so wahrgenommen.<br />

Da haben anfangs schon einige Menschen Bedenken<br />

geäußert, als klar wurde, dass wir in die ehemalige Post<br />

ziehen werden. Vor allem, als wir bekannt gegeben haben,<br />

dass wir ein Minarett bauen werden, haben viele<br />

gedacht, dass von dort aus jetzt fünf Mal am Tag zum<br />

Gebet gerufen wird. Aber da es ja ein rein symbolisches<br />

Minarett ist, konnten wir diese Bedenken schnell aus<br />

dem Weg räumen.<br />

Wie waren die Reaktionen bei der Eröffnungsfeier?<br />

Waren viele Deutsche anwesend?<br />

Olmaz: Es war ein tolles Eröffnungswochenende. Insgesamt<br />

waren etwa 3000 Menschen zu Gast an den drei<br />

Tagen. Darunter waren auch mehr als 500 Deutsche.<br />

Meist waren so viele Besucher in der Moschee, dass die<br />

vier Moscheeführer gar nicht ausreichten, um alle Menschen<br />

gleichzeitig durch die Räume zu führen. Es freut<br />

mich sehr, dass so viele gekommen sind, um gemeinsam<br />

mit uns zu feiern <strong>und</strong> sich ein eigenes Bild von<br />

dem abgeschlossenen Umbau zu machen. Die Reaktionen<br />

der Menschen waren sehr positiv. Wer das Gebäude<br />

vorher kannte <strong>und</strong> jetzt sieht, was daraus geworden ist,<br />

ist überrascht.<br />

Wie schätzen Sie den Zusammenhalt der<br />

Vereinsmitglieder ein?<br />

Olmaz: Ohne den starken Zusammenhalt unserer Mitglieder<br />

hätten wir den Umbau nicht schaffen können.<br />

Die Männer haben Urlaub genommen, um helfen zu<br />

können, teils bis spät in die Nacht. Wer nicht selbst bei<br />

den Bauarbeiten anpacken konnte, hat bei Verwandten<br />

<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en Spenden gesammelt. Viele unserer Frauen<br />

haben geerbten Schmuck gespendet, damit wir so<br />

einen Teil des Umbaus bezahlen konnten. Alle haben<br />

großen Einsatz für die Gemeinschaft gezeigt.<br />

Wie wichtig ist Ihnen die Zusammenarbeit mit den<br />

christlichen Kirchen?<br />

Olmaz: Ich halte den Austausch der Religionen für sehr<br />

wichtig. Wir stehen oft in Kontakt zu den Vertretern der<br />

evangelischen <strong>und</strong> katholischen Kirche in Finnentrop.<br />

Herr Pastor Kinold <strong>und</strong> Frau Pastorin Warns haben bei<br />

der Einweihung Grußworte gesprochen. Jedes Jahr gibt<br />

es ein gemeinsames Projekt von Christen <strong>und</strong> Muslimen<br />

in Finnentrop. Im Moment planen wir für das kommende<br />

Jahr die Aktion „Fastenbrechen unter Nachbarn“.<br />

Dazu werden alle Menschen, egal welcher Religion,<br />

herzlich eingeladen mit uns gemeinsam an der Moschee<br />

zu essen. Wer möchte, kann sich darüber informieren,<br />

warum wir fasten, warum das Fastenbrechen<br />

wichtig ist <strong>und</strong> vieles mehr.<br />

Wie wurde der Umbau des Gebäudes bezahlt?<br />

Olmaz: Die gesamten Kosten für den Umbau, insgesamt<br />

520.000 Euro, wurden durch Spenden <strong>und</strong> Mitgliedsbeiträge<br />

bezahlt. 40.000 Euro haben wir bei Mitgliedern<br />

zinslos geliehen. Wir sind stolz, dass wir keinen Kredit<br />

bei einer Bank aufnehmen mussten, sondern alles aus<br />

eigener Kraft gestemmt haben. Etwa 90 Prozent der<br />

ausgeführten handwerklichen Arbeiten, vom Tragen der<br />

Dachziegel über Verlegen der Teppiche bis zum Pflastern<br />

des Parkplatzes, haben die gut 100 Mitglieder des<br />

Moscheevereins selbst ausgeführt. Viele Firmen haben<br />

Baumaterialien <strong>und</strong> Arbeitskräfte zur Verfügung gestellt,<br />

die mehrere Tage für unseren Verein kostenfrei auf der<br />

Baustelle gearbeitet haben. Dabei handelt es sich nicht<br />

nur um Türkischstämmige, sondern auch um viele Deutsche.<br />

Wir sind berührt von der Hilfe <strong>und</strong> dem Engagement<br />

der Menschen. Und da die Frage immer wieder<br />

kommt: Nein, wir bekommen kein Geld aus der Türkei.<br />

Was wünschen Sie sich für die Zukunft in Hinblick auf<br />

das Verhältnis zwischen Muslimen <strong>und</strong> Christen?<br />

Olmaz: Ich weiß, dass viele Menschen Vorurteile haben,<br />

da sie im Fernsehen über die Konflikte in der Türkei hören.<br />

Da werden schnell alle Menschen in einen Topf geworfen.<br />

Aber nicht alle Menschen sind gleich <strong>und</strong> nicht alle teilen<br />

dieselben Ansichten. Muslime sind keine Terroristen.<br />

Wenn man ein Beispiel für einen Muslim anführen möchte,<br />

dann lieber mich, nicht diejenigen, die ISIS folgen. Ich<br />

wünsche mir, dass die Menschen mehr miteinander sprechen,<br />

friedlich miteinander leben können <strong>und</strong> Respekt<br />

füreinander zeigen. Wir möchten gerne dazu beitragen,<br />

Vorurteile gegenüber Muslimen abzubauen.<br />

59


EINE MENGE BAUSTELLEN<br />

Text <strong>und</strong> Fotos<br />

Martin Droste<br />

UND EINIGE FORTSCHRITTE<br />

Heimat-Ministerin Ina Scharrenbach kommt ohne Geschenke nach Finnentrop<br />

Die fast 60 Jahre alte Festhalle Finnentrop muss dringend saniert werden.<br />

Jochen Ritter ist in Ostentrop aufgewachsen, einem kleinen<br />

Ort in der Gemeinde Finnentrop. Und deshalb weiß<br />

der neue CDU-Landtagsabgeordnete, wie „wichtig die-<br />

Lenhausen, Erfolgreicher Foto Carsten Engel war die Gemeinde Finnentrop bei der För-<br />

ses Vorhaben für den Zusammenhalt im Dorf“ ist. Gemeint<br />

ist das „Duarphius“. Aus dem Saal der ehemaligen<br />

Gaststätte Melcher in Ostentrop ist ein Dorfhaus<br />

geworden, das allen Vereinen <strong>und</strong> Gruppen des Ortes<br />

zur Verfügung steht.<br />

Der 2015 gegründete Verein Duarphius Ostentrop würde<br />

das Gebäude gerne sanieren sowie um- <strong>und</strong> anbauen.<br />

Zweimal hat die Gemeinde Finnentrop schon versucht,<br />

entsprechende Fördertöpfe anzuzapfen. Zuletzt<br />

wurden 470.000 Euro aus einem Städtebauförderungsprogramm<br />

beantragt. Vergeblich. „<strong>Das</strong> Programm ist völlig<br />

überzeichnet“, konnte die neue Heimat-Ministerin Ina<br />

Scharrenbach Finnentrops Bürgermeister Dietmar Heß<br />

bei ihrem Besuch in der Lenne-Kommune wenig Hoffnung<br />

machen. Heß nahm die für ihn keineswegs neue<br />

Info gelassen hin: „Finnentrop ist in den letzten Jahren<br />

ganz gut bedient worden. Ich habe Verständnis, dass wir<br />

etwas Luft holen müssen.“<br />

Hürden <strong>und</strong> langen Wartezeiten so langsam die Geduld<br />

verlieren. Aber vielleicht gibt es noch einen Hoffnungsschimmer.<br />

So berichtete Bürgermeister Heß beim Besuch<br />

der NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau <strong>und</strong><br />

Gleichstellung von der Möglichkeit einer eventuellen Förderung<br />

im Rahmen des Dorfentwicklungsprogramm IKEK.<br />

Lange Gesichter gab es ebenfalls beim Bürgerschützenverein<br />

Finnentrop <strong>und</strong> beim Sportverein Rot-Weiß Ostentrop/Schönholthausen.<br />

Auch sie gingen beim Städtebauförderungsprogramm<br />

„Investitionspakt Soziale<br />

Integration im Quartier NRW <strong>2017</strong>“ leer aus. Dabei ist<br />

der Sanierungsstau bei der fast 60 Jahre alten Festhalle<br />

Finnentrop <strong>und</strong> dem Vereinsheim von RW Ostentrop/<br />

Schönholthausen, das auch schon ein halbes Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

auf dem Buckel hat, erheblich. Die Förderanträge sahen<br />

Investitionen für beide Gebäude in Höhe von r<strong>und</strong> 2,5<br />

Millionen bzw. 750.000 Euro vor.<br />

derung des neuen Begegnungszentrums im ehemaligen<br />

Hotel Cordes in Bamenohl. <strong>Das</strong> Gebäude steht allen örtlichen<br />

Verbänden <strong>und</strong> Vereinen offen <strong>und</strong> wird für Sprachkurse<br />

<strong>und</strong> Integrationsarbeit genutzt. Der Bamenohler<br />

Männerchor kann weiter hier proben. Von Ehrenamtlichen<br />

wird eine Fahrradwerkstatt betrieben.<br />

„<strong>Das</strong> ist gut angelegtes Geld“, verwies Bürgermeister<br />

Dietmar Heß beim Besuch von NRW-Ministerin Ina Scharrenbach<br />

auf den Landeszuschuss von 275.000 Euro für<br />

den Umbau <strong>und</strong> die Personalkosten - noch unter der alten<br />

Regierung.<br />

Der Gast aus Düsseldorf hatte nicht nur an diesem Tag<br />

ein strammes Programm zu bewältigen. Für die aus<br />

Unna stammende Ministerin war der Besuch in Finnentrop<br />

eine weitere Station ihrer Heimat-Tour durch die<br />

fünf Regierungsbezirke des Landes Nordrhein-Westfalen.<br />

Nach Finnentrop ging es weiter in Richtung Gummersbach.<br />

Sanierungsstau bei Vereinsgebäuden<br />

Jochen Ritter hätte sich eine andere Nachricht aus Düsseldorf<br />

gewünscht. Der CDU-Politiker aus dem Kreis Olpe<br />

weiß, dass die Ehrenamtlichen in Ostentrop seit „gut<br />

zwei Jahren versuchen, etwas zu entwickeln“. Nach der<br />

erneuten Enttäuschung befürchtet der Landtagsabgeordnete,<br />

dass die Menschen angesichts der bürokratischen<br />

Radwege-Knotenpunkt im Lennetal<br />

Zuvor konnte die Christdemokratin aber noch einen Blick<br />

auf den neuen Lennepark werfen. Mit dem Fahrrad radelten<br />

Ina Scharrenbach, Jochen Ritter, Bürgermeister<br />

Dietmar Heß <strong>und</strong> Finnentrops Beigeordneter Ludwig Rasche<br />

ein kurzes Stück auf dem Radweg entlang der Lenne.<br />

Wenige Meter vom neuen Lenne-Balkon entfernt,


der einmal eine attraktive Aussichtsplattform am Ende<br />

der neuen Fußgängerbrücke über die L 539 werden soll,<br />

war aber Endstation. Die Bauarbeiten waren zu diesem<br />

Zeitpunkt noch nicht fertig.<br />

Für die Ministerin, den CDU-Landtagsabgeordneten <strong>und</strong><br />

den Bürgermeister bedeutete das aber kein Problem. <strong>Das</strong><br />

Trio stellte sich zum obligatorischen Pressefoto auf die<br />

neue Brücke, die den Park an der Lenne mit dem Bahnhof<br />

auf der gegenüberliegenden Seite verbindet. Von der<br />

Fußgängerbrücke sind es Luftlinie nur wenige Meter bis<br />

zur einstigen „Glückauf-Schranke“, die jahrzehntelang<br />

nicht nur Autofahrer zur Verzweiflung gebracht hat.<br />

Negative Erfahrungen mit dem ehemaligen Bahnübergang<br />

in Finnentrop blieben Ina Scharrenbach bei ihrem<br />

letzten Besuch in Finnentrop allerdings erspart. Vor Jahren<br />

hatte sie beruflich für eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

in der Lenne-Kommune zu tun. Damals war<br />

die heutige NRW-Ministerin aber „von unten“ gekommen,<br />

aus Richtung Lenhausen <strong>und</strong> musste nicht vor den<br />

geschlossenen Schranken warten.<br />

<strong>Das</strong> riesige Metten-Gelände gegenüber dem Bahnhof bestimmt die<br />

Tallage in Finnentrop.<br />

Am Metten-Gelände gegenüber dem Bahnhof wird<br />

Scharrenbach aber vorbeigefahren sein. „<strong>Das</strong> sieht nicht<br />

toll aus“, lenkte Bürgermeister Heß am Ende des Ministerinnen-Besuchs<br />

den Blick auf den riesigen Gebäudekomplex,<br />

in dem schon lange keine Produktion mehr<br />

untergebracht ist. Zurzeit sei Metten selbst dabei, das<br />

Gr<strong>und</strong>stück zu überplanen. „Eines Tages brauchen wir<br />

vielleicht ihre Hilfe“, gab Dieter Heß dem Gast aus Düsseldorf<br />

mit auf den Weg.<br />

„Wir lassen Finnentrop <strong>und</strong> das Lennetal nicht im Regen<br />

stehen“, hatte der damalige Landesminister Michael<br />

Groschek im <strong>September</strong> 2016 beim „Lenne-lebt“-Fest<br />

über die Nutzung der ehemaligen Produktionsstätte von<br />

Metten gesagt.<br />

Finnentrop, Foto Carsten Engel<br />

Neue Heimat-Ministerin Ina Scharrenbach, Bürgermeister Dietmar Heß<br />

(rechts) <strong>und</strong> dem CDU-Landtagsabgeordneten Jochen Ritter (links)<br />

In punkto Radwegebau hat sich in der Gemeinde auch<br />

dank öffentlicher Zuschüsse schon eine Menge getan.<br />

„Finnentrop hat sich als Radwege-Knotenpunkt im Lennetal<br />

<strong>und</strong> in der gesamten Region profiliert“, freut sich<br />

der Bürgermeister. Allerdings weiß Dietmar Heß, dass es<br />

noch „eine Menge Baustellen gibt“. Siehe oben.<br />

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61


KOMPLETT KREATIV:<br />

BASTELN MIT<br />

BAUMSCHEIBEN<br />

Text <strong>und</strong> Fotos<br />

Cristin Schmelcher<br />

Dekorationen mit Naturmaterialien liegen voll im Trend<br />

<strong>und</strong> sind leicht <strong>und</strong> günstig zu beschaffen, wenn man<br />

die Augen aufhält <strong>und</strong> die richtigen Ansprechpartner<br />

findet. Sollte zum Beispiel der Nachbar in nächster Zeit<br />

zufällig wieder seinen Vorrat an Brennholz für den Winter<br />

aufstocken, fragen Sie ihn doch einfach, ob er Ihnen<br />

nicht drei Baumscheiben abgeben kann. Diese sollten<br />

einen Durchmesser von etwa 20 cm haben, mindestens<br />

2,5 cm dick sein <strong>und</strong> vor der Verarbeitung einige Tage<br />

gut durchtrocknen. Halten Sie im Idealfall nach weichen<br />

Holzarten wie Fichte, Kiefer oder Erle Ausschau,<br />

da die Gefahr, dass diese einreißen könnten, geringer<br />

ist <strong>und</strong> sie sich besser bearbeiten lassen als<br />

z. B. eine harte Buche oder Eiche. <strong>Das</strong> Holz eignet sich<br />

nicht nur als kreativer Untersetzer für eine Vase oder<br />

eine Kerze. Mit ein bisschen Fantasie können sie u. a.<br />

ein Türschild, eine Teelichtfassung oder sogar eine Garderobe<br />

daraus bauen. <strong>Komplett</strong> zeigt Ihnen wie es geht.<br />

Türschild<br />

Dazu benötigen Sie: Eine Baumscheibe, zwei kleine<br />

Schraubringe, ein Stück Draht, gut deckende Filzstifte,<br />

einen Gliedermaßstab, einen Hammer, ggf. eine Spitzzange.<br />

So geht’s: Beschriften <strong>und</strong> bemalen Sie das Schild mit<br />

ihrem Lieblingsspruch oder -motiv <strong>und</strong> lassen Sie die<br />

Farben trocknen. Ermitteln Sie mit einem Gliedermaßstab<br />

die Mitte <strong>und</strong> schrauben Sie die Schraubringe<br />

etwas oberhalb der Mitte parallel gegenüber<br />

rechts <strong>und</strong> links von außen in die Baumrinde. Für<br />

den Anfang der Löcher eignet sich hier ein Hammer,<br />

da die Schraubringe sich dann leichter in die Rinde<br />

eindrehen lassen. Nun knicken Sie den Draht leicht<br />

in der Mitte <strong>und</strong> ziehen die Enden jeweils etwa 2<br />

cm durch die Schraubringe. Drehen Sie die Enden<br />

mehrmals um den Draht herum <strong>und</strong> kneifen Sie<br />

ggf. Überstehendes mit der Spitzzange ab.<br />

Tipp: Statt mit Filzstiften<br />

kann die Baumscheibe<br />

auch mit Acryl- oder<br />

Wandfarben bemalt<br />

werden. Neben Draht<br />

können Sie auch andere<br />

Bänder verwenden,<br />

wie z. B. Paketschnur.<br />

62


Teelichtfassung<br />

Dazu benötigen Sie: Eine Baumscheibe,<br />

eine Bohrmaschine, einen Forstnerbohrer<br />

mit 40 mm Durchmesser, Tusche, Zeichenfeder.<br />

So geht’s: Bohren Sie mit dem Forstnerbohrer<br />

in die Mitte der Baumscheibe<br />

ein so tiefes Loch, dass ein Teelicht<br />

hinein passt. Die Baumscheibe sollte<br />

ausreichend dick dafür sein. Halten Sie<br />

dabei die Baumscheibe gut fest, da<br />

diese sich sonst dreht. Entfernen Sie<br />

den Staub vom Sägen mit einer Bürste<br />

<strong>und</strong> dann mit einem feuchten Tuch von<br />

dem Holz. Nun beschriften Sie die Baumscheibe<br />

nach Belieben, wofür Sie z. B.<br />

eine (Glas-) Zeichenfeder <strong>und</strong> schwarze<br />

Tusche, aber auch Filzstifte oder Acrylfarben<br />

verwenden können. Setzen Sie ein<br />

Teelicht in das gebohrte Loch.<br />

Garderobe<br />

Tipp: Wenn Sie die Baumscheibe vorher<br />

mit Speiseöl einpinseln <strong>und</strong> dieses einziehen<br />

lassen, verleihen Sie dem Holz ein wenig<br />

Glanz.<br />

Dazu benötigen Sie: Eine Baumscheibe, einen<br />

alten Teller, einen Schwamm, weiße Acrylfarbe,<br />

etwas Wasser, einen Bildaufhänger, einen Kleiderhaken,<br />

Dekorationsobjekte, starken Flüssigkleber,<br />

ein Lineal, einen Bleistift, einen Schraubendreher.<br />

So geht’s: Vermischen Sie etwas Acrylfarbe mit<br />

dem Wasser <strong>und</strong> färben Sie mit einem Schwamm<br />

die Vorderseite der Baumscheibe <strong>und</strong> die Rinde<br />

ein. Lassen Sie die Farbe trocknen <strong>und</strong> bringen Sie<br />

mit Hilfe eines Lineals <strong>und</strong> eines Bleistiftes auf der<br />

Rückseite mittig in Nähe des Randes einen<br />

Bildaufhänger an. Drehen Sie die Baumscheibe<br />

um <strong>und</strong> befestigen Sie unten mittig in<br />

Nähe des Randes den Kleiderhaken mit dem<br />

Schraubendreher. Hängen Sie hierfür zuvor<br />

ggf. die Baumscheibe auf <strong>und</strong> markieren<br />

Sie sich die gewünschte Position des Hakens.<br />

Kleben Sie nun mit dem Kleber ein<br />

beliebiges Dekorationsobjekt auf das Holz.<br />

Tipp: Achten Sie auf die Länge der Schrauben<br />

<strong>und</strong> die Dicke der Baumscheibe.<br />

63


FUCHSIEN-VIELFALT:<br />

BREUCKMANNS REGENWALD<br />

LIEGT HOCH ÜBERM LENNETAL<br />

Von Rüdiger Kahlke<br />

Kleine Gärtnerei gehört zu den größten Anbietern der Nachtkerzengewächse<br />

64<br />

„Rot-blau ist der Klassiker“, sagt<br />

Anselm Breuckmann. Aber: rotblau<br />

ist nicht gleich rot-blau. Mal<br />

ist die Blüte kräftiger, mal kleiner,<br />

mal größer, mal das Rot blasser.<br />

Oder das Blau driftet ab Richtung<br />

Lila. Und damit nähert sich der<br />

Klassiker dem aktuellen Trend,<br />

einem Aubergine-Ton. Der Gärtner<br />

aus Leinschede hat sie alle<br />

– Fuchsien in allen Formen <strong>und</strong><br />

Farben. <strong>Zwischen</strong> 600 <strong>und</strong> 700<br />

Sorten gehören zum Sortiment.<br />

Die kleine Gärtnerei am Hang<br />

über dem Lennetal ist in Sachen<br />

Fuchsien einer der größten Anbieter b<strong>und</strong>esweit, was<br />

die Sortenvielfalt angeht.<br />

Von oben, aus Richtung Allendorf kommend, leuchten<br />

zwischen Büschen <strong>und</strong> Bäumen helle Flecken: die Gewächshäuser<br />

reflektieren das Sonnenlicht. 3000 Quadratmeter<br />

unter Glas als Produktionsfläche für Pflanzen. Im<br />

von Industriebetrieben geprägten Lennetal ist die Leinscheder<br />

Gärtnerei ein Exot. Eine „klassische Endverkaufsgärtnerei<br />

mit eigener Produktion“, erklärt der Chef. Produziert<br />

wurde <strong>und</strong> wird Sommerbepflanzung: Blumen<br />

für Beete <strong>und</strong> Balkon. In der zweiten Hälfte der 1970er<br />

Jahre hatte Anselm Breuckmanns Vater begonnen, verschiedene<br />

Sorten der Fuchsien zu sammeln. Eine Erweiterung<br />

des Sortiments. Neue Sorten sorgten zu der Zeit<br />

für neue Sammlerleidenschaft bei Fuchsien-Fre<strong>und</strong>en.<br />

Mit dem anfänglichen Nischenprodukt hat sich die kleine<br />

Gärtnerei unter Kennern einen Namen gemacht.<br />

Aus Jugendhobby wurde eigener<br />

Geschäftszweig<br />

Anselm Breuckmann (51), der „immer Spaß an Pflanzen<br />

gehabt hatte“, fuhr auf die Fuchsien ab. Ihn faszinierte<br />

als Jugendlicher die Vielfalt an Formen <strong>und</strong> Farben der<br />

Nachtkerzengewächse. Von Fuchsien (lat. Fuchsia) gibt<br />

es etwa 200 Wildformen, die vorwiegend in Süd- <strong>und</strong><br />

Mittelamerika beheimatet sind. Aus diesem „reichen genetischen<br />

Potenzial“ sind tausende von Sorten hervorgegangen.<br />

Mit 15 Jahren hat er die ersten Hochstämme<br />

gezogen. „Eine der ersten Herausforderungen“, sagt der<br />

Gartenbau-Ingenieur rückblickend. Sein Jugendhobby hat<br />

er inzwischen zum eigenen Geschäftszweig entwickelt.<br />

Ein Drittel der Unter-Glas-Fläche nehmen die Fuchsien<br />

ein – zur Anzucht <strong>und</strong> zum Überwintern.<br />

In den Anden wachsen die Pflanzen im Regenwald bis<br />

auf 2.000 Metern Höhe. Der Breuckmannsche Regenwald<br />

liegt am Südhang über der Lenne. Reichen die<br />

sauerländer Niederschläge nicht aus, was diesmal im<br />

der ersten Jahreshälfte häufig der Fall war, ersetzt der<br />

Gartenschlauch den Guss von oben. Fuchsien brauchen<br />

Feuchtigkeit. Weiden, die passend gestutzt werden, sorgen<br />

für den Halbschatten, den die meisten Sorten bevorzugen.<br />

Ein Ort, der Ruhe ausstrahlt, für Vielfalt <strong>und</strong><br />

Artenreichtum steht. Von Mai bis <strong>Oktober</strong> stehen die<br />

Mutterpflanzen draußen, entfalten ihre Blütenvielfalt.<br />

Manche Sorten werden seit mehr als 150 Jahren kultiviert.<br />

Andere kommen neu hinzu.<br />

Heißer Draht zu Züchtern<br />

Was für die Industrie im Tal technische Innovationen sind,<br />

sind für den Gärtner am Hang neue Kreationen. Da ist<br />

Breuckmann nah dran. Er arbeitet mit zwei Züchtern zu-


sammen. „Ich bekomme deren neue Sorten“, sagt er,<br />

„das ist der erste Weg, Neuerungen anzubieten.“ Die<br />

zweite Schiene sind Ausstellungen oder andere Gärtnereien,<br />

bei denen sich der Plettenberger umsieht. Inzwischen<br />

könne er beurteilen, welche vergleichbaren Sorten<br />

es gibt, welche Eigenschaften zudem wesentlich an<br />

den neuen Züchtungen sind. Immer aber gilt: „Der erste<br />

Einstieg ist die Blüte.“ Für den Fachmann heißt es<br />

dann: auswählen. „Man kann sich nicht unendlich viele<br />

Sorten hinstellen“, weist er auf Kapazitätsgrenzen hin.<br />

Froh ist der Gärtner, dass die Züchtungen noch zum Großteil<br />

in den Händen<br />

von Hobbyzüchtern<br />

liegen.<br />

Ihnen gehen es<br />

nicht um Abschottung,<br />

Lizenzen<br />

<strong>und</strong> Profit,<br />

sondern sie<br />

hätten Spaß daran,<br />

neue Sorten<br />

auszuprobieren,<br />

setzten<br />

sich bestimmte Ziele <strong>und</strong> freuen<br />

sich, wenn sich ihre Züchtung<br />

verbreitet. Dafür geben<br />

sie die Züchtung frei. „<strong>Das</strong><br />

gibt mir die Möglichkeit, Sorten<br />

mit nur wenigen Stecklingen<br />

vorzuhalten. <strong>Das</strong> wäre mit<br />

Lizenzen <strong>und</strong> Verträgen nicht<br />

mehr lohnend“, sagt Breuckmann.<br />

Bei neuen Sorten nimmt er mit Züchtern eine Bewertung<br />

vor. Erscheinen sie erfolgversprechend, bekommen<br />

sie einen Namen. „Ohne Sortennamen geht gar nichts“,<br />

weiß der Fachmann. Damit werden die Eigenschaften<br />

der Pflanze fixiert <strong>und</strong> die Information transportiert, die<br />

für die Zielgruppe wichtig ist. Nur etwa zwei Prozent der<br />

Neuzüchtungen schaffen es bis zur Vermarktung. Dazwischen<br />

liegen dann etwa fünf Jahre. Fuchsien-Fre<strong>und</strong>e<br />

brauchen Geduld. Derzeit ist ein Aubergine-Ton „in“.<br />

„Die erste Züchtung in dieser Richtung erfolgte vor etwa<br />

20 Jahren“, sagt Breuckmann. <strong>Das</strong> Geschäft unterliegt<br />

keinen kurzfristigen Trends. „Es hängt ab von den Leuten,<br />

was sie wollen. <strong>Das</strong> macht auch die Breite im Angebot<br />

erforderlich“, weiß der Gärtner. Die K<strong>und</strong>en seien<br />

eher älter. Aber auf den Ausstellungen treffe man auch<br />

viele Familien, bei denen die Kinder an das Hobby herangeführt<br />

werden.<br />

Fuchsien-Zucht ist Handwerk<br />

Neueinsteiger, hat Breuckmann beobachtet, entscheiden<br />

sich eher für große, gefüllte Blüten. Ältere Fuchsien-Liebhaber<br />

tendieren zu einfacheren Formen. Dauerbrenner<br />

sind Blüten in Weiß <strong>und</strong> kräftigem Orange. Etwa<br />

fünf Prozent der bis zu 700 Sorten wechseln im Jahresverlauf,<br />

kommen neu hinzu oder werden aus dem Sortiment<br />

genommen. Von jeder Sorten gibt es eine Mutterpflanze.<br />

Aus deren Stecklingen zieht der Gärtner die<br />

neuen Pflanzen. Bis zum Verkauf hat er jede Pflanze<br />

mindestens siebenmal in der Hand gehabt. Fuchsien-<br />

Zucht ist Handwerk. Was gerade<br />

geht oder was nicht „bleibt ein<br />

Lotteriespiel“, sagt Breuckmann.<br />

Wenn sich K<strong>und</strong>en auf eine bestimmte<br />

Sorte „einschießen“,<br />

muss er bald passen. Denn: der<br />

Stecklingsertrag ist abhängig<br />

von Alter <strong>und</strong> Wuchs der Mutterpflanze.<br />

Beliebig mehr zu produzieren<br />

geht eben nicht.<br />

Sammler müssen dann auf andere<br />

Sorten ausweichen.<br />

Im Gewächshaus hängt<br />

eine Bilder-Galerie, an<br />

der K<strong>und</strong>en sich orientieren,<br />

ihre Farb-, Form- oder<br />

Wuchsfavoriten auswählen<br />

können. ´Bunter H<strong>und</strong>´,<br />

´Bürgermeister Reinhard<br />

Grieneisen´, ´California<br />

Saga´ oder schlicht ´Mary´ sind einige der vielen h<strong>und</strong>ert<br />

Sortenbezeichnungen. Früher standen nur die Sortennamen<br />

auf den Etiketten. „Durch die EDV sind viel mehr<br />

Informationen möglich <strong>und</strong> die Zucht ist besser zu verwalten“,<br />

sagt Breuckmann. Kistenweise Steck-Etiketten<br />

zeugen von der Sortenvielfalt.<br />

Die K<strong>und</strong>en der Gärtnerei in Leinschede kommen aus der<br />

Region, aber auch aus Bielefeld, Münster <strong>und</strong> Köln. Wer<br />

seine Fuchsie nicht selbst bei Breuckmanns aussuchen<br />

will, wird auf dem Versandweg bedient. Den Kennern<br />

reicht eine Sortenliste. Danach entscheiden sie, was sie<br />

wollen. Sie brauchen keine Inspiration durch blühende<br />

Pflanzen oder die Bilder-Galerie. Einmal im Haus halten<br />

„die Leute die Pflanzen über viele Jahre“, weiß der Fachmann.<br />

Teilweise werden Fuchsien 70 Jahre alt. Sie über<br />

den Winter zu bringen ist einfach. „Ein frostfreier Raum<br />

reicht“, weiß der Züchter. Je wärmer er ist, desto heller<br />

muss er sein. Auch wenn Fuchsien als typische Pflanze<br />

für den Halbschatten gelten – ohne Licht geht’s nicht.<br />

65


Service<br />

• Fuchsien bevorzugen Halbschatten. Einige Sorten<br />

vertragen auch Sonne.<br />

• Die Pflanzen brauchen viel Wasser.<br />

• Während der Blütezeit sollte dem Gießwasser wöchentlich<br />

Dünger zugesetzt werden, besser noch<br />

bei jedem zweiten Gießen.<br />

• Abgestorbene Pflanzenteile sollten entfernt werden,<br />

um keinen Närhboden für Pilz-Erkrankungen zu bieten.<br />

• Bis zur Überwinterung soll weiter gedüngt werden.<br />

• Vorm ersten Frost sollten die Fuchsien kühl in einem<br />

dunklen Raum gelagert werden. Raus, auf den Balkon<br />

oder ins Beet, geht es dann wieder nach dem<br />

letzten Frost (Eisheiligen).<br />

Tipp:<br />

Der Erde misst Anselm Breuckmann eine große Bedeutung<br />

zu. Sie soll Wasser <strong>und</strong> Nährstoffe speichern,<br />

aber auch Sauerstoff an die Wurzeln lassen. Für „Unsinn“<br />

hält er die Praxis, für fast jede Pflanze eigene<br />

Erde oder Dünger anzubieten. Rezepte für gute Pflanzerden<br />

seien seit 40 Jahren unverändert. Auch hier sei<br />

der Preis eine Richtschnur <strong>und</strong> ein Indiz für Qualität.<br />

Zudem helfe ein Blick auf die Warendeklaration, auf<br />

der auch der Zersetzungsgrad angegeben sein sollte.<br />

Stärker zersetzte Erde eigene sich weniger gut für die<br />

Fuchsien-Anzucht. <strong>Das</strong> Substrat sollte einen gewissen<br />

Ton-Anteil enthalten, da dieser als guter Speicher fungiere.<br />

Reiner Torf oder Kompost trockne leicht aus <strong>und</strong><br />

nehme Wasser schlecht auf.<br />

INFO<br />

• Fuchsien sind verholzende Pflanzen, die es in verschiedenen<br />

Wuchsformen gibt (von aufrecht bis<br />

hängend wachsend, als Busch, Hochstamm oder<br />

Ampel).<br />

• Es gibt flach wachsende Arten, die nur wenige Zentimeter<br />

groß werden <strong>und</strong> in Steingärten kultiviert<br />

werden. Andere wachsen wie Bäume können an ihrem<br />

Naturstandort mehrere Meter hoch werden.<br />

• Die Pflanzen sind nach dem deutschen Mediziner<br />

<strong>und</strong> Botaniker Leonhart Fuchs benannt, der im 16.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert lebte.<br />

• In Europa wurden Fuchsien im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert zu<br />

einer gefragten Zierpflanze.<br />

• In der freien Natur vermehren sich die Pflanzen<br />

über Samen. Im Gartenbau dominiert die Vermehrung<br />

durch Stecklinge, da nur so die Sorteneigenschaften<br />

exakt erhalten bleiben.<br />

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66


GUTE STIMMUNG IN DEN<br />

UNTERNEHMEN<br />

Volksbank-Umfrage im heimischen Mittelstand<br />

Text <strong>und</strong> Foto Wolfgang Teipel<br />

Die Sorgen der märkischen Unternehmen aus dem Jahr<br />

2009 sind passé. Nach der Finanzkrise hatten einige<br />

Umsatzeinbrüche von bis zu 40 Prozent zu verzeichnen.<br />

Wie sollte es weitergehen? Nach oben. „Die Wirtschaft<br />

hat sich schnell erholt“, sagt Karl-Michael Dommes,<br />

Vorstandssprecher der Volksbank im Märkischen Kreis.<br />

Im Juni <strong>2017</strong> war die Stimmung so gut wie selten.<br />

Die Unternehmerschaft blickt zuversichtlich in die<br />

Zukunft, viele wollen investieren <strong>und</strong> neue Mitarbeiter<br />

einstellen. <strong>Das</strong> belegt die jährliche Umfrage im<br />

heimischen Mittelstand. Aber eine Sorge wächst. Der<br />

Fachkräftemangel wird immer mehr zum Problem.<br />

„2011 spielte die Sorge um geeigneten Nachwuchs bei den<br />

Unternehmen kaum eine Rolle“, sagt Dommes. Inzwischen<br />

ist sie als aktuelles Problemfeld an die erste Stelle gerückt.<br />

2016 äußerten sich r<strong>und</strong> 50 Prozent der Unternehmen<br />

besorgt. Inzwischen sind es bereits 60 Prozent.<br />

Wirtschaftliche Lage gut bis sehr gut<br />

Zur Umfrage: Elf Prozent der 95 Unternehmen, die an der<br />

Umfrage teilgenommen haben, bewerten ihre aktuelle<br />

wirtschaftliche Lage mit „sehr gut“. 73 Prozent sehen<br />

sich in einer guten Lage. In einer schlechten Position<br />

befinden sich nach eigenen Angaben nur drei Prozent.<br />

Die überwiegend gute Beurteilung der Geschäftslage ist<br />

zwar in allen Wirtschaftsbereichen <strong>und</strong> Größenklassen<br />

zu finden. Aber wie schon vor einem Jahr schätzen<br />

Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern ihre Lage<br />

tendenziell etwas trüber ein.<br />

Für den weiteren Jahresverlauf sind die<br />

Unternehmen aus dem Geschäftsgebiet der<br />

Volksbank im Märkischen Kreis gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

zuversichtlich gestimmt. Im Vergleich zum<br />

Vorjahr nahm der Anteil der Unternehmen,<br />

die eine Verschlechterung befürchten, sogar<br />

von zehn auf sieben Prozent ab. Die Mehrheit,<br />

immerhin 52 Prozent, erwartet einen<br />

weitgehend gleichbleibenden Geschäftsgang<br />

auf dem derzeitig hohen Niveau. 38 Prozent<br />

setzen auf eine etwas verbesserte <strong>und</strong> drei<br />

Prozent sogar auf eine starke Aufhellung der<br />

Geschäftslage.<br />

Allerdings: 58 Prozent der Befragten mussten<br />

Kostensteigerungen hinnehmen. Besonders betroffen<br />

war das Baugewerbe. Die Unternehmen erwarten<br />

zudem, dass sich der Kostenanstieg im Laufe des Jahres<br />

nur leicht abschwächen wird. <strong>Das</strong> schlägt sich auf die<br />

Preise nieder. Mit 24 Prozent wollen mehr Unternehmen<br />

die Preise anheben als das noch vor einem Jahr der Fall<br />

war (13 Prozent). 67 Prozent gehen mit unveränderten<br />

Preisplanungen in die nächsten Monate.<br />

Keine Angst vor Dieselgate<br />

<strong>und</strong> E-Mobilität<br />

Nur leichte Verschiebungen gab es gegenüber der letzten<br />

Befragung bei der Entwicklung der Investitionsausgaben.<br />

R<strong>und</strong> die Hälfte der Mittelständler hielten ihre <strong>Ausgabe</strong>n<br />

im letzten Halbjahr stabil. Der Anteil der Unternehmen<br />

mit steigender Investitionstätigkeit überwog mit 35<br />

Prozent aber weiterhin spürbar die 15 Prozent der<br />

Unternehmen, die ihre Investitionen gekürzt haben.<br />

Aktuelle Entwicklungen in der Autoindustrie, Stichworte<br />

Dieselgate <strong>und</strong> E-Mobilität, spielen für die heimischen<br />

Automobilzulieferer nach Einschätzung der Volksbank<br />

eine eher untergeordnete Rolle. „Sie produzieren bei<br />

weitem nicht nur Komponenten für Motoren, sondern<br />

auch jede Menge Teile, die auch in E-Autos verbaut<br />

werden können“, sagt Karl-Michael Dommes.<br />

67


EBBEKAMM - VON<br />

SOMMER BIS HERBST EINE<br />

TOUR FÜR WANDER-GOURMETS<br />

NahTourBus sorgt für bequeme An- <strong>und</strong> Abreise –<br />

Einkehrmöglichkeiten bodenständig <strong>und</strong> preiswert<br />

Von Rüdiger Kahlke<br />

Gut acht Kilometer Strecke mit 90 Höhenmetern. Reine<br />

Gehzeit 2:09 St<strong>und</strong>en. Soweit die Angaben der Wander-App,<br />

die die Tour als „mittelschwer“ ausweist. Okay.<br />

<strong>Das</strong> ist machbar, wenn… – Ja, wenn man geht <strong>und</strong> nicht<br />

steht. Gelegenheiten inne zu halten gibt es auf dem Ebbe-Kamm<br />

reichlich. Der Wanderbus der MVG, Linie 252,<br />

der jetzt NahTourBus heißt, bringt uns hin.<br />

Von der Haltestelle Nordhelle, geht es erstmal auf asphaltierter<br />

Piste gut 500 Meter leicht bergauf. Sattes<br />

Grün säumt den Weg. Die Wegmarkierungen bieten eine<br />

gute Orientierung. Rechts leuchten blau <strong>und</strong> rosa Shirts<br />

<strong>und</strong> Jacken durchs Gebüsch. Ein Trupp älterer Damen<br />

zupft Waldbeeren von den Sträuchern. R<strong>und</strong> um den Robert-Kolb-Turm,<br />

dessen Gaststätte schon zur ersten Rast<br />

einlädt, öffnet sich der Blick gen Norden in Richtung Herscheid.<br />

Nach oben schweift der Blick zum Turm <strong>und</strong> zum<br />

Sendemasten des WDR. Eine grandiose Aussicht, wenn<br />

das Wetter mitspielt.<br />

Unterwegs informieren Tafeln, die den Weg entlang des<br />

Robert-Kolb-Turms bis zur Spinne säumen. Mal geht es<br />

um die Bedeutung der Nordhelle für die Landvermessung.<br />

Es wird erklärt, wie Karten entstanden. Ein Stück<br />

weiter ist nachzulesen, unter welchen Bedingungen Köhler,<br />

von der Gesellschaft geächtet, Holzkohle produziert<br />

haben. Eine Köhlerhütte <strong>und</strong> ein schematischer Meiler<br />

geben die Größenverhältnisse wieder.<br />

Zeit für Nasch-Stopps einplanen<br />

Noch mehr Zeit als die Fernsicht <strong>und</strong> die Info-Tafeln kosten<br />

die Nasch-Stopps. Jetzt, Mitte Juli, sind die Waldbeeren<br />

reif. Die Himbeeren auch, jedenfalls dort, wo die<br />

Sonne freie Bahn hat, die Früchte dunkelrot „anzumalen“<br />

<strong>und</strong> Fruchtzucker einzulagern. Kaum haben wir den<br />

Robert-Kolb-Turm mit dem benachbarten Sendeturm des<br />

WDR hinter uns gelassen, sind Hände, Lippen <strong>und</strong> Zunge<br />

blau-violett. Den Waldbeeren am Wegesrand kann<br />

man kaum widerstehen. Genuss pur. Die leckeren <strong>und</strong><br />

ges<strong>und</strong>en Früchte gibt es reichlich r<strong>und</strong> um die Nordhelle.<br />

Sträucher am Wegesrand sind schon weitgehend<br />

geplündert, aber ein paar Schritte rein in die Botanik,<br />

finden sich die kleinen Verlockungen. Schnell lernt der<br />

Wander-Gourmet zu unterscheiden, wo es lohnt hinzulangen.<br />

Die jungen Sträucher, die mit dem frischeren<br />

Grün tragen die größeren Früchte. Zeitlich etwas später<br />

folgen Himbeeren <strong>und</strong> Brombeeren. Im Spätsommer <strong>und</strong><br />

Herbst werden Pilzsammler in den Mischwäldern auf<br />

dem Dach des Märkischen Kreises fündig. Aber das ist<br />

eher was für Kenner. Verwechslungen können hier unangenehme<br />

Folgen haben.<br />

Nach dem Kolb-Turm auf 663 Metern Höhe geht es weiter<br />

auf dem Wirtschaftsweg, der gut zu begehen ist –<br />

<strong>und</strong> zudem mit einem Dreieck auf schwarzen Gr<strong>und</strong> markiert<br />

ist – bis zur Spinne. Hier laufen ein halbes Dutzend<br />

Wege zusammen. Schilder weisen auf die vielfältigen<br />

Ziele hin, die von hier aus angesteuert werden können.<br />

Entfernungsangaben erleichtern die Auswahl, motivieren<br />

– oder eben manchmal auch nicht.<br />

Abzweig nicht verpassen<br />

Wir zweigen kurz vor der Schutzhütte rechts ab. Eine<br />

weiße Raute auf schwarzem Gr<strong>und</strong> ist nun unsere Orientierungsmarke.<br />

Jetzt geht es fast nur noch talwärts. 290<br />

68


Höhenmeter runter Richtung Echternhagen. Lohnendes<br />

Ziel: die Jause. – Kleine Karte, große Qualität. Hier kommt<br />

das Schnitzel oder Krüstchen noch aus Pfanne, nicht aus<br />

der Fritteuse. <strong>Das</strong> Essen: rustikal-deftig. Gerade richtig<br />

für Wanderer. Die Preise: zivil.<br />

Wo der Weg von der Spinne talwärts auf den Königsfarnweg<br />

trifft, geht es ein paar Schritte nach rechts, dann<br />

weiter runter Richtung Echternhagen. Hier heißt es aufpassen,<br />

um den Abzweig nicht zu verpassen, zumal der<br />

Wirtschaftsweg hier in einen schmaleren Hohlweg übergeht<br />

mit Stolperfallen aus Baumwurzeln <strong>und</strong> Steinen.<br />

Aber auch mit abwechslungsreichem Unterwuchs. Unter<br />

hochgewachsenen Nadelbäumen breitet sich ein Moos<strong>und</strong><br />

Farnteppich aus. Dazwischen lichter Mischwald.<br />

Nach gut zwei St<strong>und</strong>en ist die Jause erreicht. Der knapp<br />

halbstündige Weg zurück entlang der Straße nach Valbert<br />

ist wenig spektakulär. Zurück geht’s wieder mit dem<br />

NahTourBus in Richtung Meinerzhagen oder nach Herscheid<br />

- Lüdenscheid, viermal sonntags in jede Richtung.<br />

Wer die Linie 252 verpasst hat, hat noch die Chance, 15<br />

Minuten später mit einem Kleinbus der Linie R 61 weiter<br />

bis Meinerzhagen zu fahren. Eine r<strong>und</strong>e Sache <strong>und</strong><br />

eine Tour, die auch mit Kindern gut zu bewältigen ist.<br />

Info<br />

• Anfahrt:<br />

Der NahTourBus, Linie 252 bringt Wanderer sonntags<br />

ins Ebbe. Information über Aktionstage <strong>und</strong><br />

Fahrplan unter:<br />

www.mvg-online.de/wir-ueber-uns/produktpalette/<br />

nahtourbus-linie-252<br />

• Einkehrmöglichkeiten:<br />

Gaststätte Nordhelle am Robert_Kolb-<br />

Turm. Montags <strong>und</strong> donnerstags Ruhetag.<br />

Öffnungszeiten <strong>und</strong> Speisekarte unter:<br />

http://gaststaette-nordhelle.de<br />

Jause Echternhagen, geöffnet freitags ab 15 Uhr,<br />

samstags <strong>und</strong> sonntags sowie an Feiertagen:<br />

www.die-jause.de<br />

• Orientierung:<br />

Eine gute Übersicht <strong>und</strong> Orientierung bietet die<br />

Wanderkarte „Ferienregion Naturpark Ebbegebirge“,<br />

Maßstab 1:25.000, Herausgeber: SGV Herscheid. Die<br />

Karte gibt es im Buchhandel, Rathäusern <strong>und</strong> Bürgerbüros,<br />

Preis: 7,50 Euro.<br />

69


GLÜCKSDRACHEN HELFEN<br />

KINDERN IM HOSPIZ BALTHASAR<br />

Plettenbergerin Ulrike Tripp startet Spendenaktion<br />

für das Kinder- <strong>und</strong> Jugendhospiz in Olpe<br />

Bürokratiehürde Spielzeugnorm<br />

Von Bernhard Schlütter<br />

70<br />

„Ich möchte etwas Gutes tun“, hatte sich Ulrike Tripp vorgenommen.<br />

Dankbar, dass sie nach wiederholten ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

Problemen endlich wieder ges<strong>und</strong> war,<br />

suchte sie nach einer Möglichkeit, diese Dankbarkeit<br />

auszudrücken <strong>und</strong> anderen Menschen zu helfen, denen<br />

es eben nicht gut geht. Bei ihren Recherchen stieß sie<br />

auf das Kinder- <strong>und</strong> Jugendhospiz Balthasar in Olpe.<br />

„Ich war entsetzt, als ich erfuhr, dass solche Hospize gerade<br />

mal r<strong>und</strong> 30 Prozent ihrer Kosten von den Krankenkassen<br />

erstattet bekommen“, erzählt Ulrike Tripp. „Sie<br />

sind jedes Jahr auf Spenden in Millionenhöhe angewiesen,<br />

um ihre wichtige Arbeit leisten zu können.“ Ihr Entschluss<br />

steht fest: „Ich starte eine Spendenaktion für das<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendhospiz Balthasar.“<br />

Mit verschiedenen Projekten wie „Werbeidee Sauerland“<br />

sowie der Organisation von Partyveranstaltungen<br />

im Saal Ochtendung <strong>und</strong> des Holthauser Dorfzaubers hat<br />

Ulrike Tripp einschlägige Erfahrungen gesammelt. Die<br />

nutzt sie nun, erstellt Internet- <strong>und</strong> Facebookseiten, mit<br />

denen sie für die Spendenaktion wirbt. Unterstützung erhält<br />

sie auch von der Volksbank im Märkischen Kreis, die<br />

das Spendenkonto kostenlos führt. Carolin Studte entwirft<br />

einen Werbeflyer für die Spendenaktion, der in Umlauf<br />

gebracht wird.<br />

Ulrike Tripp hat die Idee, einen knuddeligen Glücksdrachen<br />

zum Maskottchen der Aktion zu machen. In Elke<br />

Rothenpieler trifft sie eine kreative Mitstreiterin, die ihr<br />

bei der Gestaltung des Drachens hilft. Kaum präsentiert,<br />

steigt die Nachfrage nach den gehäkelten Glücksdrachen<br />

rasant. Immer öfter wird Ulrike Tripp gefragt: „Wo<br />

kann ich denn einen kaufen?“ Im März <strong>2017</strong> gestartet,<br />

nimmt die Initiative zur Unterstützung des Hospiz’ Balthasar<br />

schnell Fahrt auf.<br />

Doch dann droht die Spendenaktion zu scheitern, bevor<br />

sie richtig in Gang gekommen ist. Der gehäkelte Glücksdrache<br />

darf ohne Spielzeugzulassung nicht in Umlauf gebracht<br />

werden, auch nicht für einen guten Zweck. „Wir<br />

brauchen die Zulassung nach DIN EN 71 <strong>und</strong> die CE-Kennzeichnung“,<br />

erfährt Ulrike Tripp. Vielfältige Normen müssen<br />

bei der Herstellung des Drachens beachtet <strong>und</strong> dokumentiert<br />

werden. <strong>Das</strong> erfordert einen riesigen Aufwand.<br />

Sie steht vor der Entscheidung: „Idee verwerfen oder Zulassung?“<br />

Die engagierte Frau fackelt nicht lange: „Zulassung<br />

natürlich!“ In wochenlanger Fleißarbeit erfüllt<br />

sie alle Voraussetzungen, um die Norm zu erfüllen. Mit<br />

Erfolg: Der Drache bekommt seine Spielzeugzulassung.<br />

Frauen aus ganz Deutschland häkeln mit<br />

Mittlerweile werden ihr die schnuckeligen kleinen Drachen<br />

förmlich aus den Händen gerissen. Ihr wird klar:<br />

„Wir brauchen Verstärkung zum Häkeln.“ Ulrike Tripp<br />

postet einen Aufruf auf Facebook, dessen Resonanz sie<br />

überwältigt. „Innerhalb kürzester Zeit meldeten sich<br />

über 150 Damen aus ganz Deutschland!“ Aktuell sind<br />

es 33 Frauen, die Glücksdrachen herstellen. Jede von ihnen<br />

muss zunächst einen Test-Drachen anfertigen. Nur<br />

wenn dieser dem geforderten Standard entspricht, wird<br />

die Herstellerin in den Kreis der Drachen-Mütter aufgenommen.<br />

Verpackt <strong>und</strong> versendet wird jeder einzelne Drache von<br />

Ulrike Tripp. „Sie sind in verschiedenen Größen <strong>und</strong> Farben<br />

erhältlich <strong>und</strong> kosten je nach Größe zwischen 22


<strong>und</strong> 26 Euro, wovon 10 bis 15 Euro ans Hospiz gehen“,<br />

erklärt Ulrike Tripp. Gerne möchte sie die Glücksdrachen<br />

auch in Geschäften in Plettenberg <strong>und</strong> Umgebung präsentieren.<br />

<strong>Das</strong> Interesse seitens der Geschäftsleute ist<br />

da, aber die Herstellung kommt kaum nach. „Wer Interesse<br />

hat, Glücksdrachen für den guten Zweck zu häkeln,<br />

kann sich gerne bei mir melden. Ich suche händeringend<br />

Verstärkung“, appelliert Ulrike Tripp an weitere<br />

hilfsbereite Handarbeiterinnen.<br />

Lisa-Marie Vetter, Referentin für Öffentlichkeitarbeit im<br />

Hospiz Balthasar, betont, wie wichtig solche Aktionen<br />

für die Einrichtung sind: „Es wird immer schwieriger, die<br />

für unsere Arbeit unbedingt erforderliche Summe durch<br />

Spenden aufzubringen. Daher gilt unser herzlicher Dank<br />

allen Helferinnen <strong>und</strong> Helfern der Plettenberger Aktion!“<br />

Die Spendenaktion Kinder- <strong>und</strong> Jugendhospiz wird auch<br />

noch auf folgenden Veranstaltungen vertreten sein <strong>und</strong><br />

fleißig Spenden sammeln:<br />

• 4./5. November, Martinimarkt in Neuenrade<br />

• 18. November, Holthauser Dorfzauber in Plettenberg-<br />

Holthausen<br />

• 8. - 10. Dezember, Weihnachtsmarkt auf der Burg<br />

Holtzbrinck in Altena<br />

• 4. Februar 2018, Kreativmarkt in Plettenberg-<br />

Holthausen<br />

Kontakt: Spendenaktion Kinderhospiz M. Tripp<br />

e.K., Spitzwegstr. 17a, 58840 Plettenberg, Tel.<br />

0151/11662014, spendenaktion-kinderhospiz.de<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendhospiz Balthasar<br />

Bilder von Karin Rothenpieler<br />

werden für guten Zweck versteigert<br />

Ulrike Tripp <strong>und</strong> ihre Mitstreiterinnen haben sich ein ehrgeiziges<br />

Ziel gesteckt: „Wir wollen den Spendenbedarf<br />

des Kinder- <strong>und</strong> Jugendhospizes für ein Jahr decken.“ <strong>Das</strong><br />

heißt es sollen 1,2 Millionen Euro zusammenkommen.<br />

„<strong>Das</strong> Sauerland ist eine starke Region. Da sollte das doch<br />

möglich sein.“<br />

Um das Ziel zu erreichen, werden neben dem Drachenverkauf<br />

weitere Aktionen durchgeführt. So stellt Elke Rothenpieler<br />

Bilder ihrer Mutter, der im November 2016<br />

verstorbenen Künstlerin Karin Rothenpieler, für eine Versteigerung<br />

zur Verfügung. Diese findet im Rahmen des<br />

PleWo-Stadtfestes am 7. <strong>Oktober</strong> im Plettenberger Heimathaus<br />

am Kirchplatz statt. Bereits ab dem 4. <strong>Oktober</strong><br />

können die Bilder dort in einer Ausstellung besichtigt<br />

werden.<br />

Karin Rothenpieler gehörte der Künstlergruppe „Querschnitt“<br />

an. Bei ihren Kunstwerken wendete sie vielfältige<br />

Techniken an: Aquarellmalerei, Kohlezeichnungen,<br />

Radierungen. „Wir haben noch etwa 100 Bilder aus dem<br />

Nachlass meiner Mutter. Sie hätte nicht gewollt, dass sie<br />

bei uns im Keller stehen bleiben. Daher möchten wir sie<br />

für den guten Zweck verkaufen“, sagt Elke Rothenpieler.<br />

„Der Erlös geht zu 100 Prozent ans Hospiz Balthasar.“<br />

• „Ihr Kind ist unheilbar krank, wir können nichts mehr<br />

für Ihr Kind tun!“ Dieser Satz bringt die Familien aus<br />

den Fugen. Jedes Jahr erkranken über 4000 Kinder<br />

in Deutschland unheilbar.<br />

• Für die Familien bricht alles zusammen, nichts ist<br />

mehr, wie es war. Die Pflege <strong>und</strong> Versorgung des<br />

unheilbar kranken Kindes steht im Vordergr<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

damit rückt zwangsläufig alles andere in den Hintergr<strong>und</strong>.<br />

• Der Weg von der Diagnose bis zum Tode des Kindes<br />

zieht sich oft über Monate, manchmal Jahre hin <strong>und</strong><br />

verlangt von Eltern <strong>und</strong> Geschwistern das Äußerste.<br />

Damit die Familien auf dem schweren Weg nicht alleine<br />

sind, wurde im <strong>September</strong> 1998 das erste Kinderhospiz<br />

in Deutschland eröffnet: das Kinderhospiz<br />

Balthasar.<br />

• 2009 eröffnete das Jugendhospiz Balthasar als erstes<br />

Hospiz für Jugendliche <strong>und</strong> junge Erwachsene in<br />

Deutschland.<br />

• <strong>Das</strong> Jugendhospiz Balthasar ist ab der Diagnose der<br />

unheilbaren Krankheit für die Jugendlichen da <strong>und</strong><br />

hilft ihnen, trotz aller Einschränkungen ein Stück<br />

Normalität zu bewahren.<br />

• Die Lebensqualität der Jugendlichen <strong>und</strong> jungen Erwachsenen<br />

aufrechtzuerhalten, ist das wichtigste<br />

Ziel.<br />

71


SPURENSUCHE<br />

ZWISCHEN<br />

GRABSTEINEN<br />

Jüdische Friedhöfe im Sauerland<br />

<strong>und</strong> was das mit uns zu tun hat<br />

Von Iris Kannenberg<br />

Jüdisches<br />

Leben im Sauerland.<br />

Gibt es das überhaupt<br />

noch? Eigentlich nicht. Vor<br />

dem Holocaust waren Städte wie Finnentrop, Plettenberg,<br />

Lüdenscheid oder Meinerzhagen voll mit jüdischem<br />

Leben. Es gab viele jüdische Mitbürger. Sehr viele<br />

von ihnen angesehen <strong>und</strong> geachtet. Sie waren mitten<br />

drin im Leben. Sauerländer eben. Nachbarn. Fre<strong>und</strong>e.<br />

Was ist passiert? Wie konnte so etwas überhaupt passieren?<br />

<strong>Das</strong>s ein Teil der Bevölkerung einfach verschwindet.<br />

Für „lebensunwert“ erklärt wird. Ausgelöscht ist. Wie<br />

würde das sein, wenn heute jemand meine Nachbarin<br />

einfach abholen würde? Meinen Friseur, meine beste<br />

Fre<strong>und</strong>in, meinen Banker, meinen Arbeitskollegen. Und<br />

keiner von ihnen käme jemals zurück. Einfach weg. Für<br />

immer.<br />

Wie würde ich damit umgehen, mich fühlen, um sie<br />

trauern? Würde ich mich dagegen wehren? So, wie<br />

manche es getan haben zwischen 1933 <strong>und</strong> 1945? Mein<br />

Leben riskieren? Was blieb hier im Sauerland übrig von<br />

der großen jüdischen Gemeinschaft, die so lange zum<br />

Leben dazu gehörte? Wie kann so etwas überhaupt passieren,<br />

dass ein wichtiger Teil der Bevölkerung einfach<br />

nicht mehr existiert?<br />

Es gibt nicht mehr viele Zeugen jüdischen Lebens im<br />

Lenne- oder Volmetal. Vieles ist vergessen, verdrängt,<br />

nicht mehr existent. Es gibt nur wenige Denkmäler, die<br />

uns aus der Zeit berichten, in der Menschen einer<br />

anderen Religionsgemeinschaft mitten unter uns<br />

wohnten, lebten <strong>und</strong> arbeiteten. Bei uns Zuflucht fanden.<br />

Nach Jahrh<strong>und</strong>erten der Diaspora, der Zerstreuung<br />

des jüdischen Volkes unter die Nationen, erhielten die<br />

deutschen Juden im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert endlich schrittweise<br />

staatsbürgerliche Rechte. In Deutschland erlebten die<br />

Juden, die in Europa durch die schrecklichsten Progrome<br />

gegangen waren <strong>und</strong> eigentlich überall verfolgt wurden,<br />

ein sogenanntes „Goldenes Zeitalter“. Sie fühlten sich<br />

angekommen <strong>und</strong> akzeptiert. Als Teil der Gesellschaft.<br />

Was genau war es, das Deutsche dazu brachte, ihre<br />

ebenfalls deutschen Nachbarn nur wegen ihrer Zugehörigkeit<br />

zu einer anderen Religionsgemeinschaft ohne<br />

Widerstand nach Auschwitz gehen zu lassen? Und was<br />

blieb von den Deportierten zurück?<br />

Diese Fragen zu beantworten ist nicht leicht. Neid, Missgunst,<br />

Gleichgültigkeit, Angst? Was bewegt Menschen<br />

dazu, einfach wegzuschauen? Was erinnert uns überhaupt<br />

noch an diese Zeit? Nun, sicher die Mahnmale <strong>und</strong><br />

Tafeln an ehemaligen jüdischen Gebäuden.<br />

So war die Stadtbibliothek Lüdenscheid, die im Haus der<br />

jüdischen Kultusgemeinde sitzt, also eigentlich einmal<br />

eine Synagoge. Daran erinnert eine Tafel auf der Rückseite<br />

des Gebäudes. In Meinerzhagen, der Volme-Stadt,<br />

in der die meisten Juden in diesem Teil des Sauerlandes<br />

gelebt haben, erinnern „Stolpersteine“ an die Juden,<br />

die deportiert wurden. Eine gute Aktion, deren Weiterführung<br />

jedoch leider 2016 vom Stadtrat gestoppt wurde.<br />

Man befürchtete etwaige Regressforderungen gegenüber<br />

der Stadt ....<br />

Bewegende Gedenktafel<br />

in Plettenberg<br />

Was tatsächlich übrigblieb, sind die jüdischen Friedhöfe.<br />

Überall gibt es sie. In Plettenberg, Finnentrop, Meinerzhagen,<br />

Lüdenscheid, Altena. Einige davon habe ich besucht.<br />

Ich wollte wissen, ob mich das, was sie repräsentieren,<br />

nämlich einen Teil unserer Bevölkerung, der niemals<br />

72


wiederkommen<br />

wird, der einfach ausgestorben ist, ob mich dieser Schatten<br />

der Vergangenheit heute noch berühren kann. Ich<br />

besuchte daher zuerst den jüdischen Friedhof mitten in<br />

Plettenberg. Eine bewegende Gedenk-Tafel am Eingang<br />

zum Friedhof informiert dort darüber, um welche Art von<br />

Friedhof es sich handelt.<br />

Der Friedhof ist abgeschlossen, aber dennoch gut zu überblicken.<br />

„Wegen der Ewig Gestrigen“, informiert mich ein<br />

alter Mann, den ich vor dem Friedhof treffe. Solche Worte<br />

hat auch mein eigener Großvater schon benutzt, wenn<br />

er über die sprach, die jüdische Friedhöfe mit Hakenkreuzen<br />

besprühen oder sonstwie beschädigen.<br />

Dieser Ort berührt. Wer sich aufmacht <strong>und</strong> diesen Friedhof<br />

besucht, der wird feststellen: Dieser Platz hat etwas<br />

sehr Sakrales. Man liest die deutschen Namen auf den<br />

Grabsteinen <strong>und</strong> kann es eigentlich nicht wirklich begreifen.<br />

Auf der Stele in der Mitte des Friedhofes sind die<br />

Namen der Plettenberger eingraviert, die dem Holocaust<br />

zum Opfer fielen. Da stehen Namen, die sich in nichts<br />

von anderen deutschen Namen unterscheiden. Könnte<br />

auch ich sein, geht mir dabei durch den Kopf.<br />

Die ganze Anlage ist gepflegt, wirkt wahrgenommen<br />

<strong>und</strong> man spürt, dass es in Plettenberg Menschen gibt,<br />

denen dieses unrühmliche Kapitel deutscher Geschichte<br />

alles andere als gleichgültig ist. In Plettenberg wurde<br />

der jüdische Friedhof niemals zerstört. Die Grabsteine<br />

sind immer noch da. Die Plettenberger konnten die<br />

Deportation ihrer Juden nicht verhindern. Aber sie haben<br />

zumindest die Erinnerung an sie beschützt. Und erhalten<br />

sie bis heute mit viel Liebe <strong>und</strong> Engagement.<br />

Eine Stele erinnert an das,<br />

was hier einmal war. Die<br />

größte Kultusgemeinde<br />

des Sauerlandes. Kultusgemeinde<br />

nennt man auch<br />

heute noch die Synagogengemeinschaften<br />

deutscher Juden.<br />

Also so etwas ähnliches<br />

wie eine evangelische oder katholische<br />

Gemeinde. Es gibt keine Grabsteine<br />

mehr. Man weiß nicht genau, ob<br />

der Friedhof von der Hitlerjugend zerstört<br />

wurde oder erst später in den 50er Jahren als<br />

Steinbruch genutzt wurde. Was noch schlimmer wäre.<br />

Ich gehe über ein namenloses Gräberfeld. Es fällt mir<br />

schwer, an diesem Ort zu sein. Zu symbolhaft scheint<br />

mir das. Sie sind nicht mehr da <strong>und</strong> doch nimmt man<br />

an solchen Orten diese Menschen wahr. Sechs Millionen<br />

Tote. <strong>Das</strong> ist mehr, als ich gerade begreifen kann.<br />

Ich fahre weiter. Diesmal nach Lüdenscheid. Hier gibt es<br />

kein Schild, keinen Wegweiser, der auf den Friedhof hinweist.<br />

Ich finde ihn trotzdem, Google sei dank. Auch er<br />

ist abgeschlossen. Vielleicht ebenfalls wegen der „Ewig<br />

Gestrigen“. 2012 haben junge Leute den Friedhof aufgeräumt,<br />

das Tor gestrichen, die Grabsteine vom Moos<br />

befreit.<br />

Ich mache Fotos von einem Ort, der ebenfalls eine Stille<br />

ausstrahlt, die beunruhigend ist, wenn man sich ihr<br />

bewusst aussetzt. Auch hier die Grabsteine von Familien,<br />

die es nicht mehr gibt. Überhaupt: Lüdenscheider,<br />

Plettenberger, Finnentroper, die bei uns gelebt haben.<br />

Und deren einziges Vermächtnis ihre Grabsteine sind.<br />

Eigentlich sollten ihre Ur-Enkel mitten unter uns leben<br />

<strong>und</strong> spielen.<br />

Ihre Namen sollten über unseren Geschäften stehen.<br />

Oder auf den Namensschildern unserer Wohnhäuser. Sie<br />

sollten unsere Nachbarn sein. Unsere Fre<strong>und</strong>e. Aber: Es<br />

gibt sie nicht mehr. Von ehemals ganzen Familien bleiben<br />

nur diese stillen Zeugen. Die wenigen Überlebenden<br />

sind heute Amerikaner, Engländer, Argentinier oder<br />

Israelis. Nur selten schaffen sie es, den weiten Weg ins<br />

Sauerland zu bewältigen <strong>und</strong> die Gräber ihrer Familien<br />

zu besuchen.<br />

Mahnmal in Finnentrop<br />

Ich fahre weiter nach Finnentrop. Hier gibt es viele<br />

Schilder in Richtung „Jüdischer Friedhof“. Was<br />

ich vorfinde, ist jedoch lediglich ein Mahnmal.<br />

73


Gutes Hören<br />

hält geistig fit<br />

74<br />

Was man daran erkennt, dass es keine Steine gibt, die<br />

auf den Grabsteinen liegen. Juden bringen nämlich ihren<br />

Vorfahren immer ein Stück der Landschaft mit, in<br />

der sie gerade leben. Man bringt einen Stein mit, legt<br />

ihn auf den Grabstein <strong>und</strong> spricht einen Gruß aus, verbindet<br />

seinen Lebensort mit dem, der da liegt. Da muss<br />

sich dann niemand mehr alleine fühlen. Alles ist irgendwie<br />

verb<strong>und</strong>en durch ein kleines Stück Erde. Eine schöne<br />

Tradition.<br />

Viele Fragen<br />

<strong>und</strong> ein Stück Hoffnung<br />

Wer sich auf die Suche nach seinen Wurzeln begeben<br />

will, nach einem Teil unserer Bevölkerung, der eines Tages<br />

einfach verschwand, der sollte sich aufmachen <strong>und</strong><br />

diese Friedhöfe besuchen. Und vielleicht an die denken,<br />

die nicht mehr sind. Und daraus seine eigenen Schlüsse<br />

ziehen <strong>und</strong> sich derer bewusst werden, die wir heute<br />

oft so leichtfertig wegwünschen. Derjenigen, die bei<br />

uns Schutz suchen. Derjenigen, die bei uns Schutz gef<strong>und</strong>en<br />

haben. Wie wäre es, wenn unsere Nachbarn<br />

morgen einfach verschwinden? Und niemals zurückkommen?<br />

Wie?<br />

Glücklicherweise kommt das jüdische Leben langsam<br />

zurück nach Deutschland. Viele Juden mit deutschen<br />

Wurzeln zieht es zurück in unser Land. Um hier zu studieren,<br />

hier zu leben, hier mit uns zu sein, als hätte es<br />

den Holocaust nie gegeben. Eine Generation überwiegend<br />

junger Menschen, die sich einfach als Menschen<br />

fühlen. Mit deutschen Nachnamen. Die Überlebenden.<br />

Die uns vergeben. Einfach so. Ich wünschte mir, dass wir<br />

es diesmal besser machen. Einfach besser ...<br />

NEU: Hörgeräte mit BrainHearing Technologie!<br />

Wer geistig fit ist, kann das Leben in vollen<br />

Zügen genießen. Dennoch ist es kein<br />

Geheimnis, dass im Laufe unseres Lebens<br />

die geistige Fitness nachlässt, <strong>und</strong> es<br />

sogar in eine Demenz übergehen kann.<br />

Zusammen mit einer Hörminderung wird<br />

dieses Risiko meist verstärkt.<br />

Die neuen, winzig kleinen Hörgeräte von<br />

Oticon mit einzigartiger BrainHearing<br />

Technologie erleichtern das Hören <strong>und</strong><br />

helfen, geistig fit zu bleiben.<br />

Oticon_B2C_AZ_90x260_Brainhearing_NEUE CI_06_<strong>2017</strong>_Schach_ISO_Grosse Hoerwelt_Lay.indd 24.08.17 3 16:36


DAS PARADIES WESTPHALENS<br />

Neue <strong>Ausgabe</strong> Der Märker erschienen<br />

„<strong>Das</strong> Ruhrtal <strong>und</strong> das<br />

untere Lennetal, dieser<br />

Landstrich zwischen<br />

Hohenlimburg<br />

<strong>und</strong> der Lennemündung<br />

in die Ruhr unterhalb<br />

der Hohensyburg,<br />

galt vor der Industriealisierung als das ‚Paradies<br />

Westphalens’.“ <strong>Das</strong> schreibt Landrat Thomas Gemke in<br />

seinem Vorwort der neuen <strong>Ausgabe</strong> „Der Märker“, der<br />

landesk<strong>und</strong>lichen Zeitschrift für den Bereich der ehemaligen<br />

Grafschaft Mark <strong>und</strong> den Märkischen Kreis. Die Region<br />

wurde wegen ihrer landschaftlichen Schönheiten<br />

bew<strong>und</strong>ert <strong>und</strong> weil hier die Wiege der Industriealisierung<br />

stand. Darüber geben lesenswerte Aufsätze einen<br />

guten Überblick.<br />

An den Bächen <strong>und</strong> Flüssen im Märkischen Sauerland<br />

<strong>und</strong> Bergischen Land trieb die Wasserkraft zahlreiche<br />

kleine Drahtrollen, Schleifkotten <strong>und</strong> Hammerwerke an.<br />

Gepaart mit dem Fleiß der arbeitenden Menschen schlug<br />

hier das Herz der Drahtindustrie. Davon kann sich jeder<br />

im Deutschen Drahtmuseum in Altena <strong>und</strong> auf den „Eisenstraßen<br />

in Südwestfalen“ überzeugen.<br />

Beiträge von sieben Autoren<br />

Sieben Autoren leisten mit ihren Aufsätzen Beiträge für<br />

die 160 Seiten umfassende Märker-<strong>Ausgabe</strong>, die wieder<br />

unter der Schriftleitung von Kreisarchivarin Dr. Christiane<br />

Todrowski entstand. „Dahle <strong>und</strong> Neuenrade. Eine<br />

Beziehung im Wandel der Jahrh<strong>und</strong>erte“ betitelt Prof.<br />

Dr. Dieter Stievermann seinen Beitrag. Dr. Rolf Dieter<br />

Kohl beschreibt „<strong>Das</strong> Bürgermeister-Diepmann-Haus in<br />

Neuenrade <strong>und</strong> seine Geschichte“. Mit dem „Leben <strong>und</strong><br />

Werk des Fabrikenkommissars Friedrich August Alexander<br />

Eversmann“ befasst sich Hans-Hermann Stopsack in<br />

seinem Aufsatz, Hans Ludwig Knau lädt ein zur Erk<strong>und</strong>ung<br />

der „Eisenstraßen in Südwestfalen“. Dr. Gerd Dethlefs<br />

schreibt zum Thema „<strong>Das</strong> Paradies Westfalens – ein<br />

Erinnerungsort? <strong>Das</strong> untere Lennetal als romantische<br />

Landschaft <strong>und</strong> der Aussichtsturm der Hohensyburg“.<br />

Dr. Maria Perrefort gibt Einblicke unter dem Thema „Leben<br />

in der Fremde. Polnische Zuwanderung in der Region<br />

Hamm“ <strong>und</strong> Dr. des. Christian Zumbrägel macht sich<br />

Gedanken über „Die Grüne Kohle. Standortfaktor <strong>und</strong><br />

ökonomisches Rückgrat des südwestfälischen Gewerbelebens<br />

(1800 – 2015)“. <strong>Komplett</strong>iert wird die neue <strong>Ausgabe</strong><br />

„Der Märker“ durch einige Buchbesprechungen.<br />

Der Märker“ erscheint einmal jährlich, kostet zehn Euro<br />

plus 2,50 Euro Porto <strong>und</strong> ist erhältlich beim Kreisarchiv<br />

des Märkischen Kreises, Bismarckstraße 15, 58762 Altena,<br />

E-Mail: archiv<strong>und</strong>bibliothek@maerkischer-kreis.de,<br />

Telefon: 02352/966-7055, in den Bürgerbüros des Märkischen<br />

Kreises im Kreishaus Lüdenscheid <strong>und</strong> am Griesenbrauck<br />

in Iserlohn sowie im örtlichen Buchhandel.<br />

Weitere Informationen unter www.maerkischer-kreis.de<br />

(Stichwort: Der Märker) (pmk)<br />

UNTERHALTUNG FÜR<br />

JUNG UND ALT:<br />

PLEWO-STADTFEST<br />

Auch der Herbst hat schöne Tage. Darauf hoffen die Organisatoren<br />

des PleWo-Stadtfestes in Plettenberg vom<br />

6. bis zum 8. <strong>Oktober</strong>.<br />

Programm wird in der kompletten Innenstadt geboten.<br />

<strong>Das</strong> reicht von Kleinkunst mit dem Matz-Theater<br />

über das Lager des „Kelten- <strong>und</strong> Germanenstamms<br />

Sugambrer e.V.“ r<strong>und</strong> um die Christuskirche bis hin<br />

zum Oldtimer-Frühschoppen der Motorsportfre<strong>und</strong>e<br />

Plettenberg am Sonntag im Rathausinnenhof. Auf die<br />

jüngeren Stadtfestbesucher warten auf dem Maiplatz<br />

eine Crazy-Fotoaktion <strong>und</strong> die Drift Zone. Zudem können<br />

die Jüngsten am Samstag von 10 bis 18 Uhr die<br />

Kinderfahrschule auf dem Rathausparkplatz <strong>und</strong> die<br />

Kindermusikshow mit Cowboy Jim <strong>und</strong> dem mobilen<br />

Kinder-Indianerdorf auf dem Graf-Engelbert-Platz besuchen.<br />

MATZ - Theater<br />

Soul Bros<br />

Auf der Bühne auf dem Alten Markt reihen sich heimische<br />

<strong>und</strong> nationale Musikacts aneinander. Da spielt<br />

die ASG-Bigband, singen Jessika Rehner, Christopher<br />

Mathis, Fabienne Drepper, Ergin Hamdi <strong>und</strong> Christina<br />

Toulas. Am Freitagabend sorgen die Coverband „Lecker<br />

Nudelsalat“ aus Köln <strong>und</strong> die „Soul Bros“ für Partystimmung.<br />

Am Samstagabend gehört die Bühne den<br />

Lokalmatadoren Acoustic Hats <strong>und</strong> Finest Fathers. Für<br />

zünftige Klänge sorgen am Sonntag die Schmalzler.<br />

75


DEMOKRATIE UNTER DEM DIKTAT<br />

Abschied einer Abgeordneten -<br />

DER TERMINE Petra Crone zieht Bilanz<br />

Foto Achim Melde<br />

Von Rüdiger Kahlke<br />

hat sie dazu einen eigenen Arbeitskreis eingerichtet. In<br />

der Arbeitsgemeinschaft Ernährung <strong>und</strong> Landwirtschaft<br />

ist sie Berichterstatterin für Wald <strong>und</strong> Forst sowie für die<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Ernährung.<br />

Arbeitswoche beginnt am Sonntag<br />

630 frei gewählte Abgeordnete hat der 18. Deutsche<br />

B<strong>und</strong>estag. Sie sind ein Gr<strong>und</strong>pfeiler unserer Demokratie<br />

– <strong>und</strong> unterliegen einem Zwang, dem Diktat der Termine.<br />

„Wir sind ein Arbeitsparlament <strong>und</strong> machen die<br />

Gesetze“, sagt Petra Crone (SPD), die zum Ende der Legislaturperiode<br />

im <strong>September</strong> aus dem B<strong>und</strong>estag ausscheidet.<br />

Die Sitzungswochen in Berlin sind eng getaktet,<br />

arbeitsintensiv. Feierabend ist, wenn die Beratungen<br />

abgeschlossen sind, hatte ihr Wahlkreis-Kollege Dr. Matthias<br />

Heider (CDU) bereits nach seinen ersten 100 Tagen<br />

im Parlament bilanziert. Und das kann 12, aber auch<br />

mal 16 St<strong>und</strong>en dauern.<br />

Die Arbeitswoche beginnt für die Abgeordnete bereits<br />

am Sonntag – mit der Anreise nach Berlin. Denn: Montags<br />

um 7.30 Uhr stehen die ersten Termine an. Arbeitsgemeinschaften<br />

der Fraktion, Parteivorstand, abends<br />

Treffen in der NRW-Landesgruppe, wo Themen auch mit<br />

Ministern oder Experten aufgearbeitet werden. Dienstags<br />

wieder Arbeitsgruppen, nachmittags Fraktionssitzung,<br />

abends Einladungen zu Diskussionen oder parlamentarischen<br />

Abenden. Mittwochs beginnen schon früh<br />

die Ausschuss-Sitzungen, nachmittags geht’s ins Plenum.<br />

Donnerstags steht wieder Plenum auf der Tagesordnung.<br />

„Neun Uhr ist die Kernzeit, wo alle da sein sollten“, schildert<br />

Petra Crone die Erwartungen an die Abgeordneten.<br />

Manchmal dauern die Sitzungen im Reichstag bis in die<br />

Nacht. „Viel läuft im Hintergr<strong>und</strong>“, sagt sie.<br />

Termine überschneiden sich. „Vieles findet gleichzeitig<br />

statt“, hatte Matthias Heider mal die oft auffällige Leere<br />

im Plenum erklärt. Fehlende Abgeordnete sind kein<br />

Indiz für Faulheit.<br />

76<br />

Akten lesen, Experten anhören, Fachgespräche führen,<br />

Diskussionen untereinander, Formulierungen finden. So<br />

schildert Petra Crone den Arbeitstag in den Sitzungswochen.<br />

Zur Arbeit in den Ausschüssen für Ernährung <strong>und</strong><br />

Landwirtschaft sowie für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong><br />

Jugend kommen noch Aufgaben in den Arbeitsgemeinschaften<br />

der SPD-Fraktion. Die Kiersperin, die den Wahlkreis<br />

149 (südlicher Märkischer Kreis <strong>und</strong> Kreis Olpe) vertritt,<br />

ist Berichterstatterin für Seniorenpolitik, speziell für<br />

die Arbeitsgruppe „Demografischer Wandel“. „Eine Querschnittsaufgabe“,<br />

sagt sie. Hier laufen Fachgebiete aus<br />

verschiedenen Ressorts zusammen. In ihrem Wahlkreis<br />

Gespräche sind wichtig<br />

Freitags sind wieder Sitzungen <strong>und</strong> Abreise. „Es ist schon<br />

heftig“, schildert Petra Crone die zeitliche Belastung.<br />

Denn: <strong>Zwischen</strong>durch müssen noch Besuchergruppen betreut,<br />

Texte abgestimmt, das Büro mit drei Mitarbeiterinnen<br />

organisiert <strong>und</strong> Fachgespräche geführt werden.<br />

Dabei muss man im Hinterkopf haben, mit wem man<br />

redet, welche Interessen der jeweilige Gesprächspartner<br />

vertritt. Aber: „Gespräche sind wichtig“, sagt sie. Sie<br />

helfen Dinge einzuordnen, Positionen zu finden <strong>und</strong> zu<br />

formulieren.


Spaß am Job macht Stress<br />

erträglicher<br />

Petra Crone bei einer Veranstaltung mit dem ehemaligen Arbeitsminister <strong>und</strong><br />

SPD-Parteivorsitzenden Franz Müntefering (2. von rechts) in der Stadthalle Meinerzhagen<br />

Wie bewältigt man die Terminflut?<br />

„Mit viel Kaffee“, schmunzelt die<br />

Abgeordnete, die zeitweise auch<br />

im Präsidium des B<strong>und</strong>estages saß.<br />

„Wenn man es gerne macht, ist der<br />

Stress auch nicht so groß“, ist ihr Rezept.<br />

Im Wahlkreis werden die Fachpolitiker<br />

zur Generalisten. Auch hier<br />

werden sie oft eingeladen, müssen<br />

Erwartungen erfüllen, organisieren<br />

selbst Veranstaltungen, kommen<br />

mit vielen Leuten ins Gespräch.<br />

„<strong>Das</strong> ist das Schöne daran“, sagt Petra Crone. Es sei eine<br />

„gute Möglichkeit, nicht im eigenen Saft zu schmoren“.<br />

In der Reihe „Fraktion vor Ort“ war sie auch in anderen<br />

Wahlkreisen unterwegs, um ihre Fachgebiete vorzustellen.<br />

Umgekehrt lud sie andere Politiker ein, um<br />

Themen abzudecken, die nicht ihr Spezialgebiet sind.<br />

Damit - <strong>und</strong> mit dem Arbeitskreis Demografie, in dem<br />

inzwischen über 50 Akteure aus allen gesellschaftlichen<br />

Gruppen mitarbeiten - hat sie sich vor acht Jahren<br />

als Newcomerin im Wahlkreis einen Namen gemacht.<br />

Im Wahlkreis kann sie das Thema Demografie auf den<br />

„ländlichen Raum runterbrechen“.<br />

Mehr Zeit für Privates <strong>und</strong> Ehrenamt<br />

wenn Ende <strong>September</strong> das Büro Crone im Paul-Löbe-<br />

Haus nahe des Reichstags aufgelöst wird. Soziales – das<br />

hat die Sozialdemokratin immer ganz groß geschrieben.<br />

Für die nächste Legislaturperiode drückt sie Nezahat<br />

Baradari die Daumen, die ihre Nachfolge antreten will.<br />

Die Attendornerin steht auf Platz 18 der Landesliste.<br />

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„<strong>Das</strong> möchte ich auf jeden Fall weitermachen“, sagt<br />

sie <strong>und</strong> freut sich auf die neue Freiheit, auf mehr<br />

Zeit für die Familie, für Fre<strong>und</strong>e, aber auch fürs<br />

Ehrenamt. „Ich bin froh, dass ich mich entschieden<br />

habe, freiwillig aufzuhören, zum richtigen Zeitpunkt“,<br />

sagt sie. Was bleibt? „Diese Zeit hat meinen Horizont<br />

unglaublich erweitert“, sagt sie <strong>und</strong> erinnert sich „an<br />

viele Gespräche mit hochinteressanten Menschen“. Auf<br />

ihrer Positiv-Liste steht die Weichenstellung für eine<br />

Reform der Pflegeberufe <strong>und</strong> das Lohntransparenz-<br />

Gesetz, als Türöffner für mehr Lohngerechtigkeit<br />

zwischen Männern <strong>und</strong> Frauen. Besonders belastend<br />

fand sie die Entscheidungen über Auslandseinsätze der<br />

B<strong>und</strong>eswehr, die Zwickmühle zwischen eigener Position<br />

<strong>und</strong> Koalitions-Räson.<br />

Ein bisschen Wehmut klingt aber auch an. Vermissen<br />

wird Petra Crone „auf jeden Fall die Zusammenarbeit<br />

mit den Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen <strong>und</strong> den<br />

Mitarbeiterinnen.“ Ihnen hilft sie, einen Job zu finden,<br />

77


WENN DIE ZAUBERLEHRLINGE<br />

PROBEN...<br />

Mit Geduld <strong>und</strong> Fleiß<br />

zum perfekten Musiker<br />

von Martin Büdenbender<br />

Ein Zauber liegt in der Luft, wenn freitags in der Aula<br />

der Musikschule Lennetal in Werdohl die Instrumente<br />

ausgepackt werden. Dann richten die Zauberlehrlinge<br />

erwartungsfroh ihre Blicke auf ihren Musikschullehrer.<br />

Was wird wohl in dieser Unterrichtsst<strong>und</strong>e musiziert <strong>und</strong><br />

ausprobiert?<br />

Nein, Hexenwerk ist es nicht, was Sebastian Hoffmann<br />

seinen Schützlingen da Woche für Woche vermittelt.<br />

Auch wenn man manchmal glauben möchte, seine<br />

Geige werde gerade von Geisterhand geführt, wenn<br />

er vorspielt <strong>und</strong> der Bogen so federleicht über die Saiten<br />

streicht. So möchten die Zauberlehrlinge irgendwann<br />

auch einmal spielen können. Einige sind schon fast so<br />

weit, für andere ist es noch ein langer Weg. Es ist noch<br />

kein Meister vom Himmel gefallen. Da muss man geduldig<br />

sein.<br />

Und Geduld hat Sebastian Hoffmann mit den jungen Musikanten,<br />

Geduld haben sie auch untereinander <strong>und</strong> Geduld<br />

haben sie mit sich selbst. So mancher schiefe Ton<br />

schwebt durch den Raum, so mancher Einsatz wird vergeigt.<br />

Und dennoch liegt ein Zauber in der Luft. <strong>Das</strong> liegt<br />

wohl besonders am Teamgeist, der sich unter den Musikern<br />

gebildet hat, aber auch an der lockeren Art, wie<br />

Sebastian Hoffmann sein Wissen <strong>und</strong> Können vermittelt.<br />

Er versteht die Probleme der Anfänger. Die jüngsten<br />

sind gerade einmal sechs Jahre alt. Schließlich hat der<br />

Fünfzigjährige selbst einmal klein angefangen. Immer<br />

wieder garniert er seinen Unterricht mit unterhaltsamen<br />

Geschichten über die Komponisten, deren Musik die Zau-<br />

78


erlehrlinge gerade spielen. So macht das Lernen Spaß.<br />

Ausbildungsensemble<br />

für das Jugendsinfonieorchester<br />

1994 wurde das Kinderorchester an der Musikschule<br />

Lennetal von Stefan Köhler gegründet, da nach Aufbau<br />

des Jugendsinfonieorchesters ein Jahr zuvor absehbar<br />

war, dass die Alters- <strong>und</strong> Niveauspanne zwischen<br />

den Schülern zu groß wurde. „Die Zauberlehrlinge“ bilden<br />

seitdem den sinfonischen Unterbau des sogenannten<br />

„großen Orchesters“ mit Streichern, Bläsern <strong>und</strong><br />

Schlagwerkbesetzung. Gelernt werden in den Proben<br />

elementare Orchestertechniken, das Zusammenspiel in<br />

der großen Gruppe sowie das Verhalten im Konzert. Die<br />

„Zauberlehrlinge“ umfassen heute etwa 40 Streicher im<br />

Alter von sechs bis 14 Jahren sowie einige Erwachsene<br />

„Unterstützer“. Zum „Mehrgenerationenorchester“ zählen<br />

diverse Mutter-Kind-Teams <strong>und</strong> sogar eine Familie,<br />

wo Oma, Mutter <strong>und</strong> Enkel mitspielen.<br />

Orchesterausflug ist<br />

das Highlight des Jahres<br />

Öffentlichkeitsarbeit ist für die Zauberlehrlinge - <strong>und</strong> natürlich<br />

für die Musikschule – überlebenswichtig. Deshalb<br />

treten sie mehrmals im Jahr öffentlich auf. Feste Termine<br />

sind das Gemeinschaftskonzert in Werdohl, das Offene<br />

Singen <strong>und</strong> Weihnachtskonzert in Werdohl, Auftritte<br />

beim „Wir sind Kultur <strong>und</strong> Generationentag“ in Plettenberg<br />

sowie bei diversen Musikschulfesten. Pro Jahr kommen<br />

so mindestens acht Auftritte zusammen.<br />

Highlight des Jahres ist das Orchesterwochenende in<br />

Werl-Büderich mit Übernachtung <strong>und</strong> Schwimmbad-<br />

Nachmittag.<br />

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Die Zauberlehrlinge (Streichorchester)<br />

Wer? Sebastian Hoffmann (Telefon 02392-14880)<br />

Wann? freitags, 17:15 bis 18:45 Uhr<br />

Wo? Aula der Musikschule Lennetal, Werdohl<br />

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79


AUF SCHNÄPPCHENJAGD<br />

EIN HUBBI-KURZKRIMI Von Pia Mester<br />

„Hubbi! Frühstück ist fertig!“<br />

Hannelores markerschütterndes Brüllen riss Hubbi aus<br />

dem Tiefschlaf. Auch ihr Rauhhaardackel Meter hatte<br />

sich erschrocken <strong>und</strong> sprang auf ihr Bett, um seinem<br />

Frauchen erstmal ausgiebig das Gesicht zu schlecken.<br />

Sie schaute auf den Minnie-Maus-Wecker auf ihrem<br />

Nachttisch: 8.20 Uhr. An einem Samstag!<br />

Aber da sie nun schon mal wach war <strong>und</strong> sie wusste,<br />

dass ihre Mutter keine Ruhe geben würde, bis sie<br />

sich an den familiären Frühstückstisch bequemt hatte,<br />

schlüpfte Hubbi in ihre Plüsch-Hauslatschen <strong>und</strong> schlurfte<br />

nach unten.<br />

Ihr Vater Hermann murmelte ein knappes „Guten Morgen“<br />

<strong>und</strong> versteckte sich wieder hinter der Tageszeitung.<br />

Sobald er einen Teil fertig gelesen hatte, reichte er<br />

die Seiten an seine Frau weiter. Die schaute Hubbi vorwurfsvoll<br />

an. „Du verschläfst noch dein ganzes Leben“,<br />

sagte sie <strong>und</strong> biss in ihr Marmeladenbrötchen.<br />

Hubbi erwiderte nichts. Stattdessen setzte sie sich <strong>und</strong><br />

begann damit, eine Brötchenhälfte dick mit Nutella zu<br />

beschmieren.<br />

„Da stopft jemand immer wieder Restmüll in den Glascontainer“,<br />

murmelte Hermann in die Stille. „Die Stadtverwaltung<br />

droht damit, den Container abzubauen,<br />

wenn das nicht aufhört.“<br />

„Unverschämt sowas“, ereiferte sich Hannelore kurz <strong>und</strong><br />

schaute dann wieder in den Stapel Werbeprospekte vor<br />

ihr.<br />

Hubbi kannte den Container, er lag genau auf ihrem alltäglichen<br />

Gassi-Weg. Gar nicht so doof, dachte sie. Der<br />

Glascontainer befand sich nicht direkt in einem Wohngebiet.<br />

Niemand bekam mit, wenn dort jemand seinen<br />

Müll ablud.<br />

„Oh, heute startet im Sterncenter der Sommerschlussverkauf“,<br />

sagte Hannelore aufgeregt <strong>und</strong> griff nach<br />

dem schnurlosen Telefon. „Hallo, Edeltraud“, hörte Hubbi<br />

ihre Mutter sagen. „Ja, hast du schon gesehen, im<br />

Sterncenter gibt es in allen Läden Prozente. Ja, hm, ja,<br />

in Ordnung, ich hole dich um zehn ab. Hm“, ihr Blick<br />

flog zu Hubbi. „Ich frag sie mal.“<br />

Hubbi schwante Böses. Wenn ihre Mutter <strong>und</strong> deren<br />

beste Fre<strong>und</strong>in, die dummerweise auch Hubbis Patentante<br />

war, etwas ausheckten, endete das für Hubbi<br />

meist übel.<br />

Hannelore legte auf <strong>und</strong> räusperte sich. „Edeltraud<br />

meinte du solltest mitkommen zum Einkaufsbummel.<br />

Sie findet, du könntest mal wieder ein paar neue Klamotten<br />

gebrauchen <strong>und</strong> vielleicht machst du ja ein<br />

Schnäppchen.“<br />

Hubbi würde lieber im Januar einmal quer durch die<br />

<strong>Sorpe</strong> schwimmen, als sich mit Edeltraud <strong>und</strong> ihrer Mutter<br />

ins Sommerschlussverkauf-Getümmel zu stürzen.<br />

„Ach was, geht ihr mal ohne mich, ich störe doch nur.“<br />

Sie hoffte, dass Hannelore sich damit zufrieden gab.<br />

Tat die aber nicht. „Und was hast du stattdessen vor?<br />

Eine R<strong>und</strong>e mit Meter drehen <strong>und</strong> dich wieder auf die<br />

faule Haut legen, so wie jeden Tag?“<br />

Hubbi wollte einwenden, dass sie abends ja noch arbeiten<br />

musste. Ihre Kneipe, die Nuckelpinne, betrieb sich<br />

schließlich nicht von alleine. Doch ihre Mutter bombardierte<br />

sie weiter mit Vorwürfen.<br />

„Eine junge Frau wie du muss doch mal raus. Also, als ich<br />

in deinem Alter war habe ich jede Gelegenheit wahrgenommen,<br />

einen netten jungen Mann kennen zu lernen.“<br />

Sie schielte rüber zu Hermann. Hubbi wusste, dass die<br />

beiden sich nicht zufällig über den Weg gelaufen waren,<br />

sondern einander von wohlwollenden Verwandten vorgestellt<br />

wurden.<br />

„Und du brauchst wirklich neue Sachen“, setzte Hannelore<br />

ihre Tirade fort, „Allein diese verwaschenen Jeans-<br />

Hosen, in denen du immer rumläufst. Und diese glitzernden<br />

T-Shirts, sowas tragen doch eher Kinder <strong>und</strong><br />

keine erwachsenen Frauen.“<br />

Hubbi öffnete den M<strong>und</strong>, doch ehe sie sich verteidigen<br />

konnte, sprang Hermann für sie in die Bresche. „Jetzt<br />

lass das arme Kind doch mal in Ruhe. Wenn sie nicht<br />

mitkommen will, dann will sie halt nicht.“<br />

Hannelore schaute beleidigt von ihrem Ehemann zu ihrer<br />

Tochter, klappte die Prospekte zu, kippte den Rest<br />

ihres Kaffees herunter <strong>und</strong> verschwand ohne ein Wort.<br />

Hubbi hörte ihren Vater hinter seiner Zeitung erleichtert<br />

aufatmen.<br />

Eine St<strong>und</strong>e später machte sich Hubbi mit Meter auf<br />

den Weg. Sie genoss die Ruhe <strong>und</strong> freute sich auf den<br />

einsamen Waldweg. Als sie an der Affelner Kirche vorbei<br />

kam, sah sie, dass die Blätter der Bäume sich bereits<br />

rot <strong>und</strong> gelb färbten. Ein Streifenwagen fuhr an ihr<br />

vorbei <strong>und</strong> bog in eine Nebenstraße ein. Sie erkannte<br />

ihren Schulfre<strong>und</strong> Kevin hinter dem Steuer. Er sah sie<br />

auch <strong>und</strong> grüßte unauffällig. Eigentlich konnte Hubbi<br />

Kevin nicht leiden, doch bei ihren Ermittlungen war er<br />

ihr oft eine Hilfe, also wollte sie es sich nicht mit ihm<br />

verscherzen.<br />

80


Schon von weitem sah sie den Altglascontainer, der in<br />

der Zeitung erwähnt wurde. Auf einmal bemerkte sie im<br />

Augenwinkel eine Bewegung. Schnell sprang sie hinter<br />

einen Strohballen am Wegesrand. Da war jemand. Jetzt<br />

sah sie auch, wer: Der junge Mann, der vor kurzem in<br />

die Wohnung in Edeltrauds Nachbarhaus gezogen war.<br />

Edeltraud beschwerte sich ständig bei Hannelore darüber,<br />

dass ihr neuer Nachbar zu laut Musik hörte <strong>und</strong> seine<br />

Zigarettenkippen einfach auf den Bürgersteig warf.<br />

Der Mann stopfte gerade eine prall gefüllte blaue Plastiktüte<br />

in die r<strong>und</strong>e Öffnung des Containers. Dabei kam<br />

er richtig ins Schwitzen, er schnaufte <strong>und</strong> ächzte. Endlich<br />

hatte er es geschafft. Als er an Hubbi vorbei zurück<br />

ins Dorf lief, duckte sie sich.<br />

Er war weg, <strong>und</strong> Hubbis Neugier geweckt. Sie ging zu<br />

dem Container <strong>und</strong> griff in die Öffnung. Sofort bekam sie<br />

die Tüte zu fassen. Nach einer gefühlten Ewigkeit vorsichtigen<br />

Gezerres lag der Sack endlich vor ihr auf dem<br />

Boden. Er war fest zugeklebt. Sie knibbelte ein Loch in<br />

das Plastik <strong>und</strong> stieß einen entsetzten Schrei aus.<br />

Sie fand die beiden Polizisten am Dorfplatz, wo sie gerade<br />

heißen Kaffee aus einer Thermoskanne tranken.<br />

Kevin wurde rot, als er Hubbi kommen sah. Doch die<br />

konnte auf die Befindlichkeiten ihres Bekannten keine<br />

Rücksicht nehmen. Der Müllsack in ihrer Hand wurde<br />

mit jedem Schritt schwerer.<br />

„Seid ihr vielleicht auf der Suche nach dem hier?“, fragte<br />

sie <strong>und</strong> knallte Kevin <strong>und</strong> seinem Kollegen die Tüte vor<br />

die Füße. Die schauten sich erst gegenseitig an, doch<br />

dann überwand sich Kevin endlich <strong>und</strong> warf einen Blick<br />

hinein. „<strong>Das</strong> gibt es doch nicht“, flüsterte er.<br />

Sehr zufrieden kochte sich Hubbi am späten Nachmittag<br />

einen Cappuccino <strong>und</strong> setzte sich damit auf die Couch.<br />

Gleich begann ihre Lieblingsserie. Sie hatte den Fernseher<br />

gerade eingeschaltet, als die Haustür aufging<br />

<strong>und</strong> Hannelore hineinspazierte. In jeder Hand trug sie<br />

mindestens drei Einkaufstüten, die sie im Wohnzimmer<br />

ablud. Sie kramte in einer der Taschen <strong>und</strong> zog eine<br />

Bluse mit rosa Blümchen heraus. „Guck mal, was ich<br />

alles erstanden habe. Und das für nen Appel <strong>und</strong> ein Ei.<br />

Es gab auch ganz viele Dinge für Leute in deinem Alter.“<br />

„Hübsch“, sagte Hubbi grinsend <strong>und</strong> wandte sich wieder<br />

dem Fernseher zu.<br />

Abschätzig schaute Hannelore ihre Tochter an. „Hast du<br />

etwa den ganzen Tag nur rumgesessen?“<br />

„Ich war spazieren.“<br />

„Tsss!“, sagte Hannelore <strong>und</strong> warf die Hände in die Luft.<br />

„Du versauerst noch hier. Was du da draußen alles verpasst!“<br />

Hubbi grinste, drehte sich zu Hannelore <strong>und</strong> beobachtete<br />

genüsslich, wie sich deren Augen weiteten. „Wo hast<br />

du das denn her?“<br />

Hubbi strich über die Goldkette, die ihr der Juwelier<br />

zum Dank dafür geschenkt hatte, dass sie den Dieb<br />

überführt hatte. In der vergangenen Nacht war in dem<br />

Juwelierladen eingebrochen worden, vom Täter keine<br />

Spur. Er hatte nur die kostbarsten Stücke mitgenommen.<br />

Hubbi wurde noch immer ganz warm, wenn sie<br />

daran zurückdachte, wie der junge, ziemlich attraktive<br />

Juwelier am Mittag vor ihrer Tür gestanden hatte. Sie<br />

hatten zusammen einen Kaffee getrunken <strong>und</strong> danach<br />

hatte er ihr die Kette überreicht.<br />

„Mein Tag war ganz schön aufregend“, sagte Hubbi ihrer<br />

noch immer sprachlosen Mutter. „Und deshalb muss<br />

ich mich jetzt ein bisschen ausruhen.“ Sie schaute zum<br />

Fernseher <strong>und</strong> dachte, dass ruhig jeder Samstag so aussehen<br />

dürfte.<br />

Mehr über Hubbi <strong>und</strong> ihre Fälle gibt es auf<br />

www.hubbi-ermittelt.de. Oder in ihren<br />

Büchern: „Kassensturz - Hubbis erster Fall“ <strong>und</strong><br />

„Fingerspitzengefühl - Hubbis zweiter Fall“.<br />

Zeichnung<br />

Arnd Hawlina<br />

81


BEIM ORTHOPÄDEN<br />

Nach Sportaktivitäten verspüre<br />

ich seit einiger Zeit starke<br />

Schmerzen im Leistenbereich.<br />

<strong>Das</strong> zieht sich jetzt schon zwei<br />

Tage hin, ohne besser zu werden,<br />

<strong>und</strong> so beschließe ich, einen<br />

Orthopäden zu konsultieren.<br />

nach rechts <strong>und</strong> eine Kniebeuge machen muss <strong>und</strong> die<br />

Diagnose „Schleimbeutelentzündung“ lautet.<br />

<strong>Das</strong> Salbenrezept nehme ich dankend an <strong>und</strong> schleiche<br />

fast demütig nach Hause. Ich schäme mich ehrlich, weil<br />

ich in der ersten Praxis geglaubt hatte, man müsste mir<br />

mehr Beachtung schenken <strong>und</strong> ich sogar an der Kompetenz<br />

des Arztes zweifelte.<br />

Von<br />

Horst Hanke<br />

Nach einer knappen Begrüßung durch den Herrn Doktor<br />

in seiner Praxis soll ich einen Schritt nach links, einen<br />

Schritt nach rechts <strong>und</strong> eine Kniebeuge machen. Der<br />

Arzt diagnostiziert eine Schleimbeutelentzündung, sagt<br />

mir „Auf Wiedersehen“ <strong>und</strong> verlässt den Raum.<br />

<strong>Das</strong> war es? Ich fühle mich falsch, oberflächlich, unpersönlich<br />

behandelt, bin beleidigt <strong>und</strong> will diese Praxis nie<br />

wieder betreten. Ein Salbenrezept lehne ich trotzig ab,<br />

mit der Begründung, zu Hause eimerweise davon zu<br />

haben. Ich bin drauf <strong>und</strong> dran, eine große Glaskugel zu<br />

kaufen <strong>und</strong> sie in die Orthopädiepraxis zu bringen, mit<br />

der Begründung, dass Hellseher doch eine Glaskugel haben<br />

müssten.<br />

Vor Schmerzen stöhnend bekomme ich in einer anderen<br />

Arztpraxis noch am selben Tag einen Termin. Hier werde<br />

ich ausgiebig, bestimmt 20 Minuten lang, untersucht<br />

<strong>und</strong> es fallen sogar einige persönliche Worte, was ich<br />

als sehr angenehm empfinde. Ich bin r<strong>und</strong>um zufrieden.<br />

Bis ich zum Schluss einen Schritt nach links, einen Schritt<br />

Eines aber beweist die Geschichte ganz deutlich: Wenn<br />

man sich einbildet, mehr zu sein als man ist, dann ist<br />

<strong>und</strong> bleibt das nur ...<br />

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