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Komplett. Das Sauerlandmagazin. Zwischen Verse und Sorpe. Ausgabe September/Oktober 2017

Themen u.a. Plettenberg und Herscheid werden demenzfreundliche Kommunen; Sie hängen noch: Kaugummiautomaten und andere Exoten; Leben im Kloster: vier Mönche in Werdohl

Themen u.a. Plettenberg und Herscheid werden demenzfreundliche Kommunen; Sie hängen noch: Kaugummiautomaten und andere Exoten; Leben im Kloster: vier Mönche in Werdohl

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22<br />

Von Bernhard Schlütter<br />

MENSCH.<br />

AUCH MIT<br />

DEMENZ<br />

Demenz-Netzwerk<br />

Plettenberg/Herscheid arbeitet<br />

an Entwicklung zu<br />

demenzfre<strong>und</strong>lichen Kommunen<br />

<strong>Das</strong> Thema Demenz ist heute allgegenwärtig. In der Familie,<br />

im Fre<strong>und</strong>eskreis oder in der Bekanntschaft - fast<br />

jeder kennt Menschen, die von der Diagnose „Demenz“<br />

oder „Alzheimer“ betroffen sind. Der Anteil der älteren<br />

Frauen <strong>und</strong> Männer steigt <strong>und</strong> damit auch die Häufigkeit<br />

dieser Krankheitsbilder. Dennoch ist unsere Gesellschaft<br />

weit davon entfernt, angemessen mit Betroffenen umzugehen,<br />

ist vielmehr in vielerlei Hinsicht ausgesprochen<br />

demenzunfre<strong>und</strong>lich. Um diesen Missstand vor Ort zu<br />

beheben, hat sich im Sommer 2015 das Demenz-Netzwerk<br />

als Teil des Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Pflegenetzwerks Plettenberg/Herscheid<br />

gegründet <strong>und</strong> zum Ziel gesetzt, die<br />

beiden benachbarten Orte Schritt für Schritt zu demenzfre<strong>und</strong>lichen<br />

Kommunen zu entwickeln.<br />

In den ersten zwei Jahren wurde das Netzwerk im Rahmen<br />

der Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz vom<br />

Land NRW mit insgesamt 10.000 Euro gefördert. Diese<br />

Förderung lief bis August <strong>2017</strong>. Doch auch ohne weitere<br />

Förderung sind sich die Kommunen Herscheid <strong>und</strong> Plettenberg<br />

einig, das Projekt weiterzuführen. „Es ist etwas<br />

gewachsen“, berichtet Christiane Wilk, die zunächst als<br />

Demografiebeauftragte <strong>und</strong> jetzt als Fachgebietsleiterin<br />

Soziales <strong>und</strong> Wohnen in Plettenberg die Entwicklung des<br />

Netzwerks federführend begleitet. „Viele Beteiligte - Einrichtungen,<br />

Vereine <strong>und</strong> Einzelpersonen - haben sich zusammengef<strong>und</strong>en.<br />

Erfahrungen werden ausgetauscht <strong>und</strong><br />

Angebote koordiniert, auch über die Stadtgrenzen hinaus.“<br />

Eine wichtige Erfahrung ist: Es sind zum Teil einfach<br />

umzusetzende Maßnahmen, die die Kommune demenzfre<strong>und</strong>licher<br />

machen. So schult der Plettenberger<br />

Turnverein Übungsleiter, um Bewegungsangebote für<br />

Menschen mit beginnender Demenz machen zu können.<br />

Erste Einzelhandelsunternehmen in Plettenberg<br />

(Expert Weyand) <strong>und</strong> Herscheid (Schuhhaus Schöttler)<br />

haben sich als generationenfre<strong>und</strong>liche Unternehmen<br />

zertifizieren lassen. Es gibt Betreuungsgruppen in Herscheid<br />

<strong>und</strong> Plettenberg.<br />

Diese <strong>und</strong> andere Angebote r<strong>und</strong> um das Thema Demenz<br />

in Plettenberg <strong>und</strong> Herscheid sind in der Broschüre<br />

„Leben mit Demenz“ zusammengefasst, die kostenlos<br />

erhältlich ist. Sie gibt eine Übersicht über Angebote für<br />

Betroffene <strong>und</strong> Angehörige - von Beratung über Betreuung<br />

bis zu Geselligem. „Öffentlichkeitsarbeit ist ein wichtiger<br />

Baustein der Netzwerkarbeit“, weiß Christiane Wilk.<br />

Neues Angebot:<br />

Leben mit Demenz im Frühstadium<br />

Auf ein noch im Entstehen<br />

befindliches Angebot macht<br />

Christiane Wilk besonders aufmerksam:<br />

„Leben mit Demenz<br />

im Frühstadium“. Die Diagnose<br />

„Demenz“ ist für Betroffene<br />

mit vielen Unsicherheiten<br />

<strong>und</strong> Fragen verb<strong>und</strong>en. Wie<br />

soll ich mit dieser Krankheit leben? Wer unterstützt mich<br />

im Alltag? Wie wird meine Familie reagieren? Die Kursreihe<br />

wendet sich an Menschen, die ihre Diagnose kennen<br />

<strong>und</strong> sich zusammen mit ebenfalls Betroffenen aktiv<br />

mit ihrer Erkrankung auseinandersetzen möchten.<br />

Die Treffen in der Cafeteria im Matthias-Claudius-Haus<br />

in Plettenberg werden von zwei erfahrenen Fachkräften<br />

begleitet. Die Teilnahme ist kostenfrei. Information <strong>und</strong><br />

Anmeldung bei Rita Pfeiffer unter Tel. 0151/40741186.<br />

Neu im Rathaus: Jonas Borgmann<br />

Seit dem 1. April dieses Jahres<br />

hat Christiane Wilk im Plettenberger<br />

Rathaus Unterstützung<br />

für die Themenbereiche Integration<br />

<strong>und</strong> Demographie bekommen.<br />

Jonas Borgmann<br />

(28) ist gebürtig aus Münster<br />

<strong>und</strong> hat sein Soziologiestudium<br />

in Tübingen <strong>und</strong> Frankfurt/Main absolviert. Verbindung<br />

zum Sauerland hat er durch seine Mutter, die aus

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