Komplett. Das Sauerlandmagazin. Zwischen Verse und Sorpe. Ausgabe September/Oktober 2017
Themen u.a. Plettenberg und Herscheid werden demenzfreundliche Kommunen; Sie hängen noch: Kaugummiautomaten und andere Exoten; Leben im Kloster: vier Mönche in Werdohl
Themen u.a. Plettenberg und Herscheid werden demenzfreundliche Kommunen; Sie hängen noch: Kaugummiautomaten und andere Exoten; Leben im Kloster: vier Mönche in Werdohl
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Spaß am Job macht Stress<br />
erträglicher<br />
Petra Crone bei einer Veranstaltung mit dem ehemaligen Arbeitsminister <strong>und</strong><br />
SPD-Parteivorsitzenden Franz Müntefering (2. von rechts) in der Stadthalle Meinerzhagen<br />
Wie bewältigt man die Terminflut?<br />
„Mit viel Kaffee“, schmunzelt die<br />
Abgeordnete, die zeitweise auch<br />
im Präsidium des B<strong>und</strong>estages saß.<br />
„Wenn man es gerne macht, ist der<br />
Stress auch nicht so groß“, ist ihr Rezept.<br />
Im Wahlkreis werden die Fachpolitiker<br />
zur Generalisten. Auch hier<br />
werden sie oft eingeladen, müssen<br />
Erwartungen erfüllen, organisieren<br />
selbst Veranstaltungen, kommen<br />
mit vielen Leuten ins Gespräch.<br />
„<strong>Das</strong> ist das Schöne daran“, sagt Petra Crone. Es sei eine<br />
„gute Möglichkeit, nicht im eigenen Saft zu schmoren“.<br />
In der Reihe „Fraktion vor Ort“ war sie auch in anderen<br />
Wahlkreisen unterwegs, um ihre Fachgebiete vorzustellen.<br />
Umgekehrt lud sie andere Politiker ein, um<br />
Themen abzudecken, die nicht ihr Spezialgebiet sind.<br />
Damit - <strong>und</strong> mit dem Arbeitskreis Demografie, in dem<br />
inzwischen über 50 Akteure aus allen gesellschaftlichen<br />
Gruppen mitarbeiten - hat sie sich vor acht Jahren<br />
als Newcomerin im Wahlkreis einen Namen gemacht.<br />
Im Wahlkreis kann sie das Thema Demografie auf den<br />
„ländlichen Raum runterbrechen“.<br />
Mehr Zeit für Privates <strong>und</strong> Ehrenamt<br />
wenn Ende <strong>September</strong> das Büro Crone im Paul-Löbe-<br />
Haus nahe des Reichstags aufgelöst wird. Soziales – das<br />
hat die Sozialdemokratin immer ganz groß geschrieben.<br />
Für die nächste Legislaturperiode drückt sie Nezahat<br />
Baradari die Daumen, die ihre Nachfolge antreten will.<br />
Die Attendornerin steht auf Platz 18 der Landesliste.<br />
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„<strong>Das</strong> möchte ich auf jeden Fall weitermachen“, sagt<br />
sie <strong>und</strong> freut sich auf die neue Freiheit, auf mehr<br />
Zeit für die Familie, für Fre<strong>und</strong>e, aber auch fürs<br />
Ehrenamt. „Ich bin froh, dass ich mich entschieden<br />
habe, freiwillig aufzuhören, zum richtigen Zeitpunkt“,<br />
sagt sie. Was bleibt? „Diese Zeit hat meinen Horizont<br />
unglaublich erweitert“, sagt sie <strong>und</strong> erinnert sich „an<br />
viele Gespräche mit hochinteressanten Menschen“. Auf<br />
ihrer Positiv-Liste steht die Weichenstellung für eine<br />
Reform der Pflegeberufe <strong>und</strong> das Lohntransparenz-<br />
Gesetz, als Türöffner für mehr Lohngerechtigkeit<br />
zwischen Männern <strong>und</strong> Frauen. Besonders belastend<br />
fand sie die Entscheidungen über Auslandseinsätze der<br />
B<strong>und</strong>eswehr, die Zwickmühle zwischen eigener Position<br />
<strong>und</strong> Koalitions-Räson.<br />
Ein bisschen Wehmut klingt aber auch an. Vermissen<br />
wird Petra Crone „auf jeden Fall die Zusammenarbeit<br />
mit den Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen <strong>und</strong> den<br />
Mitarbeiterinnen.“ Ihnen hilft sie, einen Job zu finden,<br />
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