30.10.2017 Aufrufe

Komplett. Das Sauerlandmagazin. Zwischen Verse und Sorpe. Ausgabe September/Oktober 2017

Themen u.a. Plettenberg und Herscheid werden demenzfreundliche Kommunen; Sie hängen noch: Kaugummiautomaten und andere Exoten; Leben im Kloster: vier Mönche in Werdohl

Themen u.a. Plettenberg und Herscheid werden demenzfreundliche Kommunen; Sie hängen noch: Kaugummiautomaten und andere Exoten; Leben im Kloster: vier Mönche in Werdohl

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

DEMOKRATIE UNTER DEM DIKTAT<br />

Abschied einer Abgeordneten -<br />

DER TERMINE Petra Crone zieht Bilanz<br />

Foto Achim Melde<br />

Von Rüdiger Kahlke<br />

hat sie dazu einen eigenen Arbeitskreis eingerichtet. In<br />

der Arbeitsgemeinschaft Ernährung <strong>und</strong> Landwirtschaft<br />

ist sie Berichterstatterin für Wald <strong>und</strong> Forst sowie für die<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Ernährung.<br />

Arbeitswoche beginnt am Sonntag<br />

630 frei gewählte Abgeordnete hat der 18. Deutsche<br />

B<strong>und</strong>estag. Sie sind ein Gr<strong>und</strong>pfeiler unserer Demokratie<br />

– <strong>und</strong> unterliegen einem Zwang, dem Diktat der Termine.<br />

„Wir sind ein Arbeitsparlament <strong>und</strong> machen die<br />

Gesetze“, sagt Petra Crone (SPD), die zum Ende der Legislaturperiode<br />

im <strong>September</strong> aus dem B<strong>und</strong>estag ausscheidet.<br />

Die Sitzungswochen in Berlin sind eng getaktet,<br />

arbeitsintensiv. Feierabend ist, wenn die Beratungen<br />

abgeschlossen sind, hatte ihr Wahlkreis-Kollege Dr. Matthias<br />

Heider (CDU) bereits nach seinen ersten 100 Tagen<br />

im Parlament bilanziert. Und das kann 12, aber auch<br />

mal 16 St<strong>und</strong>en dauern.<br />

Die Arbeitswoche beginnt für die Abgeordnete bereits<br />

am Sonntag – mit der Anreise nach Berlin. Denn: Montags<br />

um 7.30 Uhr stehen die ersten Termine an. Arbeitsgemeinschaften<br />

der Fraktion, Parteivorstand, abends<br />

Treffen in der NRW-Landesgruppe, wo Themen auch mit<br />

Ministern oder Experten aufgearbeitet werden. Dienstags<br />

wieder Arbeitsgruppen, nachmittags Fraktionssitzung,<br />

abends Einladungen zu Diskussionen oder parlamentarischen<br />

Abenden. Mittwochs beginnen schon früh<br />

die Ausschuss-Sitzungen, nachmittags geht’s ins Plenum.<br />

Donnerstags steht wieder Plenum auf der Tagesordnung.<br />

„Neun Uhr ist die Kernzeit, wo alle da sein sollten“, schildert<br />

Petra Crone die Erwartungen an die Abgeordneten.<br />

Manchmal dauern die Sitzungen im Reichstag bis in die<br />

Nacht. „Viel läuft im Hintergr<strong>und</strong>“, sagt sie.<br />

Termine überschneiden sich. „Vieles findet gleichzeitig<br />

statt“, hatte Matthias Heider mal die oft auffällige Leere<br />

im Plenum erklärt. Fehlende Abgeordnete sind kein<br />

Indiz für Faulheit.<br />

76<br />

Akten lesen, Experten anhören, Fachgespräche führen,<br />

Diskussionen untereinander, Formulierungen finden. So<br />

schildert Petra Crone den Arbeitstag in den Sitzungswochen.<br />

Zur Arbeit in den Ausschüssen für Ernährung <strong>und</strong><br />

Landwirtschaft sowie für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong><br />

Jugend kommen noch Aufgaben in den Arbeitsgemeinschaften<br />

der SPD-Fraktion. Die Kiersperin, die den Wahlkreis<br />

149 (südlicher Märkischer Kreis <strong>und</strong> Kreis Olpe) vertritt,<br />

ist Berichterstatterin für Seniorenpolitik, speziell für<br />

die Arbeitsgruppe „Demografischer Wandel“. „Eine Querschnittsaufgabe“,<br />

sagt sie. Hier laufen Fachgebiete aus<br />

verschiedenen Ressorts zusammen. In ihrem Wahlkreis<br />

Gespräche sind wichtig<br />

Freitags sind wieder Sitzungen <strong>und</strong> Abreise. „Es ist schon<br />

heftig“, schildert Petra Crone die zeitliche Belastung.<br />

Denn: <strong>Zwischen</strong>durch müssen noch Besuchergruppen betreut,<br />

Texte abgestimmt, das Büro mit drei Mitarbeiterinnen<br />

organisiert <strong>und</strong> Fachgespräche geführt werden.<br />

Dabei muss man im Hinterkopf haben, mit wem man<br />

redet, welche Interessen der jeweilige Gesprächspartner<br />

vertritt. Aber: „Gespräche sind wichtig“, sagt sie. Sie<br />

helfen Dinge einzuordnen, Positionen zu finden <strong>und</strong> zu<br />

formulieren.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!