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Technik Krone OÖ_2017-02-17

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Februar <strong>20<strong>17</strong></strong><br />

TECHNIK KRONE<br />

INGENIEURE FÜR OBERÖSTERREICH<br />

Foto: Wacker Neuson/Entgeltliche Beilage<br />

BAUMASCHINEN<br />

DER ZUKUNFT


Alles<br />

Leben<br />

ist<br />

<strong>Technik</strong>!<br />

Diese Headline kommtIhnen<br />

übertrieben vor? Ist<br />

sie aber nicht. Denken<br />

Sienur an Ihre letzteFlugreise, einen<br />

der vielen Internet-Einkäufe,<br />

Ihre letzteBehebung am Geldausgabeautomaten<br />

oder ganz<br />

einfach an die Energieversorgung<br />

Ihrer Wohnung. Egal, ob<br />

wir kommunizieren, uns informieren,<br />

fortbewegen oder uns von<br />

alledem im Bettausruhen –wir<br />

sind praktisch immer von Produkten<br />

und Materialien umgeben<br />

oder nutzen Dienstleistungen,<br />

dieallesamt einen beträchtlichen<br />

Background an <strong>Technik</strong> aufweisen.<br />

Bei vielen Dingen, etwa<br />

beimAuto oder dem Smartphone,<br />

ist dies augenscheinlich. Bei<br />

anderen Produktenmuss man<br />

vielleicht genauerhinsehen, um<br />

diekomplexen technischen Hintergründe<br />

zu erkennen. Vielen<br />

davon istaber eines gemeinsam:<br />

Sie werden in oberösterreichischenBetrieben<br />

entwickelt und<br />

produziert oder bauen auf Komponenten<br />

und Know-how aus unserem<br />

Bundesland. Damit beschäftigt<br />

sich auchdie <strong>Technik</strong><br />

<strong>Krone</strong>, dieSie soeben in Händen<br />

halten.<br />

Einer der Beiträge widmet sich<br />

dem Thema „Winglets“, diedie<br />

Aerodynamik von Flugzeugen<br />

verbessern und von FACC sowohl<br />

entwickelt als auchandie<br />

Flugzeughersteller in allerWelt<br />

geliefert werden. DieTGW wiederumsorgtbeim<br />

größtenMusikinstrumentenversender<br />

Europas<br />

für dieLogistik und somit auch<br />

dafür, dassIhr Paket ehestens<br />

nach der Internetbestellung ausgeliefert<br />

wird.<br />

Ein Artikel über KEBA als Anbieter<br />

von Automatisierungslösungen<br />

lüftet beispielsweise das Geheimnis,<br />

was es mitder Ausgabe<br />

von Bargeldauf sich hat. Ein weiterer<br />

Beitrag über Fronius erklärt,<br />

wie das„24 Stunden Sonne“-<br />

Konzept funktioniertoder die<br />

Energieversorgung im Fronius-<br />

Haus der Zukunftaussieht. Sie<br />

erkennen an diesen Themen, wie<br />

vielschichtig <strong>Technik</strong> ist.<br />

Apropos Vielfalt –wie dasGebiet<br />

der <strong>Technik</strong> an sich sind auchdie<br />

dazugehörigen Berufsbilder<br />

enorm vielfältigund vielseitig.<br />

Falls SieIhre Berufsentscheidung<br />

noch nicht getroffen haben, sollten<br />

Siesichbei der Lektüre der<br />

<strong>Technik</strong> <strong>Krone</strong> davon überzeugen,<br />

wieabwechslungsreich,<br />

spannend und interessant (auch<br />

aus finanzieller Sicht) technische<br />

Berufe tatsächlich sind. Lesen<br />

Siesich also durch diese neue<br />

Ausgabe. Siewerden dabei entdecken,<br />

dass <strong>Technik</strong> in jeder<br />

Hinsicht Zukunft bedeutet! <br />

Ihr<br />

Dr. Axel Greiner<br />

Präsident Industriellenvereinigung<br />

Oberösterreich<br />

Foto: IV <strong>OÖ</strong>/Shutterstock<br />

IMPRESSUM<br />

MEDIENINHABER:<br />

Industriellenvereinigung<br />

Oberösterreich, Eisenhandstraße 15,<br />

4<strong>02</strong>0 Linz<br />

GESAMTLEITUNG:<br />

Mag. Thomas Kreuzer<br />

thomas.kreuzer@mediaprint.at<br />

PROJEKTLEITUNG:<br />

Anton Mündl<br />

anton.muendl@mediaprint.at<br />

REDAKTION:<br />

Hannes Aschermair<br />

hannes.aschermair@mediaprint.at<br />

LAYOUT: Pascal Arabatzis<br />

HERSTELLER:<br />

Niederösterreichisches Pressehaus<br />

Druck- und Verlagsgesellschaft m. b. H.,<br />

3100 St. Pölten<br />

VERLAGSORT: Wien<br />

HERSTELLUNGSORT: St. Pölten<br />

<strong>Technik</strong><strong>Krone</strong> 3


Dirty Jumping<br />

Adrenalinjunkies, spektakuläre Stunts und Nervenkitzel im Minutentakt –wenn sich<br />

der Schweiß der weltbesten FMX Athleten mit Tonnen von Dreck vermischt, dann ist<br />

wieder Zeit für NIGHT OF THE JUMPS. Für den Bau der extremen und dennoch<br />

sicheren Strecke bedarf es einer logistischen Meisterleistung und schwerem Gerät.<br />

Ende Jänner letzten Jahres<br />

machte dieextremste<br />

FreestyleMotocross<br />

Serieder Welt inLinz Station.<br />

Bei derNIGHT OF THE<br />

JUMPS, dieheuer am 1. April<br />

über dieBühne geht, fliegen<br />

die weltbestenAthletenmit ihren<br />

Maschinen bisknapp unter<br />

das Hallendach derGugl<br />

Arena. CaliforniaRoll,<br />

Doublegrap Flip<br />

oder 9-O‘Clock –soheißen nur<br />

einigeder vielzähligen Tricks,<br />

die beider NIGHT OF THE<br />

JUMPSgeboten werden. Eines<br />

haben jedoch alle „Whips“–<br />

wie sie in derFachsprache genannt<br />

werden –gemeinsam:<br />

Siebenötigenmöglichst viel<br />

„Dirt“. Denn auch wenn sich<br />

der Großteildes Spektakels in<br />

derLuft abspielt, so bildetder<br />

Boden dieGrundlage für den<br />

Event.<br />

12 Stunden,1.800<br />

Tonnen<br />

DerAufbau der Strecke<br />

samt zweier<br />

Landehügeln<br />

ist eine<br />

Herausforderung.Zunächst<br />

wirdder gesamte Hallenboden<br />

mit Folie undSpezialabdeckung<br />

ausgelegt. Rund 70 Lkw<br />

bringen dann in etwa1.800<br />

Tonnen Lehm und Sand für<br />

den Bodenbelag,was in etwa<br />

36.000 mitErde beladenen<br />

Scheibtruhenentspricht. Nur<br />

knapp zwölfStundenbleiben<br />

Zeit, um denDirt in derHalle<br />

aufzuschütten und dieLandehügel<br />

zu präparieren. Auf jedem<br />

dieserHügel befinden<br />

sich zwei bis drei Absprungrampenmit<br />

einerSprungentfernung<br />

von etwa 25 Metern. Um<br />

den Freestylern bestmögliche<br />

Bedingungen beimWettbewerbzugarantieren,werden<br />

Spezialmaschinen für den Streckenbau<br />

eingesetzt.<br />

Wackere Leistung<br />

Für diePräparierung der Strecke<br />

in Linz kamenMaschinen<br />

von Wacker Neuson zum Einsatz.<br />

DieErdewurdezuerst<br />

großflächigmit demKramer<br />

Radlader 580 verteilt. Die Vorteiledieses<br />

Modells wurden<br />

hierbei idealausgenutzt. Die<br />

Allradlenkung, die einehohe<br />

Wendigkeitgewährleistet,<br />

macht in Verbindung mitdem<br />

effizienten Antrieb schnelles Arbeiten<br />

möglich. Neben der<br />

Schaufel nutzte man auch die<br />

Transportgabelzum Transportieren<br />

von Gegenständen. Das<br />

hydraulische Schnellwechselsystem<br />

des Kramer 580 ermöglicht<br />

einenschnellen<br />

Wechsel derAnbauwerkzeuge.<br />

Zugeschanzt<br />

Der Vorgänger des ET90 –der<br />

Kettenbagger 8003 –wurde mit<br />

Tief- und Böschungslöffel eingesetzt,umdie<br />

Schanzen zu<br />

erstellen. DieTandemwalze<br />

RD18 verdichtete anschließend<br />

diehorizontaleStrecke. Durch<br />

das Zusammenspiel von<br />

gleichmäßigerVerdichtung,<br />

hoher Wendigkeitund Fahrstabilität<br />

erfolgteeineeffektive Präparierungder<br />

Strecke. DieMaschinen<br />

waren nicht nur vor<br />

und nach der Show im Einsatz.<br />

Um dieFahrbahnwährend der<br />

Veranstaltung in Schuss zu halten,<br />

warder Kettenkompaktlader<br />

1101c in denPausen für<br />

die Streckenpflege unterwegs.<br />

VomOutback bisnach<br />

Panama<br />

Nicht nur auf klassischen Baustellen<br />

werden Baumaschinen<br />

vom oö. Leitbetrieb Wacker<br />

NeusoninForm vonBaggern<br />

und Dumpern eingesetzt -so<br />

findet man diese beispielsweise<br />

auch beimBau eines Mountainbike-Trails<br />

quer durch das<br />

Australische Outback, zur Gewinnungvon<br />

Mineralienauf<br />

über 4.000 Höhenmetern, beim<br />

Ernteeinsatz aufeiner südamerikanischen<br />

Agavenfarm, bei<br />

derUmsetzungder wichtigsten<br />

Wasserstraße der Welt, dem<br />

Panama-Kanal,beim Aushub<br />

eines Baseballstadions in<br />

Nordamerikaoderaberauch<br />

bei der Sanierung eines Kircheninnenraums.<br />

100 %Leistung.<br />

0%Emissionen<br />

Dass es gerade hier, in den heiligen<br />

Hallen, zu keinen Schadstoffbelastungen<br />

kommen sollte,<br />

ist naheliegend. Insbesonderebei<br />

Einsätzen innerhalb<br />

von Gebäuden können die<br />

emissionsfreien Produktinnovationen<br />

von Wacker Neuson ihre<br />

Stärkendaher voll ausspielen.<br />

Für einen schadstofffreien Baggerbetrieb<br />

ingeschlossenen<br />

Räumen lässt sich ein803 dual<br />

powerbeispielsweise miteinem<br />

elektrohydraulischen Aggregat<br />

verbinden. Der starke<br />

Elektromotor des Aggregats<br />

garantiertdabeidie volle Baggerleistung.<br />

WREXist die Studieeines fern-<br />

gesteuertenElektro-Abriss-<br />

Roboters, der für den Einsatz<br />

im Innenbereichkonzipiert<br />

wurde. Durch die kompakte<br />

Bauweise könnte er problemlosdurch<br />

Türenund<br />

überTreppen manövriert<br />

werden, wodurchein<br />

flexibles<br />

undgezieltes Arbeiten<br />

gewährleistetwerden<br />

könnte.<br />

Karrieremit Zukunft<br />

Aber nicht nur Umweltfreundlichkeitwird<br />

bei Wacker Neuson<br />

großgeschrieben, auch innovatives<br />

Design sowiedie<br />

Aus- und Weiterbildung der<br />

Mitarbeiter. Regelmäßig werden<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

Studenten neuefuturistische<br />

Baumaschinen entworfen, die<br />

noch nicht identifizierte Einsatzfeldererschließen.<br />

BeeindruckendeErgebnisseder<br />

Projektstudien<br />

werden dann<br />

von den Studenten<br />

präsentiert: ferngesteuerteBaumaschinen,<br />

wieder<br />

Elektro-Abriss-<br />

Roboter WREX,<br />

oder der transformierbareKompaktbagger<br />

„STRIDER TR“<br />

können alsGrundlage<br />

für künftige Forschungsund<br />

Entwicklungsfelder<br />

dienen.<br />

Innovation und Erfolg<br />

setzen gut<br />

ausgebildete<br />

Mitarbeiter voraus. Daher<br />

setzt Wacker Neuson stark auf<br />

eigene Aus- und Weiterbildung.<br />

DasProgramm „INTRAMove“<br />

fördertden regionalen und<br />

fachlichen Austausch von Mitarbeitern<br />

innerhalbdes Konzerns<br />

(mehr als 50 Gesellschaften<br />

weltweit, in Europa, Amerika,Asien).Bis<br />

zu vier Wochen<br />

kann man in eineranderen Gesellschaft<br />

mitarbeiten und so<br />

neue Erfahrungen und Sichtweisen<br />

sammeln, kulturelleEinblicke<br />

erhalten<br />

und sich persönlichweiterent-<br />

wickeln. Auchdas internationale<br />

Traineeprogramm „Train And<br />

Grow –T.A.G“ zieltdarauf ab,<br />

technischen und vertriebsorientierten<br />

„Nachwuchs“ für<br />

Fach- und/oder Führungspositionen<br />

zu fördern. In 24 Monaten<br />

werden diverseAbteilungen<br />

an verschiedenen Standorten<br />

durchlaufen, wobei man<br />

aktivanKonzernprojekten mitarbeiten<br />

kann. So wirdman auf<br />

eine vielfältigeund erfolgreiche<br />

Karriere<br />

Wacker<br />

Neuson Baumaschinen<br />

finden auch beim<br />

Baueines Mountainbike-<br />

Trailsquerdurch das<br />

australische Outback<br />

Einsatz.<br />

im Konzern bestens<br />

vorbereitet.<br />

<br />

Fotos: WackerNeuson/Shutterstock<br />

4 <strong>Technik</strong> <strong>Krone</strong><br />

<strong>Technik</strong><strong>Krone</strong> 5


Science Fiction in der Logistik-Halle<br />

Hast du schon mal bei einem Online-Versandhandel bestellt? Und dich gefragt,<br />

wie es möglich ist, dass dein Paket bereits einen oder zwei Tage nach der Bestellung<br />

bei dir zuhause ankommt? Wusstest du, dass deine Bestellungen und<br />

Einkäufe zuvor einen komplizierten Weg durch ein Logistikzentrum durchlaufen<br />

haben? Und wusstest du auch, dass die Entwicklung solcher Logistikzentren<br />

das Know-how vieler unterschiedlicher Experten erfordert?<br />

Der größte MusikinstrumentenversenderEuropas<br />

und dasgrößte Musikgeschäft<br />

befinden sich im<br />

fränkischenTreppendorf. Bis zu<br />

2.500 Kunden machen sich jeden<br />

Samstag auf den Weg<br />

dorthin. Weitere siebenMillionen<br />

wählen den Online-Weg.<br />

Ihr gemeinsames Ziel ist das<br />

Musikhaus Thomann. Mehr als<br />

75.000 Musik-Artikel –von der<br />

Gitarrensaite biszum Klavier –<br />

warten in denLagerhallen und<br />

im5.500 m 2 großen Shopauf<br />

begeisterte Musiker,die entweder<br />

über den Online-Storeeinkaufen<br />

oder dieWaredirektvor<br />

Ortabholen. Die Umschlagmenge<br />

beiThomann istenorm.<br />

Mehr als12.000Paketewerden<br />

täglich versandt, um dieWeihnachtszeit<br />

sind es auch schon<br />

mal um die22.000. Thomann-<br />

Kunden bestehen auf schnellem<br />

Service, darum sind 94<br />

Prozent der Waren im Lager<br />

verfügbar.Aber auch extrem<br />

kurze Zugriffszeiten sind ein<br />

wesentlicher Faktor,die bei der<br />

Logistikberücksichtigt werden<br />

müssen. Wirdeine Bestellung<br />

online platziert, dann istsie in<br />

28 Minuten versandbereit. Damit<br />

diese logistische Meisterleistung<br />

bewältigbarist,<br />

braucht es Platz, Logik und<br />

Science Fiction.<br />

AutomatisiertesLager<br />

Auf 20.000 m 2 baute die TGW<br />

Logistics Group aus Welsfür<br />

Thomann ein hochmodernes<br />

Logistiklager.Mehr als18.000<br />

Stellplätze umfasst dasPalettenlager<br />

und rund 70.000 Behälterstellplätze<br />

stehen zur Verfügung.<br />

Mehrere Regalbediengeräte<br />

sorgen für dieautomatische<br />

Ein- und Auslagerung der<br />

Waren. DieVersorgung mit<br />

Waren und Leerbehälternfunktioniertinder<br />

gesamten Kleinteilekommissionierung<br />

vollautomatisch.<br />

Im manuellenKommissionierbereich,dem<br />

Handgreifflächenlager,<br />

werdendie<br />

Waren auf Paletten bereitgestellt.<br />

Hier stehen Wagen und<br />

Stapler mit Funkterminals zur<br />

Verfügung, die anzeigen, welches<br />

Regalfach angefahren<br />

werden muss. GrößereAufträge,<br />

bzw.jene, dieaus einer<br />

größeren Stückzahl bestehen,<br />

werden überden Sorter zu den<br />

32 eigens dafür vorgesehenen<br />

Arbeitsplätzen mit jeweilszwei<br />

Abwurfbahnen geleitet. Hier<br />

werden sieinpassendeKartonsgepackt<br />

und in den Versand<br />

weitergeschickt.<br />

Neuentwicklungenin<br />

der Intralogistik<br />

„In dergesamten Branche wird<br />

starkgeforscht und entwickelt.<br />

Bei TGW widmenwir unsimmermehr<br />

den Themen Automatisierungund<br />

Robotik“, sagt<br />

Dr. Dietrich Birngruber, Team<br />

Leader Frameworks &Platform<br />

Services. „Das sind schon<br />

spektakuläreBilder, wenndie<br />

Behälter mitden Waren wie von<br />

Geisterhand durch dieHallen<br />

transportiert werden.“<br />

ChaotischeLogik<br />

Die Anforderungen aneine Logistik-Software<br />

sindstets hoch.<br />

Egal,obbei Thomann oder bei<br />

anderen Kunden, dieWaren<br />

aus unterschiedlichen Lagerbereichenmüssen<br />

ihrenWeg<br />

fast zeitgleich zu den Packplätzen<br />

finden. Es liegt an der Software,<br />

alle nötigenKommissioniervorgängezum<br />

richtigen<br />

Zeitpunkt zu starten und vor allem<br />

dierichtigenBehälter mit<br />

den Artikeln auszuwählen.<br />

„Hier liegt es an unseren Programmierernund<br />

Mathematikern,<br />

dierichtigen Strategien zu<br />

entwickeln, um eine schlaue<br />

Logikinein chaotisches Logistiksystem<br />

zu bringen“, betont<br />

Birngruber.<br />

Spielerisches Tüfteln<br />

mitTGW<br />

Welch komplexes Denken und<br />

akribische Tüftelarbeithinter<br />

derKonzeption eines Logistiklagers<br />

steckt, durften auch StudentInnen<br />

derFachhochschule<br />

Hagenbergerfahren. ImRahmen<br />

eines zweisemestrigen<br />

Studien-Projektes bauten die<br />

Studierendenein komplettes<br />

TGW-Intralogistiksystem mit<br />

Lego Technic nach. Dabei benutzten<br />

sie programmierbare<br />

Steine, um mit derTGW CommanderSoftwareBewegung<br />

in<br />

das System zu bringen. Die<br />

Software wählt die Lagerposition<br />

für den Behälter,steuert die<br />

Lego-Fördertechnikund das<br />

Regalbediengerät und weiß<br />

später, wo dieserBehälterauszulagernist.<br />

„Während des gesamten Projektswaren<br />

dieStudenten mit<br />

alljenen Herausforderungen<br />

konfrontiert, dieauch TGW-<br />

<strong>Technik</strong>er im Alltagbewältigen<br />

müssen:Welche Anforderungen<br />

hat der Kunde? Welche<br />

Logik muss entwickelt werden?“,<br />

so Birngruber.<br />

Virtual Reality<br />

in der Logistik<br />

Innovative Ideen von jungen<br />

<strong>Technik</strong>erInnen finden bei<br />

TGW immerGehör und werden<br />

auch gebührend belohnt. Erst<br />

kürzlicherhieltder FH-Absolvent<br />

Jürgen Wimmereine<br />

Auszeichnung für seine<br />

MasterarbeitimRahmeneines<br />

TGW-Praktikums. Wimmer beschäftigte<br />

sich mitden Einsatzmöglichkeiten<br />

vonAugmented<br />

und Virtual Reality in der<br />

Fotos: Stefan Kiefer/TGW/Shutterstock<br />

Intralogistik. Besondersgroßer<br />

Wert wurde dabei auf die Eignung<br />

dieser Technologien für<br />

dieWarenkommissionierung<br />

gelegt.Dazu erstellte Jürgen<br />

Wimmer im Rahmen seiner<br />

MasterarbeitmehrereGoogle<br />

Glass Prototypen, dieineinem<br />

TGW-Lager auf deren Tauglichkeitgetestet<br />

wurden.Mittlerweile<br />

istder Absolvent der FH<br />

Hagenberg alsSoftwareDevelopment<br />

Engineer beiTGW<br />

beschäftigt. <br />

Im Rahmeneines zweisemestrigen Studienprojektes bauten<br />

Studentender Fachhochschule Hagenberg ein komplettes<br />

TGW-Intralogistiksystem mitLego Technic nach.<br />

6 <strong>Technik</strong><strong>Krone</strong>


„Innovatives Denken<br />

wird beiKEBA<br />

großgeschrieben.<br />

In derKEBA-Ideendatenbank<br />

können<br />

Mitarbeiter ihre Ideen<br />

undAnregungen<br />

einbringen.“<br />

Fotos: KEBA/Shutterstock/www.florianstoellinger.at<br />

Moneymaker Revolution<br />

Bankomat- oder Kreditkarte rein, Bargeld raus! Was heute unser aller Alltag ist, begann<br />

schon vor knapp 50 Jahren mit radioaktiven Schecks, die man in komplexe<br />

Automaten schob. Vom Schokoriegel-Automaten für Bargeld zum Multifunktions-<br />

Cash-Recycler –der oberösterreichische Automatisierungslösungsanbieter KEBA<br />

hat es geschafft, mit innovativen Ideen die Bankenprozesse zu revolutionieren.<br />

ImJahr 1965gingder Brite<br />

und Unternehmer John<br />

Shepherd-Barron aus einem<br />

Bargeld-Engpass heraus<br />

mit derIdee schwanger,das<br />

Prinzipeines Schokoriegel- Automaten<br />

im wahrsten Sinne des<br />

Wortes auf Bargeld umzumünzen.<br />

Bereits zwei Jahre später<br />

wurdeder ersteGeldausgabeautomat<br />

in Betrieb genommen.<br />

Ganz ohne Computeranbindungoder<br />

Magnetstreifenkarte<br />

- dafür mitschwach radioaktiven<br />

Kohlenstoff-Isotop 14c behandelten<br />

Schecks, um Informationen<br />

zu speichern. DerAutomat<br />

prüfte den Scheck, behieltund<br />

entwertete ihn. Der<br />

Kunde bekam den Gegenwert<br />

in Geld.<br />

Cash aufKnopfdruck<br />

Heute geht Geldbeheben viel<br />

einfacher. Karte rein, Code eingeben,Sekunden<br />

später<br />

spuckt das Gerät Bargeldaus.<br />

Aber was passiert in dieser kurzen<br />

Zeit in einem Geldautomaten?<br />

Nach Eingabeder Karte in<br />

denKartenleser, erkennt das<br />

Gerät Kontonummer,Name<br />

des Bankkundenund des<br />

Bankinstituts sowieeinen verschlüsselten<br />

Code vom Magnetstreifen<br />

der Karte. Der Computer<br />

sendet dieauf derKarte<br />

gespeicherten Informationen<br />

über eine spezielleLeitung an<br />

das Rechenzentrum derBank.<br />

Das fordert dieGeheimzahl an.<br />

Über die Tastatur gibst du dann<br />

deineGeheimzahl ein, diesofort<br />

verschlüsselt an das Rechenzentrum<br />

gesendet wird.Ist<br />

dieGeheimzahl richtig, kannst<br />

du durchBerühren des Monitors<br />

auswählen, wieviel Geld<br />

du abheben möchtest. Aus verschiedenen<br />

Geldkassetten, die<br />

beispielsweise10-, 20-, 50-<br />

oder 100-Euro-Scheine enthalten,<br />

werden Scheine entnommen<br />

und über Transportbänder<br />

auf der Rückseite nach oben<br />

befördert, bisder gewünschte<br />

Betrag erreicht ist.<br />

Bargeld-Recycling<br />

Damitdiese Vorgängeeinfach,<br />

schnell und sicher funktionieren<br />

können, bedarf es jedoch komplexerTechnologien.<br />

KEBA<br />

entwickelt bereits seit den<br />

1970er-Jahren Innovationen für<br />

dieBankautomation. Waren es<br />

anfangs noch einfache Geldausgabeautomaten,<br />

sind es<br />

heute hochverfügbare Terminals,<br />

an denen man sämtliche<br />

Schaltertätigkeiten abwickeln<br />

kann. Einzahlen, Auszahlen,<br />

Überweisen -allesaneinem<br />

Gerät. EinMeilenstein inder<br />

Entwicklung war dabei dieUmsetzung<br />

von Cash-Recycling-<br />

Systemen, das heißt, eingezahlte<br />

Scheine werden geprüft, sortiert<br />

und stehen für Auszahlungen<br />

wieder zur Verfügung.<br />

Wisch dich zumCash<br />

Wiedie realistische Zukunft des<br />

Geldbehebens aussehen kann,<br />

zeigtein gemeinsames Forschungsprojekt<br />

von<br />

KEBA, PLOT und CURE (Center<br />

for UsabilityResearch &Engineering).Zieldes<br />

Projektes<br />

war es, dieUser Experience bei<br />

der Bedienung von Geldautomaten<br />

zu revolutionieren. Entwickelt<br />

wurdenPrototypen für die<br />

interaktive Nutzung von Geldautomaten<br />

und mobilen Applikationen.<br />

Diese wurden in Laborstudien<br />

auf benutzerrelevante<br />

Kriterien, wieUsability,<br />

User Experience und Akzeptanz,<br />

untersucht. Dabei wird<br />

dasSmartphone eines Benutzers<br />

alssogenannter Second<br />

Screen verwendet, um eine Interaktion<br />

mitdem First Screen,<br />

also dem Geldautomaten, zu<br />

ermöglichen. Konkret heißt<br />

dies, dass der Benutzer am<br />

Smartphone diemobile Applikation<br />

zur Geldbehebung starten<br />

kann. DasBesondere daran<br />

ist, dass hier bereits diegewünschte<br />

Stückelung der<br />

Banknoten einfachund problemlosmittels<br />

Wischgeste eingegeben<br />

werden kann. Sobald<br />

sich der BenutzeramGeldautomaten<br />

befindet, verbindet er<br />

sein Smartphone mittels NFC-<br />

Tag (Near Field Communication)<br />

mit dem Geldautomaten<br />

und bekommt das gewünschte<br />

Bargeld ausbezahlt. „DieSynergie<br />

der beiden Screens wirkt<br />

sich positiv auf dieUser Experience<br />

der Benutzeraus und erleichtert<br />

dieInteraktion mitdem<br />

Geldautomaten. Eine Revolution<br />

der Screeninteraktion wird<br />

somitimmergreifbarer“,führt<br />

Gerhard Luftensteiner, Vorstandsvorsitzender<br />

der KEBA<br />

AG aus.<br />

Geldher, aber sicher!<br />

Wenn es um Geld geht, spielt<br />

das Thema Sicherheit eine besonders<br />

bedeutende Rolle. Bereits<br />

bei der Produktentwicklung<br />

müssen sich die KEBA-<br />

<strong>Technik</strong>er in potenzielleBetrüger<br />

hineindenken und<br />

Sicherheitsaspekte berücksichtigen.<br />

So kommen präventive<br />

Maßnahmen zum vorzeitigen<br />

Erkennen illegaler Manipulationen<br />

oder Aufbrüche - wie etwa<br />

Anti-Skimming-Lösungen -<br />

ebenso zum Einsatz, wieTechnologien<br />

zum Schutz des Auslesens<br />

sensibler Kartendaten<br />

durch kryptografische<br />

Verschlüsselungen.<br />

Trends auf der Spur<br />

Innovatives Denken wird<br />

bei KEBA großgeschrieben.<br />

In der KEBA Ideendatenbank<br />

können Mitarbeiter<br />

ihreIdeen und Anregungen<br />

einbringen - die<br />

besten drei werden jährlich<br />

prämiert.Eine dieser<br />

Ideen ist der mittlerweile<br />

als Produkt eingeführte<br />

KeTop T10 directMove.<br />

Das von einem KEBA-<br />

<strong>Technik</strong>er designte und<br />

entwickelte innovative<br />

Handbediengerät für Roboter<br />

wurdesogar mit<br />

dem Robotics Award<br />

2014 ausgezeichnet. Inspiriertdurch<br />

dieFunktionalität<br />

einer Spielkonsoleerkennt<br />

das Gerät seine Lage und<br />

Richtung im dreidimensionalen<br />

Raum. Der Bediener kann daher<br />

einfach durch Zeigen in die<br />

Verfahrrichtung und Betätigen<br />

eines kleinen Joysticks die<br />

gewünschte Bewegung<br />

bzw. Rotation des Roboters<br />

vorgeben. <br />

8 <strong>Technik</strong><strong>Krone</strong><br />

<strong>Technik</strong><strong>Krone</strong> 9


Hightech-Winglets im Steigflug<br />

„Zwischeneinem Wingletund einerFlügelspitze<br />

gibteseinen Unterschied. Eine Flügelspitze<br />

ist eineVerlängerungder Flügelfläche.<br />

Sie ist flach, hat kaum eine vertikale Struktur.<br />

DasWinglet indes ist eineArt Spoiler, derin<br />

einem anderen Winkel zum Flügelsteht.“<br />

RobertMachtlinger<br />

Was hält einen Vogel in der Luft? Wie nutzt er seine Flügel, um gegen starken Wind anzukämpfen<br />

oder diesen für sich zu nutzen? Die Faszination 'Winglets' inspiriert die Flugzeugindustrie.Auch<br />

beim Red Bull Air Race ist der neueste Trend der Anbau von teilweise<br />

bizarren und wundervollen Flügelerweiterungen. Aber was steckt eigentlich dahinter?<br />

Adrenalingeladen sah<br />

man die Piloten im April<br />

2016 beim RedBullAir<br />

Race in denCockpits harren.<br />

Das Zusammenspiel von<strong>Technik</strong>,<br />

Können und Aerodynamik<br />

entscheidetüber Erfolg und<br />

Misserfolg. Mit standardisierten<br />

Motorenund Propellern unterwegs,suchen<br />

dieTeams immer<br />

nach neuen Möglichkeiten,um<br />

sich einen Vorteilgegenüberder<br />

Konkurrenz verschaffen zu können.<br />

Zuden effektivsten Methodenzählen<br />

derzeit Winglets,<br />

nach oben gekrümmte Verlängerungender<br />

Tragflächen von<br />

Flugzeugen. Im Einsatz bei<br />

Rennmaschinen bringen diese<br />

am meisten in den extremenG-<br />

Turns. Bei einer Wendemit Fliehkräften<br />

imBereichder maximalen<br />

Leistungsfähigkeit einesFlügels,entsteht<br />

eine große Menge<br />

an induziertem Widerstand. Mit<br />

den Wingletswird dieser reduziert,<br />

die Piloten können schnellerwenden<br />

und sich damit einen<br />

Vorteil verschaffen.<br />

FACC verleihtFlügel<br />

„ZwischeneinemWinglet undeiner<br />

Flügelspitzegibt eseinen<br />

Unterschied. Eine Flügelspitze<br />

isteineVerlängerung derFlügelfläche.<br />

Sieist flach,hat kaumeine<br />

vertikale Struktur.Das Winglet<br />

indes ist eine ArtSpoiler, der in<br />

einem anderen Winkel zum Flügelsteht“,<br />

so Robert Machtlinger,<br />

Vorstandsvorsitzender beim<br />

Luftfahrtzulieferanten FACCin<br />

Ried.Top-Pilotensetzen bei ihren<br />

Race-Maschinenauf Winglets<br />

von FACC.<br />

Hightech<br />

Flügelspitzen<br />

Seit knapp 15Jahrenentwickelt<br />

und<br />

produziert FACC<br />

bereitsHightech-Flügelspitzen.<br />

Winglets sind denFlügelspitzen<br />

von Greifvögelnnachempfunden,die<br />

für optimale Flugeigenschaften<br />

beimlangsamen Gleiten<br />

sorgen. Das Prinzip der<br />

Winglets ist einfach: Siereduzierendie<br />

Entstehungvon Luftwirbeln<br />

anden Enden derTragflächen<br />

und verringern so den Luftwiderstanddes<br />

gesamten Flugzeugs.<br />

Die Wingletsbestehen<br />

aus leichten Carbon-Komponenten<br />

sowiehochfesten Aluminium-und<br />

Titanteilen –somit<br />

sind sieextrem leicht, aber<br />

höchst stabil.<br />

Active Morphing Winglet<br />

NachWinglet-Technologien wie<br />

den BlendedWinglets, mit einer<br />

kontinuierlichen Biegungvon<br />

derWurzel bis zurSpitzeund<br />

demSplit ScimitarWinglet, bei<br />

dem eineander Unterseiteangebrachte<br />

Bauchflosse für noch<br />

weniger Luftwiderstandsorgt,<br />

bringt FACC mit der Innovation<br />

„Active MorphingWinglet“nun<br />

weiter Bewegung in die Winglet-<br />

Technologie.Das neue, aktiv<br />

gesteuerte Wingletverfügtüber<br />

Fotos: FACC/RobertGortana/Shutterstock<br />

eine Steuerklappe, diesich in<br />

Echtzeit den aktuellenVerhältnissen<br />

anpasst. Einefreiverwindbare<br />

(morphende)Spaltabdeckung<br />

deckt die Lücke, die<br />

beim Ausschlagender Steuerklappeentsteht,abund<br />

gewährleistet<br />

strömungsoptimierte Geometrien<br />

in jeder Einstellung.<br />

Abflug im Sekundentakt<br />

JedeSekundestartet oder landet<br />

einFlugzeug aufdiesem<br />

Globus. Jedes Jahr fliegenweltweit<br />

über fünf Milliarden Menschen.<br />

Und kommen dabei mit<br />

Leichtbaukomponentenvon<br />

FACC in Berührung.Obinden<br />

Giganten derLüfte wie der Boeing<br />

787oderdem AirbusA380,<br />

einem Business Jet oder ineinem<br />

Rettungshubschrauber,<br />

FACC istmit Komponentenin<br />

fast allenFlugzeugenweltweit<br />

vertreten, sowohl mit Strukturteilen<br />

für den äußeren Flugzeugrumpf,schalldämmendenKomponenten<br />

im Triebwerkbereich,<br />

alsauch mit Komponenten im<br />

Flugzeuginnenraum.FACCdesignt,entwickelt<br />

undfertigt<br />

Leichtbauteileaus faserverstärkten<br />

Kunststoffen, die dafürverantwortlich<br />

sind, dassFlugzeuge<br />

mit wenigerTreibstoffaufwandmehr<br />

Passagiere transportierenkönnen.<br />

Höhenflugbei FACC<br />

„Ziemlich beeindruckend“ findet<br />

Thomas Kraus, Director AerostructurePrograms,seine<br />

Arbeit<br />

bei FACC. Als dergebürtige<br />

Kärntner vor 14 Jahrenals HTL-<br />

Absolvent seinen Job beimRieder<br />

Flugzeugkomponentenherstellerbegann,ahnte<br />

er nicht,<br />

welchen Senkrecht-Startin<br />

punctoKarriere er hinlegen würde.Als<br />

<strong>Technik</strong>er mit Flugangst<br />

lernte er anfangsinder Produktion,<br />

dieeinzelnenTeile zusammen<br />

zu schraubenund zu verstehen.<br />

„Zusehen,mit welcher<br />

Sorgfalt undhohen Sicherheitsaspekten<br />

dieKomponentenproduziert<br />

werden, nahm mir<br />

schnellmeine Angst vorm Fliegen“,<br />

so Thomas Kraus. Mit Unterstützung<br />

desUnternehmens<br />

studierte Kraus berufsbegleitend<br />

Wirtschaftsingenieurswesen<br />

und übernahm nach nur wenigenJahren<br />

die Projektleitung<br />

für die Entwicklung und Produktion<br />

neuer Bremsklappen. Als<br />

Luftfahrt-Engineer warKraus<br />

über dieJahreviel unterwegs,<br />

etwainKanada, Amerika, Europa<br />

undMalaysia. 2011 kam<br />

dann das Angebot für eine Stelle<br />

inAbu Dhabi zur Koordination<br />

der Serienfertigung von Flügelkomponenten<br />

für das größte<br />

Passagierflugzeug der Welt.<br />

„VierJahreverbrachteich dort,<br />

kenne den Airbus A380 in- und<br />

auswendig.Wenn ich heute in<br />

einFlugzeugsteige, weiß ich sofort,<br />

welcheTeilevon FACCoder<br />

sogar aus meinerHand stammen“,<br />

sagtKraus. <br />

<strong>Technik</strong><strong>Krone</strong> 11


Die Gesundheit im Gebäck<br />

Glutenfrei, laktosefrei, fruktosefrei, vegan, ohne Ei, ohne Hefe –die Nachfrage nach<br />

Backwaren „frei von …“ steigt stetig. Täglich erhöht sich die Zahl jener Menschen, die<br />

bestimmte Rohstoffe aus gesundheitlichen oder ethischen Gründen nicht mehr<br />

verzehren können oder möchten. Bei Resch&Frisch steht daher die Erforschung und<br />

Entwicklung von Backwaren mit gesundheitsfördernden, leistungssteigernden oder<br />

krankheitsabwehrenden Wirkungen ganz hoch im Kurs.<br />

Kennst du das? Dein<br />

Bauch tut nach einer<br />

Mahlzeit weh, du bekommst<br />

Kopfschmerzen oder<br />

verspürst Übelkeit? Hinter diesen<br />

Symptomen könnte eine<br />

Allergie oderNahrungsmittelunverträglichkeit<br />

stecken. Mindestens30Prozent<br />

der Weltbevölkerung<br />

klagen nach dem Essen<br />

über körperliche Beschwerden.<br />

Und dieZahl steigt.<br />

Im Falleeiner Lebensmittelintoleranz<br />

werden bestimmte<br />

Inhaltsstoffe, wie Laktose<br />

(Milchzucker), Gluten (Klebereiweiß)<br />

oder Fruktose(Fruchtzucker),<br />

schlecht vertragen. Häufig<br />

sind bestimmte Vorgänge im<br />

Körper eingeschränkt, weshalb<br />

das Lebensmittel nur in geringen<br />

Mengen oder oft gar nicht<br />

gegessenwerden kann. Darum<br />

sollte in der Ernährung besondersdarauf<br />

Rücksicht genommen<br />

werden.<br />

Backwaren<br />

mitMehrwert<br />

Einer dieser betroffenen Personen<br />

ist Josef Resch, Eigentümer<br />

und Geschäftsführer von<br />

Resch&Frisch. Er leidetselbst<br />

an einer Fructose-Malabsorption<br />

und weiß, wiesehr eine Nahrungsmittel-Unverträglichkeit<br />

einen einschränken kann.<br />

Neben der klassischen Herstellung<br />

von Backwaren beschäftigtsichdas<br />

Unternehmen daher<br />

seit nunmehr acht Jahren<br />

mit Lebensmittelunverträglichkeiten.<br />

Lebensmitteltechnologen<br />

arbeiteneng mitErnährungsexperten<br />

und Medizinern<br />

an der Entwicklung von Backwaren,<br />

dienichtnur verträglich<br />

für nahrungsmittelintolerante<br />

Menschen sind, sondernauch<br />

gesundheitsfördernde oder<br />

krankheitsabwehrende Eigenschaften<br />

haben können. „Von<br />

unserer Mehrwert-Strategie ,ErnährungsPlus‘<br />

profitieren nicht<br />

nur Menschen mitLebensmittelunverträglichkeiten,<br />

sondern<br />

auch Diabetiker oder jene,die<br />

proaktiv etwas für ihr eigenes<br />

Wohlbefinden tun möchten.<br />

Diese vonuns entwickelten<br />

Mehrwertprodukte tragen<br />

durchkalorienarmeAngebote<br />

und einem Mehr an Mineralund<br />

Ballaststoffenzueinergesunden<br />

Ernährung bei“, sagt<br />

Resch.<br />

Forschungfür den<br />

gesunden Bauch<br />

Wir Österreicher verzehren<br />

proMonat<br />

und Person aktuell<br />

knapp fünf Kilogramm<br />

Brot und Getreideprodukte.<br />

In<br />

den 50er-Jahren<br />

wurdenoch knapp<br />

doppelt so viel verbraucht.<br />

„Brot macht<br />

dick“ oder „Brot ist<br />

ungesund“ - Vorurteile,<br />

dieden Gebäckkonsum<br />

in den<br />

letzten Jahrzehnten<br />

schrumpfen ließen, greifen die<br />

Lebensmitteltechnologen von<br />

Resch&Frisch gerne auf und<br />

widerlegen diese. Hartnäckig<br />

hält sich beispielsweise das<br />

Gerücht, dass Personen, diean<br />

einer Histaminintoleranz leiden,<br />

Backwaren mitBackhefe meiden<br />

sollen, weil diese histaminhältigsei.<br />

DieseAnnahme geht<br />

auf eine Studie von B. Blackwell,<br />

L. A. Mabbitund E. Marley<br />

aus den 1960er-Jahren zurück.<br />

Seitdem gab es kaum wissenschaftliche<br />

Arbeiten zu diesem<br />

Thema. Resch&Frisch gab daher<br />

eine Diplomarbeit an der<br />

HTL für Lebensmitteltechnologie<br />

Wels in Auftrag, um aktuelle<br />

Ergebnissezudieser Thematik<br />

zu erhalten. Die Untersuchungen<br />

zeigenklar, dass allevon<br />

Resch&Frisch analysierten<br />

Produkte,auch dieHefe,frei<br />

von Histaminsind bzw. der<br />

Histamingehalt unter derNachweisgrenze<br />

liegt. „Wir haben<br />

uns intensiv mitdiesem Thema<br />

auseinandergesetzt. Auch unüblich<br />

lange Lagerbedingungen<br />

von Hefe und Sauerteig<br />

wurden berücksichtigt. Zur<br />

quantitativen Histamin-Bestimmung<br />

wurdeein kompetitiver<br />

Immunassay (ELISA-Test) herangezogen“,<br />

erklärt Resch die<br />

Vorgangsweisen der Untersuchungen.<br />

Back-Technologiezentrum<br />

Backwaren werden also auch in<br />

Zukunfteineentscheidende<br />

Rollespielen. Allerdingswird<br />

sich das Sortiment in Richtung<br />

Lebensmittelunverträglichkeiten<br />

und bewusster Ernährung<br />

weiter ausweiten müssen. Um<br />

Forschung und Entwicklung in<br />

diesemBereich voranzutreiben,<br />

errichtet Resch&Frisch derzeit<br />

auf 52.000 m 2 ein Technologiezentrum<br />

in Gunskirchen mit Zöliakiebäckerei,<br />

Agrarwelt und<br />

Besucherzentrum. „Dieser<br />

Standortsoll eine Erlebniswelt<br />

werden,inder sich Lebensmitteltechnologen,<br />

Ernährungswissenschaftler,<br />

Mediziner,<br />

Landwirte, Bäcker, Menschen<br />

mitNahrungsmittelunverträglichkeiten<br />

oder einfach nur Interessierte<br />

begegnen und voneinander<br />

lernen können, welche<br />

Wirkungbestimmte Nahrungsmittel<br />

auf den Körper<br />

haben“, führt Resch aus.<br />

„Durch gemeinsame Forschung<br />

wollenwir in denkommenden<br />

Jahren weitere Produkte<br />

entwickeln, diepräventiv<br />

im Körper arbeiten, jedoch<br />

nicht an Geschmack einbüßen<br />

müssen.Wichtig hierfür sind<br />

qualitativ hochwertige Rohstoffe,<br />

alte Getreidesorten, dieman<br />

neu entdeckt, aber auchAlternativrohstoffe,<br />

dieman hierzulandenoch<br />

kaumkennt.“ <br />

Diese von unsentwickeltenMehrwertprodukte<br />

tragen durch kalorienarme<br />

Angebote und einem Mehr<br />

an Mineral-und Ballaststoffen<br />

zu einergesunden<br />

Ernährung bei.“<br />

JosefResch<br />

Fotos: Resch&Frisch/Shutterstock<br />

<strong>Technik</strong><strong>Krone</strong> 13


24 Stunden Sonne<br />

Was ist, wenn die Zukunft nicht in den Sternen, sondern in der Sonne steht? Wenn<br />

es möglich wird, erneuerbare Energien jederzeit zu nutzen –inder Nacht wie am Tag,<br />

im Winter wie im Sommer? Der oberösterreichische Leitbetrieb Fronius hat sich diese<br />

Fragen gestellt und die Antworten in technologischen Innovationen gefunden.<br />

Die Energiewende ist in<br />

vollem Gange: Ziel ist<br />

es, unsereEnergieversorgung<br />

hauptsächlichaus regenerativenQuellen<br />

wie Sonnenenergie,<br />

Wind- und Wasserkraft,Geothermie<br />

oder<br />

nachwachsenden Rohstoffen<br />

zubeziehen.Jedochist die<br />

Naturnicht so einfach zu bändigen.Umbeispielsweise<br />

Schwankungen vonWind und<br />

Sonneausgleichen zu können,<br />

muss auch das Stromversorgungssystem<br />

flexibel reagieren<br />

können:<br />

Tesla lädt mitFronius<br />

Auch derweltweit führende Elektroauto-Hersteller Teslasetzt<br />

auf zukunftsorientierte Energieversorgung und verpackt gespeicherte<br />

Solarenergieineine Lithium-Ionen-Batterie,genannt„Tesla<br />

Powerwall“. Für dieAufladung dieser ist allerdings<br />

einWechselrichter notwendig. Und dieser kommtvon<br />

Fronius. „Die Tesla Powerwallwirdals Alternative zur Fronius<br />

Solar Battery verfügbar sein underweitert das Spektrum im<br />

Bereichder Energiespeicherung“,berichtet MartinHackl stolz.<br />

Wirdzueinem bestimmten<br />

Zeitpunkt mehr Energie erzeugt<br />

als verbraucht,muss sie<br />

für die Zeit, in derkeinWind<br />

weht und keineSonne scheint,<br />

gespeichert werden. Um dies<br />

möglich zu machen, entwickelt<br />

Fronius Technologien, die dabei<br />

helfen, Sonnenenergie zu<br />

einer tragenden Säule unserer<br />

zukünftigenEnergiesysteme<br />

zumachen.<br />

Energiezukunft:<br />

24 Stunden Sonne<br />

In der Sparte „Solar Energy“<br />

steht allesTun unter dem Motto„24<br />

StundenSonne“.Die Vision<br />

stellt die Zukunftder Energieversorgung<br />

aus derSicht<br />

von Fronius dar:Die Technologien<br />

undProdukte der Sparte<br />

tragen dazu bei, die Energieversorgung<br />

in Zukunftmaßgeblich<br />

auserneuerbaren<br />

Energien sicherzustellen.Das<br />

Thema Eigenverbrauchist hier<br />

ebensowichtig wieder Umgang<br />

mit Smart Grids, sogenannten<br />

intelligenten Netzen.<br />

Fronius beschäftigt sich intensiv<br />

damit, wie der Wechselrichterden<br />

Anlagenbetreiber dabei<br />

unterstützen kann, möglichst<br />

viel des selbst erzeugten<br />

Stroms auch selbst zu verbrauchen.<br />

„Wirvon Fronius<br />

glauben fest an eineWeltvon<br />

24 Stunden Sonne. In dieser<br />

Welt möchten wir leben, nach<br />

der Realisierung dieserWelt<br />

streben wir. Darum arbeiten<br />

wir jeden Tag mitBegeisterung<br />

daran, Technologien und<br />

Lösungen zu entwickeln, die<br />

dabei helfen, der Vision Schritt<br />

fürSchritt näher zu kommen“,<br />

so Ing. Martin Hackl, Spartenleitung<br />

Solar Energy. „Fronius<br />

entwickelt sich auch immer<br />

weiterinein Softwareunternehmen<br />

und hält viele spannende<br />

Aufgaben für Softwareentwickler<br />

bereit, denenesebenso<br />

wichtig ist, die Zukunftmitzugestalten,<br />

statt nur anzusehen“,<br />

meint auch Ing. Thomas<br />

Eisenkolb, Head of Product<br />

LineSoftware &Internet ServicesR&D<br />

Solar Energy.<br />

Das Fronius-Haus der<br />

Zukunft<br />

Fronius hat es sich zur Aufgabe<br />

gemacht, die Zukunftnachhaltigzugestalten.<br />

Die Erforschungerneuerbarer<br />

Energien<br />

–mit dem Ziel völliger Energieautonomie<br />

–gilt dabei als<br />

oberstePriorität. Das Fronius<br />

Haus der Zukunftzeigt,wie mit<br />

der Fronius Energycell die vollautonomeStrom-und<br />

Wärmeversorgung<br />

einesenergieeffizientenEinfamilienhauses<br />

künftig realisiert werden kann.<br />

Über Solarmodule(1) wird<br />

ausSonnenenergie Gleichstromerzeugt.<br />

Ein dreiphasiger<br />

Fronius Hybrid-Wechselrichter<br />

(2) transformiert diesen<br />

Strom in gebrauchsfähigen<br />

Wechselstrom. Während des<br />

Tages kann damit der Stromverbrauch<br />

im Haushaltabgedecktwerden.<br />

Der überschüssige<br />

Strom wird durch den<br />

dreiphasigen Fronius Hybrid-<br />

Wechselrichter direkt in der<br />

Fronius Solar Battery (3) gespeichert.<br />

Wasserstoff als<br />

Langzeitspeicher<br />

Sobald der Stromverbrauch<br />

die Menge an erzeugterEnergiedurch<br />

die Solarmodule<br />

übersteigt, stellt die Fronius<br />

Solar Batterydie zusätzlich benötigte<br />

Energie bereit.Inden<br />

Abend- und Nachtstunden liefertdie<br />

Fronius Solar<br />

Battery die gesamte Energie<br />

zum Betriebder Stromverbraucher.<br />

Für Stromüberschüsse<br />

aus den Sommermonatendient<br />

Wasserstoff als<br />

Langzeitspeicher.<br />

Die Fronius Energycell (4),<br />

ein Forschungsprojekt der Firma<br />

Fronius, soll es in Zukunft<br />

technischmöglich machen.<br />

Ausgestattetmit einemElektrolyseursolldie<br />

Energycell<br />

Wasserstoff aus Strom erzeugen,<br />

der in externen Tanks (5)<br />

gespeichert wird.ImWinter<br />

kanndieser Wasserstoffmit<br />

Fotos: Fronius/Shutterstock<br />

der Brennstoffzellenfunktion<br />

der Fronius Energycell wieder<br />

in Strom rückgewandelt<br />

werden. Durch diesenUmwandlungsprozess<br />

entsteht<br />

auch Abwärme, welche in einem<br />

Wärmepufferspeicher<br />

(6) zur Warmwasseraufbereitungund<br />

Heizungsunterstützungverwendet<br />

werden kann.<br />

Das Energiemanagementsystem<br />

(7) sorgtfür einebestmögliche<br />

Nutzungund Verteilung<br />

der erzeugtenEnergie im<br />

Gesamtenergiesystem des<br />

Hauses.<br />

Damit ist das Fronius Haus der<br />

Zukunftvöllig energieautonom,<br />

alle Energie wird aus Photovoltaik<br />

erzeugt undist zu jedem<br />

Zeitpunkt verfügbar. <br />

14 <strong>Technik</strong><strong>Krone</strong><br />

<strong>Technik</strong><strong>Krone</strong> 15


Fotos: Primetals/HartwigZögl/Shutterstock<br />

Heißes Eisen<br />

Kaum ein Bauwerk oder Fahrzeug kommt heutzutage ohne Stahl aus. Jährlich<br />

werden weltweit über 1,5 Milliarden Tonnen produziert. Da braucht es mächtige<br />

Anlagen für einen mächtigen Werkstoff. Eine große Herausforderung für Elektrik, Automatisierung<br />

und Umwelttechnik –und die Menschen dahinter. Denn Stahl ist<br />

leidenschaftlich und lässt sich nur schwer zügeln!<br />

Stahl istheute ein Hightech-<br />

Produkt, das sich mit rund<br />

2000 verschiedenen Sorten<br />

und seinen exzellenten physikalischen<br />

und chemischen Eigenschaften<br />

für die unterschiedlichsten<br />

Anwendungen<br />

eignet. Für die Erstellung dieses<br />

Hightech-Produktes<br />

braucht esHightech-Technologien<br />

und Spitzen-<strong>Technik</strong>er.<br />

Beim globalen Technologieanbieter<br />

Primetals Technologies<br />

arbeiten vieledavon und wirhaben<br />

nachgefragt: Was macht<br />

Innovation in der metallurgischen<br />

Industrie sospannend,<br />

Herr Dr. Fleischanderl? Wie erleichtern<br />

Roboter die Arbeit im<br />

Stahlwerk, Herr Keplinger? Und<br />

wie kommen Sienach Brasilien,<br />

Frau Hemmelmeir?<br />

Abgas als Ressource<br />

Es knallt und zischt ohrenbetäu-<br />

16 <strong>Technik</strong><strong>Krone</strong><br />

bend. Im Stahlwerk scheint ein<br />

Gewitter zu toben. Bei gut 1.400<br />

Grad Celsius wird<br />

in Hochöfen, die durchaus die<br />

Höhe von Wolkenkratzern haben<br />

können, Roheisen produziert,<br />

das anschließend zu Stahl<br />

gekocht wird. Aber nicht nur<br />

Stahl wird<br />

produziert,<br />

sondern leider<br />

auch Unmengen<br />

an<br />

Nebenprodukten<br />

und<br />

Schadstoffen.<br />

Nicht besonders<br />

umweltfreundlich,<br />

dachte sich<br />

Dr. Alexander<br />

Fleischanderl, Vice President<br />

Iron &Steelmaking and ECO<br />

Solutions bei Primetals in Linz,<br />

und machte sich mit seinem<br />

Innovation heißt nicht<br />

unbedingt die Welt neu erfinden,<br />

sondern überden<br />

Tellerrand schauen und<br />

von den Besten lernenund<br />

ableiten.“<br />

Forscher- und Entwicklerteam<br />

daran, Verfahren und Technologien<br />

zu entwickeln, um die<br />

Stahlerzeugung effizienter, sauberer,<br />

nachhaltiger, eben „grüner“<br />

zu machen. Viele dieser<br />

Methoden werden bereits seit<br />

Jahren erfolgreich eingesetzt.<br />

Wie etwa das<br />

Meros-Verfahren,<br />

ein Abgasreinigungsverfahren<br />

für Sinteranlagen,<br />

das schädliche<br />

Emissionen<br />

beinahe<br />

vollständig abscheidet.<br />

Dabei<br />

werden<br />

Schwefeloxide,<br />

Stickoxide, Schwermetalle und<br />

organische Verbindungen entfernt<br />

oder in unschädliche Substanzen<br />

verwandelt. Eine der<br />

Dr.AlexanderFleischanderl<br />

Ideen, für die Alexander<br />

Fleischanderl mitder Auszeichnung<br />

„Erfinder des Jahres“ geehrt<br />

wurde.<br />

Erfinden will gelernt sein<br />

Dass er einmal „Erfinder“ werde,<br />

wusste der 48-Jährige<br />

schon sehr früh. Bereits im Kindesalter<br />

hat er mittels<br />

Chemiebaukästen chemische<br />

Reaktionen ausgelöst und sich<br />

ihrer erfreut. Mathematische<br />

Berechnungen und<br />

logische Schlussfolgerungen<br />

waren während seiner schulischen<br />

Laufbahn stets Leidenschaft<br />

und Ansporn, Vorgänge<br />

zu erkunden und zu verstehen.<br />

Bereits während seiner Studien<br />

der chemischen Betriebswirtschaftslehre<br />

und der Verfahrenstechnik<br />

kam Alexander<br />

Fleischanderl mitumwelttechnischen<br />

Fragestellungen in Be-<br />

rührung und widmete ihnen die<br />

ersten Berufsjahre. „Energieeffizienz<br />

war vor 20 Jahren noch<br />

kein großes Thema. Keiner hat<br />

sich gefragt, ob und wieWärme<br />

von heißen Stahlanlagen rückgewonnen<br />

werden kann“, sagt<br />

Fleischanderl. „Heute beschäftigen<br />

wir uns zunehmend mit<br />

Biotechnologien, wie beispielsweise<br />

kohlenstoffreiche Abgase<br />

mit Hilfe von Bakterien in<br />

Kraftstoffe umgewandelt werden<br />

können oder wie man<br />

Stahlprodukte innovieren und<br />

für die weiterverarbeitende Industrie<br />

effizienter gestalten<br />

kann. Innovation heißt nicht unbedingt<br />

die Welt neu erfinden“,<br />

meint der <strong>Technik</strong>er weiter,<br />

„sondern über den Tellerrand<br />

schauen und von den Besten<br />

lernen und ableiten.“<br />

Roboter in der Stahlküche<br />

Einen besonders emotionalen<br />

Bezug zum Produkt Stahl hat<br />

Thomas Keplinger nicht unbedingt.<br />

Für ihn ist es eine heiße,<br />

orange Flüssigkeit, dieacht Mal<br />

schwerer als Wasser ist und mit<br />

der man als Mensch besser<br />

nicht in Berührung kommt. Das<br />

ist auch die Hauptaufgabe des<br />

28-jährigen Mechatronikers bei<br />

Primetals: Er entwickelt und<br />

programmiert mit seinen Kollegen<br />

Roboter, die bisher manuell<br />

ausgeführte Arbeiten im Gefahrenbereich<br />

einer Stahlanlage<br />

automatisch ausführen. Der Roboter<br />

entnimmt beispielsweise<br />

die Proben zur Messung der<br />

Stahlgüte und übergibt sie an<br />

Foto: Team Eder<br />

einen Mitarbeiter im<br />

Stahlwerk, der das<br />

entnommene Material<br />

weiter verwertet<br />

und die Analyse<br />

durchführt. „Unsere<br />

größte Herausforderung<br />

besteht<br />

darin, den Roboter<br />

stahlwerkstauglich<br />

zu machen“, sagt<br />

der Diplomingenieur.<br />

„Darum müssen<br />

wir uns im Vorfeld<br />

mit jeder Anlage<br />

im Detail vertraut<br />

machen, um<br />

alle möglichen Fehler<br />

und Gefahrenquellen<br />

auszuschalten.“Der<br />

Platz<br />

für die Roboter im<br />

Stahlwerk ist sehr<br />

begrenzt, daher<br />

wird die Umsetzung zuerst am<br />

Computer simuliert und später<br />

im Werk 1:1 nachgebaut. „Einem<br />

Roboter Leben einzuhauchen<br />

und ihm eine sinnvolle<br />

Aufgabe zu geben, erfüllt einem<br />

schon mit Stolz“, so der<br />

Mechatroniker.<br />

Karriereschmiede Stahlwerk<br />

Mehr als 9.500 km Luftlinie entfernt<br />

steht Claudia Hemmelmeir<br />

bei ohrenbetäubendem Lärm<br />

und enormer Hitze ineinem<br />

brasilianischen Stahlwerk und<br />

nimmt neue Messgeräte an einer<br />

Stranggussanlage in Betrieb.<br />

Seit knapp fünf Wochen<br />

ist die32-jährigeMechatronikerin<br />

bereits dort. Zwischen vier<br />

Dr. Alexander<br />

Fleischanderl<br />

Foto: Reprocenter<br />

Claudia<br />

Hemmelmeir<br />

Foto: FotostudioEder<br />

bis sechs Wochen dauern ihre<br />

Auslandsaufenthalte in der Regel.<br />

Im vergangenen Jahr verbrachtesie<br />

mehr als sieben Monate<br />

in China. „Ein ziemlich großes<br />

Projekt, bei dem wir gleich<br />

drei Anlagen in Betrieb genommen<br />

haben“, meint diezierliche<br />

Linzer Diplomingenieurin, der<br />

man diesen männerdominierten<br />

Job auf den ersten Blick gar<br />

nicht zutraut. Das höre sie öfter<br />

und es mache ihr auch nichts<br />

aus, sie wisse sich schon zu behaupten,<br />

sagt sie. Ursprünglich<br />

machte sieeine Ausbildung zur<br />

Kindergartenpädagogin, um<br />

danach ein Industriemathematik-Studium<br />

zu beginnen. Dass<br />

sie anschließend nicht im Kindergarten,<br />

sondern im Stahlwerk<br />

landete, macht Claudia<br />

Hemmelmeir heute sehr glücklich.<br />

„Als jemand, der in der<br />

Stahlstadt Linz aufgewachsen<br />

ist, fühle ich mich unausweichlich<br />

zum Produkt hingezogen“,<br />

sagt sie. Auch wenn sie oft ölverschmiert<br />

und bei rauem Ton<br />

tausende Kilometer von Linz<br />

entfernt durch die Werkshallen<br />

streift, fühlt sie sich dort daheim.<br />

„Ich entwickle und verkaufe ein<br />

Produkt genauso gern, wie ich<br />

es dann selbst vor Ort installiere<br />

und in Betrieb nehme“, unterstreicht<br />

Hemmelmeir. „Der Job<br />

hat mich verändert. Ich binweltoffener<br />

geworden und an mir<br />

selbst gewachsen.“ <br />

Thomas<br />

Keplinger<br />

<strong>Technik</strong><strong>Krone</strong> <strong>17</strong><br />

Foto: Siemens AG


Allein unter<br />

Männern<br />

Monisha Kaltenborn ist die erste Teamchefin in der Königsklasse<br />

und erobert dabei die männerdominierte Formel 1-Welt.<br />

Auch wenn Sauber in letzter Zeit mehr Tiefen als Höhen erlebt,<br />

führt sie das Team gekonnt durch die Krise. Im Interview mit der<br />

<strong>Technik</strong> <strong>Krone</strong> erzählt die Wienerin mit indischen Wurzeln unter<br />

anderem, wie wichtig <strong>Technik</strong> in der Formel 1ist und wie sich<br />

die Digitalisierung auf die Formel 1auswirken wird.<br />

Frau Kaltenborn, Siesind<br />

seit 2010CEO und seit<br />

2012 Teamchefinvon<br />

Sauber immännerdominierten<br />

F1-Karussell. Wiegehtes<br />

Ihnendabei?Hatten Sie<br />

manchmal Schwierigkeiten,<br />

sich beiIhrenTeamchef-Kollegen<br />

durchzusetzen?<br />

Monisha Kaltenborn:<br />

Diese Fragen werdenmir sehr<br />

oft gestellt, doch ich selber habe<br />

sie mir noch nie gestellt. Dazu<br />

bin ich vielzusehr auf meine<br />

Aufgaben alsCEO Sauber<br />

Motorsport AG undTeamchefinund<br />

meineVerantwortung<br />

gegenüber den Mitarbeitenden<br />

konzentriert. Es istjedoch<br />

schonso, dass man als Frau<br />

viel mehr leisten muss, um in<br />

diesePositionenzukommen.<br />

Undinsolchen Positionenwird<br />

auch viel mehr darauf geachtet,<br />

wasdie Frau leistet,ihr Tun<br />

wirdmehr hinterfragt als bei<br />

Männern.<br />

18 <strong>Technik</strong><strong>Krone</strong><br />

Formel 1<strong>Technik</strong> ist extrem<br />

komplex. Sie sindeigentlich<br />

Juristin. Wieviel <strong>Technik</strong>-<br />

Wissen und<strong>Technik</strong>-Begeisterung<br />

braucht eine Teamchefin?<br />

Kaltenborn: Man eignetsich<br />

eintechnisches Grundwissen<br />

an, um die Zusammenhänge<br />

im Allgemeinenverstehen zu<br />

können. Für dieDetails gibtes<br />

die jeweiligen Ingenieure,Designer,<br />

Aerodynamiker, <strong>Technik</strong>er<br />

oder Software-Spezialisten,<br />

aufderen Input man sich<br />

verlassen können muss.<br />

WelchetechnischenInnovationender<br />

letzten 10 Jahre<br />

sinddie spannendsten in der<br />

Formel1?Wieviel davon<br />

fließt in konventionelleAutos?<br />

Kaltenborn: Die Formel 1hat<br />

diesbezüglich immer noch eine<br />

Vorreiterrolle.Natürlichfließen<br />

beiweitem nichtalle technischenInnovationen<br />

indie Serienproduktionvon<br />

Autoherstellern.<br />

Das istjaauch stets<br />

eine Kostenfrage. Was für mich<br />

in punctoF1-Innovationenheraussticht,ist<br />

dierasanteWeiterentwicklung<br />

bei der Standund<br />

Stoßfestigkeit der Kohlefaser-Carbon-Monocoques.<br />

Da<br />

wurden sehr große Fortschritte<br />

erzielt, diefür wesentlichmehr<br />

Sicherheit des Fahrers sorgen.<br />

Auf derMotorseite istesdie<br />

Hybridtechnologie beim Antriebsstrang,<br />

die vonJahr zu<br />

Jahr von den Motorenherstellern<br />

bezüglich Verbrauchund<br />

Leistung optimiert wird. Von<br />

diesen Weiterentwicklungen<br />

wird sicherlich auch die Serienproduktion<br />

profitieren können.<br />

Auch in derFromel 1spielt<br />

die Digitalisierung eineganz<br />

wichtige Rolle. Stichwort<br />

selbstfahrende Autos–fahren<br />

in Zukunft Menschen gegenComputer?<br />

Kaltenborn: Ich würdenicht<br />

sagen, dass Menschen gegen<br />

Computerfahren, sondern mit<br />

der Unterstützungvon Computern.<br />

Dieheutige Formel 1wäre<br />

ohne komplexe, hochentwickelte<br />

Software-Programme,<br />

die sowohl dieRenningenieure<br />

wie die Rennfahrerbei ihrerArbeit<br />

benötigen,nichtmehr<br />

denkbar. DieDatenflut, die etwa<br />

ein AutoaneinemGrand-<br />

Prix Wochenende punkto Fahr-<br />

Wasfür mich in puncto<br />

F1-Innovationen heraussticht,<br />

ist die rasante Weiterentwicklung<br />

beider<br />

Stand- und Stoßfestigkeit<br />

der Kohlefaser-Carbon-<br />

Monocoques.“<br />

MonishaKaltenborn<br />

Fotos: Sauber Motorsport AG/Shutterstock<br />

verhalten, <strong>Technik</strong>, Aerodynamik,<br />

Motor undReifen generiert,<br />

übersteigtjegliches<br />

Vorstellungsvermögen.<br />

WelcheRatschläge haben<br />

Sie für junge Menschen,die<br />

JOIN US<br />

www.tgw.jobs<br />

FACTBOX<br />

Monisha wurde1971 in Indien<br />

geboren. In den 70er-Jahrenzog<br />

sie nachWienund<br />

studierte JusinWienund<br />

London. Nach dem Studium<br />

arbeitete sie in Wien und<br />

Stuttgart. 1998startete sie ihre<br />

Karriere in der Fritz Kaiser<br />

GruppeinLiechtenstein, welche<br />

sich um die Rechtsangelegenheiten<br />

der Sauber<br />

Gruppekümmerte. 2000<br />

wechselte sie zu Sauber und<br />

leitete dort dieRechtsabteilung.<br />

2001 wurde sie Mitglied<br />

der Geschäftsführung, im<br />

Jänner2010 CEOder Sauber<br />

Motorsport AG. Im Oktober<br />

2012 löstesie Peter Sauber<br />

als Teamchef ab.<br />

sichfür <strong>Technik</strong> interessieren?<br />

Kaltenborn: Dasssie stets<br />

weiteransich arbeiten undan<br />

ihrenVisionen festhalten sollen<br />

–egal in welchem UnternehmenoderinwelchemBereich<br />

sietätigsind. Wichtig ist, dass<br />

manseinePlänekonsequent<br />

verfolgtund umsetzt.<br />

Sie sindein Vorbildfür viele<br />

junge Frauen, denn Siesind<br />

nicht nur in einer männerdominierten<br />

Welt äußerst erfolgreich,<br />

sondern Sie sind<br />

auchMutter zweier Kinder.<br />

Wie schaffenSie die täglichenHerausforderungen<br />

bei<br />

IhremArbeits-und Reisepensum?<br />

Kaltenborn:Das istinerster Linie<br />

eineFrage derPlanung.<br />

Natürlich möchteman alsMutter<br />

öfter bei den Kindernsein.<br />

Dochbei unseren Kindernist<br />

es jaso, dasssie mit meiner<br />

beruflichen Tätigkeit aufgewachsensind.<br />

Daher können<br />

siebesser damit umgehen,<br />

dassich viel imBüround viel<br />

auf Reisen bin. Umso mehr genießen<br />

wirdannunseregemeinsameZeit.<br />

Wannsehen wirendlich die<br />

nächste Formel1-Pilotin?<br />

Kaltenborn: Die nächstewerden<br />

wir wohl erst dann sehen,<br />

wenn im Nachwuchs-Rennsportdie<br />

Mädcheninfahrerischerwie<br />

finanzieller Hinsicht<br />

genauso gefördert werdenwie<br />

die Burschen.Noch werden<br />

Frauen auf ihrem Weginein<br />

Formel1-Cockpit nicht die gleichen<br />

Chancengeboten.Wir<br />

hatten jaschon eine Fahrerinin<br />

unseremTeam–leider ist darausnichtmehr<br />

geworden. <br />

LIVING LOGISTICS<br />

GET STARTED!<br />

Die TGW Logistics Group errichtet weltweit hochdynamische, automatisierte<br />

Logistiklösungen. Unsere internationalen Teams sind auf der Suche nach<br />

neuen Kollegen mit Leidenschaft und Teamspirit!


PRIMETALS TECHNOLOGIES<br />

ein globaler Technologieanbieter für die metallurgische Industrie<br />

Unsere Arbeitsfelder<br />

sind vielfältig.<br />

So wie Ihre Talente.<br />

Siemens Oberösterreich sucht Projektleiter und<br />

Software-<strong>Technik</strong>er in den Bereichen Automatisierungs-,<br />

Prozessleit- und Energietechnik sowie<br />

virtuelle Inbetriebnahme und Industrial Robotik.<br />

siemens.at/karriere<br />

PRIMETALS TECHNOLOGIES<br />

LINZ IST WICHTIGSTER STANDORT UND INNOVATIONSZENTRUM DES<br />

JOINT VENTURES VON SIEMENS VAI UND MITSUBISHI-HEAVY INDUSTRIES.<br />

Anfang 2015 haben Siemens VAI<br />

und Mitsubishi-Heavy Industries<br />

ihre Kräfte für die Eisen-, Stahlund<br />

Aluminium-Industrie<br />

gebündelt und ein gemeinsames,<br />

neues Unternehmen geschaffen<br />

– Primetals Technologies.<br />

Entstanden ist ein führender und<br />

global agierender Anbieter für<br />

modernste Technologien, Anlagen<br />

und Serviceleistungen für die<br />

metallurgische Industrie mit<br />

Hauptsitz in London.<br />

Alles für die Metallindustrie<br />

Das Technologie-, Produkt- und<br />

Leistungsportfolio des Unternehmens<br />

deckt alle Schritte der<br />

Wertschöpfungskette in der Eisenund<br />

Stahlproduktion ab:<br />

von der Behandlung vom Rohstoff<br />

bis zur Bandbehandlung<br />

und Oberflächenveredelung am<br />

Ende des Produktionsprozesses,<br />

einschließlich der zugehörigen<br />

Lifecycle-Services sowie<br />

Automatisierungs- und Umwelttechnik.<br />

Linz ist wichtigster Standort<br />

Mit seinen rund 1.500 Mitarbeitern<br />

ist Linz der wichtigste von weltweit<br />

mehr als 40 Standorten und ein<br />

Innovationszentrum des Unternehmens.<br />

Vier von insgesamt<br />

sieben Geschäftsbereichen<br />

betreiben das Weltgeschäft in<br />

der Eisen- und Stahlerzeugung,<br />

im Strangguss, bei der Endless<br />

Strip Production (Koppelung<br />

Walz- und Stranggießprozess),<br />

Walzwerkstechnik, Automation,<br />

Umwelttechnologien, Mechatronik<br />

und Lifecycle-Services von hier<br />

aus.<br />

„Wir haben hier am Standort<br />

eine Weltklasse-Belegschaft“,<br />

betont Dr. Heiner Röhrl, CEO von<br />

Primetals Technologies Austria.<br />

„Unser Anspruch ist es, an der<br />

Spitze des Wettbewerbs zu stehen,<br />

um unseren Kunden die besten<br />

Technologien und Lösungen<br />

anzubieten“, sagt Röhrl.<br />

Der Firmenname<br />

„Primetals Technologies“<br />

kombiniert die englischen Worte<br />

„Prime“ für höchste Qualität,<br />

„Metals“ für den Fokus der<br />

Geschäftstätigkeit und<br />

„Technologies“ für die Stärke,<br />

Dr. Heiner Röhrl, CEO<br />

Primetals Technologies Austria<br />

die aus der Partnerschaft<br />

dieser beiden starken Anbieter<br />

resultiert. Mit der Firmenmarke<br />

unterstreicht das Unternehmen<br />

seinen Anspruch auf die Position<br />

eines führenden Anbieters am<br />

Weltmarkt.<br />

primetals.com<br />

<strong>Technik</strong><strong>Krone</strong> 21


Lieber Aufbruch statt<br />

Stillstand?<br />

Bewegen Sie mit uns<br />

Zukunft.<br />

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Let’s be remarkable.<br />

Sie möchten Ihre Ideen in nutzbringende und sinnvolle<br />

Technologien verwandeln? Ob im Bereich Mobility<br />

Solutions, Consumer Goods, Industrial Technology<br />

oder Energy and Building Technology – mit uns verbessern<br />

Sie die Lebensqualität der Menschen auf der<br />

ganzen Welt. Willkommen bei Bosch. Linz ist aufgrund<br />

des weltweiten Erfolges von Common Rail einer der zentralen<br />

Entwicklungsstandorte für Dieseleinspritzsysteme im<br />

Nutzfahrzeugbereich. Wir bieten dynamischen MitarbeiterInnen<br />

ein spannendes Aufgabengebiet in einem internationalen<br />

Umfeld sowie sehr gute fachliche und persönliche<br />

Weiterentwicklungsmöglichkeiten.<br />

Ihr Weg zu Großem<br />

(Ferial-)Praktikum – Wir investieren in Ihre Erfahrung.<br />

<strong>Technik</strong> fürs Leben-Preis – Wir prämieren die Besten.<br />

Lehre – Ihre Ausbildung mit Zukunft.<br />

Direkteinstieg – Ihre Persönlichkeit ist gefragt.<br />

Gesuchte<br />

Fachrichtungen<br />

Elektrotechnik<br />

Informationstechnologie<br />

Maschinenbau<br />

Mechatronik<br />

Physik<br />

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Angebotene<br />

Lehrausbildungen<br />

ZerspanungstechnikerIn<br />

MechatronikerIn<br />

IT-<strong>Technik</strong>erIn<br />

WerkstofftechnikerIn<br />

KARRIERE<br />

READYTORACE ist mehr als ein Slogan<br />

beim weltweit agierenden Erfolgsunternehmen KTM<br />

READY TO RACE steht fürdie<br />

Einstellungdes global agierendenErfolgsunternehmens<br />

aus<br />

demoberösterreichischen Innviertel,<br />

das sich dank ausgezeichnetemund<br />

beständigem<br />

Management,innovativer Produkte–abWerk<br />

zu 100 Prozent<br />

rennsporttauglichen Street- und<br />

Offroad-Motorrädern –sowie<br />

motivierter undbestensausgebildeter<br />

Mitarbeiter seit Jahren<br />

auf Erfolgskurs befindet. Der<br />

seit 2012 größte europäische<br />

Motorradhersteller knackte<br />

2015erstmals in der über 60-<br />

jährigen Unternehmensgeschichte<br />

dieMilliarden-Euro-<br />

Umsatzgrenze und auch 2016<br />

setzte sich dieser positive Trend<br />

mit203.340verkauften Motorrädern<br />

und einemerneuten Rekordumsatz<br />

fort. Durch die Präsentation<br />

neuerModelle, der Erschließung<br />

neuer Märkte und einem<br />

umfangreichen Motorsportengagement<br />

kommtKTM der<br />

Vision, der weltweit größte<br />

Sportmotorrad-Herstellerzu<br />

werden, wieder ein Stück näher.<br />

Das Wachstum spiegelt sich<br />

auchimAusbau der Standorte<br />

Mattighofenund Munderfing sowie<br />

derwachsenden Zahl an<br />

Mitarbeitern wider, die alle<br />

durch diebedingungslose Leidenschaft<br />

für Motorräder, getreu<br />

der Kernwerte PURITY,<br />

PERFORMANCE, ADVEN-<br />

TURE, EXTREME verbunden<br />

sind.<br />

Vor allemdas große Motorsportengagement<br />

und mehr als 270<br />

gewonneneWeltmeistertitel verkörpern<br />

das READY TO RACE-<br />

Gefühl. Neben der Führungsrolle<br />

im Offroad-Rennsport und<br />

dem mittlerweile 16. Dakar-Sieg<br />

in Serie,hat sich KTMdurch die<br />

Erfolge in der Moto3-WM und<br />

den Einstieg in die MotoGP in<br />

der Saison <strong>20<strong>17</strong></strong> auch als feste<br />

Größe im Straßenbereich etabliert.<br />

Spürbar wirddie Leidenschaftaberauch<br />

in den innovativen<br />

Produkten –wie der<br />

DUKE-Familie mit der neuen<br />

KTM 1290 SUPER DUKE R, der<br />

KTM 1290SUPERDUKEGT<br />

und der erweiterten ADVEN-<br />

TURE-Reihe –die unmittelbar<br />

von den im Motorsport gewonnenen<br />

Erfahrungen profitieren.<br />

Alle Informationen zu Motorsport<br />

und Modellen gibt es auf<br />

www.ktm.com, sowie zu Einstiegsmöglichkeiten<br />

und Bewerbungsprozess<br />

auf der Unternehmenswebseite<br />

unter dem<br />

Punkt Karriere!<br />

Foto: RudiSchedl<br />

<strong>Technik</strong><strong>Krone</strong> 23


24 <strong>Technik</strong><strong>Krone</strong><br />

<strong>Technik</strong><strong>Krone</strong> 25


Fotos: FH <strong>OÖ</strong>/Groisböck, Shutterstock<br />

Mehr erreichen mit einem<br />

Studium ander FH <strong>OÖ</strong><br />

So bekannte Unternehmen wie Runtastic oder so revolutionierende Erfindungen wie<br />

die weltweit erste fühlende Beinprothese wurden von und mit Studierenden der<br />

FH Oberösterreich entwickelt. Mit einem Studium an einem der vier Campus warten<br />

auf die AbsolventInnen tolle Jobaussichten - denn 99 Prozent haben einen Job.<br />

Die FH Oberösterreich<br />

bietet 60 Bachelor- und<br />

Masterstudien in den<br />

folgenden Bereichen: Informatik,<br />

Kommunikation und Medien<br />

in Hagenberg, Medizintechnik<br />

und Angewandte Sozialwissenschaften<br />

in Linz,Management<br />

inSteyrsowie <strong>Technik</strong> und AngewandteNaturwissenschaften<br />

inWels. KlareVorteile sind fixe<br />

Studienzeiten,bestes Lernklimaaufgrund<br />

kleiner Gruppen,<br />

eine kalkulierbare Studiendauer<br />

ohne Wartezeiten und dieVermittlung<br />

von Social Skills.<br />

Zum IT- und Medien-Profiwerden<br />

CAMPUS HAGENBERG: Fakultät für Informatik, Kommunikation und Medien<br />

Studierende erwerben IT-Fachwissen,<br />

das vielfältig einsetzbar<br />

ist: in der Soft-und Hardware-<br />

Entwicklung, der computerunterstützten<br />

Krankheitsdiagnose,<br />

der Produktion von Apps, Games<br />

undAnimationen,für Webdesign,Datenschutzu.v.a.m.<br />

Übrigens: Hagenberg wird<br />

nicht ohne Grundals dasSilicon<br />

ValleyÖsterreichs bezeichnet.<br />

www.fh-ooe.at/campus-hagenberg<br />

Zukunft unserer Gesellschaft gestalten<br />

CAMPUS LINZ: Fakultät für Medizintechnik &Angewandte Sozialwissenschaften<br />

Vollzeit und<br />

berufsbegleitend studieren<br />

Ein Teil der Studiengänge an<br />

der FH <strong>OÖ</strong> wirdauch in berufsbegleitender<br />

Form angeboten.<br />

DieLehrveranstaltungen finden<br />

in geblockter Form abends<br />

bzw.samstags statt. E-Learning-Elemente<br />

ermöglichen<br />

den Studierenden flexibles Lernen<br />

von Zuhause. <br />

Hier startetenschonviele internationale<br />

Karrieren –etwa bei<br />

Amazon, Microsoft oder amMIT<br />

–und erfolgreiche Unternehmen<br />

wie z.B. Runtastic. Jedes<br />

JahrimHerbst findet an der FH<br />

<strong>OÖ</strong> in Hagenberg auch die<br />

größte IT-Karrieremesse an einer<br />

österreichischenHochschule<br />

mit weit über 100 Unternehmen<br />

statt. <br />

Internationales<br />

Management-Studium<br />

CAMPUS STEYR: Fakultät für Management<br />

Mit den praxisnahen Wirtschaftsstudien<br />

gibtesvielfältige Karrierechancen<br />

in Controlling, Finanzwesen,<br />

Digital Business,<br />

Marketing und Sales, ProzessmanagementGesundheit,<br />

Logistikoder<br />

Unternehmensführungfür<br />

Produktionsunternehmen.Fast<br />

alleStudienrichtungen<br />

können auch berufsbegleitend<br />

www.fh-ooe.at/campus-steyr<br />

absolviertwerden. Besonders<br />

großerWertwird auch aufInternationalitätgelegt:EnglischsprachigeStudiengänge,<br />

einSemesteraneiner<br />

PartnerhochschuleinEuropa,<br />

Asien, Australien,Amerikaoder<br />

das<br />

Berufspraktikum imAusland geben<br />

das richtige Rüstzeug füreine<br />

internationaleKarriere. <br />

Die Fach-und Führungskompetenz<br />

für eineKarriere inden<br />

Bereichen Gesundheits-,Sozial-und<br />

Public Management, in<br />

der Medizintechnik oder in der<br />

Sozialen Arbeit vermitteln die<br />

StudieninLinz.Die Fakultät<br />

leistet mit Themenwie interkultureller<br />

sozialer Arbeiteinerseits<br />

einen wichtigenBeitrag<br />

zurgesellschaftlichenWeiterentwicklung,fokussiertmit<br />

Themen<br />

wie Public Management<br />

aber gleichzeitigauf ökonomischrelevante<br />

Zukunftsthemen.<br />

So erhaltendie Studierendenein<br />

wertvollesFundament<br />

mit fächerubergreifendem<br />

Know-how für ihreberufliche<br />

Zukunft <br />

Karrieremit <strong>Technik</strong><br />

und Umwelt<br />

CAMPUS WELS: Fakultät für <strong>Technik</strong> und<br />

Angewandte Naturwissenschaften<br />

www.fh-ooe.at/campus-linz<br />

Mehrals 5.600 Studierende<br />

Mehr als14.000 Absolventen<br />

Rund 240 Partnerhochschulenweltweit<br />

STUDIERENANDER FH <strong>OÖ</strong><br />

10 Internationale Studiengänge<br />

DieFH<strong>OÖ</strong>ist diegrößte und<br />

forschungsstärkste FachhochschuleÖsterreichs.<br />

Die Forschererbringenein Drittel<br />

der gesamten ForschungsleistungenanÖsterreichs<br />

Fachhochschulen.<br />

Infos zum Studienangebot<br />

unter www.fh-ooe.at/studienangebot<br />

oder<br />

www.facebook.com/fhooe.at<br />

StudierendeentwickelnTrinkwasseraufbereitungsanlagen,<br />

ergründen dieBasisfür gesundheitsförderliche<br />

Lebensmittel,<br />

testen Solarzellen, arbeiten an<br />

Projekten wieder energiesparenden<br />

Fabrik „Industrie 4.0“<br />

oder Wind- und Solarkraftwerken.<br />

Von Produktdesign über Automatisierungstechnik<br />

oder Maschinenbau<br />

bishin zu Lebensmitteltechnologieund<br />

Öko-Energietechnik<br />

reicht das Angebot.<br />

Top Jobaussichten warten auf<br />

dieAbsolventen beivoestalpine,<br />

BMW oder Fronius. <br />

www.fh-ooe.at/campus-wels<br />

26 <strong>Technik</strong><strong>Krone</strong>


ROTAX MAX CHALLENGEGRANDFINALS<br />

Digital in die Zukunft<br />

Ohne Forschung keine innovativen<br />

Produkte, ohne<br />

Produktinnovationen<br />

keine Exporte und ohne Exporte<br />

kein Wohlstand. Nur mit<br />

<strong>Technik</strong>erInnen, dietolle Produkte<br />

entwickeln und produzieren,<br />

kann unser Land positivin<br />

die Zukunft blicken. Vor allem,<br />

weil der technische Fortschritt<br />

weiter an Tempo zulegtund damitnicht<br />

nur Produkte sondern<br />

diegesamte Wirtschaft und<br />

überhaupt unser Leben massiv<br />

verändert. EinBeispiel gefällig?<br />

Führende Mobiltelefon-Hersteller,<br />

die das Handyzeitalter eingeleitet<br />

und vorangetrieben haben,<br />

sind mittlerweile von der<br />

Bildfläche verschwunden, weil<br />

sie die Weiterentwicklung zum<br />

Smartphone versäumt haben.<br />

Heute ist es Standard,mit dem<br />

Handy nicht nur telefonisch<br />

sondern auch per Mail oder Social<br />

Media erreichbar zu sein.<br />

Diese Digitalisierung beeinflusst<br />

aber nicht nur dieKommunikationstechnologien,<br />

sonderndie<br />

gesamte Arbeitswelt<br />

und auch dieProduktion. „Der<br />

Einzugdes Internets in den Produktionsprozess,<br />

in dieProduktionsanlagen<br />

und in dieProdukte<br />

selbst wird rasant voran gehen<br />

und die Industrieebenso<br />

sehr verändernwie die Mechanisierung<br />

oder später die Elektrifizierung.<br />

Wir bezeichnen<br />

diese ‚Internetisierung’<br />

der Industrieproduktion<br />

als vierte industrielleRevolution<br />

und wollen<br />

diese in <strong>OÖ</strong> aktiv mitgestalten,<br />

um auch in 20<br />

Jahren noch international erfolgreich<br />

zu sein“, erklärtDr.<br />

Axel Greiner, Präsident der Industriellenvereinigung<br />

Oberösterreich<br />

(IV <strong>OÖ</strong>).<br />

<strong>Technik</strong> gewinntweiter<br />

an Bedeutung<br />

Auch wenn heute nur vage vorhergesagt<br />

werden kann, wie<br />

die einzelnen Arbeitsplätze in<br />

der Industrieder Zukunft aussehen<br />

werden, istheute schon eines<br />

sicher.„Einfache, wiederkehrende<br />

Tätigkeiten wird es<br />

kaum mehr geben. Qualifizierte<br />

technische Jobs werdenaber<br />

weiter massiv an Bedeutung<br />

gewinnen“, weißder IV <strong>OÖ</strong>-Präsident.<br />

Denn bei aller Automatisierung<br />

und Vernetzung der<br />

Produktion braucht es weiterhin<br />

vieleMenschen, dieeinerseits<br />

die Produkteentwickeln und<br />

andererseits diefür die Produktion<br />

notwendigen Anlagen bauen,<br />

überwachen und servicieren.<br />

Handwerkliche Kenntnisse,<br />

produkt- und branchenspezifisches<br />

Wissen werden<br />

dazu ebenso notwendig<br />

sein wie technisches<br />

Know-how in allen<br />

Fachrichtungen.<br />

„Unsere Technologiekompetenz<br />

muss weiter ausgebaut<br />

werden. Und dazu<br />

brauchen wir kompetente <strong>Technik</strong>er!“,<br />

betont Greiner.<br />

Top Karrierechancen<br />

Wer daher über eine technische<br />

Ausbildung –egal, ob als<br />

Facharbeiter mit Lehrabschluss,<br />

als Absolvent einer Höheren<br />

Technischen Lehranstalt<br />

(HTL) oder Diplomingenieur –<br />

verfügt, findet im Berufsleben<br />

hervorragendeAufstiegs- und<br />

Karrierechancen vor. „Wer sich<br />

jetzt für eine technische Ausbildung<br />

entscheidet, dem stehen<br />

beruflich viele Türen offen“,erklärtauch<br />

IV <strong>OÖ</strong>-Geschäftsführer<br />

Dr.Joachim Haindl-Grutsch.<br />

„Wer in eine manchmal doch etwas<br />

aufwändigere <strong>Technik</strong>ausbildung<br />

investiert, wird miteinem<br />

überdurchschnittlichen<br />

Einkommen<br />

und tollen Karrierechancen belohnt.“<br />

Frauen in die <strong>Technik</strong><br />

Die Berufsweltgehört den<br />

<strong>Technik</strong>ern! Dasgiltübrigens<br />

nicht nur für Männer, sondern<br />

auch für Frauen. Gerade jungen<br />

Mädchen und Frauen ist<br />

anzuraten, eine Karriereals<br />

<strong>Technik</strong>erinanzustreben. „Erfahrungsgemäß<br />

stehenFrauen<br />

ihren männlichen Kollegen<br />

um nichts nach“, räumtHaindl-<br />

Grutsch mitüberholten Rollen-<br />

Klischees auf.Für ihn ist<br />

wichtig,dass das Interesse an<br />

technischen Zusammenhängen<br />

und Berufen möglichst<br />

frühzeitiggeweckt wird.<br />

„Technische Berufe sind interessant,<br />

abwechslungsreich,<br />

cool und wichtig für dieZukunft<br />

–für dieZukunft der Betriebe<br />

wieauch für die Zukunft jedes<br />

jungen Menschen“, so IV <strong>OÖ</strong>-<br />

GeschäftsführerHaindl-<br />

Grutsch. <br />

Kartrennen der<br />

Superlative<br />

Die Rotax MAX Challenge Grand Finals<br />

sind ein Rennevent der Extraklasse für<br />

Kartfahrer. Es ist eine ultimative Herausforderung<br />

für Mensch und Material.<br />

Die Motorenserie MAX evowurde<br />

von BRP-Rotaxspeziell für<br />

den EinsatzinKartfahrzeugen<br />

konzipiert undentwickelt. Die<br />

besondere Herausforderung<br />

besteht darin, dassder Motor<br />

am modernsten Standder <strong>Technik</strong>ist<br />

und trotzdemeinfach in<br />

der Handhabungseinsoll. Weitere<br />

Anforderungen sind Zuverlässigkeit<br />

und geringe Wartungskosten.<br />

Eine kniffelige Aufgabe<br />

für<strong>Technik</strong>er,denn der<br />

MAX evobringt es auf 15.000<br />

Umdrehungenpro Minuteund<br />

istbis zu 50 Stunden im Renneinsatz.<br />

Der ultimative Härtetest<br />

fürFahrer undMotoren sind die<br />

Rotax MAX Challenge Grand Finals.<br />

360 Teilnehmer aus mehr<br />

als50Nationen treten in sechs<br />

Kategorien gegeneinander an.<br />

Es ist weltweit die einzige Rennserie<br />

mit absoluter Chancengleichheit.<br />

Hier geht es nur um<br />

das Können der Fahrer, denn alle<br />

Teilnehmer erhaltendas gleiche<br />

Equipment. Das hohe Niveaudes<br />

Rennenszeigt sich<br />

darin, dasssich im Qualifyingoft<br />

60 Rennfahrer innerhalbeiner<br />

Sekunde befinden.<br />

Für dieMitarbeiterInnen von<br />

BRP-Rotax ist das Rennevent<br />

vor allem eine logistische Herausforderung.Neben<br />

den 360<br />

Rennfahrern müssennoch die<br />

Teams –inSumme meist zwischen<br />

2.000 und 2.500Personen<br />

–imUmkreis der Rennstrecke<br />

untergebrachtwerden. Insgesamt<br />

5.760Reifen,das sind<br />

1.440 Reifensets bestehend aus<br />

Regen- und Trockenreifen, werden<br />

für die Grand Finals benötigt.<br />

Vor Ort werden 7.000 Liter<br />

Treibstoff fürdie Karts gemischt.<br />

Rund40Tonnen Material werden<br />

in Containern an den jeweiligen<br />

Austragungsort transportiert.<br />

Am Renntagheißt es dann<br />

die Nerven behalten.Mentale<br />

Stärkeund eineoptimale Strategie<br />

entscheidenüberSieg oder<br />

Niederlage.<br />

Die <strong>Technik</strong>ervon BRP-Rotax<br />

gewinnen<br />

aus diesemRennen wichtige<br />

Erkenntnisse, um die Motoren<br />

noch weiterzuoptimieren.<br />

Wiekann dasHandling weiter<br />

verbessert werden? Passt die<br />

Abstimmung der Motorkomponenten?<br />

Wiekann dieLeistung<br />

desMotors verbessert werden?<br />

Das Resultat sindinnovative Ideen<br />

und Motoren auftechnisch<br />

neuestemStand.Die GrandFinalssind<br />

ein Event, bei dem<br />

Menschen aus denunterschiedlichstenKulturkreisen<br />

gemeinsam<br />

erleben, wiegroß der Fahrspaß<br />

in einem Kartist. Diese Atmosphäre,<br />

die ChancengleichheitbeimRennen<br />

unddas konsequente<br />

Traininghin auf diesen<br />

einen Tag, machen nichtnur<br />

denReiz der GrandFinals für<br />

dieFahrer aus,sondernsind mit<br />

einGrund, warum die Kartszene<br />

alsNachwuchspool für dieFormel-1-Piloten<br />

besondere Bedeutunghat.<br />

Fotos: BRP-Rotax<br />

Per Mausklick zumErfolg!<br />

Die interaktive Landkarte der<br />

IV <strong>OÖ</strong> verlinkt Ausbildungsund<br />

KarrierechanceninOberösterreichund<br />

stelltdie wichtigsten<br />

Betriebe sowie sämtlicheHTLs<br />

aufeinereigenen Homepagevor:<br />

www.industrielandkarte.at<br />

28 <strong>Technik</strong><strong>Krone</strong><br />

<strong>Technik</strong><strong>Krone</strong> 29


Preisgekrönte HTL-Absolventen<br />

Voll verschweißt<br />

Fotos: tech2b,Andreas Balon/www.photodesign.de/Kommhaus/Shutterstock<br />

Erstmalsinder Geschichte<br />

des Stahlbetonbaus<br />

werden Bewehrungskörbe<br />

individuell produziert.<br />

Das spart Zeitund<br />

Stahlbei höherer Stabilität.<br />

Eine echte Revolution.“<br />

ImmereinenSchritt nach dem anderengehen - das ist das Erfolgsrezeptvieler Unternehmer<br />

aus <strong>OÖ</strong>. Auch HubertRapperstorfer beschreitet diesen Weg unaufhaltsam<br />

und äußersterfolgreich. Nachvielen Jahren in der Betonfertigteil-Branche verwirklichte<br />

er 2014seinen Traum und gründetesein Unternehmen „RapperstorferAutomation“.<br />

Mit seinemTeam, daruntersehr viele HTL-Absolventen, entwickelte der<br />

43-Jährige innovative und menschenfreundliche Maschinen zur Erzeugungvon<br />

Korbwänden und heimst dafür einenPreis nach dem andern ein.Locker oder holprig?<br />

Wie marschiertessich als Selbstständiger?Hubert Rapperstorfer im Gespräch.<br />

Herr Rapperstorfer,<br />

vor zwei Jahren entschieden<br />

sie sich, eine<br />

Idee groß werden zu lassen<br />

und gründeten Ihr eigenes<br />

Unternehmen. Was hat<br />

es mit dem patentierten<br />

Korbflecht-System auf sich?<br />

Hubert Rapperstorfer: Automatisierung<br />

macht das Leben<br />

der Arbeiter in den Betonfertigteilwerken<br />

einfacher. Eine<br />

der umständlichsten Tätigkeiten,<br />

die Zusammensetzung<br />

der Stahlstäbe<br />

zu Bewehrungskörben,<br />

muss aber<br />

noch immer<br />

Rapperstorfer: Ich besuchte<br />

die HTL für Energietechnik<br />

und Leistungselektronik in<br />

Wels und ging nach der Matura<br />

mit der Einstellung indie<br />

Berufswelt, sofort einen aussichtsreichen<br />

Job zu bekommen.<br />

Allerdings war die Wirtschaftslage<br />

damals nicht besondersrosigund<br />

alsich nach<br />

einem dreimonatigen Bewerbungsmarathon<br />

noch immer<br />

keinen Arbeitsplatz hatte, inskribierte<br />

ich ander JKU in<br />

Linz, um Wirtschaft zu studiemanuell<br />

gemacht werden. Als<br />

ich 2014 erstmals einen Einblick<br />

in die Welt der Schweißroboter<br />

bekam, fand icheinen<br />

Weg, meineIdeeumzusetzen.<br />

Danach ging es Schlag auf<br />

Schlag. Mit Unterstützung<br />

vom Bautechnischen Institut<br />

Linz und dem BetonfertigteilproduzentenMABAkonnte<br />

ich<br />

meine Vision realisieren.<br />

Wie sah Ihr Berufsleben vor<br />

der Selbstständigkeit aus?<br />

Wo hat Ihr Weg begonnen?<br />

ren. Bereits nach der ersten<br />

Vorlesung wurde mir klar,<br />

dass ich eher der „Learning<br />

by Doing“-Typ bin und wirtschaftliche<br />

Belange eher auf<br />

dem praktischenWeg erfahre.<br />

Parallel dazu bekam ich ein<br />

Jobangebot von jenem Unternehmen<br />

in der Betonfertigteil-<br />

Branche,indem ichbereits einige<br />

Ferialpraktika absolviert<br />

hatte. Während ichinden ersten<br />

Monaten nur Schaltschränke<br />

zusammenbaute,<br />

durfte ich späterauch Maschi-<br />

nen verkabeln und programmieren,<br />

war hierfür auch immer<br />

wieder im Ausland unterwegs.<br />

Als es dem Unternehmen<br />

einige Jahre später<br />

wirtschaftlich schlecht ging,<br />

wollte ich nicht darauf warten,<br />

meinen Job zu verlieren, sondern<br />

bot an, den Vertrieb zu<br />

unterstützen. Ich hatte zwar<br />

keine Ahnung vom Verkauf,<br />

aber ich wusste immerhin<br />

besser als jeder andere, welchen<br />

Nutzen die Maschinen<br />

hatten. Natürlich wurde ich anfangs<br />

nicht immer ernst genommen,<br />

ich war ja erst 25,<br />

aber durch genaues Zuhören,<br />

Ehrlichkeit und Transparenz<br />

konnte ich die Kundenschnell<br />

für mich und das Unternehmen<br />

gewinnen. Drei Jahre<br />

später bewarb ich mich um<br />

die Stelle des Verkaufsleiters,<br />

die ich auch erhielt und darüber<br />

hinaus auch gleichzeitig<br />

die Prokura. Von heute auf<br />

morgen leitete ich nicht nur<br />

denVerkauf, sonderngemeinsam<br />

mit zwei Kollegen das<br />

ganze Unternehmen. Einige<br />

Jahreund vieleErfolge später<br />

wurde ich zum Geschäftsführer<br />

ernannt. Ich leitete bis zuletzt<br />

ein Unternehmen mit<br />

knapp 120 Mitarbeitern.<br />

Was braucht es Ihrer Meinung<br />

nach für den Schritt in<br />

die Selbstständigkeit?<br />

Rapperstorfer: In erster Linie<br />

braucht es Persönlichkeit, Ehrgeiz,<br />

Zielstrebigkeit, Mut und<br />

eine ordentliche Portion Hausverstand.<br />

Man muss etwas<br />

bewegen wollen und den<br />

Blicknachvorne richten.Auch<br />

darf nichtdas GeldimVordergrund<br />

stehen. Dann wird man<br />

schnell scheitern. Wenn man<br />

das Ziel verfolgt, etwas umzusetzen<br />

oder zu schaffen, was<br />

anderen einen Mehrwert<br />

bringt oder ein Bedürfnis stillt,<br />

stellen sich persönlicher und<br />

finanzieller Erfolg ganz von<br />

selbst ein.Empfehlenkann ich<br />

auch, zuerst indie Arbeitswelt<br />

zu schnuppern. Prozesse von<br />

der Pike auf zulernen, auch<br />

mal zuscheitern, um danach<br />

wieder aufzustehen und zu<br />

sehen, was funktioniert und<br />

wasnicht.Nur wermit offenen<br />

Augen und Ohren durch die<br />

Welt geht, ständig hinterfragt<br />

und sich interessiert, der wird<br />

auch selbstständig erfolgreich<br />

sein. Es reicht nicht, sich auf<br />

seiner Ausbildung auszuruhen.<br />

Wo haben Sie sich Inputs<br />

und Rat für Ihren Start-up<br />

geholt?<br />

Rapperstorfer: Ich war anfangs<br />

ineinem Unternehmergründer-Programm<br />

und später<br />

beim Start-up-Förderungsprogramm<br />

des Landes <strong>OÖ</strong><br />

tech2b.Dort hatteich sehr gute<br />

Berater, die mich bei vielen<br />

Schritten<br />

intensiv<br />

begleitet haben.<br />

Ich besuchte zudem<br />

viele Start-up-Veranstaltungen<br />

und Messen, tauschte<br />

mich mit anderen Gründern<br />

aus, nahm sämtliche kostenlose<br />

Beratungsangebote in Anspruch<br />

und erkundigte mich<br />

über Förderungen. Für Startups<br />

gibt es in Österreich gut<br />

gefüllte Fördertöpfe. Es gilt<br />

nur, sich zu erkundigen und<br />

dieseinAnspruchzunehmen.<br />

Sie haben für Ihre Innovation<br />

bereits einige Preise erhalten.<br />

Was bedeuten diese<br />

für Sie?<br />

Rapperstorfer: Sie bedeuten<br />

einerseits Anerkennung und<br />

Wertschätzung. Sie sind eine<br />

Art Krönung meiner beruflichen<br />

Laufbahn. Andererseits<br />

erzeugen diese Veranstaltungen<br />

auch eine positive Stimmung.<br />

Sie sind wie eine<br />

Jahreshauptversammlung<br />

der Optimisten,<br />

die Wellen<br />

schlägt und andere<br />

dazu motiviert, neue<br />

Schritte zu wagen. <br />

Detailaufnahmevon<br />

fertiger<br />

erster Schale.<br />

Siegerfoto„Innovationspreis2016“.<br />

30 <strong>Technik</strong><strong>Krone</strong><br />

<strong>Technik</strong><strong>Krone</strong> 31


MIBA<br />

legt zunehmenden Fokus auf E-Mobilität<br />

KeinAntrieb ohne Miba Technologie: Die Miba Produkte sind weltweit<br />

in Fahrzeugen, Zügen, Schiffen, Flugzeugen und Kraftwerken zu finden.<br />

Miba: Ein Technologieführer<br />

am Weg in die Zukunft<br />

Fotos: Miba AG<br />

F.Peter Mitterbauer,<br />

CEO Miba AG.<br />

Als Technologieführer und globales Unternehmen trägt die Miba aktiv zum technischen<br />

Fortschritt und weltweiten Wirtschaftswachstum bei. E-Mobilität und Digitalisierung<br />

sind dabei zwei der großen Trends, mit denen sich die Miba aktuell auseinandersetzt.<br />

Dafür braucht es vor allen Dingen schlaue Köpfe mit neuen Fähigkeiten.<br />

Die Produkte der oberösterreichischen<br />

Technologiegruppe<br />

sind in Fahrzeugen, Zügen,<br />

Schiffen, Flugzeugenund Kraftwerkenauf<br />

derganzen Welt verbaut<br />

und machendieseleistungsstärker,<br />

effizienter undumweltfreundlicher.<br />

Die Miba hat<br />

dabei die Entwicklungen der Zukunft<br />

immer im Blick: E-Mobilität<br />

und Digitalisierung prägen<br />

schon heute Industrie und Gesellschaft.<br />

Als Technologieführer<br />

weiß die Miba die Chancen<br />

der Zukunftzunutzen.<br />

KeinAntriebohneMiba<br />

Technologie<br />

Der Vision folgend, dass in jedem<br />

Antrieb ein Miba Produkt<br />

zu finden ist, legt dieMibaeinen<br />

zunehmenden Fokus auf E-Mobilität.<br />

Eine der zahlreichen Innovationen,<br />

mitdenendie Miba<br />

einen vielversprechenden Weg<br />

verfolgt,sind weichmagnetischePulverpressteile<br />

fürelektrifizierte<br />

Antriebe. „Unser spezieller<br />

Werkstoffund diebesondere<br />

Bauweise können E-Motoren<br />

kleiner,leichter und deutlich leistungsfähigerals<br />

andere Elektroantriebemachen“,erklärt<br />

ChristianSandner,Senior<br />

Application<br />

Engineer, Miba Sinter Austria.<br />

Die SMC-Technologie wird nun<br />

in Prototypendes Mühlviertler<br />

E-Motorbikes Johammer, eines<br />

Lastenfahrrads sowie eines<br />

Skoda Roomstergetestet und<br />

ständig verbessert.<br />

Digitalisierung als große<br />

Chance<br />

Auchdie neuen Möglichkeiten<br />

der Digitalisierung nutzt die Miba<br />

–einerseits um einenMehrwert<br />

fürdie Kunden zu generieren<br />

undandererseits um interne<br />

Prozesse zu verbessern. Vorteile<br />

für Kunden unddas Unternehmen<br />

selbst bietenz.B. mit<br />

Sensoren ausgestattete Bauteile<br />

in Fahrzeugen. Über die Sensoren<br />

werden Datengesammelt<br />

und weitergegeben,die u.a.<br />

frühzeitigüber eine notwendige<br />

Wartung informieren undsoungeplante,<br />

oft kostspielige Motoren-Stillstände<br />

vermeiden.<br />

Neue Fähigkeiten sind gefragt<br />

F. PeterMitterbauer, CEO der<br />

MibaAG, siehtauchamArbeitsmarkt<br />

große Chancen durch die<br />

Digitalisierung. „Im Bereich der<br />

Produktion ändert sich die Rolle<br />

des Menschenzum Koordinator<br />

und Dirigenten. Die Digitalisierung<br />

bringt zusätzlicheArbeitsplätze.<br />

Es brauchtverstärkt Spezialisten,<br />

um den Wandel zu begleiten<br />

und Unternehmen für die<br />

Anforderungender Zukunftfit zu<br />

machen. Für dieMiba heißt das,<br />

dass wir Spezialisten ausden<br />

Bereichen Datenwissenschaften,<br />

Mechatronik, Informatik,<br />

Mathematik oder produktionsbezogeneITaufnehmen<br />

und<br />

unserebestehendeMannschaft<br />

entsprechendweiterbilden werden.“Darüber<br />

hinaus bietetder<br />

Technologieführer spannende<br />

Karrierewege für<strong>Technik</strong>er und<br />

Co. Nähere Informationen auf:<br />

www.miba.com/freiraum<br />

Sensorenauf Gleitlagern könnten inZukunft frühzeitig aufeine<br />

notwendige Wartungeines Schiffsmotors hinweisen.<br />

<strong>Technik</strong><strong>Krone</strong> 33


Die JKU –Schrittmacher für<br />

<strong>Technik</strong> und Gesellschaft<br />

Fotos: JKULinz, Weihbold, Winkler, HerthaHurnaus, Shutterstock<br />

Der rasante technologische Wandel hat längst alle Bereiche der Gesellschaft erfasst.<br />

Wirtschaft, Arbeit und Forschung unterliegen der ständigen Änderung. Daher sind<br />

ExpertInnen für <strong>Technik</strong> und Naturwissenschaften besonders gefragt. Gerade auf<br />

diesen Gebieten bietet die Johannes Kepler Universität Linz (JKU) mit 59 Instituten<br />

und 30 Studienrichtungen international angesehene Ausbildungsmöglichkeiten.<br />

Nicht nur die Industrie<br />

(Schlagwort „Industrie<br />

4.0“) erlebt derzeit eine<br />

digitale Revolution. Auch im Alltag<br />

erkennen wir diese Entwicklung.<br />

Darauf rechtzeitig zu<br />

reagieren, ist für den Industrieund<br />

Wirtschaftsstandort <strong>OÖ</strong> eine<br />

wichtige Herausforderung –<br />

und eine wesentliche Zukunftsaufgabe<br />

der Johannes Kepler<br />

Universität Linz. Roboter und<br />

moderne Visualisierungen sind<br />

aus der Wirtschaft, aber auch<br />

aus der Medizin und anderen<br />

Bereichen nicht mehr wegzudenken.<br />

Vieles davon wird derzeit<br />

an der JKU erforscht und<br />

weiterentwickelt. Verschiedene<br />

Institute und Abteilungen arbeiten<br />

an intelligenten Materialien<br />

für neue Produkte und an verbesserten<br />

Produktionsprozes-<br />

sen der nächsten Generation.<br />

Interdisziplinarität amLIT<br />

Das erste Informatik-Studium<br />

Österreichs, das weltweit erste<br />

reine Mechatronik-Studium und<br />

das zukunftsweisende Studium<br />

der Kunststofftechnologie - die<br />

JKU hat seit ihrer Gründung eine<br />

Vorreiterrolle beitechnologischer<br />

Innovation. Um diese<br />

Kompetenzder JKU in einer eigenen<br />

Einrichtung mit einer<br />

starken Marke zu bündeln, wurde<br />

das neue Institute of Technology,<br />

kurz „LIT“, gegründet.<br />

Damit wird an der JKU unter<br />

starker Einbindung der Industrie<br />

ein international ausgerichtetes<br />

Zentrum für technologische<br />

Lehre und Forschung aufgebaut.<br />

Wer hier <strong>Technik</strong> studiert,<br />

entwickelt eine hohe<br />

Problemlösungskompetenz<br />

und erhält solides fachliches<br />

Grundwissen.<br />

Seit 2013 im Bereich „Industrie<br />

4.0“ aktiv<br />

Die Vernetzung von Know-how<br />

wird immer wichtiger. Die JKU<br />

legt daher besonderen Wert<br />

auf interdisziplinäre, ganzheitliche<br />

Ansätze. Es reicht nicht<br />

aus, nur eine technische Lösung<br />

für ein Problem zu finden.<br />

Die Universität befasst sich neben<br />

den technischen Themenstellungen<br />

auch mit Soziologie<br />

und Ökonomie, mit Innovationsforschung,<br />

Qualitätsmanagement<br />

sowie Arbeit und<br />

Wohlfahrt. Das bedeutet, dass<br />

die JKU die Auswirkung der<br />

neuen industriellenEntwicklung<br />

auf alle Gesellschaftsbereiche<br />

betrachtet. Die soentwickelten<br />

gesamtheitlichen Ansätze können<br />

direkt in die Entwicklung<br />

neuer industrieller Systeme und<br />

Prozesse einfließen.<br />

Leben am Campus<br />

Größer, näher, einfacher. Der<br />

Campus der JKU funktioniert<br />

anders. Statt Fakultäten zu<br />

trennen und über die ganze<br />

Stadt zu verteilen, finden sich<br />

hier fast alle Institute an einem<br />

Ort. Das bietet neben schnellen<br />

Wegen und Zeiteinsparnissen<br />

auch leichteren Austausch. Angelegt<br />

ist der Campus rund um<br />

den Uni-Teich - das Wahrzeichen<br />

der JKU. Hier findet man<br />

auch das neue JKU-Teichwerk.<br />

Das schwimmende Bauwerkist<br />

nicht nur Bar und Café, sondernauch<br />

ein besonderer Platz<br />

für Konzerte, Theater,<br />

Feste und Veranstaltungen.<br />

Die<br />

JKU bietet also<br />

nicht nur hervorragende<br />

technische<br />

Ausbildung in 30<br />

Studienrichtungen,<br />

sondern zudem einen<br />

Hauch von<br />

Dolce Vita. <br />

34 <strong>Technik</strong><strong>Krone</strong>


Sechs Millionen Euro für den<br />

digitalen Wandel in Oberösterreich<br />

ImRahmen des Strategischen<br />

Wirtschafts- und<br />

Forschungsprogramms<br />

„Innovatives <strong>OÖ</strong> 2<strong>02</strong>0“ und aus<br />

Mitteln der neuen Forschungsförderungsinitiative<br />

„STAR“<br />

(Step Ahead through Research)<br />

sowiezusätzlichen Fördergelderndes<br />

Wirtschaftsressorts<br />

des Landes Oberösterreichs<br />

initiiert das Land <strong>OÖ</strong> eine regionale<br />

Förderausschreibung zum<br />

zukunftskritischen Thema Digitalisierung.Insgesamt<br />

werden<br />

6MillionenEuro zurFinanzierung<br />

von innovativen Forschungsprojekten<br />

in diesem Bereich zur<br />

Verfügung gestellt. Die regionale<br />

Förderausschreibung soll <strong>OÖ</strong><br />

einen Innovationsvorsprung im<br />

digitalen Wettlauf verschaffen.<br />

Die Ausschreibung umfasst die<br />

Schwerpunkte „DigiFIT“ und<br />

„DigiVALUE“, um Unternehmen<br />

mitunterschiedlichem digitalen<br />

Reifegrad gleichermaßen zu<br />

unterstützen. Ziel von „DigiFIT“<br />

ist es,bestehende Anlagen<br />

bzw. Systeme für diedigitale<br />

Zukunft fitzumachen. Viele<br />

Produktionsfirmen haben in der<br />

nahen Vergangenheit kapitalintensive<br />

Investitionen in ihre<br />

Infrastruktur bzw. Produktionsanlagen<br />

getätigt. DieseAnlagen<br />

sollen über einen geraumen<br />

Zeitraum eingesetzt werden.<br />

Aufgrund der rapiden Ausbreitung<br />

der Digitalisierung können<br />

diese Anlagen oft nicht mit<br />

Systemen der neuen, digitalen<br />

Generation vernetzt werden.<br />

Dadurch werden Unternehmen<br />

in ihren Digitalisierungsvorhaben<br />

massiv eingebremst.<br />

DieEntwicklung von neuen IKT-<br />

Lösungen soll es ermöglichen,<br />

Systeme unterschiedlicher<br />

Generationen miteinander zu<br />

vernetzen. Dazu beitragen<br />

können z.B.einheitliche Datenformate,Standards,<br />

neue<br />

Schnittstellen zwischen den<br />

Systemen, etc. Darüber hinaus<br />

sollen Experten-Systeme dazu<br />

beitragen, auf Basis einer<br />

intelligenten Analyse der Daten,<br />

Entscheidungsprozesse umfassend<br />

zu optimieren. Die<br />

Unternehmen können dadurch<br />

enormeSteigerungen in puncto<br />

Effizienz und Produktivität erzielen.<br />

„DigiVALUE“richtet sich an<br />

Unternehmen, die in ihrem<br />

Automatisierungsgrad bereits<br />

weiter fortgeschritten sind.<br />

Hiersoll gezieltdie Kompetenz<br />

imBereich „Internet der Dinge“<br />

weiter ausgebaut werden.<br />

Dazu zählen z.B. Projekte in<br />

den folgenden Bereichen:<br />

❐ Daten sollen von und für<br />

Netzwerke so zur Verfügung<br />

gestellt werden, dass sie<br />

entsprechend wertschöpfend<br />

genutztwerden können.<br />

Dazu zählen dieThemen<br />

Speicherung,Kompatibilität<br />

und Qualität von Daten.<br />

❐ Die Entwicklung von Netz-<br />

werkarchitekturen,Software-<br />

Lösungenund Systemen soll für<br />

einen hohenVernetzungsgrad<br />

der Datenund eine enge Integration<br />

vonProzessen sorgen.<br />

❐ Intelligente Analyse-Systeme<br />

sollen Daten interpretationsfähig<br />

aufbereiten bzw. die<br />

Interaktion zwischen unterschiedlichen<br />

Systemen als<br />

auch zwischen Mensch und<br />

Maschine optimieren. <br />

Foto: Fotolia/Sergey Nivens<br />

FRAUENPOWER<br />

„Ich liebe <strong>Technik</strong>“<br />

Egal, ob Formel 1Boliden, Hochgeschwindigkeitszüge, Windkraftwerke –die<br />

Mobilitätslösungen von SKF Steyr lesen sich wie das Who'swho der Innovationsbranche.<br />

Wasauffällig ist: Immer mehr Frauen prägen die Hightech-Welt von SKF Steyr.<br />

beiSKF Steyr<br />

SKF Steyrist im internationalen<br />

SKF Konzern das weltweite<br />

Entwicklungs- undKompetenzzentrum<br />

für Wälzlagertechnologie.<br />

Diesesorgt füreffiziente<br />

Mobilitätunterschiedlichster Art<br />

–vom Rennwagen biszum<br />

Windkraftwerk. Was früher als<br />

reineMännerdomäne galt, ist<br />

heutelängst durch performancestarke<br />

Teamsaus Frauen und<br />

Männern geprägt.Eine der<br />

Powerfrauenbei SKFist Sandra<br />

Dorninger, die zurZerspanungstechnikerin<br />

ausgebildet wird.<br />

„Ich liebe <strong>Technik</strong>. Und bei SKF<br />

kann ichmichvoll einbringen<br />

und wertvolle Erfahrungensammeln!“<br />

Dorningers Augen leuchten,<br />

wennsie von ihrenProjekten<br />

erzählt. „Waszählt, sind diepersönlichen<br />

Stärken und dervolle<br />

Einsatz, egal, ob manein Mann<br />

oder eineFrau ist. Wiralle sind<br />

SKFler undsehr stolzdrauf!“<br />

Rund 1.000 Menschenhaben im<br />

SKF Werk Steyreinen attraktiven<br />

Arbeitsplatz. EinJahresumsatz<br />

von rund 3<strong>17</strong> MillionenEuro<br />

macht den Standort zu einem<br />

dergrößtenIndustriebetriebe<br />

des Landes. „Unsere <strong>Technik</strong>lösungensetzen<br />

Standards“,<br />

ist SKF Personalchef Werner<br />

Freilinger stolz. „Die Zukunft<br />

beginnt jetzt!“, betont Freilinger.<br />

„Dasbringt tolle Chancen mit<br />

sich. So werdenauch heuer<br />

wieder zahlreiche neue Mitarbeiterinnenund<br />

Mitarbeiter beruflich<br />

bei unsdurchstarten!“<br />

Info:www.skf.at<br />

Foto: SKF<br />

„WirsindSKFler“, betonenSandra Dorninger und Personalleiter<br />

Werner Freilinger stolz.Eine Begeisterung, die ansteckt!<br />

<strong>Technik</strong><strong>Krone</strong> 37


Der<br />

4. Kindertag der<br />

<strong>OÖ</strong>. Industriefindet<br />

am<strong>17</strong>. und 18.10.<strong>20<strong>17</strong></strong><br />

im AEC Linz und<br />

Welios Wels<br />

statt<br />

Mit seiner dritten Auflage<br />

entwuchs der<br />

Kindertag der <strong>OÖ</strong>.<br />

Industrie endgültig den Kinderschuhen.<br />

Nach den Erfolgen<br />

der Vorjahre brachte der<br />

<strong>Technik</strong>-Begeisterung<br />

Der 3. Kindertag der <strong>OÖ</strong>. Industrie entführte erstmals an zwei Orten fast 1.000 Kinder<br />

in die Welt der <strong>Technik</strong> und der Industrie. 21 führende oö. Unternehmen legten im<br />

Ars Electronica Center (AEC) Linz und im Welios Science Center Wels den Grundstein<br />

für die <strong>Technik</strong>-Begeisterung der acht- bis zwölfjährigen Jung-Ingenieure.<br />

KIDI 2016 gleich an zwei Tagen<br />

und erstmals auch an<br />

zwei Orten insgesamt fast<br />

1.000 Kindern die Welt der<br />

<strong>Technik</strong> mit ihren vielfältigen<br />

Ausprägungen näher. 21<br />

grammpunkten den Kids erlebbar,<br />

wie vielfältig <strong>Technik</strong><br />

ist und dass ohne Industrie<br />

und deren innovative Produkte<br />

ein modernes Leben nicht<br />

mehr denkbarist.„Die <strong>OÖ</strong>.Inoberösterreichische<br />

Industriebetriebe<br />

machten imArs<br />

Electronica Center Linz undim<br />

Welios Science Center Wels<br />

mit einer Vielzahl von Workshops<br />

und Rahmenpro-<br />

Fotos: Harald Dostal, Christian Kneidinger<br />

dustrie produziert eine Vielfalt<br />

an tollen Produkten, die uns<br />

24 Stunden am Tag begleiten,<br />

das Lebenerleichtern oder für<br />

Unterhaltung sorgen“, erklärt<br />

dazu IV <strong>OÖ</strong>-Präsident Axel<br />

Greiner.„Egal, ob wir kommunizieren,<br />

uns fortbewegen<br />

oder es uns zuhause gemütlich<br />

machen –wir sind praktisch<br />

immer von Produkten<br />

und Materialien umgeben<br />

oder nutzen Dienstleistungen,<br />

die allesamt einen beträchtlichen<br />

Background an<strong>Technik</strong><br />

aufweisen. Viele davon kommen<br />

ausoberösterreichischen<br />

Betrieben oder beinhalten<br />

Komponenten und Know-how<br />

aus unserem Bundesland.“<br />

Neue und hochwertige<br />

Arbeitsplätze<br />

Für die Entwicklung und Herstellung<br />

innovativer Produkte<br />

und Dienstleistungensindmodernste<br />

Technologien ebenso<br />

unverzichtbar wie die <strong>Technik</strong>erinnen<br />

und <strong>Technik</strong>er, die<br />

von den Betrieben dringend<br />

gesucht werden. „Die Digitalisierung<br />

schreitet rasant und<br />

unaufhaltsam voran. Sie verändert<br />

die gesamte Wertschöpfungskette<br />

der Industrie<br />

sowie Produkte, Dienstleistungen<br />

und Geschäftsmodelle<br />

und letztlich unsere Gesellschaft<br />

nachhaltig“, so Greiner.<br />

Damit unser Land und seine<br />

Menschen von dieser Entwicklung<br />

profitieren können,<br />

giltesfür denStandort unddie<br />

hier angesiedelten Unternehmen,<br />

vorne mit dabei zusein<br />

und den Strukturwandel aktiv<br />

mitzugestalten. Gerade technische<br />

Qualifikationen werden<br />

weiter anBedeutung gewinnen,<br />

die Betriebe brauchen<br />

<strong>Technik</strong>er aller Fachrichtungen<br />

und Ausbildungsstufen.<br />

Facharbeiter mit Lehrabschluss<br />

werden genauso gesucht<br />

wie HTL-Ingenieure<br />

oder Hochschulabsolventen<br />

in den MINT-Studienrichtungen<br />

(Mathematik, Informatik,<br />

Naturwissenschaften und<br />

<strong>Technik</strong>). „Wer also über eine<br />

technisch-naturwissenschaftliche<br />

Ausbildung verfügt, findet<br />

imBerufsleben hervorragende<br />

Aufstiegs- und Karrierechancen<br />

vor“, betont Greiner.<br />

Dies gilt ganz besonders<br />

auch für Frauen.<br />

<strong>Technik</strong> und<br />

Industrie hautnah<br />

Aus all diesen Gründen hat<br />

die IV<strong>OÖ</strong>den Kindertag der<br />

<strong>OÖ</strong>. Industrie im Welios<br />

Science Center Wels initiiert.<br />

Wurde dieser wegen des großen<br />

Starterfolgs bereits im<br />

zweiten Jahr auf zwei Veranstaltungstage<br />

ausgedehnt, so<br />

erklomm erheuer die nächste<br />

Größenstufe. Mit dem Ars<br />

Electronica Center Linzwurde<br />

der KIDI um einen zweiten<br />

Veranstaltungsort erweitert.<br />

Vor allem die Themenbereiche<br />

Mathematik, Informatik,<br />

Naturwissenschaften und<br />

<strong>Technik</strong> wurden den Nachwuchs-<strong>Technik</strong>ern<br />

anschaulich<br />

und spielerisch näher gebracht.<br />

Durch den direkten<br />

Kontakt mit den Vertreternder<br />

teilnehmenden Betriebekonnten<br />

die Kinder die Welt der Industrie<br />

und der <strong>Technik</strong> hautnah<br />

erleben.<br />

Abwechslung<br />

und Spannung<br />

Die Industriebetriebe nahmen<br />

ihreVerantwortungder nächsten<br />

Generation gegenüber mit<br />

großem Respekt wahr. In<br />

spannenden und abwechslungsreichen<br />

Workshops führten<br />

siedie Kinder in ihre jeweiligen<br />

Themenbereiche ein.<br />

„Die KIDI-Teilnehmer konnten<br />

sich mit verschiedenen Werkstoffen<br />

wie zum Beispiel Beton,<br />

PapieroderKunststoff beschäftigen,<br />

indie faszinierende<br />

Welt der Gase eintauchen,<br />

den Antrieb eines Motorrades<br />

kennenlernen oder sich mit<br />

Robotern beschäftigen“, fasst<br />

Dr. Axel Greiner zusammen:<br />

„Ohne dem vorbildlichen Engagement<br />

der Industriebetriebe<br />

und dem persönlichen Einsatz<br />

ihrer Mitarbeiter wäre der<br />

KIDIinseiner heutigenDimension<br />

nicht durchführbar!“ <br />

38 <strong>Technik</strong><strong>Krone</strong><br />

<strong>Technik</strong><strong>Krone</strong> 39


WERDEN<br />

DIE VIER IHR<br />

KÖPFCHEN<br />

IM BERUF<br />

BEWEISEN<br />

KÖNNEN?<br />

Unsere Industrie schaff jeden 2. Arbeitsplatz in Oberösterreich.<br />

Das soll auch in Zukunft so sein.<br />

Wir erzeugen Zukunft<br />

Die <strong>OÖ</strong>. Industrie<br />

www.wirerzeugenzukunft.at

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