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Ostbayern-Kurier_November-2017_NORD

Die Monatszeitung für Stadt und Landkreis Schwandorf.

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16 Kreis Schwandorf<br />

16 <strong>Ostbayern</strong><br />

www.ostbayern-kurier.de<br />

Sie sind am 20.11.<strong>2017</strong> 70<br />

Jahre verheiratet – man<br />

nennt dieses Ehejubiläum<br />

„Gnadenhochzeit.“ Queen<br />

Elisabeth und ihr Gatte Philip<br />

haben eine Beständigkeit,<br />

die der nachfolgenden Generation<br />

abhanden gekommen<br />

scheint: Von vier Kindern<br />

sind drei geschieden.<br />

Darüber hinaus haben sie<br />

eine Langlebigkeit, die auf<br />

der weiblichen Seite vererbt<br />

wird, nicht jedoch auf der<br />

männlichen. Queen Victoria<br />

überlebte ihren Albert um<br />

40 Jahre, Queen Mom,<br />

verstorben mit 101 Jahren,<br />

ihren Gemahl George um<br />

50 Jahre, Queen Mary und<br />

Queen Alexandra überlebten<br />

die Gatten ebenfalls.<br />

Seit aus Elisabeth Queen<br />

Elisabeth wurde, ist Philip ihr<br />

Prinzgemahl und folgt ihr bei<br />

offiziellen Anlässen mit zwei<br />

Schritten Abstand.<br />

Selbstverständlich gab es<br />

auch in dieser Ehe Probleme,<br />

allerdings wurden nur<br />

wenige publik. So konnte<br />

Philip den Fimmel seiner<br />

Frau für Hunde und Pferde<br />

nicht leiden. Auch die Reduzierung<br />

auf die Rolle des<br />

Prinzgemahls war anfangs<br />

schwer zu akzeptieren. Er<br />

fragte einen Arbeiter nach<br />

dessen Aufstiegschancen.<br />

„Da muss schon mein Boss<br />

sterben“, war die Antwort.<br />

„Genau wie bei mir“, darauf<br />

die Entgegnung von Philip.<br />

Ob es stimmt, dass der<br />

Lieb esGeschichten<br />

von Petra Sippel<br />

Der ewige Prinz<br />

Ein echter Prinz hat‘s oft nicht leicht<br />

Philip und Elisabeth im Wandel der Zeit.<br />

gutaussehende Herr anfangs<br />

gelegentlich in anderen Revieren<br />

gewildert hat? Einem<br />

Journalisten sagte er: „Wie<br />

soll das gehen? Seit 1947<br />

läuft mir ständig ein Sicherheitsbeamter<br />

hinterher!”<br />

Der Prinzgemahl ging im<br />

August dieses Jahres offiziell<br />

in Rente, im Alter von 96 Jahren.<br />

Ehegemahl bleibt er bis<br />

zuletzt und vielleicht gelingt<br />

ihm etwas, was seinen Vorgängern<br />

versagt blieb: seine<br />

Ehefrau zu überleben.<br />

Wie sieht’s sonst im Adel<br />

aus? Prinz Henrik von Dänemark<br />

hat verfügt, dass er nur<br />

ins gleiche Grab wie seine<br />

Frau will, wenn er vorher<br />

den Königstitel erhält. Prinz<br />

Claus von Holland starb vor<br />

einigen Jahren, er litt an Depressionen.<br />

Ein echter Prinz<br />

hat’s oft nicht leicht.<br />

Ein weiterer Prinz des<br />

Monats <strong>November</strong> ist der<br />

Faschingsprinz, davon gibt<br />

es in der Oberpfalz einige.<br />

Einer, der gerne den Prinzen<br />

gibt und Spaß am Fasching<br />

hat, ist Markus Söder. Seine<br />

Verkleidungen reichen von<br />

Shrek über Stoi ber bis hin<br />

zu Eisbär Flocke. Den Orden<br />

wider den tierischen Ernst<br />

nahm er als König Ludwig<br />

von Bayern entgegen – da<br />

hat er die Thronbesteigung<br />

schon mal geübt. Warten wir<br />

ab, ob aus dem fränkischen<br />

Skrek ein echter Kini der<br />

Bayern wird…<br />

Liebe und Freundschaft<br />

„Nur mit Lieb‘ gedenk ich Dein“ – Papier-Kostbarkeiten ausgestellt<br />

Neukirchen b. Hl. Blut.<br />

Die neue Ausstellung des<br />

Wallfahrtsmuseums „Nur<br />

mit Lieb‘ gedenk ich Dein“<br />

zeigt, dass Liebe und<br />

Freundschaft als hervorragende<br />

menschliche Tugenden<br />

schon immer ihren<br />

Niederschlag in Dichtung,<br />

Musik und bildender Kunst<br />

fanden.<br />

Einem weitverbreiteten<br />

Freundschaftskult begegnete<br />

man im 19. Jahrhundert.<br />

Liebenswerte Äußerungen<br />

dessen sind Stammbücher<br />

und Glückwunschkarten.<br />

Versehen mit Stichen oder<br />

kolorierten Zeichnungen,<br />

enthalten diese Blätter Verse<br />

und Sentenzen zu Wesen<br />

und Wert der Freundschaft. Füllhörnern,<br />

Der Austausch dieser in<br />

zahlreichen Versionen hergestellten<br />

Geschenkartikel<br />

wurde zum gesellschaftlichen<br />

Brauch.<br />

Kreisheimatpfleger Hans<br />

Wrba gab bei der Eröffnung<br />

eine Einführung in die<br />

Ausstellung. In der Biedermeierzeit<br />

(1815 bis 1848)<br />

fand ein Rückzug ins Private<br />

statt, was den Familien- und<br />

Freundschaftskult mit sich<br />

brachte. Es gab das Bedürfnis,<br />

diesem Kult ein Denkmal<br />

zu setzen. Dies zeigt sich in<br />

der 72. Sonderausstellung<br />

des Wallfahrtsmuseums.<br />

Graphische Bildchen als<br />

Freundschafts- und Liebesgaben,<br />

meist religiösen<br />

Inhalts, hatten bereits eine<br />

lange Tradition, so Wrba. Die<br />

ältesten Kartengeschenke<br />

sind Neujahrsbildchen, die<br />

schon vom 15. Jahrhundert<br />

Die Besucher können in der Ausstellung zum Beispiel eine<br />

Hebelzukarte ausprobieren.<br />

an bezeugt sind, sowie das<br />

„kleine Andachtsbild“. Deren<br />

dekorative Ausgestaltung mit<br />

Blumengirlanden<br />

und Engelchen lieferte<br />

die Vorlagen für die neuartigen<br />

Glückwunschkarten.<br />

Im geistlichen Schenkbild<br />

des 18. Jahrhunderts vermischten<br />

sich religiöse und<br />

weltliche Symbole. Oft ergaben<br />

sich recht wunderliche<br />

Verquickungen himmlischer<br />

und irdischer Liebe.<br />

Die Ausstellung, die bis April<br />

2018 zu sehen ist, zeigt anhand<br />

kostbarer Stücke des<br />

18. Jahrhunderts, wie die<br />

Glückwunschkarte die Funktionen<br />

der barocken Andachtsbilder<br />

übernahm. Die<br />

breite Palette biedermeierlicher<br />

Erzeugnisse reicht von<br />

Glückwunschbillets, Liebesbriefen,<br />

Freundschaftsbildern<br />

und Taufbriefen bis zu kleinen<br />

Stammbuchkassetten,<br />

den Vorläufern des Poesiealbums.<br />

Auch Wallfahrtsandenken<br />

dürfen nicht fehlen.<br />

Außerdem sind industriell<br />

geschaffene Produkte der<br />

letzten Jahrzehnte des 19.<br />

Jahrhunderts wie Oblaten<br />

und Lackbildchen oder<br />

aufstellbare Silhouettenkarten<br />

ausgestellt. Neben<br />

einfachen Bildbillets gab es<br />

Klappbilder, Faltbilder und<br />

mechanische Billets wie Hebelzug-<br />

oder Drehkarten, die<br />

durch raffinierte Zugstreifen<br />

die Verwandlung der abgebildeten<br />

Szenerie ermöglichen.<br />

Als Erzeugnisse von höchstem<br />

Luxus galten die „Wiener<br />

Kunstbillets“. Die Ausstellung<br />

zeigt wertvolle Kostbarkeiten<br />

aus einer privaten<br />

Sammlung, die sonst kaum<br />

zu sehen sind, freut sich Bürgermeister<br />

Markus Müller.<br />

Das Museum ist Dienstag<br />

bis Freitag von 9 bis 12 Uhr<br />

und von 13 bis 17 Uhr sowie<br />

Samstag und Sonntag von<br />

10 bis 12 Uhr und von 13 bis<br />

16 Uhr geöffnet. Bis 15.12. ist<br />

es nur Dienstag bis Freitag<br />

g e ö ff n e t . Karin Hirschberger<br />

Bonjour Kultour • Petra Sippel<br />

Liebesführungen, Kindergeburtstage & mehr<br />

Franz-Liszt-Str. 8 • 93128 Regenstauf<br />

Tel. 0 94 02/500 696<br />

Kreisheimatpfleger Hans Wrba führte in die Ausstellung<br />

ein, hier mit Bürgermeister Markus Müller und Museumsleiter<br />

Günther Bauernfeind.<br />

Auch die Vorläufer des<br />

Poesiealbums sind in der<br />

Ausstellung zu sehen.

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