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ego Magazin Bitburg Ausgabe 27

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Das Nest der<br />

Schwarzstörche<br />

liegt hoch IM<br />

Geäst der Bäume<br />

in einem rucksack geht<br />

es für die schwarzstorchbabys<br />

zurück ins nest<br />

Schwarze Seltenheiten<br />

: Die Eifel als Heimat der Schwarzstörche<br />

w Sabrina Lambers, Patric Lorgè I Roland Zehren, Wiltrud, dieter76<br />

Im Gegensatz zu ihren weißen Verwandten<br />

kennen nur wenige Menschen<br />

den Schwarzstorch. Das liegt vor allem<br />

daran, dass sie empfindlicher als ihre<br />

Artgenossen und daher sehr selten zu<br />

sehen sind. In ganz Deutschland gibt es<br />

nur einige wenige Hundert Brutpaare.<br />

Der Nationalpark Eifel kann sich daher<br />

mehr als glücklich schätzen, dass bereits<br />

seit einigen Jahrzehnten wieder<br />

regelmäßig Paare der Schwarzstörche in<br />

seinen Gefilden brüten.<br />

Das spricht nicht nur für eine enorme<br />

Artenvielfalt im Nationalpark Eifel, sondern<br />

vor allem für ein gutes Öko-Klima.<br />

Denn hier brüten die störungsempfindlichen<br />

Schwarzstörche seit einigen Jahrzehnten<br />

wieder regelmäßig, nachdem<br />

sie rund hundert Jahre lang als ausgerottet<br />

galten. Vor allem menschliche Einflüsse<br />

machen es dem Schwarzstorch<br />

schwer, in Deutschland sesshaft zu werden.<br />

Die scheue Vogelart bevorzugt als<br />

Lebensraum große und möglichst alte<br />

Wälder mit Wiesenflächen und kleineren<br />

Gewässern, fernab von Menschen<br />

und Windparks – im eng besiedelten<br />

Deutschland nicht oft zu finden. Da die<br />

Schwarzstörche sehr empfindlich sind,<br />

ist es daher für Besucher des Nationalparks<br />

Eifel auch besonders wichtig, das<br />

Wegegebot zu beachten. Schon kleinste<br />

Störungen können dafür sorgen, dass<br />

die Altvögel ihre Horstbäume aufgeben<br />

und nach einem neuen Brutplatz<br />

suchen. Das ist auch der Grund für die<br />

geringe Population der Schwarzstörche<br />

in Deutschland. Denn gebrütet wird 35<br />

Tage lang und die Jungstörche bleiben<br />

dann noch einmal 60 Tage im heimischen<br />

Nest, bevor sie ausgewachsen und<br />

flugfähig sind. Die Schwarzstörche gehören,<br />

wie viele Vogelarten in Deutschland,<br />

zu den Zugvögeln und treten etwa<br />

Anfang August, den langen Weg nach<br />

Westafrika an. Die Reise über Gibraltar<br />

treten die Jungtiere ganz alleine an. Woher<br />

sie den Weg kennen, bleibt bisher<br />

ihr Geheimnis.<br />

Diese Erkenntnisse stammen aus der<br />

Beringung, d.h. der individuellen Markierung<br />

der Störche mit Ringen, auf<br />

denen ein Code eingestanzt wurde. Zusätzlich<br />

setzten Forscher in Luxemburg<br />

Satellitensender ein, welche die Vögel<br />

nicht stören, mit deren Hilfe aber die<br />

genauen Zugrouten erforscht werden<br />

konnten.<br />

Die Jungtiere der Schwarzstörche<br />

kann man übrigens buchstäblich als<br />

ausgewachsener<br />

schwarzstorch<br />

„Grünschnäbel“ bezeichnen. Denn anders<br />

als die ausgewachsenen Tiere mit leuchtend<br />

rotem Schnabel ist ihrer in den ersten<br />

Lebensmonaten gelblich-grün gefärbt.<br />

Die Fotos stammen von der Beringung<br />

von Jungstörchen, welche von ausgebildeten<br />

Ornithologen durchgeführt wird, unter<br />

strenger Berücksichtigung der nötigen<br />

Schutzmaßnahmen.<br />

Falls Sie einen beringten Schwarzstorch<br />

beobachten oder gar fotografieren können,<br />

dann schicken Sie Ihre Beobachtung<br />

an: Patric Lorgé, patlor@naturemwelt.lu •<br />

42 <strong>ego</strong> N°<strong>27</strong>/2017 Schwarzstorch<br />

<strong>ego</strong> N°<strong>27</strong>/2017 Schwarzstorch 43

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