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stahlmarkt 02.2013 (Februar)

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Informationen aus Stahlindustrie,<br />

Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH.<br />

Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />

PVSt, Deutsche Post AG,<br />

Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />

<strong>02.2013</strong><br />

WWK<br />

WWK<br />

WWK<br />

Stahlhandel & Stahl-Service-Center: Strategien zum Erfolg<br />

Lager, Logistik, Fertigung: immer enger verzahnt<br />

Nichtrostender Stahl: beliebt bei Architekten<br />

BRUNZEL<br />

ROHRE AUS DÜSSELDORF<br />

Dortmund · www.saz-stahl.de<br />

EUROPEAN<br />

EDITION<br />

Steel


4 K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


Editorial K 5<br />

Rasch durch die Flaute<br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 6707-538<br />

<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

WWK Die »Wintergrundlinien 2013« des Deutschen Instituts<br />

für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) – Anfang des<br />

Jahres veröffentlicht – senden hoffnungsvolle Signale.<br />

Dort heißt es u. a.:<br />

Die Krise im Euroraum dämpft die Konjunktur nur<br />

vorübergehend.<br />

In der Weltwirtschaft findet Erholung zunächst vor<br />

allem in Schwellenländern statt.<br />

Die deutsche Wirtschaft überwindet die Flaute rasch.<br />

»2014 brummt der Laden wieder«.<br />

WW K Auch wenn das reale Bruttoinlandsprodukt dieses<br />

Jahr um weniger als 1 % steigen werde, dürfte sich die<br />

wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden Quartalen<br />

deutlich beschleunigen, schreibt das DIW. Belastungsfaktoren<br />

bleiben die Eurokrise und entsprechend<br />

schwierige Finanzierungsbedingungen in den Krisenländern.<br />

Außerhalb Europas, besonders in den großen<br />

Schwellenländern, sei aber bereits eine Belebung zu<br />

verzeichnen, die auch den deutschen Exporten entgegenkomme<br />

und die Investitionsbereitschaft wieder<br />

unterstütze.<br />

WW K Für die Stahlindustrie in Deutschland erwartet die<br />

Wirtschaftsvereinigung (WV) Stahl eine Erholung im<br />

Verlauf des Jahres. »Die Anzeichen für eine Stabilisierung<br />

der Stahlkonjunktur haben sich verdichtet«, heißt<br />

es in einer Mitteilung der WV Stahl vom Januar. Nachdem<br />

im letzten Jahr 42,7 Mill. t Rohstahl (– 4 %) produziert<br />

wurden, wird für 2013 »mit einer weitgehend<br />

stabilen Produktion mit Tendenzen zu einer leichten<br />

Aufwärtsbewegung (43,0 Mill. t)« gerechnet.<br />

WW K Auf welche Chancen und Risiken sich die Stahlbranche<br />

in diesem Jahr einstellen muss, werden uns in<br />

den nächsten Wochen einige richtungsweisende Konferenzen<br />

zeigen: Die 17. Handelsblatt-Jahrestagung<br />

»Stahlmarkt 2013« vom 13. bis 14. <strong>Februar</strong> dürfte ein<br />

wichtiges Barometer werden, wenn es darum geht, wie<br />

sich die Stahlmärkte im Verlauf des Jahres entwickeln.<br />

Speziell für die Edelstahlbranche geben die Düsseldorfer<br />

Edelstahltage vom 20. bis 21. <strong>Februar</strong> Aufschluss über<br />

Trends und Perspektiven. Und am 13. März können sich<br />

auf der 9. Stahlgesprächsrunde des Stahlhandels-Instituts,<br />

Meerbusch, vor allem Stahlhändler und Service-<br />

Center über das strategische wie operative Stahlgeschäft<br />

austauschen. Mehr finden Sie in unserer Tabelle<br />

»Stahltermine« auf Seite 68.<br />

Rohstahlproduktion in Deutschland (Mill. t)<br />

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Quelle: WV Stahl<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


6 K<br />

INHALT <strong>02.2013</strong><br />

SEITENBLICK<br />

8 Insolvenz als Chance<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

10 Konjunkturelle Rahmenbedingungen bleiben schwierig<br />

12 Der WTO-Beitritt Russlands<br />

14 Von Russland nach Europa<br />

16 Ehrgeizige Ziele bis 2020<br />

18 Stahlwerke in Übersee werden abgeschrieben<br />

LÄNDERBERICHT<br />

20 Industrieproduktion in Europa sehr unterschiedlich<br />

22 Neue Firmenschriften<br />

BRANCHENBERICHT<br />

24 Maschinenbau für 2013 gedämpft optimistisch<br />

25 Export treibt Wachstum der europäischen<br />

Werkzeugmaschinenindustrie<br />

26 Autoindustrie: »Der Gegenwind nimmt zu«<br />

SPECIAL: STAHLHANDEL & STAHL-SERVICE-CENTER<br />

30 In der Nische erfolgreich<br />

34 Eines der modernsten Formstahlcenter Europas<br />

38 Neuausrichtung als Lösungsanbieter<br />

40 Italienische Spezialität: lackierte Rohre<br />

SPECIAL: LOGISTIK, LAGERTECHNIK, HANDHABUNG<br />

42 Lager, Logistik und Fertigung immer enger verzahnt<br />

52 Lücke zwischen Haken und Last geschlossen<br />

SPECIAL: EDELSTAHL<br />

60 Nichtrostender Stahl in Stadtgestaltung und Landschaftsarchitektur<br />

64 Nichtrostende Stähle – eine Erfolgsgeschichte<br />

67 Outokumpu hat Inoxum-Transaktion abgeschlossen<br />

RUBRIKEN<br />

68 StahlTermine<br />

69 Veranstaltungen<br />

71 VIP<br />

72 Inserentenverzeichnis<br />

74 Vorschau / Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


worldsteel-Report K 7<br />

Weltrohstahlproduktion im Dezember 2012<br />

MODERN UND INNOVATIV<br />

Stahlhändler und Service-Center<br />

setzen auf Innovationen, so z. B.<br />

auf ein Formstahlcenter oder eine<br />

Fasenschleifanlage. Unternehmen,<br />

die in der Nische besonders<br />

erfolgreich sind, können sogar<br />

weltweit punkten.<br />

LOGISTIK Die komplexen<br />

Prozesse zwischen Lager und<br />

Produktion rücken immer stärker<br />

in den Fokus. Daher müssen die<br />

logistischen Material- und<br />

Warenflüsse auf den Prüfstand<br />

gestellt werden.<br />

30<br />

42<br />

60<br />

EDEL UND NACHHALTIG<br />

Edelstahl Rostfrei verbindet<br />

modernes Design und hochwertige<br />

Ausstrahlung mit allen Facetten<br />

nachhaltiger Gestaltung. Der Werkstoff<br />

ist beliebt in Stadtgestaltung<br />

und Landschaftsarchitektur.<br />

Fotos: M. Helzel, Kasto, Kerschgens<br />

J Die 62 an worldsteel berichtenden Länder<br />

repräsentieren etwa 98 % der Weltrohstahlproduktion<br />

2011 in 1.000 t.<br />

e – geschätzt<br />

Dezember<br />

2012<br />

November<br />

2012<br />

Dezember<br />

2011<br />

% Veränd.<br />

Dez. 12/11<br />

12 Monate<br />

2012 2011<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Belgien 630 560 481 30,9 7.385 8.026 – 8,0<br />

Bulgarien 40 55 e 64 – 37,4 632 835 – 24,3<br />

Deutschland 3.064 3.446 3.022 1,4 42.661 44.284 – 3,7<br />

Finnland 290 293 322 – 9,7 3.759 3.989 – 5,8<br />

Frankreich 972 1.272 1.111 – 12,5 15.607 15.784 – 1,1<br />

Griechenland 75 e 100 e 101 – 25,7 1.255 1.934 – 35,1<br />

Großbritannien 824 818 667 23,6 9.756 9.478 2,9<br />

Italien 1.699 2.238 2.030 – 16,3 27.227 28.735 – 5,2<br />

Luxemburg 170 e 200 e 123 37,8 2.230 2.521 – 11,6<br />

Niederlande 580 e 560 e 588 – 1,3 6.870 6.937 – 1,0<br />

Österreich 575 616 457 26,0 7.421 7.474 – 0,7<br />

Polen 549 570 748 – 26,6 8.366 8.779 – 4,7<br />

Rumänien 320 e 310 e 311 2,9 3.780 3.835 – 1,4<br />

Schweden 314 344 374 – 16,2 4.326 4.867 – 11,1<br />

Slowakei 302 309 279 8,2 4.403 4.236 3,9<br />

Slowenien 25 55 e 34 – 25,2 632 648 – 2,4<br />

Spanien 806 1.049 818 – 1,5 13.628 15.504 – 12,1<br />

Tschechien 396 350 459 – 13,6 5.072 5.583 – 9,2<br />

Ungarn 108 117 141 – 23,3 1.543 1.746 – 11,6<br />

Weitere EU-Länder (27) (e) 235 e 248 e 165 42,3 2.815 2.439 15,4<br />

European Union (27) 11.975 13.510 12.294 – 2,6 169.367 177.634 – 4,7<br />

Bosnien-Herzegovina 65 57 61 6,1 700 649 8,0<br />

Kroatien 10 e 0e 0 – 30 96 – 68,6<br />

Mazedonien 30 10 e 30 0,7 217 386 – 43,8<br />

Norwegen 41 70 e 45 – 9,8 685 600 14,2<br />

Serbien – 0 72 – 100,0 346 1.324 – 73,9<br />

Türkei 2.845 2.984 3.112 – 8,6 35.885 34.107 5,2<br />

Europa außer EU 2.991 3.121 3.320 – 9,9 37.862 37.161 1,9<br />

Kasachstan 280 e 365 e 328 – 14,7 3.850 4.699 – 18,1<br />

Moldawien 30 e 30 e 30 0,0 330 313 5,5<br />

Russland 5.788 5.528 5.995 – 3,5 70.608 68.852 2,5<br />

Ukraine 2.532 2.691 2.804 – 9,7 32.911 35.332 – 6,9<br />

Usbekistan 55 e 70 e 54 2,6 735 733 0,3<br />

Weißrussland 240 e 235 e 216 11,0 2.745 2.614 5,0<br />

C.I.S. (6) 8.925 8.919 9.427 – 5,3 111.179 112.543 – 1,2<br />

El Salvador 10 9e 9 11,1 103 97 6,2<br />

Guatemala 33 30 e 48 – 31,3 334 445 – 24,9<br />

Kanada 1.200 e 1.120 e 1.044 14,9 13.730 12.967 5,9<br />

Kuba 30 25 e 18 66,7 317 282 12,4<br />

Mexiko 1.700 e 1.500 e 1.544 10,1 18.180 18.101 0,4<br />

Trinidad und Tobago 40 e 43 45 – 10,6 610 603 1,1<br />

USA 7.074 6.696 7.484 – 5,5 88.598 86.398 2,5<br />

Nordamerika 10.087 9.423 10.192 – 1,0 121.872 118.893 2,5<br />

Argentinien 334 395 456 – 26,7 4.995 5.611 – 11,0<br />

Brasilien 2.604 2.844 2.675 – 2,6 34.682 35.221 – 1,5<br />

Chile 134 150 e 101 32,7 1.684 1.615 4,3<br />

Ecuador 57 50 e 49 16,3 536 522 2,7<br />

Kolumbien 115 90 e 108 6,5 1.323 1.287 2,8<br />

Paraguay 5 4e 3 66,7 44 30 46,7<br />

Peru 88 85 e 93 – 5,4 973 926 5,1<br />

Uruguay 15 10 e 8 87,5 138 81 70,4<br />

Venezuela 251 220 e 229 9,6 2.554 3.073 – 16,9<br />

Südamerika 3.603 3.848 3.721 – 3,2 46.929 48.366 – 3,0<br />

Ägypten 587 548 566 3,7 6.627 6.485 2,2<br />

Algerien 15 e 25 e 51 – 70,8 510 551 – 7,5<br />

Iran 1.189 1.222 1.169 1,6 14.463 13.197 9,6<br />

Marokko 45 e 50 e 60 – 25,1 530 654 – 18,9<br />

Saudi- Arabien 451 437 463 – 2,7 5.203 5.275 – 1,4<br />

Südafrika 570 e 560 e 568 0,4 7.120 7.546 – 5,7<br />

Afrika/Mittlerer Osten 2.857 2.842 2.878 – 0,7 34.453 33.709 2,2<br />

China (1) 57.656 57.471 53.548 7,7 716.542 694.812 3,1<br />

Indien 6.600 e 6.400 e 6.296 4,8 76.720 73.590 4,3<br />

Japan 8.569 8.498 8.403 2,0 107.235 107.601 – 0,3<br />

Südkorea 5.811 5.626 6.013 – 3,4 69.321 68.519 1,2<br />

Taiwan, China 1.770 e 1.550 e 1.892 – 6,4 20.660 20.178 2,4<br />

Asien 80.406 79.545 76.152 5,6 990.477 964.701 2,7<br />

Australien 368 405 345 6,6 4.893 6.404 – 23,6<br />

Neuseeland 83 68 79 4,2 912 844 8,1<br />

Ozeanien 450 473 424 6,2 5.805 7.248 – 19,9<br />

Gesamt (62 Länder) 121.293 121.681 118.408 2,4 1.517.945 1.500.254 1,2<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


8 K<br />

SEITENBLICK<br />

Insolvenz als Chance<br />

Vor knapp einem Jahr ist das neue Insolvenzrechtsgesetz in Kraft getreten.<br />

Es soll Unternehmen, die sich in einer Schieflage befinden, Anreize geben,<br />

frühzeitig Insolvenz anzumelden und so die Chancen für eine Sanierung<br />

verbessern. Denn viele Unternehmen wären zu retten, wenn ihre Chefs mit<br />

dem Gang zum Amtsgericht nicht warten würden, bis die Liquidität auf den<br />

Inhalt der Portokasse geschrumpft ist.<br />

WW K Karl-Heinz Thiele, Chef und Eigentümer<br />

einer Eisengießerei im westfälischen<br />

Bünde, hat im Frühjahr 2012 Mut bewiesen.<br />

Als sein Unternehmen in Zahlungsnöte ge -<br />

riet, ging er zum Amtsgericht und beantragte<br />

Insolvenz. Die Alternative wäre gewesen,<br />

weiter zu »wurschteln« – in der vagen Hoffnung,<br />

dass alles gut werden würde. Mutig<br />

war seine Entscheidung deshalb, weil der<br />

vom Großvater gegründete Betrieb im Ort<br />

»eine große Nummer« war. Und Thiele<br />

wusste, dass ihm als vermeintlichem Pleitier<br />

ein unangenehmes Spießrutenlaufen bevorstehen<br />

würde. Trotzdem hat er Insolvenz<br />

angemeldet. Zum Glück, kann der Unternehmer<br />

heute sagen. Denn der frühzeitige<br />

Gang zum Amtsgericht eröffnete ihm die<br />

Chance, sein Unternehmen im Rahmen<br />

eines Insolvenzplanverfahrens zu sanieren.<br />

Mit ihm als Geschäftsführer und unter Aufsicht<br />

eines vom Gericht bestellten Sachwalters.<br />

Möglich machte dies die im März 2012 in<br />

Kraft getretene Reform des Insolvenzrechts.<br />

Sie will Anreize schaffen, dass Unternehmen,<br />

die sich in einer Schieflage befinden,<br />

frühzeitig Insolvenz anmelden. Das verbessert<br />

die Chancen für eine Sanierung –<br />

wovon am Ende alle profitieren, vor allem<br />

Mitarbeiter und Gläubiger. Bisher ist es leider<br />

häufig so, dass viele Unternehmen erst<br />

dann einräumen, in Not zu sein, wenn es<br />

fast zu spät ist. Bis zum Schluss vertrauen sie<br />

Beratern, die ihnen mitunter wider besseres<br />

Wissen einflüstern, eine Rettung sei möglich<br />

– und dabei nicht selten vor allem ihr eigenes<br />

Honorar im Blick haben. Oder sie fürchten,<br />

nach Anmeldung der Insolvenz an<br />

einen Verwalter zu geraten, der vorrangig<br />

an einer raschen Abwicklung des Unternehmens<br />

interessiert ist. Etwa, weil er zu wenig<br />

geübt ist in der Sanierung von insolventen<br />

Unternehmen. Oder, weil ihm dies mit Blick<br />

auf seine Vergütung als die attraktivere Variante<br />

erscheint.<br />

»<br />

Die<br />

größere Möglichkeit der<br />

Einflussnahme von Gläubigern<br />

hat sich schon jetzt bewährt.<br />

Diese Bedenken wollte der Gesetzgeber<br />

mit der Neufassung des Insolvenzrechts zerstreuen.<br />

Konkret etwa dadurch, dass er den<br />

Gläubigern erlaubt, auf die Bestellung eines<br />

Insolvenzverwalters Einfluss zu nehmen,<br />

was früher allein Sache des Gerichts war.<br />

Nach knapp einem Jahr ist festzustellen,<br />

dass die Reform ihr Ziel bisher allenfalls in<br />

Ansätzen erreicht hat. Vor allem aber müssen<br />

alle Beteiligten aufpassen, dass das neue<br />

Recht nicht die Tür öffnet zum Missbrauch.<br />

Knapp 30.000 Unternehmen haben im<br />

vergangenen Jahr Insolvenz angemeldet.<br />

Davon eigneten sich nach Ansicht von Fachleuten<br />

gut 1.000 Unternehmen aufgrund<br />

ihrer Größe und wirtschaftlichen Situation<br />

für eine Sanierung unter Insolvenzbedingungen.<br />

Tatsächlich aber haben nur etwa<br />

200 Unternehmen von den neuen Möglichkeiten<br />

Gebrauch gemacht. Oft geschah das<br />

aus Unwissenheit oder weil sie den falschen<br />

Beratern vertraut haben. Darunter waren<br />

hier und da Insolvenzverwalter, denn auch<br />

sie müssen sich erst an die neue Zeitrechnung<br />

gewöhnen. Das fällt manchem gestandenen<br />

Juristen schwer, der plötzlich nur<br />

noch als eine Art Aufsichtsrat achtgeben<br />

soll, dass der Geschäftsführung keine groben<br />

Schnitzer unterlaufen. Zum Machtverlust<br />

kommt der Einkommensverlust, da sich<br />

die Vergütung des Sachwalters nun nicht<br />

mehr zwangsläufig an der Höhe der Insolvenzmasse<br />

orientiert und nicht mehr vom<br />

Gericht festgesetzt wird. Vielmehr handelt<br />

er sein Honorar mit dem Sanierungskandidaten<br />

aus. Zweistellige Millionenbeträge,<br />

wie sie die Insolvenzverwalter von Schlecker<br />

und Karstadt kassierten, dürften künftig<br />

kaum mehr möglich sein. Das ist gut so –<br />

nicht zuletzt auch für das angekratzte Image<br />

der Insolvenzverwalter. In der Öffentlichkeit<br />

kommen Millionenhonorare nicht gut an,<br />

wenn zuvor tausende Mitarbeiter ihre<br />

Arbeitsplätze verloren haben.<br />

Bewährt hat sich schon jetzt die stärkere<br />

Einflussnahmemöglichkeit der Gläubiger. Sie<br />

können einen Insolvenzverwalter vorschlagen,<br />

wobei das letzte Wort der Insolvenzrichter<br />

hat. Er muss kompetent und mutig<br />

genug sein, einen Wunschkandidaten abzulehnen,<br />

wenn er den Eindruck hat, dass dieser<br />

möglicherweise nicht die Interessen aller<br />

Gläubiger gleichermaßen berücksichtigt.<br />

Sonst missbrauchen einzelne Gläubigergruppen<br />

das neue Recht mithilfe gutmütiger<br />

Verwalter für ihre Zwecke.<br />

Die Reform wird Wirkung zeigen. Manches<br />

angeschlagene Unternehmen wird früher<br />

Insolvenz anmelden und so seine Sanierungschancen<br />

verbessern. Aber das passiert<br />

nicht im Handumdrehen. Denn die größte<br />

Hürde kann keine Gesetzesnovelle beseitigen:<br />

Die Insolvenz bleibt ein Stigma. Wer<br />

sich darüber hinwegsetzt, braucht Mut. So<br />

wie Eisengießerei-Inhaber Thiele aus Bünde.<br />

ber<br />

(sm 130204753) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


K 9


10 K Steel International<br />

Konjunkturelle Rahmenbedingungen<br />

bleiben schwierig<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl sieht Erholung im Laufe des Jahres<br />

Düsseldorf. 2012 war für die Stahlindustrie in Deutschland ein<br />

schwieriges Jahr. Durch die Zuspitzung der Eurostaatsschuldenkrise<br />

entstand eine konjunkturelle Verunsicherung, die Händler und Verarbeiter<br />

dazu brachte, vorsichtig zu disponieren. Im Laufe des Jahres erwartet die<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl jedoch eine Erholung für die Branche.<br />

WW K »2013 ist vor dem Hintergrund der<br />

gegenwärtigen allgemeinen wirtschaftlichen<br />

Lage noch nicht mit einer durchgreifenden<br />

Erholung der Stahlkonjunktur zu<br />

rechnen«, sagt Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident<br />

der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Er<br />

erwartet aber, dass sich im zweiten Halbjahr<br />

die Auftriebskräfte im verarbeitenden Ge -<br />

werbe durchsetzen werden.<br />

Der Stahlmarkt startete zudem mit niedrigen<br />

Lagerbeständen in das neue Jahr. »Vor<br />

allem im ersten Quartal werden Lagerergänzungen<br />

zu einer Belebung der Stahlnachfrage<br />

führen«, so der Verbandspräsident. 2013<br />

werde die Marktversorgung mit Walzstahlerzeugnissen<br />

um voraussichtlich 1 bis 2 %<br />

zunehmen und die Rohstahlproduktion um<br />

1 % auf rd. 43,0 Mill. t ausgeweitet.<br />

In den Konjunkturindikatoren Ende 2012<br />

sah Kerkhoff eine Bestätigung dieser Prognose.<br />

Die Rohstahlproduktion hatte sich im<br />

November und Dezember 2012 auf dem<br />

Niveau des Vorjahres stabilisiert. Davor war<br />

sie zehn Monate gesunken. Zudem waren<br />

schließlich mehr Aufträge in der Stahlindustrie<br />

zu verzeichnen. Die Bestellungen lagen<br />

im Oktober und im November 2012 6 %<br />

über dem Vorjahreszeitraum. Auch die<br />

Lagerbereinigung schritt voran. Von Mai<br />

2012 bis Dezember 2012 sanken die Lagerbestände<br />

im Distributionssektor um 13 %.<br />

Hoffnungsvolle Kundenbranchen<br />

Wichtige Kundenbranchen senden hoffnungsvolle<br />

Signale für die Stahlkonjunktur:<br />

Für 2013 erwarten sowohl der Verband der<br />

deutschen Automobilindustrie (VDA) als<br />

auch der Verband des Deutschen Maschinen-<br />

und Anlagenbaus (VDMA) einen Produktionszuwachs.<br />

Die Aussichten sind angesichts<br />

des Booms im Wohnungsbau, der<br />

Erholung im öffentlichen Bau und einer<br />

stabilen Lage im Wirtschafts- und Stahlbau<br />

in der Bauindustrie positiv. Diese gerade<br />

erwähnten Branchen stehen für rd. 80 %<br />

des Stahlbedarfs in Deutschland.<br />

Schwierige Rahmenbedingungen<br />

Trotz dieser Hoffnungsschimmer bleiben die<br />

konjunkturellen Rahmenbedingungen für<br />

2013 jedoch eher schwierig. Laut Kerkhoff<br />

trifft das v. a. auf den europäischen Stahlmarkt<br />

zu. In der EU werde die Marktversorgung<br />

mit Walzstahl voraussichtlich auf<br />

einem niedrigen Niveau stagnieren. Insbesondere<br />

in den südlichen Ländern der EU<br />

werde der Markt auch 2013 schrumpfen,<br />

wobei der Rückgang geringer als 2012 sein<br />

wird, prognostiziert Kerkhoff.<br />

International zuversichtlicher<br />

Kerkhoff sieht die Entwicklung für die internationalen<br />

Stahlmärkte zuversichtlicher:<br />

»Die globale Marktversorgung legt voraussichtlich<br />

um rd. 4 % zu, die Rohstahlproduktion<br />

wird mit einer ähnlichen Rate auf<br />

rd. 1,6 Mrd. t steigen.« Dabei spielt für die<br />

Erholung 2013 die wieder etwas dynamischer<br />

verlaufende Konjunktur in den<br />

Schwellenländern, in erster Linie in China,<br />

eine große Rolle.<br />

Der weltweite Kapazitätsaufbau gibt<br />

jedoch Anlass zur Sorge. Insbesondere in<br />

China werden 2013 wieder umfangreiche,<br />

zusätzliche Rohstahlkapazitäten in Betrieb<br />

gehen. In Europa ist Kerkhoff zufolge ein<br />

Ungleichgewicht zwischen Angebot und<br />

Nachfrage entstanden, das aus der Wirtschaftskrise<br />

resultiert. Entscheidend sei es<br />

nun, zu verhindern, dass aus ungenutzten<br />

Kapazitäten dauerhafte Überkapazitäten<br />

werden, die mit staatlicher Unterstützung<br />

gegen den Markt gehalten werden.<br />

(sm 130204726) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


Steel International K 11<br />

L STEEL TICKER<br />

SWEDISH STEEL PRIZE GEHT<br />

AN A-WARD ATTACHMENTS<br />

Stockholm. Das neuseeländische Unternehmen<br />

A-Ward Attachments Ltd. hat den Swedish<br />

Steel Prize 2012 gewonnen. In zweijähriger<br />

Arbeit entwickelte das Unternehmen mit hochfestem<br />

Stahl ein flexibles System zur Komprimierung<br />

und Beladung von Metallschrott in Container.<br />

Die Jury des von SSAB ausgerichteten Preises<br />

zeigte sich vor allem von der Umweltverträglichkeit<br />

des neuen Systems begeistert. »A-Ward<br />

vereint die Vorteile von hochfestem Stahl in einer<br />

innovativen und durchdachten Konstruktionslösung.<br />

Sowohl die Produktivität als auch die<br />

Lebensdauer konnten deutlich verbessert werden<br />

und die Produkte von A-Ward tragen zu<br />

einer nachhaltigeren Gesellschaft bei«, teilte<br />

Karl-Gustav Ramström, Vorsitzender der Preisjury<br />

und Chief Technical Officer bei SSAB, mit.<br />

Die Neuseeländer optimierten die Konstruktion<br />

eines Schrottladers, der sowohl das Handling<br />

als auch den Transport von Schrott verbessert.<br />

Zum einen kann der Schrott direkt in die<br />

Container verladen werden, wodurch der Betreiber<br />

Zeit und Kosten spart. Zum anderen verringert<br />

sich durch das horizontale Beladen die<br />

Gefahr, die Container zu beschädigen. Weiterer<br />

Vorteil ist, dass die Unternehmen im Recyclingund<br />

Abfallwirtschaftssektor keine speziell angefertigten<br />

Container anschaffen müssen. Da der<br />

Betrieb mit gewöhnlichen Transportcontainern<br />

Das neuseeländische Unternehmen A-Ward Attachments Ltd. ist Preisträger des Swedish Steel<br />

Prize 2012 (Foto: SSAB / A-Ward).<br />

möglich ist, wirkt sich das System positiver auf<br />

die Umwelt aus.<br />

»Das innovative A-Ward-Mi-Slide-Produkt<br />

mag zwar eine meiner verrückten Ideen gewesen<br />

sein, doch zur Umsetzung in die Realität habe ich<br />

mich mit einem Team aus Experten für hochfesten<br />

Stahl umgeben. Das Gefühl, sein brandneues<br />

Produkt zum ersten Mal im Einsatz zu sehen und<br />

obendrein diese renommierte Auszeichnung zu<br />

erhalten, bedeutet mir sehr viel«, so Simon Ward,<br />

Managing Director bei A-Ward-Attachments. Mit<br />

dem zweiten Platz wurden die Unternehmen<br />

Gremo (Schweden) und Borcad CZ s.r.o. (Tschechische<br />

Republik) ausgezeichnet.<br />

www.ssab.com<br />

/<br />

(130204721/1)<br />

(sm 130204721) K


12 K Steel International<br />

Der WTO-Beitritt Russlands<br />

Auswirkungen auf die europäische Stahlbranche<br />

Düsseldorf (us). Nach fast 20 Jahren zäher Verhandlungen wurde<br />

Russland 2012 endlich Mitglied der Welthandelsorganisation (WTO). Über<br />

den Einfluss des russischen WTO-Beitritts auf die Stahlbranche in der EU<br />

referierte Georges Kirps, Managing Director des europäischen Stahlhandelsverbandes<br />

EUROMETAL, auf dem 2. Steel Trade Day im November 2012.<br />

WW K Zunächst gab Georges Kirps einen<br />

Überblick über die Eigenheiten der russischen<br />

Stahlbranche. Die Kapazitätsauslastung<br />

und die Ertragskraft der russischen<br />

Stahlindustrie – letztere gemessen als Ertrag<br />

auf das eingesetzte Kapital oder ROCE – liegen<br />

deutlich über dem weltweiten Durchschnitt.<br />

Ein Grund dafür ist die gute Versorgungslage<br />

bei den Rohstoffen: Sowohl bei<br />

Eisenerz als auch bei Kokskohle ist Russland<br />

Nettoexporteur, die heimische Industrie<br />

kann sich daher zu günstigen Konditionen<br />

auf dem Inlandsmarkt eindecken. Eine starke<br />

Integration der Upstream- und Midstreamaktivitäten<br />

sowie eine zunehmende<br />

Effizienzsteigerung, die in den vergangenen<br />

Jahren zu beobachten war, sorgen ebenfalls<br />

für die hohe Wettbewerbsfähigkeit der russischen<br />

Stahlindustrie, so Kirps. Der Preis für<br />

Stahlbrammen sei daher in Russland besonders<br />

niedrig.<br />

Von Importquoten<br />

zu WTO-Regularien<br />

Ab 2007 galt für die Einfuhr russischer<br />

Stahlprodukte in die EU eine effektive Quotenbarriere<br />

von insgesamt rd. 2,9 Mill. t/a.<br />

Die Steigerungsrate wurde dabei von der EU<br />

auf 2,5 % jährlich festgesetzt. Diese Be -<br />

schränkungen sind mit dem WTO-Beitritt<br />

Russlands automatisch hinfällig geworden.<br />

In den drei Jahren zuvor wurden die Quoten<br />

bei Warmband im Schnitt zu 97 % ausgeschöpft,<br />

der russische Export entsprach da -<br />

mit ziemlich genau den Quotenvorgaben<br />

der EU. Bei Blechen und Langprodukten hatte<br />

Russland die EU-Quoten hingegen kaum<br />

genutzt, Stahlträger wurden beispielsweise<br />

so gut wie gar nicht von Russland in die EU<br />

exportiert.<br />

Zudem unterschieden sich die Hauptzielländer<br />

bei den einzelnen Produktkategorien<br />

deutlich. Während gewalztes Warmband<br />

aus Russland z. B. überwiegend nach Italien<br />

geliefert wurde, ging Kaltband vor allem auf<br />

die iberische Halbinsel und Bleche ins Baltikum.<br />

Eine wichtige Sonderrolle spielten vor<br />

dem WTO-Beitritt die Halbzeuge: Die EU<br />

hatte sie nicht als wichtig genug erachtet,<br />

um sie den Einfuhrquoten zu unterwerfen.<br />

In der Folge stieg der russische Export von<br />

Halbzeugen stark an – von 2006 bis 2010<br />

um rd. 57 % oder 2,1 Mill. t. Um die Halbzeuge<br />

möglichst effektiv weiterverarbeiten<br />

zu können, erwarben russische Stahlkonzerne<br />

verstärkt Unternehmen aus dem Downstreambereich<br />

innerhalb der EU. Insbesondere<br />

die russischen Stahlunternehmen<br />

Mechel und NMLK traten dabei als Konsolidierer<br />

auf dem europäischen Markt auf.<br />

Die Ängste beider Seiten<br />

überwiegen<br />

Mit dem WTO-Beitritt Russlands werden die<br />

tarifären Handelshemmnisse schrittweise<br />

abgebaut. So sinken die Einfuhrzölle Russlands<br />

je nach Produktkategorie von 20 %<br />

schrittweise auf um die 5 bis 6 %. Außerdem<br />

gelten nunmehr die WTO-Handelsrichtlinien,<br />

was den Aufbau neuer, auch nichttarifärer<br />

Handelshemmnisse für beide Seiten<br />

verhindern sollte. Für Streitfälle existieren<br />

zudem die Schlichtungsverfahren der WTO.<br />

All das sollte dazu führen, dass der Stahlhandel<br />

zwischen Russland und der EU an<br />

Transparenz gewinnt.<br />

Die Befürchtungen, die EU-Mitglieder und<br />

Russland mit dem WTO-Beitritt verbinden,<br />

unterscheiden sich überraschenderweise<br />

kaum, wie Kirps erläuterte. Während die<br />

Vertreter der Stahlbranche in der EU einen<br />

zunehmenden Preiswettbewerb durch russischen<br />

Stahl bei gleichzeitig geringen<br />

Markteintrittschancen in Russland fürchten,<br />

erwartet die russische Industrie eine Schwächung<br />

ihrer Marktposition durch steigende<br />

Energie- und Rohmaterialkosten und eine<br />

verschärfte Konkurrenz durch EU-Importe<br />

bei den höherwertigen Stählen.<br />

Ein neues Gleichgewicht<br />

im Stahlhandel?<br />

Für diese Ängste gibt es bei näherer Betrachtung<br />

kaum handfeste Gründe. Der russische<br />

Bedarf nach Langprodukten dürfte in den<br />

kommenden Jahren stark zunehmen, be -<br />

sonders der Bausektor wird hier als Treiber<br />

gesehen. Damit dürfte ein Großteil der er -<br />

warteten russischen Outputzunahme bei<br />

den Langprodukten vom Inlandsmarkt ab -<br />

sorbiert werden. Im Röhrenbereich könnte<br />

Russland bei weiter steigender Kapazität in<br />

absehbarer Zeit als Nettoexporteur auftreten,<br />

aber auch hier steigt der heimische<br />

Bedarf, was den effektiven Exportanteil<br />

begrenzen dürfte.<br />

Bei den Flachprodukten und beschichteten<br />

Stählen, insbesondere im Automobilbereich,<br />

dürfte die russische Industrie hingegen<br />

noch bis mindestens 2020 Nettoimporteur<br />

bleiben.<br />

Keine dramatischen Änderungen<br />

zu erwarten<br />

Eine Gefahr durch russischen Stahl, der den<br />

europäischen Markt überflutet, sieht Kirps<br />

so nicht. Die Ausfuhr von russischem Stahl<br />

ist in den vergangenen 15 Jahren recht konstant<br />

bei 25 bis 30 Mill. t/a verblieben. Allerdings<br />

sinkt der prozentuale Anteil an Russlands<br />

Stahlproduktion, da der zusätzliche<br />

Output durch die gestiegene inländische<br />

Stahlverwendung aufgesogen wurde. Dieser<br />

Trend dürfte anhalten.<br />

Da die Importquoten in die EU wegfallen,<br />

muss Russland nun auch nicht mehr den<br />

Weg über die Halbzeuge gehen, um seine<br />

Produkte auszuführen. Der Halbzeuganteil,<br />

der mittlerweile bei 50 % der russischen<br />

Stahlexporte liegt, dürfte also wieder sinken.<br />

(sm 130204632) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


Steel International K 13<br />

L STEEL TICKER<br />

SMS-UMSATZERWARTUNG NOCH<br />

AUF VORJAHRESNIVEAU<br />

Düsseldorf. Die SMS group spürt die Zurückhaltung der Kunden bei der<br />

Vergabe von Aufträgen. Für das Geschäftsjahr 2012 wurde nach Unternehmensangaben<br />

vom Dezember 2012 mit rd. 3,2 Mrd. € beim Auftragseingang<br />

gerechnet, der damit unter dem Vorjahreswert von 3,42 Mrd. €<br />

liegt. Der Umsatz 2012 wird mit etwas über 3 Mrd. € erwartet (Vorjahr:<br />

3,07 Mrd. €).<br />

Dr. Heinrich Weiss, Vorsitzender der SMS group: »Nicht nur aufgrund der<br />

schwachen Stahlkonjunktur, sondern auch wegen der erwarteten Auswirkungen<br />

der Staatsschulden- und Euro krise in Europa auf das Weltfinanzsystem<br />

sind unsere Kunden zurzeit außerordentlich zurückhaltend bei der<br />

Auftragsvergabe. Wir hatten für 2012 eigentlich Auftragseingänge von über<br />

3,5 Mrd. € geplant.« Damit wird die SMS group im nächsten Jahr bei der<br />

Auslastung der Kapazitäten an der unteren Grenze liegen. Zurzeit ist die<br />

Beschäftigung im Durchschnitt noch bis in das kommende Frühjahr ge -<br />

sichert.<br />

Mit der erst kürzlich erworbenen Mehrheitsbeteiligung an dem Luxemburger<br />

Unternehmen Paul Wurth, einem Marktführer für den Bau von Hochöfen,<br />

Kokereien und Sinteranlagen, gewinnt SMS noch einmal rd. 500<br />

Mill. € an Auftrags volumen hinzu.<br />

Die Zahl der Mitarbeiter ist aufgrund der Übernahme einiger kleinerer<br />

Unternehmen und wegen des Personalaufbaus in China und Indien in diesem<br />

Jahr auf rd. 11.500 Mitarbeiter (Vorjahr: 10.600) angestiegen.<br />

(sm 130204678) K<br />

RUUKKI UND CAPMAN GRÜNDEN<br />

FERTIGUNGSUNTERNEHMEN<br />

Helsinki. Im Oktober 2012 gaben die Rauta ruukki Corporation (Ruukki)<br />

und CapMan (CapMan) die Zusammenlegung von Teilen ihrer Geschäftseinheiten<br />

»Komas« und Ruukkis Ge schäftsbereich »Engineering« bekannt.<br />

Der Zu sammenschluss ist nun vollzogen. Wie bereits im Oktober angekündigt,<br />

hält Ruukki 19 % der Anteile an dem neu gegründeten Unternehmen.<br />

(sm 130204756) K<br />

EUROFER GEGEN FUSION<br />

VON GLENCORE UND XSTRATA<br />

Brüssel. Der europäische Stahlverband EUROFER hat die Europäische<br />

Kommission für die Genehmigung der Fusion von Glencore und Xstrata<br />

kritisiert. Die eingeforderten Zugeständnisse würden nicht ausreichen, um<br />

den europäischen Markt vor dem dominierenden Einfluss nur noch eines<br />

Zinklieferanten zu schützen, hieß es.<br />

Die europäische Stahlindustrie ist der Hauptabnehmer des in Europa<br />

gehandelten Zinks. Durch die Fusion verbindet sich der weltweit größte<br />

Zinkhändler Glencore mit dem weltweit größten Zinkerzproduzenten Xstrata,<br />

der auch eine der größten Zinkschmelzen betreibt.<br />

Trotz der Zugeständnisse der beiden Unternehmen werde der neue<br />

Gigant einen Marktanteil von 35 % haben, klagte EUROFER-Generaldirektor<br />

Gordon Moffat. Das sei gefährlich nahe an den von der Kommission<br />

erlaubten 40 %. Außerdem könnte das neue Unternehmen durch die vertikale<br />

Integration von der Gewinnung bis zur Lagerung den Markt durch<br />

eine künstliche Verknappung kontrollieren.<br />

(sm 130204618) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


14 K Steel International<br />

Von Russland nach Europa<br />

Metallprodukte des Stahlkonzerns OAO »MECHEL«<br />

in Deutschland<br />

Hannover (hgd). Der russische Stahlkonzern OAO Mechel wurde 2003,<br />

basierend auf der Produktion in Bergbau- und metallurgischen Sektoren,<br />

mit Hauptsitz in Moskau gegründet. Er umfasst vier strategische Geschäftsbereiche:<br />

Energiewirtschaft, Metallurgie, Bergbau, Eisenlegierungen. Über<br />

den Konzern und seine Vertriebsaktivitäten in Deutschland berichtete<br />

Alexander Trigubko, Geschäftsführer der deutschen Tochter HBL Holding<br />

GmbH, auf dem 5. <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff in Hannover.<br />

(130204569/1)<br />

Alexander Trigubko, Geschäftsführer<br />

der HBL Holding GmbH<br />

WW K Mittlerweile ist Mechel der zweitgrößte<br />

Stahlproduzent in Russland und<br />

zählt sich in Europa zu den Top Ten als Verkaufs-<br />

und Distributionsplattform. In Russland<br />

ist Mechel zu einem führenden Hersteller<br />

von Qualitätsstahl und Eisenlegierungen<br />

avanciert und rangiert nach eigenen<br />

Angaben an zweiter Stelle in der Produktion<br />

Niederlassungen der HBL-Gruppe<br />

14<br />

2<br />

9<br />

1<br />

10<br />

3<br />

7<br />

6<br />

4<br />

8<br />

11<br />

5<br />

12<br />

von Walzprofilen. Der große Vorteil des<br />

Konzerns ist, dass er die gesamte Wertschöpfung<br />

in einer einzigen Produktionskette<br />

von der eigenen Rohstoffproduktion<br />

bis zum Stahlerzeugnis unter seinem Dach<br />

versammelt und ein interna tionales Vertriebs-<br />

und Servicenetz (Europa, Asien,<br />

Naher Osten, USA) unterhält.<br />

(130204569/2) Quelle: Mechel, HBL<br />

13<br />

1. HBL Holding Dortmund<br />

2. HBL Stahlhandel Marl<br />

3. Coers Stahlhandel Lünen<br />

4. HBL Stahlhandel Hamm<br />

5. Eisen Lothringen Stahlhandel,<br />

Beckum<br />

6. HBL Stahlhandel Ahlen<br />

7. HBL Stahlhandel Münster<br />

8. Warendorfer Stahlhandel<br />

9. HBL Edelstahlcenter Münster<br />

10. HBL Stahlhandel Rheine <br />

11. Verkaufsbüro Nord, Bremen<br />

12. HBL Stahlhandel Bremen, <br />

Achim<br />

13. Staßfurter Stahlhandel <br />

14. Union Bandstahl, Velbert <br />

Zum Stahlkonzern gehören Produktionswerke<br />

in Russland, der Ukraine, in Kasachstan,<br />

Rumänien, Litauen, Bulgarien, den USA und<br />

in Großbritannien. Als einer der führenden<br />

Produzenten von Kohlenstoff- und Spezialstählen<br />

für die Bauwirtschaft sieht sich<br />

Mechel gleichzeitig als zweitgrößter Produzent<br />

von Stabstählen in Russland.<br />

Die Tätigkeit von «Mechel» im metallurgischen<br />

Segment umfasst die Herstellung und<br />

den Vertrieb von Stahlknüppeln, hochwertigem<br />

Walzgut aus Kohlenstoffstahl und<br />

diversen Spezialstahlsorten, Edelstahl-Flachwalzerzeugnissen,<br />

Eisenlegierungen, Metallprodukten<br />

mit hohem Mehrwert, einschließlich<br />

Kleineisenteilen sowie Stanzerzeugnissen.<br />

2011 produzierte Mechel insgesamt<br />

6,1 Mill. t Stahl und 3,7 Mill. t Gusseisen.<br />

Der Absatz setzte sich im selben Jahr aus<br />

3,8 Mill. t Stabstahl, 2,1 Mill. t Werkstücken,<br />

683.000 t Blechmaterial, 963.000 t Kleineisenteilen<br />

und Baustahlgewebe, 60.000 t<br />

Schmiedestücken sowie 117.000 t Stanzerzeugnissen<br />

zusammen.<br />

Mechel Service Global B.V.<br />

ist international präsent<br />

Der russische Stahlkonzern unterhält u. a.<br />

auch eine internationale Vertriebsgesellschaft<br />

mit eigener Vertriebskette für Stahlprodukte<br />

der Mechel-Werke. Mechel Service Global<br />

B.V. hat ihren Hauptsitz in Den Haag und verfügt<br />

über ein umfangreiches Filialnetz in 16<br />

Ländern mit 174 Lagerhäusern in 14 Ländern<br />

und insgesamt 4.708 Mitarbeitern. Diese<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


Steel International K 15<br />

sind zuständig für den Vertrieb von Metallprodukten,<br />

u. a. in Russland, Ost- und Westeuropa,<br />

Kasachstan und in der Türkei. Das<br />

Verkaufsvolumen der 16 Tochtergesellschaften<br />

betrug 2011 rd. 4,7 Mill. t Stahlprodukte.<br />

Mechel betreut ungefähr 28.000 Kunden.<br />

»Das langfristige Ziel von OAO Mechel ist<br />

es, Marktführer im Vertrieb von Stahlprodukten<br />

zu werden, das Absatzvolumen der<br />

Mechel-Stahlproduktion für Endverbraucher<br />

auf ein Maximum zu steigern sowie die<br />

Gewinne aus der Lieferkette durch das An -<br />

gebot von Mehrwertdienstleistungen zu<br />

steigern«, erläuterte Alexander Trigubko.<br />

Zu erreichen seien diese Ziele mit der<br />

Expansion in neue Märkte durch neue Tochtergesellschaften,<br />

mit Ausweitung der eigenen<br />

Präsenz in regionalen Märkten durch<br />

Eröffnung neuer Verkaufsstellen sowie Leasing<br />

und Erwerb von Lagerhallen, mit dem<br />

Ausbau des Produktsortiments sowie mit<br />

der Erweiterung des Kundenstamms durch<br />

eine höhere Anzahl der Vertriebsmitarbeiter.<br />

Man will Lagerhallen und Produktionsanlagen<br />

auf den neuesten Stand bringen, die<br />

Logistik optimieren und die Speditionskosten<br />

durch den Ausbau einer eigenen Lkw-<br />

Flotte reduzieren.<br />

HBL ist die deutsche<br />

Mechel-Tochter<br />

Die HBL wurde 1976 gegründet, im September<br />

2008 von der Mechel Service Global B.V.<br />

übernommen und als Tochtergesellschaft<br />

für den Vertrieb integriert. Die heutige HBL<br />

Holding GmbH unterhält 14 Stahlhandelsund<br />

Metall-Service-Unternehmen in Nordrhein-Westfalen,<br />

Bremen, Niedersachsen<br />

sowie in Ostdeutschland (Sachsen-Anhalt)<br />

mit 508 Mitarbeitern. Hauptsitz der HBL-<br />

Unternehmensgruppe ist Dortmund. Als<br />

Großhandel eines breiten Spektrums von<br />

Metallprodukten vertreibt HBL Stahlprodukte<br />

der Mechel-Werke deutschlandweit<br />

und verarbeitet als zusätzliche Dienstleistung<br />

Walzerzeugnisse je nach Kundenanforderungen.<br />

Das Unternehmen betreut<br />

über 6.000 Stammkunden – zu den Hauptabnehmern<br />

gehören europäische Firmen<br />

aus der Bau-, Maschinenbau- und Automobilbaubranche<br />

sowie der Elektroindustrie.<br />

2011 lag der Absatz von Metallprodukten<br />

bei 298.000 t.<br />

Zum Produktportfolio der HBL zählen u. a.<br />

ca. 1.200 Stabstahlsorten, 800 verschiedene<br />

Walzprofile, alle Betonstahl- und Mattensorten,<br />

eine breite Palette an Qualitäts- und<br />

Edelbaustählen mit 550 Artikeln sowie über<br />

520 Stahlblechartikel. Hinzu kommen ca.<br />

450 Artikel aus Edelstahl sowie über 120<br />

Aluminium-, Messing- und Kupferprodukte.<br />

Das Servicespektrum umfasst Dienstleistungen<br />

im Bereich der Verarbeitung von<br />

Metallprodukten (Sägen, Bohren, Sandstrahlen,<br />

Schneiden, Biegen, Schweißen),<br />

sowie die präzise Fertigung hochwertiger<br />

Teile mit Plasma-, Laser-, Autogen- und Wasserstrahlschneidverfahren<br />

der modern ausgerüsteten<br />

Schneidezentren in Beckum,<br />

Ahlen und Marl. Dafür verfügt das Unternehmen<br />

über einen komplett ausgerüsteten<br />

Maschinenpark zur Be- und Verarbeitung<br />

von Kalt- und Warmbändern in verschiedenen<br />

Qualitäten.<br />

(sm 130204569) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

HBL Holding GmbH<br />

Freie-Vogel-Straße 391<br />

44269 Dortmund<br />

Tel. +49 231 79304-0<br />

www.hbl.de<br />

Mechel-Vertriebsnetz<br />

<br />

<br />

oder im Internet.<br />

Per QR-Code gelangen Sie<br />

mit Ihrem Smartphone<br />

auch direkt auf der Website.<br />

/www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />

crossmedia<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


16 K Steel International<br />

Ehrgeizige Ziele bis 2020<br />

voestalpine will im Ausland wachsen<br />

und im Inland die Position sichern<br />

Linz. Mit seiner Konzernstrategie 2020 ist dem voestalpine-Konzern und<br />

seinem CEO, Wolfgang Eder, ein weiter Wurf gelungen. Mit einer klaren<br />

Fokussierung auf die Kundensegmente Mobilität und Energie und die<br />

außereuropäischen Wachstumsmärkte soll der Umsatz von zuletzt 12,1 auf<br />

rd. 20 Mrd. € erhöht werden – bei gleichbleibender Profitabilität zumindest<br />

im Vergleich zu den letzten Jahren.<br />

WW K Investiert wird in neue Standorte und<br />

Akquisitionen, aber auch in den technologischen<br />

Ausbau bestehender Anlagen sowie<br />

die konsequente Verlängerung der Wertschöpfungskette<br />

bis hin zum Endkonsumenten.<br />

Die Topposition in Europa und die<br />

Standorte in Österreich sollen damit langfristig<br />

abgesichert werden.<br />

Mit den angestrebten 20 Mrd. € Umsatz,<br />

einer angestrebten durchschnittlichen EBIT-<br />

»<br />

Wir<br />

werden vor allem in<br />

Südostasien einschließlich<br />

China, in Südamerika und –<br />

in Nischenbereichen –<br />

auch in den USA und Kanada<br />

zügig wachsen.<br />

Wolfgang Eder<br />

DA-Marge von 14 % und einer EBIT-Marge<br />

von 9 % will der voestalpine-Konzern den<br />

seit dem Börsengang 1995 erfolgreich<br />

beschrittenen Weg des wertsteigernden<br />

Wachstums konsequent fortsetzen. Ȇber<br />

lange Zeit erfolgreich sind Unternehmen,<br />

die sich durch Technologie, Qualität und<br />

Spezialisierung differenzieren. Bis 2020 werden<br />

wir diese Ausrichtung noch mehr forcieren,<br />

das heißt wir werden alles daransetzen,<br />

unsere führende Position in Bezug auf<br />

Markt, Technologie, Qualität und Ergebnis<br />

weiter auszubauen. Der Verarbeitungsanteil<br />

wird im Vergleich zum klassischen Stahlbereich<br />

weiter erhöht und die Fokussierung<br />

auf die Wachstumsbranchen Mobilität und<br />

Energie sowie die Globalisierung vorangetrieben«,<br />

so Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender<br />

der voestalpine AG, der übrigens<br />

auch Präsident des europäischen Stahlverbandes<br />

Eurofer ist. Seit dem Geschäftsjahr<br />

2001/02 betrug das durchschnittliche Um -<br />

satzwachstum des Konzerns 13,5 % pro<br />

Jahr. Die Zielmarke 20 Mrd. € bis 2020 würde<br />

ein durchschnittliches Umsatzwachstum<br />

von 5,7 % pro Jahr bedeuten. Voraussetzung<br />

dafür sei allerdings eine sich wieder<br />

normalisierende Konjunkturentwicklung.<br />

Im Fokus: Mobilität und Energie<br />

»Wir werden immer mehr Komponenten,<br />

Bauteile und auch Fertigteile für höchste<br />

Ansprüche vor allem in den Bereichen Mo -<br />

bilität und Energie, aber auch in anderen<br />

Industriesegmenten, entwickeln und auf<br />

den Markt bringen«, ist Wolfgang Eder<br />

überzeugt. Stahl bleibe nachhaltig die alleinige<br />

Werkstoffbasis, auch wenn in der Weiterverarbeitung<br />

zukünftig verstärkt auch<br />

Alternativwerkstoffe zum Einsatz kommen.<br />

Eine Portfolioerweiterung um bisher konzernfremde<br />

Aktivitäten werde es nicht ge -<br />

ben. In den erklärten Wachstumsbranchen<br />

Energie und Mobilität, deren Umsatzanteil<br />

sich bereits in den vergangenen Jahren kontinuierlich<br />

auf rd. 60 % erhöht hat, sollen in<br />

zehn Jahren bereits 70 % des Umsatzes<br />

erzielt werden.<br />

In Zusammenhang mit der Strategiefestlegung<br />

hat der Aufsichtsrat im Interesse<br />

einer forcierten Kostenvariabilisierung auch<br />

grundsätzlich die Genehmigung für ein Projekt<br />

zur Errichtung einer Direktreduktionsanlage<br />

in Nordamerika erteilt. Damit soll den<br />

europäischen Stahlproduktionsstandorten<br />

des Konzerns Zugang zu kosten- und um -<br />

weltfreundlichem Vormaterial auf HBI-(DRI-)<br />

Basis (Hot Briquetted Iron bzw. Direct Re -<br />

duced Iron bzw. Eisenschwamm) ermöglicht<br />

und auf diese Weise die Konkurrenzfähigkeit<br />

der bestehenden Stahlproduktionsstandorte<br />

langfristig abgesichert werden.<br />

»<br />

Langfristig<br />

streben wir<br />

einen Verarbeitungsanteil<br />

von 75 % an.<br />

Wolfgang Eder<br />

Wachstum langfristig<br />

außerhalb Europas<br />

Der Europaanteil soll schrittweise zuguns -<br />

ten globaler Märkte reduziert werden. »Wir<br />

werden vor allem in Südostasien einschließlich<br />

China, in Südamerika und – in Nischenbereichen<br />

– auch in den USA und Kanada<br />

zügig wachsen. In Europa geht es um die<br />

dauerhafte Absicherung unserer heutigen<br />

Position. Aber schon über die nächsten<br />

fünf, sechs Jahre werden wir den außereuropäischen<br />

Umsatzanteil auf etwa 40 %<br />

erhöhen«, so Eder. Langfristig strebt der<br />

Konzern ein ausgeglichenes Umsatzverhältnis<br />

zwischen Europa und der übrigen Welt<br />

an. Derzeit beträgt der Umsatzanteil Europas<br />

noch über 70 %. Die Industriestaaten<br />

der EU bilden mit ihren anspruchsvollen<br />

Kunden weiterhin die herausfordernde<br />

Innovationsbasis des Konzerns, sie werden<br />

im Unterschied zu Asien und den Amerikas<br />

aber keine primären Wachstumstreiber<br />

mehr sein, hieß es.<br />

Keine neuen Stahlkapazitäten<br />

»Wachsen wird der voestalpine-Konzern<br />

künftig überwiegend durch eine weitere<br />

Vertiefung der Wertschöpfung in Richtung<br />

der Kunden in den obersten Technologieund<br />

Qualitätssegmenten«, betonte Eder. Die<br />

drei Verarbeitungsdivisionen Special Steel,<br />

Metal Engineering und Metal Forming werden<br />

ihren Umsatz langfristig in einer Größenordnung<br />

von jeweils 50 bis 70 % erhöhen,<br />

die Steel Division dagegen »nur« um<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


Steel International K 17<br />

etwa 30 % von 3,5 auf gut 5 Mrd. €. Lag<br />

der »Stahlanteil« vor zehn Jahren noch bei<br />

55 %, hat sich das Verhältnis seitdem auf<br />

70 zu 30 zugunsten des weniger zyklischen<br />

Verarbeitungsanteils verschoben. »Langfristig<br />

streben wir einen Verarbeitungsanteil<br />

von etwa 75 % an«, so Eder. Der Fokus auf<br />

Qualitäts-, Technologie- und Kostenführerschaft<br />

im Stahlbereich – der entscheidenden<br />

Werkstoffbasis für den Konzern – wird beibehalten.<br />

Ehrgeiziges Wachstum<br />

in schwierigen Zeiten<br />

Die schwierige Phase in der Krise wurde aber<br />

genutzt, um die Organisation nochmals entscheidend<br />

zu optimieren, sie schneller, effizienter<br />

und flexibler zu machen. Gespart<br />

wurde weder bei Forschung und Entwicklung<br />

noch im Aus- und Weiterbildungsbereich.<br />

Die so trotz Krise gestärkte Innovationskraft<br />

ermöglichte die Entwicklung<br />

von erfolgreichen Premiumprodukten wie<br />

höchstfesten Stählen im Automobilbau<br />

(»phs-ultraform«), dem Ausbau der weltweiten<br />

Führerschaft im Werkzeugstahl, die<br />

Herstellung säuregasbeständiger Tiefseepipelines,<br />

weltweit gefragter Hochgeschwin<br />

digkeitsschienen und -weichen oder<br />

die Entwicklung neuer Gewindekonzepte im<br />

Öl- und Gasrohrbereich. Kursstützend wirkt<br />

dabei die stabile und über fünf, sechs Jahrzehnte<br />

gewachsene Partnerschaft mit einem<br />

Großteil der Kunden. (sm 130204738) K<br />

L STEEL TICKER<br />

ANNAHÜTTE NACH<br />

UMWELTSTANDARD ISO 14001<br />

ZERTIFIZIERT<br />

Hammerau. Nach zwei Voraudits im Frühjahr<br />

2012 erhielt das Stahlwerk Annahütte nun die<br />

Zertifizierung nach Umweltstandard DIN EN ISO<br />

14001. Mit der Implementierung eines Energiemanagementsystems<br />

nach DIN EN ISO 50001<br />

Anfang 2013 setzt die Annahütte einen weiteren<br />

Schritt in Richtung »grünes« Unternehmen.<br />

»Es freut uns, dass wir die strengen Audits des<br />

Umweltstandards DIN EN ISO 14001 bestanden<br />

und die Zertifizierung erhalten haben. Damit<br />

hören unsere Bemühungen aber selbstverständlich<br />

nicht auf«, sagt Geschäftsführerin Katharina<br />

Eisl. Die Zertifizierung wird nun durch ein jährliches<br />

Überwachungsaudit und alle drei Jahre<br />

anhand eines Re-Qualifikationsaudits von externer<br />

Stelle überprüft. Durchgeführt werden diese<br />

Überprüfungen vom TÜV Süd. (sm 130204682) K<br />

BRAMMENSTRANGGIESS-<br />

ANLAGE FÜR DRAGON STEEL<br />

Erlangen. Im August 2012 hat Siemens Metals<br />

Technologies beim taiwanesischen Stahlproduzenten<br />

Dragon Steel Co. eine neue Stranggießanlage<br />

in Betrieb genommen. Die zweisträngige<br />

Anlage wurde am Standort Taichung, Taiwan,<br />

errichtet. Sie ist für die jährliche Erzeugung von<br />

rd. 2 Mill. t Brammen aus Kohlenstoff- und<br />

mikrolegierten Stählen für hochwertige Flachprodukte<br />

ausgelegt. In Taichung sind bereits<br />

zwei Brammenstranggießanlagen von Siemens<br />

im Einsatz.<br />

(sm 130204704) K<br />

MEHRHEITSBETEILIGUNG<br />

AN PAUL WURTH ERREICHT<br />

Düsseldorf. Die Übernahme der Mehrheitsbeteiligung<br />

an Paul Wurth durch die SMS group<br />

wurde am 17. Dezember 2012 vollzogen. Die SMS<br />

Holding GmbH hatte am 25. Juli 2012 den Kauf<br />

von 59,1 % der Anteile an der Paul Wurth S.A.<br />

Luxemburg bekannt gegeben. Diese befanden<br />

sich zuvor im Besitz von ArcelorMittal (48,1 %)<br />

und der Luxemburger Beteiligungsgesellschaft<br />

Luxempart (11,0 %). 40,8 % der Anteile verbleiben<br />

bei den vom Staat kontrollierten luxemburgischen<br />

Anteilseignern. Paul Wurth wird als<br />

eigenständiges Unternehmen innerhalb der SMS<br />

group fortgeführt und gehört mit über 1.500<br />

Mitarbeitern und 26 Tochtergesellschaften zu<br />

den führenden, weltweit tätigen Unternehmen<br />

beim Bau von Hochöfen, Kokereien und umwelttechnischen<br />

Einrichtungen für Hüttenwerke. Die<br />

Produktprogramme von Paul Wurth und insbesondere<br />

der SMS Siemag ergänzen sich ideal. Der<br />

Zusammenschluss schafft für beide Unternehmen<br />

die Grundlage für weiteres Wachstum.<br />

(sm 130204748) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


18 K Steel International<br />

Stahlwerke in Übersee werden abgeschrieben<br />

ThyssenKrupp sieht sich strategisch auf dem richtigen Weg<br />

Essen. Aufgrund der Projekte in Brasilien und den USA, die nicht mehr als<br />

fortgeführte Aktivitäten bilanziert werden, musste ThyssenKrupp im<br />

Geschäftsjahr 2011/2012 einen Verlust in Höhe von 5 Mrd. € hinnehmen.<br />

Seine strategische Weiterentwicklung sieht der Konzern dennoch positiv, da<br />

das Programm der Portfoliooptimierung nach Plan verläuft.<br />

WW K Die nicht fortgeführte Aktivität der<br />

Steel Americas Werke machte Abschreibungen<br />

in Höhe von 3,6 Mrd. € nötig. Mit<br />

einem Verkauf will das Unternehmen das<br />

leidige Thema der verlustreichen Stahlwerke<br />

in Brasilien und den USA beenden. »Das<br />

Projekt Steel Americas und die verschiedenen<br />

Complianceverstöße haben nicht nur<br />

einen immensen finanziellen Schaden verursacht.<br />

Wir haben dadurch auch an Vertrauen<br />

und Glaubwürdigkeit verloren. Wir<br />

etablieren konsequent eine neue Führungskultur,<br />

die auf Ehrlichkeit, Transparenz und<br />

Leistungsorientierung basiert«, so Dr. Heinrich<br />

Hiesinger, Vorsitzender des Vorstands<br />

der ThyssenKrupp AG. Ein Zeichen für den<br />

Neuanfang ist der Personalwechsel im Vorstand.<br />

So hat der Aufsichtsrat die Bestellung<br />

der Vorstandsmitglieder Dr. Olaf Berlien,<br />

Dr. Jürgen Claassen und Edwin Eichler zum<br />

Jahreswechsel aufgehoben.<br />

Der Jahresfehlbetrag des Konzerns erhöhte<br />

sich im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 Mrd. €<br />

auf 5,0 Mrd. €. Davon beträgt der Anteil der<br />

Aktionäre 4,7 Mrd. €. Zum ersten Mal schüttet<br />

ThyssenKrupp keine Dividende aus.<br />

Die Aufträge bei den fortgeführten Aktivitäten<br />

(ohne Inoxum und Steel Americas)<br />

gingen im Geschäftsjahr 2011/2012 im Vergleich<br />

zum Vorjahr um 5 % auf 42,3 Mrd. €<br />

zurück. Auch der Umsatz der fortgeführten<br />

Aktivitäten lag mit 40,1 Mrd. € im Berichtszeitraum<br />

infolge niedriger Absatzmengen<br />

und Preise im Werkstoffgeschäft rd. 6 %<br />

unter dem vergleichbaren Vorjahreswert.<br />

Ergebnisziel wird erreicht<br />

Als Ergebnisziel hatte der Konzern ein bereinigtes<br />

EBIT im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich<br />

in Aussicht gestellt (ohne<br />

Inoxum, aber mit Steel Americas). Dieses Ziel<br />

wurde im Geschäftsjahr 2011/12 mit 399<br />

Mill. € erreicht. Das EBIT des Gesamtkonzerns<br />

(mit Inoxum und Steel Americas) lag<br />

mit – 4,4 Mrd. € allerdings deutlich unter<br />

dem Vorjahreswert von – 1 Mrd. €.<br />

ThyssenKrupp macht laut eigenen Angaben<br />

große Fortschritte bei der im Mai 2011<br />

begonnenen strategischen Weiterentwicklung.<br />

Zu nennen ist hier vor allem der<br />

Zusammenschluss des Edelstahlgeschäfts<br />

Inoxum mit dem finnischen Wettbewerber<br />

Outokumpu, der die Nettofinanzschulden<br />

des Konzerns deutlich reduzieren wird. »Mit<br />

dem Abschluss unserer Portfoliooptimierung<br />

und dem Verkauf von Steel Americas erhöht<br />

sich das Gewicht der Industriegütergeschäfte<br />

innerhalb des Konzerns deutlich. Ohne<br />

Inoxum, Steel Americas und einige kleinere<br />

Verkäufe sinkt der Umsatzanteil der Stahlproduktion<br />

von 40 % auf nur noch knapp<br />

30 %«, teilte Hiesinger weiter mit.<br />

Nach dem Erfolg des Konzernprogramms<br />

»impact«, dessen Maßnahmen einen positiven<br />

EBIT-Effekt von mehr als 300 Mill. €<br />

erreichten, plant das Unternehmen weitere<br />

Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen.<br />

Dadurch soll innerhalb von drei Jahren<br />

ein positiver EBIT-Effekt von weiteren<br />

2 Mrd. € erzielt werden. Für das laufende<br />

Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen<br />

aufgrund der ungelösten Schuldenkrise im<br />

Euroraum und der ungünstigen konjunkturellen<br />

Rahmenbedingungen eine größtenteils<br />

stagnierende Geschäftsentwicklung.<br />

(sm 130204717) K<br />

L STEEL TICKER<br />

LECH-STAHLWERKE AKTIV<br />

IN SHANGHAI UND MUMBAI<br />

Meitingen/Shanghai/Mumbai. Die Lech-<br />

Stahlwerke haben – stellvertretend für die Max-<br />

Aicher-Unternehmensgruppe – jeweils ein<br />

Repräsentationsbüro in China und in Indien<br />

eröffnet. Als Standorte wurden in China Shanghai<br />

und in Indien Mumbai ausgewählt.<br />

Die Entscheidung zur Erweiterung der Präsenz<br />

auf diesen beiden asiatischen Märkten wurde<br />

insbesondere von den Volumensteigerungen im<br />

automobilen Bereich getragen, die von den vornehmlich<br />

deutschen OEM und deren Zulieferern<br />

realisiert werden. Eine Unterstützung vor Ort<br />

werde von den Kunden verstärkt gefordert,<br />

heißt es.<br />

Zudem werde die Max-Aicher-Unternehmensgruppe<br />

mit den hochqualitativen Produkten der<br />

Lech-Stahlwerke, des Tochterunternehmens<br />

Lech-Stahlveredelung, des Schwesterwerkes<br />

Stahlwerk Annahütte sowie des Rohrwerkes<br />

Maxhütte auch alternative Absatzmöglichkeiten<br />

in anderen wichtigen Industriebereichen suchen.<br />

»Wir sind sicher, dass wir durch die aktive Präsenz<br />

in den jeweiligen Ländern eine verbesserte<br />

Marktbearbeitung erreichen und gemeinsam mit<br />

unseren Kunden vor Ort die bestehenden Ge -<br />

schäftsbeziehungen intensivieren können«, so<br />

Jochen Henze, Vertriebsleiter der Lech-Stahlwerke<br />

GmbH.<br />

www.lech-stahlwerke.de<br />

/<br />

(sm 130204659) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong><br />

Steel International K 19


20 K Länderbericht<br />

Industrieproduktion in<br />

Europa sehr unterschiedlich<br />

Wachsend in Deutschland, schrumpfend in Frankreich<br />

Berlin. Die EU ist keine der wachstumsstärksten Regionen weltweit. Um<br />

international mithalten zu können, ist eine gute Exportbasis nötig und<br />

diese kann in rohstoffarmen Regionen wie der EU nur die Industrie bilden.<br />

Allerdings hat ihr Gewicht in den vergangenen zehn Jahren in den meisten<br />

Mitgliedsländern abgenommen – das erörterte kürzlich das Deutsche<br />

Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).<br />

WW K Insgesamt, so das DIW, sei die europäische<br />

Industrieentwicklung eher enttäuschend.<br />

Das Institut umriss in seinem 48.<br />

Wochenbericht 2012 diese Entwicklung und<br />

nahm hier Frankreich und Deutschland – die<br />

beiden größten Mitgliedsstaaten – in den<br />

Fokus. Anlass ist ein Strategiepapier der EU-<br />

Kommission, das der Industrie eine tragende<br />

Rolle für die Leistungsfähigkeit der Eurozone<br />

zuschreibt.<br />

Entwicklungen seit 2001<br />

Darin wird deutlich, dass die volkswirtschaftliche<br />

Bedeutung der Industrie in der EU sowie<br />

der Eurozone seit 2001 stark abgenommen<br />

hat. Dabei kam es aber zu unterschiedlichen<br />

Ausprägungen: während das deutsche verarbeitende<br />

Gewerbe insgesamt gut aufgestellt<br />

blieb – im vergangenen Jahr trug die<br />

deutsche Industrie 22 % zur gesamten Bruttowertschöpfung<br />

bei –, zeigte sich in Frank-<br />

reich eine deutliche Deindustria lisierung.<br />

Diese führte zu Ergebnissen, die mittlerweile<br />

geringer sind als die Ostdeutschlands.<br />

In einigen EU-Staaten kam es zu einer<br />

Schrumpfung des Anteils des verarbeitenden<br />

Gewerbes an der gesamtwirtschaftlichen<br />

Wertschöpfung sowie auch der Wirtschaftsleistung<br />

der Industrie je Einwohner. Zu diesen<br />

Staaten zählen Irland, Italien und Finnland.<br />

Hier hat die Industrie immer noch eine überdurchschnittliche<br />

Bedeutung. Andererseits<br />

zählen auch Staaten wie Großbritannien,<br />

Frankreich, Dänemark und Portugal dazu –<br />

Länder, in denen die Industriedichte schon<br />

vorher gering war. In den beiden erstgenannten<br />

Staaten verlor die Industrie in den vergangenen<br />

zehn Jahren sehr stark an Bedeutung.<br />

Zudem ist Deutschland sehr stark auf den<br />

Export ausgerichtet, der 2011 rd. 40 % des<br />

ganzen Bruttoinlandsproduktes ausmachte.<br />

Damit konnten die Ausfuhren in den vergangenen<br />

zehn Jahren um ca. 66 % gesteigert<br />

werden. Frankreich und Großbritannien<br />

kamen hingegen nur auf eine Steigerung<br />

von rd. 20 %.<br />

Produktion von Investitionsgütern<br />

Die Erzeugung technisch komplexer Güter<br />

– insbesondere von Investitionsgütern – hat<br />

Bedeutung des verarbeitenden Gewerbes in den Ländern der EU<br />

Bruttowertschöpfung<br />

Anteil an der Bruttowertschöpfung<br />

insgesamt in %<br />

Je Einwohner<br />

in Euro<br />

Je Einwohner<br />

in Kaufkraftparitäten<br />

2001 2011 2001 2011 2001 2011<br />

Irland 27,3 21,7 7.394 6.878 6.392 6.289<br />

Deutschland 22,1 22,6 5.070 6.412 4.555 6.133<br />

Westdeutschland 1 24,3 23,0 6.031 6.848<br />

Ostdeutschland 1 14,5 16,3 2.422 3.448<br />

Finnland 25,2 17,3 5.917 5.232 5.021 4.299<br />

Italien 19,6 16,0 3.878 3.713 4.121 3.608<br />

Dänemark 15,1 10,8 4.348 4.021 3.285 2.940<br />

Großbritannien 14,8 10,8 3.636 2.672 3.097 2.624<br />

Frankreich 14,7 10,1 3.223 2.771 3.012 2.438<br />

Portugal 16,6 13,1 1.903 1.845 2.314 2.235<br />

EU gesamt 18,0 15,5 3.185 3.480 3.185 3.480<br />

1<br />

Werte für 2001 vor der begonnenen, aber noch nicht abgeschlossenen Revision Quellen: Eurostat; Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder;<br />

Berechnungen des DIW Berlin, 2012<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


Länderbericht K 21<br />

in Deutschland an Bedeutung gewonnen.<br />

Hier machten diese Branchen im Jahr 2010<br />

über die Hälfte der industriellen Wertschöpfung<br />

aus. An erster Stelle steht der Maschinenbau,<br />

gefolgt vom Automobilbau sowie<br />

der Produktion von Metallerzeugnissen und<br />

elektrischen Ausrüstungen. Dies ist anders<br />

in Frankreich. Schon früher spielten die<br />

Investitionsgüter eine nur geringe Rolle, die<br />

in den vergangenen zehn Jahren noch geringer<br />

wurde – Automobil- und Maschinenbau<br />

sind weit weniger stark ausgeprägt. Allerdings<br />

fällt der sonstige Fahrzeugbau, etwa<br />

von Schiffen, Bahnen oder Flugzeugen,<br />

etwas stärker ins Gewicht.<br />

Doch für ein Hochlohnland, das im internationalen<br />

Wettbewerb mithalten will, ist<br />

die Produktion von Investitionsgütern zwingend<br />

notwendig. Eine Reindustrialisierung<br />

ist hier erforderlich und diese kostet Zeit,<br />

wie der Aufbau Ostdeutschlands nach der<br />

Wiedervereinigung gezeigt hat.<br />

Unterschiedliche Lohnentwicklung<br />

Die EU-Kommission will der Industrie mehr<br />

Aufmerksamkeit widmen. Jedoch wird eine<br />

Ankündigung allein nicht ausreichen, auch<br />

keine zusätzlichen Fördermittel – diese führen<br />

eher zu Mitnahmeeffekten.<br />

Die Probleme sind auf nationaler Ebene<br />

angesiedelt. Das zeigt sich an der Lohnentwicklung,<br />

auf die die gute Entwicklung der<br />

deutschen Industrie oft zurückgeführt wird.<br />

So sind innerhalb der letzten zehn Jahre die<br />

Lohnkosten in Deutschland hinter der Wirtschaftsleistung<br />

der Industrie zurückgeblieben.<br />

Das war anders in Frankreich. Hier<br />

stiegen bis 2007 die Löhne schneller als die<br />

Produktion, und das setzte sich nach der<br />

Finanzkrise fort – obwohl die Wertschöpfung<br />

derzeit stagniert. Allerdings würden<br />

Lohnkürzungen in Frankreich die Binnennachfrage<br />

und die schon schwache Wirtschaftsleistung<br />

dämpfen.<br />

Verantwortungsvolles Handeln<br />

ist nötig<br />

Die EU, die Währungsunion, steckt in einer<br />

tiefen Krise. Nationale Währungen haben<br />

als Regulativ Wechselkursanpassungen, die<br />

jetzt fehlen. Daher benötigt die Eurozone<br />

ein Handeln, das verstärkt die Bedürfnisse<br />

der Währungsunion – auch über die Lohnentwicklung<br />

– im Auge behält. Geschieht<br />

dies nicht und kommt es zu einem weiteren<br />

Auseinanderdriften der Wettbewerbsfähigkeit,<br />

könnte dies zu einer ernsthafteren<br />

Gefahr für den Fortbestand der Eurozone<br />

werden, als es die bisherigen Krisen vermochten,<br />

heißt es.<br />

(sm 130204664) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


22 K Neue Firmenschriften<br />

Carl Bechem GmbH<br />

Schmierstoffe für die Blechumformung<br />

8 Seiten, deutsch<br />

1834 gegründet, befindet sich die Carl<br />

Bechem GmbH heute in sechster Generation<br />

in Familienhand. Bechem-Spezialschmierstoffe,<br />

Industrieschmierstoffe,<br />

Metallbearbeitungsmedien und Lösungen<br />

für die Umformtechnik basieren auf<br />

der umfassenden Unternehmenserfahrung<br />

in der Entwicklung von Spezialchemie<br />

und auf den neuesten Erkenntnissen<br />

der Tribologie.<br />

Hövelmann & Lueg GmbH<br />

Wir sind die Lösung<br />

18 Seiten, deutsch<br />

Kunden von Hövelmann & Lueg können<br />

von der Leistungsfähigkeit im Konzernverbund<br />

der Salzgitter-Gruppe und den<br />

Verbindungen zu führenden Stahlherstellern<br />

Europas profitieren. Das Stahl-<br />

Service-Center zählt Formplatinen, Spaltband,<br />

Tafeln und Zuschnitte zu seinem<br />

Leistungsspektrum. In Zusammenarbeit<br />

mit der Salzgitter Mannesmann Forschung<br />

bietet Hövelmann & Lueg Lö -<br />

sungen im Bereich der Schweiß-, Oberflächen-<br />

und Um formtechnik.<br />

Carl Bechem GmbH<br />

Weststraße 120, 58089 Hagen<br />

Tel. +49 2331 935-0, Fax +49 2331 935-1199<br />

E-Mail: bechem@bechem.de, www.bechem.com<br />

(sm 130204696) K<br />

Hövelmann & Lueg GmbH<br />

Emil-Rohrmann-Straße 22, 58239 Schwerte<br />

Tel. +49 2304 944-0, Fax +49 2304 944-144<br />

E-Mail: info@hl-stahlservice.de, www.hl-stahlservice.de<br />

(sm 130204697) K<br />

Kreck Metallwarenfabrik GmbH<br />

Flexible Blechbearbeitung<br />

6 Seiten, deutsch<br />

Seit mehr als 60 Jahren beschäftigt sich<br />

die Kreck Metallwarenfabrik GmbH mit<br />

dem Werkstoff Blech. Das Unternehmen<br />

ist spezialisiert auf die Blechbearbeitung<br />

und hilft bei der Umsetzung von Kundenwünschen<br />

von der Idee bis zum Endprodukt.<br />

Die Basis für die Fertigung entlang<br />

der kompletten Prozesskette Blech<br />

sind größtmögliche Flexibilität und<br />

modernste Maschinentechnologie.<br />

Leonhardt Zeit- und Datenerfassungssysteme GmbH<br />

RPS Ressourcenplanungssystem<br />

6 Seiten, deutsch<br />

Leonhardt ist spezialisiert auf Lösungen<br />

zur Zeit-, Betriebs- und Maschinendatenerfassung<br />

für die Zutrittskontrolle und die<br />

Personaleinsatzplanung. Das Unternehmen<br />

ist das Kompetenzzentrum Deutschland<br />

Mitte der ISGUS GmbH, eines der<br />

führenden Unternehmen im Bereich Personal-<br />

und Zeitmanagement. Softwarelösungen<br />

von ISGUS unterstützen den Kunden<br />

nachhaltig bei der Umsetzung der<br />

Strategie- und Kostenplanung.<br />

Kreck Metallwarenfabrik GmbH<br />

Siegener Straße 84, 35716 Dietzhölztal / Rittershausen<br />

Tel. +49 2774 9276-0, Fax +49 2774 9276-50<br />

E-Mail: info@kreck-metall.de, www.kreck-metall.de<br />

(sm 130204698) K<br />

Leonhardt Zeit- und Datenerfassungssysteme GmbH<br />

Standort Siegen, In der Steinwiese 80, 57074 Siegen<br />

Tel. +49 271 66068-0, Fax +49 271 66068-15<br />

E-Mail: info@leonhardt-zeiterfassung.com, www.leonhardt-zeiterfassung.com<br />

(sm 130204699) K<br />

Messerfabrik Neuenkamp GmbH<br />

Neuenkamp Schneidtechnik<br />

20 Seiten, deutsch<br />

Seit 1996 besitzt die Messerfabrik Neuenkamp<br />

GmbH ein Qualitätsmanagementsystem<br />

und ist nach DIN EN ISO<br />

9001 zertifiziert. Das Unternehmen be -<br />

rät die Kunden bei speziellen Schneidanforderungen<br />

und bietet Inhouseschulungen<br />

und technische Schneidseminare<br />

an. Zu den Produkten gehören u. a. Rollscherenmesser,<br />

(Stahl-)Auswerferringe,<br />

Distanzringe, vormontierte Schneideinheiten<br />

sowie Separierwerkzeuge.<br />

RMIG GmbH<br />

Lochbleche in der Architektur –<br />

Mehr als eine Fassade<br />

12 Seiten, deutsch<br />

Neben dem Perforieren von Metall nach<br />

Designvorstellungen des Kunden bietet<br />

die RMIG GmbH zudem Unterstützung<br />

bei der Weiterverarbeitung der Lochbleche,<br />

z. B. Biege- oder Umformtechnik,<br />

an. Mit erfahrenen Technikern, einem<br />

um fangreichen Maschinenpark und<br />

eigenen modernen Produktionsstätten<br />

be gleitet RMIG seine Kunden von der<br />

Idee bis zur zeitnahen Realisierung.<br />

Messerfabrik Neuenkamp GmbH<br />

Neuenkamper Straße 27, 42855 Remscheid<br />

Tel. +49 2191 9351-0, Fax +49 2191 340906<br />

E-Mail: info@neuenkamp.de, www.neuenkamp.de<br />

(sm 130204700) K<br />

RMIG GmbH<br />

Hallesche Straße 39, 06779 Raguhn-Jeßnitz<br />

Tel. +49 34906-500, Fax +49 34906-20202<br />

E-Mail: info@rmig.de, www.rmig.com<br />

(sm 130204701) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


K 23


24 K Branchenbericht<br />

Maschinenbau für 2013<br />

gedämpft optimistisch<br />

Reales Wachstum von 2 % erwartet<br />

Frankfurt (kv). Für den deutschen Maschinenbau ist 2012 besser<br />

gelaufen, als zunächst erwartet. Wichtige Indikatoren weisen darauf hin,<br />

dass auch 2013 ein reales Wachstum von 2 % gelingt.<br />

WWK Die klassische Investitionsgüterbranche<br />

Maschinen- und Anlagenbau rechnete im<br />

Frühjahr für das Gesamtjahr 2012 bestenfalls<br />

mit Stagnation. Zum einen war die allgemeine<br />

Konjunktureinschätzung nicht<br />

sonderlich günstig. Zum anderen hatte 2011<br />

ein reales Wachstum der Produktion von<br />

12,3 % nach 9,2 % auf 189 Mrd. € ge -<br />

bracht. Nach dem starken Wachstum,<br />

womit bereits wieder das absolute Spitzenniveau<br />

2008 erreicht wurde, schien eine<br />

zyklische Pause wahrscheinlich. Doch die<br />

Maschinenbaukonjunktur erwies sich trotz<br />

aller Unkenrufe als relativ robust. »Die Aufholjagd<br />

in unserer Branche konnte 2012 in<br />

nur drei Jahren erfolgreich beendet werden.<br />

Mit einem Zuwachs von real 2 % und einem<br />

Produktionswert von 196 Mrd. € hat der<br />

deutsche Maschinenbau 2008 wieder<br />

erreicht«, kann Dr. Thomas Lindner, Präsident<br />

des Verbands Deutscher Maschinenund<br />

Anlagenbau (VDMA), nun zufrieden<br />

festhalten. Der Umsatz lag mit rd. 209<br />

Mrd. € sogar 1 Mrd. € über dem Jahreswert<br />

2008. »Insgesamt ist das Jahr 2012 für den<br />

deutschen Maschinen- und Anlagenbau<br />

deutlich besser gelaufen, als noch im Frühjahr<br />

erwartet«, so Lindner.<br />

»Wir belassen unsere Produktionsprognose<br />

für 2013 bei 2 % Wachstum«, erklärt der<br />

VDMA-Präsident. Das würde bedeuten, dass<br />

die Produktion auf 204 Mrd. € anzieht. Der<br />

Umsatz würde 217 Mrd. € erreichen. »Na -<br />

türlich können wir nicht die Ohren verschließen<br />

vor den Molltönen, die uns aus wichtigen<br />

Kundenbranchen erreichen. Und wir<br />

können nicht ausblenden, dass sich hinter<br />

dem Durchschnitt auf Teilbranchenebene<br />

eine breite Spreizung verbirgt mit Zuwächsen<br />

und Rückgängen in teils hohem zweistelligen<br />

Bereich«, relativiert Lindner. Insofern<br />

dürfe es nicht verwundern, dass zahlreiche<br />

Maschinenbauer angesichts dieses<br />

Umfeldes weniger optimistisch in die naheliegende<br />

Zukunft schauten. »Doch wir bauen<br />

darauf, dass der in Europa eingeschlagene<br />

Weg fortgesetzt wird, und sind voller<br />

Zuversicht, dass sich der Nachfragestau in<br />

»<br />

Die<br />

Prognosen für das Bruttoinlandsprodukt<br />

versprechen<br />

Plusraten für 2013. Der OECD-<br />

Frühindikator ist im zweiten<br />

Monat in Folge gestiegen.<br />

Dr. Thomas Lindner, Präsident des Verbands<br />

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA)<br />

wichtigen Märkten, namentlich in China,<br />

auflöst.« Er gehe außerdem davon aus, dass<br />

sich das Wachstum in den USA fortsetze.<br />

Alles das könne auch den Aufholprozess in<br />

den sich »industrialisierenden Ländern«<br />

wieder beflügeln. Er gebe aber zu bedenken,<br />

dass der Maschinen- und Anlagenbau<br />

eine zyklische Industrie sei und bleibe. Aufund<br />

Abschwünge sind für die Branche<br />

etwas ganz Normales, und sie habe gelernt,<br />

damit umzugehen.<br />

Ab zweitem Quartal<br />

wieder Wachstumspotenzial<br />

Insgesamt sei der Auftragseingang weiterhin<br />

»auf Expansion ausgerichtet«. Doch<br />

falle die wirtschaftliche Erholung bislang<br />

noch zu selektiv und zu zaghaft aus, um die<br />

Maschinenproduktion »zügig auf Wachstumskurs<br />

schicken« zu können, so Lindner.<br />

Ohnehin dürfte sie im ersten Quartal 2013<br />

ihr äußerst hohes Vorjahresniveau verfehlen.<br />

Dagegen hätten die weiteren Quartale des<br />

laufenden Jahres durchaus Wachstumspotenzial.<br />

Lindner: »Die Prognosen für das<br />

Bruttoinlandsprodukt versprechen Plusraten<br />

für 2013. Der OECD-Frühindikator ist im<br />

zweiten Monat in Folge gestiegen. Der Einkaufsmanagerindex<br />

für China ist wieder im<br />

expansiven Bereich angekommen, im Euroraum<br />

hat er sich stabilisiert. Das sind grundsätzlich<br />

gute Vorgaben für die Maschinenproduktion.«<br />

Das Wachstum des vergangenen Jahres<br />

basierte vor allem auf dem Export. Die Ausfuhren<br />

legten in den ersten drei Quartalen<br />

um nominal 6,8 % zu. In der regionalen<br />

Betrachtung gebe es allerdings deutliche<br />

Unterschiede. Die Volksrepublik China, der<br />

größte Auslandsmarkt der Maschinenbauer,<br />

schwächelte. Die Ausfuhr verfehlte ihr Vorjahresniveau<br />

nominal um 8,6 %. Das sei nach<br />

Jahren regelmäßig zweistelliger Zuwachsraten<br />

für viele Maschinen- und Anlagenbauer<br />

eine gänzlich neue Erfahrung. In vielen<br />

anderen Ländern und Regionen konnten die<br />

deutschen Maschinenbauer trotz eines generell<br />

schwierigen weltwirtschaft lichen Umfeldes<br />

die Exporte steigern. Das trifft neben<br />

dem Handel mit Lateinamerika (+ 10,7 %)<br />

auch für den mit der USA (+ 20,1 %) zu.<br />

Erfreulich entwickelt hat sich auch das Ge -<br />

schäft mit Südostasien (+ 21,4 %). »Wohl die<br />

dickste Überraschung dürfte das über dem<br />

Durchschnitt liegende Plus bei der Ausfuhr in<br />

die EU-Länder sein. Zwar sanken die Lieferungen<br />

nach Italien und nach Spanien um<br />

moderate 2,6 und 2,8 %. Doch insgesamt<br />

erreichte der Maschinenbau im Handel mit<br />

den EU-Partnerländern ein Plus von 7,5 %.<br />

Hier handele es sich nicht um eine Einbahnstraße.<br />

Während die gesamten deutschen<br />

Maschinenimporte um 6,9 % zulegten,<br />

konnten die Importe aus den EU-Partnerländern<br />

sogar um 9,9 %, also überproportional,<br />

expandieren.<br />

Vom Wachstum im Maschinenbau profitierte<br />

auch der deutsche Arbeitsmarkt. Im<br />

Jahresverlauf 2012 hat der Maschinen- und<br />

Anlagenbau über 30.000 neue Arbeitsplätze<br />

geschaffen. Ende September zählten<br />

981.000 Personen zur Stammbelegschaft.<br />

»Das ist der höchste Beschäftigtenstand seit<br />

1993«, sagte Lindner. (sm 130204751) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


Branchenbericht K 25<br />

Export treibt Wachstum der<br />

europäischen Werkzeugmaschinenindustrie<br />

Aber die Rahmenbedingungen müssen stimmen<br />

Brüssel. Die Werkzeugmaschinenproduktion dürfte 2012 ein Volumen<br />

von 22 Mrd. € erreicht haben, entsprechend einem Zuwachs von über 6 %<br />

gegenüber dem Jahr 2011. Die schwache europäische Binnennachfrage<br />

wird durch den Export kompensiert, von dem auch das zukünftige<br />

Wachstum abhängig bleibt. Der Auftragseingang der letzten Quartale<br />

war jedoch schwach.<br />

WWK Dies hielt der Wirtschaftsausschuss von<br />

CECIMO, dem europäischen Dachverband<br />

der Werkzeugmaschinenhersteller, auf der<br />

Generalversammlung in Izmir Ende November<br />

2012 fest. Die europäischen Werkzeugmaschinenhersteller<br />

verzeichneten 2011 ein<br />

kräftiges Produktionswachstum auf 20,8<br />

Mrd. € und damit eine Steigerung um über<br />

ein Viertel gegenüber 2010. Auch im ersten<br />

Quartal 2012 legten die Auftragseingänge<br />

für europäische Werkzeugmaschinen weiter<br />

zu. Trotz einer Abschwächung in den da -<br />

rauffolgenden Quartalen rechnet die Werkzeugmaschinenindustrie<br />

dank der hohen<br />

Auftragsbestände für 2012 mit einem Produktionswachstum<br />

von über 6 %.<br />

Der geringe Werkzeugmaschinenabsatz<br />

in Europa spiegelt die Zurückhaltung europäischer<br />

Unternehmen und das niedrige<br />

Produktionsniveau, vor allem in Südeuropa,<br />

wider. Hinzu kommt eine zunehmende<br />

Skepsis in vielen Fertigungsunternehmen,<br />

sodass Schätzungen zufolge der Absatz in<br />

Europa 2012 im Vergleich zum Vorjahr um<br />

77 Mill. € zurückgehen dürfte.<br />

Risiko einer globalen Abschwächung<br />

Die Exporte der CECIMO-Unternehmen<br />

beliefen sich 2011 auf 16,7 Mrd. € und<br />

erreichten damit fast den Rekord von 2008.<br />

Die Erwartung einer stabilen Produktion für<br />

2012 beruht auf einem soliden Exportwachstum.<br />

Die erfolgreiche Exportleistung<br />

bestätigt die Wettbewerbsfähigkeit europäischer<br />

Werkzeugmaschinen. »Aufgrund der<br />

schwachen Binnenmärkte beruhen die kurzfristigen<br />

Wachstumsaussichten der europäischen<br />

Werkzeugmaschinenindustrie auf<br />

einem hohen Auftragseingang von außerhalb<br />

Europas und einer hohen Nachfrage<br />

aus Asien sowie Nord- und Südamerika«,<br />

erklärt CECIMO-Präsident Martin Kapp.<br />

In den vergangenen Monaten ging die<br />

Industrieproduktion in vielen Ländern weltweit<br />

zurück. Der Internationale Währungsfonds<br />

(IWF) wies auf das hohe Risiko einer<br />

ernsthaften globalen Abschwächung hin. In<br />

Anbetracht der bereits schwachen Nachfrage<br />

in Europa könnte eine weitere Verschlechterung<br />

der weltweiten Konjunkturbedingungen<br />

das Exportvolumen und die<br />

Wachstumsaussichten für die Werkzeugmaschinenproduktion<br />

gefährden.<br />

In Reaktion darauf sind proaktive Maßnahmen<br />

der Regierungen erforderlich, um<br />

das Wachstum im Fertigungssektor zu fördern.<br />

Dabei muss die Handelspolitik der EU<br />

eine entscheidende Rolle spielen. Die CECI-<br />

MO-Exporte in Länder außerhalb Europas<br />

machten 2011 fast 50 % der Gesamtexporte<br />

aus, Tendenz steigend. Damit diese Dynamik<br />

erhalten bleibt, ist ein freier und fairer<br />

Handel vonnöten. Die Verzögerungen beim<br />

Abschluss des Freihandelsabkommens zwischen<br />

der EU und Indien haben Wettbewerbsnachteile<br />

für europäische Werkzeugmaschinenhersteller<br />

zur Folge, da Staaten<br />

wie Korea und Japan bereits Abkommen mit<br />

Indien unterzeichnet haben. CECIMO er -<br />

wartet, dass die EU alles tun wird, um das<br />

Abkommen mit Indien möglichst bald zum<br />

Abschluss zu bringen.<br />

Qualifizierte Arbeitskräfte<br />

sind nötig<br />

Darüber hinaus hängt das zukünftige<br />

Wachstum der Werkzeugmaschinenindustrie<br />

von der Verfügbarkeit qualifizierter<br />

Arbeitskräfte ab. Doch trotz der herrschenden<br />

Rekordarbeitslosigkeit in der EU haben<br />

die europäischen Werkzeugmaschinenhersteller<br />

Schwierigkeiten, freie Stellen zu<br />

besetzen. CECIMO begrüßt die jüngste Mitteilung<br />

der Europäischen Kommission zur<br />

Industriepolitik, in der diese einen ambitionierten<br />

Plan zur Förderung von Investitionen,<br />

Innovation und der Entwicklung des<br />

Humankapitals in der Fertigungsindustrie<br />

darlegt. In der Mitteilung werden konkrete<br />

Initiativen angekündigt, mit denen Qualifikationsbedarf<br />

in spezifischen Sektoren frühzeitig<br />

festgestellt und das Ausbildungsangebot<br />

an die verfügbaren Positionen angepasst<br />

werden soll.<br />

CECIMO-Präsident Martin Kapp dazu:<br />

»Die Kommission hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

den BIP-Anteil des Fertigungssektors in der<br />

EU bis zum Jahr 2020 von 16 auf 20 % zu<br />

steigern, und damit das europäische Re -<br />

industrialisierungsziel in Zahlen gefasst.«<br />

CECIMO appelliert an die EU und ihre Mitgliedstaaten,<br />

die für die Implementierung<br />

der neuen Industriestrategie nötigen Maßnahmen<br />

in koordinierter Form umzusetzen.<br />

Die Staaten sollten solidarisch und in uneingeschränkter<br />

Partnerschaft mit der Industrie<br />

auf die Umsetzung der gemeinsamen industriepolitischen<br />

Ziele hinarbeiten.<br />

(sm 130204681) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


26 K Branchenbericht<br />

Autoindustrie:<br />

»Der Gegenwind nimmt zu«<br />

Keine Impulse in Westeuropa<br />

Düsseldorf (kv). Die deutschen Autobauer betrachten das Jahr 2013<br />

recht unterschiedlich. Der inländische Volumenmarkt bleibt schwach, im<br />

westeuropäischen Ausland schrumpft die Nachfrage weiter und von den<br />

guten Chancen in Übersee profitieren in erster Linie die Premiumhersteller.<br />

WW K Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes<br />

der Automobilindustrie (VDA), ist –<br />

kraft seines Amtes – grundsätzlich erst einmal<br />

optimistisch: »Ich bin zuversichtlich,<br />

dass die deutsche Automobilindustrie – Hersteller<br />

wie Zulieferer – ihre führende Position<br />

im internationalen Wettbewerb behaupten<br />

und ausbauen kann, in Deutschland, Europa<br />

und weltweit. Sie ist mit ihrer technologischen,<br />

qualitativen und internationalen Aufstellung<br />

sehr gut positioniert.« Die aktuelle<br />

Situation sieht indessen nicht ganz so positiv<br />

aus: Wesentliche Kennzahlen fallen für<br />

2012 negativ aus. Die Pkw-Neuzulassungen<br />

in Deutschland sind um 3 % auf 3,083 Mill.<br />

Stück gefallen. Wissmann gewinnt auch<br />

diesen Zahlen zunächst etwas Gutes ab:<br />

»Der deutsche Markt hat sich deutlich<br />

robuster gezeigt als Westeuropa. Allerdings<br />

können wir mit diesem Ergebnis nicht<br />

zufrieden sein.«<br />

Tatsächlich dürfte der westeuropäische<br />

Pkw-Markt 2012 um rd. 8 % auf knapp<br />

11,8 Mill. Einheiten zurückgegangen sein,<br />

für das Jahr 2013 sei mit einer weiteren<br />

Abschwächung auf 11,4 Mill. Neuwagen<br />

(– 3 %) zu rechnen. »Da wir davon ausgehen<br />

müssen, dass die schwierige Lage in der<br />

Eurozone auch 2013 anhalten wird, fällt<br />

unsere Prognose für den Pkw-Inlandsmarkt<br />

verhalten aus: Wir rechnen für 2013 mit<br />

einem Volumen von etwa 3 Mill. Neuzulassungen«,<br />

sagt Wissmann. Das würde wiederum<br />

ein Minus von 2,5 bis 3 % bedeuten.<br />

Gesamtwirtschaftlich erwartet der VDA-<br />

Präsident 2013 eine weiterhin recht stabile<br />

Gesamtkonjunktur in Deutschland: Das<br />

Bruttoinlandsprodukt und der private Verbrauch<br />

bleiben seinem Erachten nach stabil.<br />

Gleiches gelte für den Arbeitsmarkt. Mit<br />

Wachstum sei zwar 2013 im Inland nicht zu<br />

rechnen, aber auch nicht mit einem Absturz.<br />

Verunsicherung führt<br />

zu Kaufzurückhaltung<br />

Was den Automarkt betrifft, so sieht Wissmann,<br />

dass es auch weiterhin »offenbar eine<br />

Verunsicherung bei den Bürgern gibt, die zu<br />

einer Kaufzurückhaltung bei Neuwagen<br />

führt«. Erkennbar sei das auch daran, dass<br />

»<br />

Drei<br />

von vier Autos, die in<br />

Deutschland gebaut werden,<br />

gehen in den Export.<br />

Auch das ist ein Beleg für die<br />

weltweite Wettbewerbsfähigkeit<br />

unserer Marken.<br />

Matthias Wissmann, Präsident des<br />

Verbandes der Automobilindustrie (VDA)<br />

der Anteil der Privatkäufer an den Neuzulassungen<br />

seit drei Jahren kontinuierlich<br />

zurückgeht: Von 43 % im Jahr 2010 (jeweils<br />

Januar bis Oktober) über 41 % 2011 auf nur<br />

noch knapp 39 % im vergangenen Jahr. Bis<br />

zur Mitte des vergangenen Jahrzehnts lag<br />

der Anteil noch über 45 %. Seit über zwei<br />

Jahren bestimme die Schuldenkrise der Eurozone<br />

die Schlagzeilen. Dieses Dauer thema<br />

drücke die Stimmung und führe zu Attentismus.<br />

»Wer Tag für Tag schon beim Frühstück<br />

mit der Frage konfrontiert wird, ob dieses<br />

oder jenes EU-Land noch seine Schulden<br />

bezahlen kann – und was die entsprechenden<br />

Rettungsmaßnahmen für den deutschen<br />

Steuerzahler bedeuten könnten –, der geht<br />

nicht am Nachmittag voller Vorfreude ins<br />

Autohaus, um einen Neuwagen zu kaufen«,<br />

meint Wissmann.<br />

Allerdings hinterlassen nun die damals<br />

hochgelobte Abwrackprämie und damit die<br />

staatlichen Subventionen für den Kauf eines<br />

neuen Modells als Reaktion auf die weltweite<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise 2009<br />

ebenfalls ihre Spuren. Millionen neuer Pkw<br />

kamen für zum Teil noch durchaus fahrtüchtige<br />

Gebrauchtwagen auf den Markt. Die<br />

Käufer der neuen Fahrzeuge fallen heute als<br />

Kunden aus. Wissmanns Fazit ist: »Eines ist<br />

sicher: Der Gegenwind nimmt zu. Darauf<br />

richten wir uns ein.« Der Verband der Internationalen<br />

Kraftfahrzeughersteller (VDIK)<br />

geht ebenfalls von 3 Mill. Pkw-Neuzulassungen<br />

in diesem Jahr aus. VDIK-Präsident Volker<br />

Lange zeigt sich unter gewissen Voraussetzungen<br />

sogar noch etwas optimistischer<br />

als Wissmann: »Wenn sich die wirtschaftliche<br />

Lage stabilisiert und die Konsumneigung<br />

auch die Pkw-Nachfrage miteinbezieht,<br />

wäre vielleicht sogar ein Ergebnis wie<br />

2012 möglich.«<br />

Inlandsproduktion sank um 4 %<br />

»Bei Produktion und Export hat die deutsche<br />

Automobilindustrie im Spannungsfeld zwischen<br />

dynamischer Entwicklung in den<br />

automobilen Wachstumsmärkten und den<br />

großen Herausforderungen in Westeuropa<br />

in Summe ein ordentliches Ergebnis er -<br />

reicht«, so Wissmann. Dennoch lässt sich<br />

nicht übersehen, dass sich die Fertigung im<br />

Inland um 4 % auf 5,391 Mill. Stück verminderte.<br />

In den letzten Monaten hätten die<br />

Hersteller die Produktion stärker zurückgenommen,<br />

als es die aktuelle Marktnachfrage<br />

eigentlich erfordert habe. Damit werde auch<br />

das Ziel verfolgt, die Pkw-Lagerbestände zu<br />

verringern. Die Inlandsproduktion werde im<br />

laufenden Jahr, so Wissmann, stabil bleiben<br />

und um 1 % auf gut 5,4 Mill. Einheiten leicht<br />

zulegen: »Wir spüren dabei vor allem die<br />

Dynamik der außereuropäischen Märkte, die<br />

auch Arbeitsplätze hier im Inland sichert.«<br />

Der Pkw-Export lag 2012 bei über 4,1<br />

Mill. Pkw. Doch auch hier ist über einen<br />

Rückgang von 3 % zu berichten. Wissmann<br />

kommentiert: »Drei von vier Autos, die in<br />

Deutschland gebaut werden, gehen in den<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


Export. Auch das ist ein Beleg für<br />

die weltweite Wettbewerbsfähigkeit<br />

unserer Marken.« Diese Feststellung<br />

lässt sich auch anhand<br />

der Fertigung deutscher Marken<br />

im Ausland belegen. So konnte<br />

die Pkw-Auslandsproduktion, die<br />

bereits seit 2010 über dem<br />

Inlandsproduktionsvolumen liegt,<br />

2012 um 8 % auf 7,7 Mill. Einheiten<br />

gesteigert werden. Die<br />

Exporte werden sich im laufenden<br />

Jahr ebenfalls stabil entwickeln<br />

und mit gut 4,1 Mill. Einheiten<br />

leicht über dem Niveau von<br />

2012 liegen.«<br />

Finanzkrise hinterlässt<br />

deutliche Spuren<br />

In Europa insgesamt sank der<br />

Verkauf von Pkw von 13,6 auf<br />

12,5 Mill. Stück. Betrachtet man<br />

die Märkte in Westeuropa genauer,<br />

so erkennt man, dass die<br />

Finanzkrise deut liche Spuren hinterlässt.<br />

Die genannten 11,8 Mill.<br />

Einheiten bedeuten nicht nur<br />

einen Rückgang von 1 Mill. Stück<br />

gegenüber dem Vorjahr, sondern<br />

auch einen Verlust von fast 2 Mill.<br />

Einheiten gegenüber 2009.<br />

Besonders dramatisch ist die Entwicklung<br />

in Ita lien, Spanien und<br />

Frankreich. Italien kam 2012 auf<br />

knapp 1,4 Mill. Neuzulassungen.<br />

Damit liegt dieser wichtige Markt<br />

um rd. 900.000 Einheiten unter<br />

seinem langjährigen Durchschnitt.<br />

In Spanien dürften knapp<br />

700.000 Neuwagen zugelassen<br />

worden sein – gegenüber dem<br />

guten Jahr 2007 ist das ein Rückgang<br />

um fast 1 Mill. Stück. Der<br />

französische Markt wird 2012 rd. 13 % verlieren<br />

und ein Volumen von 1,9 Mill. Neuwagen<br />

erreichen. Das sind 400.000 Neuzulassungen<br />

weniger als im Spitzenjahr 2009.<br />

So kommt Wissmann auf die Märkte in<br />

Übersee zu sprechen und weist auf die dortigen<br />

Erfolge der deutschen Produzenten<br />

hin, um aus den negativen Betrachtungen<br />

herauszukommen: »Wenn wir den Blick auf<br />

die Weltmärkte richten, dann ist die Bilanz<br />

des Autojahres 2012 durchaus positiv.<br />

Außerhalb Westeuropas erleben wir eine<br />

sehr dynamische Automobilkonjunktur, an<br />

der die deutsche Automobilindustrie überproportional<br />

teilhat.« Der Pkw-Weltmarkt<br />

wuchs 2012 um rd. 4 % auf gut 68 Mill.<br />

Einheiten. Getragen wurde diese Dynamik<br />

vor allem von China. Dort stiegen die Zulassungen<br />

um 8 % auf 13,2 Mill. Einheiten.<br />

Damit wurden neue Maßstäbe gesetzt, da<br />

der chinesische Markt erstmals den europäischen<br />

überholt hat. Prof. Dr. Ferdinand<br />

Dudenhöffer, Leiter des Instituts Center<br />

Automotive Research (CAR) an der Universität<br />

Duisburg-Essen und anerkannter<br />

Markt experte, meint: »Es ist nur eine Frage<br />

der Zeit, bis China auch die USA überholt.«<br />

Spätestens 2016 sei das der Fall. In den<br />

2030er-Jahren, so nimmt Dudenhöffer an,<br />

sei der Pkw-Markt Chinas so groß wie der<br />

Europas, Japans und der USA zusammen.<br />

USA legte noch stärker zu als China<br />

Ein zweiter Wachstumspfeiler ist der wieder<br />

erstarkte Leitmarkt USA, der im vergangenen<br />

Jahr mit einem Plus von 12 % auf<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


28 K Branchenbericht<br />

14,3 Mill. Einheiten stärker zulegte als China.<br />

Wissmann sagt dazu: »Der US-Markt hat<br />

damit seit 2010 sein Volumen um 2,7 Mill.<br />

Light Vehicles (Pkw und Light Trucks) erhöht<br />

und nähert sich mit hoher Drehzahl der<br />

15-Mill.-Marke, die wir für das laufende Jahr<br />

erwarten.« Besonders erfreulich sei, dass die<br />

deutschen Konzernmarken in diesen automobilen<br />

»hot-spots« noch schneller wachsen<br />

als ihre Wettbewerber. So hätten die<br />

deutschen Marken in China den Marktanteil<br />

in den ersten zehn Monaten 2012 auf 22 %<br />

gesteigert – mehr als jeder fünfte Neuwagen,<br />

der dort verkauft wird, trage also ein<br />

deutsches Markenzeichen. In den USA<br />

wüchsen deutsche Marken bereits im siebten<br />

Jahr in Folge schneller als der Markt. Das<br />

belegten auch die neuesten Zahlen aus den<br />

USA. »Wir sind sowohl im Pkw-Segment<br />

(+ 28 %) als auch im Light-Truck-Segment<br />

(+ 29 %) mit jeweils hoher Geschwindigkeit<br />

unterwegs«, so Wissmann. In den ersten elf<br />

Monaten 2012 haben deutsche Hersteller<br />

ihren Light-Vehicles-Absatz in den USA um<br />

fast 21 % gesteigert. Auch in anderen Re -<br />

gionen konnten die deutschen Autobauer<br />

zulegen. Ihr Pkw-Weltmarktanteil betrage<br />

rd. ein Fünftel. Wissmann meint dazu: »Al -<br />

lerdings müssen wir auch berücksichtigen,<br />

dass nicht alle deutschen Hersteller auf allen<br />

Märkten präsent sind. Wer sich vor allem auf<br />

den westeuropäischen Markt konzentriert,<br />

spürt die dortige Nachfrageschwäche natürlich<br />

besonders.«<br />

Damit kommt Wissmann auf die unterschiedliche<br />

Marktaufstellung und Entwicklung<br />

der deutschen Produzenten zu sprechen.<br />

Denn längst sind die Zeiten vorbei, in<br />

denen sich die hiesigen Autohersteller wirtschaftlich<br />

in etwa gleichem Tempo fortbewegten.<br />

Inzwischen sind zwei Klassen entstanden:<br />

Hochpreisige Fahrzeuge, die dank<br />

ihrer Spitzentechnik und Ausstattung (Premium)<br />

sowie der Marktausrichtung ihrer<br />

Hersteller weltweit gefragt sind. Und diejenigen,<br />

die seit eh und je mit regionalem<br />

Marketing in erster Linie den »normalen«<br />

Autofahrer ansprechen – eben den, der derzeit<br />

verunsichert ist. In den heutigen globalen<br />

Märkten gilt diese Feststellung praktisch<br />

für alle EU-Produzenten. Die drei großen<br />

deutschen Hersteller technisch ausgefeilter<br />

und nicht eben billiger Modelle, Audi, BMW<br />

und Mercedes, sind insgesamt zufrieden. Bei<br />

den übrigen, insbesondere bei Fiat, Ford,<br />

Opel, PSA Peugeot-Citroën und Renault, die<br />

in erster Linie im Sektor der Mittel- und<br />

Kleinwagenklasse tätig sind, hört man angesichts<br />

deutlich rückläufiger Verkaufszahlen<br />

zum Teil laute Klagen und den Ruf nach<br />

Staatshilfen. Denn – wie bereits bekannt ist<br />

– schrumpft ihr Hauptmarkt, Westeuropa,<br />

seit geraumer Zeit und Besserung ist zumindest<br />

für 2013 nicht in Sicht.<br />

Mindestens 30 % Überkapazitäten<br />

in Westeuropa<br />

Der Marktschwund in Westeuropa und<br />

damit auch der Produktionsrückgang der<br />

meisten Hersteller führen zu einer Anhäufung<br />

von Überkapazitäten, die die Deutsche<br />

Bank in einer Untersuchung bereits in der<br />

»<br />

Wer<br />

Tag für Tag schon beim<br />

Frühstück mit der Frage<br />

konfrontiert wird, ob dieses<br />

oder jenes EU-Land noch seine<br />

Schulden bezahlen kann,<br />

der geht nicht am Nachmittag<br />

voller Vorfreude ins Autohaus,<br />

um einen Neuwagen zu kaufen.<br />

Matthias Wissmann, Präsident des<br />

Verbandes der Automobilindustrie (VDA)<br />

Größenordnung von mindestens 30 % in<br />

dieser Region sieht. Gleichzeitig hält es das<br />

Institut für möglich, dass sich der Abwärtstrend<br />

2013 verlangsamt und geht für 2014<br />

sogar von einer leichten Aufwärtstendenz<br />

bei den Neuzulassungen aus. Das wird aber<br />

nichts an der Tatsache ändern, dass Überkapazitäten<br />

abgebaut und damit ganze Werke<br />

geschlossen werden. So will Ford drei Fa -<br />

briken in Belgien und Großbritannien und<br />

Peugeot-Citroën ein Werk bei Paris schließen.<br />

Die Beschäftigungskrise hat auch<br />

Deutschland mit der Ankündigung vom<br />

Ende des Opel-Werkes in Bochum erreicht.<br />

Das gesamte Umfeld – starke Rückgänge<br />

in anderen westeuropäischen Ländern, Zu -<br />

rückhaltung bei den privaten Kunden im<br />

Inland – führe dazu, dass der Druck im Handel<br />

deutlich zugenommen habe, konstatiert<br />

Wissmann. Das resultiere vor allem daraus,<br />

dass Volumina, die für andere europäische<br />

Märkte bestimmt waren, jetzt auf den »vergleichsweise<br />

stabilen deutschen Markt drängen«.<br />

Der Pkw-Inlandsmarkt sei derzeit kein<br />

Verkäufermarkt, der Preisdruck sei dementsprechend<br />

hoch. Damit spricht der VDA-<br />

Präsident ein Thema an, das die Gemüter<br />

bewegt und nicht zuletzt im Handel für<br />

Unruhe und Unsicherheit sorgt. Der Markt<br />

ist geprägt von heftigen Rabattschlachten,<br />

die quer durch alle Bereiche toben, die sich<br />

aber im Grunde nur die auf den Überseemärkten<br />

erfolgreichen und dort gut verdienenden<br />

Premiumhersteller leisten können.<br />

Nach den Beobachtungen von Dudenhöffer<br />

fielen die Rabatte für die 30 beliebtesten<br />

Modelle in Deutschland im Dezember 2012<br />

zwar von 19 % auf knapp 18 %. Sie liegen<br />

aber weit über den Gewinnspannen.<br />

»Grenzen der Belastbarkeit<br />

erreicht«<br />

Wie bisher wendet sich Wissmann vehement<br />

gegen weitere Belastungen für die<br />

Automobilisten: »Die Grenze der Belastbarkeit<br />

der Autofahrer ist mit jährlich über 50<br />

Mrd. € an Steuern und Abgaben längst<br />

erreicht. Eine Verschärfung der Steuer- und<br />

Abgabenbelastung ist daher entschieden<br />

abzulehnen. Das gilt sowohl für die immer<br />

wieder ins Spiel gebrachte Einführung einer<br />

Pkw-Maut und die Erhöhung des Diesel-<br />

Steuersatzes als auch für eine Verschärfung<br />

der Besteuerung der Privatnutzung von Firmenwagen.«<br />

Anstelle von Steuererhöhungen<br />

sollten vielmehr die steuerlichen Rahmenbedingungen<br />

verbessert werden. Das<br />

gelte vor allem für die steuerlichen Regelungen<br />

für Elektrofahrzeuge. Die jetzt beschlossene<br />

Verlängerung der Kfz-Steuerbefreiung<br />

für Elektrofahrzeuge von fünf auf zehn Jahre<br />

könne nur ein erstes positives Signal sein.<br />

Doch es müsse mehr geschehen, damit im<br />

Jahr 2020 rd. 1 Mill. Elektrofahrzeuge auf<br />

den deutschen Straßen führen. Im Klartext<br />

bedeutet das: Der Staat müsse der Autoindustrie<br />

in diesem Zusammenhang stärker<br />

unter die Arme greifen. (sm 130204752) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


Branchenbericht K 29<br />

REKORDPRÄMIE<br />

FÜR VERBESSERUNGS -<br />

VORSCHLAG<br />

Völklingen. Innovative Ideen zahlen<br />

sich bei Saarstahl aus – sowohl für das<br />

Unternehmen als auch für die Mitarbeiter.<br />

Besonders freuen durfte sich<br />

jetzt ein Mitarbeiter aus dem Stahlwerk<br />

Völklingen. Er erhielt für seinen<br />

Verbesserungsvorschlag die höchste<br />

jemals ausgezahlte Ein zelprämie,<br />

nämlich 34.220 €. Umgekehrt spart<br />

Saarstahl dank seiner Idee schon im<br />

ersten Jahr 115.000 € an Kosten ein.<br />

Der prämierte Mitarbeiter, Günther<br />

Schneider, seit 1973 bei Saarstahl<br />

beschäftigt, arbeitet als Bläser im Konverterleitstand<br />

des Stahlwerks. Dort<br />

wird innerhalb einer gewissen Bandbreite<br />

der Schwefelgehalt des aus Dillingen<br />

ankommenden Roheisens reduziert.<br />

Schneiders Über legung war nun,<br />

innerhalb dieser Bandbreite auf einen<br />

geringeren Wert zu entschwefeln.<br />

Durch diese bessere Einstellung des<br />

Entschwefelungsgrades beim Roheisen<br />

ist es möglich, Entschwefelungsmittel<br />

zu sparen und bisher nötige<br />

Nachfolgemaßnahmen in der Sekundärmetallurgie<br />

überflüssig zu machen;<br />

gleichzeitig können die geforderten<br />

Qualitätskriterien sicher erfüllt werden.<br />

Außerdem verringerte sich die<br />

Bearbeitungszeit pro Charge.<br />

(sm 130204742) K<br />

GELD FÜR<br />

MOSELSCHLEUSE<br />

Saarbrücken. Die Bewilligung von<br />

16 Mill. € für den Ausbau der zweiten<br />

Schleusenkammer in Trier ist ein wichtiger<br />

Schritt zur Sicherung der logistischen<br />

Versorgung der Wirtschaft in<br />

der Saar-Region, heißt es in einer Mitteilung<br />

des Verbands der Saarhütte<br />

(VDS). »Saarländische Politiker haben<br />

sich parteiübergreifend gemeinsam<br />

mit der verladenden Wirtschaft gegen<br />

den vom Bundesverkehrsministerium<br />

geplanten Stillstand beim Ausbau der Moselschleusen<br />

eingesetzt. Für diese Unterstützung<br />

sind wir sehr dankbar«, so Antje Otto, Geschäftsführerin<br />

des VDS. Jedoch darf das Engagement<br />

für das Thema in Anbetracht der Tatsache, dass<br />

der Ausbau der Trierer Schleuse rd. 38 Mill. €<br />

kostet und noch weitere sieben Schleusen ausgebaut<br />

werden müssen, nicht nachlassen. »Es<br />

liegt noch ein gutes Stück Arbeit vor uns. Als<br />

nächstes müssen wir uns dafür einsetzen, dass<br />

die Planungsarbeiten für die verbleibenden sieben<br />

Schleusen beginnen und die Finanzierung für<br />

den weiteren Ausbau gesichert wird«, so Otto<br />

weiter.<br />

Die Mosel ist eine der am stärksten ausgelasteten<br />

Wasserstraßen Deutschlands. Ein beschleunigter<br />

Ausbau der Schleusen ist nicht nur ökonomisch,<br />

sondern auch ökologisch sinnvoll. Geringe<br />

Lärmemissionen und ein geringer Energieverbrauch,<br />

der mit einem geringen CO 2<br />

-Ausstoß<br />

verbunden ist, führen dazu, dass das Schiff im<br />

Vergleich zu Bahn oder LKW das umweltfreundlichste<br />

Transportmittel und damit ein wichtiger<br />

und förderungswürdiger Bestandteil der Energiewende<br />

ist.<br />

www.vds-stahl.de<br />

/<br />

(sm 130204712) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


30 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

In der Nische erfolgreich<br />

UNIVERSAL Eisen und Stahl liefert Grobbleche nach Deutschland und in die Welt<br />

Neuss (WS). Dass der Handel bzw. Service mit Grobblechen keinesfalls<br />

»grob« sein muss, sondern höchst exklusiv und weltweit gefragt sein kann,<br />

beweist die UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH, ein Unternehmen der<br />

Salzgitter-Gruppe. »Wir werden immer dann gefragt, wenn es um ganz<br />

besondere Abmessungen und höchste Anforderungen an Qualität bzw.<br />

Zertifizierung geht«, erläutern die beiden Geschäftsführer Leonhard von<br />

Herzogenberg (Vorsitzender) und Götz Richter in einem Gespräch mit<br />

dem »<strong>stahlmarkt</strong>«.<br />

»<br />

Wir<br />

können nur leben,<br />

wenn wir uns vom<br />

Wettbewerb qualitativ<br />

abheben.<br />

Götz Richter<br />

WW K Die UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH<br />

ist seit über 50 Jahren ausgewiesener Grobblechspezialist<br />

und zählt zu den Topadressen<br />

weltweit. Die Lieferpalette der Unternehmensgruppe<br />

ist breit ge fächert. Abgesehen<br />

von den unlegierten und Feinkornbaustählen<br />

zählen Druckbehälterstähle und vergütete<br />

Bleche aus Baustählen mit hoher Streckgrenze<br />

zum Programm. Sie werden z. B. in<br />

ge schweißten Stahlbaukonstruktionen für<br />

den Fahrzeug- und Kranbau, aber auch den<br />

Bergbau, Druckbehälter- und Rohrleitungsbau<br />

eingesetzt. Hinzu kommen Vergütungsund<br />

Einsatzstähle, z. B. Maschinenbaustähle,<br />

die zum Härten, Aufkohlen und Carbonitrieren<br />

geeignet sind, außerdem Stähle für verschleißfeste<br />

Teile, z. B. für Brecherplatten,<br />

Abräummaschinen, Baumaschinen, Förderanlagen,<br />

Kippermulden, Transport- und Zerkleinerungsanlagen<br />

etc. Erhältlich sind weiterhin<br />

Stähle nach ASTM/ASME-Standard,<br />

Offshoresondergüten und Schiffbaugüten<br />

nach den Vorschriften der Klassifizierungsgesellschaften.<br />

Mit seiner weiterführenden<br />

»<br />

Zu<br />

uns kommen Kunden,<br />

die hier finden,<br />

was sie andernorts<br />

nicht bekommen können.<br />

Leonhard von Herzogenberg<br />

Anarbeitung bietet die UNIVERSAL darüber<br />

hinaus umfangreichen Service.<br />

Regional wie international<br />

gut aufgestellt<br />

Die UNIVERSAL-Gruppe unterhält Läger in<br />

Neuss und in Hannover. In Viersen ist das<br />

Unternehmen auf Edelstahl und Hochleistungswerkstoffe<br />

spezialisiert. Niederlassungen<br />

sind in Zwickau, Stuttgart und Nürnberg<br />

an gesiedelt.<br />

Im Ausland betreibt UNIVERSAL verschiedene<br />

Tochtergesellschaften, so z. B. im polnischen<br />

Gleiwitz samt Lager sowie in Tschechien<br />

und Frankreich mit kleineren Lägern.<br />

In Rotterdam bedient eine sechsköpfige<br />

Mannschaft den niederländischen Markt<br />

und ist mit dem Offshoregeschäft weltweit<br />

aktiv. Darüber hinaus gibt es Gesellschaften<br />

in Houston und Chicago sowie eine Niederlassung<br />

in Dubai. »Bei Spezialitäten greifen<br />

die ausländischen Verkaufsgesellschaften<br />

auf unsere Läger in Deutschland zurück«,<br />

erklärt Götz Richter. Zahlreiche Agenten und<br />

Partner weltweit werden von dort aus versorgt.<br />

Denn die Kunden ordern aus aller<br />

Welt, so u. a. aus Malaysia, Indone sien, In -<br />

dien, Taiwan, Dubai.<br />

Große Abmessungsvielfalt auch<br />

für besondere Wünsche<br />

»Zu unseren Stärken zählt die große Vielfalt<br />

an Abmessungen«, so von Herzogenberg.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 31<br />

Das gilt v. a. für den Bereich der Sondergüten.<br />

Bei den allgemeinen Baustählen sieht<br />

die UNIVERSAL ihre Stärken vor allem darin,<br />

auch hohen Anforderungen an die Qualität<br />

gerecht zu werden und sogar Bleche von 3,5<br />

bis 4 m Breite liefern zu können. Stückgewichte<br />

bis 26 t sind möglich, aber auch 40 t<br />

kann die UNIVERSAL im Ausnahmefall<br />

bereitstellen. Natürlich steht immer die Qualität<br />

im Vordergrund: »Wir führen z. B.<br />

Dicken bis 300 mm im Lager, und zwar als<br />

gewalztes Blech, nicht als Bramme, das<br />

macht den Qualitäts- und Preisunterschied<br />

aus«, betont Götz Richter. Diese Bauteile<br />

benötigt der Maschinen- und Anlagenbau,<br />

z. B. für Fundamente. »Stark sind wir auch<br />

im Kesselblechbereich, z. B. für Bödenpresser,<br />

die eine Breite von 3,5 bis 4 m haben<br />

müssen«, ergänzt er.<br />

Neben den Feinkornbaustählen spielen die<br />

Sondergüten eine entscheidende Rolle, d. h.<br />

Feinkornbaustähle und amerikanische Sorten<br />

nach ASTM- und ASME-Standard. Hinzu<br />

kommen verschleißfeste Stähle mit HB<br />

400/500, die in besonderen Dicken er hältlich<br />

sind und weit über die üblichen 10 bis<br />

40 mm hinausgehen. Ein weiteres Beispiel ist<br />

der S690 mit einer Dicke bis 200 mm.<br />

In Hannover ist außerdem eine Art »Kompetenzzentrum«<br />

für den Schiffbau und Offshoresektor<br />

entstanden. Dort lagern die<br />

klassischen neuen Güten für den Offshore-<br />

Windenergie-Bereich.<br />

Die breite Lieferpalette mit den besonderen Abmessungen wird von den Kunden<br />

außerordentlich geschätzt (Fotos: UNIVERSAL).<br />

Für den lagerhaltenden Handel ist der Schiffbau<br />

wegen des Reparaturbedarfs ein interessantes<br />

Geschäft, bei dem die UNIVERSAL<br />

wieder mit ihrer großen Abmessungspalette,<br />

den Sonderdicken und Schiffbausondergüten<br />

punkten kann.<br />

Erfolgsgeheimnis: »Raritäten«<br />

»Wir sind kein Massenhändler, sondern<br />

Nischenanbieter. So verdienen wir unser<br />

Geld«, so Richter. Manche Kunden – besonders<br />

aus dem Ausland – wickeln nur einen<br />

Teil ihrer Aufträge bei der UNIVERSAL ab –<br />

immer dann, wenn es darum geht, schnell<br />

und kurzfristig besonderes Material für spezielle<br />

Bedürfnisse zu bekommen.<br />

»Deshalb ist unsere Exportabteilung auch<br />

so erfolgreich«, fügt von Herzogenberg hinzu,<br />

»die normalen Baustähle braucht man<br />

von uns nicht im Ausland«. Wenn ein Kunde<br />

in Indonesien aber dringend einen bestimmten<br />

Stahl in bestimmten Abmessungen benötigt<br />

und ein längerer Anlagenstillstand droht,<br />

ist die UNIVERSAL in ihrem Element. Denn in<br />

Asien lässt sich Stahl zwar in jeder Güte kaufen,<br />

doch gibt es dort für Stähle in bestimmten<br />

Güten keine Vorräte. UNIVERSAL punktet<br />

dann mit ihrer Flexibilität und Schnelligkeit:<br />

Per Schiff wird in rd. 6 Wochen geliefert. Im<br />

Extremfall geht es noch schneller: So werden<br />

auch schon mal Bleche per Flugzeug in die<br />

betreffenden Länder geflogen.<br />

Ausgefeiltes Qualitätsmanagement<br />

UNIVERSAL ist in puncto Qualität immer<br />

einen Schritt voraus, war seinerzeit eine der<br />

Ersten der Branche mit einem Qualitätsmanagement<br />

und hat nach eigenen Angaben<br />

auch jetzt in Verbindung mit der Einführung<br />

der Eurocodes wieder als erstes<br />

(130204768/3)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


32 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Stahlhandelsunternehmen das EG-Konformitätszertifikat<br />

nach EN 1090-1 erhalten,<br />

darf somit das CE-Zeichen führen (siehe<br />

»<strong>stahlmarkt</strong> 01.2013«, S. 15).<br />

Werkszeugnisse, lückenlose Rückverfolgbarkeit<br />

und Zertifizierung nach DIN EN ISO<br />

9001 und 9002 sind eine Selbstverständlichkeit.<br />

Zur Attestierung der Bleche kooperiert<br />

das Unternehmen mit etlichen Abnahmegesellschaften<br />

wie dem Germanischen Lloyd,<br />

den SLVen, dem RWTÜV und weiteren Klassifikationsgesellschaften,<br />

wie Det Norske<br />

Veritas etc. »Unsere Stärke kommt dann<br />

zum Tragen, wenn der Kunde besondere<br />

Bedürfnisse in puncto Qualität hat, zusätzliche<br />

Abnahmen benötigt und spezielle<br />

Anforderungen stellt, sprich wenn er ein<br />

besonders hochwertiges Blech benötigt«,<br />

betont Götz Richter. Genau deshalb wird<br />

auch beim Personal auf höchste Qualifikation<br />

geachtet. »Wir haben drei Mitarbeiter<br />

als Ultraschall-Prüfer, die bis Level UT3 ausgebildet<br />

sind (in Neuss zwei, in Hannover<br />

einen). Das ist weit mehr als notwendig,<br />

erhöht jedoch die Qualität der Prüfung und<br />

damit die Sicherheit«, so Richter. Anders als<br />

im schnellen »Auslands-Spotgeschäft« sind<br />

Kunden, die Spezialitäten und hohe Qualität<br />

brauchen, häufig langjährige, feste Partner.<br />

Die Stähle stammen übrigens zu 70 %<br />

aus Deutschland, davon 50 % aus dem<br />

Salzgitter-Mutterkonzern. Der Rest wird fast<br />

ausschließlich in EU-Ländern gekauft.<br />

Weiterführende Anarbeitung<br />

für besondere Bedürfnisse<br />

Auch in der Anarbeitung setzt die UNIVER-<br />

SAL auf höchste Qualität. Individuelle Lö -<br />

sungen für den Kunden sind mit der erweiterten<br />

Anarbeitung kein Problem. Denn<br />

neben dem Brenn- und Plasmaschneiden<br />

bietet das Unternehmen auch das Fasen,<br />

Walzen, Drehen, Bohren, Gewindeschneiden,<br />

Fräsen, Kanten und Schneiden sowie<br />

das Schweißen von ganzen Baugruppen an.<br />

Was man bei UNIVERSAL nicht selber realisieren<br />

kann, wird direkt mit einer Reihe von<br />

zertifizierten Kooperationspartnern erledigt.<br />

»Wir wollen dem Kunden so viel wie möglich<br />

abnehmen. Wir ersparen ihm Kosten<br />

und Arbeit, die er nirgendwo sonst be -<br />

kommt – und wir sind auch noch besser und<br />

schneller«, so Leonhard von Herzogenberg.<br />

In Hannover wurde deshalb im Jahr 2012 in<br />

eine neue Fasenschleifanlage investiert. Sie<br />

fertigt Fasen bis 100 mm z. B. für X-Nähte<br />

in robotertauglicher Qualität.<br />

Ein außergewöhnliches Erfolgsmodell ist<br />

die Niederlassung in Houston/Texas. Dort<br />

stehen drei Dreirollenbiegerichtmaschinen<br />

und eine nahezu einmalige Multifunktionsmaschine.<br />

Bei Letzterer handelt es sich um<br />

eine Brennmaschine, die sowohl für das<br />

Autogen- als auch das Plasmaschneiden<br />

geeignet ist, mit der man Fasen schneiden,<br />

einen CNC-Bohrer bis 40 mm einsetzen,<br />

mittels Werkzeugwechsel bis 40 mm bohren<br />

und darüber hinaus auch noch fräsen kann.<br />

»Wir treffen damit genau die Anforderungen<br />

des Marktes, nämlich schnell und effizient<br />

zu sein«, erklärt von Herzogenberg<br />

den Erfolg. Flink, wendig und mit der Überzeugung,<br />

dass nichts unmöglich ist, beliefern<br />

die Amerikaner den lokalen Energiemarkt,<br />

z. B. mit speziellen Kesselblechen und<br />

Rohrschüssen für Wartungs- und Reparaturarbeiten.<br />

Perspektiven 2013<br />

Wie in den USA erweist sich in der gesamten<br />

Unternehmensgruppe das richtige Maß an<br />

Flexibilität und Marktgespür als Erfolgsgeheimnis.<br />

Kluge Konzepte und feste Partnerschaften<br />

sind ein weiterer wichtiger Be -<br />

standteil. Für das Jahr 2013 sind beide<br />

(130204768/4)<br />

(130204768/5)<br />

Das Unternehmen UNIVERSAL hat sich mit seinen Mitarbeitern über fünf Jahrzehnte<br />

hinweg als kompetenter Partner im Grobblechgeschäft behauptet.<br />

Die neue Fasenschleifanlage fertigt Fasen bis 100 mm,<br />

z. B. für X-Nähte in robotertauglicher Qualität.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 33<br />

Lieferprogramm (Auszug, zusammengefasst)<br />

Werkstoffart Werkstoffbezeichnung Abmessungen<br />

Unlegierte Baustähle S235 JR … S355 J2C Dicke bis 200 / 250 / 300 *) mm,<br />

Breite bis 3.000 / 3.500 / 4.000 *) mm,<br />

Länge bis 16.000 mm<br />

Feinkornbaustahl S275 N … S460 NL Dicke bis 130 / 150 *) mm,<br />

Breite bis 4.000 mm,<br />

Länge bis 16.000 mm<br />

Druckbehälterstähle<br />

nach DIN EN 1028-2<br />

Druckbehälterstähle<br />

nach DIN EN 1028-3<br />

Druckwasserbeständiger<br />

Stahl<br />

Vergütete Bleche aus<br />

Baustählen mit hoher<br />

Streckgrenze<br />

Vergütungs- und<br />

Einsatzstähle<br />

Verschleißfeste Stähle<br />

Stähle nach<br />

ASTM/ASME-Standard<br />

P265 GH, P295 GH, 16 Mo 3,<br />

13 CrMo 4 5, 10 CrMo 9 10<br />

P275 NH … P460 NL2<br />

Dicke bis 120 / 160 / 300 *) mm,<br />

Breite bis 3.000 / 3.500 / 4.000 *) mm,<br />

Länge bis 12.000 / 14.000 / 16.000 *) mm<br />

Dicke bis 130 / 180 / 220 *) mm,<br />

Breite bis 3.000 / 4.000 *) mm<br />

Länge bis 14.000 / 16.000 *) mm<br />

12 CroMo 19 5 Dicke bis 80 mm, Breite bis 3.000 mm,<br />

Länge bis 12.000 mm<br />

S690 QL, S890 QL, S960 QL<br />

C45, C60, 42 CrMo 4,<br />

16 MnCr 5, 20 MnDr 5<br />

37 Mn 7, VSS 295, diverse<br />

wasser- und luftvergütete<br />

Stähle, Brinar-Stähle<br />

A/SA 516 Gr. 60 … A/SA,<br />

387 Gr. 5 Cl.2<br />

Dicke bis 200 / 120 / 100 *) mm,<br />

Breite bis 3.000 mm,<br />

Länge bis 15.000 / 16.000 / 12.000 *) mm<br />

Dicke bis 250 / 200 *) mm,<br />

Breite bis 3.000 mm,<br />

Länge bis 12.000 / 14.000 *) mm<br />

Dicke zwischen 40 und 120 *) mm,<br />

Breite bis 1.500 / 3.000 mm,<br />

Länge bis 6.000 / 12.000 *) mm<br />

Dicke bis 60 / 80 / 120 / 220 / 300 *) mm,<br />

Breite bis 2.500 / 3.000 / 4.000 *) mm,<br />

Länge bis 16.000 / 12.000 *) mm<br />

Offshoresondergüten EMZ 355, API 2H Gr.50 Dicke bis 200 mm, Breite bis 3.050 mm,<br />

Länge bis 12.000 mm<br />

Schiffbaugüten nach<br />

den Vorschriften der<br />

Klassifizierungsgesellschaften<br />

*)<br />

je nach Werkstoff<br />

Gr. A, B, D, E, A32, E32, A36,<br />

E36, E40<br />

Dicke bis 200 / 60 *) mm,<br />

Breite bis 3.500 / 4.000 mm,<br />

Länge bis 16.000 mm,<br />

teilweise auch als TM-Stahl verfügbar<br />

Geschäftsführer jedenfalls zuversichtlich:<br />

»Das Jahr 2013 wird sich ähnlich entwickeln<br />

wie 2012«, vermutet Götz Richter. Wie<br />

2011 auch, haben die Stahlhändler Ende<br />

2012 ihre Be stände abgebaut. Das erste<br />

Quartal 2013 werde daher ähnlich verlaufen<br />

wie letztes Jahr. »2013 wird vom Bedarf her<br />

nicht we sentlich schlechter sein als 2012. Es<br />

dürfte ungefähr auf diesem Niveau bleiben.«<br />

Zugleich warnt er: »Wir Händler sollten<br />

nicht wieder – wie es viele im letzten<br />

Jahr taten – damit anfangen, immer weiter<br />

zuzukaufen – mit dem Ergebnis, dass es zur<br />

Jahresmitte sehr hohe Bestände gab.«<br />

Dadurch sei im zweiten Halbjahr ein starker<br />

Wettbewerb unter den Händlern entstanden,<br />

der die Preise und schließlich auch die<br />

Werke unter Druck gesetzt habe. »Wir<br />

haben für uns beschlossen, unsere Bestände<br />

nicht so hoch zu fahren, wollen gleichmäßiger<br />

einkaufen und unsere Bestände im Griff<br />

halten«, schließt er.<br />

(sm 130204768) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH<br />

Duisburger Straße 26<br />

41460 Neuss<br />

Tel. +49 2131 185-0<br />

www.universal-stahl.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


34 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Eines der modernsten<br />

Formstahlcenter Europas<br />

Kerschgens investiert am Hauptsitz Stolberg<br />

Stolberg (LS). Nach dreijähriger Planungs- und Bauphase eröffnete die<br />

Kerschgens Werkstoffe und Mehr GmbH Ende Oktober 2012 auf über<br />

10.000 m 2 ein teils vollautomatisch arbeitendes Formstahlcenter. Als eines<br />

der modernsten seiner Art in Europa ermöglicht es perfektes Bohren, Sägen,<br />

Ausklinken, Strahlen, Markieren, Contourmarking und Konservieren von<br />

Profilen.<br />

WW K »Mit dem neuen Formstahlcenter setzen<br />

wir in puncto Lieferschnelligkeit, Lagerverfügbarkeit<br />

und Umfang der erweiterten<br />

Anarbeitungsleistungen erneut Maßstäbe<br />

und können unsere Kunden noch exzellenter<br />

bedienen«, erläuterte Heinz Herbort,<br />

Geschäftsführer bei Kerschgens.<br />

Das Bearbeitungscenter besteht aus einer<br />

modernen Hochleistungssäge, einer Säge-/<br />

Bohranlage, einem Bohr- und Ausklinkzentrum<br />

mit einem Brennroboter, einer Strahlanlage<br />

und einer Konservieranlage für zwei<br />

Farben. Hinzu kommen zudem fünf neue<br />

Krananlagen. Alle Baumaßnahmen mussten<br />

parallel zum laufenden Tagesgeschäft bei Vollbetrieb<br />

durchgeführt werden. »Unseren Mitarbeitern<br />

gebührt ein besonderes Lob, denn<br />

sie haben fast zwei Jahre unter er schwerten<br />

Bedingungen gearbeitet und diese Leistung<br />

erst möglich gemacht«, betonte Markus Lüttgens,<br />

Projektleiter bei Kerschgens. So kann<br />

das Unternehmen dem Kunden nun neue<br />

Leistungen anbieten, wie das Markieren, das<br />

Contourmarking und eine zweite Farbe.<br />

»Unsere Kunden sind froh, dass wir ihnen<br />

die Arbeiten, die nicht zu ihren Kernkompetenzen<br />

gehören, abnehmen«, resümierte<br />

Herbort. Denn viele Kunden klagten über<br />

Schwierigkeiten, geeignetes Fachpersonal<br />

zu finden.<br />

Schnellerer Materialfluss<br />

Technische Daten des Kunden werden im<br />

neuen Formstahlcenter direkt elektronisch<br />

(130204568/1)<br />

Das neue Formstahlbearbeitungscenter besteht u.a. aus einer modernen Hochleistungssäge, einer Säge-/Bohranlage und einem Bohr- und<br />

Ausklinkzentrum mit einem Roboter zum Brennschneiden (Fotos: Kerschgens).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 35<br />

Über Kerschgens<br />

Die Kerschgens-Gruppe hat rd. 250 Beschäftigte<br />

und gehört zu den größten mittelständischen<br />

Stahl- und Werkstoffhändlern in Deutschland.<br />

Neben Stolberg zählt das Unternehmen Bitburg,<br />

Trier, Würselen und Viersen zu seinen Standorten.<br />

Seit 1876 ist der Stolberger Familienbetrieb im<br />

Stahlhandel aktiv. Mit dem Ausbau des Standortnetzes<br />

kann das Unternehmen auch Großprojekte<br />

überregional betreuen und ein breites Sortiment<br />

an Werkstoffen und Zusatzleistungen anbieten.<br />

Kerschgens liefert Stahl, Edelstahl, NE-Metalle<br />

und Kunststoffe insbesondere nach Rheinland-<br />

Pfalz, ins Saarland sowie ins Rheinland und nach<br />

Ostbelgien und Luxemburg. Deutschlandweit und<br />

in benachbarten EU-Staaten werden zudem einzelne<br />

Produktgruppen vertrieben.<br />

Der Brennroboter<br />

in Arbeit<br />

(130204568/2)<br />

mit einem Produktionsplanungssystem verarbeitet,<br />

das über eine Schnittstelle mit dem<br />

ERP-System verbunden ist. So lassen sich alle<br />

Arbeitsschritte und Materialwege hinsichtlich<br />

des Materialflusses verbessern und die<br />

Kunden werden schneller beliefert. Die hohe<br />

»<br />

Mit<br />

dem neuen Formstahlcenter<br />

setzen wir Maßstäbe<br />

in puncto Lieferschnelligkeit,<br />

Lagerverfügbarkeit und<br />

Umfang der erweiterten<br />

Anarbeitungsleistungen.<br />

Heinz Herbort, Geschäftsführer bei<br />

Kerschgens<br />

Bearbeitungstiefe, die im Formstahlcenter<br />

ermöglicht wird, sichert dem Unternehmen<br />

die gute Wettbewerbsposition.<br />

Weitere Neuerungen bei Kerschgens<br />

waren 2009 das Hochregallager von KASTO<br />

und neue Kräne, sodass zusammen mit dem<br />

neuen Formstahlcenter Investitionen in Höhe<br />

von rd. 10 Mill. € getätigt wurden. Das Center<br />

ist mit einer Verarbeitungskapazität von<br />

rd. 20.000 t einschichtig pro Jahr ausgelegt.<br />

Eine weitere Investition ist bereits geplant:<br />

Kerschgens hat ein Blechbearbeitungszentrum<br />

bei Kaltenbach in Auftrag gegeben.<br />

Hier werden entweder mit Sauerstoff oder<br />

Plasma die Platten gebrannt, Löcher gebohrt,<br />

Gewinde geschnitten, auch für Riffel- oder<br />

Tränenbleche, und zudem signiert.<br />

Einweihung mit zahlreichen Gästen<br />

Bei der Einweihung der neuen Formstahlanlage<br />

waren zahlreiche Gäste anwesend,<br />

darunter u. a. Ferdi Gatzweiler, Bürgermeister<br />

von Stolberg, und Valentin Kaltenbach,<br />

Geschäftsführer des Hauptauftragnehmers.<br />

Wie der geschäftsführende Gesellschafter<br />

Manfred Kerschgens in seiner Begrüßungsrede<br />

erläuterte, waren einige der alten<br />

Aggregate der Formstahlverarbeitung schon<br />

20 Jahre im Einsatz, sodass es teilweise zu<br />

Ausfallzeiten kam. »Die Anarbeitung in diesem<br />

Bereich ist aber ein wesentlicher Be -<br />

standteil unseres Leistungscocktails«, be -<br />

gründete der geschäftsführende Gesellschafter<br />

die Investition. Da es bei der Anarbeitung<br />

generell um eine sinnvolle Arbeitsteilung<br />

mit den Kunden gehe, entstand das<br />

neue Formstahlcenter in direkter Zusammenarbeit<br />

mit den Kunden. Manfred Kersch gens<br />

bedankte sich abschließend bei den am Bau<br />

beteiligten Unternehmen und besonders<br />

beim federführenden Unternehmen Kaltenbach<br />

für die Anregungen und die termingerechte<br />

Fertigstellung.<br />

»Diese Investition sichert unsere Wettbewerbsfähigkeit<br />

im Markt und den Erhalt der<br />

Arbeitsplätze in den nächsten Jahren«, so<br />

Manfred Kerschgens mit einem Blick auf<br />

2013. (sm 130204568) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Kerschgens Werkstoffe &<br />

Mehr GmbH & Co. KG<br />

Steinbachstraße 38 – 40<br />

52222 Stolberg<br />

Tel. +49 2402 1202-0<br />

www.kerschgens.de<br />

Video zur Einweihung<br />

Ein Video von der Einweihung<br />

des neuen Formstahlcenters<br />

sehen Sie<br />

auf unserer Website oder<br />

über den beigefügten QR-<br />

Code.<br />

/www.stahleisen.de/content/steeltv<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


36 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Vom Blechhalbzeug bis zum einbaufertigen Werkstück<br />

Oberkochen. Das Technologiezentrum für Blechbearbeitung der Günther + Schramm GmbH –<br />

ein Tochterunternehmen der SCHMOLZ+BICKENBACH-Gruppe – hat sein Fertigungs- und Dienstleistungsspektrum<br />

deutlich ausgebaut.<br />

WWK Ehemals auf kleinlosige Feinblechartikel<br />

spezialisiert, bietet es heute umfassende<br />

Lohnfertigungslösungen für Bleche und<br />

Losgrößen aller Art – vom Halbzeug bis hin<br />

zur komplexen Baugruppe. »Um Masse und<br />

Klasse gleichermaßen wirtschaftlich produzieren<br />

zu können, ha ben wir unseren Ma -<br />

schinenpark unter anderem in den Bereichen<br />

Laserschneiden sowie Plattensägen aufgestockt<br />

und unsere Montagelinie deutlich<br />

erweitert«, berichtet Günther + Schramm-<br />

Geschäftsführer Wolfgang Dörr. »Heute<br />

decken wir als Komplettan bieter nahezu das<br />

gesamte Spektrum der Blechbearbeitung<br />

ab.« Im Bereich der Flachbearbeitung setzen<br />

die Blechspezialisten je nach Materialbeschaffenheit,<br />

kundenindi viduellem Anforderungsprofil<br />

und den sich anschließenden<br />

Fertigungsschritten moderne Laser-, Stanzund<br />

Schneidetechniken ein. Das breite Ab -<br />

messungsspektrum er möglicht dabei auch<br />

die Bearbeitung von Exoten und Spezialitäten:<br />

So sägt Günther + Schramm beispielsweise<br />

Aluminiumplatten bis zu einer Materialdicke<br />

von 160 mm zu, bei Stahlblechen<br />

bearbeitet das Unternehmen auf Anfrage<br />

sogar deutlich größere Dicken. Neben Blechen<br />

aus Stahl, Edelstahl und Aluminium<br />

bringt das Kompetenzzentrum ebenfalls<br />

Materialien wie Kupfer, Leder, Filz oder<br />

Gummi in Form.<br />

Hochpräzise Blechteilfertigung<br />

Über die Flachbearbeitung hinausgehend<br />

bietet Günther + Schramm eine umfassende<br />

Weiterverarbeitung von Dünnblechen. Das<br />

Portfolio reicht von diversen Umform- und<br />

Verbindungstechniken über Wärmebehandlungen<br />

und Oberflächenveredelungen bis<br />

hin zur Montagefertigung. Materialbeschaffung<br />

und Werkstofflagerung zählen eben-<br />

(130204612/1)<br />

Blechfertigung<br />

(Foto: Günther<br />

+ Schramm)<br />

falls zum vielfältigen Leistungsangebot.<br />

»Wir bieten unseren Kunden ein Rundumsorglos-Paket<br />

mit einem einzigen Ansprechpartner<br />

– von der Beratung über die kundenindividuelle<br />

Fertigung bis hin zur produktionssynchronen<br />

Artikellieferung«, ergänzt<br />

Geschäftsführer Dörr.<br />

/<br />

Günther + Schramm GmbH<br />

Heidenheimer Straße 65<br />

73447 Oberkochen<br />

Tel. +49 7364 24-0<br />

www.gs-stahl.de<br />

(sm 130204612) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 37<br />

SCHNEIDEN IN ÜBERGRÖSSEN<br />

Ditzingen. Bis zu 16 m lange Bleche schneidet<br />

die 2-D-Lasermaschine TruLaser 8000, die ab<br />

sofort in überarbeitetem Design und mit vielen<br />

neuen Funktionen erhältlich ist. Die Spezialistin<br />

für die Überformatbearbeitung eignet sich für<br />

Unternehmen, die für ihre Produkte sehr große<br />

Teile benötigen, und für Lohnfertiger, die ihr<br />

Angebotsspektrum um übergroße Teile er -<br />

weitern wollen. Je nach Bedarf kann der Kunde<br />

zwischen zwei Palettenkonzepten und sechs<br />

Formatgrößen von 2.500 mm x 6.000 mm bis<br />

2.500 mm x 16.000 mm wählen.<br />

Neu an der TruLaser 8000 ist die optionale<br />

Funktion AdjustLine, die den Schneidprozess<br />

nach Bedarf anpasst und damit die Materialtole-<br />

ranz erhöht. Ebenfalls erhältlich ist die Funktion<br />

CoolLine, eine Wasserkühlung, die für einen<br />

deutlich prozesssichereren Schneidprozess bei<br />

minderwertigem Material sorgt. Die maximale<br />

Materialdicke erhöht sich bei der neuen Maschine<br />

um 5 mm im Baustahl und Edelstahl auf<br />

jeweils 25 mm mit einem 6-kW-Laser. Mit der<br />

Ein-Schneidkopf-Strategie sind alle Blechdicken<br />

ohne Kopfwechsel möglich. Und das Dünnblech-<br />

Produktivpaket steigert die Produktivität beim<br />

Schneiden dünner Bleche.<br />

/<br />

TRUMPF GmbH + Co. KG<br />

Johann-Maus-Straße 2<br />

71254 Ditzingen<br />

Tel. +49 7156 303-0<br />

www.trumpf.com<br />

Die Überformatmaschinen von TRUMPF bearbeiten Bleche bis zu einer Länge von 16 m<br />

(Foto: Trumpf).<br />

(sm 130204677) K<br />

(130204677/1)<br />

Nutzen Sie unsere vielfältigen<br />

Kontakte und den bewährten<br />

Lieferservice. Der Anruf lohnt sich!<br />

Lieferprogramm: Breitband · Spaltband · Bleche warmgewalzt, kaltgewalzt, oberflächenveredelt<br />

Hövelmann & Co. Eisengroßhandlung GmbH · An der Landwehr 2 · 45883 Gelsenkirchen · Tel. (02 09) 801-04 · Fax -422 · mail@hoevelmann-stahlhandel.de · www.hoevelmann-stahlhandel.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


38 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Neuausrichtung als Lösungsanbieter<br />

Konzentration auf Stahlhandel und Anarbeitung<br />

Neuhausen / Bad Waldsee. Die Hahn und Keller GmbH (HUKSTAHL) hat<br />

sich neu ausgerichtet und widmet sich künftig neben dem Stahlhandel<br />

verstärkt der Anarbeitung von Stahlprodukten. Als Lösungsanbieter kann<br />

HUKSTAHL sowohl Vormaterial als auch Halbfertigprodukte aus einer Hand<br />

anbieten.<br />

WW K Hahn und Keller ergänzt den Handel<br />

mit Bandblechen, Quartoblechen, Rohren<br />

und Langprodukten um die weiterführende<br />

Anarbeitung. HUKSTAHL kann sowohl Vormaterial<br />

als auch Halbfertigprodukte und<br />

Komponenten aus einer Hand anbieten und<br />

Über HUKSTAHL<br />

HUKSTAHL ist ein konzernunabhängiges, mittelständisches<br />

Stahlhandelsunternehmen aus der<br />

Region Stuttgart. Neben einem großen Stahlangebot<br />

gehören umfangreiche Stahlserviceleistungen<br />

und Anarbeitungsformen zum Portfolio.<br />

Das Unternehmen besitzt einen modernen Ma -<br />

schinenpark sowie einen hauseigenen Fuhrpark,<br />

der Just-in-time-Lieferungen ermöglicht. HUK-<br />

STAHL wurde als Hahn und Keller GmbH bereits<br />

1901 gegründet.<br />

so noch besser auf die Bedürfnisse seiner<br />

Kunden eingehen. Dazu baut das Unternehmen<br />

seinen Betrieb am Standort Neuhausen<br />

bei Stuttgart aus und hat z. B. in einen<br />

modernen Trumpf-Rohrlaser für Klein- und<br />

Großserien investiert. Außerdem gibt es<br />

Investitionen in eine neue Brennanlage und<br />

eine Richtpresse für Bleche und anspruchsvolle<br />

Brennteile.<br />

Gleichzeitig hat HUKSTAHL entschieden,<br />

im ersten Quartal 2013 sein Werk in Bad<br />

Waldsee zu schließen, das HUKSTAHL 2010<br />

aus der Insolvenzmasse der Gnida Stahl-<br />

Formgebung GmbH & Co. KG in Nürtingen<br />

übernommen hatte. Trotz intensiver Bemühungen<br />

war es in den vergangenen beiden<br />

Jahren nicht gelungen, den Betrieb so zu<br />

modernisieren, dass er profitabel arbeiten<br />

kann. In Bad Waldsee erfolgt bisher die<br />

Anarbeitung von Fertigkomponenten aus<br />

Stahl für Kunden in Süddeutschland. Ein Teil<br />

der Aktivitäten, wie etwa das Brennschneiden<br />

und das Rohrlasern, wird künftig in<br />

Neuhausen durchgeführt.<br />

»Die Auslastung des Werks in Bad Waldsee<br />

ist zwar befriedigend, doch viele der<br />

Aufträge konnten nur mit Verlust abgearbeitet<br />

werden«, erklärt HUKSTAHL-Ge -<br />

schäftsführer Joachim Gall. »Als wir den<br />

Betrieb übernahmen, waren wir optimistisch,<br />

dass wir ihn rasch in die Gewinnzone<br />

bringen können. Damals war nicht absehbar,<br />

dass dies nur mit sehr hohen Investitionen<br />

möglich wäre – Investitionen, die<br />

den Bestand des gesamten Unternehmens<br />

ge fährden würden. Dass wir unser Werk in<br />

Bad Waldsee schließen müssen, betrübt<br />

uns.«<br />

Am Standort Bad Waldsee sind rd. 50 Mitarbeiter<br />

von der Werksschließung betroffen.<br />

Joachim Gall: »Wir führen Gespräche mit<br />

Unternehmen, die Interesse daran haben,<br />

Teile der Fabrikation sowie möglichst viele<br />

unserer qualifizierten Mitarbeiter zu übernehmen.«<br />

(sm 130204740) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

HUKSTAHL – Hahn und Keller GmbH<br />

Mörikestraße 70<br />

73765 Neuhausen<br />

Tel. +49 7158 176-0<br />

www.hukstahl.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 39<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />

LOCHBLECHE<br />

IN PERFEKTION<br />

Dillinger Fabrik gelochter Bleche GmbH<br />

Ihr Partner für Lochbleche und deren Weiterverarbeitung<br />

Als einer der führenden Hersteller von Lochblechen in Europa bieten<br />

wir Ihnen ein umfangreiches Produktspektrum im Bereich Lochbleche<br />

mit hoher Fertigungstiefe an.<br />

Ihr Nutzen: hohe Synergiepotenziale durch Komplettfertigung aus<br />

einer Hand!<br />

www.dfgb.de | Tel: +49 6831 7003-0


40 K Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Italienische Spezialität:<br />

lackierte Rohre<br />

Acciaitubi liefert Rohre für jeden Einsatzbereich<br />

Terno d’Isola. Das norditalienische Unternehmen Acciaitubi beliefert seit<br />

1961 Kunden in ganz Europa mit Stahlrohren. Eingesetzt werden diese im<br />

Bereich der Thermohydraulik, im Gerüstbau sowie im Feuerschutz. Zur<br />

Verwendung kommen sie immer dann, wenn ein Material benötigt wird,<br />

das sowohl hohem Druck als auch hohen Temperaturen standhält.<br />

WW K Lackierte Rohre gehören zu den Kernkompetenzen<br />

des italienischen Unternehmens.<br />

Sie werden benutzt, um Flüssigkeiten<br />

und Gase zu transportieren. Unterschiedliche<br />

Farben kennzeichnen die Rohre und<br />

deuten an, wofür sie verwendet werden.<br />

Grün zeigt, dass Wasser durch das Rohr<br />

fließt, Blau steht für Druckluft, Gelb für Gas<br />

und Rot kennzeichnet Rohre, die im Bereich<br />

von Feuerlöscheinrichtungen zum Einsatz<br />

kommen.<br />

Lackierte Rohre werden oftmals in Sprinkleranlagen<br />

verwendet. Diese automatischen<br />

Feuerlöschanlagen, normalerweise Deckenanlagen,<br />

ermöglichen es, einen Brand schnell<br />

zu löschen, wobei der Schaden sowie der<br />

Aufwand gering gehalten werden.<br />

Neue Lackieranlage<br />

Seit Juni 2012 ist Acciaitubi mit einer vollautomatisierten<br />

Lackieranlage für geschweißte<br />

und nahtlose Stahlrohre mit einem Durchmesser<br />

von 0,5‘‘ – 8‘‘ (12,7 mm bis 203,2 mm)<br />

ausgestattet. Die Anlage ermöglicht Epoxyund<br />

Wasserlackierung (Primer und Melamin),<br />

ist klimaschonend und erfüllt alle notwendigen<br />

Vorschriften. So kann das norditalienische<br />

Unternehmen lackierte Rohre mit einem<br />

besseren Service hinsichtlich Liefertermin,<br />

Zuverlässigkeit und Qualitätskontrolle liefern.<br />

Acciaitubi bietet dem Kunden ein breites<br />

Produktsortiment und hält alle Produkte auf<br />

Lager vorrätig. So können lackierte Rohre<br />

schnell und flexibel auf Kundenwunsch produziert,<br />

stahlgestempelt oder farbmarkiert<br />

werden. Angeboten werden die Rohre in<br />

verschiedenen Wanddicken, Durchmessern<br />

und Längen.<br />

Acciaitubi verfügt über ein großes Lager,<br />

das eine breite Auswahl an Gas- und Wasserrohren<br />

bereithält: schwarz, lackiert und<br />

verzinkt, geschweißt oder nahtlos. Alle diese<br />

Anarbeitungsmöglichkeiten sind im Unternehmen<br />

direkt gegeben.<br />

Breites Produktspektrum nach<br />

internationalen Richtlinien<br />

Zu den Leistungen, die Acciaitubi anbietet,<br />

gehören zudem Feuerverzinken, Gewindeschneiden<br />

und Sägen. Zusammen mit der<br />

neuen Lackieranlage ist das Unternehmen<br />

nun in der Lage, dem Kunden ein komplett<br />

im Werk hergestelltes Rohr anzubieten.<br />

Die Rohre werden nach nationalen und<br />

internationalen Vorschriften hergestellt und<br />

verfügen über die wichtigsten Zertifizierungen.<br />

Acciaitubi besitzt das TÜV-Qualitätszeichen<br />

DVGW, das auf dem deutschen<br />

Markt große Bedeutung hat. Gültig ist dieses<br />

sowohl bei geschweißten als auch bei<br />

nahtlosen Stahlrohren.<br />

Seit 2011 besitzt das Unternehmen zu -<br />

dem die CE-Zertifizierungen für Gas- und<br />

Wasserrohre nach der Norm EN 10255:2004<br />

+ A1:2007. (sm 130204733) K<br />

(130204733/1)<br />

Acciaitubi beliefert Kunden weltweit mit Stahlrohren. Die Farben markieren die Einsatzgebiete<br />

der lackierten Rohre (Foto: Acciaitubi).<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Acciaitubi<br />

via Valtrighe 2<br />

24030 Terno d‘Isola<br />

Italien<br />

Tel. +39 035 904004<br />

www.acciaitubi.it<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 41<br />

HOCHWERTIGE LOCHBLECHE<br />

FÜR VIELE ANWENDUNGEN<br />

Neunkirchen. Schäfer Lochbleche präsentiert<br />

sich auf der »Z –Zuliefermesse« in Leipzig als<br />

kompetenter Zulieferer qualitativ hochwertiger<br />

Lochbleche. Dort informiert das Unternehmen<br />

über die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten<br />

seiner Produkte in der Automobilindustrie, aber<br />

auch als Fassadenverkleidung, Schallschutz, für<br />

die Lebensmittel- oder Trocknungsindustrie.<br />

Schäfer Lochbleche verarbeitet die Materialien<br />

Stahl, Edelstahl, Aluminium, Kupfer, Zink, Messing<br />

und Kunststoff. Mit über 400 sofort verfügbaren<br />

Lochbildern sowie einer eigenen Designabteilung<br />

für die Entwicklung kundenspezifischer<br />

Muster ist das Unternehmen in der Lage,<br />

eine Vielzahl von Anwendungen abzudecken.<br />

Schäfer Lochbleche verfügt über jahrelange<br />

Erfahrung als Zulieferer von Lochblechen für die<br />

Fassaden gestaltung und den Innenausbau großvolumiger<br />

Bauprojekte. Dank einer großen Werkzeugvielfalt<br />

bestehen über umfassende Möglichkeiten<br />

der Bearbeitung von Stahlblech. Dazu<br />

gehören das Lochen von Coils und Spaltbändern<br />

sowie das Spalten von gelochten Coils. Coils bis<br />

zu 20 t Gewicht und einer Breite bis 1.500 mm<br />

werden effizient von Coil zu Coil verarbeitet, im<br />

planen Zuschnitt bis 6.000 mm Länge. Über die<br />

Lochung hinaus bietet Schäfer Lochbleche ein<br />

breites Spektrum von Anarbeitungsservices, da -<br />

runter Lasern, Kanten, Klinken, Stanzen, Entfetten,<br />

Pulverbeschichten, Lackieren und Eloxieren.<br />

/<br />

SCHÄFER Lochbleche GmbH & Co. KG<br />

Pfannenbergstraße 1<br />

57290 Neunkirchen<br />

Tel. +49 2735 787-05<br />

www.schaefer-lochbleche.de<br />

Z 2013: Halle 5, Stand C34<br />

(sm 130204759) K<br />

12. INTERNATIONALE<br />

FACHMESSE Z FÜR TEILE,<br />

KOMPONENTEN, MODULE<br />

UND TECHNOLOGIEN<br />

Leipzig. Die Zuliefermesse Z findet vom 26. Fe -<br />

bruar bis 1. März 2013 in Leipzig parallel zur<br />

Messe intec statt. An allen vier Messetagen bietet<br />

das Ausstellerforum fundierte Informationen,<br />

fachspezifische Vorträge und themenübergreifende<br />

Präsentationen. Am letzten Messetag<br />

findet ein Studententag zu dem Messeduo statt,<br />

der von der Verbundinitiative Maschinenbau<br />

Sachsen VEMAS zusammen mit der Messe Leipzig<br />

veranstaltet wird. Eine Podiumsdiskussion<br />

von Vertretern der Wirtschaft, Bildung und Politik<br />

leitet den Tag ein. Auf der anschließenden<br />

Jobbörse sollen dann konkret Studenten und<br />

Schüler mit (ingenieur-)technischem Hintergrund<br />

angesprochen werden.<br />

Zeitgleich zur intec und Z werden Business<br />

Meetings durchgeführt, die allen Ausstellern<br />

kostenfrei zur Verfügung stehen. Organisiert<br />

werden die Treffen, die sowohl in- als auch ausländische<br />

Unternehmen anziehen, von der Industrie-<br />

und Handelskammer zu Leipzig und dem<br />

EU-Beratungsnetzwerk »Enterprise Europe Network«.<br />

Rd. 30 % der Aussteller auf der Z kommen<br />

normalerweise aus dem Ausland; den deutschen<br />

Schwerpunkt bildet die mitteldeutsche Region.<br />

www.zuliefermesse.de<br />

/<br />

(sm 130204763) K<br />

VERZINKERPREIS 2013<br />

WIRD AUSGELOBT<br />

Düsseldorf. Architekten, Bauingenieure und<br />

Stahl- und Metallbauer sind aufgerufen, sich am<br />

Wettbewerb um den 13. Deutschen Verzinkerpreis<br />

für Architektur und Metallgestaltung zu beteiligen.<br />

Mit diesem werden innovative feuerverzinkte<br />

oder mit feuerverzinkten Details ver sehene<br />

Bauwerke oder Produkte prämiert. Der Einsendeschluss<br />

für den mit 15.000 € dotierten Preis ist der<br />

29. März 2013. Bewerbungsformulare sind erhältlich<br />

beim Industrieverband Feuerverzinken e.V.,<br />

Graf-Recke-Straße 82, 40239 Düsseldorf.<br />

www.feuerverzinken.com<br />

/<br />

(sm 130204669) K<br />

CORPORATE RESPONSIBILITY-<br />

PORTAL GESTARTET<br />

Salzgitter. Die Salzgitter AG hat ein neues CR-<br />

Internetportal gestartet, auf dem ausführliche<br />

Informationen rund um das Thema Nachhaltigkeit<br />

im Konzern bereitgestellt werden. Im Mittelpunkt<br />

stehen die Bereiche Umwelt und Energie,<br />

Mitarbeiter und Gesellschaft. Das Engagement<br />

und die Fortschritte der Salzgitter AG seit Veröffentlichung<br />

des CR-Berichtes im Jahr 2010<br />

werden anhand aktueller Maßnahmen und um -<br />

fangreicher Daten dargelegt.<br />

Der Salzgitter-Konzern steht in einer über<br />

150-jährigen Tradition verantwortungsbewussten<br />

und nachhaltigen unternehmerischen Handelns:<br />

Energie- und Ressourceneffizienz, die Verbesserung<br />

der Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie<br />

die Bewahrung sozialer Stabilität an den Standorten<br />

des Konzerns haben seit jeher einen hohen<br />

Stellenwert in der Unternehmenspolitik.<br />

http://www.salzgitter-ag.com/de/<br />

Corporate_Responsibility/<br />

/<br />

(sm 130204720) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


42 K Special: Logistik, Lagertechnik, Handhabung<br />

Lager, Logistik und Fertigung<br />

immer enger verzahnt<br />

Von Reinhold Mannel<br />

Für den Stahlhandels- und Stahlanarbeitungsbereich wird der Umgang<br />

mit der internen Wertschöpfungskette in Zukunft noch stärker als bisher<br />

zum Erfolgsfaktor. Denn es werden weiterhin zunehmend Funktionen und<br />

Aufgaben eines Systemdienstleisters übernommen.<br />

Bild 1. Dieses Wabenlager ist ab 400 Kassetten wirtschaftlich und nimmt pro Ladeträger bis zu<br />

5 t auf (Foto: Remmert).<br />

(130204707/1)<br />

WW K Die komplexen Prozesse in der Intralogistik,<br />

insbesondere auch zwischen Lager<br />

und Produktion, rücken immer stärker in<br />

den Fokus. Daher müssen die logistischen<br />

Material- und Warenflüsse auf den Prüfstand<br />

gestellt werden. Hier gilt es, jeden<br />

Bereich der Prozesskette auf Schwachstellen<br />

zu überprüfen. Lagerkapazität und Lagerhaltung<br />

müssten systematisch untersucht<br />

werden. Ebenso planen viele Unternehmen,<br />

ihre innerbetrieblichen Transportwege unter<br />

die Lupe zu nehmen. Wie verläuft die Be -<br />

wegung der Produkte von A nach B? Wie<br />

gelingt die Lagerung der Produkte auf engstem<br />

Raum? Wie können Aufträge termingerecht<br />

und noch wirtschaftlicher bearbeitet<br />

werden?<br />

Dann ist da noch die Frage: Gibt es im<br />

Unternehmen Arbeitsplätze, an denen die<br />

Mitarbeiter körperlich entlastet werden<br />

müssen? Hier könnte ein Blick in die bereits<br />

absehbare Zukunft sehr wertvoll sein. Denn<br />

die demografische Gesamtentwicklung<br />

lässt keinen Zweifel daran, dass die Belegschaft<br />

auch im Stahlhandels- und Stahlanarbeitungsbereich<br />

insgesamt älter wird.<br />

Wie müssen also die Rahmenbedingungen<br />

in Zukunft aussehen, damit ältere Mitarbeiter<br />

noch in der Lage sind, die Arbeit zu<br />

erledigen?<br />

Der Trend geht zu durchdachten Intralogistiksystemen.<br />

In jedem Bereich der Wertschöpfungskette<br />

liegt im wahrsten Sinn<br />

des Wortes »Geld vergraben«. So ist es für<br />

Unternehmen eine wichtige Herausforderung,<br />

alle Prozessbereiche auf Optimierungsmöglichkeiten<br />

zu durchleuchten. Sinnvolle<br />

Investitionen in die Intralogistik und<br />

damit auch in intelligente Handhabungssysteme<br />

rentieren sich oft in kurzer Zeit. Die<br />

künftigen Ziele sind: noch mehr Effizienz,<br />

weniger Energieverbrauch, Kosten reduzieren,<br />

Prozessabläufe reibungsloser gestalten<br />

und die Arbeitsplätze auch unter dem Ge -<br />

sichtspunkt der demografischen Entwicklung<br />

bewusst gestalten.<br />

Auch in der Lagertechnik geht der Trend<br />

aufgrund der weiter zulegenden Just-intime-Lieferungen<br />

hin zu individuellen Lö -<br />

sungen. Spezielle Traglasten und Größen<br />

oder verzinkte Regale sind nur einige Beispiele<br />

dafür. Darüber hinaus ist in Zukunft<br />

ein erhöhter Planungsaufwand notwendig,<br />

um effiziente Materialflüsse im Lager zu<br />

erzielen, die vorhandene Lagerfläche optimal<br />

auszunutzen und so die Waren schnell<br />

an den Kunden zu liefern. Einschlägige Systemanbieter<br />

sind daher gefordert, von der<br />

Beratung über den Einsatz der Lagertechnik<br />

und der Planung der Materialflüsse bis hin<br />

zur Umsetzung der individuell zugeschnittenen,<br />

benutzerfreundlichen und wartungsarmen<br />

Lagerlösung alle Schritte abzudecken.<br />

Aufrüstung ist auch bei der Software das<br />

Motto. Beispielsweise wird von Lagerver-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


Special: Logistik, Lagertechnik, Handhabung K 43<br />

Bild 2. Blechlagersystem mit<br />

Maschinenanbindung (Foto: Kasto)<br />

(130204707/2)<br />

waltungssystemen eine hohe Bedienungsfreundlichkeit,<br />

Parametrierbarkeit und einfache<br />

Integration in die betrieblichen Abläufe<br />

gefordert. Mittels einer mobilen Datenerfassung<br />

lassen sich Produkte überall verfolgen.<br />

Es ist möglich, lückenlos zu dokumentieren,<br />

an welcher Stelle sie sich in der Prozesskette<br />

befinden. Auf diese Weise werden<br />

Laufzeiten überwacht und optimiert.<br />

In Waben gelagert –<br />

bienenflink kommissioniert<br />

Von der Friedrich Remmert GmbH, Löhne,<br />

kommt ein Wabenlager (Bild 1) zur automatischen<br />

Bevorratung und schnellen Kommissionierung<br />

von Stabmaterialien und Blechen.<br />

Viele Unternehmen, die Profile, Stangen,<br />

Rohre oder Bleche verarbeiten, setzen<br />

ein automatisches Wabenlager als schnelles<br />

Kommissionierlager ein. Solche Systeme stehen<br />

für eine große Ein- und Auslagerleistung<br />

und eine hohe Lagerdichte durch die<br />

wabenartig angeordneten Ladeträger im<br />

Regalblock.<br />

Das Wabenlager erreicht beispielsweise<br />

eine Umschlagleistung von bis zu 60 Doppelspielen<br />

in einer Stunde pro integriertem<br />

Regalbediengerät. Um insbesondere die<br />

Verfügbarkeit, Wartungsfreundlichkeit und<br />

Zukunftssicherheit der Anlage zu erhöhen,<br />

wird eine besondere Ziehtechnik angewandt.<br />

Das Wabenlager besteht in der Regel aus<br />

zwei Regalblöcken mit wabenartig angeordneten<br />

Ladeträgern sowie einem Regalbediengerät,<br />

das das Material vollautomatisch<br />

ein- und auslagert. Dabei entnimmt eine<br />

elektromechanische Zieheinrichtung – das<br />

sogenannte Shuttle – die Ladungsträger aus<br />

den Regalfächern und schiebt sie nach der<br />

Kommissionierung wieder in die Wabe zu -<br />

rück. Die hohe Positioniergenauigkeit der<br />

speziellen Ziehtechnik ermöglicht einen präzisen<br />

und somit schnellen Prozessablauf.<br />

Bleche vollautomatisch lagern<br />

und handhaben<br />

Mit automatischen Blechlagersystemen<br />

(Bild 2) und dazu passender Materialflusssowie<br />

Handhabungsperipherie stellt die Kasto<br />

Maschinenbau GmbH, Achern, angepasste<br />

Teil- oder Komplettlösungen bereit. Mit<br />

dem rationellen Ein- und Auslagern oder<br />

Kommissionieren von Blechen sowie von<br />

Flachprodukten allein ist es nicht getan. Erst<br />

die durchgängige Automatisierung bis hin<br />

zur Anbindung an die Blechbearbeitungsmaschinen<br />

bringt die gewünschten Effekte.<br />

Deshalb betrachtete man die Handhabungsperipherie<br />

um die Automatiklager<br />

herum genauer. Zum einen geht es dabei<br />

um fördertechnische Einrichtungen wie<br />

Querwagen mit oder ohne integriertem<br />

Hubsystem, mit denen mit Blechen, Ab -<br />

schnitten, vorgefertigten Halbfabrikaten<br />

oder fertig bearbeiteten Platinen bestückte<br />

Lagerpaletten zum Einlagern in den Arbeitsbereich<br />

des Regalbediengeräts gefahren<br />

werden. Umgekehrt fahren die Querwagen<br />

die Paletten wieder aus dem Lager heraus in<br />

den Manipulationsbereich. Von dort können<br />

die Blechteile dann manuell oder mit einem<br />

Vakuum- bzw. Magnethebegerät einzeln<br />

aufgenommen und auf einen Transportwagen,<br />

auf eine Kommissionierpalette oder<br />

auch direkt auf den (Wechsel-)Tisch einer<br />

Blechschere bzw. einer Laserschneidanlage<br />

oder einer Stanzmaschine gelegt werden.<br />

Das Basissystem besteht immer aus einer<br />

Vakuumhandhabungseinheit zum Manipulieren<br />

von Einzeltafeln. Dieses System lässt<br />

sich einfach an die jeweilige Aufgabenstellung<br />

anpassen. Nach Übergabe der Auftragsdaten<br />

wie Material, Tafeldicke und<br />

Stückzahl beginnt der automatische Manipulationsvorgang<br />

mit Vereinzeln, Aufnehmen,<br />

Befördern und Abstapeln der Bleche<br />

von der Lagersystempalette auf die zuvor<br />

bereitgestellten Transportpaletten bzw. den<br />

Wechsel- oder Maschinentisch des Blechbearbeitungssystems.<br />

Der Blechtafelmanipulator des Herstellers<br />

lässt sich individuell ausrüsten und zum Beispiel<br />

für das flexible Handhaben unterschiedlicher<br />

Blechformate, Abschnitte, Restbleche<br />

oder Fertigteile (geölt oder ungeölt)<br />

konfigurieren. Daneben sind auch Rücklagerungen<br />

möglich, um Halbfabrikate, Fertigteile<br />

oder Reststücke zwischenlagern zu<br />

können. Des Weiteren gibt es für zusätzliche<br />

Handhabungsaufgaben eine stationäre Vereinzelungseinheit,<br />

ein Linear- oder Flächenportal.<br />

Zentrales Element der automatisierten<br />

Blechtafel- und Blechteilehandhabung ist<br />

ein Hochregallager, dessen Stahlbau auch<br />

als Basis für die Andockung der linearen<br />

Führungsbahnen für einen Blechmanipulator<br />

dient. Je nach Anordnung und Einbindung<br />

der Ein- und Auslagerstationen sind<br />

somit schnelle Handhabungen möglich. Da<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


44 K Special: Logistik, Lagertechnik, Handhabung<br />

der Prozess parallel zum Ein- und Auslagern<br />

durch das Regalbediengerät läuft, ist er im<br />

Idealfall unabhängig von diesem. Voraussetzung<br />

dafür sind zwei oder mehr Stationen.<br />

Während der Manipulationsvorgänge holt<br />

das Regalbediengerät beladene Paletten<br />

wieder von den Ein-/Auslagerstationen ab<br />

bzw. holt die nächste benötigte Palette und<br />

stellt sie einer Ein-/Auslagerstation zur Verfügung.<br />

Die Stationsauslegung richtet sich<br />

nach der Aufgabe, weshalb Ober- oder<br />

Unterwagen oder Zwischenlagerplätze verwendet<br />

werden. Für die erforderliche Prozesssicherheit<br />

beim Blechhandhaben sorgen<br />

optional spezielle Anblasvorrichtungen, die<br />

durch Luftdüsen den Abschäleffekt zwischen<br />

den Blechtafeln unterstützen, oder<br />

Spreizmagnete, die das Blechpaket während<br />

der Vereinzelung auffächern. Weitere Hilfe<br />

liefern an den Ecken eingebaute pneumatische<br />

Hebesauger. Darüber hinaus sind die<br />

KASTO-Manipulatoren für das Blechhandling<br />

auch mit Rechen auszurüsten, um beispielsweise<br />

an Laser- oder Stanzmaschinen<br />

die gefertigten Teile zusammen mit dem<br />

Restgitter automatisch entnehmen und auf<br />

einer Palette platzieren zu können. Alle<br />

Lager- und Handhabungsvorgänge können<br />

von einem Lagerverwaltungssystem organisiert<br />

und verwaltet werden.<br />

Unterschiedliche Ladungsträger<br />

flexibel gelagert<br />

Für einen Präzisionsteilehersteller mit um -<br />

fangreichen Aktivitäten auf den Gebieten<br />

CNC-Drehen, -Fräsen, -Schleifen (Rund-,<br />

Polygon- und Exzenterschleifen) sowie bei<br />

der Montage von Baugruppen und Komponenten<br />

hat die MFI AG, Benningen, im<br />

Anschluss an bestehende Gebäude ein<br />

automatisches eingassiges Hochregallager<br />

(Bild 3) mit 2.240 Stellenplätzen errichtet.<br />

Im Zuge dieser Maßnahme wurden der<br />

interne Materialfluss und die Logistikabläufe<br />

vom Wareneingang bis zum Warenausgang<br />

optimiert. MFI hat die Erstellung des<br />

Hochregallagers inklusive Dach- und Wandverkleidung,<br />

die Anbindung an die Produktionsebenen<br />

und das Bereitstellen der Software<br />

zur Steuerung und Verwaltung des<br />

Lagers übernommen.<br />

Bei der Konzeption wurde eine Sprinkleranlage<br />

vermieden, ohne die Brandschutzvorgaben<br />

zu verletzen. Realisiert hat man<br />

eine hohe Flexibilität bei der Lagerung der<br />

Ladungsträger. Es handelt sich dabei um<br />

Paletten mit einer Breite von 800, 850 und<br />

1.000 mm sowie einer Höhe von 600,<br />

1.000, 1.600 und 1.850 mm mit einem<br />

maximalen Gewicht von 1.200 kg. Neben<br />

der direkten Anbindung an alle drei Produktionsebenen<br />

ist das Hochregallager durch<br />

eine hohe Flexibilität und Erweiterungsmöglichkeiten<br />

der Vorzonen gekennzeichnet. Es<br />

bietet Leistungs- sowie Kapazitätsreserven<br />

und besteht aus Standardelementen. Alle<br />

Regale sind in einer Wanne aufgestellt.<br />

Um die verschiedenen Palettentypen<br />

schonend und sicher transportieren zu können,<br />

wurde die Förderanlage mit vier Kettensträngen<br />

ausgelegt. Für den Transport<br />

und die Bereitstellung an den Maschinen<br />

wurden spezielle Transportwagen entwickelt.<br />

Auf starren Zinken werden die Paletten<br />

über Hubtische in der Förderanlage aufgesetzt.<br />

Diese Wagen ersetzen in der Produktion<br />

platzsparend die Zwischenpuffer an<br />

den Maschinen und das aufwendige Handhaben<br />

mit Hochhubwagen. Zusätzlich kann<br />

(130204707/3)<br />

(130204707/4)<br />

Bild 3. Für eine breite Palette<br />

unterschiedlicher Ladungsträger sowie für<br />

die Anbindung an die Produktion in mehreren<br />

Ebenen ist dieses Hochregallager ausgelegt<br />

(Foto: MFI).<br />

Bild 4. Vakuumhebegeräte Aero 7440/24L-Ö schaffen durch ihr angepasstes Saugersystem und<br />

die zuverlässige Warneinrichtung eine hohe Handhabungssicherheit und die geforderte<br />

Flexibilität beim Transport von empfindlichen Blechen in einem weiten Größenbereich. Denn<br />

die Traverse von 11 m Länge kann in Schritten von jeweils 500 mm verkleinert werden<br />

(Foto: Aero-Lift).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


Special: Logistik, Lagertechnik, Handhabung K 45<br />

das Transportgut auch mit Hubwagen und<br />

Staplern abgenommen werden und Kommissionieraufgaben<br />

können direkt an den<br />

Förderanlagen erledigt werden. Verwaltet<br />

wird das Lager mit einer speziellen MFI-<br />

Software, die sich direkt mit ERP-Systemen<br />

koppeln lässt.<br />

Stahl und Vakuum –<br />

eine anziehende Verbindung<br />

Da sich Stahlhändler und Anarbeiter immer<br />

mehr zu breit angelegten Systemdienstleistern<br />

entwickeln, sind auch die Ausrüstungszulieferer<br />

aus den Bereichen Intralogistik<br />

und Handhabung gefordert, angepasste<br />

zukunftsorientierte Lösungen zu entwickeln,<br />

um z. B. Schwachstellen in der internen<br />

Wertschöpfungskette zu beseitigen und<br />

Kosten zu senken. Das sind Forderungen,<br />

denen die Aero-Lift Vakuumtechnik GmbH,<br />

Geislingen, gerecht wird. Das Unternehmen<br />

plant, entwickelt und produziert Hebege räte<br />

und Vakuumkomponenten.<br />

Beispielsweise sollten bei einem Anwender<br />

hochwertige gerichtete Bleche waagerecht<br />

transportiert werden. Sie sind zwischen<br />

1.000 mm x 500 mm und 13.000 mm x<br />

3.200 mm groß, haben eine Blechdicke von<br />

1 bis 55 mm und ein Gewicht bis 7,5 t. Die<br />

Oberflächen sind glatt und teilweise nass.<br />

Die für die Aufgabe eingesetzten Vakuumhebegeräte<br />

Aero 7440/24L-Ö (Bild 4)<br />

schafften durch ihr angepasstes Saugersystem<br />

und die zuverlässige Warneinrichtung<br />

eine hohe Handhabungssicherheit und die<br />

geforderte Flexibilität. So kann die Traverse<br />

von 11 m Länge in Schritten von jeweils<br />

500 mm verkleinert werden. Durch diese<br />

Technik erfolgt der Transport dann kontrolliert<br />

und platzsparend.<br />

Bei einem Spezialunternehmen für die<br />

Bearbeitung von nichtrostenden Edelstahloberflächen<br />

mussten sandgestrahlte, bis zu<br />

150 kg schwere Bleche gehandhabt werden.<br />

Beim manuellen Transportieren und<br />

Wenden hinterließen die Mitarbeiter Fingerabdrücke<br />

auf den empfindlichen Oberflächen,<br />

die zu nächst nicht erkennbar waren.<br />

Erst nach der Oberflächenveredelung wurden<br />

die Ab drücke sichtbar. Um dies zu verhindern,<br />

entwickelte Aero-Lift eine spezielle<br />

Saugeroberfläche. Die Sauger schmiegen<br />

sich dabei an das hochsensible Blech an und<br />

hinterlassen darauf keinerlei Spuren. Dennoch<br />

arbeitet das Lasthafthebegerät prozesssicher<br />

und auch im angesaugten<br />

Zustand mit einer hohen Eigenstabilität.<br />

Heben, Wenden, Transportieren und Ablegen<br />

des Bleches werden von nur einem Mitarbeiter<br />

einfach und ohne körperliche<br />

Anstrengung durchgeführt.<br />

Auch bei gebogenen Blechen wird die<br />

Vakuumtechnik des Herstellers eingesetzt.<br />

Die Funksteuerung ermöglicht eine komfortable<br />

Bedienung und das einfache, sichere<br />

Handhaben von tonnenschweren gebogenen<br />

Produkten. Durch die Ausstattung von<br />

Standardlasthaftgeräten mit teleskopierbaren<br />

Manipuliergriffen kann der Anwender<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


46 K Special: Logistik, Lagertechnik, Handhabung<br />

Bild 5. Eigens angefertigte<br />

Schwerlast-Freiträgerregale<br />

können bis zu 3.650 kg<br />

Tragkraft je Tragarm oder<br />

Nutztiefen bis 1.500 mm<br />

haben (Foto: Elvedi).<br />

(130204707/5)<br />

selbst entscheiden, welche Entfernung zum<br />

Hebegut für ihn optimal ist.<br />

Regallösungen: Tragkraft<br />

und Achsmaß ganz individuell<br />

Um gezielter auf spezifische Anforderungen<br />

einzugehen, gibt es von der Elvedi Regalvertriebs<br />

GmbH, Schwerzenbach in der<br />

Schweiz, individuelle Schwerlast-Kragarmregale<br />

(Bild 5) mit hoher Tragkraft und an -<br />

wendungsspezifischen Achsmaßen. Damit<br />

ergänzt der Regalexperte sein Standardsortiment<br />

im Bereich Freiträgerregale für<br />

schwere Lasten. Langgüter, Bleche und Coils<br />

lassen sich platzsparend und effizient im<br />

Freiträgerregal lagern. Doch gerade bei diesen<br />

besonders schweren und sperrigen<br />

Lagergütern kommt es häufig vor, dass<br />

Lösungen mit individuellen Abmessungen<br />

oder Traglasten notwendig sind.<br />

Entsprechende Sonderlösungen des Freiträgerregals<br />

HRZ haben neben der nach<br />

oben angepassten Tragkraft eine größere<br />

Nutztiefe der Tragarme. Für die Coillagerung<br />

beträgt die maximale Tragkraft je Tragarm<br />

standardmäßig 3.000 bis 3.650 kg bei einer<br />

maximalen Nutztiefe bis 800 mm. Für die<br />

Lagerung von Stahlpaketen sind beispielsweise<br />

bei Nutztiefen bis 1.200 mm 2.000 kg<br />

Tragkraft je Tragarm und bei Nutztiefen bis<br />

1.500 mm 1.600 kg Tragkraft je Tragarm<br />

möglich.<br />

Bei den Regalständern stehen standardmäßig<br />

Höhen bis 12.000 mm zur Wahl,<br />

wobei auch hier Sonderanfertigungen um -<br />

setzbar sind. Die Ständertragkraft je Regalseite<br />

reicht im Standard bis 20.000 kg. Je<br />

nach Anforderung gibt es die individuell<br />

abgestimmten Schwerlastregale mit einoder<br />

doppelseitigem Ständer. Für den<br />

Außenbereich liegen diese Regallösungen<br />

auch vollständig feuerverzinkt vor.<br />

Platz für Großes<br />

Überall dort, wo die Ausmaße von Fachbodenregalen<br />

zu klein und die Dimensionen<br />

von Palettenregalen übertrieben wären,<br />

schaffen Weitspannregale (Bild 6) von tabla<br />

Regaltechnik, Plaidt, eine Alternative. Mit<br />

einer Fachbodenspannbreite bis 2.500 mm<br />

und einer Fachtiefe bis 1.000 mm eignen<br />

sich die Systeme insbesondere zur Lagerung<br />

von sperrigen und großen Gütern. Je nach<br />

Bild 6. Diese schnell umrüstbaren Weitspannregale decken die Bedarfslücke zwischen<br />

Fachboden- und Palettenregalen ab und lassen sich auch zu Kommissioniersystemen aufrüsten<br />

(Foto: tabla).<br />

(130204707/7)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


Special: Logistik, Lagertechnik, Handhabung K 47<br />

Spannbreite beträgt die Fachlast der Regale<br />

in der Ausführung »light« bis zu 735 kg, in<br />

der Ausführung »heavy« maximal 1.147 kg,<br />

jeweils abhängig von der Spannbreite. Alle<br />

Regale liegen in drei unterschiedlichen Hö -<br />

hen bis 3.000 mm vor. Als Fachböden können<br />

Spanplatten oder Stahlpaneele dienen.<br />

Die Systeme sind flexibel umbau- und<br />

erweiterbar, die einzelnen Fächer können im<br />

Raster von 25 mm mittels Stecksystem einfach<br />

und schnell höhenverstellt werden. So<br />

lassen sich die Regale an einen veränderten<br />

Bedarf anpassen und unterstützen dabei<br />

eine hohe Lagerdichte. Durch die Integration<br />

von Durchlaufebenen und weiterem<br />

Zubehör können die Weitspannregale zu<br />

effizienten Kommissioniersystemen umgerüstet<br />

werden.<br />

Bild 7. In diesem<br />

Spaltbandlager<br />

lassen sich Coils<br />

unterschiedlicher<br />

Durchmesser und<br />

Breiten flexibel und<br />

sicher lagern<br />

(Foto: RRG).<br />

Variable Spaltbandlagerung<br />

Mit dem Spaltbandlager RR (Bild 7) der RRG<br />

Industrietechnik GmbH, Mülheim/Ruhr, lassen<br />

sich unterschiedliche Spaltbandabmessungen<br />

standsicher lagern. Durch einfach<br />

herausnehmbare Stützen ist eine flexible<br />

Einteilung der Stützenabstände und damit<br />

des zur Verfügung stehenden Lagerplatzes<br />

möglich. Auf speziellen Einlegekeilen aus<br />

verschleißfestem Kunststoff liegen die Coils<br />

materialschonend auf.<br />

Auf einem Grundrahmen liegen die Einlegekeile<br />

auf, die je nach Coildurchmesser<br />

einen Abstand zwischen 200 und 800 mm<br />

zueinander haben können. Bei einem Ab -<br />

stand der Einlegekeile von 200 mm zueinander<br />

können Coils mit Außendurchmessern<br />

von 350 bis 800 mm gehalten werden. Und<br />

bei einem Abstand der Einlegekeile von<br />

800 mm zueinander können Coils mit Außendurchmessern<br />

von 1.850 bis 2.100 mm<br />

gehalten werden. Seitlich verhindert jeweils<br />

eine rechteckige Sicherheitsvorrichtung das<br />

Wegrollen der Coils.<br />

(130204707/8)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


48 K Special: Logistik, Lagertechnik, Handhabung<br />

auch zu indirekten Einsparungen. Beispielsweise<br />

bei der Klimatisierung und Belüftung<br />

des Automatiklagers durch die verringerte<br />

Erwärmung der Bremsen. Bei Bedarf werden<br />

daher Konzepte entwickelt, die alle Anlagen<br />

und Prozesse in Lager und Produktion sowie<br />

die energetische Beschaffenheit der Gebäude<br />

berücksichtigen.<br />

Bild 8. Durch Rekuperation, also die Umwandlung von Bremswärme in Strom, lässt sich der<br />

Energieverbrauch von Regalbediengeräten um rd. 20 % vermindern (Foto: Egemin).<br />

Energierückgewinnung: Regalbediengeräte<br />

brauchen 20 % weniger<br />

Eine Technik von Egemin Automation, Bremen,<br />

zur Energierückgewinnung für Regalbediengeräte<br />

(RBG) speist durch Reku peration<br />

(Bild 8), also die Umwandlung von Bremswärme<br />

in Strom, Energie in den Stromkreislauf<br />

des Lagers zurück. Bei einem Anwender wurde<br />

auf diese Weise der Energieverbrauch<br />

zweier RBG um rd. 20 % ge senkt. Die Technik<br />

steht sowohl für Paletten- und Kleinteilegeräte<br />

als auch für kurvengängige RBG<br />

bereit. Sie lässt sich herstellerunabhängig<br />

auch bei vorhandenen<br />

Geräten nachrüsten.<br />

Der Wandler, der unter anderem<br />

die Bremsenergie der RBGs<br />

in Strom umwandelt, wird entweder<br />

vor der Integration des<br />

RBG oder im Falle von Modernisierungen<br />

nachträglich in die<br />

Steuerung der Geräte eingesetzt.<br />

Zunächst wird die dort<br />

erzeugte Energie für interne<br />

Prozesse in der Steuerung ge -<br />

nutzt. Ist dieser Energiebedarf<br />

ge deckt, speist der Wandler die<br />

überschüssige Energie in die<br />

Hauptstromversorgung des<br />

Regalbediengeräts ein.<br />

Darüber hinaus können die<br />

Fahrbewegungen und das Aufund-ab-Bewegen<br />

des Lastaufnahmemittels<br />

bei den Geräten so gesteuert<br />

werden, dass sie zusätzlich für Energieeffizienz<br />

sorgen. Das RBG ist so konfigurierbar,<br />

dass es immer dann das Last aufnahmemittel<br />

bewegt, wenn es gerade abbremst, oder so,<br />

dass mehrere RBG zeitlich versetzt anfahren,<br />

um Energiespitzen zu vermeiden.<br />

Durch die Kombination aus Fahrkurvenoptimierung<br />

und Rekuperation reduziert<br />

sich der Energiebedarf der Regalbediengeräte.<br />

Außer zu diesen direkten Energieeinsparungen<br />

führt der Einsatz der Technik<br />

(130204707/9)<br />

Schneller Materialumschlag,<br />

bessere Übersicht<br />

Das Lagerverwaltungssystem TWMS/metals<br />

(Bild 9) der 3tn Industriesoftware GmbH,<br />

Holzwickede, steuert und visualisiert Transport-<br />

und Lagervorgänge unter anderem in<br />

der Metallbearbeitung bis zum Verladen der<br />

fertigen Produkte. Es optimiert die Lagernutzung<br />

hallenübergreifend oder werksweit<br />

und verbessert den Nutzungsgrad der Transportmittel<br />

wie Krane oder Quertransporte.<br />

Unter anderem wird das System im<br />

Thyssen Krupp Stahl-Service-Center in Krefeld<br />

eingesetzt, das vom Konzerndienstleister<br />

Becker & Co. GmbH betrieben wird. Dort<br />

werden pro Jahr rd. 400.000 t Flachstahl zu<br />

Spaltband und Zuschnitten angearbeitet,<br />

darunter auch höherfeste Stähle in Außenhautqualität<br />

für die Automobilindustrie.<br />

Das System verwaltet in zwei Hallen, die<br />

durch zwei Quertransporte verbunden sind,<br />

alle Transport- und Lagervorgänge von der<br />

Anlieferung der Coils per Lkw oder Schiff<br />

über die zeitgerechte Bereitstellung für vier<br />

Längsteilanlagen und eine Querteilanlage.<br />

Bild 9. In der realistischen Echtzeit-3-D-Darstellung sind diejenigen Coils farbig markiert, die bereits<br />

verplant sind oder transportiert werden sollen (Foto: 3tn).<br />

(130204707/10)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


Special: Logistik, Lagertechnik, Handhabung K 49<br />

(130204707/11)<br />

Bild 10. Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Inspektionen erhalten auch<br />

Wartungsmaßnahmen und Instandsetzungen die Verfügbarkeit von Regalanlagen aufrecht<br />

(Foto: Bonnema).<br />

Es arbeitet nach Planungsvorgaben des<br />

übergeordneten Warenwirtschaftssystems.<br />

Eines der zentralen Elemente von TWMS/<br />

metals ist die Visualisierung der Lager in<br />

einer realitätsnahen Echtzeit-3-D-Darstellung.<br />

In den Krankanzeln wird die aktuelle<br />

Lagersituation aus der momentanen Perspektive<br />

der Kranfahrer angezeigt. Sie werden<br />

mit Pfeilen von Position zu Position<br />

geleitet, außerdem werden ihnen alle Informationen<br />

eingeblendet, die sie zum Bearbeiten<br />

des jeweiligen Auftrags benötigen.<br />

Auf den Client-Rechnern in den Büros ist<br />

ebenfalls eine dreidimensionale Ansicht<br />

implementiert, in der sich die Nutzer frei<br />

bewegen und das Lager aus jeder beliebigen<br />

Perspektive betrachten können. Wenn sie<br />

sehen wollen, wo sich ein bestimmtes Coil<br />

befindet, zoomt die Ansicht aus der Totalen<br />

darauf zu, so wie es von Programmen wie<br />

Google Earth bekannt ist.<br />

Mit dem Lagerverwaltungssystem lassen<br />

sich die Abläufe im Lager effektiv steuern.<br />

Es ermöglicht zielgerichtetes Lagern und die<br />

weitestgehende Nutzung der vorhandenen<br />

Lagerfläche. Das System optimiert die Kranspiele,<br />

vermeidet unnötiges und mit dem<br />

Risiko einer Beschädigung verbundenes<br />

Umlagern und beschleunigt die Transportvorgänge.<br />

Darüber hinaus schafft es Transparenz,<br />

denn alle Informationen sind sofort<br />

verfügbar und alle Vorgänge sind nachvollziehbar.<br />

Außerdem reduziert das System den<br />

Suchaufwand deutlich.<br />

In Stahl-Service-Centern ist die Vielfalt der<br />

Produkte naturgemäß größer und die Losgrößen<br />

sind deutlich kleiner. Umso mehr<br />

Bedeutung hat dort das effiziente Management<br />

des Lagers und der Transportvorgänge.<br />

Das Lagerverwaltungssystem ist solchen<br />

Anforderungen gewachsen. Es ist für alle<br />

branchenüblichen Produkte, Transportmittel<br />

oder Lagerkonfigurationen vorbereitet. Es<br />

kommuniziert auf der einen Seite mit ERPund<br />

MES-Systemen, auf der anderen mit der<br />

Basisautomatisierung und Sensorik.<br />

Mit Regalprüfungen Unfälle<br />

vermeiden<br />

Lockere Schrauben, beschädigte Konstruktion,<br />

falsche Stapelung – solche und ähnliche<br />

Ursachen für mangelhafte Regaleinrichtungen<br />

können schwere Unfälle verursachen,<br />

Menschenleben gefährden und zu<br />

hohen Sachschäden führen. Wenn sich<br />

dann noch herausstellt, dass die Sicherheitsbestimmungen<br />

bei einem Unfall nicht eingehalten<br />

wurden, verfällt der Versicherungsschutz<br />

und der Betreiber der Regalanlage<br />

trägt die volle Verantwortung. Daher<br />

schreibt der Gesetzgeber es vor, dass einmal<br />

im Jahr die Regalsysteme (Bild 10) von befähigten<br />

Personen überprüft werden müssen.<br />

Entsprechende Inspektionen, Wartungen<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


50 K Special: Logistik, Lagertechnik, Handhabung<br />

und Instandsetzungen führt Bonnema CDH,<br />

Bocholt, durch.<br />

Eine »Befähigte Person« hat beispielsweise<br />

beim TÜV ein Seminar absolviert und darf<br />

dann Inspektionen in Lagern durchführen.<br />

Zusätzlich notwendig sind Erfahrungen im<br />

Bereich der Lagertechnik. Durchgeführt<br />

werden im Zug der Inspektion nach DIN EN<br />

15635 bei Bedarf auch statische Nachweise,<br />

das Erstellen von Typenschildern sowie Be -<br />

ratungen zum Optimieren von Anlagen und<br />

Abläufen. Eine Regalprüfung umfasst mindestens<br />

eine Kontrolle auf Einhaltung der<br />

Vorschriften und einen Abgleich der Belastungsschilder<br />

mit dem Regalsystem sowie<br />

mit dem Aufbau der Ebenen. Außerdem<br />

gehören eine Sicherheitskontrolle der Lagereinrichtungen<br />

und ein Inspektionsprotokoll<br />

dazu. Prüfpflichtige Lagereinrichtungen sind<br />

unter anderem Lagerbühnen, Kragarmregale,<br />

mehrgeschossige Anlagen, Durchlauf-<br />

sowie Palettenregale.<br />

Expertenwissen für Versand<br />

und Logistik<br />

Gesetzliche Zoll- und Exportbestimmungen<br />

sind komplex und unterliegen ständigen<br />

Änderungen. Unternehmen, die rechtssicher<br />

handeln und dennoch schlanke und<br />

effiziente Prozesse in diesem Bereich einführen<br />

möchten, stellt die Beo-Consult GmbH,<br />

Endingen, ihr umfangreiches Fachwissen zur<br />

Verfügung. Die Zollexperten beraten in allen<br />

Belangen des Außenhandels, geben praktische<br />

Hilfestellungen und begleiten bei Zertifizierungs-<br />

und Genehmigungsverfahren.<br />

Vorrangige Themen sind die AEO-Zertifizierung,<br />

Sanktionsprüfung und Präferenzkalkulation<br />

sowie die Exportkontrolle, aber<br />

auch allgemeine Aspekte der internen und<br />

externen Logistik. Neben einer umfassenden<br />

Analyse und Prozessprüfung ermittelt man<br />

gemeinsam mit den Anwendern Optimierungspotenziale<br />

und unterstützt bei der<br />

Implementierung von Zollprozessen im<br />

Unternehmen. Die Spezialisten geben Einblick<br />

in die aktuelle rechtliche Lage, informieren<br />

über Zollvergünstigungsmöglichkeiten<br />

sowie darüber, wie schlanke, sichere<br />

Prozesse unternehmensintern umgesetzt<br />

werden können. Darüber hinaus begleitet<br />

man Anwender auch zu Terminen beim Zoll<br />

und hilft beim Stellen von Anträgen.<br />

(sm 130204707) K<br />

IN DIESEM FACHBEITRAG<br />

Egemin Automation<br />

«<br />

WERDEN PRODUKTE/LEISTUNGEN<br />

FOLGENDER FIRMEN<br />

ANGESPROCHEN:<br />

3tn Industriesoftware GmbH<br />

Rhenus Platz 3<br />

59439 Holzwickede<br />

Tel. +49 2301 91261-0<br />

www.3tn.de<br />

Aero-Lift Vakuumtechnik GmbH<br />

Turmstraße 1<br />

72351 Geislingen<br />

Tel. +49 7428 94514-0<br />

www.aero-lift.de<br />

BEO GmbH<br />

Ensisheimer Straße 6 – 8<br />

79346 Endingen<br />

Tel. +49 7642 9003-0<br />

www.beo-software.de<br />

LogiMAT: Halle 5, Stand 332<br />

Bonnema CDH<br />

Stormstraße 30<br />

46397 Bocholt<br />

Tel. +49 2871 6834<br />

www.regalpruefung.bonnema.de<br />

Arsterdamm 110<br />

28277 Bremen<br />

Tel. +49 421 436-273<br />

www.egemin.com<br />

LogiMAT: Halle 3, Stand 111<br />

ELVEDI Regalvertriebs GmbH<br />

Bahnstraße 23<br />

8603 Schwerzenbach<br />

Schweiz<br />

Tel. +41 44 82670-00<br />

www.elvedi.com<br />

Kasto Maschinenbau<br />

GmbH & Co. KG<br />

Industriestraße 14<br />

77855 Achern<br />

Tel. +49 7841 61-0<br />

www.kasto.de<br />

LogiMAT: Halle 1, Stand 711<br />

MFI AG<br />

Hirschmann-Ring 13<br />

71726 Benningen<br />

Tel. +49 7141 25208-0<br />

www.mfi-lb.de<br />

LogiMAT: Halle 1, Stand 661<br />

Friedrich Remmert GmbH<br />

Brunnenstraße 113<br />

32584 Löhne<br />

Tel. +49 5732 896-0<br />

www.remmert.de<br />

RRG Industrietechnik GmbH<br />

Brunshofstraße 10<br />

45470 Mülheim an der Ruhr<br />

Tel. +49 208 3783-0<br />

www.rrg.de<br />

tabla Regaltechnik Impulse-24<br />

Vertriebs GmbH<br />

August-Horch-Straße 7 – 9<br />

56637 Plaidt/Koblenz<br />

Tel. +49 2632 7008-70<br />

www.tabla-regaltechnik.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


52 K Special: Logistik, Lagertechnik, Handhabung<br />

Lücke zwischen Haken und Last geschlossen<br />

Demag bietet Rundumservice im Dienste von Sicherheit und Effizienz<br />

Düsseldorf. Unter der Marke Demag wird es in Zukunft zusätzlich ein<br />

umfassendes Programm an Lastaufnahme- und Anschlagmitteln geben –<br />

und nicht nur das: denn das bisher als Demag Cranes & Components<br />

weltweit bekannte Unternehmen für Kran- und Hebetechnik hat sein<br />

Produkt- und Serviceangebot erheblich ausgeweitet. »Das Heben der Last<br />

steht im Mittelpunkt – nicht nur der Kran«, so Dr. Martin Habert, Leiter<br />

des Demag Service weltweit und Geschäftsführer der Demag Cranes &<br />

Components GmbH, vor Journalisten in Düsseldorf.<br />

WW K Unter der Bezeichnung »Demag S3«<br />

– was so viel heißt wie Demag Service Safety<br />

Solutions – erweitert das Unternehmen<br />

seine Angebotspalette deutlich. Dazu zählen<br />

neue Produkte und Dienstleistungen für<br />

Komponenten »unter dem Haken«, noch<br />

mehr Service für eine erhöhte Sicherheit und<br />

ein wirtschaftlicher Komplettservice. Demag<br />

betreibt eines der größten Servicenetzwerke<br />

für Krane unterschiedlicher Hersteller mit rd.<br />

2.300 Servicetechnikern in etwa 220 Servicestationen<br />

weltweit. Bisher endete deren<br />

Aufgabengebiet am Haken des Krans, jetzt<br />

reicht es bis zur Last.<br />

Alles für den Kran aus einer Hand<br />

Zum Demag-Programm gehören nun auch<br />

textile Anschlagmittel, wie Rundschlingen<br />

und Hebebandsets, aber auch Anschlagketten<br />

und Lastaufnahmemittel. Einige Produkte<br />

sind ab Werk sogar mit RFID-Transponder<br />

lieferbar. Dies erlaubt die effiziente elektronische<br />

Verwaltung der Produkte, indem<br />

jedes einzelne Anschlagmittel identifizierbar<br />

wird und eine IT-gestützte Planung der er -<br />

forderlichen Prüfungen durch den Demag<br />

Service möglich wird.<br />

Die Anschlagketten, die in den Güteklassen<br />

8, 10 und 12 zur Verfügung stehen,<br />

lassen sich durch umfangreiches Zubehör<br />

optimal an den individuellen Einsatzfall<br />

anpassen. Dasselbe gilt für die Lastaufnahmemittel.<br />

Hier reicht das Angebot von Klemmen<br />

für das Blechhandling über Rund- und<br />

Rechteckzangen, Palettengabeln und Fassklammern<br />

bis zu verschiedenen Typen von<br />

Traversen. Für besondere Anforderungen,<br />

z. B. für extreme Kälte oder Hitze, stehen<br />

geeignete Komponenten bereit. Darüber<br />

hinaus können ab sofort auch manuelle Kettenzüge<br />

als Katalogware direkt über den<br />

Demag-Shop bezogen werden. Alle Produkte<br />

sind in dem neuen Demag-Katalog für<br />

Anschlag- und Lastaufnahmemittel enthalten<br />

bzw. im Demag-Webshop unter www.<br />

demag-shop.com verfügbar.<br />

Wirtschaftlicher Komplettservice<br />

für erhöhte Sicherheit<br />

Ein weiterer wesentlicher Bestandteil ist das<br />

Serviceangebot, sämtliche Anschlag- und<br />

Lastaufnahmemittel der Anlagenbetreiber<br />

bedarfsgerecht zu prüfen und kundengerecht<br />

zu inventarisieren. Dazu werden An -<br />

schlagmittel entweder direkt ab Werk oder<br />

auf Wunsch im Nachhinein mit einem RFID-<br />

Transponder ausgestattet und sind dadurch<br />

eindeutig zu identifizieren. Der Demag<br />

Service verwaltet alle Komponenten, kann<br />

selbsttätig die gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Prüfungen durchführen und dem Kunden<br />

die entsprechenden aktuellen Informationen<br />

über ein elektronisches Produktinformationssystem<br />

hinterlegen. Die jeweiligen Produktdaten<br />

und Prüfergebnisse sind für den<br />

Kunden jederzeit im Detail auf der eigens<br />

entwickelten Demag-Serviceplattform on -<br />

line einsehbar. »Durch unsere umfangreichen<br />

Dienstleistungen entlasten wir die<br />

Betreiber von Anlagen und übernehmen für<br />

»<br />

Wir<br />

wollen<br />

unseren Kunden<br />

Verantwortung<br />

abnehmen und<br />

ihnen ihre Arbeit<br />

erleichtern.<br />

Dr. Martin Habert, Leiter, Demag Service weltweit,<br />

und Geschäftsführer, Demag Cranes &<br />

Components GmbH<br />

»<br />

Wir<br />

sorgen für<br />

Sicherheit –<br />

ohne Kompromisse.<br />

Darauf<br />

können sich<br />

unsere Kunden<br />

verlassen.<br />

Markus Fournell, Produktmanager Demag S3,<br />

Demag Service<br />

»<br />

Die<br />

mobile<br />

Prüfbank und die<br />

Serviceplattform<br />

sind unser<br />

Allein stellungsmerkmal.<br />

Benjamin Eickhoff, Produktmanager Demag S3<br />

Deutschland<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


(130204754/4)<br />

(130204754/5)<br />

Identifizierung der einzelnen Anschlagmittel<br />

mit RFID-Technologie (Fotos: Demag)<br />

Servicefahrzeug mit Kettenprüfbank für den Demag<br />

Service S3<br />

sie wesentliche, gesetzlich vorgeschriebene<br />

Sicherheitsüberprüfungen«, erläutert Dr.<br />

Martin Habert.<br />

Über Demag<br />

Das Unternehmen Demag Cranes gehört inzwischen<br />

mehrheitlich zur internationalen Terex-<br />

Gruppe und wird dort zukünftig unter dem<br />

Namen Terex Material Handling & Port Solutions<br />

agieren. Die Marke Demag bleibt.<br />

gestellter,<br />

global tätiger Hersteller des Maschinen-<br />

und Anlagenbaus. Mit Demag-Industriekranen<br />

und -Krankomponenten ist Terex Corporation<br />

einer der weltweit führenden Anbieter von<br />

Krantechnologie. Die Kernkompetenzen des Ge -<br />

schäftsbereichs Terex Material Handling bestehen<br />

in der Entwicklung, Konstruktion und Herstellung<br />

technisch anspruchsvoller Krane, Hebezeuge und<br />

Komponenten sowie der Erbringung von Serviceleistungen<br />

für diese Produkte. Der Geschäftsbereich<br />

produziert in 16 Ländern auf fünf Kontinenten.<br />

Durch die Präsenz in über 60 Ländern<br />

werden Kunden in mehr als 100 Ländern erreicht.<br />

Im Demag-Vertrieb und -Service in Deutschland<br />

sind rd. 400 Mitarbeiter in 6 Regionen an 12<br />

Standorten tätig.<br />

Zentrale Prüfaufgaben vor Ort<br />

Die regelmäßige Prüfung von Anschlagmitteln<br />

ist gemäß BG-Richtlinien erforderlich.<br />

Dafür stehen spezialisierte Demag-Servicetechniker<br />

zur Verfügung, die diese Prüfaufgaben<br />

vor Ort erledigen können, z. B. Sicht-,<br />

Maß- und Funktionsprüfungen, Überlastprüfungen,<br />

Farbeindringprüfung an Schweißnähten<br />

sowie Magnetrissprüfung.<br />

Neu sind auch die Vor-Ort-Prüfung von<br />

Anschlagketten mit einer Zugkraft von bis<br />

zu 20 t. Dafür wurden in Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz modern ausgestattete<br />

Servicefahrzeuge mit mobilen<br />

Prüfbänken angeschafft. Diese Flotte soll<br />

demnächst noch vergrößert werden. »Das<br />

Prüffahrzeug hat alles an Bord: Werkzeug,<br />

Ersatzteile, Prüfbank sowie Einrichtungen<br />

zur Magnetpulver- und Farbeindringprüfung«,<br />

erläutert Benjamin Eickhoff, Produktmanager<br />

Demag S3 Deutschland und verantwortlich<br />

für die operative Umsetzung der<br />

Strategie in Deutschland.<br />

Die Demag-Servicetechniker sind für diese<br />

Aufgaben aufgrund ihrer Expertise bestens<br />

vorbereitet. Sie wurden intensiv geschult,<br />

um professionelle Gefährdungsanalysen<br />

und -beurteilungen sämtlicher Krananlagen<br />

und Lastaufnahmemittel durchzuführen.<br />

Außerdem sind sie entsprechend zertifiziert.<br />

Mit dem Demag S3-Programm werden drei<br />

Ziele verfolgt:<br />

Die Krananwender können Serviceaufgaben<br />

an einen kompetenten Dienstleister<br />

delegieren, der sich auch um die Prüftermine<br />

und um die vollständige Dokumentation<br />

der Prüfungen kümmert. Da -<br />

mit unterstützt Demag Service den An -<br />

wender dabei, seinen gesetzlichen Anforderungen<br />

als Anlagenbetreiber nachzukommen.<br />

Der Demag-Kunde bekommt ab sofort<br />

alles, was zur Hebetechnik gehört, aus<br />

einer Hand – nicht nur die Kran- und<br />

Hebetechnik bis zum Haken, sondern von<br />

nun an auch bis zur Last.<br />

Mit den Dienstleistungen rund um das<br />

Thema Heben erhöht Demag Service die<br />

Sicherheit und Effizienz im innerbetrieblichen<br />

Materialfluss.<br />

Markus Fournell sagt dazu: »Durch das Versagen<br />

von Lastaufnahmemitteln entstehen<br />

we sentlich mehr Unfälle mit Personenschaden<br />

als durch Defekte am Kran. Der Schnittstelle<br />

zwischen Haken und Last kommt<br />

somit hohe Bedeutung zu. Wir sehen es als<br />

unsere Aufgabe an, in diesem sensiblen<br />

Bereich für eine erhöhte Sicherheit zu sorgen.«<br />

(sm 130204754) K<br />

«<br />

Der aktuelle Demag-Katalog mit<br />

den neuen Angeboten für den<br />

Bereich »unter dem Haken« ist<br />

erhältlich per E-Mail unter<br />

info@demagcranes.com oder per<br />

Telefon unter +49 2335 92-2240.<br />

KONTAKT<br />

Demag Cranes & Components GmbH<br />

Ruhrstraße 28<br />

58300 Wetter<br />

Tel. +49 2335 92-0<br />

www.demagcranes.de<br />

www.demag-shop.com<br />

LogiMAT: Halle 3, Stand 431<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


54 K Special: Logistik, Lagertechnik, Handhabung<br />

Konecranes Lifttrucks auf der LogiMAT 2013<br />

Bremen. Besucher erhalten am Messestand von Konecranes Lifttrucks Informationen rund um<br />

die leistungsfähigen, energieeffizienten und innovationsfähigen Stapler und Reach Stackers.<br />

WW K Auf der LogiMAT 2013 ist Konecranes<br />

Lifttrucks auch mit dabei. Das Unternehmen<br />

gehört zu Konecranes, einem der weltweit<br />

führenden Hersteller für Kran- und Hebetechnik.<br />

Das Unternehmen entwickelt seit<br />

mehr als 50 Jahren Schwerlaststapler für<br />

(130204728/1)<br />

Konecranes Lifttrucks<br />

präsentiert u. a.<br />

Containerstapler<br />

(Foto: Konecranes).<br />

u. a. die Schwerindustrie und die Stahlproduktion.<br />

Informationen erhalten die Fachbesucher<br />

auf der Stuttgarter Messe rund um<br />

das Thema Gabelstapler, Reach Stackers und<br />

Containerstapler für unterschiedliche An -<br />

wendungen und Branchen.<br />

»Wir bieten die leistungsfähigsten, energieeffizientesten<br />

und innovativsten Stapler<br />

und Reach Stackers«, betont Hans-Jürgen<br />

Haupt, Vertriebsdirektor von Konecranes<br />

Lifttrucks Deutschland. Als Beispiel für die<br />

Leistungsfähigkeit lässt sich anführen, dass<br />

die Tragkraft der Stapler und Reach Stackers<br />

jeweils immer komplett bis zur maximalen<br />

Hubhöhe reicht. Energieeffizient sind die<br />

Fahrzeuge, weil sie mit dem lastabhängigen<br />

Hydrauliksystem verschleißarm arbeiten und<br />

deutlich weniger Kraftstoff verbrauchen. Die<br />

Stapler und Reach Stackers werden kontinuierlich<br />

weiterentwickelt und auf Wunsch<br />

individuell an die Kundenwünsche angepasst<br />

– und stellen so ihre Innovativität unter<br />

Beweis.<br />

/<br />

Konecranes GmbH<br />

Lifttrucks<br />

Wilhelm-Herbst-Straße 10<br />

28359 Bremen<br />

Tel. +49 421 626706-0<br />

www.konecraneslifttrucks.se<br />

LogiMAT 2013: Halle 6, Stand 257<br />

(sm 130204728) K<br />

LOGISTIKKOSTEN<br />

WERDEN UNTERNEHMENSWEIT<br />

TRANSPARENT<br />

Nürnberg. Alle Tarife von Logistikdienstleistern<br />

eines Unternehmens, detailliert aufgeschlüsselt<br />

nach Destinationen, Gewichten, Versandarten<br />

und anderen relevanten Faktoren,<br />

lassen sich in der Frachtdatenbank e-freight von<br />

Städtler-Logistik erfassen, verwalten, einsehen<br />

und vergleichen. War diese Datenbank bisher nur<br />

über eine Website im Intraweb des Kunden nutzbar,<br />

bieten die Nürnberger Logistikexperten Dr.<br />

Städtler Transport Consulting GmbH & Co. KG<br />

mit efreight_service jetzt die Möglichkeit, die<br />

Datenbank zusätzlich an ERP- oder ein beliebiges<br />

anderes IT-System anzubinden. Über die mit<br />

efreight_service angebundenen Systeme lassen<br />

sich so unternehmensweit automatisierte Frachtenberechnungen<br />

durchführen oder die jeweils<br />

günstigsten Dienstleister für Transporte ermitteln.<br />

Logistikkosten werden unternehmensweit<br />

transparent, die globale Verfügbarkeit der Daten<br />

kann Kalkulations-, Beauftragungs- und Rechnungsprüfungsprozesse<br />

deutlich vereinfachen.<br />

e-freight ermöglicht Frachtrechnungen von<br />

jedem Arbeitsplatz mit Zugang zum Intranet aus.<br />

Darüber hinaus können Vertriebsmitarbeiter<br />

ohne Nachfrage in der Logistikabteilung ad hoc<br />

Auskünfte zu Transportkosten geben. Selbst<br />

komplexe Fragen zu Aufwendungen für Transporte<br />

von und nach Übersee können mit wenigen<br />

Mausklicks schon während des Verkaufsgesprächs<br />

geklärt werden. Verschiedene Versandwege,<br />

Konditionen und Servicegrade werden von<br />

e-freight durchgerechnet und vorgeschlagen.<br />

Unnötige Zeitverluste durch Nachfragen werden<br />

vermieden, Kalkulations- und Prüfungsprozesse<br />

verschlankt und Transportkosten durch die Wahl<br />

des jeweils günstigsten Tarifs dauerhaft gesenkt.<br />

/<br />

Dr. Städtler Transport Consulting<br />

GmbH & Co. KG<br />

Zollhausstraße 95<br />

90469 Nürnberg<br />

Tel. +49 911 45009-311<br />

www.staedtler-logistik.de<br />

LogiMAT 2013: Halle 5, Stand 107<br />

(sm 130204623) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


Special: Logistik, Lagertechnik, Handhabung K 55<br />

LogiMAT 2013 legt kräftig zu<br />

Stuttgart. Auf mehr als 70.000 m² Ausstellungsfläche<br />

in insgesamt sechs Hallen präsentiert die Intralogistikbranche<br />

Mitte <strong>Februar</strong> 2013 ihre Neuheiten auf der<br />

LogiMAT 2013.<br />

WWK Die LogiMAT 2013, elfte internationale Fachmesse für Distribution,<br />

Material- und Informationsfluss, setzt im Veranstaltungsjahr<br />

2013 neue Maßstäbe. Unter dem Motto »Intralogistik ohne Um -<br />

wege – Marktplatz der Innovationen« präsentieren vom 19. bis<br />

21. <strong>Februar</strong> mehr als 1.000 internationale Aussteller auf dem Stuttgarter<br />

Messege lände die neuesten Produkt- und Lösungsangebote<br />

der Branche. Darüber hinaus be legt die LogiMAT im kommenden<br />

Jahr eine weitere, die sechste Halle – mit zusätzlichen 10.500 m 2<br />

Ausstellungsfläche.<br />

Rund 150 Neuaussteller sind erstmals in Stuttgart dabei. Darunter<br />

namhafte Unternehmen wie MasterMover aus England oder die<br />

fetra Fechtel Transportgeräte GmbH. Besonders stark werden auf<br />

der LogiMAT 2013 die Bereiche Förder- bzw. Lagertechnik und<br />

Betriebseinrichtungen vertreten sein. Deutlich gewachsen ist zudem<br />

der Ausstellerkreis im Bereich Flurförderzeuge, Batterie- und Energiemanagement,<br />

Stapleranbaugeräte und Fahrerlose Transportsysteme<br />

(FTS). Sie belegen die gesamte Halle 8 sowie – mit weiteren<br />

10.500 m² – einen Großteil der benachbarten Halle 6.<br />

Neben dem erweiterten Ausstellerprogramm und dem neuen Hallenbelegungsplan<br />

zielen die Neuerungen der LogiMAT 2013 auch<br />

auf die Themenwahl des um fangreichen Rahmenprogramms. So<br />

werden auf der kommenden Veranstaltung rd. 90 hochkarätige<br />

Referenten aus Wirtschaft, Wissenschaft und internationalen Fachmedien<br />

mit 24 Vortragsreihen den Informationspool der LogiMAT<br />

bereichern.<br />

Eine weitere Neuerung betrifft die Ver leihung des renommierten<br />

Preises »Bestes Produkt« in den drei Kategorien: Software, Kommunikation,<br />

IT; Kommissionieren, Verpacken, Sichern sowie Beschaffen,<br />

Fördern und Lagern. Die Preisverleihung findet erstmals in einer<br />

offenen Veranstaltung direkt im Anschluss an den Impulsvortrag der<br />

Eröffnung in Halle 1 auf Forum I statt. Die Veranstaltung wird wie<br />

alle Vorträge auf dieser Forumsfläche simultan ins Englische übersetzt.<br />

www.logimat-messe.de<br />

/<br />

(sm 130204663) K<br />

AGQS MIT NEUEN AKKREDITIERUNGEN<br />

Remscheid. Die AGQS Qualitäts- und Umweltmanagement GmbH wurde<br />

nun auch für Zertifizierungen von Energiemanagementsystemen nach DIN<br />

EN ISO 50001 und A&G Managementsystemen nach BS OHSAS 18001<br />

durch die DAkkS akkreditiert. Damit bietet die AGQS als eine der deutschlandweit<br />

ersten Zertifizierungsstellen alle aktuell gefragten Zertifizierungsstandards<br />

aus einer Hand an.<br />

www.agqs.de<br />

(sm 130204657) K<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


56 K Special: Logistik, Lagertechnik, Handhabung<br />

Auszeichnung für Combilifts Expertise im Export<br />

Frankfurt/Monaghan. Um das 50-jährige Bestehen des ersten irischen Handelsbüros in Frankfurt<br />

sowie 50 Jahre irischen Exporterfolg nach Deutschland zu feiern, wurden im Herbst 2012 die<br />

»Irish Exporter to Germany Awards« von der Deutsch-Irischen Industrie- und Handelskammer und<br />

Enterprise Ireland ins Leben gerufen. Gesamtgewinner der Awards war der 4-Wege-Stapler-Spezialist Combilift.<br />

WW K Geschäftsführer Martin McVicar nahm<br />

die Siegertrophäe vom irischen Bildungsminister<br />

Ruairi Quinn TD in einer Zeremonie<br />

in Dublin entgegen. Zuvor hatte Combilift<br />

im <strong>Februar</strong> 2012 bereits zwei Auszeichnungen<br />

für seine RT- and CB-Stapler gewonnen.<br />

Ein Jahr nach Gründung des Unternehmens<br />

im Jahr 1998 war Combilift bereits auf dem<br />

deutschen Markt aktiv. Seine stets wachsende<br />

Produktplatte hat seitdem in dem Land<br />

Absätze von über 100 Mill. € erreicht, mit<br />

einer Wachstumsrate von 22 % (2012).<br />

(130204747/1)<br />

»Combilift Export Award 1«:<br />

von l. nach r.:<br />

Holger Erdmann von der<br />

Deutsch-Irischen Industrieund<br />

Handelskammer;<br />

Deirdre McPartlin, Manager,<br />

Enterprise Ireland für<br />

Deutschland, Österreich und<br />

die Schweiz; Martin McVicar,<br />

Geschäftsführer, Combilift<br />

(Foto: Combilift).<br />

Combilifts Erfolg in einem Markt, wo namhafte<br />

Mitbewerber seit Langem »zuhause«<br />

sind, ist eine nicht zu unterschätzende Leistung.<br />

In diesem stark umkämpften Bereich, wo<br />

besonderer Wert auf makelloses Design und<br />

Maschinenbau gelegt wird, ist kontinuierliche<br />

Innovation und der Dialog mit dem<br />

Kunden unverzichtbar. Aufgrund seiner<br />

kundengerechten Lösungen konnte das<br />

Unternehmen renommierte Kunden gewinnen<br />

und in vertrauensvoller Zusammenarbeit<br />

auch langfristig binden. »Erfolg in<br />

Deutschland – ein Markt, der die höchsten<br />

Qualitätstandards setzt – ist schwer zu ge -<br />

winnen und verlangt wahre Spitzenprodukte<br />

wie den Combilift«, so Bildungsminister<br />

Quinn.<br />

Combilift ist mit 240 Mitarbeitern einer<br />

der größten Arbeitgeber in Monaghan. Die<br />

Mehrzahl der 60 neuen Arbeitsplätze wurden<br />

in den letzten zwei Jahren am Hauptsitz<br />

und der Produktionstätte geschaffen. Mit<br />

mehr als 17.000 verkauften Einheiten in<br />

über 60 Ländern ist Combilift von einem<br />

Nischenanbieter zu einem weltweit aufgestellten<br />

Anbieter einer anerkannten Marke<br />

geworden.<br />

/<br />

Combilift Ltd<br />

Gallinagh, Co.<br />

Monaghan<br />

Irland<br />

Tel. +353 47 80500<br />

www.combilift.com<br />

LogiMAT: Halle 6, Stand 406<br />

(sm 130204747) K<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


Special: Logistik, Lagertechnik, Handhabung K 57<br />

Neues Langgutlager<br />

mit integrierten Sägezellen<br />

Düsseldorf. Die SCHMOLZ + BICKENBACH<br />

Distributions GmbH baut ihre Kapazitäten am Standort<br />

Düsseldorf aus: Die Erweiterung umfasst ein automatisches<br />

Langgutlager sowie zwei angeschlossene<br />

Sägezellen für die Produktbereiche Qualitätsstahl,<br />

nichtrostender Walzstahl und Werkzeugstahl.<br />

WW K Kunden profitieren von der deutlich schnelleren Auftragsbearbeitung<br />

und einer großen Bandbreite individueller Bearbeitungsleistungen.<br />

»Mit unserem neuen Lager und den angeschlossenen<br />

Sägezellen verfügen wir über eine der europaweit fortschrittlichsten<br />

Anlagen«, betont Torben Holthausen, Leiter Lagertechnik der<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH Distributions GmbH. Bis zu 3 t Stabstahl<br />

finden in jeder der 3.556 Kassetten des neuen Hochregallagers Platz.<br />

Es verfügt über acht Schleusen zur Ein- und Auslagerung. Die neue<br />

Fertigungsstraße ist mit fünf Band- und einer Kreissäge zur manuellen<br />

Bestückung sowie zwei Band- und zwei Kreis sägen zur vollautomatischen<br />

Bestückung ausgestattet. Sechs Portalroboter übernehmen<br />

das Mate rialhandling von Fixstücken. Die Bandbreite der individuell<br />

gefertigten Zuschnitte reicht von 10 bis 1.500 mm. »Durch die neue<br />

Anlage beschleunigen wir nicht nur einzelne Arbeitsschritte, sondern<br />

lasten alle Bearbeitungsmaschinen voll aus. Die Aufträge werden so<br />

schneller bearbeitet und zeitnah an die Kunden ausgeliefert«, berichtet<br />

Holthausen.<br />

Eine schnellere Auftragsbearbeitung ge währleistet zudem die<br />

neue zentralisierte Lkw-Verladestation auf dem Gelände des Stahlunternehmens.<br />

Nach dem Zuschnitt werden die bearbeiteten Materialien<br />

dorthin transportiert und anschließend zeitnah verladen. Die<br />

Lkws müssen dadurch nicht mehr wie bisher in die einzelnen Hallen<br />

fahren und auf das Material warten. Die Durchlaufzeiten der Aufträge<br />

bis zur Auslieferung an den Kunden werden so spürbar verkürzt.<br />

Die auf Spezialstahl spezialisierte SCHMOLZ + BICKENBACH-<br />

Gruppe zählt zu den Marktführern im Bereich rost-, säure- und hitzebeständiger<br />

(RSH-) Stähle und ist einer der weltweit größten Produzenten<br />

und Bearbeiter von Werkzeugstahl. Edelbau stähle und<br />

Blankstähle vervollständigen das umfangreiche Sortiment. Allein am<br />

Standort Düsseldorf lagert das Unternehmen eine Vielzahl an unterschiedlichen<br />

Artikeln.<br />

(sm 130204611) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH Distributions GmbH<br />

Eupener Straße 70<br />

40549 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 509-0<br />

www.schmolz-bickenbach.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


58 K Special: Logistik, Lagertechnik, Handhabung<br />

Innovative Folie gegen Rost<br />

Isernhagen. Die Nordpack GmbH nimmt ein neues Produkt ins Sortiment auf, ein neues Mitglied<br />

der Nor ® Shield-Produktfamilie: Das neue Folien-Folien-Laminat stellt einen weiteren innovativen<br />

Korrosionsschutz auf Basis eines Volatile Corrosion Inhibitor (VCI) dar und kann jetzt bei der Nordpack GmbH<br />

in Isernhagen bezogen werden.<br />

WW K Der Clou der neuen NorShield-Verpackung<br />

ist die speziell geprägte, sehr luftdurchlässige<br />

Innenfolie. Sie kann somit den<br />

Wirkstoff wesentlich schneller an die zu<br />

schützenden Produkte weitergeben als vergleichbare<br />

VCI- Produkte.<br />

Im vergangenen Jahr war Nor ® Shield AC<br />

(AntiCorrosion) mit großem Erfolg in den<br />

Verpackungsmarkt eingeführt worden. Der<br />

Kaschierverbund, der sich durch den extrem<br />

schnellen Aufbau der Korrosionsschutzatmosphäre<br />

auszeichnet, eignet sich vor<br />

(130204674/1)<br />

Mit der Wasserdampf<br />

abweisenden<br />

Außenfolie und der<br />

leistungsstarken<br />

VCI-Mischung<br />

ist ein besonders<br />

schneller, lang<br />

anhaltender und<br />

perfekter<br />

Korrosionsschutz<br />

garantiert<br />

(Foto: Nordpack).<br />

allem zur sicheren Verpackung von Produkten<br />

aus Automobil- und Stahlindustrie sowie<br />

Maschinen- und Werkzeugbau.<br />

Die Besonderheit ist der Aufbau: Der Kleber<br />

und das VCI-Gemisch werden von einer<br />

Außen- und einer Innenfolie umschlossen.<br />

NorShield wird mit einer besonders geprägten<br />

Innenfolie, die extrem luftdurchlässig ist<br />

und den Wirkstoff ebenso schnell freigibt,<br />

produziert. Die VCI-Produkte sind zudem<br />

gesundheitlich unbedenklich und recycelbar.<br />

Außerdem zeichnet sich der Verbund durch<br />

seine hervorragenden Dehn- und Reißfestigkeiten<br />

aus.<br />

/<br />

Nordpack GmbH<br />

Gerberstraße 5<br />

30916 Isernhagen<br />

Tel. +49 5136 8004-100<br />

www.nordpack.de<br />

(sm 130204674) K<br />

AUFGEFLOGEN: ETIKETTEN-<br />

SCHWINDEL BEI ZURRGURTEN<br />

Düsseldorf. Etikettenschwindel lohnt sich<br />

nicht! Darüber informierte kürzlich der Fachverband<br />

Seile und Anschlagmittel e.V. (FSA), Düsseldorf.<br />

So musste ein Anbieter von Zurrgurten,<br />

der zu hohe Angaben bezüglich der Vorspannkräfte<br />

der Zurrgurte machte, es jetzt erleben.<br />

Sein Fall war Gegenstand eines Gerichtsverfahrens<br />

vor dem LG Münster, das die Wettbewerbszentrale<br />

führte.<br />

Wie kam es dazu? Die Beklagte vertreibt Zurrgurte<br />

zur Ladungssicherung, darunter Standardzurrgurte<br />

und Zurrgurte mit Langhebelratschen.<br />

Ein Qualitätsmerkmal von Zurrgurten ist u. a. die<br />

damit erreichbare Vorspannkraft, die als S TF<br />

(Standard Tension Force) abgekürzt wird und in<br />

daN (Dekanewton) auf dem Zurrgurtetikett<br />

angegeben wird. Auf dem Standardzurrgurt gab<br />

die Beklagte die Vorspannkraft mit S TF<br />

400 daN<br />

an, auf dem Zurrgurt mit Langhebelratsche wurde<br />

die Vorspannkraft 500 daN angegeben. Beide<br />

Zurrgurte benennen auf den Etiketten die für<br />

diese Produkte maßgebliche EN-Norm 12195-2.<br />

Die streitgegenständlichen Zurrgurte wurden<br />

vom Materialprüfungsamt (MPA) Nordrhein-<br />

Westfalen geprüft. Dabei wurden bei der Standardratsche<br />

Vorspannkräfte mit einem Mittelwert<br />

von 279 daN und 336 daN bei der Langhebelratsche<br />

festgestellt.<br />

Die Angabe von zu hohen Vorspannkräften<br />

kann dazu führen, dass die Anzahl der zur korrekten<br />

Ladungssicherung notwendigen Zurrgurte<br />

falsch berechnet wird. Die Ladung kann dann<br />

herabfallen und Menschenleben gefährden.<br />

Fazit: Zurrgurt ist nicht gleich Zurrgurt. Die<br />

europäische Norm EN 12195 schreibt im Detail<br />

die Festigkeit von Haken und Ratschen, die<br />

Bruchkraft und Dehnung des Gurtbandes je nach<br />

Zurrgurttyp vor. Und diese Norm fordert auch,<br />

dass Angaben, wie die zulässige Zugkraft (LC =<br />

Lashing Capacity), die Vorspannkraft (S TF<br />

= Standard<br />

Tension Force) und die Dehnungswerte auf<br />

einem Etikett kenntlich gemacht werden. Auf<br />

dieses Etikett sollte beim Kauf und bei der Verwendung<br />

von Ladungssicherungsmitteln geachtet<br />

werden. Seriöse Hersteller halten sich an<br />

diese Mindestanforderungen der Norm, gehen<br />

sogar darüber hinaus und lassen sich die guten<br />

Eigenschaften ihrer Zurrgurte durch GS-Prüfungen<br />

zertifizieren. Auch dieses GS-Zeichen er -<br />

scheint dann auf dem Zurrgurtetikett.<br />

www.fsa-verband.de<br />

/<br />

(sm 130104507) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


Rohstahlproduktion<br />

im Dezember 2012<br />

Düsseldorf. In Deutschland wurden im Dezember 3,1 Mill. t Rohstahl<br />

hergestellt. Somit wurden 2012 insgesamt 42,7 Mill. t und damit 4 %<br />

weniger erschmolzen als im vorangegangenen Jahr. Dies entspricht<br />

weitgehend den Erwartungen vom September (42,5 Mill. t).<br />

Die (effektive) Kapazitätsauslastung in Deutschland lag 2012 bei<br />

84 %. Damit wurde – das Krisenjahr 2009 ausgenommen – zum ersten<br />

Mal seit 1996 die 85%-Marke unterschritten. Weltweit dürften die Rohstahlkapazitäten<br />

2012 effektiv zu 79 % ausgelastet gewesen sein.<br />

Zuletzt haben sich die Anzeichen für eine Stabilisierung der Stahlkonjunktur<br />

verdichtet: Im Dezember ist die Rohstahlproduktion um 1,4 %<br />

im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Im letzten Jahresviertel<br />

ergab sich mit 10,2 Mill. t ein Zuwachs von einem knappen Prozent.<br />

Zuvor war die Erzeugung vier Quartale in Folge im Jahresvergleich<br />

zurückgegangen. 2013 rechnet die Wirtschaftsver einigung Stahl nach<br />

wie vor mit einer weit gehend stabilen Produktion mit Tendenzen zu<br />

einer leichten Aufwärtsbewegung (43,0 Mill. t), aber noch nicht mit<br />

einer durchgreifenden Erholung.<br />

Quelle: Stahl-Zentrum<br />

(sm 130204794) K<br />

DEUTSCHE UNTERNEHMEN INVESTIEREN IN FuE<br />

Essen/Berlin. Mit 50,3 Mrd. € haben die Unternehmen in Deutschland<br />

2011 so viel Geld für Forschung und Entwicklung ausgegeben wie nie<br />

zuvor, 7,2 % mehr als im Vorjahr. Das ist das Ergebnis der aktuellen FuE-<br />

Erhebung des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Die Quote<br />

der FuE-Aufwendungen der Wirtschaft als Anteil am Bruttoinlandsprodukt<br />

ist deutlich von 1,88 % auf 1,94 % gestiegen. Die FuE-Quote beläuft<br />

sich nun auf insgesamt 2,88 %, ein neuer Bestwert.<br />

Die mit Abstand forschungsstärkste Branche ist und bleibt die Kfz-<br />

Industrie. Auf sie entfällt mit 15,8 Mrd. € nahezu ein Drittel aller FuE-<br />

Ausgaben. Für ein zusätzliches Wachstum von 6 % auf sehr hohem Niveau<br />

dürfte hier die Entwicklung von neuen Antriebstechnologien wie der<br />

Elektromobilität gesorgt haben. Dementsprechend sind auch die FuE-<br />

Aufwendungen von Unternehmen aus anderen Branchen gestiegen, die<br />

für die Automobilproduzenten tätig sind. Auffällig ist dagegen eine deutliche<br />

Reduzierung der FuE-Aufwendungen bei den Energieversorgern um<br />

über 4 %. Hintergrund der Kürzungen vor allem bei einigen Großunternehmen<br />

dürfte neben vereinzelten wirtschaftlichen Schwierigkeiten vor<br />

allem die 2011 beschlossene Energiewende sein, die neben dem Atomausstieg<br />

eine verstärkte Nutzung regenerativer Energien und die Entwicklung<br />

von dezentralen und damit kleinteiligen Versorgungssystemen vorsieht.<br />

Möglicherweise werden hier Forschungsgelder zugunsten von<br />

Investitionsmitteln für den Ausbau der Netzinfrastruktur umgewidmet.<br />

Der Ausblick für 2012 ist angesichts unsicherer Konjunkturaussichten<br />

insgesamt verhalten. Mit 1,9 % werden die Forschungsausgaben voraussichtlich<br />

nur etwa im Rahmen der Inflationsrate steigen. 2013 erwarten<br />

die Unternehmen einen Anstieg um 3,6 %.<br />

(sm 130204676) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


60 K Special: Edelstahl<br />

Nichtrostender Stahl in Stadtgestaltung<br />

und Landschaftsarchitektur<br />

Von Hans-Peter Wilbert* und Martina Helzel**<br />

Düsseldorf / München. Nichtrostender Stahl ist von besonderer<br />

haptischer, funktionaler und ästhetischer Qualität. Er ist ein Werkstoff, der<br />

korrosionsbeständig, hygienisch, langlebig und pflegeleicht ist und höchste<br />

Ansprüche erfüllt. So verbindet Edelstahl Rostfrei modernes Design und<br />

hochwertige Ausstrahlung mit allen Facetten nachhaltiger Gestaltung.<br />

Das Spiel von Licht und Schatten<br />

verleiht dem Platz seine<br />

außergewöhnliche Atmosphäre<br />

(Foto: M. Helzel).<br />

WWK Die Qualität einer Umgebung hat direkten<br />

Einfluss auf die Lebensqualität, sei es am<br />

Arbeitsplatz, zuhause oder aber auch im<br />

öffentlichen Bereich. So ist es nicht verwunderlich,<br />

dass der Entwicklung öffentlicher<br />

Räume und somit der Steigerung der Attraktivität<br />

von Städten oder Regionen hohe Priorität<br />

eingeräumt wird – selbst in wirtschaftlich<br />

schwierigen Zeiten.<br />

Für den dauerhaften Erfolg ist jedoch<br />

nicht nur das passende Konzept wichtig,<br />

sondern auch die Verwendung entsprechender<br />

Werkstoffe sowie material- und funktionsgerechter<br />

Konstruktionen. Nichtrostender<br />

Stahl eignet sich aufgrund seines außergewöhnlichen<br />

Eigenschaftsspektrums und<br />

gleichermaßen ästhetischen Möglichkeiten<br />

sehr gut für den Einsatz im öffentlichen<br />

Raum.<br />

Werkstoffauswahl<br />

In ländlicher und in städtischer Umgebung<br />

gleichermaßen sind austenitische nichtrostende<br />

Stähle wie EN 1.4301 oder EN 1.4307<br />

uneingeschränkt einsetzbar und bewährt.<br />

Anwendungen im Außenraum, die größeren<br />

Emissionen oder auch beispielsweise<br />

Streusalz ausgesetzt sind, können dagegen<br />

den Einsatz molybdänlegierter Edelstähle<br />

wie EN 1.4401, EN 1.4404 oder EN 1.4571<br />

erfordern. Unter extrem aggressiven Umgebungsbedingungen<br />

zum Beispiel in Meeresnähe<br />

mit zusätzlichen Emissionen, hoher<br />

Temperatur und Luftfeuchtigkeit ist gegebenenfalls<br />

die Verwendung noch höher legierter<br />

Edelstähle zu empfehlen.<br />

Möglicher Korrosion sollte vorgebeugt<br />

werden. So sind speziell bei bewitterten<br />

Bauteilen nicht vollständig verschweißte<br />

(130204725/1)<br />

* Informationsstelle Edelstahl Rostfrei, Düsseldorf<br />

** circa drei Architektur und Medien, München<br />

Die Ausführungen basieren auf der ISER-Dokumentation 975,<br />

die kostenfrei bei der Informationsstelle Edelstahl Rostfrei,<br />

Fax +49 211 6707-344, angefordert werden kann.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


Special: Edelstahl K 61<br />

(130204725/2)<br />

Die Insel in der Mur ist nicht nur<br />

ein angenehmer Platz zum<br />

Verweilen. Mit ihrer Anbindung<br />

über zwei Stege bildet sie eine<br />

zusätzliche Fußgängerverbindung<br />

über den Fluss (Foto: M. Helzel).<br />

Nähte wegen ihrer Spalte zu vermeiden, in<br />

denen Verunreinigungen zurückbleiben und<br />

korrosiv wirken können. Bei der Verwendung<br />

unterschiedlicher Metalle sollten Maßnahmen<br />

gegen Kontaktkorrosion ergriffen<br />

werden.<br />

Für Bauteile aus nichtrostendem Stahl<br />

steht eine Vielzahl von Oberflächenausführungen<br />

zur Verfügung – von werkseitig<br />

warm- oder kaltgewalzten über geschliffene,<br />

gebürstete und polierte bis hin zu mustergewalzten<br />

Oberflächen. Allen Ausführungen<br />

gemein ist eine unsichtbare, nur<br />

wenige Atomlagen dicke Oxidschicht auf<br />

der Oberfläche des nichtrostenden Stahls.<br />

Da sich diese sogenannte Passivschicht bei<br />

Beschädigungen unter dem Einfluss von<br />

Sauerstoff aus Luft oder Wasser immer wieder<br />

neu bildet, ist ein weiterer Korrosionsschutz,<br />

etwa in Form einer Beschichtung,<br />

unnötig.<br />

Metallschleier verbindet Funktion<br />

mit Ästhetik<br />

Im Zuge der Umgestaltung des Platzes vor<br />

dem Swarovskiwerk in Wattens bei Innsbruck<br />

entstand ein 250 m langer und 10 m<br />

hoher Vorhang aus nichtrostendem Stahlgewebe.<br />

Der halbtransparente Schleier grenzt<br />

die Hauptverwaltung des Kristallglasverarbeiters<br />

vom öffentlichen Stadtraum ab<br />

und setzt den Zugang zum Werksgelände<br />

schillernd in Szene.<br />

Das an einer gebogenen Stahlpfette ab -<br />

gehängte Gewebe besteht aus mehr als<br />

26 Mill. miteinander verketteten Ringen, die<br />

in Bahnen mit einer Breite von 4,80 m gefertigt<br />

und vor Ort zu einem Ganzen zusammengefügt<br />

wurden. Der Durchmesser der<br />

Edelstahlringe beträgt 12 mm bei einem<br />

Drahtdurchmesser von nur 1,1 mm. Dabei<br />

erfüllt der hochfeste und korrosionsbeständige<br />

Werkstoff nicht nur langfristig die An -<br />

forderungen durch Wind, Eis- und Schneelasten,<br />

sondern auch die hohen ästhetischen<br />

Ansprüche an Transparenz und Eleganz.<br />

Auf der glänzenden Oberfläche des textil<br />

anmutenden Metallgeflechts bricht sich<br />

tagsüber das Sonnenlicht und erzeugt vielfältige<br />

Effekte. Nach Einbruch der Dunkelheit<br />

verwandelt sich der Metallschleier in<br />

eine Reflexionsfläche für eine bunte Lichtinstallation.<br />

Schwimmende Stahlkonstruktion<br />

in Graz<br />

Die Insel in der Mur ist mittlerweile fest im<br />

öffentlichen Leben der Stadt Graz verankert.<br />

Zunächst als temporäres Projekt für das Kulturhauptstadtjahr<br />

2003 konzipiert, eroberte<br />

die schwimmende Stahlkonstruktion nach<br />

anfänglicher Kritik die Herzen der Bewohner.<br />

Bislang unbegehbares Terrain konnte<br />

mit der Murinsel erschlossen und der Fluss,<br />

der einen natürlichen Einschnitt im städtischen<br />

Gefüge bildete, integriert werden.<br />

Die teils offene, teils geschlossene Insel<br />

beherbergt ein Café, einen Kinderspielplatz<br />

und ein Amphitheater, das zugleich als sonnige<br />

Freisitzfläche genutzt werden kann.<br />

Dabei gehen die einzelnen Funktionsbereiche<br />

wie auch die Innen- und Außenräume<br />

fließend ineinander über. Rd. 300 Besucher<br />

finden auf dem 47 m langen und 17 m breiten<br />

Bauwerk Platz.<br />

Die organische Form des Baukörpers setzt<br />

sich aus dreieckigen Feldern zusammen, die<br />

aus Stahlrohrprofilen und Knotenkugeln<br />

gebildet werden. Diese primäre Tragkonstruktion<br />

ist auf eine schwimmende, 171 t<br />

schwere Plattform geschweißt, die wiederum<br />

mit einem Tragseil an einem in der Mur<br />

installierten Bohrpfahl befestigt ist. Modellversuche<br />

ergaben, dass die Funktionstüchtigkeit<br />

der Insel sowohl bei unterschiedlichen<br />

Strömungsgeschwindigkeiten als auch<br />

bei Pegelschwankungen bis zu 5 m gegeben<br />

ist.<br />

Im Café- und Spielplatzbereich trägt eine<br />

abgehängte Sekundärkonstruktion die<br />

raum abschließenden Elemente wie Isolierverglasung,<br />

Paneele und Lochbleche. Die<br />

Verkleidung der offenen Bereiche erfolgte<br />

mit Gitterrosten aus nichtrostendem Stahl.<br />

Die dreieckigen Edelstahlgitter, die von um -<br />

laufenden Flachprofilrahmen gehalten werden,<br />

filtern das Sonnenlicht und verleihen<br />

der muschelförmigen Insel ihren schimmernden<br />

Glanz.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


62 K Special: Edelstahl<br />

(130204725/3)<br />

Historische Stadtgrundrisse schmücken die nichtrostenden Stahlplatten des Brunnens. Aus den größeren Öffnungen schießen in unregelmäßigen<br />

Abständen Wasserfontänen empor (Foto: karres en brands).<br />

Stahlplatten bewahren<br />

die Vergangenheit<br />

Die bauliche Struktur der niederländischen<br />

Stadt Bergen op Zoom, die im 16. Jahrhundert<br />

als Vorhafen von Antwerpen wirtschaftliche<br />

Blüte erlangte, ist durch Überlagerungen<br />

von Räumen und Nutzungen<br />

unterschiedlicher geschichtlicher Epochen<br />

geprägt. Auch der Gouvernementsplein, der<br />

erst um 1920 als öffentlicher Platz errichtet<br />

wurde, war früher Teil eines Krankenhausgeländes,<br />

dann Gouverneursresidenz und<br />

später Militärhospital. Im Rahmen eines Programms,<br />

das die historische Altstadt von<br />

Bergen op Zoom aufwerten sollte, wurde<br />

der geschichtsträchtige, aber bislang wenig<br />

attraktive Platz neu gestaltet.<br />

Anstatt auf frühere Bebauungen zurückzugreifen,<br />

verleiht nun ein Niveausprung<br />

entlang der Fassaden dem Platz räumliche<br />

Struktur und sorgt für eine klare Wegeführung.<br />

Neben Sitzgelegenheiten entstand<br />

Raum für Straßencafés, wobei die Aufmerksamkeit<br />

der Passanten der neue Brunnen<br />

auf sich zieht: Aus leicht erhöhten nichtrostenden<br />

Stahlplatten schießen Fontänen hervor,<br />

um gleich darauf wieder zu verschwinden.<br />

Stadtgrundrisse von Bergen op Zoom,<br />

die mit Lasertechnik in die nichtrostenden<br />

Stahlplatten des Brunnens geschnitten wurden,<br />

bieten dem Betrachter weitere Anreize.<br />

Sie erinnern an die wechselvolle Geschichte<br />

des Ortes.<br />

(sm 130204725) K<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

QUALITÄTS- UND EDELSTÄHLE<br />

Bamberg. Vom 26. bis 27. Juni 2013 veranstaltet<br />

der Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS AG) das Seminar »Qualitäts- und Edelstähle«<br />

in Bamberg. Zur Zielgruppe gehören<br />

Mitarbeiter insbesondere des Stahlhandels, die<br />

im Rahmen von Verkaufstätigkeiten technische<br />

Kenntnisse über Qualitäts- und Edelstahl brauchen,<br />

um beratend argumentieren zu können.<br />

Die Teilnehmer bekommen einen Überblick über<br />

die Sorten der Stähle und die Merkmale einer<br />

alternativen Werkstoffauswahl.<br />

www.stahlhandel.com (sm 130204767) K<br />

/<br />

STAINLESS 2013<br />

Brünn. Die Veranstaltung Stainless 2013 findet<br />

vom 14. bis 15. Mai 2013 im tschechischen<br />

Brünn statt. Hier treffen sich Produzenten, Händler<br />

und Verbraucher von Edelstahl Rostfrei sowie<br />

Anbieter von Be- und Verarbeitungsanlagen und<br />

Zulieferer. Die Veranstalter, der Verlag Focus<br />

Rostfrei GmbH, sehen die beiden Tage als Tor zu<br />

wachsenden Märkten in Zentral- und Osteuropa.<br />

Die International Stainless Steel Exhibition –<br />

Stainless findet alle zwei Jahre in Tschechien<br />

statt. Ausstellern und Besuchern, die Interesse<br />

am tschechischen und polnischen Markt von<br />

Edelstahl Rostfrei sowie an Märkten benachbarter<br />

Länder haben, bietet sich hier eine gute Kommunikations-<br />

und Präsentationsplattform.<br />

Um 9 Uhr starten beide Tage mit einer Ausstellung<br />

und einem Vortragsprogramm. Gegen<br />

18 Uhr enden beide Tage, wobei sich am 15. Mai<br />

ein feierliches Essen anschließt.<br />

www.stainless2013.com (sm 130204769) K<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


Special: Edelstahl K 63<br />

Viele Anmeldungen zu den Düsseldorfer Edelstahltagen 2013<br />

Düsseldorf. Die Düsseldorfer Edelstahltage dürften auch 2013 erfolgreich werden,<br />

da Ende Dezember 2012 bereits über 50 % der Ausstellungsfläche vergeben waren.<br />

WW K Die Düsseldorfer Edelstahltage sind eine Gemeinschaftsveranstaltung<br />

der Informationsstelle Edelstahl Rostfrei (ISER), der Edelstahlhandels-Vereinigung,<br />

der Edelstahl-Vereinigung e.V. und der<br />

Verlag Focus Rostfrei GmbH. Die Veranstaltung findet am 20. und<br />

21. <strong>Februar</strong> 2013 auf den Rheinterrassen Düsseldorf statt.<br />

Vielseitiges Programm<br />

»Es geht uns darum, den Teilnehmern Chancen und Perspektiven<br />

für ihre Unternehmen in konjunkturell wechselhaften Zeiten aufzuzeigen«,<br />

erläutert Ralf Winterfeld, Ge schäftsführer der Edelstahlhandels-Vereinigung,<br />

das Programm. Moderator ist der beliebte<br />

Sportjournalist und Autor Manfred »Manni« Breuckmann. Wolfgang<br />

Grupp, Inhaber der Trigema e.K., Burladingen, hält den ersten<br />

Vortrag zum Thema »Gegen den Trend – Produktionsstandort<br />

Deutschland«. Weitere Referate befassen sich mit dem Kleben als<br />

innovativer Langzeitverbindung für Edelstahl Rostfrei oder der Haftungsfalle<br />

»GmbH-Geschäftsführer«. Dr. Martin Lö wendick, Leiter<br />

der Unternehmensentwicklung der Schmolz + Bickenbach AG, Düsseldorf,<br />

widmet sich dem Thema »Globale Megatrends – keine<br />

Lösung ohne Edelstahl Rostfrei Lang« und Peter Kaumanns, International<br />

Stainless Steel Forum (ISSF), Brüssel, spricht zu »Der Weltmarkt<br />

für Edelstahl Rostfrei«. Auch das Handeln an der Londoner<br />

Metallbörse sowie die Wirtschaftsspionage werden angesprochen.<br />

In der Düsseldorfer Altstadt können in der urtypischen Hausbrauerei<br />

»Zum Uerige« bei der Abendveranstaltung berufliche und persönliche<br />

Kontakte geknüpft werden. Informationen in der begleitenden<br />

Fachausstellung runden das Angebot zudem ab. »Damit<br />

bieten wir allen genügend Zeit zur eingehenden Diskussion, zum<br />

Erfahrungsaustausch und zur Pflege der geschäftlichen und persönlichen<br />

Kontakte«, ergänzen Rüdiger Beckmann und Wolfgang<br />

Giesen, die beiden Geschäftsführer vom Verlag Focus Rostfrei.<br />

www.edelstahltage.de<br />

(sm 130204765) K<br />

/<br />

UMFIRMIERUNG BEI STAPPERT<br />

Düsseldorf. Die STAPPERT-Gruppe hat ihre Unternehmensstrategie neu<br />

ausgerichtet und ihr überarbeitetes Corporate Design präsentiert. Danach<br />

gehören elf Gesellschaften der Marke STAPPERT im Hinblick auf die Vermarktung<br />

von nichtrostenden Langprodukten (Stabstahl, Rohre, Rohrzubehör)<br />

zusammen (siehe auch »<strong>stahlmarkt</strong>«, Heft 11.2012, S. 63). Die elf<br />

Gesellschaften firmieren unter dem Namen STAPPERT, der um einen länderspezifischen<br />

Zusatz ergänzt wird. Die Marken Noxon und Trinox bleiben<br />

als eigenständige Marken Teil der STAPPERT-Gruppe. In Deutschland ist<br />

STAPPERT unter der folgenden Anschrift erreichbar:<br />

Georgsmarienhütte/Burg. Mit Wirkung zum 1. Januar 2013 hat die<br />

Georgsmarienhütte Holding 100 % ihrer Geschäftsanteile an der Tochterfirma<br />

Edelstahl Service Center Burg GmbH an die Privatinvestoren Dr. Christian<br />

Borsche und Frank Jürging verkauft. Die Edelstahl Service Center Burg<br />

GmbH ist seit über 50 Jahren auf die Fertigung und Bearbeitung von Flachstahlprodukten<br />

spezialisiert. Als Servicecenter und Anarbeiter werden an<br />

dem Standort Lösungen erarbeitet, die unmittelbar auf die Kundenwünsche<br />

abzielen. Das Unternehmen verfügt über leistungsfähige Aggregate wie<br />

Laser-/Plasma- und Wasserstrahlschneidanlagen und kann kurzfristig und<br />

in hoher Qualität auf Kundenanforderungen reagieren. Die neuen Eigentümer<br />

werden das Burger Unternehmen eigenständig weiterführen und es<br />

in seinem Marktumfeld neu positionieren. Die Mitarbeiter werden übernommen.<br />

Die Investoren Dr. Borsche und Jürging haben im Jahr 2011 auch<br />

das in der Landtechnik tätige Unternehmen Agrartechnik Paul Plate GmbH<br />

vom ThyssenKrupp-Konzern übernommen und es seitdem am Markt erfolgreich<br />

ausgebaut.<br />

(sm 130204777) K<br />

/<br />

STAPPERT Deutschland GmbH<br />

Willstätterstraße 13<br />

40549 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 5279-0<br />

www.stappert.biz<br />

(sm 130204714) K<br />

ESC BURG GMBH IN NEUE HÄNDE GEGEBEN<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


64 K Special: Edelstahl<br />

Nichtrostende Stähle –<br />

eine Erfolgsgeschichte<br />

Von der Versuchsschmelze V2A zur breiten Vielfalt<br />

Düsseldorf. Die inzwischen über 100-jährige Geschichte des Werkstoffs<br />

»nichtrostender Stahl« hat über die Jahre hinweg zahlreiche neue Sorten<br />

hervorgebracht (siehe auch »<strong>stahlmarkt</strong>« 06.2012, S. 52 – 58, und<br />

Heft 11.2012, S. 58 – 60). Wie weit die Entwicklung nichtrostender Stähle<br />

inzwischen fortgeschritten ist, war Gegenstand eines Stahldialogs auf der<br />

internationalen Jahreskonferenz STAHL 2012. Dieser Artikel gibt einen<br />

kurzen Überblick über die verschiedenen Stahlsorten.<br />

WW K Nichtrostender Stahl wurde im Jahre<br />

1912 erstmals patentiert. Aus der für Korrosionsversuche<br />

verwendeten »Versuchsschmelze<br />

2 Austenit« entstand das Material<br />

»V2A«, das schließlich in seiner heutigen<br />

Zusammensetzung zur weltweit bekannten<br />

Marke wurde und den begehrten Werkstoff<br />

Nr. 1.4301 (X5CrNi18-10, AISI 304) darstellt.<br />

Mit seiner Zusammensetzung aus<br />

0,07% Kohlenstoff sowie 17,5 bis 19,5 %<br />

Chrom und 8,0 bis 10,5 % Nickel ist er korrosions-<br />

und säure beständig und umfasst<br />

nach wie vor rd. ein Drittel der weltweiten<br />

Produktion nichtrostender Stähle.<br />

Aufgrund seiner Korrosions- und Säurebeständigkeit,<br />

aber auch wegen des edlen<br />

Aussehens trat nichtrostender Stahl einen<br />

raschen Siegeszug an. So ist die Entwicklung<br />

nichtrostender Stähle inzwischen weit fortgeschritten.<br />

Aus dem »V2A« ist über mehrere<br />

»Stahlsorten-Generationen« eine große<br />

»Familie« geworden.<br />

Produktion nichtrostender Rohstähle weltweit nach Sorten<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

23,0<br />

5,5<br />

70,6<br />

2001<br />

22,1<br />

5,7<br />

71,3<br />

22,0<br />

6,5<br />

70,6<br />

23,0<br />

9,4<br />

65,5<br />

24,5<br />

10,9<br />

62,3<br />

22,8<br />

10,4<br />

64,7<br />

28,1<br />

12,5<br />

56,9<br />

(130204762/1) p – Prognose<br />

Quelle: ISSF, STAHL 2012<br />

27,8<br />

13,2<br />

56,5<br />

27,9<br />

13,6<br />

57,4<br />

29,9<br />

13,4<br />

55,2<br />

28,0<br />

13,8<br />

56,4<br />

2003 2005 2007 2009 2011p<br />

Andere<br />

Cr-Stähle<br />

(400er-Serie)<br />

CrMn-Stähle<br />

(200er-Serie)<br />

CrNi-Stähle<br />

(300er-Serie)<br />

Im Wesentlichen unterscheidet man vier<br />

Sorten: die austenitischen, die ferritischen,<br />

die martensitischen und die Duplexstähle. In<br />

der aktuellen Norm (DIN EN 10088:2005)<br />

sind u. a. 52 austenitische, 21 ferritische, 30<br />

martensitische und neun Duplexstähle ge -<br />

listet. Auf dem Markt existieren allerdings<br />

schon weiterentwickelte Stähle, die in dieser<br />

Norm noch nicht erfasst sind.<br />

Austenitische Stähle. Volumenmäßig werden<br />

weltweit am meisten austenitische<br />

(CrNi-bzw. CrNiMo-)Stähle produziert<br />

(300er-Serie nach amerikanischem Standard).<br />

Sie sind ausgesprochen korrosionsbeständig<br />

und zeichnen sich zugleich durch<br />

ihre guten Umform eigenschaften aus. Nachteilig<br />

ist der hohe Nickelgehalt, der sich auf<br />

die Kosten auswirkt, aber auch die hohe<br />

thermische Ausdehnung. Der Werkstoff ist<br />

nicht durch Wärmebehandlung härtbar. Bei<br />

Nickelgehalten um 10 % gilt er als relativ<br />

anfällig für chloridinduzierte Spannungsrisskorrosion.<br />

Wie Prof. Dr. Thomas L. Ladwein, Universität<br />

Aalen, und Wilhelm Modersohn jr.,<br />

Wilhelm Modersohn GmbH & Co KG, Spenge,<br />

in ihrer Präsentation auf der Jahreskonferenz<br />

STAHL 2012 erläuterten, hat sich bei<br />

den Standardausteniten im Laufe der Jahre<br />

einiges verändert. So hat man die Anzahl<br />

der Legierungsvarianten reduziert und einige<br />

Stähle zusammengefasst, inzwischen<br />

sind außerdem einige weniger übliche Sorten<br />

auf dem Markt kaum noch verfügbar.<br />

Zur Vermeidung interkristalliner Korrosion<br />

gibt es titanstabilisierte Güten und kohlenstoffabgesenkte<br />

LC-Güten (LC – low carbon).<br />

Welche sich durchsetzen werden,<br />

dürfte sich noch zeigen, hieß es.<br />

Um besonders hohe Korrosionsbeständigkeit<br />

gegen Loch- und Spaltkorrosion zu<br />

erzielen, entwickelte man auch die sogenannten<br />

Superaustenite. Deren Eigenschaften<br />

kommen denen von Nickelbasislegierungen<br />

sehr nahe. Sie werden vor allem für<br />

Spezialanwendungen benötigt, z. B. in der<br />

Öl- und Gasindustrie, der chemischen Industrie,<br />

bei Seewasserentsalzungsanlagen etc.<br />

Aus den Bestrebungen, den Nickelgehalt<br />

so niedrig wie möglich zu halten und Legierungskosten<br />

zu senken, entstanden außerdem<br />

(metastabile) Austenite mit niedrigem<br />

Nickelgehalt, die sich für bestimmte Anwendungen<br />

mit spezifischen Anforderungspro-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


Special: Edelstahl K 65<br />

filen durchaus eignen. Sie erhalten ihr austenitisches<br />

Gefüge im Wesentlichen durch<br />

den Einsatz von Mangan und Stickstoff<br />

(CrMn-Stähle, 200er-Serie).<br />

Generell werden austenitische Stähle<br />

immer dann eingesetzt, wenn es um langwährende<br />

Korrosionsbeständigkeit (in nicht<br />

heißer Umgebung) und Hygiene geht, also<br />

z. B. in der Lebensmittelindustrie, in Küchen,<br />

Tanks und in der Architektur. Sie nehmen<br />

volumenmäßig rd. 70 % der weltweiten<br />

Produktion nichtrostender Stähle ein (10 %<br />

davon sind CrMn -Stähle), wie in der Präsentation<br />

von Dr. Jochen Krautschick, Thyssen-<br />

Krupp Nirosta, und Frank Wilke, Deutsche<br />

Edelstahlwerke, auf der Jahreskonferenz<br />

STAHL 2012 deutlich wurde.<br />

Ferritische Stähle. Anwender schätzen an<br />

ihnen vor allem, dass sie so gut wie kein<br />

Nickel enthalten und somit nicht von der<br />

starken Volatilität des Nickelpreises abhängig<br />

sind. Darüber hinaus sind sie beständig<br />

gegen Spannungsrisskorrosion, sie sind<br />

magnetisch, haben eine geringere thermische<br />

Ausdehnung als Austenite, sind im<br />

Vergleich allerdings schwieriger umformbar.<br />

Sie gehören der 400er-Serie (Cr-Stähle) nach<br />

amerikanischem Standard an. Ein typischer<br />

Vertreter ist der 1.4016.<br />

Nachteilig sind ihre Neigung zur Ausscheidungsbildung<br />

sowie eine geringe Löslichkeit<br />

für die interstitiellen Legierungselemente<br />

Kohlenstoff und Stickstoff. Die Diffusionsgeschwindigkeit<br />

in Ferrit ist darüber hinaus<br />

um Etliches höher als in Austenit. Das Ergebnis<br />

ist eine Kornvergröberung (Grob kornbildung<br />

beim Schweißen). Somit spielen<br />

so wohl in der Produktion als auch in der<br />

Verarbeitung die Produktformen, -mengen<br />

und -abmessungen für das Endergebnis eine<br />

zentrale Rolle.<br />

Zu den Problemen bei den ferritischen<br />

Stählen zählen außerdem die sogenannte<br />

Sigmaphase, die Herstellung und Weiterverarbeitung<br />

erschwert, und die sogennante<br />

475°-Versprödung. Eingesetzt werden ferritische<br />

Stähle in Waschmaschinen, Trocknern,<br />

Spülmaschinen, Abgassystemen für Kfz und<br />

in der Innenarchitektur. Sie bestreiten rd.<br />

27 % der weltweiten Produktion nichtrostender<br />

Stähle.<br />

Ferrite haben sich zunehmend dann als<br />

günstig erwiesen, wenn es darum ging, im<br />

Vergleich zu den Austeniten die Kosten für<br />

die Legierungselemente zu senken. Dazu<br />

musste man aber die Eigenschaften bei der<br />

Kaltverformung, insbesondere für Ge -<br />

brauchsgüter (wie Haushalts- und Küchengeräte<br />

etc.), verbessern und eine Korrosionsbeständigkeit<br />

erreichen, die auf dem<br />

Niveau der gängigen austenitischen Stähle<br />

(z. B. 1.4404/306) liegt.<br />

Martensitische Stähle. Sie zeichnen sich<br />

durch besonders hohe Härte und Festigkeit<br />

aus. Ihre mechanischen Eigenschaften lassen<br />

sich durch Wärmebehandlung einstellen, die<br />

Legierungsgehalte sind niedrig, somit die<br />

Kosten nicht so hoch. Allerdings ist ihre Korrosionsbeständigkeit<br />

nicht so günstig und<br />

hängt von der Wärmebehandlung ab. Die<br />

schweißtechnische Verarbeitung ist schwierig<br />

(außer bei den Nickel martensiten). Ein<br />

typischer Vertreter ist der 1.4313. Man verwendet<br />

diese Stähle u. a. für Messer und<br />

Bestecke, chirurgische In strumente, Halterungen,<br />

Extrusionswerkzeuge, Achsen, Walzen<br />

etc. Sie sind magnetisch und nehmen<br />

nur etwa 2 % der weltweiten Produktion<br />

nichtrostender Stähle ein.<br />

Mechanische Eigenschaften nichtrostender Stähle<br />

Dehnung A 80<br />

[%]<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

Ferritische Stähle<br />

1.4512<br />

1.4520<br />

1.4016<br />

Austenitische Stähle<br />

1.4301<br />

1.4401<br />

1.4376<br />

Lesetipp<br />

Duplexstähle<br />

1.4362<br />

1.4462<br />

Zugfestigkeit R m<br />

[MPa]<br />

Die Bezeichnungen »austenitischer, ferritischer<br />

und Duplexstahl« gehen auf die Mikrostruktur<br />

bzw. die Gefügearten dieser Stähle zurück. Mehr<br />

<br />

kurzgefasst auf unserer<br />

Website. Per QR-Code<br />

gelangen Sie mit Ihrem<br />

Smartphone auch direkt<br />

dorthin.<br />

/www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />

crossmedia<br />

Duplexstähle. Duplexstähle bestehen aus<br />

den beiden Phasen Ferrit und Austenit im<br />

Verhältnis 50:50, daher der Name Duplex.<br />

Dabei sollten die beiden Phasen in bestimmten<br />

geometrischen Anordnungen zueinander<br />

vorliegen.<br />

Duplexstähle besitzen hohe Chrom- und<br />

niedrige Nickelgehalte. Ein typischer Vertreter<br />

ist der 1.4462. Ihr Korrosionswiderstand<br />

und die Festigkeit sind hoch, die Duktilität<br />

ist gut ebenso wie der Widerstand gegen<br />

Spannungsrisskorrosion. Allerdings ist der<br />

obere Temperaturbereich, in dem man diese<br />

Stähle einsetzen kann, aufgrund der Gefahr<br />

von Ausscheidungen und der Bildung intermetallischer<br />

Phasen relativ niedrig. Ein<br />

tiefergehendes metallurgisches Verständnis<br />

sei erforderlich, hieß es auf der Jahreskonferenz,<br />

verbunden mit höheren Anforderungen<br />

an die Produktionstechnologie. Deshalb<br />

waren Duplexstähle zunächst als »schwierig<br />

zu handhaben« verrufen.<br />

Fortschritte bei den Duplexstählen gingen<br />

im Wesentlichen von dem Standardduplexstahl<br />

1.4462 (X2CrNiMoN22-5-3) aus. Wei-<br />

20<br />

10<br />

1.4003<br />

Martensitische Stähle<br />

schlecht<br />

poor<br />

1.4021 1.4028<br />

1.4034<br />

200 400 600 800 1.000 1.200 1.400 1.600 1.800 2.000<br />

(130204762/2) Quelle: STAHL 2012<br />

gut<br />

Umformbarkeit<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


66 K Special: Edelstahl<br />

terentwicklungen waren dann die hochund<br />

höchst legierten Super- und Hyperduplexstähle<br />

einerseits und die Lean-Duplexstähle<br />

(»Mager«-Duplexstähle). Gerade die<br />

Duplexstähle zeigen, dass die 100-jährige<br />

Erfolgsgeschichte der nichtrostenden Stähle<br />

noch lange kein Ende hat.<br />

SCHIERLE AUF EXPANSIONSKURS<br />

Neuss. Die Schierle Stahlrohre KG mit Hauptsitz<br />

in Neuss und einer Niederlassung in Leipzig hat<br />

sich an der niederländischen Firma All Steel Products<br />

B.V. in Duiven beteiligt. Das junge Unternehmen<br />

aus den Niederlanden handelt ebenso<br />

wie die Schierle Stahlrohre KG schwerpunktmäßig<br />

mit Zylinderrohren und Kolbenstangen.<br />

Die Mitarbeiter zeichnen sich durch jahrzehntelange<br />

Erfahrung im Hydraulikmarkt aus. Die<br />

Edelstahlentwicklung gestern<br />

und heute<br />

Noch vor rd. 30 Jahren hat man Schmelzen<br />

im Labormaßstab erdacht, abgegossen,<br />

umgeformt, dann deren Eigenschaften<br />

experimentell bestimmt und die Legierung<br />

anschließend verworfen oder als geeignet<br />

weiterentwickelt. Heute werden Legierungen<br />

am Computer modelliert und simuliert,<br />

wie Prof. Dr. Thomas L. Ladwein berichtete.<br />

Das geschehe z. B. atomistisch, thermodynamisch<br />

und mittels Finite-Elemente-Me -<br />

thode (FEM). Inzwischen könne man somit<br />

sehr gezielt mithilfe dieser Simulationswerkzeuge<br />

neue Werkstoffe aufbauen.<br />

Dadurch und aufgrund neuer Prozesstechnologien<br />

sei noch eine Menge »Musik<br />

in der Welt der nichtrostenden Stähle«,<br />

erläuterte Ladwein. Allen Bereichen der<br />

nichtrostenden Stähle dürften noch große<br />

Entwicklungspotenziale innewohnen. Das<br />

gelte sowohl für Spezialitäten als auch für<br />

Massengüter.<br />

(sm 130204762) K<br />

Schierle Stahlrohre KG möchte damit den Absatzmarkt<br />

Niederlande sichern und ausbauen sowie<br />

die Akquisition in einigen anderen Ländern forcieren.<br />

/<br />

Schierle Stahlrohre KG<br />

Blindeisenweg 9<br />

41468 Neuss<br />

Tel. +49 2131 3665-0<br />

www.schierle.de<br />

(sm 130204616) K<br />

UNTERNEHMEN SETZEN<br />

VERSTÄRKT AUF INTERIM-<br />

MANAGER IM AUSLAND<br />

München/Bad Homburg. Der Druck, in<br />

fremde Märkte zu investieren, ist für Mittelständler<br />

größer denn je. Jüngst haben die Wirtschaftsauskunftei<br />

creditreform und die Förderbank<br />

KfW in einer Studie belegt, dass sich der<br />

deutsche Mittelstand deshalb stark im Ausland<br />

engagiert. Insbesondere vor dem Hintergrund<br />

der sich abschwächenden Konjunktur müssen<br />

viele Unternehmen ihre Kostenstrukturen deutlich<br />

anpassen. Ein wichtiges Hemmnis für den<br />

Gang in die Fremde sind dabei laut Untersuchung<br />

fehlende Managementkapazitäten. Immer häufiger<br />

werden daher Spezialisten für Internationalisierungen<br />

angefordert.<br />

Atreus, der führende Anbieter von Interim-<br />

Management-Dienstleistungen, verzeichnet seit<br />

mehreren Monaten eine starke Nachfrage nach<br />

Interim Executives für Investments im Ausland.<br />

Vier Projekttypen stehen laut Dr. Harald Linné,<br />

Managing Partner von Atreus, besonders im Vordergrund:<br />

Dazu gehören zum einen Ergebnisverbesserungsprojekte<br />

mit dem Ziel, die weltweit<br />

sehr unterschiedlichen Kostenstrukturen eines<br />

Unternehmens anzupassen. Zum anderen zählt<br />

aber auch der Aufbau von internationalen<br />

Shared-Service-Center dazu, um die administrativen<br />

und personellen Kosten zu senken. Der<br />

dritte Projekttyp beinhaltet den Aufbau neuer<br />

Produktionsstätten, vor allem dann, wenn die<br />

Mittelständler ihren Kunden ins Ausland folgen<br />

müssen. Damit solche Investments, die häufig 50<br />

bis 100 Mill. € kosten, nicht zum Albtraum werden,<br />

übernehmen laut Dr. Linné auch hier Ma -<br />

nager unter Berücksichtigung der Compliance-<br />

Anforderungen den Aufbau des Produktionsstarts.<br />

»Der vierte Projekttyp ist immer dann<br />

gefragt, wenn ausländische Tochtergesellschaften<br />

vor dem Hintergrund zurückgehender Um -<br />

sätze und enger werdender EBIT-Margen ge -<br />

zwungen sind, einen echten Turnaround einzuleiten«,<br />

erklärt Rainer Nagel, Managing Partner<br />

bei Atreus. In diesen Fällen springen Interim-<br />

Manager als Geschäftsführer der Tochterfirmen<br />

im Ausland ein.<br />

www.atreus.de<br />

/<br />

(sm 130104461) K<br />

(130204616/1)<br />

Am zentralen Standort Neuss hat sich die Schierle Stahlrohre KG mit dem Handel und der<br />

Fertigung von Rohren und Kolbenstangen einen Namen gemacht (Foto: Schierle).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


Special: Edelstahl K 67<br />

Outokumpu hat Inoxum-Transaktion<br />

abgeschlossen<br />

Neuer Edelstahlriese entsteht<br />

Espoo. Outokumpu hat Ende 2012 den Abschluss der Inoxum-Transaktion<br />

vermeldet. Mit einem Marktanteil von fast 40 % in Europa und 12 %<br />

weltweit, dem umfassendsten Produktportfolio der Branche sowie<br />

einmaliger technischer Expertise und Kundenkenntnis startet das neue<br />

Unternehmen Outokumpu als klarer Weltmarktführer im Bereich Edelstahl<br />

und Hochleistungslegierungen.<br />

WW K »Die strategischen Überlegungen für<br />

die Transaktion gelten unverändert: die Op -<br />

timierung unserer Produktionsstruktur, die<br />

Ausweitung des Produktportfolios und der<br />

Marktpräsenz auf Wachstumsmärkten in<br />

Nord- und Südamerika und Asien sowie Sy -<br />

nergieeffekte in Höhe von annähernd 200<br />

Mill. €«, sagte Mika Seitovirta, Chief Executive<br />

Officer von Outokumpu.<br />

»Wir verfügen über die Größe und Expertise,<br />

um innovative Lösungen für unsere<br />

Kunden zu entwickeln. Dank der Tiefe und<br />

Breite unseres technischen und anwendungsbezogenen<br />

Know-hows können wir<br />

Kunden in sämtlichen Anwendungsbereichen<br />

mit bestmöglichem Rat bei der Materialwahl<br />

zur Seite stehen. Darüber hinaus<br />

werden wir wettbewerbsfähige Lieferzeiten<br />

bieten, ergänzt um Serviceleistungen vor<br />

Ort, unabhängig davon, wo der Kunde sich<br />

befindet«, so Seitovirta.<br />

Neue Unternehmensstruktur,<br />

neues Management<br />

Mit Wirkung vom 29. Dezember 2012 hat<br />

Outokumpu vier Unternehmensbereiche:<br />

Stainless Coil EMEA, Stainless Coil Americas,<br />

Stainless APAC und High Performance Stainless<br />

& Alloys. Gemeinsam bilden sie das<br />

komplette Spektrum an Edelstählen und<br />

Hochleistungslegierungen ab. Das neue<br />

Outokumpu wird darüber hinaus von einer<br />

eigenen Chrommine und der damit verbundenen<br />

Ferrochromproduktion profitieren,<br />

die dem Unternehmen gegenüber anderen<br />

Edelstahlherstellern erhebliche Kostenvorteile<br />

bringt. Das Ferrochromgeschäft wird<br />

als eigenständige Einheit innerhalb von<br />

Stainless Coil EMEA betrieben.<br />

Das gemeinsame Unternehmen verfügt<br />

über ca. 16.900 Mitarbeiter; der gemeinsame<br />

Umsatzerlös wird bei 9,6 Mrd. € liegen<br />

(2011 Proforma) und die jährliche Kaltwalzkapazität<br />

wird annähernd 2,8 Mill. t be -<br />

tragen.<br />

Das neue Outokumpu-Führungsteam<br />

setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Mika Seitovirta, CEO, Esa Lager, CFO, Ulrich<br />

Albrecht-Früh, President, Stainless Coil<br />

EMEA, Kari Parvento, President, Stainless<br />

Coil Americas, Jarmo Tonteri, President,<br />

High Performance Stainless and Alloys,<br />

Austin Lu, President, Stainless Asien, Reinhard<br />

Florey, EVP, Strategie und Integration,<br />

Kari Tuutti, EVP, Marketing, Kommunikation<br />

und IR, sowie Johann Steiner, EVP, Human<br />

Resources (ernannt).<br />

Pii Kotilainen bleibt bis zum Amtsantritt<br />

von Steiner EVP, Human Resources, sowie<br />

Mitglied des Outokumpu-Leadership-Teams.<br />

Kostensynergien<br />

Die Transaktion macht den Weg frei für eine<br />

strategische Optimierung der Produktionskapazitäten,<br />

der Produktionsstandorte und<br />

der Lieferwege. Zusätzlich ergeben sich Einsparungsmöglichkeiten<br />

bei Einkauf, Logistik,<br />

Vertrieb, IT und Supportfunktionen.<br />

Durch den Zusammenschluss werden<br />

erhebliche Kostensynergien von jährlich 200<br />

Mill. € erreicht, heißt es. 50 Mill. € an Einsparungen<br />

werden bereits für 2013 erwartet;<br />

kumulativ werden es 2014 bis zu 150<br />

Mill. € sein.<br />

Um die geplanten Effizienzsteigerungen zu<br />

erzielen, plant das fusionierte Unternehmen,<br />

seine Schmelzkapazitäten um ca. 1,4 Mill. t<br />

zu reduzieren. In Übereinstimmung mit der<br />

am 31. Januar 2012 verkündeten Vereinbarung<br />

zwischen Outokumpu, Thyssen Krupp<br />

und deutschen Arbeitnehmervertretern wird<br />

der Schmelzbetrieb in Krefeld Ende 2013<br />

geschlossen werden. Die Schließung des<br />

Schmelzbetriebs in Bochum ist, abhängig von<br />

einer abschließenden Prüfung 2015, für Ende<br />

2016 vorgesehen. Weiter erwägt Outokumpu<br />

eine Reduzierung der Kaltwalzkapazität<br />

in Schweden ab 2014.<br />

Es wird erwartet, dass die insgesamt weltweit<br />

durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen<br />

in den nächsten vier Jahren zum<br />

Wegfall von bis zu 2.000 Arbeitsplätzen<br />

führen werden. Diese Maßnahmen werden<br />

im Gegenzug das Finanzprofil des gemeinsamen<br />

Unternehmens stärken und künftig<br />

eine höhere Arbeitsplatzsicherheit bieten.<br />

Sämtliche Änderungen werden sozialverträglich<br />

durchgeführt; auch die Auswirkungen<br />

auf die Kunden sollen möglichst gering<br />

gehalten werden.<br />

ThyssenKrupp wird durch gezielte Aktienemission<br />

Großaktionär von Outokumpu mit<br />

einem Anteil von 29,9 % der Aktien. Guido<br />

Kerkhoff, CFO von ThyssenKrupp, wird dem<br />

Verwaltungsrat von Outokumpu angehören.<br />

(sm 130204758) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


68 K StahlTermine<br />

Termin/Ort Thema Veranstalter Info/Kontakt<br />

5.2.2013<br />

Günzburg<br />

13.-14.2.2013<br />

Düsseldorf<br />

19.-20.2.2013<br />

Duisburg<br />

19.-21.2.2013<br />

Düsseldorf<br />

19.-21.2.2013<br />

Stuttgart<br />

Seminar: Massivumformteile: Vorteile –<br />

Entwicklung – Einsatzmöglichkeiten<br />

17. Handelsblatt Jahrestagung<br />

»Stahlmarkt 2013«<br />

Stahleinkauf kompakt – Essentielles Wissen<br />

für Neu- und Quereinsteiger im Stahleinkauf<br />

EuroCIS – The Leading Trade Fair<br />

for Retail Technology<br />

LogiMAT – 11. Internationale Fachmesse<br />

für Distribution, Material- und Informationsfluss<br />

Industrieverband Massivumformung e.V. +49 2331 9588-30<br />

www.metalform.de<br />

Euroforum Deutschland SE +49 211 9686-3647<br />

www.handelsblatt<strong>stahlmarkt</strong>.de<br />

BME Akademie GmbH +49 69 30838-200<br />

www.bme-akademie.de<br />

Messe Düsseldorf GmbH +49 211 4560-256<br />

www.eurocis.com<br />

EUROEXPO Messe- und Kongress-GmbH +49 89 32391-253<br />

www.logimat-messe.de<br />

20.-21.2.2013<br />

Düsseldorf<br />

Düsseldorfer Edelstahltage<br />

Verlag Focus Rostfrei GmbH<br />

Informationsstelle Edelstahl Rostfrei<br />

+49 2801 9826-0<br />

www.edelstahltage.de<br />

21.2.2013<br />

Nürnberg<br />

Betonstahltag 2013<br />

BDS AG<br />

Institut für Stahlbetonbewehrung<br />

+49 211 86497-0<br />

www.stahlhandel.com<br />

26.2.2013<br />

Düsseldorf<br />

26.-28.2.2013<br />

Stuttgart<br />

Regionalkonferenz »Energiewende – Steht der<br />

Industriestandort NRW auf dem Spiel?«<br />

Fastener Fair – Internationale Fachmesse<br />

für die Verbindungs- und Befestigungsbranche<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl +49 211 6707-115<br />

www.zukunft-beginntmit-stahl.de<br />

Mack Brooks Exhibitions Ltd +44 1727 814-400<br />

www.fastenerfair.com<br />

26.-28.2.2013<br />

Stuttgart<br />

26.2.-1.3.2013<br />

Leipzig<br />

5.3.2013<br />

Stuttgart<br />

5.-9.3.2013<br />

Hannover<br />

6.-7.3.2013<br />

Mainz<br />

6.-8.3.2013<br />

München<br />

SüdTec UBM Canon +49 221 16847665<br />

www.suedtec.com<br />

intec und Z Leipziger Messe GmbH +49 341 678-8218<br />

www.messe-intec.de<br />

www.zulieferermesse.de<br />

Kostenoptimierung Schmiedeteile BME Akademie GmbH +49 69 30838-200<br />

www.bme-akademie.de<br />

CeBIT 2013 Deutsche Messe +49 511 89-0<br />

www.cebit.de<br />

Effizientes Lieferantenmanagement in der Praxis BME Akademie GmbH +49 69 30838-200<br />

www.bme-akademie.de<br />

Metall 2013 easyFairs +49 89 127165-0<br />

www.easyfairs.com/Metall<br />

7.3.2013<br />

Wiesbaden<br />

Stahlbau einfach vom Feinsten –<br />

Industrie- und Gewerbebau<br />

Akademie der Architekten- und Stadtplanerkammer<br />

Hessen, bauforumstahl e.V.<br />

+49 211 6707-828<br />

www.bauforumstahl.de<br />

7.-8.3.2013<br />

Aachen<br />

28. ASK Umformtechnik Institut für Bildsame Formgebung, Institut<br />

für Eisenhüttenkunde, RWTH Aachen<br />

+49 241 80-95922<br />

www.ask.ibf.rwth-aachen.de<br />

12.-14.3.2013<br />

St. Petersburg<br />

BLECH Russia 2013 Restec-Brooks Exhibitions +44 1727 814-400<br />

www.blechrussia.com<br />

13.3.2013<br />

Ratingen<br />

9. Stahlgesprächsrunde<br />

Stahlgeschäfte auf dem Prüfstand<br />

Stahlhandels-Institut +49 2159 911473<br />

lothargrebe@me.com<br />

18.-20.3.2013<br />

Hannover<br />

8. Pipeline Technology Conference EITEP – Euro Institute for Information and<br />

Technology Transfer in Environmental<br />

Protection GmbH<br />

+49 511 90992-22<br />

www.pipeline-conference.com<br />

19.-20.3.2013<br />

München<br />

19.-21.3.2013<br />

Nürnberg<br />

Strategische Stahl- und Rohstoffbeschaffung BME Akademie GmbH +49 69 30838-200<br />

www.bme-akademie.de<br />

European Coatings SHOW NürnbergMesse GmbH +49 911 8606-8000<br />

www.european-coatingsshow.com<br />

19.-21.3.2013<br />

Kielce<br />

20.3.2013<br />

Dresden<br />

STOM-BLECH<br />

STOM-TOOL SPAWALNICTWO<br />

Dresdner Stahlbaufachtagung 2013, Bemessung<br />

und Konstruktion nach den Eurocodes 3 und 4<br />

Targi Kielce +48 41 3651221<br />

www.targikielce.pl<br />

Technische Universität Dresden,<br />

Bergakademie Freiberg, bauforumstahl e.V.<br />

+49 351 463-34841<br />

www.tu-dresden.de<br />

21.-22.3.2013<br />

München<br />

36. DVVK –<br />

Deutscher Vertriebs- und Verkaufskongress<br />

Haufe Akademie GmbH & Co. KG<br />

DVS – Deutsche Verkaufsleiter-Schule<br />

+49 761 898-4477<br />

www.dvvk.de<br />

21.-23.3.2013<br />

Parma<br />

3.-5.4.2013<br />

Mailand<br />

MECSPE Senaf Srl +39 02 332039470<br />

www.mecspe.com<br />

Made in Steel 2013 Siderweb, Fiera di Brescia +39 030 2548520<br />

www.madeinsteel.it<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


L VERANSTALTUNGEN<br />

BETONSTAHLTAG 2013<br />

Nürnberg. Am 21. <strong>Februar</strong> 2013 findet in der Meistersingerhalle in<br />

Nürnberg der Betonstahltag 2013 statt. Veranstalter sind der Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS AG) sowie das Institut für Stahlbetonbewehrung<br />

e.V. Die Referenten beschäftigen sich in ihren Vorträgen u. a.<br />

mit der Ladungssicherung von Betonstahl und den Trends auf dem Gebiet<br />

Betonstahl und Bewehrung. In einer Posterausstellung präsentieren sich<br />

zudem die Ausrüster der Branche.<br />

www.stahlhandel.com<br />

www.isb-ev.de<br />

(sm 130204764) K<br />

/<br />

FASTENER FAIR STUTTGART 2013<br />

Stuttgart. Vom 26. bis 28. <strong>Februar</strong> 2013 findet eine der europaweit<br />

führenden Fach messen für die Verbindungs- und Befestigungsbranche, die<br />

Fastener Fair Stuttgart, statt. Hier präsentieren rd. 770 Ausstellerunternehmen<br />

aus 35 Ländern ihre Produkte und Dienstleistungen auf einer Nettoausstellungsfläche<br />

von über 16.000 m 2 . Verglichen mit der vorherigen Veranstaltung<br />

bedeutet das einen Zuwachs an Ausstellerzahlen um 15 % und<br />

einen Flächenzuwachs von 28 %.<br />

www.fastenerfair.com<br />

(sm 130204732) K<br />

/<br />

STAHLEINKAUF KOMPAKT –<br />

DREIMAL IM JAHR 2013<br />

Duisburg. Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik<br />

e.V. (BME) veranstaltet in Duisburg im Jahr 2013 dreimal das Seminar<br />

»Stahl einkauf kompakt«: vom 19. bis 20. Fe bruar, vom 2. bis 3. Juli<br />

sowie vom 12. bis 13. November 2013. Die Veranstaltung bietet essentielles<br />

Wissen für Neu- und Quereinsteiger im Stahlhandel und liefert<br />

Updates zu Markt- und Preisstrukturen, zu Stahlherstellung und Werkstoffkunde<br />

sowie zu Beschaffungsstrate gien und Preisabsicherung. Auch alle<br />

am Stahl einkauf beteiligten Fachkräfte, die einen Überblick über diese<br />

hochvolatile Materialgruppe erhalten und ihr Wissen zu Markt und Werkstoff<br />

auffrischen möchten, gehören zur Zielgruppe dieses Seminars.<br />

www.bme.de<br />

(sm 130204766) K<br />

/<br />

KOSTENOPTIMIERTE SCHMIEDETEILE<br />

Stuttgart. Bei Schmiedeteilen wird die Kostenstruktur durch Zuschläge,<br />

d. h. Materialteuerungs-, Energie- und Legierungszuschläge, oftmals nicht<br />

deutlich. Im Seminar »Kostenoptimierung Schmiedeteile« am 5. März<br />

2013, veranstaltet von der BME Akademie, lernen die Teilnehmer, die Kostenstrukturen<br />

der Lieferanten korrekt zu bewerten, Möglichkeiten zu erkennen<br />

und in der Einkaufsstrategie umzuwandeln. Die Zielgruppe setzt sich<br />

zusammen aus Fach- und Führungskräften aus den Bereichen Einkauf von<br />

Schmiedeteilen, Materialgruppenmanagement und technischer Einkauf.<br />

www.bme-akademie.de<br />

(sm 130204689) K<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


70 K Veranstaltungen<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

EFFIZIENTES LIEFER-<br />

MANAGEMENT IN DER PRAXIS<br />

Mainz. Vom 6. bis 7. März 2013 veranstaltet<br />

die BME Akademie GmbH das Seminar »Effizientes<br />

Liefermanagement in der Praxis«. Zur Zielgruppe<br />

gehören Einkäufer, die auf (inter-)nationalen<br />

Märkten für die Lieferantenauswahl und<br />

-entwicklung verantwortlich sind und ihr Lieferantenmanagement<br />

verbessern möchten. Die<br />

Seminarteilnehmer lernen, die Leistungsfähigkeit<br />

von Lieferanten zu bestimmen sowie Einkaufsstrategien<br />

zu entwickeln.<br />

www.bme-akademie.de<br />

/<br />

BLECH RUSSIA 2013<br />

(sm 130204686) K<br />

St. Petersburg/London. BLECH Russia ist<br />

die führende Technologiefachmesse ausschließlich<br />

für die Blechbearbeitung in Russland und<br />

bietet internationalen Anbietern von Maschinen,<br />

Werkzeugen und Systemen zur Blechbearbeitung<br />

eine ideale Ausgangsbasis für die Erschließung<br />

des russischen Marktes. Dort geht es um Produkte<br />

und Dienstleistungen rund um die Prozesskette<br />

der Blechbearbeitung wie Blech- und Blechhalbzeuge,<br />

Umform-, Trenn- und Fügetechnologie,<br />

flexible Blechbearbeitung, Maschinenelemente,<br />

Handling, Oberflächenbehandlung und<br />

Werkzeuge für die Blechbearbeitung. Die nächste<br />

BLECH Russia findet vom 12. bis 14. März<br />

2013 im Lenexpo Exhibition Centre in St. Petersburg<br />

statt.<br />

www.blechrussia.com<br />

/<br />

STAHL- UND ROHSTOFFE<br />

STRATEGISCH BESCHAFFEN<br />

(sm 120503589)<br />

München. Das Seminar »Strategische Stahlund<br />

Rohstoffbeschaffung« vermittelt den Teilnehmern<br />

praxisnahes Wissen beim globalen<br />

Einkauf von Rohstoffen und Stahl. Konzipiert<br />

wurde die Veranstaltung für Leiter und leitende<br />

Mitarbeiter aus den Bereichen Global Sourcing,<br />

Einkauf, Materialwirtschaft und Supply Chain<br />

Management. Vom 19. bis 20. März 2013 stehen<br />

in München vor allem die Schlagworte Sourcingstrategien,<br />

Absicherungsinstrumente und<br />

Risikomanagement im Mittelpunkt der Lehre.<br />

www.bme-akademie.de<br />

/<br />

(sm 130204690) K<br />

DREI FACHMESSEN FÜR DIE<br />

METALLBRANCHE IM MÄRZ 2013<br />

Kielce. Mit gleich drei Fachmessen wartet die<br />

Messegesellschaft aus dem zentralpolnischen<br />

Kielce vom 19. – 21. März 2013 auf: STOM-TOOL<br />

für Metallverarbeitung, Werkzeugma schinen und<br />

Werkzeuge, STOM-BLECH für alle Aspekte der<br />

Blechverarbeitung sowie SPAWALNICTWO für<br />

Schweißtechnologie und Schweißanlagen.<br />

Die jährlich stattfindenden STOM-Messen<br />

haben sich als Plattform zur Präsentation neuester<br />

Entwicklungen und Technologien sowie zum<br />

fachlichen Austausch der Branche Mittelosteuropas<br />

etabliert. An den Veranstaltungen 2012<br />

waren 200 Aussteller aus 24 Ländern auf knapp<br />

5.000 m² vertreten. Komplettiert wird das Programm<br />

von SPAWALNICTWO – der 8. Internationalen<br />

Messe rund um das Schweißen. Mit über<br />

5.000 Fachbesuchern stellen diese Messen ein<br />

interessantes Forum für alle Aspekte der Metallbearbeitung<br />

dar.<br />

www.targikielce.pl<br />

/<br />

MADE IN STEEL 2013<br />

(sm 130104635) K<br />

Mailand. Sie beeinflusst die gesamte Eisenund<br />

Stahlindustrie und führt Hersteller, Händler<br />

und Enduser sowie alle Welt, die für und vom<br />

Stahl lebt, zusammen – die Messe »Made in<br />

Steel«, die 2013 in Mailand vom 3. bis 5. April<br />

2013 zum fünften Mal stattfinden wird. Die<br />

Stahlindustrie reicht von den Rohstofflieferanten<br />

über die Hersteller von Stahl- und Eisenprodukten<br />

bis hin zu den Verarbeitern und Verwendern<br />

in höchst unterschiedlichen Bereichen.<br />

www.madeinsteel.it (sm 121004180) K<br />

/<br />

8. DOW JONES STAHLTAG<br />

IM SEPTEMBER<br />

Frankfurt/Main. Zum inzwischen achten Mal<br />

findet am 24. sowie am 25. September dieses<br />

Jahres der Dow Jones Stahltag statt. Dieser Treffpunkt<br />

der deutschen Stahlbranche wird in Frankfurt<br />

am Main gehalten. Im Zentrum stehen dort<br />

Erörterungen diverser Fragen und Themen der<br />

Produzenten, Händler und Verarbeiter von Stahl,<br />

erweitert um Diskussionen mit Markterfahrenen<br />

und Experten. Anmeldungen sind schon jetzt<br />

möglich.<br />

www.dowjones-akademie.de<br />

/<br />

(sm 130204668) K<br />

EUROMOLD SPÜRTE STÄRKERE<br />

INTERNATIONALISIERUNG<br />

Die Werkzeug- und Formenbaumesse EURO-<br />

MOLD hat im 19. Jahr ihres Bestehens einen<br />

leichten Besucherrückgang von 1,5 % auf rd.<br />

56.000 Personen verzeichnet. Der Besucherzuwachs<br />

aus dem Ausland war dafür umso deutlicher<br />

erkennbar, wie Messeveranstalter DEMAT<br />

mitteilte. Besonders stark wuchs der Zustrom<br />

von Besuchern aus Dänemark, Brasilien, Frankreich,<br />

Österreich, der Türkei und der Tschechischen<br />

Republik. Auf der Messe, die vom 27.<br />

bis 30. November 2012 in Frankfurt am Main<br />

stattfand, trafen sich vor allem Vertreter der<br />

Automobil- und Maschinenbauindustrie, gefolgt<br />

von Medizintechnik und Elektroindustrie.<br />

Insgesamt waren 1.086 Aussteller aus 35 Ländern<br />

vertreten. Auch hier ließ sich eine stärkere<br />

Internationalisierung spüren. So stiegen die Ausstellerzahlen<br />

aus Italien um 6 %, aus Österreich<br />

und der Türkei um je 3 % und aus Frankreich und<br />

der Schweiz um je 2 %. Die meisten Neuaussteller<br />

stammten aus dem Bereich Werkzeugund<br />

Formenbau. Das Gastland Österreich war<br />

mit einer Sonderschau vertreten. In zahlreichen<br />

Foren wurden die aktuellen Trends aus Themenfeldern<br />

wie Materialverformung, Werkstoffe und<br />

dem Erstellen von Prototypen diskutiert. Auch<br />

mehrere namhafte Hersteller von Spezialstählen<br />

zählten zu den Ausstellern. (sm 130204741) K<br />

DER »LEIDIGE« LETZTE<br />

MESSETAG<br />

Remscheid. In einem eindringlichen Appell<br />

und offenen Brief an den Ausstellungs- und<br />

Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V.<br />

(AUMA) in Berlin fordert Rainer Langelüddecke,<br />

der Geschäftsführer des Fachverbands Werkzeugindustrie<br />

e.V. (FWI), Remscheid, die deutsche<br />

und internationale Messewirtschaft, also<br />

die Messegesellschaften und Messeveranstalter,<br />

auf, mehr und gezielt dafür zu sorgen, dass der<br />

letzte Tag einer Messe für Besucher und Aussteller<br />

vollständig nutzbar bleibt.<br />

Langelüddecke stellt fest, dass der »letzte<br />

Messetag« immer mehr ein organisatorisch<br />

unwichtiger und, wirtschaftlich betrachtet, ein<br />

sinnloser Tag wird.<br />

Deshalb fordert Langelüddecke den AUMA zu<br />

einer Kampagne und zu Lösungsvorschlägen auf,<br />

um den letzten Messetag wieder zu stärken.<br />

www.werkzeug.org<br />

www.werkzeugnachrichten.de<br />

/<br />

(sm 130204761) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


Personalien K 71<br />

VIP-Seite<br />

WW Der Aufsichtsrat der<br />

Saarschmiede GmbH Freiformschmiede<br />

hat Jürgen<br />

Horsthofer zum Vorsitzenden<br />

der Geschäftsführung<br />

bestellt. Der Diplom-<br />

Ingenieur wird mit Wirkung<br />

zum 1. <strong>Februar</strong> 2013 für die Dauer von fünf<br />

Jahren das Ressort Vertrieb verant worten.<br />

Jürgen Horsthofer war zuletzt Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der Deutsche<br />

Edelstahlwerke GmbH, Witten, und leitete<br />

dort das Ressort Vertrieb, die Produktionsplanung,<br />

die technische Kundenbetreuung<br />

sowie die Deutsche Edelstahlwerke Härtereitechnik<br />

GmbH.<br />

(sm 130204743) K<br />

(Foto: Saarschmiede)<br />

WW Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung<br />

entsendet gemäß ihrem satzungsgemäßen<br />

Entsendungsrecht mit Wirkung<br />

zum 1. Januar 2013 ihr Vorstandsmitglied<br />

Dr.-lng. Ralf Nentwig in den Aufsichtsrat<br />

der ThyssenKrupp AG. Er ist seit<br />

Oktober 2000 Mitglied des Vorstandes der<br />

Krupp-Stiftung. Die Entsendung erfolgt in<br />

der Nachfolge von Peer Steinbrück, der sein<br />

Mandat mit Wirkung zum 31. Dezember<br />

2012 niedergelegt hat. (sm 130204744) K<br />

WW Wie ThyssenKrupp Steel Europe Anfang<br />

des Jahres mitteilte, setzt sich jetzt der Vorstand<br />

zusammen aus Dr. Herbert Eichelkraut,<br />

zuständig für das Ressort Metallurgie,<br />

Dr. Heribert Fischer, verantwortlich für das<br />

Ressort Walzen und Veredeln, Andreas<br />

Goss, verantwortlich für die Finanzen, Thilo<br />

Lutz, Vertrieb, und Thomas Schlenz, Personal.<br />

Andreas Goss hat zusätzlich die Rolle des<br />

Vorstandssprechers übernommen. Die Position<br />

des Vorstandsvorsitzenden, die Edwin<br />

Eichler bis zum 31. Dezember 2012 inne hatte,<br />

wurde nicht neu besetzt. (sm 130204779) K<br />

WW Outokumpu hat den Deutschen Johann<br />

Steiner als Executive Vice President (EVP)<br />

für Personalwesen und Gesundheit, Sicherheit<br />

sowie Nachhaltigkeit ernannt. Er wird<br />

an den CEO Mika Seitovirta berichten und<br />

Mitglied des Outokumpu-Leadership-Teams<br />

sein. Steiner wird von der Unternehmenszentrale<br />

im finnischen Espoo aus Outokumpus<br />

globales Personalwesen sowie sämtliche<br />

Aktivitäten rund um Gesundheit, Sicherheit<br />

und Nachhaltigkeit verantworten. Er wird<br />

bis Ende März 2013 seine Tätigkeit bei<br />

Outokumpu aufnehmen. (sm 130204780) K<br />

WW Der Aufsichtsrat der<br />

Klöckner & Co SE hat<br />

Karsten Lork zum Mitglied<br />

des Vorstands für das<br />

Ressort Europa und Asien<br />

bestellt. Der Diplom-Kaufmann<br />

ist seit über 20 Jahren<br />

in der Stahl- und Metallindustrie tätig.<br />

Nach diversen Managementpositionen im<br />

Krupp- und nachfolgend ThyssenKrupp-<br />

Konzern war er zuletzt Vertriebsvorstand der<br />

inzwischen zu Outokumpu gehörenden<br />

Inoxum-Gruppe (vormals ThyssenKrupp<br />

Stainless Segment). Lork übernimmt künftig<br />

die Verantwortung für das Ressort Europa<br />

und Asien vom Vorstandsvorsitzenden Gisbert<br />

Rühl, der diese Bereiche derzeit kommissarisch<br />

betreut. Damit wird die seit Längerem<br />

angekündigte Vorstandserweiterung<br />

abgeschlossen.<br />

(sm 130204796) K<br />

(Foto: Klöckner & Co)<br />

WW Prof. Berthold Leibinger hat den Vorsitz<br />

des Aufsichtsrats der TRUMPF Gruppe<br />

altershalber zum Jahresende nieder gelegt.<br />

Zu seinem Nachfolger wurde Dr. Jürgen<br />

Hambrecht, ehemaliger Vorstandsvorsitzender<br />

der BASF SE, gewählt. (sm 130204685) K<br />

WW Dr.-Ing. Stefan Miskiewicz, Geschäftsführer<br />

bei Stemcor Special Products GmbH,<br />

feiert am 5. <strong>Februar</strong> seinen 50. Geburtstag.<br />

(sm 130204645) K<br />

WW Dr.-Ing. Hans Rinnhofer, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der Otto Junker<br />

GmbH, vollendet sein 50. Lebensjahr am<br />

5. <strong>Februar</strong>. (sm 130204646) K<br />

WW 90. Geburtstag begeht am 10. <strong>Februar</strong><br />

Alfred Pohlmann, ehemals Direktor und<br />

Geschäftsführer der Klöckner Planungs- und<br />

Neubau GmbH.<br />

(sm 130204647) K<br />

WW Der ehemalige Geschäftsführer der<br />

Thyssen Engineering GmbH, Dr.-Ing. Helmut<br />

Lang, wird am 11. <strong>Februar</strong> 80 Jahre alt.<br />

(sm 130204648) K<br />

WW Marc Blum, Geschäftsführer der Arcelor-<br />

Mittal Commercial Long Deutschland GmbH,<br />

feiert am 14. <strong>Februar</strong> 50. Geburtstag.<br />

(sm 130204649) K<br />

WW Klaus Borgards, früher Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der Rohstoffhandel<br />

GmbH, hat am 14. <strong>Februar</strong> 80. Geburtstag.<br />

(sm 130204650) K<br />

WW Hans-Dieter Fünderich, früher Ge -<br />

schäftführer der SMS Demag-Brandenburg<br />

Engineering, Gesellschaft für hüttentechnische<br />

Anlagen mbH, wird am 14. <strong>Februar</strong><br />

75 Jahre alt. (sm 130204651) K<br />

WW Am 16. <strong>Februar</strong> wird Ernst Siegmund,<br />

vormals Geschäftsführer und Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung VOEST Alpine Austria<br />

Draht GmbH, 75 Jahre alt. (sm 130204652) K<br />

WW Fernand Wagner, vormals Präsident<br />

der Generaldirektion der ARBED-Gruppe,<br />

ARBED S. A., Luxembourg, wird am 24. Fe -<br />

bruar 75 Jahre alt.<br />

(sm 130204653) K<br />

WW Dr. Gerhard Cromme, Vorsitzender des<br />

Aufsichtsrates der ThyssenKrupp AG und<br />

Aufsichtsratsvorsitzender der Siemens AG,<br />

feiert am 25. <strong>Februar</strong> seinen 70. Geburtstag.<br />

(sm 130204654) K<br />

WW 75 Jahre alt wird am 27. <strong>Februar</strong> Dr.-Ing.<br />

Hans-Joachim Krüger, früher Président,<br />

USINOR Achats Immeuble la Pacific, la<br />

Défense cédex.<br />

(sm 130204655) K<br />

WW Am 28. <strong>Februar</strong> wird Dr.-Ing. Heino<br />

Buddenberg, Mitglied der Geschäftsführung,<br />

C.D. Wälzholz GmbH, 65 Jahre alt.<br />

(sm 130204656) K<br />

WW Dr.-Ing. Hans Peter Hennecke, ehemals<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung, Rheinkalk<br />

GmbH, hat am 2. März 75. Geburtstag.<br />

(sm 130204784) K<br />

WW 70. Geburtstag begeht am 5. März<br />

Claude Kintz, früher Vorstandsvorsitzender<br />

der Saarstahl AG.<br />

(sm 130204785) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


72 K Inserentenverzeichnis<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

A<br />

Abraservice Deutschland GmbH 45<br />

AGTOS GmbH 73<br />

A.M.C.O. GmbH<br />

Titel<br />

Andernach & Bleck<br />

Titel<br />

Autogena Stahl GmbH 39<br />

B<br />

Bandstahl-Service-Hagen<br />

GmbH Titel, 4<br />

Becker Stahl-Service GmbH Titel, 39<br />

Böllinghaus Steel GmbH<br />

Titel<br />

Brunn-Stahl GmbH 49<br />

Rohrhandel-Brunzel GmbH Titel<br />

C<br />

C & R Stahlhandel GmbH 10<br />

Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 73<br />

Commercial Metals<br />

Deutschland GmbH<br />

75 (U3)<br />

Couth Butzbach<br />

Produktkennzeichnung GmbH 33<br />

D<br />

Andreas Dahlke GmbH<br />

Röhren- und Stahlhandel 73<br />

Karl Diederichs Stahl-, Walzund<br />

Hammerwerk<br />

76 (U4)<br />

Dillinger Fabrik gelochter<br />

Bleche GmbH 39<br />

DM-Stahl GmbH Titel, 4<br />

3tn Industriesoftware GmbH 23<br />

Drösser Stahlhande 15<br />

E<br />

Edelstahl Service Center<br />

Burg GmbH<br />

EMW Eisen- und Metallh. GmbH<br />

Egon Evertz KG GmbH & Co.<br />

Titel<br />

Titel<br />

Titel<br />

G<br />

Heinrich Georg GmbH<br />

Titel<br />

Göcke Umformtechnik GmbH 13<br />

H<br />

Heitmann Stahlhandel<br />

GmbH & Co. KG<br />

Titel<br />

HFS Hagener Feinblech<br />

Service GmbH 47<br />

Hövelmann & Co.<br />

Eisengroßhandlung GmbH 37<br />

I<br />

IB Andresen Industri A/S<br />

Titel<br />

Internorm Kunststofftechnik<br />

GmbH Titel, 45<br />

K<br />

Konecranes GmbH 55<br />

KULI-Hebezeuge Helmut Kempkes 57<br />

L<br />

Lechner GmbH 19<br />

Lochanstalt Aherhammer<br />

Stahlschmidt & Flender GmbH 36<br />

M<br />

Made in Steel srl 69<br />

MCB Deutschland GmbH 21<br />

Messe Düsseldorf GmbH<br />

Titel<br />

O<br />

Ohra-Regalanlagen GmbH<br />

Titel<br />

P<br />

Petig Edelstahlhandel GmbH 38<br />

Presi GmbH 73<br />

R<br />

Willy Rapp GmbH 36<br />

Konrad Rump Oberflächentechnik<br />

GmbH & Co. KG<br />

Titel<br />

S<br />

SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />

Dortmund GmbH & Co. KG Titel, 11<br />

Schierle Stahlrohre KG 27<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH<br />

Edelstahl GmbH 9<br />

F.W. Schnutz GmbH & Co.<br />

Maschinenfabrik Titel, 41<br />

Senaf srl. 23<br />

SMS Logistiksysteme GmbH Titel, 51<br />

SSB Schienensysteme Brandt GmbH 73<br />

Stappert Spezial-Stahl<br />

Handel GmbH 29<br />

U<br />

UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 9<br />

V<br />

Voß Edelstahlhandel<br />

GmbH & Co. KG 59<br />

W<br />

Warenzeichenverband Edelstahl<br />

Rostfrei e.V. 63<br />

Wespa Metallsägenfabrik<br />

Simonds Industries GmbH Titel<br />

Woko Magnet- und<br />

Anlagenbau GmbH 17<br />

Gerd Wolff<br />

Maschinenfabrik GmbH 37<br />

WW-K Warmwalzwerk<br />

Königswinter 3<br />

Beilage:<br />

Hans Bleyer GmbH & Co. KG<br />

ChromStahl Stahl- und<br />

Metallhandel GmbH<br />

Carl Spaeter GmbH<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


K 73<br />

Bitte unbedingt beachten<br />

Anzeigenschluss für Heft 3.2013<br />

ist Freitag, der 15. 2. 2013<br />

Erscheinungstermin ist der 5. 3. 2013<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>


74 K Vorschau / Impressum<br />

VORSCHAU 03.2013<br />

Steel International<br />

Klimaziele überfordern Europas Stahlindustrie<br />

Tata Steel stellt sich für Wettbewerb in Großbritannien auf<br />

Spaniens Wirtschaft strauchelt weiter<br />

Historisches<br />

LD-Verfahren war Meilenstein für die Stahlproduktion<br />

Concast-Gründer revolutionierte das Stranggießen<br />

Branchenbericht<br />

Auslandsgeschäft wird für Stahlverarbeiter noch wichtiger<br />

Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

hierbei u. a.<br />

Kreissägeautomat setzt Innovationsoffensive<br />

Erste Hightech-Bandsäge<br />

Business auf einen Klick – Kundenportal mit vielfältigen Funktionen<br />

Investitionen in Service lohnen sich<br />

Special: Italien<br />

hierbei u. a.<br />

Wirtschaftstrends in Italien<br />

Made in Steel – Vorschau auf die große Stahlmesse in Mailand<br />

Hochfester Stahl in alpinem Umfeld<br />

Special: IT<br />

hierbei u. a.<br />

Softwarehaus für Metall- und Stahlhandel mit optimalen Lösungen<br />

IT-Spezialist begleitet Mittelständler<br />

Talentmanagement im Abo<br />

Oberfläche, Verzinken & Co<br />

Weniger ist mehr – Zink-Magnesium-veredelte Feinbleche<br />

Hannover Messe 2013: Surface Technology: Aussteller setzen auf<br />

grüne Technologien<br />

Strahl- und Gleitschliffspezialist investiert<br />

Veranstaltungen<br />

Diverse Firmenporträts und<br />

Anwenderberichte<br />

und vieles mehr!<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />

Tel. +49 (0)211 6707-0, Fax +49 (0)211 6707-517<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Internet: http://www.stahleisen.de<br />

Verlagsleitung: Dipl.-Ing. Adrian Schommers<br />

Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Tel. +49 (0)211 6707-538, Fax +49 (0)211 6707-540<br />

E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />

Ständige Mitarbeiter in Berlin, Brüssel, London, New York<br />

Anzeigenleitung: Dagmar Dieterle<br />

Tel. +49 (0)211 6707-518, Fax +49 (0)211 6707-629<br />

E-Mail: dagmar.dieterle@stahleisen.de<br />

Vertrieb: Gabriele Wald<br />

Tel. +49 (0)211 6707-527, Fax +49 (0)211 6707-582<br />

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Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />

Tel. +49 (0)211 6707-500, Fax +49 (0)211 6707-501<br />

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Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />

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Druck: Kraft Druck GmbH<br />

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Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />

Bezugspreise: Einzelheft 11,– €, im Jahresabonnement<br />

(12 Ausgaben) 105,– € einschl. Zustellgebühr und<br />

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Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />

31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 57.<br />

Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />

Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />

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insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />

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Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />

Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />

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geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />

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Handelsnamen oder sonstigen<br />

Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />

zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />

werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />

eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />

Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />

gekennzeichnet sind.<br />

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Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />

sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>02.2013</strong>

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