10 | Oktober 2020
HANDEL & SERVICE
Vom Verkäufer zum
Kundenbetreuer I 12
CEO-Interview mit
Valentin Kaltenbach I 16
SPECIAL
Pipelines – gefrag te
Energiebündel I 42
HANDEL • INDUSTRIE • MENSCHEN
ANWENDER
Stahl verändert sich mit
automobiler ZukunftI 59
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Stahldistributeur
gegründet 1969
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Speicherung von Wasserstoff oder verankert
in den Gründungsstrukturen von Windrädern,
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Editorial
»Weniger Aggression und Volatilität, dafür mehr
Kooperation und Berechenbarkeit – das wäre für
die Transatlantik-Beziehung wünschenswert!«
Liebe Leserinnen & Leser,
gebannt haben wir in den vergangenen Tagen nach
Amerika geblickt (S. 22). Schließlich entscheidet eine
US-Präsidentschaftswahl nicht nur über Namen und
Köpfe. Ebenso geht es um den Umgang der USA mit
China und das trans atlantische Verhältnis. Damit ist
der Wahlausgang auch für die deutsche Stahlbranche
von großem Interesse. Weniger Aggression
und Volatilität, dafür mehr Kooperation und Be rechenbarkeit
– das wäre für die künftigen Transatlantik-
Beziehungen wünschenswert!
Folgende Texte lege ich Ihnen besonders ans Herz: Mit den
Chancen und Herausforderungen des Stahlhandels beschäftigen sich
zwei prominente Köpfe aus der Branche. Bernd Seibold, Geschäftsführer
von Günther + Schramm (S. 12), und Valentin Kaltenbach, geschäftsführender
Gesellschafter der KALTENBACH.SOLUTIONS GmbH (S. 16),
betrachten den Handel im Wandel. Dabei warten sie mit allerhand spannenden
Einblicken und Impulsen auf.
Apropos Wandel: Neue Entwicklungen nehmen wieder einen breiten
Raum in dieser Ausgabe ein – ob in der Robotik (S. 34), der Automobilindustrie
(S. 56) oder der Rohrbranche. Des Weiteren befassen wir uns
mit Pipelineverlegungen auf dem Meeresgrund (S. 44) – und geben damit
tiefe Einblicke in eine verborgene Welt.
Last but not least: Auf Twitter sind wir jetzt neu als @stahleisen_de aktiv.
Gemeinsam mit den Kollegen von »stahl + eisen« liefern wir aktuelle
Stahl-News in aller Breite aus. Folgen Sie uns doch.
Chefredakteur
Philipp Isenbart
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und gute Gesundheit
10 | 2020 3
INHALT 10.2020
HANDEL & SERVICE
News
7 WTO: US-Zölle gegen China illegal
8 Grüne Gase: Salzgitter und VNG kooperieren
9 Studie zu Risiken im China-Handel
10 Maschinenbau rechnet 2020 mit
Produktionsrückgang von 17 Prozent
Deutschland
11 UnionStahl erweitert Sortiment an
verschleißfesten Stählen
12 Stahlhandel 2020: Vom Verkäufer zum
Kundenbetreuer
16 Valentin Kaltenbach: »Der Stahlhandel wird
seine Performance steigern.«
19 Klöckner & Co: Deutliche Erholung im dritten
Quartal
Marktbericht
20 Aussichten für Flachstahlpreise weisen nach
oben – aber Risiken nehmen zu
International
22 US-Wahlkampf: Trump und Biden umwerben
Stahlarbeiter
INDUSTRIE & TECHNOLOGIE
Deutschland
24 Verpackungsstahl füllt Marktlücke im
Heimtierbedarf
26 thyssenkrupp: Stabilisierung im vierten
Quartal erwartet
International
28 Swiss Steel Group: Q2 2020 verstärkt
betroffen von Covid-19
29 Granshot-Anlage für Böhler Edelstahl
Branche im Fokus
30 Robotik: Treiber der wirtschaftlichen
Erholung
ANWENDER
SPECIALS
Bauen mit Stahl
32 Baukonjunktur: Talsohle noch nicht
durchschritten
33 Vorrang für Sekundärbaustoffe bei
öffentlichen Ausschreibungen
34 Brandschutz durch Feuerverzinken
35 Stahl für den sicheren Weg zur Zugspitze
Bänder & Bleche
36 Lasersystem sorgt für lückenlose
Dokumentation von Prozess-Stahlbändern
38 Kraftübertragung in der Stahlindustrie
40 Blechpakete sicher und ergonomisch
entpacken
Sonderstrecke Golden Summer
42 Pipelineprojekte – mehr denn je gefragt
48 Aus Mitarbeitern Sparfüchse machen
52 Heiß & chillig: Grillen mit Edelstahl Rostfrei
54 Passio Musicae in Edelstahl
MENSCHEN & EVENTS
Seitenblick
60 Zahlungsmoral schwindet
Events
62 Veranstaltungen
63 Termine
VIP
64 Personen
STANDARDS
3 Editorial
6 Stahlerzeugung
62 Inserentenverzeichnis
66 Vorschau/Impressum
Automotives
59 Der Werkstoff Stahl verändert sich mit der
automobilen Zukunft
4 10 | 2020
Inhalt
Foto: Günther + Schramm
12
Stahlhandel 2020: Vom Verkäufer zum
Kundenbetreuer
Die Stahlindustrie in der EU blickt einem Strukturwandel
entgegen. Treibende Kräfte sind die Veränderungen in
der Automobilindustrie. Druck entsteht jedoch auch von
außen: Zunehmende Importe aus Nicht-EU-Ländern
verschärfen die Situation durch eine straffere Preispolitik.
Bernd Seibold, Geschäftsführer von Günther +
Schramm, erklärt, wie Händler und Servicedienstleister
die fertigende Industrie in Krisenzeiten unterstützen.
SPECIAL
Pipelineprojekte – mehr denn je
gefragte Energiebündel
44
Obgleich sie unterirdisch oder auf dem Meeresgrund
verlegt werden, sind Pipelines erstaunlich
präsent – zumindest, was mediale Schlagzeilen
anbelangt. Ob TurkStream, Nord Stream 2, East-
Med oder das Baltic Pipe Project: Pipelineprojekte
verzücken Energieanbieter, -anwender und Zulieferer
gleichermaßen.
16
CEO-Interview mit Valentin
Kaltenbach
»Der Stahlhandel wird seine Performance steigern,
um den Anschluss nicht zu verpassen«,
sagt Valentin Kaltenbach. Der geschäftsführende
Gesellschafter des auf die Stahlbranche
spezialisierten B2B-Internetdienstleisters
KALTENBACH.SOLUTIONS GmbH benennt neben
den Herausforderungen auch die Chancen
für die Stahlbranche.
32
Foto: KALTENBACH.SOLUTIONS GmbH
Foto: Nord Stream 2 / Axel Schmidt
Foto: Kuka
Robotik: Effiziente Treiber der
wirtschaftlichen Erholung
Immer öfter sind Robotersysteme Bestandteil der
modernen Produktion. Ein Trend, der sich fortführen
wird, meint die Organisation »International Federation
of Robotics (IFR)«. Potenziale gibt es auch in der
Stahlindustrie.
10 | 2020 5
Stahlerzeugung
August August % Veränd. 8 Monate Veränderung
2020 2019 August 20/19 2020 2019 in %
Belgien 470 e 640 -26,5 4 211 5 320 -20,8
Deutschland 2 830 3 266 -13,4 22 710 27 200 -16,5
Finnland 227 258 -11,9 2 176 2 415 -9,9
Frankreich 722 1 050 -31,2 7 264 10 038 -27,6
Großbritannien 566 509 11,2 4 645 4 926 -5,7
Italien 939 856 9,7 12 755 15 373 -17,0
Luxemburg 159 112 41,5 1 243 1 483 -16,2
Niederlande 472 578 -18,4 4 024 4 621 -12,9
Österreich 460 e 577 -20,2 4 258 5 144 -17,2
Polen 600 e 695 -13,7 5 344 6 301 -15,2
Schweden 258 362 -28,6 2 776 3 308 -16,1
Spanien 696 1 031 -32,5 6 884 9 417 -26,9
Tschechien 332 364 -8,7 2 907 3 203 -9,2
Ungarn 112 121 -7,3 1 073 1 193 -10,0
Weitere EU-Länder (32) (e) 470 e 754 -118,3 5 735 8 189 -183,9
Europäische Union (28) 9 315 11 173 -16,6 88 006 108 131 -18,6
Bosnien-Herzegowina 40 e 73 -45,1 345 558 -38,2
Mazedonien 0 0 – 74 152 -51,5
Norwegen 60 e 60 0,4 414 408 1,6
Serbien 115 112 3,2 973 1 281 -24,1
Türkei 3 238 2 634 22,9 22 671 22 545 0,6
Europa außer EU 3 453 2 878 20,0 24 476 24 943 -1,9
Kasachstan 230 e 369 -37,6 2 130 2 731 -22,0
Moldawien 20 e 37 -45,5 182 252 -27,7
Russland 5 550 e 5 816 -4,6 46 604 48 210 -3,3
Ukraine 1 827 1 938 -5,7 13 683 14 655 -6,6
Usbekistan 75 e 63 19,0 616 426 44,6
Weißrussland 225 e 227 -1,1 1 723 1 758 -2,0
C.I.S. 7 927 8 449 -6,2 64 938 68 033 -4,5
Kanada 825 e 1 111 -25,7 7 302 8 743 -16,5
Mexiko 1 250 e 1 511 -17,3 10 622 12 690 -16,3
USA 5 588 7 396 -24,4 47 410 59 128 -19,8
Weitere Länder (3) (e) 25 e 55 -154,6 279 411 -93,8
Nordamerika 7 688 10 074 -23,7 65 614 80 972 -19,0
Argentinien 336 436 -22,8 2 132 3 173 -32,8
Brasilien 2 701 2 537 6,5 19 773 22 365 -11,6
Chile 85 e 89 -4,0 732 699 4,8
Kolumbien 110 e 115 -4,3 711 910 -21,9
Weitere Länder (5) (e) 69 e 183 -327,6 822 1 343 -198,6
Südamerika 3 301 3 359 -1,7 24 169 28 490 -15,2
Ägypten 415 e 408 1,7 5 129 5 031 2,0
Libyen 30 31 -3,7 300 364 -17,5
Südafrika 330 e 434 -24,0 2 245 4 032 -44,3
Afrika 775 873 -11,2 7 674 9 426 -18,6
Iran 2 400 e 2 094 14,6 18 625 16 739 11,3
Katar 83 229 -63,6 925 1 747 -47,1
Saudi Arabien 355 745 -52,3 4 650 5 692 -18,3
Vereinigte Arabische Emirate 195 286 -31,9 1 778 2 163 -17,8
Mittlerer Osten 3 033 3 354 -9,5 25 977 26 341 -1,4
China 94 845 87 499 8,4 688889 664582 3,7
Indien 8 478 8 868 -4,4 61 111 75 283 -18,8
Japan 6 446 8 120 -20,6 54 720 67 593 -19,0
Pakistan 350 e 285 22,8 2 234 2 254 -0,9
Südkorea 5 800 5 905 -1,8 43 818 47 953 -8,6
Taiwan, China 1 625 e 1 855 -12,4 13 980 15 151 -7,7
Thailand 350 e 380 -8,0 2 773 2 886 -3,9
Vietnam 2 315 1 741 32,9 15 397 13 807 11,5
Asien 120 208 114 653 4,8 882 922 889 510 -0,7
Australien 477 501 -4,7 3 658 3648 0,3
Neuseeland 66 60 10,3 373 450 -17,2
Ozeanien 544 561 -3,1 4 031 4 098 -1,7
Gesamt 64 Länder (1) 156 244 155 374 0,6 1 187 806 1 239 943 -4,2
1)
Die an worldsteel berichtenden Länder repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion 2018 in 1.000 t.
e – geschätzt
6 10 | 2020
News
Handel & Service
WTO: US-Zölle gegen China illegal
Wie verschiedene Medien berichten, verstoßen die von den USA im Handelsstreit mit China verhängten
Zölle über 200 Milliarden Dollar auf chinesische Waren laut WTO gegen Regeln des Allgemeinen Zoll- und
Handelsabkommens (GATT). Die USA hätten die Notwendigkeit des Schutzes ihres Marktes gegen unfairen
Wettbewerb durch Zölle nicht ausreichend begründet, so die Argumentation. Außerdem seien die Zollsätze
von 25 Prozent zu hoch. Die chinesische Regierung hatte bei der WTO Beschwerde gegen die Strafzölle
eingelegt. Die US-Regierung kritisierte die Entscheidung der WTO scharf.
Hans Jürgen Kerkhoff (WV Stahl): Klimazielerhöhung darf
nicht zum Bumerang für Klimaschutz werden
Nach der kürzlich vom EU-Parlament beschlossenen
Anhebung des Klimaziels auf eine Treibhausgasminderung
von 60 Prozent bis 2030 blickt Hans Jürgen
Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung
Stahl (WV Stahl), besorgt auf eine ausschließlich auf
Ziele fixierte EU-Klimapolitik. Ein Festlegen immer
höherer Klimaziele, ohne dass Wege und Instrumente
zur Erreichung aufgezeigt würden, dürfe nicht
zum Bumerang für den Klimaschutz werden. Die
Branche könne nur dann durch eine grüne Stahlproduktion
und nachhaltige Produkte einen wesentlichen
Beitrag zur Erreichung des EU-Klimaziels 2030
leisten, wenn geeignete politische Rahmenbedingungen
die gewaltigen Investitionen in CO 2 -arme
Technologien flankieren würden. Neben einer umfassenden
finanziellen Förderung CO 2 -armer Produktionsverfahren
sowie dem Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft
mit der notwendigen energiewirtschaftlichen
Infrastruktur, müsse es der Politik
gelingen, die Industrieproduktion in Europa vor
Carbon Leakage, der Verlagerung der Produktion in
Regionen der Welt mit deutlich geringeren Klimaschutzauflagen,
zu schützen. Wichtigstes Instrument
bleibe dabei eine kostenfreie Zuteilung von
Zertifikaten im Rahmen des EU-Emissionsrechtehandels,
teilt die WV Stahl mit.
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10 | 2020 7
Handel & Service
News
IW-Studie: Empfehlungen zur EU-Handelspolitik
gegenüber China
Berlin. »An der Stahlindustrie wird sich – als Paradebeispiel
einer energieintensiven Industrie – zeigen, ob
es uns gelingt, Klimaschutz und hochwertige Industrie
in Europa zusammenzubringen«, sagte Bundeswirtschaftsminister
Peter Altmaier einem Artikel der
»Zeit« zufolge der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Nur dann werde Europa ein Vorbild, nur dann ließen
sich Wohlstand und ein hohes Niveau an sozialer
Sicherung in Deutschland und Europa erhalten.
Man wisse, wie Stahl klimaneutral produziert werde,
nämlich durch den Einsatz von grünem Wasserstoff,
der aus erneuerbaren Energien gewonnen wird, sagte
Altmaier. Dieser Stahl sei aber auf absehbare Zeit teurer
als Stahl, der mit Kokskohle produziert werde –
daher müsse man dafür sorgen, dass die Stahlproduktion
wettbewerbsfähig bleibe und nicht in Länder mit
viel geringeren Umweltauflagen verlagert werde.
»Dafür ist gemeinsames Handeln von Unternehmen
und Staat notwendig«, betonte Altmaier.
Auf EU-Ebene werde daher über einen Mechanismus
diskutiert, der den Import von Waren, bei deren Produktion
viele Treibhausgase entstanden sind, verteuern
würde, heißt es in der »Zeit«. In ihrer Wasserstoffstrategie
habe die Bundesregierung zudem ein
Pilotprogramm angekündigt, das Unternehmen der
Stahl- und Chemieindustrie finanziell unterstütze,
wenn sie Treibhausgase einsparten.
Grüne Gase: Salzgitter und VNG kooperieren
Salzgitter/Leipzig. Der Gashandelskonzern
VNG und die Salzgitter
AG wollen gemeinsam den Einsatz
von klimaneutralem Wasserstoff
und Biomethan (grüne Gase) für
die Stahlherstellung prüfen. Die
Unternehmen haben dazu bereits
eine Absichtserklärung unterzeichnet.
Die Vision der Partner ist es
nach eigenen Angaben, das integrierte
Hüttenwerk von Salzgitter
Flachstahl mit sogenanntem »türkisem«
Wasserstoff, der über die
thermische Spaltung von Methan
hergestellt wird, über eine Pipeline
zu versorgen.
Wie der Stahlhersteller Salzgitter
mitteilte, wurde in einem ersten
Schritt zunächst die Wirtschaftlichkeit
mittels einer Machbarkeitsstudie
bewertet. Dies
erfolgte gemeinsam mit der
Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen
und Geothermie
IEG sowie dem Fraunhofer-
Institut für System- und Innovationsforschung
ISI. Im Fokus
stand dabei der mögliche Einsatz
des Pyrolyseverfahrens für die
Wasserstofferzeugung.
Die Umstellung auf eine dekarbonisierte
Stahlerzeugung gilt als
große Herausforderung. Viele
Unternehmen fordern eine staatliche
Unterstützung, um dem internationalen
Wettbewerbsdruck
und den enormen Kosten standhalten
zu können. So setzt sich
auch die Salzgitter AG für eine
schrittweise Transformation der
konventionellen Stahlerzeugungsroute
ein.
Gemeinsam wollen die Unternehmen VNG und Salzgitter den Einsatz von klimaneutralem
Wasserstoff und Biomethan für die Stahlerzeugung prüfen.
Foto: Salzgitter AG
8 10 | 2020
News
Handel & Service
Bertelsmann-Stiftung: Studie zu Risiken im China-Handel
New York. Im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung
beschäftigt sich
eine Studie der Rhodium Group
mit geopolitischen Risiken für europäische
Unternehmen im Handel
mit China. Das meldete das
Internetportal »stahl-online.de«.
Die Autoren der Studie seien zu
dem Ergebnis gekommen, dass
der Handel zwischen der EU und
China 2019 überwiegend aus
»nicht-sensitiven Aktivitäten« bestanden
habe. 83 Prozent der
EU-Importe aus China sei auf unbedenkliche
Sektoren wie zum
Beispiel Spielzeug und Textilien
entfallen. Exporte seien generell
bedenklicher, da die Chinesen
gezielt versuchten, sich technologische
Kompetenzen anzueignen.
Hier gingen nur 56 Prozent der
EU-Exporte auf unbedenkliche
Branchen zurück. Kritisch sei auch
die Verlagerung von Autofabriken
nach China. Vorsicht sei zudem
bei chinesischen Investitionen in
den Automobilsektor und die Digitalbranche
in Europa geboten.
Der Hegemonialkonflikt zwischen
den USA und China werde die
Weltwirtschaft wahrscheinlich auf
Jahrzehnte prägen. Dies könne zu
einer Deglobalisierung führen.
wire & Tube und VALVE WORLD EXPO 2020 abgesagt
Düsseldorf. Die Messe Düsseldorf hat die für Dezember
geplanten Messen für die Draht-, Kabel- und
Rohrindustrie, wire und Tube, sowie die Fachmesse für
Industriearmaturen VALVE WORLD EXPO aufgrund
des aktuellen Covid-19-Infektionsgeschehens abgesagt.
Die nächsten Veranstaltungen finden demnach
turnusgemäß 2022 in Düsseldorf statt. Die weiteren
für 2021 geplanten Veranstaltungen der Messe Düsseldorf
seien von dieser Entscheidung nicht betroffen,
betonte das Unternehmen.
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Handel & Service
News
Blechwarenfabrik Limburg erhält Deutschen Umweltpreis
Limburg. Die Blechwarenfabrik
Limburg und deren Geschäftsführer,
die Geschwister Annika und
Hugo Sebastian Trappmann, werden
von der Deutschen Bundesstiftung
Umwelt (DBU) mit dem
diesjährigen Deutschen Umweltpreis
gewürdigt. In einer Pressemitteilung
begründete die DBU
ihre Entscheidung für das Unternehmen
mit dessen Beitrag zur
Energie- und Ressourceneffizienz
im Klimaschutz. Mit 500 000 Euro
handelt es sich beim Deutschen
Umweltpreis um die höchstdotierte
Auszeichnung ihrer Art in Europa.
Der Preis soll am 25. Oktober
in Hannover überreicht werden.
Freuen sich über den Deutschen Umweltpreis:
Annika und Hugo Sebastian
Trappmann, Geschäftsführer der
Blechwarenfabrik Limburg
Aktuell ist die Blechwarenfabrik
Limburg dabei, in einen Neubau
umzuziehen. Damit beabsichtige
Foto: Michael Heindrich/Blechwarenfabrik Limburg
das Unternehmen, die Produktion
stärker zu digitalisieren und
zugleich alle Betriebsabläufe
und Technologien zu verbessern,
erklärt DBU-Generalsekretär
Alexander Bonde. Dafür seien
Maschinen und Werkzeuge
selbst entwickelt sowie intelligente
Wärme- und Beleuchtungssysteme
verbaut worden.
Außerdem werde Solarstrom
vom eigenen Dach für viele Prozesse
genutzt. Mit dem neuen
Gesamtkonzept stoße das Unternehmen
im Jahr etwa 2 600 Tonnen
Kohlenstoffdioxid weniger
aus und spare rund 100 Tonnen
Weißblech ein.
Maschinen- und Anlagenbau rechnet 2020 mit
Produktionsrückgang von 17 Prozent
Frankfurt/Main. Die Corona-Pandemie sorgt im Maschinen-
und Anlagenbau für große Investitionszurückhaltung.
Darunter leidet die Produktion auch
im zweiten Halbjahr. Für 2021 erwartet der Verband
Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)
dann wieder ein kleines Produktionsplus von
2 Prozent.
»Der Auftragseingang im deutschen Maschinen- und
Anlagenbau ist in den ersten sieben Monaten um real
16 Prozent gesunken, die Produktion lag um real
14 Prozent unter dem Vorjahreswert«, sagte VDMA-
Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers. »Auch wenn sich
am aktuellen Rand eine leichte Entspannung auf niedrigem
Niveau abzeichnet, müssen wir damit rechnen,
dass die schwache Nachfrage im zweiten Halbjahr
noch spürbar auf die Produktion durchschlagen wird.
Daher gehen wir für das Gesamtjahr 2020 von einem
Produktionsrückgang von 17 Prozent aus.«
Welthandel: Schnellere Erholung als nach Lehman-Pleite
Kiel. Wie das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) mitteilt, erholt sich der weltweite Güterhandel in der
Corona-Krise deutlich schneller als in der Finanzkrise 2008/09. In einer Kurzauswertung auf Basis neuer
Handels daten errechneten Gabriel Felbermayr vom IfW und Vincent Stamer von der Christian-Albrechts-
Universität zu Kiel, dass der weltweite Güterhandel im Juni nur noch um rund neun Prozent unter dem Niveau
vom Februar 2020 lag. Zuvor war er von Februar bis April 2020 um 15 Prozent eingebrochen. Hingegen
habe die Erholung in den Jahren 2008/09 erst acht Monate nach Beginn des Einbruchs begonnen. Erst 13 Monate
nach Beginn der Krise infolge der Lehman-Brothers-Pleite wurde den Experten zufolge damals jenes Niveau
wieder erlangt, das in der Coronakrise schon nach zwei Monaten erreicht worden sei. »Der Welthandel
scheint heute deutlich robuster zu reagieren«, sagte IfW-Präsident Gabriel Felbermayr. Statt eines U-förmigen
Verlaufs der Krise deute sich eine schnellere Erholung in einem V-förmigen Verlauf an: harter Einbruch und
schnelle Erholung. Das gleiche Muster soll auch für den Handel der Eurozone gelten.
10 10 | 2020
Deutschland
Handel & Service
UnionStahl erweitert Sortiment
an verschleißfesten Stählen
Duisburger Grobblech-Service-Center ist exklusiver Vertriebspartner
für CREUSABRO-Bleche
Duisburg. UnionStahl ist seit Mai 2020 exklusiver Vertriebspartner
für CREUSABRO-Bleche, ein verschleißfester Stahl, der sich
durch eine höhere Standzeiterwartung im Vergleich zu anderen
Grobblechen und eine gute Verarbeitbarkeit auszeichnen
soll. Mit der Übernahme der Exklusivvertretung für die Märkte
D-A-CH, Benelux und Ungarn hat das Duisburger Unternehmen
sein Sortiment an verschleißfesten Stählen erweitert. Die Bleche
in CREUSABRO 4800, CREUSABRO 8000 und CREUSABRO
Dual eignen sich nach Unternehmensinformationen besonders
für den Einsatz in den Branchen Eisenhüttenwesen, Mining,
Zementindustrie, Recycling, Fahrzeugbau, Landmaschinen,
Baumaschinen und Maschinenbau.
CREUSABRO kombiniert kosteneffizient
hohe Verschleißfestigkeit
mit guter Kaltverformbarkeit
beziehungsweise generell
leichter Verarbeitung und hoher
Kerbschlagzähigkeit. Über das
TiNiCrMo- Legierungskonzept und die
kontrollierte Abkühlung werden einzigartige
Materialeigenschaften erreicht,
die speziell bei Anwendungen
in hohen Temperaturbereichen im
Vergleich zu den klassischen Verschleißblechen
zu längeren Standzeiten
führen«, teilt UnionStahl mit.
CREUSABRO zeichne sich durch eine
bis zu 50 Prozent längere Standzeit
im Vergleich zu klassischen verschleißfesten
Stählen aus. Daraus
resultiere zusätzlich das Potenzial
einer erheblichen Gewichtseinsparung
durch die Reduzierung der Einsatzdicken.
Höhere Standzeiterwartung
»Durch die hohe Zähigkeit und die
gute Schweißbarkeit dient
CREUSABRO nicht nur für reine Verschleißauskleidungen,
sondern kann
auch unterschiedlich einwirkenden
Kräften standhalten. Aufgrund der
sehr homogenen Gefügestruktur sind
die mechanische Bearbeitung, das
Verformen und das Fräsen beziehungsweise
Bohren sehr einfach.
Durch seine geringe Eigenspannung
verfügt CREUSABRO auch nach dem
Verarbeiten über eine hervorragende
Ebenheit, so UnionStahl. Das Mate rial
sei ideal geeignet für Anwendungen
bei hohen Betriebstemperaturen bis
zu 450 Grad Celsius durch fast gleichbleibende
Materialeigenschaften. Im
Bereich der Brennschnittkanten und
von Schweißnähten weise das
Material im Vergleich zu herkömmlichen
Verschleißstählen ein niedrigere
Wärmeeinflusszone auf.
»CREUSABRO übertrifft klassische
verschleißfeste Stähle oder rostfreie
Stähle, die der kombinierten Wirkung
von Verschleiß, Hitze und Korrosion
beim Einsatz in feuchten, nassen oder
leicht korrosiven Umgebungen ausgesetzt
sind«, so UnionStahl. Vor allem
in den Bereichen Eisenhüttenwesen,
Zementindustrie, Recycling,
Mining, Landmaschinen, Baumaschinen
und Maschinenbau habe sich der
UnionStahl bietet umfangreiche Anarbeitungsmöglichkeiten:
Blechzuschnitte
(Autogen, Plasma und Laser) und Anarbeitungsleistungen
wie Fräsen, Bohren,
Kanten, Walzen und Schweißen ermöglichen
neben der Lieferung von Blechen
auch die Bereitstellung einbaufertiger
Komponenten.
Einsatz von CREUSABRO nachhaltig
bewährt.
Gute Verarbeitbarkeit
Norman Sandrock, Geschäftsführer
der UnionStahl GmbH, zeigt sich
überzeugt: »CREUSABRO stellt eine
optimale Ergänzung unseres Sortiments
dar. Die Erfahrungen der vergangenen
Monate zeigen bereits,
dass CREUSABRO die ideale Lösung
für die anspruchsvollen Anwendungen
unserer Kunden ist.«
Dank des Maschinenparks am
Standort Duisburg kann Union Stahl
eigenen Angaben zufolge Zuschnitte
bis zum einbaufertigen Bauteil fertigen:
Autogenes Brenn-, Plasma- oder
Laserschneiden sowie mechanische
Bearbeitungen wie Fräsen, Bohren,
Drehen, Kanten oder Walzen bis hin
zum Schweißen, seien für CREUSABRO
in vollem Umfang möglich, heißt
es.
www.unionstahl.com
Foto: UnionStahl GmbH
•
10 | 2020 11
Handel & Service
Deutschland
Fotos (3): Günther + Schramm
Ein Bereich, der sich einfach auslagern lässt, ist die Materiallogistik. Entfällt diese im Unternehmen, übernimmt der Dienstleister
die Kosten und das Handling.
Stahlhandel 2020: Vom Verkäufer
zum Kundenbetreuer
Wie sich die Branche im Wandel der Zeit entwickelt
Oberkochen. Die Stahlindustrie in der EU steht vor der Herausforderung eines Strukturwandels.
Die Veränderung der Automobilindustrie, zunehmende Importe aus Nicht-EU-Ländern sowie die
Corona-Pandemie setzen die Branche stark unter Druck. Wie Händler und Servicedienstleister
die fertigende Industrie in Krisenzeiten unterstützen, erklärt Bernd Seibold, Geschäftsführer von
Günther + Schramm.
Zwischen Januar und Oktober
2019 ging die Stahlproduktion
in der EU um 3,6 Prozent zurück
– so schreibt das Handelsblatt. Ein
Grund ist sicherlich die Unsicherheit
in der Automobilindustrie. Insbesondere
die Zulieferer erhalten weniger
Aufträge, dementsprechend wird
auch weniger Rohmaterial nachgefragt.
Eine ähnliche Situation hat die
Stahlindustrie bereits erlebt: In den
1950er-, 1960er- und 1970er-Jahren
hatte die rasant steigende Automobilproduktion
den Eisenbahnbau abgelöst.
In den 1980er-Jahren kam der
Niedergang des europäischen Bergbaus
hinzu. Außerdem machte sich in
den frühen 1980er-Jahren die einsetzende
Schiffbaukrise bemerkbar. Die
Folge: Die abnehmende Nachfrage
und die gleichzeitige Weiterentwicklung
der Produktionsmethoden führten
zu einer enormen Überproduktion.
Der zunehmende Einsatz von
Ersatzmaterialien, etwa keramischen
Werkstoffen oder Kunststoffen, steigerte
das Absatzproblem noch.
Günther + Schramm als nach eigenen
Angaben führender Systemdienstleister
für Stahl, Edelstahl und Alumi-
12 10 | 2020
Deutschland
Handel & Service
»Die Globalisierung
hat auf den Stahlmarkt
mittlerweile größere
Auswirkungen als noch vor
zehn oder 20 Jahren.«
Bernd Seibold, Geschäftsführer
von Günther + Schramm
nium feiert in diesem Jahr sein
90-jähriges Firmenjubiläum und hat
all diese Entwicklungen miterlebt.
Aufgrund der aktuell schwierigen
Lage durch die Coronakrise und der
zu erwartenden wirtschaftlichen Rezession
kommt nun auf das Handelshaus
mit seinen Kunden aus der Fertigungsindustrie
eine ganz neue
Situation zu. Da es bisher keine vergleichbare
Entwicklung gab, sind
auch die Herausforderungen, denen
sich Unternehmen gegenübersehen,
unklar. Doch wie können Dienstleister
ihre Kunden insbesondere in
herausfordernden Situationen aktiv
unterstützen?
Der Stahlhandel und die
Globalisierung
Der Beschaffungsmarkt an sich wird
zunehmend globaler. »Die Globalisierung
hat auf den Stahlmarkt mittlerweile
größere Auswirkungen als noch
vor zehn oder 20 Jahren«, erläutert
Bernd Seibold, Geschäftsführer von
Günther + Schramm. »Oft sind auch
politische Rahmenbedingungen
schwer abschätzbar. Dabei denke ich
nicht nur an die derzeitige Coronapandemie,
sondern auch an politische
Entscheidungen wie den Brexit.«
Haben Kunden des Stahlhändlers
Fertigungsbetriebe in Großbritannien,
steht durch den Brexit die Frage
im Raum, wie und zu welchen Bedingungen
die Waren ins Land gelangen.
»Was unsere Beschaffung angeht,
haben wir uns früh um Alternativen
gekümmert. Wir stehen
unseren Kunden bei solchen Fragen
jederzeit mit Rat und Tat zur Seite«,
so Seibold.
Dienstleistung und
Outsourcing als Lösungswege
Um mehr Kapazität und Fläche für
das eigene Kerngeschäft zu schaffen
und um eine Verbesserung der Kapitalrentabilität
zu erreichen, entscheiden
sich viele Unternehmen dafür,
Arbeitsschritte outzusourcen. »Die
Nachfrage nach Dienstleistungen hat
in den letzten Jahren stark zugenommen.
Unsere Kunden bestellen immer
mehr auftragsbezogen und nicht für
das eigene Lager. In den letzten 15
Jahren hat das Just-in-time-Geschäft
noch mal maßgeblich an Fahrt aufgenommen«,
erklärt Seibold. Im Ergebnis
liegt weniger gebundenes Kapital
im Lager. Große Firmen setzen zudem
auf wenige Lieferanten, die die gefragten
Dienstleistungen vollumfänglich
abdecken. Ein Bereich, der sich
einfach auslagern lässt, ist die Materiallogistik.
Entfällt diese im Unternehmen,
übernimmt der Dienstleister
die Kosten und das Handling. Auch
mechanische Arbeitsschritte, wie das
Entgraten von Material, werden oftmals
ausgelagert. »Neben der Anarbeitung
gehört eine ausgefeilte
Material- und Prozesslogistik zu unserem
Angebotsspektrum. Durch
Lager outsourcing, elektronische Datenverarbeitung
und kundenspezifische
Verpackungslösungen ermöglichen
wir unseren Kunden eine erhebliche
Steigerung der Prozesseffizienz«,
erklärt Seibold.
Dienstleister als Fels in der
Brandung
Der Strukturwandel Mitte des letzten
Jahrhunderts hat nicht nur die Nachfragesituation
verändert, auch die
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10 | 2020 13
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Handel & Service
Deutschland
Neben der Anarbeitung gehört eine ausgefeilte Material- und Prozesslogistik zum Angebotsspektrum von Günther + Schramm.
Branche an sich ist eine andere: Im
Fokus der Händler steht heute viel
mehr als damals der Wunsch des
Kunden. War das Material rar, entschied
letztlich der Händler, wer
es für welchen Preis erhielt. »Heute
ist der Kunde derjenige, der mit
seinen Anforderungen die Vorgaben
macht. Unser Ziel ist es, als
Dienstleister bestmöglich zu unterstützen«,
so Seibold. »Dazu gehört
auch die gemeinsame Entwicklung
einer langfristigen Partnerschaft. Je
mehr Informationen wir vom Kunden
erhalten, desto effektiver können wir
unsere Dienstleistungen individualisieren.«
Besteht ein reger Austausch
zwischen Kunde und Dienstleister,
kann der Händler mithilfe seiner detaillierten
Marktkenntnis als strategischer
Partner die Fertigungsbetriebe
gezielt beraten, um Rohstoffe
rechtzeitig zur Verfügung zu stellen.
Günther + Schramm hat sich an die
Anforderungen und die Nachfrage
»In den letzten
15 Jahren hat das
Just-in-time-Geschäft
noch mal maßgeblich an
Fahrt aufgenommen.«
Bernd Seibold, Geschäftsführer
von Günther + Schramm
angepasst: Verändert hat sich das Materialsortiment
ebenso wie das Angebot
der Dienstleistungen. Der Systemdienstleister
ermöglicht heute eine
breite Palette vom Sägen, Entgraten
und Anfasen übers Zentrieren und
Waschen bis hin zum Bohren und vielem
mehr. Darüber hinaus übernimmt
Günther + Schramm auch die Materiallogistik
für seine Kunden. »Für uns
als Dienstleister und Beschaffer ist es
zudem wichtig, Sicherheitsbestände
für die Kunden aufzubauen. Je nach
Materialverfügbarkeiten heißt es dabei,
frühzeitig weitere Lieferquellen
zu akquirieren«, fügt Seibold
hinzu.
Digitalisierung als
Kostenminimierer
»Wichtig ist für uns, über die Dienstleistungen
hinaus Lösungen anzubieten,
die Prozesse vereinfachen«, erläutert
Seibold. »Wir haben für unsere
Kunden bereits vielfältige
Maßnahmen zum Bürokratieabbau
und zur Komplexitätsreduktion entwickelt,
darunter einen komplett
elektronischen Bestell- und Lieferdatenaustausch,
der die potenziellen
Fehlerquellen papiergebundener
oder telefonischer Bestellungen eliminiert.«
Die optimierte Abwicklung
sorge nicht nur für eine Entlastung
des Personals, sondern steigere auch
die Effizienz und minimiere die Prozesskosten.
»Unsere Kunden initiie-
14 10 | 2020
Deutschland
Handel & Service
ren eine Bestellung entweder
manuell oder sie erfolgt
automatisch nach Erteilung
eines Fertigungsauftrages«,
erklärt Seibold. Die
Bestellinformationen werden
anschließend sofort im
ERP-System erfasst und der Lieferant
informiert. Das System des
Lieferanten bestätigt nach Unternehmensinformationen
automatisch die
Bestellung, wobei die Übertragung
der Daten 24 Stunden am Tag und
sieben Tage die Woche möglich sei.
Der Kunde erhalte nach Lieferung
der Ware einen Datensatz, der auf
Wunsch automatisch den Wareneingang
vormerke. Zudem werde der
Kunde direkt über den Eingang der
Rechnung informiert und könne diese
abschließend auf Plausibilität prüfen.
»Mit Blick auf immer komplexer
werdende Beschaffungsvorgänge
und die geforderte Flexibilität bei
oftmals kleinen Losgrößen überzeugt
eine effektive elektronische Projektabwicklung
wie diese. Mit Lösungen,
die einen Prozess nachhaltig entschlacken,
erhält der Kunde einen
hohen Mehrwert«, teilt Günther +
Schramm mit.
»Wichtig ist für uns,
über die Dienstleistungen
hinaus Lösungen
anzubieten, die Prozesse
vereinfachen.«
Bernd Seibold, Geschäftsführer
von Günther + Schramm
Besteht ein reger Austausch zwischen
Kunden und Dienstleister, kann der
Händler mithilfe seiner detaillierten
Marktkenntnis als strategischer Partner,
die Fertigungsbetriebe gezielt beraten,
um Rohstoffe rechtzeitig zur Verfügung
zu stellen.
IT-Lösungen wie EDI stehen Unternehmensangaben
zufolge beispielhaft
für die Vereinfachung von Prozessen
durch digitale Lösungen. Für
Handelshäuser und ihre Kunden eröffneten
sich dadurch neue Möglichkeiten:
Frei werdende Ressourcen
könnten im Kerngeschäft eingesetzt
werden. Das seien nicht nur in Krisenzeiten
wichtige Voraussetzungen.
»Der ehemals ausschließliche Verkäufer
im Stahlhandel wird zum strategischen
Berater und Partner, der die
Materialienmärkte genau kennt und
die Unternehmen gezielt dabei unterstützen
kann, Rohstoffe zeitgerecht
zur Verfügung zu stellen und
Prozessketten zu optimieren«, so
Günther + Schramm. Reine Verkaufspreise
von Materialien prüfen und
Bestellungen aufnehmen und bearbeiten
– diese Tätigkeiten übernehmen
mittlerweile IT-Lösungen. »Wichtig
ist für uns auf Seiten des Dienstleisters
vielmehr, dass wir die Risiken
für unsere Kunden im Auge behalten
und frühzeitig die richtigen Maßnahmen
in Angriff nehmen«, so Seibold
abschließend. »Dazu gehört
auch ein Risikomanagement, das
frühzeitig auf Alarmzeichen reagiert
und die komplette Supply-Chain auch
in schwierigen Zeiten absichert.« •
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10 | 2020 15
Handel & Service
Deutschland
»Der Stahlhandel wird seine
Performance steigern«
Valentin Kaltenbach, geschäftsführender Gesellschafter des
Internetdienstleisters KALTENBACH.SOLUTIONS im Interview
Ob Corona, Handelskonflikte oder immer strengere Umweltstandards: Die Stahlbranche steht vor
großen Herausforderungen. Doch bieten sich auch Chancen – etwa durch die Digitalisierung. Was
das für den Stahlhandel bedeutet, darüber sprach der »stahlmarkt« mit Valentin Kaltenbach, dem
geschäftsführenden Gesellschafter des auf die Stahlbranche spezialisierten B2B-Internetdienstleisters
KALTENBACH.SOLUTIONS GmbH.
Guten Tag, Herr Kaltenbach. Was
sind aus Ihrer Sicht zurzeit die großen
Entwicklungen in der Stahldistribution?
Valentin Kaltenbach: Zu den strategischen
Herausforderungen, die die
Stahldistribution bewältigen muss,
gehört das Erreichen einer hohen Liefertreue
bei steigender Anarbeitung
und hoher Materialverfügbarkeit.
Dabei sollen die Preise wettbewerbsfähig
und auch die internen Kosten
im Rahmen bleiben. Der zunehmende
Kostendruck macht eine Fokussierung
auf diese Kernkompetenzen notwendig.
Aus unserer Sicht ist die Digitalisierung
eine der großen positiven
Entwicklungen im Stahlhandel – sie
kann den Unternehmen dabei helfen,
individuell passende Lösungen zu implementieren.
Der Stahlhandel wird
seine Performance steigern, um den
Anschluss nicht zu verpassen.
Vor welchen Herausforderungen
steht die Branche?
Kaltenbach: Die Corona-Krise wirkt
meiner Meinung nach wie ein Zeitraffer,
der neue Entwicklungen beschleunigt,
die sonst erst mit einer
gewissen Verzögerung auf uns zugekommen
wären. Zusätzliche Themen
wie die Vision einer CO 2 -neutralen
Produktion in Europa und die Verschiebungen
auf den globalen Märkten
durch Abschottung kommen noch
hinzu. Die Branche steht jetzt vor der
Valentin Kaltenbach, geschäftsführender
Gesellschafter der KALTENBACH.
SOLUTIONS GmbH
Herausforderung, schnell zu reagieren.
Wir haben schon heute zuverlässige
neuartige Werkzeuge, mit denen
sich diese großen Aufgaben bewältigen
lassen.
Wo sehen Sie Chancen für den
Stahlhandel?
Kaltenbach: Gerade in schwierigen
Zeiten ist es wichtig, den Erfolg aktiv
zu steuern. Die aktuelle Marktlage
kann gezielt als Chance genutzt werden,
um die eigene strategische Positionierung
nach vorne zu bringen.
Digitale Lösungen helfen den Unternehmen
dabei, die Beziehungen zum
Kunden zu festigen, indem sie wichtige
strategische Erfolgsfaktoren wie
hohe Liefertreue und niedrige Kosten
in den Fokus rücken. Mit unserer
Expertise und einer an den jeweiligen
Standort angepassten Vorgehensweise
sind Performance-
Steigerungen von 30 Prozent und
mehr in kurzer Zeit umsetzbar. Wir
wissen, dass jedes Unternehmen anders
ist und berücksichtigen dies bei
der individuellen Projektierung und
Umsetzung.
Hält die Digitalisierung inzwischen
stärkeren Einzug in den Stahlhandel
– oder haben Sie den Eindruck,
dass sich die Branche noch
schwer damit tut?
Kaltenbach: Diese Frage lässt sich
nicht pauschal beantworten. Im Bereich
der klassischen Digitalisierung
ist die Branche schon weit ausdifferenziert
und verfügt über spezifische
und hocheffiziente Branchenlösungen,
beispielsweise für die Optimierung
von Lager und Logistik oder für
die Tourenplanung. Was die neuartige
Digitalisierung mit den Schwerpunkten
Industrie 4.0, DataAnalytics,
Machine Learning und KI angeht,
unternimmt der Stahlhandel derzeit
große Schritte. Unsere Kunden stehen
diesen Themen grundsätzlich sehr
offen gegenüber und die Umsetzungsgeschwindigkeit
in den Projekten
ist hoch.
Was gibt es Neues im Bereich Auslastungs-
und Kapazitätsmesstechnologie
für die Stahlbranche?
16 10 | 2020
Deutschland
Handel & Service
Kaltenbach: Die KALTENBACH.SOLU-
TIONS GmbH bietet innovative branchenspezifische
Plug & Play-Lösungen
an, um die Performance und die
Auslastung von Maschinen in der
Anarbeitung zu messen. Erst die
genaue Datenerfassung macht
vorhandenes Potenzial sichtbar.
Auch die Intralogistik wird durch
Messungen an Krananlagen und
Lagersystemen transparent, denn
häufig liegen die Engpässe in der Intralogistik
und nicht im Bereich der
Maschinen.
Inwieweit ist Ihre Software
»Steel-Suite« eine Branchenlösung?
Kaltenbach: Alle unsere Software-
Lösungen werden grundsätzlich an
die speziellen und individuellen Bedürfnisse
unserer Kunden aus dem
Stahlhandel angepasst. Mit der
Hintergrund
KALTENBACH.SOLUTIONS GmbH
»Steel-Suite« konzentrieren wir uns
auf den Bereich Lager/Logistik/Operations
sowie auf die Schnittstellen zu
den angrenzenden Fachbereichen.
Zunächst messen wir alle Daten der
angeschlossenen Maschinen und Anlagen
und stellen diese übersichtlich
dar. Danach erfolgt die Analyse und
Die KALTENBACH.SOLUTIONS GmbH mit Büros in Düsseldorf und Freiburg
strebt eine langfristige Zusammenarbeit mit Unternehmen der
Stahlbranche an. Als Full-Service-Provider mit fundierter Expertise in
der Stahlbranche entwickelt sie webbasierte Branchenlösungen zur Performance-Steigerung
im Bereich Lager/Logistik/Operations. Gerade die
Verknüpfung der Welt des Maschinenbaus mit der digitalen Welt ermöglicht
den Unternehmen der Stahldistribution auch in Krisenzeiten
messbaren Erfolg und schafft nachhaltigen Mehrwert.
»Die Corona-Krise
wirkt meiner Meinung nach
wie ein Zeitraffer, der neue
Entwicklungen beschleunigt, die
sonst erst mit einer gewissen
Verzögerung auf uns
zugekommen wären.«
Valentin Kaltenbach, Geschäftsführer der
KALTENBACH.SOLUTIONS GmbH
zuletzt die Umsetzung der gewonnenen
Erkenntnisse – immer mit dem
Ziel, den betriebswirtschaftlichen Erfolg
des Unternehmens auszubauen.
Die KALTENBACH.SOLUTIONS
GmbH gibt es seit knapp drei
Jahren. Welche Geschichte steht
hinter der Gründung?
Kaltenbach: Ich komme aus einer
Familie technikbegeisterter Unternehmer,
die sich schon immer an den
Bedürfnissen des Marktes und der
Zeit orientiert haben. Diese Leidenschaft
für ständige Veränderung und
Verbesserung ist auch mein Antrieb.
Mein früheres Unternehmen hat den
Kunden neue Maschinen und Fertigungstechnologien
zur Verfügung
gestellt, mit denen sie ihre Herausforderungen
im Bereich der Anarbeitung
bewältigen konnten. Heute
bieten wir digitale Gesamtlösungen
an und steigern damit die Performance
bestehender Maschinenparks.
Aus dem Maschinenbau kommend
sind wir in die Welt der Digitalisierung
eingetaucht – das macht uns
einzigartig. Auf der Basis unseres fundierten
Branchenwissens bieten wir
kreative Lösungen mit höchstem betriebswirtschaftlichem
Nutzen.
Was sind die bisherigen Meilensteine
Ihrer jungen Unternehmensgeschichte?
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10 | 2020 17
Handel & Service
Deutschland
Kaltenbach: Ein großer Schritt war
die Markteinführung der MES-
Business-Lösung »Steel-Suite«. Seither
konnten wir zahlreiche namhafte
Konzerne und Mittelständler
als Kunden gewinnen. Aktuell
bereiten wir gerade den nächsten
Produkt-Launch vor. Dabei geht es
um das Schließen digitaler Lücken
zwischen ERP-Systemen und der Maschinenwelt.
In diesem Bereich sehen
wir noch viel Potenzial zur Effizienzsteigerung
und Kostensenkung.
Erzählen Sie uns kurz von Ihrem
Projekt »DASHBOARD«.
Kaltenbach: Das »Dashboard« ist in
Verbindung mit der »boosterBOX«
unser Premium-Produkt. Mit Hilfe der
Plug & Play-Lösung lässt sich die Performance
von Maschinen aller Hersteller
in übersichtlichen Dashboards
darstellen. Inzwischen haben wir so
schon bei über 100 Maschinen Transparenz
geschaffen. Dieser erste
Schritt ist die Basis für das Performance-Management
unserer Kunden. Die
»Aus unserer Sicht
ist die Digitalisierung
eine der großen positiven Entwicklungen
im Stahlhandel – sie
kann den Unternehmen dabei helfen,
individuell passende Lösungen
zu implementieren.«
Valentin Kaltenbach, Geschäftsführer der
KALTENBACH.SOLUTIONS GmbH
Implementierung erfolgt innerhalb
von wenigen Tagen – ganz ohne Vorlaufzeiten
und Sekundärkosten für
Projektleitung oder Schulungen.
Wagen wir abschließend einen
Blick in die Kristallkugel: Wie wird
die Digitalisierung den Stahlhandel
in den kommenden zehn Jahren
verändern?
Kaltenbach: Meiner Ansicht nach
kann man den Digitalisierungsprozess
einer Branche in drei Phasen einteilen.
Zuerst wird die Effizienz durch
den Einsatz digitaler Werkzeuge gesteigert.
Dazu gehört beispielsweise
die Ausweitung bestehender
ERP-Lösungen und der Einsatz
webbasierter Dienstleistungen. In
der zweiten Phase werden vorhandene
analoge Produkte mit digitalem
Mehrwert angereichert. Beispiele
hierfür wären im Stahlhandel
Smart Materials oder im Maschinenbau
Apps für Wartung und Instandhaltung.
In der dritten Phase wird der
Kern des Unternehmens digitalisiert.
Ich denke dabei an Plattformanbieter
wie booking.com für Übernachtungsmöglichkeiten
oder FreeNow für Mobilität
– und an den Weg, den mein
eigenes Unternehmen gegangen ist.
Es ist gut möglich, dass auch die
Stahlbranche diese Schritte durchläuft.
Wirtschaftliche Hochphasen
wirken dabei tendenziell verlangsamend,
Krisenzeiten eher beschleunigend.
www.kaltenbach-solutions.com
•
Fotos (2): KALTENBACH.SOLUTIONS GmbH
Beispiel-Darstellung des steelsuite-Dashboards
18 10 | 2020
Deutschland
Handel & Service
Klöckner & Co: Deutliche Erholung
im dritten Quartal
Handelshaus steigert erneut Umsatz über digitale Kanäle
Duisburg. Klöckner & Co hat im dritten Quartal dieses Jahres ein operatives Ergebnis (EBITDA) von
40 Millionen Euro erzielt. Das teilte der Stahlhändler mit. Damit bewegt sich der Konzern an der
oberen Grenze der zuvor gesetzten Prognosespanne.
Noch Ende September hatte
Klöckner & Co ein Ergebnis
von 30 bis 40 Millionen Euro in
Aussicht gestellt. Auch das Konzernergebnis
hat das Unternehmen im direkten
Jahresvergleich von -23 Millionen
(Q3 2019) auf -5 Millionen Euro
deutlich verbessert.
Als maßgeblich für diese Entwicklung
betrachtet Klöckner & Co seine
aktuellen Digitalisierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen
im Rahmen
des Transformationsprojekts
»Surtsey«. Mit dem Begriff spielt der
Konzern sinnbildlich auf die durch
eine Ausbruchsserie entstandene,
gleichnamige Vulkaninsel im Atlantischen
Ozean an, erklärte der Vorstandsvorsitzende
Gisbert Rühl in einer
Telefonkonferenz. »Die erste Welle
der Pandemie haben wir erfolgreich
bewältigt und für die zweite Welle
sind wir durch die Transformation und
das Projekt Surtsey gut gerüstet«,
zeigte Rühl sich sicher.
Prognose: EBITDA von 75 bis 95
Millionen Euro
Den über digitale Kanäle erzielten
Umsatzanteil konnte Klöckner & Co
nach eigenen Angaben weiter auf 42
Unterstützt durch die digitale Transformation
erzielte Klöckner & Co im
dritten Quartal ein EBITDA in Höhe von
40 Millionen Euro.
Prozent steigern. Den für das Jahresende
angegeben Zielanteil von 40
Prozent habe das Unternehmen damit
bereits übertroffen. Wesentlicher
Treiber dieses Wachstums, so das Unternehmen,
sei der Kloeckner Assistant
gewesen. Dabei handelt es
sich um eine durch künstliche Intelligenz
(KI) getriebene Applikation zur
Automatisierung des Vertriebs.
Foto: Shutterstock
Weiter gewachsen sei auch die offene
Industrieplattform XOM Materials.
Dessen kumulierter Brutto-
Warenwert habe im bisherigen Jahresverlauf
bereits 64 Millionen Euro
betragen, unter anderem dank der
neuen eProcurement-Lösung zur Automatisierung
des Beschaffungsprozesses.
Aufgrund der steigenden Covid- 19-
Infektionszahlen bleibe die Unsicherheit
im Hinblick auf die weitere
Absatzentwicklung im Jahr 2020 bestehen,
so Klöckner & Co. Zusätzlich
bedingt durch saisonale Effekte erwartet
der Konzern für das vierte
Quartal einen niedrigeren Absatz und
Umsatz als im Vorquartal. Dennoch
rechne er – aufgrund der fortgeschrittenen
Digitalisierung und der Umsetzung
von »Surtsey« – mit einem
EBITDA von 75 bis 95 Millionen Euro.
Der ab Mai 2021 amtierende Nachfolger
von Gisbert Rühl, Guido Kerkhoff,
ist nach eigenen Angaben
»positiv im Unternehmen aufgenommen«
worden. Derzeit erfahre er
einen »Übergang, wie er sein sollte«,
so Kerkhoff.
•
www.kloeckner.com
10 | 2020 19
Handel & Service
Marktbericht
Aussichten für Flachstahlpreise
weisen nach oben / mehr Risiken
Aufwärtsbewegung bei Langstählen deutlich verhaltener
Von Peter Fertig*
Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe stiegen nur marginal und verfehlten damit die
Erwartungen. Derweil konnten die Auftragseingänge im Bereich Eisen, Stahl und Ferrolegierungen
saison- und kalenderbereinigt zulegen. Die Stahlpreise sollten sich in den nächsten Wochen
weiter erholen.
Mit dem Beginn des vierten
Quartals stellt sich für viele
Akteure an den Stahlmärkten
die Frage, wie es mit den
Preisen nicht nur in den folgenden
Wochen, sondern auch im Jahr 2021
weitergehen wird. Für die Flachstahlpreise
bleiben die Prognosen
der quantitativen Modelle von MBI
Research optimistisch und sagen einen
Anstieg bei Warmbreitband
und Feinblech voraus. Auch in den
restlichen Monaten dieses Jahres
sollte der Preisanstieg über 5 Prozent
hinausgehen. Beim
»Stahl Tag 2020« stellte MBI Research
die Prognosen für das nächste
Jahr vor. Sowohl bei den Preisen
im Hoch und Tief sowie beim Jahresdurchschnitt
werden höhere Werte
als in diesem Jahr erwartet.
EUR/t
600
550
500
450
400
350
300
Warmbreitband (l.S.)
Index der Profitabilität deutlich
gestiegen
Die Erholung der Flachstahlpreise
hat sich beschleunigt. Der Preis für
Warmbreitband ex Werk legte zu,
während es bei Feinblech am Kassamarkt
nur verhältnismäßig gering
nach oben ging. Der Index von MBI
Research für die Profitabilität beim
klassischen Hochofenverfahren hat
sich erholt, liegt jedoch noch immer
im negativen Bereich. Die Stahlproduzenten
könnten also nicht nur
die Kostenbelastungen an die Verbraucher
weitergeben, sondern
auch noch weitere Preiserhöhungen
durchsetzen.
Verhaltene Preisaussichten
Bei den Langstahlprodukten sind die
Preisaussichten verhalten. Hier zeigen
Preis für Warmbreitband dürfte nun stärker
der Kostenentwicklung folgen
2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Produktionskostenindex 6 Wochen Vorlauf (r.S.)
120
110
100
90
80
70
60
50
40
Index
die Modellprognosen nur ein moderates
Plus. Bei der Preisentwicklung
im Jahr 2021 geht MBI Research jedoch
auch in diesem Segment von
deutlich höheren Preisen im Jahresmittel
aus.
Spürbar verlangsamte
Konjunkturerholung
Die Daten zum Auftragseingang und
der Produktion der deutschen Industrie
im Juli haben die Erwartungen
der Bankvolkswirte enttäuscht, unter
anderem da die Bestellungen im Vormonatsvergleich
nur geringfügig zunahmen.
Die Erholung der Konjunktur
nach dem Ende des »Lockdowns«
hat sich also spürbar verlangsamt.
Aber für die Stahlbranche erfolgte im
Juli eine Wende, die noch Auswirkungen
auf die Preisentwicklung, insbesondere
bei Flachstahl, haben könnte.
Stahlerzeuger konnten an
Verhandlungsmacht zulegen
Auf saison- und kalenderbereinigter
Basis stieg der Auftragseingang
im Bereich Eisen, Stahl und Ferrolegierungen
um 26,2 Prozent
gegenüber Juni, während die Produktion
nur um 9,6 Prozent zunahm.
Hierdurch lag der Index für
den Auftrags eingang wieder über
dem der Produktion. Die Wirtschaftsvereinigung
Stahl berichtete
für Juli sogar einen Rückgang der
Rohstahlerzeugung um 2,1 Prozent
auf 2,42 Millionen Tonnen. Hierdurch
konnten die Stahlerzeuger an
20 10 | 2020
Marktbericht
Handel & Service
Verhandlungsmacht zulegen und
steigende Preise durchsetzen.
Die Lage der Industrie verbessert sich in der Eurozone,
was für höhere Stahlpreise spricht
Einkaufsmanagerindizes im
Zeichen der Pandemie
65
60
75
50
Die ersten Wirtschaftsindikatoren
für September fallen gemischt aus.
Bei den vorläufigen Schätzungen
für die Indizes der Einkaufsmanager
kam es im Verarbeitenden Gewerbe
für Deutschland zu einem Anstieg
von 52,2 auf 56,6 Punkte, aber der
Index für den Dienstleistungssektor
fiel von 52,5 auf 49,1 Punkte und
liegt somit wieder unter der kritischen
Schwelle. Ähnlich waren die
Tendenzen für die Eurozone. Die
positive Entwicklung im Industriebereich
spricht für weiter steigende
Stahlpreise, insbesondere bei Flachstahl.
Index
55
50
45
40
35
30
160
2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020
PMI Manufacturing Eurozone Vorlauf 1 Monat (l.S.)
Warmbreitband Deutschland %Preisänderung ggü. vor 12 Monaten (r.S.)
Wohl nur temporärer Rückgang bei Betonstahl in China
und wenig Entlastung bei Eisenerz
25
0
-25
-50
-75
-100
-125
4500
%
Schärfere Corona-Maßnahmen
würden Rückschlag für Stahlnachfrage
bedeuten
Der Rückgang beim Index der Einkaufsmanager
im Dienstleistungsbereich
dürfte in erster Linie eine
Folge der wieder steigenden Fallzahlen
neuer Corona-Infektionen in
Deutschland, aber insbesondere im
benachbarten Ausland sein. Dies
führt zumindest regional zu wieder
schärferen Maßnahmen, jedoch
wollen die Regierungen landesweite
Restriktionen vermeiden, könnten
aber im Rahmen der zweiten
Welle doch dazu gezwungen werden.
Dies würde auch für die Stahlnachfrage
einen Rückschlag bedeuten.
Eine schnelle Verfügbarkeit
eines wirkungsvollen Mittels gegen
Covid-19 könnte dieses Risiko
erheblich reduzieren.
US-Präsidentschaftswahlen
gelten als zusätzliches Risiko
für Stahlpreisentwicklung
Ein weiteres Risiko für die Entwicklung
der Stahlpreise ist die US-
Präsidentschaftswahl. In den Umfragen
führt noch Joe Biden als
USD/t
140
120
100
80
60
40
2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Heraus forderer, aber mit dem Tod
einer Richterin am obersten Gericht
sind die Karten neu gemischt worden.
Für Un sicherheit sorgt dabei
auch, wie sich Donald Trump im Fall
einer Niederlage verhalten und wie
der Supreme Court bei einer Klage
entscheiden wird – etwa wegen
Manipulationen einer Briefwahl.
Sollte Donald Trump eine zweite
Amtszeit erhalten, dann könnten
die Spannungen mit China eskalieren.
Eine komplette Separierung
beider Volkswirtschaften dürfte
nicht ohne negative Folgen für das
globale Wirtschaftswachstum bleiben.
Chinas Wirtschaft entwickelt
Eisenerz SGX-Frontmonat (l.S.)
SHFE Betonstahl Terminkontrakt (r.S.)
4000
3500
3000
2500
2000
1500
sich zwar positiv, und die Industrieproduktion
stieg im August um
5,6 Prozent im Vorjahresvergleich.
Dennoch kam es zu einem temporären
Anstieg der Lagerbestände an
Betonstahl, was zu sinkenden Notierungen
bei den Terminkontrakten
auf Stahl an der Shanghai Futures
Exchange (SHFE) führte. Aber auch
bei Eisenerz gaben die Preise am
Terminmarkt wieder nach. Dies
könnte eine kurzfristige Konsolidierung
darstellen. Beim Index von MBI
Re search für die Produktionskosten
ist deshalb auch eine Stabilisierung
oder leichte Korrektur möglich. •
*Der Autor ist Senior Analyst beim
Informationsdienstleister MBI.
CNY/t
10 | 2020 21
Handel & Service
International
Foto: Shutterstock
Pittsburgh, Pennsylvania. Experten zufolge könnte ein Sieg in diesem US-Bundesstaat über den Ausgang der Wahl entscheiden.
US-Wahlkampf: Trump und Biden
umwerben Amerikas Stahlarbeiter
USA reduzieren brasilianische Einfuhrkontingente für Stahlhalbzeuge
von 350 000 auf 60 000 Tonnen – angeblich wegen Covid-19
New York. Trotz der Covid-19-Pandemie reisten US-Präsident Donald Trump und sein Herausforderer
Joe Biden im Vorfeld der US-Wahl wiederholt in das einstige Stahlzentrum Pittsburgh in
Pennsylvania. Beide vermieden es, von den internen Problemen der Stahlbranche zu sprechen.
Trump hat der Stahlindustrie acht Wochen vor dem Wahltag weiteren Importschutz beschert.
Von unserer New Yorker Korrespondentin Brigitte Nacos
In ihrem knapp 100 Sekunden langen
Wahlkampf-Video »Gebrochene
Versprechen« erinnerte die Gewerkschaft
»United Steelworkers
(USW)« in den Wochen vor den
November-Wahlen an Trumps Versprechen
im Wahlkampf vor vier Jahren
und als Präsident: eine neue Blütezeit
für die Stahlindustrie und
neue Stahlarbeiterjobs mit hohen
Löhnen. Dann erschienen die Namen
von ganz oder teilweise geschlossenen
Stahlwerken auf dem Bildschirm,
während ein Ticker die Zahl von
12 000 entlassenen Arbeitern anzeigte.
Die USW erklärte ihre Unterstützung
für Biden. Unternehmensbosse
und der Stahlindustrie-Dachverband
»American Iron and Steel Institute
(AISI)« zeigten sich hingegen im
Wahlkampf neutral. Lourenco Gon-
22 10 | 2020
International
Handel & Service
calves, der CEO von Cleveland-Cliffs,
der das integrierte Stahlunternehmen
»AK Steel« erwarb, gab sich diplomatisch:
Egal ob unter Biden oder Trump
– in jedem Fall hätten Stahlhersteller
auch künftig Schutz vor unfairen
Importen, erklärte er auf einer
Online-Konferenz.
USW: Unterstützung für Biden
Obwohl die Zahl der Stahlarbeiter
lediglich circa 83 000 beträgt, umwarben
der amtierende US-Präsident und
sein Herausforderer diese Wählergruppe
besonders intensiv. Trotz der
Covid-19-Pandemie reisten beide –
Biden mit und Trump ohne Gesichtsmaske
– wiederholt in das einstige
Stahlzentrum Pittsburgh in Pennsylvania.
Vor vier Jahren gewann Trump in
diesem Bundesstaat mit 44 000 Stimmen
mehr als Hillary Clinton. In der
letzten Phase dieses langen Wahlkampfes
lag Biden in den Meinungsumfragen
vorn. Experten zufolge
könnte ein Sieg in diesem Bundesstaat
über den Ausgang der Wahl
entscheiden. Auch die anderen Staaten
mit maßgeblicher Stahlproduktion,
Ohio und Michigan, sind hart umkämpft.
Trotz der Pro-Biden-Position
der USW ist Trump bei einem Teil der
Stahlarbeiter nach wie vor populär.
Im Gegensatz zu Biden konnte
Trump Wahlgeschenke verteilen. Bei
einem Wahlkampfstopp in Duluth,
Minnesota, wies Vizepräsident Mike
Pence darauf hin, dass der US-Präsident
die Wiedereröffnung der Eisenerzförderung
im Superior National
Forest genehmigt habe. In diesem Teil
Minnesotas ist jedwede Wirtschaftsbelebung
willkommen.
»Schutz vor unfairen Importen«
Acht Wochen vor dem Wahltag hat
Trump der Stahlindustrie weiteren
Importschutz beschert: Er hat die brasilianischen
Einfuhrkontingente für
Stahlhalbzeuge für den Rest dieses
Jahres von 350 000 auf 60 000 Tonnen
reduziert – angeblich wegen der Covid-19-Pandemie.
Die Kontingente
für andere Stahleinfuhren aus Brasilien
bleiben hingegen in Kraft. Zudem
hat Washington ein Arrangement
mit Mexiko erreicht, demzufolge
der Nachbar im Süden bis Mitte
2021 alle Ausfuhren von Standardrohren,
mechanischen Rohren und
Halbzeugen in die USA kontrolliert.
Die Sonderkontrollen sollen versichern,
dass diese Produkte nicht in
China hergestellt wurden. Offensichtlich
begünstigen diese Regelungen
mit Brasilien und Mexiko Hersteller
der benannten Produkte in Pennsylvania
und North Carolina – beides
Bundesstaaten, in denen Trump und
Biden sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen
liefern.
Kevin Dempsey, der amtierende
CEO von AISI, dankte Trump für die
Zusammenarbeit mit der Stahlindustrie.
Gleichzeitig malte Dempsey ein
düsteres Bild von der Branche in der
anhaltenden Covid-19-Krise. Die
Stahlproduktion sei in den ersten acht
Monaten dieses Jahres 20 Prozent
niedriger als im Vergleichszeitraum
des Vorjahres, und die Kapazitätsnutzung
von 66 Prozent sei 15 Prozent
niedriger als in den Vergleichsmonaten
2019.
Regelungen mit Brasilien und
Mexiko
Anders als Hillary Clinton, die vor vier
Jahren insbesondere die Arbeiter im
Rostgürtel des Landes als traditionelle
Demokraten im Wahlkampf weitgehend
ignonierte und ins Trump-
Camp trieb, versuchte Biden von Beginn
seiner Kandidatur an, die
ehemaligen Demokraten in den früheren
Industrie-Hochburgen zurückzugewinnen.
Als Biden in der gleichen
Woche wie Trump nach Michigan
reiste, versprach er insbesondere
Stahl-und Autoarbeitern, dass er als
Präsident vom ersten Tag an amerikanische
Stellen schützen und das
Outsourcing von Jobs nach Übersee
mit Extra-Steuern bestrafen werde.
Unternehmen, die stillgelegte Werke
wiedereröffnen und ihre Produktion
ins Inland zurückbringen, sollen Bidens
Plan zufolge mit Steuervergünstigungen
belohnt werden. Kandidat
Biden wiederholte seine Versicherung,
dass in seiner Präsidentschaft
endlich eine massive Infrastruktur-
Erneuerung finanziert werde.
Trump machte bei seinen Stopps
immer wieder »unfaires« Handelsgebahren
ausländischer Unternehmen
und Regierungen sowie Covid-19 für
Probleme in der Stahlindustrie verantwortlich.
Seine Handelspolitik, so versicherte
er in jeder Wahlkampfrede,
habe jahrzehntelange Fehler seiner
Vorgänger wettgemacht und einen
beispiellosen Wirtschaftsaufschwung
erreicht.
Stahlproduktion um
20 Prozent eingebrochen
Während Biden seinen Wahlgegner
Trump für seine Fehlschritte im Kampf
gegen Covid-19 bei jeder Gelegenheit
scharf kritisierte, schien er wie der
US-Präsident einer protektionistischen
Handelspolitik das Wort zu reden.
Anstatt jedoch wie Trump andere
Regierungen und ausländische
Unternehmen anzugreifen, konzentrierte
er seine Vorschläge auf Maßnahmen
im Washingtoner Polit-
Establishment und in den Chefetagen
der amerikanischen Unternehmen.
Weder Trump noch Biden sprachen
von den internenen Problemen der
Stahlbranche, die ihre Kapazitäten
Jahr für Jahr ausbaut. Allein die Kapazität
für die Produktion von Stahlblechen
soll innerhalb der nächsten
zwei Jahre um weitere 20 Prozent
wachsen, während es keine definitiven
Pläne gibt, alte und ineffiziente
Werke zu schließen.
•
10 | 2020 23
Industrie & Technologie
Deutschland
Grab eines Hundes. Rund 50 Prozent
der Hunde und Katzen werden in
Deutschland auf Privatgrundstücken
beerdigt. Etwa 10 000 Hunde und
Katzen werden pro Jahr auf Tierfriedhöfen
beigesetzt.
Foto:Shutterstock
Verpackungsstahl füllt eine
Marktlücke im Heimtierbedarf
Tierurnen aus Weißblech machen Keramik und Co Konkurrenz
Andernach. Bestanden Tierurnen bislang vor allem aus Keramik oder Edelstahl, gibt es nun mit
der Tierurne aus Weißblech eine Alternative. Hinter diesem Trend steht die Österreichische Blechwarenfabrik
Pirlo. Den für die Urnen benötigten Verpackungsstahl erhält sie von thyssenkrupp
Rasselstein, Deutschlands einzigem Weißblechhersteller.
Der Heimtierbedarf ist in Europa
ein Milliardenmarkt. Denn
immer mehr Menschen entscheiden
sich für ein Haustier.
Spitzenreiter ist Großbritannien:
Im Jahr 2017 wurden dort nach
Informationen der Frankfurter
Allgemeinen Zeitung 5,3 Milliarden
Euro für die Haustierhaltung
ausgegeben, gefolgt von
Deutschland mit 4,8 Milliarden
Euro und Frankreich mit
4,6 Milliarden Euro. In vielen großen
Ländern wie Spanien und Polen stiegen
die Ausgaben seit 2008 zwischen
50 und mehr als 100 Prozent. Doch
Haustierbesitzer investieren nicht nur
Das Unternehmen Österreichische
Blechwarenfabrik Pirlo bringt erstmals
Tierurnen aus Weißblech in Europa auf
den Markt.
zu Lebzeiten in ihre tierischen Mitbewohner.
Die emotionale Bindung ist
oft groß, eine würdevolle Ruhestätte
nach dem Tod des Tieres
ist für viele Haustierbesitzer sehr
wichtig.
Steigende Nachfrage nach
Tierurnen
Laut Bundesverband der Tierbestatter
werden in Deutschland
rund 50 Prozent der Hunde und
Katzen auf Privatgrundstücken beerdigt.
Etwa 10 000 Hunde und Katzen
werden pro Jahr auf Tierfriedhöfen
beigesetzt. Da die Möglichkeit der
Erdbestattung im eigenen Garten
Foto: Österreichische Blechwarenfabrik Pirlo GmbH & Co. KG
24 10 | 2020
Deutschland
Industrie & Technologie
oder auf Tierfriedhöfen für viele
Heimtierbesitzer nicht besteht, gewinnt
die Einäscherung des vierbeinigen
Freundes zunehmend an Beliebtheit.
Folgerichtig steigt auch die Nachfrage
nach Tierurnen. Besonders beliebt
sind Modelle, die nicht auf den
ersten Blick als Urne erkennbar sind,
sondern stattdessen ein Dekorationsobjekt
oder sogar Kunstwerk darstellen.
Dies können beispielsweise Urnen
in Tierform oder in künstlerischen
Formen wie Kugeln, Pyramiden oder
Herzen sein, oft individualisiert mit
Namen und Datum. »Waren die Tierurnen
bisher vorrangig aus Keramik
oder Edelstahl, so macht nun ein Newcomer
von sich reden – die Tierurne
aus Weißblech. Erkannt und vorangetrieben
hat diesen Trend das Unternehmen
Österreichische Blechwarenfabrik
Pirlo GmbH & Co. KG, das erste
Unternehmen, das Tierurnen aus
Weißblech in Europa auf den Markt
gebracht hat«, teilt die thyssenkrupp
Rasselstein GmbH mit. Der Stahlproduzent
ist als Lieferant des zur Herstellung
des Tierurnenrumpfes und
-deckels eingesetzten Verpackungsstahls
mit im Boot.
Aber warum Weißblech? Die Vorteile
liegen für Volker Schöffel, Leiter Produktentwicklung
bei Pirlo, auf der
Hand: »Weißblech ist hochwertig,
direkt bedruckbar, nachhaltig und
Hintergrund
thyssenkrupp Rasselstein
Die thyssenkrupp Rasselstein GmbH gehört zu den global führenden
Anbietern von hochwertigem, mit Präzision gefertigtem Verpackungsstahl.
Am Standort in Andernach, Deutschland – der weltweit größten
Produktionsstätte dieser Art – werden nach Unternehmensangaben
jährlich rund 1,5 Millionen Tonnen Verpackungsstahl hergestellt. 2 400
Mitarbeiter bedienen in einer Vielzahl von Märkten circa 400 Kunden in
80 Ländern – von Herstellern von Lebensmittel- und Tiernahrungsdosen
über Hersteller von Getränke- und Aerosoldosen, Behältern für chemisch-technische
Füllgüter sowie von Kronkorken und Drehverschlüssen.
Expertenteams in Service, Vertrieb und der technischen Kundenberatung
vervollständigen das Produktportfolio.
kostenseitig für Tierhalter attraktiv.
Ein Pluspunkt liegt in der schnellen,
industriellen Produktion von bis zu
120 gefertigten Tierurnen pro Minute.«
Die von Pirlo angebotene Urne
hat eine zylindrische Form, verfügt
über einen expandierten Rumpf und
einen Deckel mit Schraubverschluss.
»Diese Art der Blechverschraubung
können nur sehr wenige Anbieter
herstellen«, so Schöffel.
Hohes Dehnvermögen und
eine gute Tiefziehfähigkeit
Der stark expandierte Rumpf und der
Schraubverschluss der Tierurne sind
nach Informationen von thyssenkrupp
Rasselstein nicht aus Standardweißblech
herstellbar. »Wir liefern
Pirlo für seine Dose unseren Rasselstein
High Formability Steel, da dieser
über ein besonders hohes Dehnvermögen
sowie eine gute Tiefziehfähigkeit
verfügt. Das sind Materialeigenschaften,
die die Herstellung der Tierurne
überhaupt erst ermöglichen«,
erklärt Jürgen Bracht, Leiter Vertrieb
Deutschland und Österreich bei der
thyssenkrupp Rasselstein GmbH.
Nach intensiver Entwicklungsarbeit,
in der neben der Auswahl des erforderlichen
Materials unter anderem
spezielle Werkzeuge bei Pirlo entwickelt
sowie verschiedene Designs getestet
wurden, liegen nun erste serienreife
Muster vor. Dieses Beispiel zeigt
einmal mehr die vielseitige Anwendbarkeit
von Weißblech.
www.thyssenkrupp-steel.com
•
10 | 2020 25
Handel & Service
Deutschland
thyssenkrupp: Stabilisierung im
vierten Quartal erwartet
Geschäfte in den ersten neun Monaten 2019/2020 klar unter Vorjahr
Essen. Die Geschäftsentwicklung von thyssenkrupp war in den ersten neun Monaten des laufenden
Geschäftsjahres maßgeblich von den Auswirkungen der Corona-Pandemie beeinträchtigt.
Wie der Konzern mitteilte, war die Produktion in vielen Geschäftsbereichen durch zeitweise
Werksschließungen bei Kunden zu Beginn des dritten Quartals nahezu zum Erliegen gekommen.
Stark in Mitleidenschaft gezogen wurden die von der Automobilindustrie abhän gigen Werkstoffund
Komponentengeschäfte, hinzu kamen strukturelle Herausforderungen im Stahlbereich.
Vor diesem Hintergrund sei der
Auftragseingang in den ersten
neun Monaten des laufenden
Geschäftsjahres im Vergleich
zum Vorjahr um 19 Prozent auf
19,8 Milliarden Euro zurückgegangen,
so thyssenkrupp. Der Umsatz sei um
15 Prozent auf 21,6 Milliarden Euro
gefallen.
Strukturelle Herausforderungen
belasten den Stahlbereich
Trotz der zügig eingeleiteten Gegenmaßnahmen
im Zuge der Corona-
Pandemie habe das Bereinigte EBIT
nach neun Monaten mit -1 122 Millionen
Euro deutlich unter Vorjahr
(42 Millionen Euro) gelegen. Allein
auf das von der Pandemie besonders
betroffene dritte Quartal sei ein Bereinigtes
EBIT von -679 Millionen
Euro entfallen.
Die Geschäftsentwicklung bei Steel
Europe war nach Informationen von
thyssenkrupp weiterhin durch die äußerst
herausfordernde Lage im Stahlmarkt
gekennzeichnet. Die bereits im
März spürbar gesunkene Nachfrage
aus der Automobilindustrie brach im
Verlauf des dritten Quartals zunehmend
auch durch rückläufige Bestellmengen
seitens anderer Industriekunden
weiter ein. Stabil entwickelte
sich der Verpackungsstahl. In der
Summe lagen Auftragseingang und
Umsatz nach neun Monaten um 24
beziehungsweise 20 Prozent unter
Vorjahr. Das Bereinigte EBIT rutschte
durch die rückläufigen Versandmengen
und den anhaltenden Kostendruck
weiter in die Verlustzone und
betrug -706 Millionen Euro nach
77 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Materials Services bekam thyssenkrupp
zufolge die pandemiebedingt
schwache Nachfrageentwicklung und
Preisrückgänge in nahezu allen Produktsegmenten
insbesondere im dritten
Quartal weiter zu spüren. Negative
Effekte kamen aus der temporären
Schließung des italienischen
Edelstahlwerkes AST ab der zweiten
Märzhälfte. Auftragseingang und
Umsatz entwickelten sich rückläufig,
jeweils um 18 Prozent.
Corona-Folgen bei Automotive
Technology besonders deutlich
Bei Automotive Technology seien die
Folgen der Corona-Pandemie besonders
deutlich, so thyssenkrupp. Auftragseingang
und Umsatz gingen
demnach in den ersten neun Monaten
um 14 beziehungsweise 12 Prozent
gegenüber dem Vorjahr zurück.
Bei Industrial Components verringerten
sich Auftragseingang und Umsatz
um 21 beziehungsweise 17 Prozent.
Plant Technology konnte seinen
Umsatz in den ersten neun Monaten
um 6 Prozent steigern. Der Auftragseingang
bei Marine Systems
ging um 7 Prozent zurück. Auch der
Umsatz fiel um 9 Prozent. Das als
nicht fortgeführte Aktivität ausgewiesene
Aufzuggeschäft verzeichnete
in den ersten neun Monaten einen
Auftragseingang und Umsatz auf
Vorjahres niveau.
Umsatz nach neun Monaten
15 Prozent unter Vorjahr
Für das vierte Quartal erwartet
thyssenkrupp mit möglicher Ausnahme
von Steel Europe in nahezu allen
Geschäften eine stabile Entwicklung
oder eine leichte Verbesserung im
Vergleich zum Vorquartal. »Dennoch
wird mit einem negativen Bereinigten
EBIT der fortgeführten Aktivitäten
im mittleren bis höheren dreistelligen
Millionen-Euro-Bereich gerechnet.
Für das Gesamtjahr ist damit ein
negatives Bereinigtes EBIT zwischen
1,7 Milliarden Euro und 1,9 Milliarden
Euro wahrscheinlich. Der Ergebnisrückgang
gegenüber dem Vorjahr
(fortgeführte Aktivitäten: -110 Millionen
Euro) ist dabei stark durch den
hohen Verlust im Stahlbereich von bis
zu gut einer Milliarde Euro beeinflusst
(Vorjahr, Steel Europe:
31 Millionen Euro)«, prognostiziert
thyssenkrupp.
www.thyssenkrupp.com
•
26 10 | 2020
Produkte
Handel & Service
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10 | 2020 27
Industrie & Technologie
International
Swiss Steel Group: Q2 2020 stark
betroffen von Covid-19
Absatzmenge sank im zweiten Quartal 2020 auf 301 Kilotonnen von
486 Kilotonnen im Vorjahresquartal
Luzern/Schweiz. Die Finanzzahlen der Swiss Steel Group (ehemals SCHMOLZ + BICKENBACH) im
zweiten Quartal 2020 waren massiv gezeichnet von der COVID-19-Krise, der durch Produktionsstillstände
verursachte Nachfragerückgang zeigt sich in reduzierten Absatzmengen und Umsatz.
Das Unternehmen meldete um 38,1 Prozent geringere Absatzmengen von 301 Kilotonnen im Vergleich
zu 486 Kilotonnen im zweiten Quartal 2019. Der Umsatz sank demnach um 41,8 Prozent von
808 Millionen Euro auf 470 Millionen Euro, das bereinigte EBITDA fiel negativ aus.
Im zweiten Quartal 2020 wurde mit
301 Kilotonnen um 38,1 Prozent
weniger Stahl abgesetzt als im Vorjahresquartal
(Q2 2019: 486 Kilotonnen).
Dieser Rückgang war getrieben
von um 42,3 Prozent geringeren Absatzmengen
bei Qualitäts- & Edelbaustahl.
Grund dafür ist der starke Nachfragerückgang
aus der Automobilindustrie,
der sich vor allem in dieser
Produktgruppe auswirkte. In den
beiden anderen Produktgruppen
RSH-Stahl (rost-, säure- und hitzebeständiger
Stahl) und Werkzeugstahl
wurden zwar auch geringere Mengen
verkauft als im gleichen Quartal des
Vorjahrs, allerdings mit weniger starken
Rückgängen von 28,3 Prozent
beziehungsweise 22,2 Prozent«, teilte
die Swiss Steel Group mit.
Negative Preisentwicklung und
gesunkene Absatzmenge
Der durchschnittliche Verkaufspreis je
Tonne Stahl lag nach Unternehmensinformationen
im zweiten Quartal
2020 bei 1 561,1 Euro und war damit
um 6,1 Prozent niedriger als im Vorjahresquartal.
Der Rückgang sei vor
allem auf geringere Schrott- und Legierungszuschläge,
aber auch auf
niedrigere Basispreise als im Vorjahr
zurückzuführen, hieß es.
»Die negative Preisentwicklung sowie
die gesunkene Absatzmenge
führten zu einem Umsatz von
469,9 Millionen Euro, was um 41,8 Prozent
geringer als im Vorjahresquartal
war. Der Rückgang fiel dabei am
stärksten bei der Produktgruppe Qualitäts-
& Edelbaustahl mit 50,1 Prozent
aus. Der Umsatz mit RSH-Stahl sank
um 33,6 Prozent, jener mit Werkzeugstahl
um 34,2 Prozent«, so die Swiss
Steel Group. Geografisch betrachtet
habe man in allen Regionen der Welt
einen zweistelligen Umsatzrückgang
gegenüber dem Vorjahresquartal hinnehmen
müssen.
Zweistelliger Umsatzrückgang
in allen Regionen
Das um Einmaleffekte bereinigte
EBITDA lag eigenen Angaben zufolge
mit -45,8 Millionen Euro deutlich unter
dem Wert des Vorjahresquartals.
Die Einmaleffekte beliefen sich auf
7,9 Millionen Euro und seien auf Beratungsleistungen
im Rahmen von
Effizienzsteigerungsprogrammen sowie
Restrukturierungsmaßnahmen
zurückzuführen. Die Einmaleffekte
eingeschlossen, sank das EBITDA auf
-53,7 Millionen Euro. Damit einhergehend
sank die bereinigte EBITDA-
Marge auf -9,7 Prozent und die
EBITDA- Marge auf -11,4 Prozent.
»Das Hauptaugenmerk der Swiss
Steel Group wird eigenen Angaben
zufolge 2020 weiterhin und noch verstärkt
auf den kurzfristigen Liquiditätssicherungsmaßnahmen
liegen,
»um die Covid-19-Krise und den daraus
resultierenden Nachfrageeinbruch
in der Automobilindustrie, dem
Maschinen- und Anlagebau sowie der
Öl- und Gasindustrie sicher zu bewältigen.
Im Rahmen der strukturellen
Verbesserungen wird der Fokus auf
der konsequenten Exekution und
Umsetzung des Transformationsplans
liegen«, erklärte die Swiss Steel
Group.
Kurzfristige Liquiditätssicherung
im Fokus
Ein weiterer Fokus liege auf der Sicherung
der mittel- bis langfristigen
Finanzierung. Dabei sei vorgesehen,
weitere staatliche Hilfsprogramme zu
nutzen. Während die Swiss Steel
Group in Frankreich für eine der Business
Units bereits staatlich garantierte
Kredite erhalten habe, seien
weitere Kredite in Frankreich, in der
Schweiz und in Deutschland in fortgeschrittenem
Stadium.
»Aus heutiger Sicht erwarten wir
frühestens im Laufe des vierten Quartals
eine vorsichtige Erholung auf tiefem
Niveau«, so die Swiss Steel Group.
Es zeichne sich allerdings ab, dass das
negative bereinigte EBITDA bis zum
Ende des Jahres 2020 saisonal und
durch das Marktumfeld bedingt nicht
aufgefangen werden könne.
www.schmolz-bickenbach.com
•
28 10 | 2020
International
Industrie & Technologie
Granshot für Böhler Edelstahl
Stahlerzeuger bestellt Anlage zur Metallgranulierung
Kapfenberg/Österreich. voestalpine Böhler Edelstahl hat den
Maschinenbauer UHT mit der Lieferung einer Granshot-Anlage
zur Metallgranulierung beauftragt, die in das neue Spezialstahlwerk
im österreichischen Kapfenberg integriert werden soll.
Durch Verfestigung in Wasser
wandelt die Granshot-
Metallgranulierung flüssiges
Metall in Granulat um. Die neue Anlage
in Kapfenberg wird nach Angaben
von UHT mit der neu entwickelten
Rotating-Tundish-Technologie ausgestattet.
»Wenn der Tundish (Verteiler)
rotiert wird, verteilt sich das Metall
durch Düsenauslässe in radialer Richtung
über die Wasseroberfläche. Diese
neue Granulierungstechnologie, die
entwickelt wurde, um die Granulateigenschaften
zu verbessern, eignet
sich besonders für die Granulierung
von Stahl und Ferrolegierungen«, teilt
das Unternehmen UHT mit, das eine
komplette Anlage einschließlich Verfahrenstechnik
und Automatisierung
nach Kapfenberg liefern wird.
Neue Granulierungstechnologie
Das neue Spezialstahlwerk in Kapfenberg
soll rund 205 000 Tonnen Hochleistungsstähle
produzieren, insbesondere
für die internationale Luftfahrt-
und Automobilindustrie sowie
für den Öl- und Gassektor. UHT - Uvån
Die Granshot-Anlage zur Metallgranulierung
im neuen Spezialstahlwerk in
Kapfenberg soll 2021 in Betrieb gehen.
Hagfors Teknologi AB ist ein schwedisches
Maschinenbauunternehmen
und ein Anbieter von metallurgischen
Prozessen und Technologien für die
Eisen-, Stahl-, Edelstahl- und Ferrolegierungsindustrie.
•
www.uht.se
Abbildung: UHT
Anarbeitung in Perfektion.
www.universal-stahl.com
UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH
Hauptsitz Neuss
Duisburger Straße 26, 41460 Neuss
Tel.: +49 2131 185-0
Hannover Tel.: +49 511 21996-0
Fax: +49 2131 185-444
Nürnberg Tel.: +49 911 37751-0
info@universal-stahl.com
Zwickau Tel.: +49 375 35380-0
10 | 2020 29
Industrie & Technologie
Branche im Fokus
Robotik: Effiziente Treiber der
wirtschaftlichen Erholung
Steigende Nachfrage nach Robotersystemen verzeichnet
Frankfurt/Main. Wie arbeitet
die Industrie der Zukunft? Eine
Antwort auf die Frage liefert
die Robotik, denn die automatisierten
Lösungen sind bereits
heute ein gängiges Bild
in der modernen Produktion.
Ein Trend, der sich fortführen
wird, meint die Organisation
»International Federation of
Robotics (IFR)« – und weist
darauf hin, dass Unternehmen
auch zu Zeiten des wirtschaftlichen
Abschwungs für das
entsprechende Know-how
sorgen müssen.
Von unserem Redakteur
Niklas Reiprich
Effiziente Prozesse: In einigen Wirtschaftszweigen hat sich die Robotik bereits vollständig
etablieren können, beispielsweise im Automobilbau. Wie das Bild zeigt, gibt
es aber auch in der Stahlindustrie Potenziale.
Foto: Kuka
Ob ein Industrieunternehmen
wettbewerbsfähig aufgestellt
ist, entscheidet sich
heutzutage maßgeblich daran, wie
effizient dessen Produktionsprozesse
gestaltet sind. So werden Informationen
aus der Produktion vernetzt, die
Anlagen intelligenter und flexibler
und die Produkte können – datengestützt
– bereits während der Fertigung
über ihren vollständigen Lebenszyklus
betrachtet werden. Damit
all das funktioniert, bedarf es hochentwickelte
Technologien, vor allem
im Bereich der Automatisierung.
Ein Top-Treiber auf diesem Weg ist
der Einsatz von Industrie-Robotern.
Ihnen wird eine »entscheidende Rolle
in der Digitalisierung der Industrie«
zugeschrieben, etwa von der International
Federation of Robotics (IFR).
Die Organisation betont, die roboterbasierte
Automatisierung liefere die
Lösung für zahlreiche gegenwärtige
Herausforderungen, die sich nicht zuletzt
aus den sich rasant verändernden
Trends aus der Industrie ergeben.
Schlüsseltechnologie mit
derzeitigem Dämpfer
Nach wie vor befinden sich viele Abnehmer
der Robotik im wirtschaftlichen
Tiefflug. So meldet der Fachverband
Robotik und Automation innerhalb
des Verbands Deutscher
Maschinen und Anlagenbau (VMDA),
dass die aus Vorjahren bekannte
Herbstbelebung der Branche im laufenden
Jahr ausgeblieben sei. »Nach
einem Jahrzehnt der Rekorde muss
auch unsere Innovations- und Wachstumsbranche
aufgrund der schwierigen
weltwirtschaftlichen Lage nun
einen deutlichen Dämpfer hinnehmen«,
sagt Wilfried Eberhardt, Vorsitzender
von VDMA Robotik und
Automation und Marketingchef der
Kuka AG. Der Geschäftsführer des
VDMA-Fachverbands, Patrick
Schwarzkopf, sieht in dem Bereich
jedoch weiterhin eine Schlüsseltechnologie
für die Optimierung der Produktion.
»Als Garant für hohe Qualitäts-
und Nachhaltigkeitsstandards
wird die Robotik und Automation
auch in Zukunft eine zentrale Rolle
spielen und mittelfristig auf ihren
Wachstumskurs zurückkehren«, so
Schwarzkopf.
Auch in der Stahlindustrie zählen Roboter
als Zukunftsprojekt. In der Produktion
sind sie so konzipiert, dass sie
direkt mit dem Menschen zusammenarbeiten
können – und werden vor
diesem Hintergrund nicht selten »Cobots«
(collaborative robot) genannt.
30 10 | 2020
Branche im Fokus
Industrie & Technologie
Meist übernehmen sie in den
von extremen Bedingungen geprägten
Werken besonders belastende
Aufgaben, woraufhin
sich die menschlichen Mitarbeiter
stärker den wesentlichen,
wertschöpfenden Tätigkeiten annehmen
können. Zum Beispiel kommen
beim österreichischen Stahlhersteller
Voestalpine schon seit Jahren
Industrieroboter des Typs »LiquiRob«
zum Einsatz, die an einer Brammenstranggießanlage
im Linzer Werk
installiert sind. Dort widmen sie sich
etwa der automatischen Anbindung
der elektrischen Versorgung oder der
Messung von Temperatur, Sauerstoffund
Wasserstoffgehalt. Entwickelt
hat die mechanischen Helfer der Anlagenbauer
Primetals Technologies,
der »LiquiRob« als das »weltweit erste
erfolgreiche System seiner Art im
industriellen Maßstab« bezeichnet.
In ähnlicher Weise erleichtern Roboter
in der anschließenden Verarbeitung
die Prozesse.
Zusammenarbeit zwischen
Mensch und Maschine
Noch vor wenigen Wochen hat Kuka
neue Modelle seiner »KR Cybertech
Nano Serie« vorgestellt, mit denen
der Automatisierungskonzern ein
Multifunktionswerkzeug etwa für
»Nach einem Jahrzehnt
der Rekorde muss auch
unsere Innovations- und
Wachstumsbranche aufgrund
der schwierigen weltwirtschaftlichen
Lage nun einen deutlichen
Dämpfer hinnehmen.«
das Handling, Schweißen, Palettieren
oder Kleben liefern will.
Vor dem Hintergrund der steigenden
Anforderungen an Qualität und
Effizienz in der Industrie wird erwartet,
dass die Nachfrage nach Robotersystemen
tendenziell steigen wird. Bis
2022 geht die IFR davon aus, dass
etwa vier Millionen entsprechender
Lösungen rund um den Globus eingesetzt
werden – vor allem, um die Wirtschaft
nach der Corona-Pandemie zu
beschleunigen. Demzufolge appelliert
die Organisation an Regierungen und
Unternehmen weltweit, sich darauf
zu konzentrieren, die nötigen Kompetenzen
zu vermitteln, die für die
Arbeit mit Robotern und intelligenten
Automatisierungssystemen erforderlich
seien. »Das ist wichtig, um das
Potenzial dieser Technologien voll
auszuschöpfen«, sagt IFR-Präsident
Milton Guerry.
Wilfried Eberhardt,
Vorsitzender VDMA-Fachverbands
Robotik und Automation
Bislang betreiben laut »Automation
Readiness Index« – eines
globalen Rankings zu
Robotik und künstlicher Intelligenz
der »Economist Intelligence
Unit (EIU)« – nur vier Länder
eine ausgereifte Bildungspolitik,
die den Herausforderungen
einer automatisierten Wirtschaft
gerecht wird. Südkorea führt dieses
Ranking an, gefolgt von Estland,
Singapur und Deutschland. Länder
wie Japan, die USA und Frankreich
stuft das EIU als »entwickelt« ein,
während China noch als Schwellenland
rangiert. Laut IFR unterstützen
Roboterhersteller die Aus- und Weiterbildung
in der Robotik bereits
mit praxisorientierten Schulungen.
IFR-Generalsekretärin Susanne Bieller
sieht darin jedoch nur eine kurzfristig
angelegte Maßnahme. Vielmehr
müssten schon die Lehrpläne
für Schule und Ausbildung der
Nachfrage nach den »Arbeitskräften
der Zukunft« entsprechen. Sie
betont: »Volkswirtschaften sollten
die Automatisierung annehmen und
die nötigen Kompetenzen dafür
aufbauen.« Nur so werde es gelingen,
von den Vorteilen der Techniken
zu profitieren und, so Bieller,
»nicht vom internationalen Wettbewerb
abgehängt zu werden«. •
10 | 2020 31
Special
Bauen mit Stahl
Wirtschaftsbau: Weiterhin
deutlicher Auftragsrückgang
ZDB: Nachfrage bleibt »sehr verhalten«
Berlin. Die Daten zur Entwicklung des Auftragseingangs am Bau sind nach der Einschätzung
des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB) alles andere als erfreulich. Insbesondere die
Nachfrage im Wirtschaftsbau bleibe leider sehr verhalten.
Wir sehen im Wirtschaftsbau den fünften Monat
in Folge deutliche Auftragsrückgänge
(-10,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr).
Während es in den letzten Monaten besonders den
Wirtschaftshochbau getroffen hat, halten sich nun auch
die Auftraggeber im Wirtschaftstiefbau erkennbar mit
Ordern zurück. Insgesamt liegen die Order im
Wirtschaftsbau um gut eine Milliarde Euro unter dem
Vorjahresniveau (-5,3 Prozent).« Mit diesen Worten kommentierte
Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des
Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), die
vorgelegten Daten des Statistischen Bundesamtes zur
Konjunkturentwicklung im Bauhauptgewerbe zum Juli
2020. Diese beziehen sich auf Betriebe mit 20 und mehr
Beschäftigten.
»Öffentliche Hand in der Pflicht«
Demnach stiegen die Auftragseingänge auch in den
anderen Bausparten lediglich verhalten an, im Wohnungsbau
um +2,0 Prozent und im Öffentlichen Bau um 3,5 Prozent
im Vergleich zum Vorjahresmonat. »Dank guter
Witterung, hoher Auftragsbestände zum Jahresbeginn
und ununterbrochener Bautätigkeit sind wir bisher
vergleichsweise gut durch die Corona-Krise gekommen.
Es zeigt sich aber, dass auch die Bauwirtschaft nicht unberührt
von den Umsatzeinbußen bei Industrie und
Dienstleistungen bleibt. Der Auftragsrückgang wird sich
in den nächsten Monaten auch in der Umsatzentwicklung
niederschlagen«, erklärt Pakleppa.
Der Hauptgeschäftsführer des größten Branchenverbandes
sieht daher die öffentliche Hand in der Pflicht: »Wichtig
ist daher, dass der Bund seine Investitionslinie wie
geplant aufrechterhält, so wie sich das in der Planung jetzt
für 2021 niederschlägt. Allerdings muss auch in den
darauffolgenden Jahren die Investitionslinie verstetigt
werden. Verwaltungsaufwendungen aus dem
Transformationsp rozess der Autobahn GmbH dürfen nicht
zu Lasten der Investitionsbudgets gehen. Wir brauchen
einen ausreichenden Projektvorlauf, um die Mittel auf die
Straße zu bringen und den vorhandenen Investitionsstau
abzubauen.«
Dringender Handlungsbedarf
Die öffentliche Hand habe nun auf allen staatlichen
Ebenen eine Vorbildfunktion, erklärt Pakleppa. »Die Mittel
zur Entlastung der Kommunen aus dem Konjunkturpaket
müssen nun dringend vor Ort ankommen. Die
Kommunen benötigen die Finanzhilfen zum Ausgleich der
coronabedingten Haushaltsbelastungen auch über das
Jahr 2020 hinaus. Nur dann sind sie auch zukünftig in der
Lage, ausreichende zahlungsrelevante Maßnahmen umzusetzen,
welche wiederum die Wirtschaft stärken. Ohne
Planungssicherheit entsteht Unsicherheit, was in den
Haushaltsplanungen ab 2021 dazu führen wird, dass
insbesondere die Investitionstätigkeit zurückgefahren
wird. Der Investitionsstau bei den Kommunen liegt seit
Jahren bei knapp 150 Milliarden Euro. Hier muss dringend
etwas getan werden«, so Pakleppa abschließend.
Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes hätten
die Bauunternehmen im Juli das Umsatzniveau aus dem
Vorjahr etwa halten können, teilt der ZDB mit. Während
der Umsatz im Wohnungsbau dabei um gut 5 Prozent
gestiegen sei, sei er im Wirtschaftsbau um circa 3 Prozent
und im öffentlichen Bau um 1,6 Prozent gefallen. Dank der
steigenden Umsätze im ersten Quartal habe der Umsatz
im Bauhauptgewerbe insgesamt bei den Betrieben mit
mehr als 20 Beschäftigten per Juli noch bei gut +6 Prozent
gelegen
•
www.zdb.de
32 10 | 2020
Bauen mit Stahl
Special
Vorrang für Sekundärbaustoffe
bei öffentlichen Ausschreibungen
FEhS-Institut vermisst klare und justiziable Formulierungen
Duisburg. Dass beim Bauen die Förderung der Kreislaufwirtschaft und die Schonung natürlicher
Ressourcen zukünftig im Vordergrund stehen müssten, sei weitgehend unstrittig, teilt das FEhS
– Institut für Baustoff-Forschung mit. Das unterstrichen aktuell Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein,
die den verstärkten Einsatz von Recycling-Baustoffen bei öffentlichen Bauvorhaben
forderten. Für das FEhS-Institut ein richtiger Ansatz, dem jedoch eindeutige Definitionen folgen
müssten.
Die Experten für Eisenhüttenschlacken
vermissen bei der
Ausgestaltung der geplanten
Verordnungen und Gesetze die ausdrückliche
Einbeziehung aller Sekundärbaustoffe,
also auch der industriellen
Gesteinskörnungen. Zum anderen
sei die angestrebte Bevorzugung
als Verpflichtung für den öffentlichen
Auftraggeber rechtlich bindend zu
formulieren.
Weichenstellung auf Bundund
Länderebene gefordert
Thomas Reiche, Geschäftsführer des
FEhS-Instituts: »Wir begrüßen die Absicht
von Bund und Ländern, den Einsatz
von Sekundärbaustoffen bei öffentlichen
Vorhaben Vorrang einzuräumen.
Wichtig ist dabei aber, dass
nicht nur von Recyclingbaustoffen die
Rede ist. Eisenhüttenschlacken
sind bewährte und
begehrte industrielle Nebenprodukte,
aus denen
technologisch hochwertige,
umweltverträg liche
und ressourcenschonende
Baustoffe entstehen. Ihr
Beitrag für nachhaltiges
Bauen und eine effiziente
Kreislaufwirtschaft ist seit
Jahrzehnten enorm. Zudem dürfen
die Vorgaben nicht als unverbindliche
Soll-Formulierungen verfasst werden.
Wir brauchen hier auf Bund- und Länderebene
eine ganz klare Weichenstellung
für den bevorzugten Einsatz
von Sekundärbaustoffen. Dies gilt in
besonderem Maße für die gerade im
Bundestag diskutierte Novellierung
des Kreislaufwirtschaftsgesetzes.«
Thomas Reiche,
Geschäftsführer des
FEhS-Instituts
CO 2 -Emissionen
vermeiden
Aus den rund zwölf Millionen
Tonnen Eisenhüttenschlacken,
die jedes Jahr
bei der Stahlproduktion in
Deutschland anfallen, entstehen
nach Informationen
des FEhS-Instituts sieben
Millionen Tonnen
Hüttensand und fünf Millionen
Tonnen Gesteinskörnungen.
Demnach konnten durch ihre Verwendung
in Zement und Beton sowie
im Straßenbau bereits der Abbau von
mehr als einer Milliarde Naturstein
und die Emission von mehr als 200
Millionen Tonnen CO 2 vermieden
werden.
•
www.rohstoff-schlacke.de
Luxemburgerstraße 61
D-48455 Bad Bentheim-Gildehaus
Tel.: Luxemburgerstraße +49 (0) 5924 61 255390
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10 | 2020 33
Luxemburgerstraße 61 Luxemburgerstraße 61
Special
Bauen mit Stahl
Brandschutz durch Feuerverzinken
Statik-Software erleichtert Verfahren für Konstrukteure ohne
umfassendes Expertenwissen
Düsseldorf. Feuerverzinkter Stahl zeichnet sich durch ein langsameres
Erwärmungsverhalten im Brandfall aus. »Durch Feuerverzinken
ist deshalb vielfach eine Feuerwiderstandsdauer von
30 Minuten (R30) ohne zusätzliche Brandschutzmaßnahmen
erreichbar«, teilt das Institut Feuerverzinken mit. Um den Brandschutz
durch Feuerverzinken in der Praxis zu vereinfachen, hat
der Bausoftware-Hersteller mb AEC Software das Verfahren als
neue Brandschutz-Option in ein Statik-Modul integriert.
Mit dem neuen Modul S855.
de, »Stahl-Querschnitte,
Nachweise im Brandfall –
EC 3, DIN EN 1993-1-2«, soll es Anwendern
gelingen, feuerverzinkte
Stahlprofile hinsichtlich ihrer
Tragfähigkeit unter Brandbeanspruchung
nachzuweisen.
»Zur Anwendung des Baustatik-Moduls
S855.de ist kein
umfassendes Expertenwissen
über die Heißbemessung erforderlich.
Die notwendigen Eingaben
können von jedem Tragwerksplaner
sinnvoll vorgenommen
werden«, sagt Uli Höhn, geschäftsführender
Gesellschafter von mb AEC
Software, und ergänzt: »Dies soll jedoch
kein Plädoyer für eine blinde
Anwendung der Software sein.« Daher
bietet der Software-Hersteller
gemeinsam mit dem Institut Feuerverzinken
Informationen zu den
fachlichen und normativen Grundlagen
zum Brandschutz durch Feuerverzinken
und zum Thema Heißbemessung.
Vergleich zwischen Brandschutzlösungen
möglich
Nach entsprechender Dateneingabe
stellt die Software nach Angaben des
Instituts Feuerverzinken eine vollständige
und prüffähige Ausgabe des
Nachweises der Tragfähigkeit unter
Brandbeanspruchung zur Verfügung.
»Zur Anwendung des
Baustatik-Moduls S855.de
ist kein umfassendes Expertenwissen
über die Heißbemessung
erforderlich. Die notwendigen
Eingaben können von jedem
Tragwerksplaner sinnvoll vorgenommen
werden.«
Uli Höhn, geschäftsführender
Gesellschafter von mb AEC Software
Diese beinhalte alle für den Prüfer
relevanten Informationen sowie die
Option, auch Zwischenergebnisse zur
besseren Nachvollziehbarkeit auszugeben.
Neben dem Brandschutz durch
Feuerverzinken bemesse das neue
Hintergrund
Institut Feuerverzinken
Feuerverzinkter Stahl kommt
auch im Wohngebäude »The
Silo« in Kopenhagen zum
Einsatz.
Modul auch ungeschützte Stähle
sowie Brandschutzmaterialien
wie Verkleidungen und Spritzputze.
Der Vorteil: »Hierdurch ist eine
direkte Vergleichbarkeit zwischen
den verschiedenen Brandschutzlösungen
gegeben«, betont das Institut
Feuerverzinken. Die Nutzung des Moduls
soll auch durch Ingenieurbüros
möglich sein, die bisher nicht mit
mb-Software arbeiten. •
www.feuerverzinken.com
Das Institut Feuerverzinken GmbH ist die Serviceorganisation des Industrieverbands
Feuerverzinken. Beide vertreten die deutsche Stückverzinkungsindustrie.
Im Jahr 2019 wurden nach Verbandsangaben in
Deutschland mehr als 1,9 Millionen Tonnen Stahl stückverzinkt. Wichtige
Anwendungsbereiche des Korrosionsschutzes durch Feuerverzinken
sind unter anderem Architektur und Bauwesen sowie die Verkehrstechnik
und der Fahrzeugbau.
Foto: Shutterstock
34 10 | 2020
Bauen mit Stahl
Special
Der sichere Weg zur Zugspitze
thyssenkrupp Schulte lieferte diverse Materialien für erneuerte
Bogenbrücke
Grainau. Die Zugspitze gilt als
eines der beliebtesten Reiseziele
für Wanderer und Bergsteiger.
Der naturgewaltige
Weg zum Gipfel führt durch
die Höllentalklamm und dort
über die alte Bogenbrücke. Für
dessen Neubau und Sicherung
hat thyssenkrupp Schulte gemeinsam
mit dem Bauunternehmen
Züblin knapp sieben
Tonnen Stahl verbaut, wie der
Werkstoffhändler mitteilt.
Die Bogenbrücke führt auf circa 1 000 Metern Höhe über die einen Kilometer lange
Höllentalklamm.
Foto: Johannes Zettel/Strabag AG
Die Wanderroute durch die Höllentalklamm bietet
Gipfelstürmern ein schönes Erlebnis auf dem Weg
zur Zugspitze. In einzigartiger Landschaft werden
zahlreiche Wasserfälle entlang riesiger Fels- und Steinformationen
passiert, die den Blick freigeben auf Schluchten
von bis zu 150 Metern Tiefe. Für diese Kulisse hat
thyssenkrupp Schulte nach eigenen Informationen im
Rahmen eines Sponsorings knapp sieben Tonnen Stahl
geliefert. Eingesetzt wurde das Material beim Neubau der
Bogenbrücke, die auf circa 1 000 Metern Höhe über die
einen Kilometer lange Klamm führt. Verantwortlich für
die Initiierung des Gemeinschaftsprojekts war die Sektion
Garmisch-Partenkirchen des Deutschen Alpenvereins (DAV
Garmisch). Die Umsetzung und Fertigstellung erfolgte in
Kooperation mit dem Bauunternehmen Züblin.
der Zugspitze in Grainau bei Garmisch-Partenkirchen per
Helikopter zu einer der höchstgelegenen Baustellen
Deutschlands geflogen. An seinem Bestimmungsort ist nun
jedes der Stahlteile in der Bogenbrücke eingesetzt und
dient als Träger, Stegblech, Pfosten oder Handlauf. Mit
dem eingesetzten Material soll damit künftig bis zu 100 000
Wanderern jährlich eine sichere Überquerung der Höllentalklamm
ermöglicht werden.
•
www.thyssenkrupp-materials-services
Stahlteile in mehr als 20 Ausführungen
Für die Anwendung im Gebirgsgelände gelten für die
Bauteile besondere Anforderungen an die Materialgüte.
Dazu zählen höchste Wetterfestigkeit sowie Trag- und
Belastungssicherheit. Auf Basis dieser Vorgaben erstellte
thyssenkrupp Schulte eigenen Angaben zufolge eine
passgenaue Stückliste und stellte maßgeschneiderte
Stahlbleche, -stäbe und -rohre zur Verfügung. Die Lieferung
habe Werkstoffe in insgesamt mehr als 20 unterschiedlichen
Ausführungen umfasst – von bis zu 12 000 Millimetern
Länge und 20 Millimetern Dicke.
Für den Korrosionsschutz wurden die Materialien von
Züblin weiterverarbeitet und schließlich vom Fuße
10 | 2020 35
Special
Bänder & Bleche
Alle Service-Infos in einer Gravur
Lasersystem für lückenlose Dokumentation von Prozess-Stahlbändern
Ulm. Wie lang befindet sich ein Produkt bereits im Einsatz, wann wurde es das letzte Mal gewartet?
Die Beantwortung dieser und anderer Fragen ist im Rahmen von Service- und Wartungsarbeiten
essenziell. Eine gute Lösung, entsprechende Informationen am Produkt zu bündeln, ist, per Lasergravur
eine auslesbare Seriennummer oder einen Code auf das entsprechende Produkt aufzutragen.
Von Dieter Steck*
Lasergravuren haben im Gegensatz
zu anderen Methoden den
Vorteil, dass diese sich langlebig
und fälschungssicher verhalten, ohne
das Material anzugreifen. Auch das
Unternehmen IPCO war auf der Suche
nach einer passenden Lösung zur eindeutigen
Kennzeichnung und Rückverfolgung
seiner Produkte: Der weltweit
führende Experte für die Herstellung
von Stahlbändern benötigte
für seinen Firmensitz in Fellbach ein
Lasermarkiersystem, welches ohne
Veränderung der bestehenden Produktionsinfrastruktur
in der Lage ist,
zuverlässige, präzise und langlebige
Gravuren an Stahlbändern durchzuführen
und fand in der Mobil-Mark
GmbH schließlich den passenden Kooperationspartner.
Zwei innovative Firmen
Mit der Erfindung des Stahlbands
wurde 1901 der erste Grundstein in
der Firmengeschichte von IPCO gelegt:
Das erste Stahlförderband ging
in einem Sägewerk in Schweden in
Betrieb. Auch über 100 Jahre später
werden die Stahlbänder des international
operierenden Unternehmens,
mit Hauptsitz in Sandviken/Schweden,
heute noch zum Transport unterschiedlichster
Produkte eingesetzt,
um Fertigungsprozesse weltweit zu
vereinfachen. Durch jahrelange Erfahrung
und Nutzung hochspezialisierter
Technik nimmt das Unternehmen eine
Vorreiterrolle am Markt ein: Die Stahlbänder
von IPCO sind äußerst stabil
und weisen eine einzigartige Planlage
und Oberflächenglätte auf – Eigenschaften,
die für eine effiziente Produktion
unerlässlich sind. Darüber
hinaus sind die Bänder sehr einfach zu
reinigen, was in hygiene-sensiblen
Bereichen eine große Rolle spielt.
Doch die Einsatzbereiche gehen
über den reinen Transport weit hinaus:
So dienen die Stahlbänder zum
Beispiel auch zur Pressung, Trocknung
oder Gefrierung verschiedenster Produkte
für unterschiedlichste Zielbranchen.
Von der Herstellung von Keksen
bis hin zur Produktion von Medikamenten
sind die Anwendungen somit
sehr facettenreich. Stahlbänder weisen
einen besonders langen Lebenszyklus
auf und haben gegenüber anderen
Förderbändern den Vorteil, dass
sie geringere Betriebskosten verursachen.
Eine regelmäßige Wartung gehört
bei IPCO deswegen zum A und O.
Obwohl die Mobil-Mark GmbH ein
jüngeres Unternehmen ist, setzt auch
diese auf eine weltweit einzigartige
Innovation zur Steigerung der Effizienz
in vielen Produktionsbereichen:
mobile Lasermarkiersysteme, die zum
Produkt fahrbar sind und nahezu jedes
Material fälschungssicher und
langlebig beschriften können. Die Lasermarkiersysteme
sind in unterschiedlichsten
Branchen im Einsatz.
Üblicherweise müssen Produkte erst
umständlich zu einer Laserstation gefahren
werden, was zusätzlichen logistischen
Aufwand – und somit auch
Mehrkosten – erzeugt. Dank dem
handlichen Lasersystem kann die Lasermarkierung
jedoch direkt am Produkt
vorgenommen werden. Von Holz
über Keramik, von Kunststoff bis
Metall: Mobil-Mark hat seine Lasersysteme
so konzipiert, dass diese nahezu
jedes Material für jede Branche
beschriften können.
Abriebfeste, feine Gravuren
Die Stahlbänder von IPCO am Standort
Fellbach werden insbesondere für
die pharmazeutisch-chemische Industrie,
für die Lebensmittelindustrie
sowie für die Automobilindustrie gefertigt.
Je nach kundenseitiger Produktionsumgebung
müssen die Stahlbänder
sehr herausfordernden Bedingungen
– zum Beispiel hohen oder
niedrigen Temperaturen – oder
schnellen Bandgeschwindigkeiten
standhalten. Des Weiteren kann die
Lebensdauer eines IPCO Stahlbandes
je nach Applikation 20 Jahre überschreiten.
Vor diesem Hintergrund
war es IPCO sehr wichtig, einen Laser
zu finden, der in der Lage ist, eine
nicht sehr tiefe und dennoch dauerhafte
Gravur aufzutragen. Zudem
musste diese den mitunter extremen
kundenseitigen Produktionsumgebungen
gewachsen sein. Wichtig war
IPCO außerdem, dass die besondere
Oberflächenbeschaffenheit der Stahlbänder
durch die Gravur nicht angegriffen
wird. Herkömmliche Markierungsmethoden,
etwa mit Ätztinten
kamen nicht in Frage, da diese mit
der Zeit unter diesen Bedingungen
abgetragen werden. Ein weiteres
Augenmerk lag ebenso auf der flexiblen,
lokalen Bedienbarkeit eines Lasers:
Da die Markierung immer am
Ende des Fertigungsprozesses oder
beim Kunden vor Ort erfolgt, sollte
36 10 | 2020
Bänder & Bleche
Special
ein möglichst fahrbares, sicheres und
einfach zu bedienendes Lasersystem
gefunden werden.
Mobil, sicher, langlebig
Die Lösung wurde schließlich bei der
Mobil-Mark in Ulm gefunden: Das Lasersystem
überzeugte den Kunden
durch seine einfache Handhabung
und das passgenaue Gravur-Ergebnis.
Der oder die Bedienende kann den
kompakt gebauten Laser ganz einfach
zum Produkt fahren und dort auf
Knopfdruck die Gravur vornehmen –
und ist dabei rundum geschützt. Bei
diesem Vorgang sind keine zusätzlichen
Schutzvorkehrungen nötig,
denn der Laser ist nach Laserschutzklasse
1 zertifiziert und kann dadurch
sofort am Wunschort in Betrieb genommen
werden. Auch das Markierungsergebnis
konnte den Kundenanforderungen
gerecht werden: Eine
schnell durchzuführende, gut lesbare,
filigrane Gravur, die auch im Langzeiteinsatz
der Stahlbänder besteht und
hygienischen Standards gerecht wird.
Außerdem konnte das Lasersystem
durch seine Flexibilität in der Eingabe
wechselnder Beschriftungslayouts
punkten: Inhalte können innerhalb
kürzester Zeit verändert und graviert
werden. Andere Parameter wie Datum
und Uhrzeit aktualisieren sich
automatisch und müssen nicht neu
eingegeben werden.
Optimierter Serviceprozess
dank Lasereinsatz
Durch den Einsatz des Mobil-Mark-
Lasers wurde der Firma IPCO die Möglichkeit
gegeben, kundenspezifische
Service- und Wartungsprozesse zu
optimieren: Anhand einer Seriennummer
sind Mitarbeitende nun in
der Lage, alle relevanten Daten in
Bezug auf das Stahlband auszulesen.
Lieferscheine, Angebote, Auftragsbestätigungen
und Prüfprotokolle können
so direkt beim Kunden eingesehen
werden. Insbesondere der Lebenszyklus
eines Stahlbandes kann
auf diese Weise genauestens nachverfolgt
werden, auch wenn dieses schon
über mehrere Jahre im Einsatz ist.
Einer lückenlosen Dokumentation
steht somit nichts mehr im Weg. Die
Gravur selbst kann flexibel, sicher und
einfach in wenigen Schritten durchgeführt
werden. Da sich der Einsatz
des Lasersystems von Mobil-Mark für
Kennzeichnungslösungen
für die
stahlverarbeitende
Industrie
Codes drucken
Tinte · Laser
rea-jet.com
Codes applizieren
Etiketten
rea-label.com
IPCO bewährt hat, ist eine Ausstattung
des Standortes in Schweden mit
dem Lasersystem in Planung. •
www.mobil-mark.de
*Der Autor ist Diplom-Ingenieur (FH)
und Geschäftsführer des Unternehmens
Mobil-Mark.
Code Qualität prüfen
1D & 2D Codes
rea-verifier.com
REA Elektronik GmbH · 64367 Mühltal · Telefon: +49 (0)6154 638-0 · info@rea-jet.de
10 | 2020 37
Special
Bänder & Bleche
Effiziente Kraftübertragung
in der Stahlindustrie
Gigantisches Spezialgetriebe ermöglicht Fertigung von
vier Millionen Tonnen Stahlcoils pro Jahr
Hattingen. Für die Herstellung von Stahl coils
in großen Mengen ist eine leistungsstarke
Produktionslinie nötig, die sowohl den gewünschten
Output als auch die erforderliche
Effizienz bietet, um im globalen Wettbewerb
der Stahlindustrie bestehen zu können. Hierbei
spielen die Antriebskomponenten eine große
Rolle und damit auch der Einsatz von Anlagen
zur Kraftübertragung. Ein internationaler
Stahlkonzern bestellte für sein Werk in Südfrankreich
ein robusteres Getriebe, das bereits
in Betrieb genommen wurde.
Hiermit wurde unter anderem die FCMD GmbH beauftragt,
ein deutscher Experte für Antriebslösungen.
Das Unternehmen ist Teil der französischen
Groupe CIF, zu der auch das Gießereiunternehmen
Ferry-Capitain sowie der Getriebehersteller CMD gehören.
»Die besondere Herausforderung bei diesem Projekt war
natürlich die schiere Größe des Getriebes«, erklärt Michael
Hornecker, CEO der FCMD GmbH in Hattingen. »Angefangen
bei den Zahnrädern über das Gehäuse bis zum Transport
von einzelnen Bauteilen mussten verschiedenste Aspekte
bedacht werden.« Wie FCMD mitteilt, begannen die Planungen
im Jahr 2017, direkt nachdem das Sondergetriebe
bestellt worden war. Geleitet wurde das Projekt von der
französischen Seite der Groupe CIF, zu der auch FCMD gehört.
Innerhalb eines Jahres konnten sämtliche Produktionsschritte
– von der Konstruktion über die Fertigung der
Einzelkomponenten und die Montage bis zur Lieferung und
Inbetriebnahme – abgeschlossen werden.
Extreme Hitze und Luftfeuchtigkeit
Durch die Größe der eingesetzten Zahnräder sowie dank einer
optimalen Kraftumsetzung konnte mit dem Sondergetriebe
eine Leistung von neun Megawatt erreicht werden.
»Das Getriebe sollte auf einer Warmbreitbandstraße eingesetzt
werden, die unter anderem aus fünf Vorwalz- und
sechs Fertigwalzwerken besteht«, erläutert Hornecker.
»Stahl-Brammen werden hier ausgewalzt und später zu
Coils aufgewickelt.« Die Überlegungen beim Engineering
des Getriebes betrafen nun vor allem die Umgebungsbedingungen
im Stahlwerk. Denn bevor das Material gewalzt
werden kann, müssen die Brammen auf eine Temperatur
von etwa 1 250 Grad Celsius erhitzt werden, um
die für das Walzen nötige Kraft zu verringern und die
Verformbarkeit zu erhöhen. Die vorherrschende Temperatur
erfordert, dass sämtliche Maschinen und Bauteile
der näheren Umgebung hitzebeständig sind. Gleichzeitig
muss dem beständigen Auftreten von Schlacke auf der
Oberfläche der Brammen in Form von oxidiertem Kohlenstoff
mit wiederholter Reinigung durch Wasserstrahlanlagen
begegnet werden. Der hierbei entstehende Wasserdampf
sorgt für extreme Luftfeuchtigkeit, was wiederum
das Material der Maschinen angreifen kann. »Daher
fertigen wir unsere Getriebe aus korrosions- und hitzebeständigen
Materialien«, erklärt Hornecker. »So ist die
Foto: FCMD GmbH
38 10 | 2020
Bänder & Bleche
Special
Maschine sowohl gegen Hitze als auch gegen Korrosion
geschützt.«
190 Tonnen schweres
Getriebe mit einer Leistung von neun Megawatt
Ein weiterer entscheidender Faktor im Walzwerk war die
benötigte Leistung. »Auf dem Warmbreitband werden die
Brammen mehrfach ausgewalzt, um die gewünschte Dicke
zu erreichen«, so Hornecker. Hierbei wird zwischen den
Walzen der Vorstraße, wo der Stahl reversierend gewalzt
wird, und denen der Fertigstraße unterschieden. Insgesamt
kommen elf Walzen zum Einsatz, die für eine Produktion
von vier Millionen Tonnen Stahl-Coils pro Jahr ausgelegt
sind. Das Getriebe musste somit eine hohe Leistungsdichte
aufweisen, um genug Kraft auf begrenztem Raum übertragen
zu können. »Durch die Größe der eingesetzten
Zahnräder sowie dank einer optimalen Kraftumsetzung in
diesem 190 Tonnen schweren Getriebe, mit einer Länge
von fast neun Metern und einer Höhe von fast fünf Metern,
konnte eine Leistung von neun Megawatt erreicht werden.
Auf diese Weise ist es möglich, sämtliche Walzwerke parallel
zu betreiben«, berichtet Hornecker.
Doch auch der Wechsel zwischen den Betriebszuständen
war aufgrund der permanenten und starken Beanspruchung
eine Herausforderung: »Das Getriebe musste sieben
Tage die Woche rund um die Uhr einsatzfähig sein – und
das einerseits bei ununterbrochenem Betrieb mit nichtperiodischen
Last- und Drehzahländerungen und andererseits
bei periodischem Aussetzbetrieb, der auch Anlauf- und
Bremsvorgänge des Getriebes beinhaltet«, erklärt Hornecker.
»Dies stellte eine große mechanische und elektrische
Belastung für das Aggregat dar, die wir beim Engineering
berücksichtigen mussten.«
Fünf verschiedene Unternehmen steuern
Expertise bei
Die Fertigung wurde nach Unternehmensangaben in Kooperation
mehrerer Firmen innerhalb der Groupe CIF durchgeführt.
Die meisten Arbeitsschritte fanden demnach unter
Leitung der in Cambrai ansässigen CMD Gears statt, wie
zum Beispiel die finale Montage der einzelnen Teile vor Ort.
»Vor Abschluss des Auftrags bestand noch eine letzte Herausforderung
im Transport des extrem schweren Aggregats
über 930 Kilometer zum Stahlwerk im Süden Frankreichs«,
erklärt Hornecker. »Dafür musste das Getriebe in sechs
Sendungseinheiten unterteilt werden, die selbst einzeln
noch bis zu 60 Tonnen wogen. Gemeinsam mit Ferry-Capitain
und CMD bewerkstelligten wir auch dies, sodass bereits
2018 die Sonderanfertigung in Betrieb genommen werden
konnte.« Ein zweites Getriebe, das noch im selben Jahr
bestellt worden sei, habe 2019 geliefert werden können
und warte noch auf seinen Einsatz, so FCMD. •
www.fcmd-gmbh.de
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Blechpakete sicher, schnell und
ergonomisch entpacken
KASTO: Neue Lösung für Blechhandels- und -bearbeitungsbetriebe
Achern. KASTO Maschinenbau erweitert sein Portfolio um einen neuen Blechwender, der Unternehmensangaben
zufolge ein sicheres und benutzerfreundliches Entpacken und Einlagern von
Blechpaketen ermöglicht. Demnach sollen Anwender damit das manuelle Handling der schweren
Bleche deutlich reduzieren können – das spare nicht nur Zeit, sondern beuge vor allem auch Unfällen
und Verletzungen vor.
Der Blechwender von KASTO besteht aus einer trommelförmigen
Dreheinrichtung mit einer heb- und
senkbaren Auflagefläche. Per Gabelstapler platziert
der Benutzer darauf das einzulagernde, noch verpackte
Blechpaket. Die Bleche liegen mittig auf, das macht
die gesamte Konstruktion KASTO zufolge besonders stabil.
Der Anwender kann nun zuerst die Umreifungsbänder
und Folien sowie den Kantenschutz auf der Oberseite
entfernen. Anschließend dreht sich die Trommel des Blechwenders
mitsamt Ladung um 180 Grad, sodass sich die
restliche Verpackung sowie die Holzpalette ganz einfach
entnehmen lassen sollen. Danach kehrt der Blechwender
in seine Ausgangsposition zurück.
Neuer Blechwender
Ist die Verpackung komplett entfernt, richten vertikale und
horizontale Schieber die Bleche präzise gemäß den Anforderungen
des Anwenders aus – entweder zentriert oder an
einer Referenzecke. Stationäre Teleskopgabeln transportieren
dann die fertig positionierten Bleche auf einen neben
der Trommel bereitstehenden Einlagerwagen und legen
sie dort auf einer Lagerpalette ab. »Damit ist die Ware
ideal für die automatisierte Lagerung und Bearbeitung
vorbereitet – und das ganz ohne schweres Heben oder
Tragen. Das verbessert sowohl die Prozesseffizienz als auch
die Ergonomie am Arbeitsplatz. Unfälle oder Verletzungen
lassen sich zuverlässig vermeiden«, teilt KASTO mit.
Der KASTO-Blechwender ist laut Hersteller für Blechpakete
in den Formaten MF, GF und XF mit einem Gewicht
bis zu fünf Tonnen geeignet. »Er bietet Handels- und Bearbeitungsbetrieben
eine attraktive Möglichkeit, das mühsame
Entpacken und Einlagern von Blechpaketen wirtschaftlich
zu automatisieren. Er ist auch für das Wenden
von Riffelblechen geeignet – diese lassen sich nach Wahl
beidseitig ablegen. Zudem lässt er sich nahtlos an sämtliche
KASTO-Blechlagersysteme anbinden – das sorgt für einen
durchgängig effizienten und ergonomischen Materialfluss«,
so KASTO.
www.kasto.com
•
40 10 | 2020
Sonderstrecke
Special
2020
10 | 2020 41
Special
Golden Summer
Vor dem Schweißen müssen die
beiden überlappend liegenden
Rohrenden eines Stranges der
»Nord Stream 2«-Pipeline durch
das Verlegeschiff angehoben
und zugeschnitten werden.
Foto: Nord Stream 2 / Axel Schmidt
Mit Volldampf
Richtung H-Gas-Versorgung
Pipelineprojekte – mehr denn je gefragte Energiebündel
Sie verrichten ihren Dienst meist kaum sichtbar – und doch fällt reichlich Scheinwer fer licht auf sie:
Pipelineprojekte, unterirdisch oder auf dem Meeresgrund verlegte Energiebündel, glänzen mit
Dauerpräsenz in den medialen Schlagzeilen. Ein Trend, der sich verstärken dürfte.
Neue Pipelines wie die TurkStream,
Nord Stream 2, EastMed
und das Baltic Pipe Project verzücken
die Energieanbieter und -anwender
sowie obendrein die Zulieferer.
Der Rohrhunger ist groß – er muss
zügig und in bester Qualität gestillt
werden.
In die zahlreichen bestehenden Pipelines
eingereiht hat sich zum Jahresanfang
die TurkStream, die – verlegt
durch das Schwarze Meer – das
russische und türkische Gastransportsystem
verbindet. Ein Strang liefert
Gas in die Türkei und weiteres Gas
durch die Türkei nach Süd- und Südosteuropa.
Zusammen besitzen die
Stränge eine jährliche geplante Gesamtkapazität
von 31,5 Milliarden Kubikmetern.
Die Pipeline glänzt außerdem,
weil erstmals in der Welt ein
Rohr mit einem Durchmesser von
mehr als 810 Millimetern 2200 Meter
tief verlegt wurde. Immer mehr Grenzen
verschieben sich, weil auch die
Rohrhersteller die Entwicklung ihrer
Produkte mit Vehemenz vorantreiben.
Offene Bauweise
Als innovativ erweist sich ebenfalls
die mit zwei Strängen geplante Nord
Stream 2, die weitgehend parallel zur
bereits fertiggestellten Nord Stream
durch die Ostsee verlaufen wird und
jährlich 55 Milliarden Kubikmeter Gas
von Russland nach Deutschland transportieren
soll, wo es weiter in die
Europäische Union geleitet wird.
42 10 | 2020
Golden Summer
Special
Außen:
Oberfläche
perfekt geschält
Innen:
Klima bestmöglich
geschützt
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10 | 2020 43
Special
Golden Summer
»Auf Rohranbieter
warten zahlreiche
Pipelineprojekte. Um eine
zügige Auftragsabwicklung
bei bestmöglicher
»Der geradlinige landseitige Abschnitt
wurde mit Hilfe einer innovativen,
offenen Bauweise mit Grabenkästen
errichtet«, berichtet die
Nord Stream 2 AG. Diese Vorgehensweise
erlaube die Minimierung der
Baufläche, da die Rohrleitungen
durch bereits vorgefertigte Baugruben
gezogen und in der Mitte des
landseitigen Abschnittes verbunden
würden.
Pipeline und Umwelt schützen
Die Rohranbieter müssen eine Mammutaufgabe
schultern: Über 200 000
Rohrsegmente werden geliefert. Das
Gesamtgewicht beträgt 2,2 Millionen
Tonnen für eine 2 500 Kilometer
lange Strecke. Europipe – Gesellschafter
sind der Salzgitter-Konzern und
die AG vom Dillinger Hüttenwerk –
fertigt hiervon 890 000 Tonnen für
etwa 1 100 Kilometer.
Und es ist noch mehr in der Pipeline:
Im Januar unterzeichnete
Gaz-System einen Vertrag mit Europipe
über die Lieferung von Unterwasserrohren
für den Offshore- Teil des
Baltic Pipe Project. Die geplante Pipeline
soll ab Oktober 2022 den Import
von erhöhten Mengen von bis zu
zehn Milliarden Kubikmetern Gas aus
den Vorkommen auf dem norwegischen
Festlandsockel nach Polen ermöglichen.
Europipe fertigt Rohre mit einem
Nenndurchmesser von 900 Millimetern,
die in Abschnitten mit einer
Nennlänge von 12,2 Metern hergestellt
werden, erklären die Projektpartner
Energinet und Gaz-System.
Der Vertrag umfasse ebenfalls Rohre
Qualität zu bieten, sind
Investitionen not-
desselben Durchmessers für den kurzen
landseitigen Abschnitt der Gasleitung
bis zum Empfangsterminal. Er
werde auch alle im Projekt enthaltenen
Schutzbeschichtungen einschließen,
»die sowohl die Pipeline schützen
als auch ihre Auswirkungen auf
die Umgebung und die Umwelt minimieren
werden«.
wendig.«
Gasumstellung stemmen
Die Stahlwandstärke der Gasleitung
wird zwischen 20,6 und 23,8 Millimetern
liegen. »Die Pipeline wird mit
einer speziellen, 4,2 Millimeter dicken
Korrosionsschutz beschichtung überzogen,
die sie während des Betriebs
auf dem Meeresboden schützt«, betonen
die Projektpartner. Die Ostsee-Pipeline
werde auch durch eine
60 bis 110 Millimeter dicke Betonschicht
geschützt.
Offiziell begonnen haben die Bauarbeiten
an der 216 Kilometer langen
Ferngasleitung Zeelink im April 2019
– das Projekt beinhaltet auch den
Neubau einer Gaspipeline von der
belgisch-deutschen Grenze nach Legden
bei Ahaus (NRW). Die Leitung soll
bis 2030 die Umstellung von L- auf
H-Gas, also von Erdgas mit einem
niedrigeren Energiegehalt auf Erdgas
mit einem höheren Energiegehalt, für
Millionen Haushalts-, Gewerbe- und
Industriekunden unter anderem in
Nordrhein-Westfalen gewährleisten.
Hintergrund: Der Anteil von L-Gas
sinkt aufgrund zurückgehender Fördermengen
in den Niederlanden. Die
Projektgesellschaft ist ein Joint Venture
von Open Grid Europe (75 Prozent)
und Thyssengas (25 Prozent).
Die Inbetriebnahme ist für März 2021
geplant.
Auf der »Nord Stream 2«-Baustelle in Lubmin installieren Arbeiter Molchschleusen.
Foto: Nord Stream 2 / Paul Langrock
44 10 | 2020
Special
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10 | 2020
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Special
Golden Summer
Foto: Baltic Pipe Project
Auf beste Qualität wird auch beim Baltic Pipe Project Wert gelegt.
Das Projekt beschert Mannesmann
Großrohr einen Auftrag, der rund
215 Kilometer Gasleitungsrohre mit
einem Durchmesser von 1 016 Millimetern
(DN 1000) umfasst. Die
mit Polyethylen beschichteten
Rohre sind etwa 18 Meter lang
und bis zu acht Tonnen schwer.
Die rund 100 000 Tonnen Warmbreitband
als Vormaterial für die
spiralnahtgeschweißten Großrohre
stammen von Salzgitter Flachstahl.
Die 543 Rohrbögen der Leitung werden
im konzerneigenen Rohrbiegewerk
produziert, das hierzu längsnahtgeschweißte
Großrohre aus Vormaterial
von Salzgitter Mannesmann
Grobblech verarbeitet.
Zügige Auftragsabwicklung
Die steigende Zahl
der Pipelines sichert nicht
nur die Energieversorgung,
sondern sorgt auch
für hohe Einnahmen bei
Energieanbietern und
Rohrherstellern.
Und die Branche gibt weiter Gas: Die
Planungen für die Eastern Mediterranean
Pipeline (EastMed) nehmen Gestalt
an. Griechenland, Zypern und
Israel unterzeichneten im Januar ein
Abkommen zum Bau der EastMed,
die ab 2025 Erdgas aus dem Leviathan-Feld
im Mittelmeer über Zypern
und Kreta zum griechischen Festland
und in Verbindung mit den Poseidonund
IGB-Pipelines das Erdgas weiter
nach Italien und in andere europäische
Regionen transportieren soll. Die
EastMed-Pipeline wird laut Planung
eine Länge von 1 900 Kilometern haben
und eine jährliche Kapazität von
zehn Milliarden Kubikmetern besitzen.
Auf Rohranbieter warten also zahlreiche
Pipelineprojekte. Um eine zügige
Auftragsabwicklung bei bestmöglicher
Qualität zu bieten, sind
Investitionen notwendig, wie sie beispielsweise
Butting tätigt. Bislang verfügt
das Unternehmen über eine
Zwölf-Meter-Hydroformingpresse, in
der ein korrosionsbeständiges Butting-Edelstahlrohr
und ein Kohlenstoff-Mangan-Stahl-Rohr
mechanisch
zu einem sogenannten »BuBi-Rohr«
(Butting- Bimetall-Rohr, Anm. d. Red.)
verbunden werden. Die Fertigung
von durchschnittlich circa 15 Kilometern
Bimetallrohr pro Monat
von einer mittleren Rohrabmessung
möchte das Unternehmen
langfristig verdoppeln. Durch einen
Hallenneubau und einhergehende
Anpassungen der Prozesse
sollen die Produktionsabläufe nochmals
optimiert und die Produktivität
gesteigert werden.
Win-Win-Situation für alle
Beteiligten
Zudem wurde gemeinsam mit einem
Maschinenbau- Unternehmen eine
neue Zwölf-Meter-Hydroforming-
Presse geplant und zur Fertigung in
Auftrag gegeben. Produktionsbeginn
der ersten BuBi-Rohre im neuen Produktionskreislauf
soll im dritten
Quartal 2020 sein.
Die steigende Zahl der Pipelines
sichert nicht nur die Energieversorgung,
sondern sorgt auch für hohe
Einnahmen bei Energieanbietern und
Rohrherstellern – eine Win-Win-Situation
für alle Beteiligten. Denn wenn
die Qualität stimmt, muss sozusagen
kaum einer in die Röhre gucken. •
46 10 | 2020
Special
IT‘S MORE THAN JUST A MACHINE.
WE MAKE YOUR PRODUCT GOLD
10 | 2020 KOCKS.DE 47
Special
Golden Summer
Aus Mitarbeitern Sparfüchse
machen und Fixkosten senken
Ideenmanagement ist gerade in Krisenzeiten wichtig
Foto: Shutterstock
Beschäftigte sind die besten Unternehmens berater, wenn es um das Optimieren des Alltagsgeschäfts geht.
Darmstadt. In der aktuellen Krisensituation müssen viele mittelständische Unternehmen ihre
Fixkosten senken. Unklar ist ihnen aber oft, wie sie ihre Mitarbeiter zum Entwickeln von Ideen, um
Zeit und Geld zu sparen, motivieren können.
Von Lukas Leist*
In Krisenzeiten, wenn die Umsätze und Erträge im Keller
sind, steht auf der Prioritätenliste vieler Unternehmen
ein Thema ganz oben: Sparen, um die Liquidität zu
wahren. Das ist meist auch möglich, denn: In guten Zeiten
setzen Unternehmen – wie Menschen – oft Speck an.
Deshalb wirken Kostensenkungsprogramme nicht selten
wie Fitnesskuren.
Die Einsparpotenziale identifizieren
Um die Einsparpotenziale zu ermitteln, können Unternehmen
teure Berater ins Haus holen. Doch in Krisenzeiten,
wenn die Nerven ohnehin blank liegen, gilt: Kaum laufen
die Damen und Herren mit Aktenkoffer über die Flure,
machen Gerüchte über bevorstehende Entlassungen die
Runde. Die Verunsicherung der Belegschaft wächst also
weiter. Deshalb agieren vorausschauende Unternehmen
beim Sparen anders: Sie nutzen die Kreativität ihrer Mitarbeiter,
um die gewünschten Einsparungen zu erzielen.
Wie groß das Einsparpotenzial in vielen mittelständischen
Unternehmen ist, zeigt ein Online-Rechner, den die
Firma Innolytics, Leipzig, auf Basis von Unternehmensdaten
entwickelt hat: Ihm zufolge spart ein Unternehmen mit
100 Beschäftigten und einem professionellen Ideenmanagement,
das zwei Ideen- beziehungsweise Sparkampa-
48 10 | 2020
10 | 2020 49
Special
Golden Summer
gnen pro Jahr durchführt, im Schnitt fast 100 000 Euro pro
Jahr. Dabei lautet der Schlüssel zum Erfolg laut Dr. Jens-
Uwe Meyer, die Mitarbeiter durch fokussierte Ideenmanagement-Kampagnen
zu aktivieren. Der Geschäftsführer
der Innolytics GmbH ist überzeugt: Bei der Suche nach
Einsparpotenzialen sind die Mitarbeiter und Teams auf der
operativen Ebene Beratern von außen und dem Management
überlegen, denn: Sie kennen die Arbeitsabläufe im
Detail. Dieser Auffassung ist auch der Organisationsberater
Klaus Doll aus Neustadt an der Weinstraße: »Kein Manager
ist mit den Abläufen so vertraut wie die Mitarbeiter, die
bestimmte Tätigkeiten Tag für Tag verrichten.«
Innolytics hat seit 2014 mehr als 100 Ideenkampagnen
in Unternehmen organisatorisch begleitet. Dabei kristallisierten
sich mehrere Erfolgsfaktoren heraus.
Auf den Punkt kommen
In vielen Unternehmen wird das Ideenmanagement laut
Meyer als eine Art Vorschlagswesen für alles »missbraucht«.
Deshalb werden oft viele Ideen ohne wirtschaftlichen
Wert eingereicht. Bei den wirklich erfolgreichen
Ideenmanagement-Kampagnen wird hingegen das Thema
Sparen direkt in den Mittelpunkt gestellt. Zum Beispiel
indem sie eine Überschrift wie »Ausschuss minimieren«
oder »Doppelarbeiten vermeiden« tragen. Zudem werden
die Köpfe der Mitarbeiter mit themenbezogenen Erfolgsbeispielen
angeregt.
Mitarbeiter an Einsparungen beteiligen
Unternehmen mit einem überdurchschnittlich erfolgreichen
Ideenmanagement sind großzügig gegenüber
den Ideengebern: Sie schütten zehn bis zwanzig Prozent
der erzielten Einsparungen im ersten Jahr an ihre Beschäftigten
aus. Das ist für beide Seiten ein gutes Geschäft.
Angenommen, eine Idee bewirkt 50 000 Euro Einsparungen
pro Jahr. Dann erhalten die Beschäftigten einmal 5 000
oder gar 10 000 Euro als Bonus; das Unternehmen hingegen
profitiert langfristig von den Einsparungen, denn diese
Kosten entfallen fortan Jahr für Jahr.
In vielen Unternehmen bestehe diesbezüglich eine
»Geizkragenmentalität«, kritisiert Meyer. Ihrem Top-Führungspersonal
bezahlen sie für das Erreichen gewisser
Ziele selbstverständlich Boni; bezogen auf die Mitarbeiter
auf der »wertschöpfenden Ebene« besteht aber die Einstellung:
Die kontinuierliche Verbesserung ist ein Teil
ihres Jobs. Diese Diskrepanz nehmen die Mitarbeiter
wahr. Also engagieren sie sich kaum für das Sparen, auch
weil sie sich, wie der Managementberater Rainer Paszek
aus Eglfing in Oberbayern betont, nicht selten fragen,
welchen Nutzen sie davon haben. Oft lautet ihre Antwort:
»Keinen, außer dass meine Arbeit weiter rationalisiert
wird.« Deshalb empfiehlt Meyer: »Lieber den Beschäftigten
eine hohe Provision bezahlen als zum Beispiel teure
Prozess- oder Qualitätsmanagementberater engagieren.«
Regelmäßig Kampagnen starten
Für ein erfolgreiches Ideenmanagement gilt: Einmal ist
kein Mal. An der ersten Spar-Kampagne beteiligen sich
meist nur Mitarbeiter, die auch zuvor Verbesserungsvorschläge
machten. Der einzige Unterschied: Ihre Vorschläge
sind durchdachter, weil eine Prämie lockt. »Erhalten
jedoch die ersten Mitarbeiter Prämien, spricht sich dies
herum und plötzlich kommen sogar Einsparvorschläge von
Mitarbeitern, von denen deren Vorgesetzte dies nie erwartet
hätten«, berichtet Meyer.
Er ist überzeugt: »Beschäftigte sind die besten Unternehmensberater,
wenn es um das Optimieren des Alltagsgeschäfts
geht.« Anders ist es, wenn ein Unternehmen sich
zum Beispiel coronabedingt ganz neu aufstellen muss.
Dann ist meist externe Unterstützung nötig, betont Organisationsberater
Doll. Doch auch dann sollte man interne
Experten mit an Bord holen – »auch weil sie meist einen
realistischeren Blick auf die Machbarkeit haben«.
Im Zuge der Covid-19-Pandemie wird oft von der »Krise
als Chance« gesprochen. Hierzu zählt, dass Mitarbeiter sich
in Krisenzeiten leichter als sonst motivieren lassen, Einsparpotenziale
zu identifizieren und neue Problemlösungen
zu entwickeln, denn: In ihnen müssen ihre Vorgesetzten
keine lange Überzeugungsarbeit leisten, warum ein sparsamer
Umgang mit den begrenzten Ressourcen an Zeit
und Geld wichtig ist.
Viele Unternehmen haben jedoch wenig Erfahrung, wie
sie ein effektives Ideenmanagement starten und am Leben
halten können. Deshalb bietet Innolytics Unternehmen ein
»Ideenmanagement as a Service«-Modell an. Das heißt,
Ideenmanagement-Experten richten als externe Unterstützer
eine digitale Plattform für sie ein, entwickeln und
managen die Kampagnen und sorgen dafür, dass möglichst
hochwertige Ideen entstehen.
»Kostensparen« ist eines der Top-Themen
Inwieweit Unternehmen beim Etablieren eines professionellen
Ideenmanagements einen solchen Support nutzen,
müssen die Verantwortlichen vor Ort entscheiden. Unabhängig
davon werden die Themen »Verschwendung vermeiden«
sowie »effizienter Umgang mit den Ressourcen an Zeit und
Geld« in den kommenden Monaten in vielen Unternehmen
jedoch auf der Agenda des Top-Managements ganz oben
stehen, betont Rainer Paszek. Und was liegt in Zeiten, in
denen die Finanzmittel ohnehin knapp sind, näher als eine
Problemlösung zunächst mit Bord mitteln zu probieren statt
sogleich teure Berater zu engagieren?
•
*Der Autor arbeitet unter anderem für die PRofiBerater
GmbH, Darmstadt.
50 10 | 2020
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10 | 2020 51
Special
Golden Summer
Heiß & chillig: Grillen mit
Edelstahl Rostfrei
Nichtrostender Werkstoff sorgt für langlebigen Grillspaß
Düsseldorf. Drei Viertel der deutschen Haushalte
grillen regelmäßig im Hochsommer, zur
Geburtstagsfeier oder im Winter am prasselnden
Feuer. Edelstahl Rostfrei mit Qualitätssiegel
sorgt für ebenso attraktiven wie langlebigen
und hygienischen Grillspaß.
Von Dr. Hans-Peter Wilbert*
Ob Holzkohle-, Elektro-, Gasgrill oder Barbecue-Station:
Die Geräteauswahl ist nahezu grenzenlos.
Ein Anzündkamin aus Edelstahl sorgt innerhalb
kurzer Zeit für eine gleichmäßige Glut – ganz ohne Chemikalien,
unangenehmen Geruch und mit minimaler
Rauchentwicklung. Der Kamin besteht aus einer Edelstahl-Kammer
mit einem Rost, auf dem Holzkohle oder
Briketts erhitzt werden. Verbrennungen beim Anzünden
beugt ein Schutzschild aus nichtrostendem Stahl vor.
Gas geben beim Grillen
Bei einem Gasgrill ist entscheidend, dass der Grill genügend
Brenner besitzt. Bei den Hauptbrennern – bis zu
sechs Stück in großen und hochwertigen Gasgrills – sind
Stabbrenner aus Edelstahl Rostfrei zu empfehlen. Bei der
Konstruktion der übrigen Brenner gibt es bei Gasgrills
große Unterschiede: vom einfachen Rohrsystem mit mehreren
kleinen Flammen unter dem Grillrost über runde
Seitenbrenner oder Sizzle Zone, die mit bis zu 100 Flammauslässen
bis zu 750 Grad Celsius produziert, bis hin zum
vertikal an der Rückwand angebrachten Backburner, der
das Grillgut von allen Seiten gleichmäßig grillt. Für alle,
die Rollbraten, Grillhähnchen und selbstgemachte Dönerspieße
zum ultimativen Grillvergnügen brauchen, darf ein
Drehspieß aus Edelstahl Rostfrei nicht fehlen. Er wird über
dem Grillrost befestigt und durch Hauptbrenner und
Backburner von allen Seiten erhitzt. Ein Motor aus Edelstahl
sorgt dabei für genügend Power. Durch die konstant
hohe Hitze und das gleichmäßige Rotieren wird selbst sehr
voluminöses Grillgut perfekt gegart. Für die gebotene
Sicherheit beim Gasgrill sorgen Flammenverteiler – Brennerabdeckungen
aus Edelstahl der V2A- oder V4A-Güte
– deren schräge und unterschiedlich hohe Anordnung eine
gleichmäßige Hitzeverteilung bewirkt und die Flamme
vor Fettspritzern schützt.
Grillen mit einem Holzkohlegrill aus Edelstahl gehört zu den
beliebtesten Grillarten.
In einer Edelstahl-Räucherbox erhält Grillgut beim Räuchern
mit geringer Temperatur, verschiedenen Holzarten
und Kräutern ein ganz besonderes Aroma. Edelstahl-Grillschalen
sagen Einweg-Schalen aus Aluminium den Kampf
an. Sie ermöglichen sorgenfreien Genuss, da sich beim
Erhitzen – im Gegensatz zu Modellen aus Aluminium –
keine Partikel lösen, die ins Grillgut übergehen können.
Zudem tropft kein Fett in die Glut, sodass die Rauchbildung
reduziert und gesundheitsschädliche Verbrennungsdämpfe
verhindert werden. Eine Grillpfanne aus Edelstahl verhindert,
dass kleinere Stücke vom Rost in die Flamme fallen
und ermöglicht problemloses Wenden von Gemüse oder
Fisch auf dem Grill.
Alle Elemente wie Gasbrenner oder Flammenverteiler,
die hohen Temperaturen ausgesetzt sind, sollten aus hochwertigem
Edelstahl Rostfrei mit Qualitätssiegel gefertigt
sein. So halten die Geräte nicht nur der Witterung, sondern
auch starken Temperaturschwankungen dauerhaft stand.
Neben Korpus und Zubehör müssen auch Schrauben, Muttern
und Unterlegscheiben aus nichtrostendem Stahl gefertigt
sein. So sitzen sie auch bei häufigem Gebrauch fest,
rosten nicht und gewährleisten jahrelange Haltbarkeit des
Grills.
* Dr. Hans-Peter Wilbert ist Geschäftsführer des Warenzeichenverbands
Edelstahl Rostfrei.
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Foto: Thüros
•
52 10 | 2020
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10 | 2020 53
Special
Golden Summer
Passio Musicae
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Foto: Shutterstock
54 10 | 2020
Special
Golden Summer
Bereits die Eckdaten beeindrucken: Mit seinen 24 Tonnen und einer Größe von 8,5 mal
10,5 mal 6,5 Metern vermittelt das Sibelius-Denkmal eine ähnlich Monumentalität wie
die »Finlandia«, das wohl bekannteste Stück des Komponisten Jean Sibelius (1865–1957).
Die Anordnung der rund 600 wellenförmig miteinander verschweißten Edelstahlrohre
wirkt so abstrakt wie das Spätwerk des finnischen Tonpoeten. Die Skulptur der Bildhauerin
Eila Hiltunen steht im Sibelius-Park in Helsinki, wo das Denkmal im Herbst 1967
enthüllt wurde. Es trägt den Titel »Passio Musicae«. Und genau diese »Leidenschaft der
Musik« wurde vor einigen Jahren, anlässlich Sibelius‘ 150. Geburtstages, im Rahmen
einer Sonderausstellung in Helsinki hörbar gemacht. Basierend auf den Daten
jeder einzelner Röhre (Länge, Durchmesser) wurden alle Töne synthetisiert.
Jede Bewegung innerhalb der auf dem Museumsboden angedeuteten
Umrisse des Denkmals wurde mit Kameras aufgezeichnet und
in Klänge übersetzt. Auf diese Weise konnte der Besucher »en
passant« sein eigenes Werke komponieren – und die Rohre so
zum Klingen bringen. phi
10 | 2020 55
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Von unserem Redakteur Niklas Reiprich
Die Abhängigkeit der deutschen
Stahlindustrie von der Automobilbranche
ist unumstritten.
Laut Wirtschaftsvereinigung Stahl war
die Automobilindustrie im vergangenen
Jahr mit 26 Prozent Anteil am
Stahlbedarf in Deutschland nach der
Bauindustrie die zweitgrößte Abnehmerbranche
der Stahlproduzenten. In
Kombination mit neuen Fertigungsverfahren
trägt die Entwicklung immer
festerer und trotzdem gut zu
verarbeitender Stähle dazu bei, die
kontinuierlich steigenden Anforderungen
zu erfüllen, die an neue Fahrzeugmodelle
gestellt werden. Auf der
einen Seite erwarten die Autobauer
eine bessere Fahrleistung, höheren
Komfort und ein Plus an Sicherheit.
Auf der anderen Seite steht die Forderung
nach mehr Umweltverträglichkeit
– und somit auch die Umstellung
von klassischen Antriebstechnologien
auf alternative Energien.
Stahl spielt zentrale Rolle im
Werkstoffmix
Das Elektrofahrzeug gilt als wichtiger
Baustein dieser Energiewende. Seine
Umweltbilanz lässt sich nicht anhand
seiner CO 2 -Emissionen messen, sondern
vielmehr an der Strombereitstellung
und der Herstellung des Autos.
Bezüglich der Produktion soll in der
Elektromobilität künftig ein »intelligenter
Werkstoffmix« vorherrschen,
in dem auch der Stahl eine entscheidende
Rolle spielt. Das ist das Ergebnis
einer Studie, die das Handelsblatt Research
Institute (HRI) im Auftrag des
österreichischen Technologiekonzerns
voestalpine durchgeführt hat. Darin
heißt es, Stahlhersteller und -forscher
hätten mit der Entwicklung einer Vielzahl
von hochfesten Stählen große
Fortschritte erzielt und würden aus
Sicht vieler Automobilproduzenten
heute das beste Werkstoffpaket im
Zusammenspiel von Gewichtsreduktion,
Umweltbilanz und Wirtschaftlichkeit
bieten. Aluminium und Carbon
hingegen hätten zwar die Möglichkeiten
zur Gewichtsreduktion erweitert,
deren Produktion sei aber relativ teuer
und die Recyclingfähigkeit in der
Praxis nicht auf dem erhofften Niveau.
Anteil hochfester Stähle soll
auf 30 Prozent steigen
Ein Blick in die nahe Zukunft des Autobaus,
Beispiel BMW: Während der
Hybrid i3 weitgehend aus Carbon bestand,
soll der i5 ab 2021 aus Stahl
und Leichtmetall konstruiert werden,
beruft sich die voestalpine auf die
HRI-Studie in einer Pressemeldung.
Auch der Elektrofahrzeug-Pionier
Tesla fahre in seinem Model 3 die Anteile
von Aluminium und Titan zugunsten
von Stahl zurück. »Der Anteil
hochfester Stähle im Fahrzeugbau
wird von derzeit 18 auf 30 Prozent
der genutzten Stahlsorten steigen«,
zitiert Jan Kleibrink vom HRI aus den
Vorarbeiten des Posco Research Instituts.
Um 25 bis 39 Prozent ließe sich
so nach Angaben des Weltstahlverbands
worldsteel das Gewicht eines
Fahrzeuges reduzieren.
Der Trend hin zu alternativen Antriebstechnologien
werde das Wertschöpfungsnetzwerk
Stahl in den
kommenden fünf bis zehn Jahren
stark beeinflussen, meint auch Norbert
Brachthäuser, Leiter der Werkstofftechnik
Elektroband bei Waelzholz.
Das Hagener Unternehmen
belie fert die Auto mobil zuliefererindustrie
unter anderem mit Komponenten
für hocheffiziente Motoren im
elektrischen Antrieb. »Ein Elektromotor
besteht im Stator als auch im Rotor
aus geschichteten, nicht kornorientierten
Elektrobandpaketen, die je
nach technologischer Anforderung
eine hohe Effizienz der Motoren sicherstellen«,
erklärt Brachthäuser. Die
Elektrobänder müssen ihm zufolge
besondere Anforderungen erfüllen.
Das Material sei aufgrund der Ansprüche
hoch legiert und mit einer maximalen
Dicke von 0,3 Millimetern deutlich
dünner als das normalerweise
verarbeitete Elektroband.
Dass sich die Emissionen in der Elektromobilität
bereits maßgeblich bei
der Fahrzeugherstellung verringern
lassen, hat zudem Manuel Schweizer,
Student der Technischen Hochschule
Ingolstadt, herausgefunden. In einem
Forschungsprojekt kommt er zu dem
Ergebnis, dass der Leichtbau im Gegensatz
zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor
keinen Vorteil gegenüber
dem Werkstoff Stahl bringt. Seine vergleichenden
Berechnungen ergaben,
dass die Leichtbauvariante bei Elektrofahrzeugen
über den gesamten Lebenszyklus
gerechnet sowohl mehr
Energie benötigt als auch mehr Emissionen
ausstößt als bei einer Verwendung
von Stahl. »Stahl wird in diesem
Zusammenhang wegen der deutlich
geringeren Kosten an Bedeutung gewinnen«,
unterstreicht Brachthäuser.
•
10 | 2020 59
Menschen & Events
Seitenblick
Zahlungsmoral schwindet
Wer fürchtet, dass sein Geschäftspartner in die Pleite schlittert, muss
rechtzeitig handeln
Viele Unternehmen haben zuletzt ihre Zahlungsziele verkürzt – in der Hoffnung, so ihre Liquidität
zu verbessern. Doch viele Gläubiger lassen sich mit der Begleichung von Rechnungen Zeit. Wer
Angst hat, dass sein Geschäftspartner insolvent wird, muss frühzeitig handeln.
Von unserem Autor Stefan Weber
Es klingt zunächst nach einer guten Nachricht: Die
durchschnittliche Laufzeit von Forderungen im
B2B-Geschäft hat sich im ersten Halbjahr 2020 gegenüber
dem Zeitraum Januar bis Juni 2019 leicht verkürzt.
Kreditgeber mussten zuletzt also weniger lange auf
die Begleichung ihrer Rechnungen warten. Laut einer
Analyse des Creditreform Debitorenregisters Deutschland
(DRD) hatten sie ihr Geld im Mittel nach 42,88 Tagen auf
dem Konto; im Vorjahr waren es 43,11 Tage gewesen.
Bei genauem Hinsehen gibt die Auswertung von 3,5
Millionen Rechnungen, die Forscher der Wirtschaftsauskunftei
Creditreform vorgenommen haben, jedoch Anlass
zur Sorge. Denn die Forderungslaufzeiten verkürzten sich
nicht etwa deshalb, weil Schuldner pünktlicher zahlten.
Der Grund war vielmehr, dass Lieferanten ihre Zahlungsziele
kappten – von durchschnittlich 32,33 auf 32,06 Tage.
»Hier zeigt sich das in der Corona- Wirtschaftskrise gestiegene
Risiko bewusstseins vieler Unternehmen. Insbesondere
Großhändler als typische Lieferantenkreditgeber haben
ihren Kunden zuletzt deutlich kürzere Zahlungsziele eingeräumt«,
erläutert Janine Stappen, Abteilungsleiterin
DRD beim Verband der Vereine Creditreform. Leidtragende
waren vor allem kleinere Unternehmen (weniger als 50
Beschäftigte). Bei ihnen hatten die Kreditgeber offensichtlich
häufiger Sorge vor Zahlungsausfällen und
Gefahr, in eine unangenehme Sandwitchposition zu geraten:
Zahlungseingänge verschieben sich, weil sie großen
Kunden mehr Zeit für die Begleichung ihrer Rechnung
einräumen, um diese an sich zu binden. Dagegen drängen
Lieferanten auf frühzeitigere Bezahlung. »Damit droht
eine Kettenreaktion, insbesondere in stark verflochtenen
Wirtschaftsbereichen, bis hin zu vermehrten Insolvenzanmeldungen«,
betont Janine Stappen.
Die Laufzeit einer Forderung setzt sich zusammen aus
dem Zahlungsziel und einem eventuellen Zahlungsverzug.
Kürzere Zahlungsziele führen nur dann zu einem rascheren
Geldeingang, wenn die Schuldner auch pünktlich
zahlen. Das war jedoch im Verlauf des ersten Halbjahrs
seltener der Fall. Die durchschnittliche Verzugsdauer der
von Creditreform untersuchten Rechnungsbelege betrug
10,82 Tage, gegenüber 10,69 Tagen im ersten Halbjahr
2019. Vor allem Unternehmen aus den Branchen Chemie/
Kunststoff (plus 2,14 Tage auf 10,87 Tage) und Grundstoffe
(plus 1,63 Tage auf 12,91 Tage) zahlten häufiger verspätet.
Am meisten Geduld benötigten nach wie vor
Gläubiger von Baubetrieben. Forderungen an sie waren
zuletzt um durchschnittlich 16,35 Tage überfällig.
Unbedingt branchenübliche Sicherheiten vereinbaren
versuchten ihr Risiko mit einem verkürzten
Zahlungsziel zu reduzieren. Komfortabler
war die Situation für große Unternehmen
»Viele Gläubiger
Welche Möglichkeiten bleiben im Fall der
Insolvenz eines Geschäftspartners? Sind
in diesem Fall tatsächlich alle Forde-
(mehr als 250 Beschäftigrungen
verloren? »Rechtzeitiges
versäumen zu erwähnen,
te). Sie kommen ohnehin häufig
und richtiges Reagieren verringert
im Insolvenzfall die eigenen
dass sie aus dieser Sicherheit gesondert
befriedigt werden wollen.
in den Genuss vergleichsweise
üppiger Zahlungsziele, die sich
Risiken«, betont Martin Gogger,
in den ersten sechs Monaten
2020 nochmals von 34,81 Tagen
auf 35,75 Tagen verlängerten.
Ohne diesen schriftlichen Hinweis
wird der Insolvenzverwalter diese
Sicherheit nicht bedienen.«
Richter am Landgericht Würzburg
und Fachbuchautor zu Insolvenzthemen.
Bereits in Zeiten,
Drohende Kettenreaktion
in denen es noch keine An-
Martin Gogger, Richter am Landgericht
zeichen für die Insolvenz eines
Würzburg und Fachbuchautor zu
Diese Entwicklung stellt das Liquiditätsmanagement
kleiner Unternehmen
vor Herausforderungen. Sie laufen
Insolvenzthemen
Geschäftspartners gibt, können
Unternehmen nach seiner Meinung
viel tun, um ihre Position für den denk-
60 10 | 2020
Seitenblick
Menschen & Events
Indiz dafür, dass der Lieferant von der
bar schlechtesten Fall zu optimieren.
Wer kein Risiko Schieflage wusste. Das könnte sogar wollen. Ohne diesen schriftli-
gesondert befriedigt werden
eingehen will, dem rät er,
ausschließlich gegen Vorkasse
zu liefern oder eine ausreichende
Kreditversicherung
abzuschließen. Der Haken dabei:
dazu führen, dass alle Zahlungen,
die er seit Stellung der Sicherheiten
erhalten hat, zurückgezahlt
werden müssen.«
chen Hinweis wird der Insolvenzverwalter
diese Sicherheit
nicht bedienen«, erläutert
Gogger. Nach seiner Beobachtung
verfügen viele Unterneh-
Viele Kunden werden eine
men, auch kleinere, über ein For-
Robert Buchalik, geschäftsführender
Gesellschafter der Wirtschaftskanzlei
Lieferung gegen Vorkasse möglicherweise
nicht akzeptieren. Und
auch in Insolvenzfällen gut bestehen
derungsmanagement, mit dem sie
Buchalik Brömmekamp
einen Schutzschirm von der Kreditversicherung
gibt es nicht zum Nulltarif. Neben
einer (zuletzt deutlich gestiegenen) Prämie verlangen die
Versicherer häufig einen Selbstbehalt von etwa 20 Prozent.
Mitunter lehnen sie auch die Übernahme von Risiken
komplett ab.
können. »Für die Formulierung erster Briefe
an den Insolvenzverwalter und die Durchsetzung
von Standardsicherheiten in der Insolvenz benötigt
man noch keinen spezialisierten Juristen. Aber die Mitarbeiter
in den betreffenden Abteilungen sollten sich frühzeitig
kundig machen und eine Reihe von Musterschreiben
Auf keinen Fall, so rät Gogger, sollen Unternehmen
jedoch darauf verzichten, branchenübliche Sicherheiten
zu vereinbaren. »Sie erlauben es dem Gläubiger, im Insolvenzfall
auf das Sicherungsgut zuzugreifen. Eine Standardsicherheit
wie ein verlängerter Eigentumsvorbehalt bringt
dem Gläubiger von Gesetz wegen 72 Prozent aus dem
Verwertungserlös, den der Insolvenzverwalter bei Abverkauf
des Produkts erzielt.« Das ist deutlich mehr als jene
vier Prozent, die Gläubiger mit ungesicherten Forderungen
im Durchschnitt erhalten. Eine höhere Quote ist häufig
nicht drin, weil in den meisten Insolvenzfällen nur wenig
oder gar keine werthaltige Masse vorhanden ist, die zur
Bezahlung offener Forderungen der Gläubiger dienen
könnte.
Sicherheiten mit Tücken
Sicherheiten können jedoch auch ihre Tücken haben,
insbesondere, wenn sie über das branchenübliche Maß
hinausgehen. Darauf weist Robert Buchalik, geschäftsführender
Gesellschafter der Wirtschaftskanzlei Buchalik
Brömmekamp, hin: »Sicherheiten sind unter Umständen
im Insolvenzfall anfechtbar und möglicherweise ein Indiz
dafür, dass der Lieferant von der Schieflage wusste. Das
könnte sogar dazu führen, dass alle Zahlungen, die er seit
Stellung der Sicherheiten erhalten hat, zurückgezahlt
werden müssen.« Dafür muss der Insolvenzverwalter jedoch
nachweisen, dass der Gläubiger die Zahlungsunfähigkeit
des Kunden frühzeitig erkannt hatte.
Der Besitz einer Sicherheit und die bloße Anmeldung
einer Forderung beim Insolvenzverwalter reichen jedoch
in vielen Fällen nicht, um Geld zu erhalten. »Viele Gläubiger
versäumen zu erwähnen, dass sie aus dieser Sicherheit
»Sicherheiten sind unter
Umständen im Insolvenzfall
anfechtbar und möglicherweise ein
zur Hand haben.«
Die neue KASTOmiwin.
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die wirtschaftliche Profilbearbeitung.
•
Bei Gerad- und beidseitigen Gehrungsschnitten überzeugt die
neue Hochleistungs-Bandsägebaureihe KASTOmiwin mit einem
Gehrungsbereich von -45 bis +60 Grad. Zahlreiche Funktionen
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Bandarmverstellung und optimierte Schnittzeiten
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Menschen & Events
Veranstaltungen
Einführung in die Metallurgie von Stahl
Vom 25. bis 27. November ver anstaltet das Stahlinstitut
VDEh das Online-Seminar »Eisen- und Stahlherstellung:
Einführung in die Metallurgie von Stahl für Nicht-Techniker«.
Damit widmet sich die Einrichtung speziell der
Schulung nicht-technischer Mitarbeiter der Stahlhersteller,
Zulieferer, Stahlrecycler und Stahlverarbeiter sowie
der Händler des Werkstoffes. Das Programm zielt nach
Angaben der Organisa toren darauf ab, die komplexe
Prozessroute der Stahl erzeugung überblicksmäßig in
verständlicher Form darzustellen. Zu den behandelten
Themen gehören demnach etwa die benötigten Rohstoffe
für die Eisen erzeugung (Kokskohle und Eisenerz),
die Stahlerzeugung in Konverter und Elektrolichtbogenofen,
Sekundärmetallurgie und Stranggießen. Auch die
Bedeutung und Aufbereitung von Stahlschrott sowie
das Trend thema »CO 2 -Reduzierung in der Eisen- und
Stahlpro duktion« werden thematisiert. Das Seminar
findet in Kooperation mit der Bundesvereinigung Deutscher
Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen und
unter Leitung von Dr. Peter Schmöle statt.
www.vdeh.de/stahl-akademie/seminare
»Guss im Wandel« in digitaler Ausführung
Mit der in diesem Jahr rein digital stattfindenden Tagung
»Guss im Wandel« am 17. und 18. November will
der Carl Hanser Verlag seine bisherige Tagung »Leichtbau
im Guss« um aktuelle Themen rund um Qualität,
Effizienz und Innova tion erweitern. »Der Leichtbaugedanke
ist seit jeher immanenter Bestandteil der deutschen
Ingenieurs kunst. Um nachhaltig den Technologievorsprung
zu festigen und die Produktion am
Hochlohnstandort Deutschland zu erweitern, müssen
innovative Lösungen für mehr Effizienz entlang der
gesamten Wertschöpfungskette eingesetzt werden«,
erklären die Veranstalter die Idee hinter der Tagung.
Das Programm widme sich demnach Themen wie der
Prognose von Eigenschaften der Reduzierung des
Ressourcen einsatzes. Zu den vortragenden Unternehmen
und Instituten gehören unter anderem Magma,
Feinguss Blank und der Lehrstuhl für Umformtechnik
und Gießereiwesen der TU München.
www.hanser-tagungen.de/guss
Inserentenverzeichnis
BEPRO Blech- und Profilstahl
Handelsgesellschaft mbH & Co. KG 1
Burghardt + Schmidt GmbH 7
Business-Control Software GmbH 19
Coiltec Maschinenvertriebs GmbH 15
Friedrich Kocks GmbH & Co. KG 47
Georgsmarienhütte Holding GmbH 43
GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-
Systeme mbH 17
Hagener Feinblech Service GmbH 9
HYDROWATT AG 49
IMS Messsysteme GmbH 25
Karl Diederichs GmbH & Co. KG 68
KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG 61
Keller & Bohacek GmbH & Co. KG 45
Made in Steel srl 67
markmann + müller datensysteme gmbh57
NLMK Europe 51
OHRA – Regalanlage GmbH 31
Peter Drösser GmbH 13
Peter Holzrichter GmbH 39
REA Elektronik GmbH 37
Salzgitter AG 2
Schages GmbH & Co. KG 15
SMS group GmbH 56
STEULER-KCH GmbH 53
The Coatinc Company Holding GmbH 58
UnionStahl GmbH 11
Universal Eisen und Stahl GmbH 29
Van Heyghen Staal s.a.
Beilage
Verlag Focus Rostfrei GmbH Beilage
Walzstahlhandel Essen GmbH 15
Warenzeichenverband Edelstahl Rostfrei
e.V. 35
Wilbers Lifting GmbH 33
62 10 | 2020
Menschen & Events
Termine
Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt
12.11.2020
Online
1. Lausitzer Fachtagung
Klimaneutrale Industrie
Kompetenzzentrum Klimaschutz
in energieintensiven
Industrien (KEI)
+49 355 47889 101
www.klimaschutz-industrie.de
17.-18.11.2020
Online
Fachbetriebe nach AwSV:
Aufgaben und Anforderungen
Stahlinstitut VDEh +49 211 6707 478
www.vdeh.de/stahl-akademie
17.-18.11.2020
Online
stanzen, schneiden, umformen
2020
Carl Hanser Verlag GmbH &
Co. KG
+49 8999 830 535
www.hanser-tagungen.de/stanzen
17.-18.11.2020
Online
Tagung »Guss im Wandel«
Carl Hanser Verlag GmbH &
Co. KG
+49 8999 830 535
www.hanser-tagungen.de/guss
18.–19.11.2020
Online
Aachener Stahlkolloquium
»steel and more«
Institut für Eisenhüttenkunde,
RWTH Aachen University
+49 2418 095 809
www.ask2020.de
23.-25.11.2020
Online
26.-27.11.2020
Online
30.11.–2.12.2020
Online
Refractory Technology: Application,
Wear Mechanisms and
Failures
Einfühung in die Metallurgie
von Stahl für Nicht-Techniker
ECHT 2020 – European
Conference on Heat Treatment
Stahlinstitut VDEh +49 211 6707 478
www.vdeh.de/stahl-akademie
Stahlinstitut VDEh +49 211 6707 478
www.vdeh.de/stahl-akademie
A3TS +33 145 2622 35
www.a3ts.org
25.–28.1.2021
Birmingham, UK
MACH 2021
The Manufacturing
Technologies Association
+44 020 7298 6402
www.machexhibition.com
9.-10.2.2021
Online
European Conference:
Hydrogen & P2X 2020
FORTES Media Group +48 61 250 4880
www.fortesmedia.com
21.–25.2.2021
Seoul, KR
11 th International Conference
on Molten Slags, Fluxes and
Salts (MOLTEN 2021)
The Korean Institute of Metals
and Materials
+82 2 565 3571
www.molten2020.org/
2.–5.3.2021
Leipzig
9.–12.3.2021
Hannover
17.–18.3.2021
Ulm
17.-19.3.2021
Mailand, IT
12.–15.4.2021
Hannover
4.–6.5.2021
Nürnberg
InTEC 2021 Leipziger Messe GmbH +49 341 678 0
www.messe-intec.de
Euroblech 2021 Mack Brooks Exhibitions +44 1727 814 400
www.euroblech.com/2020/deutsch/
Coiltech Deutschland 2021 QuickFairs +39 02 8723 4050
www.quickfairs.net
Made in Steel 2021 Made in Steel srl +39 030 2548 520
www.madeinsteel.it/en
Hannover Messe 2021 Deutsche Messe +49 511 890
www.hannovermesse.de
SENSOR + TEST 2021 AMA Service GmbH +49 5033 9639 0
www.sensor-test.de
10 | 2020 63
Menschen & Events
Personen
Die Segel richtig setzen
Jörg Delveaux von rff im Porträt
Stuhr/Bremen. Seit Beginn des Jahres ist Jörg Delveaux weiterer Geschäftsführer bei der rff Rohr
Flansch Fitting Handels GmbH. Mit dieser Personalie hat das Handelshaus aus Stuhr bei Bremen
eine weitere wichtige Entscheidung getroffen. Im Exklusivinterview mit dem »stahlmarkt« bezieht
Delveaux Stellung zu Fragen, die sowohl ihn als auch rff heute und in Zukunft beschäftigen.
Guten Tag, Herr Delveaux, seit Anfang
des Jahres sind Sie Geschäftsführer
bei rff. Wie haben Sie Ihren
Start rückblickend erlebt?
Jörg Delveaux: Zunächst kann ich sagen,
dass ich mich inzwischen gut
eingelebt habe und mich sehr wohlfühle.
Das hängt unter anderem mit
der Art und Weise zusammen, wie ich
bereits im Vorfeld auf die neue Aufgabe
bei rff vorbereitet wurde. Das
sogenannte »Onboarding« verläuft
von Anfang an sehr strukturiert und
zielorientiert. Es gefällt mir, dass die
Einarbeitung sehr professionell und
dennoch kollegial verläuft. Ich habe
bereits im ersten Gespräch gemerkt,
dass rff und ich gut zusammenpassen.
Sie kannten das Haus rff bereits im
Vorfeld. Was hat Sie vor dem Start
mit dem Unternehmen verbunden?
Delveaux: Aus meiner Zeit vor rff
wusste ich ziemlich genau, mit welcher
Philosophie dort gearbeitet
wird. Es wird sowohl viel Wert auf
Qualität als auch auf eine partnerschaftliche
Zusammenarbeit gelegt.
Viele Kunden, Lieferanten und nicht
zuletzt Kollegen sind schon sehr lange
mit dem Unternehmen eng verbunden.
Das merke ich insbesondere
in der täglichen Zusammenarbeit mit
allen Interessengruppen.
Mit welchen Themen haben Sie
sich zu Beginn beschäftigt, und wie
sehen die Pläne für die Zukunft
aus?
Delveaux: In meiner Verantwortung
als Geschäftsführer arbeite ich mich
Zur Person
Jörg Delveaux
ist seit Januar 2020 weiterer
Geschäftsführer bei rff und
hauptverantwortlich für den
Bereich Materialwirtschaft. Der
41-Jährige ist verheiratet und
hat zwei Söhne im Alter von
sechs und vier Jahren.
nach und nach in die einzelnen Unternehmensbereiche
ein. Diese Aufgabe
ist komplex und wird sicher
noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Dennoch liegt der Schwerpunkt meiner
Arbeit im Bereich Materialwirtschaft.
Das ist ein guter Einstieg, und
die Einblicke in die bisherigen strategischen
und operativen Ausrichtungen
bilden ein gutes Fundament für
die Zukunft. Hartmut Böttche, Michael
Allexi und ich arbeiten derzeit intensiv
am Um- und Ausbau des Zentrallagers
in Stuhr. Es gibt viele Ideen,
die wir gerne in den kommenden
Jahren umsetzen möchten.
Foto: rff Rohr Flansch Fitting Handels GmbH
Jetzt zu Ihnen als Mensch Jörg Delveaux.
Womit sorgen Sie für den
nötigen Ausgleich zu Ihrer verantwortungsvollen
Aufgabe als Geschäftsführer?
Delveaux: Unter der Woche lebe ich
derzeit noch von meiner Frau und
meinen beiden Söhnen getrennt.
Meine Abende in Bremen sind geprägt
durch sportliche Aktivitäten.
Umso mehr genießen wir als Familie
die Zeit an den Wochenenden. Diese
Zeit ist kostbar und gibt mir viel Kraft
für meine Aufgaben bei rff.
Zu guter Letzt noch ein Blick in die
Zukunft. Wo sehen Sie sich und das
Unternehmen rff in den kommenden
Jahren?
Delveaux: Ich möchte mich persönlich
als Mensch Jörg Delveaux weiterentwickeln
und meinen Teil dazu beitragen,
dass das Unternehmen rff stabil
bleibt und nachhaltig wächst.
Die Themen Produktpolitik, Digitalisierung
und Nachwuchsförderung
nehmen dabei eine zentrale Rolle
ein. Direktinvestitionen ins Ausland
werden kontinuierlich analysiert und
auf ihre Zukunftsfähigkeit geprüft,
um die internationale Präsenz von rff
zu intensivieren. Wir werden die Segel
richtig setzen, egal aus welcher
Richtung der Wind bläst. So wie es
sich für ein norddeutsches Handelshaus
mit hanseatischen Wurzeln gehört.
Die Fragen stellte Philipp Isenbart.
www.rff.de
•
64 10 | 2020
Personen
Menschen & Events
Foto: Schmolz + Bickenbach
Josef Schultheis
Josef Schultheis soll die Swiss Steel Group
aus der Krise führen
Um seine tiefgreifende Reorganisation zu intensivieren, hat die Swiss Steel Group (ehemals
Schmolz + Bickenbach) Josef Schultheis als Chief Restructuring Officer (CRO) in die
Konzernleitung geholt. Schultheis hat eine mehr als 30-jährige Management- und Beratungserfahrung
in der operativen Restrukturierung, im Liquiditätsmanagement und
Finanzierungsverhandlungen. Seine Expertise sammelte er unter anderem als Sanierer
beim deutschen Versandhändler Quelle und der Warenhaus-Gruppe Karstadt.
Frank B. Jehle ist neuer CFO der Benteler-Gruppe
Nachdem Guido Huppertz die Benteler-Gruppe im vergangenen Juli verlassen hatte, ist
mit Frank B. Jehle nun ein neuer Chief Financial Officer (CFO) und damit auch ein weiteres
Vorstandsmitglied gefunden. Der Finanzexperte bringt über zwei Jahrzehnte Erfahrung
in der Automobilindustrie mit. So war Jehle rund zehn Jahre als kaufmännischer Geschäftsführer
und stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung für den Automobilzulieferer
Mann + Hummel tätig. Seine Karriere startete er beim Automobilhersteller
Ford, bei dem er insgesamt zehn Jahre in unterschiedlichen Positionen in Europa tätig
war – zuletzt als Finanzdirektor sowie Mitglied des Vorstands Ford Benelux, Schweiz und
Österreich. Seinen Wechsel zu Benteler vollzog Jehle von der Beteiligungsgesellschaft
Cranemere, wo er als Senior Manager Director das Europageschäft verantwortete.
Frank B. Jehle
Foto: Benteler Gruppe
Foto: Kemper
Elisabeth Richter
Elisabeth Richter ist neue CFO bei Kemper
Mit der Berufung in den Vorstand bei Kemper verantwortet Elisabeth Richter nun als
Chief Financial Officer (CFO) die Bereiche Human Resources, Finance und Controlling.
Nach einem freiwilligen Praktikum begann Richter 2001 ihre Ausbildung zur Industriekauffrau
bei Kemper. Danach erhielt sie eine Festanstellung als Vertriebsassistentin, ehe
sie ab 2009 als Servicemanagerin die erste Leitungsfunktion ausübte. Es folgten Anstellungen
als Vertriebscontrollerin und als Leiterin des Qualitätsmanagements. Neben ihrer
neue Position als CFO koordiniert sie seit zehn Jahren die Ausbildung in dem Unternehmen.
Führungswechsel in der VDW-Messeabteilung
Martin Göbel hat die Leitung der Messeabteilung im Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken
(VDW) übernommen. Göbel war in den vergangenen elf Jahren als Projektleiter
für die Fachmesse METAV verantwortlich. Auch war er in diesem Zeitraum in alle
weiteren Messeprojekte des VDW eingebunden und kann, »auf weitreichende Erfahrungen
im Messegeschäft zurückblicken« so der VDW. Darüber hinaus kenne sich der 50-Jährige
in der Verbandsarbeit aus: Bevor Göbel zum VDW wechselte, hat der gelernte Zerspanungsmechaniker
und studierte Wirtschaftsingenieur sieben Jahre im Fachverband
Präzisionswerkzeuge im VDMA gearbeitet.
Martin Göbel
Foto: VDW
10 | 2020 65
Vorschau & Impressum
Ausblick
VORSCHAU 11.2020
Foto: Deutsche Edelstahlwerke
Neuer austenitischer Stahl für die additive Fertigung
Die Deutschen Edelstahlwerke (DEW), ein Unternehmen der Swiss Steel Group (ehemals
SCHMOLZ + BICKENBACH), haben ihr Portfolio für die additive Fertigung erweitert. Beim
Printdur HSA handelt es sich um ein mittels Gasverdüsung hergestelltes Pulver, das im gedruckten
Zustand ein zu 99 Prozent austenitisches Gefüge aufweisen soll. Damit einhergehend
ist der Werkstoff unmagnetisch. Nach Informationen der DEW zeichnet er sich durch
verbesserte Festigkeitswerte aus und bietet Anwendungspotenzial in vielen Branchen.
Im Vergleich zu typischen austenitischen Stählen zeichnet sich der Printdur
HSA nach Angaben der Deutschen Edelstahlwerke (DEW) durch eine
deutlich erhöhte Streckgrenze, Zugfestigkeit und Härte aus.
Premiere für Markenstahl DIWETEN 460+M bei der Carrington Bridge
Mit der Verdopplung der Southern Link Road wurde eine der verkehrsreichsten
Straßen in Worcester, England, an die aktuellen Erfordernisse angepasst. Letzter
Teil dieses Infrastrukturprojektes, das zu den größten in der Geschichte der Region
zählt, ist der Neubau der Carrington Bridge. Für die Stahlbaukonstruktion der 205
Meter langen Brücke kam der Stahl DIWETEN 460+M zum Einsatz. Dieser wetter-
und zugleich höherfeste Stahl ist mit der überarbeiteten EU-Normenreihe
EN 10025-2 bis 6:2019 nun auch in Europa zugelassen.
Brückenbauprojekt in vollem
Gange: Stumpfnähte werden aus
ästhetischen Gründen bündig
geschliffen.
Foto: Cleveland Bridge
Foto: Phantom Athletics
GKD entwickelte einen Pollenfilter
für Trainingsmasken für den
Fitness- und Ausdauersport.
Pollenfilter für Leistungs- und Ausdauersportler
Die technische Weberei GKD – Gebr. Kufferath AG (GKD) ist immer auf der Suche nach
neuen Anwendungen für Metallgewebe. So lag für den Filtrationsexperten schon früh in
der Corona-Zeit die Idee zu einer Filtermaske nahe. Da die Entwicklung einer neuen Maske
viel zu lange gedauert hätte, galt die Aufmerksamkeit dem Optimierungspotenzial bestehender
Masken. Zündende Idee war ein Pollenfilter für die im Fitness- und Ausdauersport
verbreiteten »Phantom Athletics«-Trainingsmasken. Hierfür entwickelte GKD einen Filtereinsatz
aus Edelstahlgewebe.
Impressum
Verlag:
Maenken Kommunikation GmbH
Von-der-Wettern-Str. 25 · 51149 Köln
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Niklas Reiprich, niklas.reiprich@maenken.com
Ständige Mitarbeiter in Berlin, Warschau, New York
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(12 Ausgaben) 112,– € einschl. Zustellgebühr und
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Erfüllungsort Köln
© 2020 Maenken Kommunikation GmbH, Köln
Printed in Germany · ISSN 0178-6571
66 10 | 2020
14/15/16 MAY 2019 fieramilano Rho MILAN
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