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Stahlmarkt 10/2020

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Special<br />

Golden Summer<br />

»Auf Rohranbieter<br />

warten zahlreiche<br />

Pipelineprojekte. Um eine<br />

zügige Auftragsabwicklung<br />

bei bestmöglicher<br />

»Der geradlinige landseitige Abschnitt<br />

wurde mit Hilfe einer innovativen,<br />

offenen Bauweise mit Grabenkästen<br />

errichtet«, berichtet die<br />

Nord Stream 2 AG. Diese Vorgehensweise<br />

erlaube die Minimierung der<br />

Baufläche, da die Rohrleitungen<br />

durch bereits vorgefertigte Baugruben<br />

gezogen und in der Mitte des<br />

landseitigen Abschnittes verbunden<br />

würden.<br />

Pipeline und Umwelt schützen<br />

Die Rohranbieter müssen eine Mammutaufgabe<br />

schultern: Über 200 000<br />

Rohrsegmente werden geliefert. Das<br />

Gesamtgewicht beträgt 2,2 Millionen<br />

Tonnen für eine 2 500 Kilometer<br />

lange Strecke. Europipe – Gesellschafter<br />

sind der Salzgitter-Konzern und<br />

die AG vom Dillinger Hüttenwerk –<br />

fertigt hiervon 890 000 Tonnen für<br />

etwa 1 <strong>10</strong>0 Kilometer.<br />

Und es ist noch mehr in der Pipeline:<br />

Im Januar unterzeichnete<br />

Gaz-System einen Vertrag mit Europipe<br />

über die Lieferung von Unterwasserrohren<br />

für den Offshore- Teil des<br />

Baltic Pipe Project. Die geplante Pipeline<br />

soll ab Oktober 2022 den Import<br />

von erhöhten Mengen von bis zu<br />

zehn Milliarden Kubikmetern Gas aus<br />

den Vorkommen auf dem norwegischen<br />

Festlandsockel nach Polen ermöglichen.<br />

Europipe fertigt Rohre mit einem<br />

Nenndurchmesser von 900 Millimetern,<br />

die in Abschnitten mit einer<br />

Nennlänge von 12,2 Metern hergestellt<br />

werden, erklären die Projektpartner<br />

Energinet und Gaz-System.<br />

Der Vertrag umfasse ebenfalls Rohre<br />

Qualität zu bieten, sind<br />

Investitionen not-<br />

desselben Durchmessers für den kurzen<br />

landseitigen Abschnitt der Gasleitung<br />

bis zum Empfangsterminal. Er<br />

werde auch alle im Projekt enthaltenen<br />

Schutzbeschichtungen einschließen,<br />

»die sowohl die Pipeline schützen<br />

als auch ihre Auswirkungen auf<br />

die Umgebung und die Umwelt minimieren<br />

werden«.<br />

wendig.«<br />

Gasumstellung stemmen<br />

Die Stahlwandstärke der Gasleitung<br />

wird zwischen 20,6 und 23,8 Millimetern<br />

liegen. »Die Pipeline wird mit<br />

einer speziellen, 4,2 Millimeter dicken<br />

Korrosionsschutz beschichtung überzogen,<br />

die sie während des Betriebs<br />

auf dem Meeresboden schützt«, betonen<br />

die Projektpartner. Die Ostsee-Pipeline<br />

werde auch durch eine<br />

60 bis 1<strong>10</strong> Millimeter dicke Betonschicht<br />

geschützt.<br />

Offiziell begonnen haben die Bauarbeiten<br />

an der 216 Kilometer langen<br />

Ferngasleitung Zeelink im April 2019<br />

– das Projekt beinhaltet auch den<br />

Neubau einer Gaspipeline von der<br />

belgisch-deutschen Grenze nach Legden<br />

bei Ahaus (NRW). Die Leitung soll<br />

bis 2030 die Umstellung von L- auf<br />

H-Gas, also von Erdgas mit einem<br />

niedrigeren Energiegehalt auf Erdgas<br />

mit einem höheren Energiegehalt, für<br />

Millionen Haushalts-, Gewerbe- und<br />

Industriekunden unter anderem in<br />

Nordrhein-Westfalen gewährleisten.<br />

Hintergrund: Der Anteil von L-Gas<br />

sinkt aufgrund zurückgehender Fördermengen<br />

in den Niederlanden. Die<br />

Projektgesellschaft ist ein Joint Venture<br />

von Open Grid Europe (75 Prozent)<br />

und Thyssengas (25 Prozent).<br />

Die Inbetriebnahme ist für März 2021<br />

geplant.<br />

Auf der »Nord Stream 2«-Baustelle in Lubmin installieren Arbeiter Molchschleusen.<br />

Foto: Nord Stream 2 / Paul Langrock<br />

44 <strong>10</strong> | <strong>2020</strong>

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