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TOUREN<br />
Eis, Schnee, Stein<br />
auf dem Weg zum Gipfel<br />
Highcamp: Nachtlager auf gerölligen Terrassen<br />
Jörg als Erster auf dem Mera Peak<br />
ein sehr emotionaler Moment, als Erster<br />
den Gipfel betreten zu dürfen. Elke<br />
folgte wenige Minuten darauf mit unserem<br />
Climbing Sherpa Dawa. Adrenalingeschwängert<br />
lagen wir uns in den Armen.<br />
Überglücklich, den 6461 Meter hohen<br />
Gipfel erreicht zu haben, hissten<br />
wir die buddhistischen Gebetsfahnen<br />
und unsere eigene Fahne. Traditionsgemäß<br />
wollten wir damit die Götter besänftigen,<br />
uns für den gelungenen Aufstieg<br />
bedanken und um einen guten Abstieg<br />
bitten.<br />
360GradBlick vom Mera Peak auf Mt. Everest, Lhotse, Makalu<br />
Der Mera Peak ist einer der spektakulärsten<br />
Trekkinggipfel Nepals. Uns<br />
bot sich ein unübertrefflicher Blick auf<br />
fünf der insgesamt vierzehn Achttausender<br />
des Himalaja. Von Nordwesten<br />
bis Nordosten gesehen, reihen sich am<br />
Horizont Cho Oyu, Lhotse, Mt. Everest,<br />
Makalu, Kanchendzönga sowie weitere<br />
Sechs‐ und Siebentausender auf. Nicht<br />
einmal im Traum dachten wir im Vorfeld<br />
daran, dass wir dazu noch mit beinahe<br />
einer halben Stunde Vorsprung vor<br />
dem Letzten unserer Gruppe auf dem<br />
Gipfel stehen würden. Einige der Mera<br />
Peak‐Aspiranten, so auch eine Teilnehmerin<br />
unserer Gruppe, mussten in der<br />
kalten und stürmischen Nacht wieder<br />
umkehren.<br />
Drei Tage lang dauerte danach der<br />
Rückweg. Nachdem wir schon fast bis<br />
auf 3300 Meter tief unten waren, ging es<br />
noch einmal richtig zur Sache. Zwei hohe<br />
Pässe mit 4200 Metern und der steile<br />
Zatrawa La‐Pass mit 4610 Metern forderten<br />
uns noch einmal heraus.<br />
In Lukla feierten wir bei einem Essen<br />
und einigen Everest‐Bierchen Abschied<br />
von unseren liebgewordenen nepalesischen<br />
Begleitern, überreichten die Trinkgelder<br />
und verschenkten Teile unserer<br />
Expeditonsausrüstung.<br />
Auf der ungefähr 180 km langen Trekkingtour<br />
bewältigten wir circa 13450 Me ‐<br />
ter im Auf‐ und 11500 Meter im Abstieg.<br />
Zurück in Kathmandu durften wir der<br />
feierlichen Wiedereinweihung des durch<br />
das Erdbeben 2015 zerstörten Bodnath<br />
Stupa, dem größten buddhistischen<br />
Heiligtum der Welt, teilhaben. Wir hatten<br />
das große Glück, eine Audienz beim<br />
Obersten Lama und Schirmherren des<br />
Stupa, Chiniya Lama, zu bekommen. Mit<br />
einer Puja, dem Segen tibetischer Mönche,<br />
beendeten wir unsere Reise. Es war<br />
für uns ein ergreifender Moment, mit der<br />
Demut und tiefen Spiritualität der tibetischen<br />
und nepalesischen Buddhisten<br />
vertraut gemacht zu werden.<br />
Elke und Jörg Möbius aus Leonberg<br />
Schwaben Alpin 4|2017 21