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SchwabenAlpin417

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TOUREN<br />

Eis, Schnee, Stein<br />

auf dem Weg zum Gipfel<br />

Highcamp: Nachtlager auf gerölligen Terrassen<br />

Jörg als Erster auf dem Mera Peak<br />

ein sehr emotionaler Moment, als Erster<br />

den Gipfel betreten zu dürfen. Elke<br />

folgte wenige Minuten darauf mit unserem<br />

Climbing Sherpa Dawa. Adrenalingeschwängert<br />

lagen wir uns in den Armen.<br />

Überglücklich, den 6461 Meter hohen<br />

Gipfel erreicht zu haben, hissten<br />

wir die buddhistischen Gebetsfahnen<br />

und unsere eigene Fahne. Traditionsgemäß<br />

wollten wir damit die Götter besänftigen,<br />

uns für den gelungenen Aufstieg<br />

bedanken und um einen guten Abstieg<br />

bitten.<br />

360­Grad­Blick vom Mera Peak auf Mt. Everest, Lhotse, Makalu<br />

Der Mera Peak ist einer der spektakulärsten<br />

Trekkinggipfel Nepals. Uns<br />

bot sich ein unübertrefflicher Blick auf<br />

fünf der insgesamt vierzehn Achttausender<br />

des Himalaja. Von Nordwesten<br />

bis Nordosten gesehen, reihen sich am<br />

Horizont Cho Oyu, Lhotse, Mt. Everest,<br />

Makalu, Kanchendzönga sowie weitere<br />

Sechs‐ und Siebentausender auf. Nicht<br />

einmal im Traum dachten wir im Vorfeld<br />

daran, dass wir dazu noch mit beinahe<br />

einer halben Stunde Vorsprung vor<br />

dem Letzten unserer Gruppe auf dem<br />

Gipfel stehen würden. Einige der Mera<br />

Peak‐Aspiranten, so auch eine Teilnehmerin<br />

unserer Gruppe, mussten in der<br />

kalten und stürmischen Nacht wieder<br />

umkehren.<br />

Drei Tage lang dauerte danach der<br />

Rückweg. Nachdem wir schon fast bis<br />

auf 3300 Meter tief unten waren, ging es<br />

noch einmal richtig zur Sache. Zwei hohe<br />

Pässe mit 4200 Metern und der steile<br />

Zatrawa La‐Pass mit 4610 Metern forderten<br />

uns noch einmal heraus.<br />

In Lukla feierten wir bei einem Essen<br />

und einigen Everest‐Bierchen Abschied<br />

von unseren liebgewordenen nepalesischen<br />

Begleitern, überreichten die Trinkgelder<br />

und verschenkten Teile unserer<br />

Expeditonsausrüstung.<br />

Auf der ungefähr 180 km langen Trekkingtour<br />

bewältigten wir circa 13450 Me ‐<br />

ter im Auf‐ und 11500 Meter im Abstieg.<br />

Zurück in Kathmandu durften wir der<br />

feierlichen Wiedereinweihung des durch<br />

das Erdbeben 2015 zerstörten Bodnath<br />

Stupa, dem größten buddhistischen<br />

Heiligtum der Welt, teilhaben. Wir hatten<br />

das große Glück, eine Audienz beim<br />

Obersten Lama und Schirmherren des<br />

Stupa, Chiniya Lama, zu bekommen. Mit<br />

einer Puja, dem Segen tibetischer Mönche,<br />

beendeten wir unsere Reise. Es war<br />

für uns ein ergreifender Moment, mit der<br />

Demut und tiefen Spiritualität der tibetischen<br />

und nepalesischen Buddhisten<br />

vertraut gemacht zu werden.<br />

Elke und Jörg Möbius aus Leonberg<br />

Schwaben Alpin 4|2017 21

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