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GRUPPEN<br />
Auf dem Gipfel des Piz Boe, 3152 m, links der Gletscher der Marmolada<br />
tagspause auf den Vajolonwiesen entdeckte<br />
die Gruppe in der Ferne „Stein ‐<br />
böcke“, die sich auf dem Foto mit dem Teleobjektiv<br />
dann als Mufflon‐Schafe mit<br />
den typischen Hörnern raus stellten. Über<br />
den wunderschönen als Schafsteig bezeichneten<br />
Weg mit Enzian und Edelweiß<br />
wurde die Baita Martin und die<br />
Ciampedie‐Seilbahn erreicht, die alle<br />
wieder schnell und ohne Schweißtropfen<br />
zu unserem Ausgangsort brachte.<br />
Am dritten Tag unseres Aufenthaltes<br />
trennten sich die Gruppen. Eine Gruppe<br />
hatte als Ziel die Besteigung des Piz Boe<br />
(3152 m), dem höchsten Berg in der Sella‐Gruppe,<br />
auf dem Programm. Zunächst<br />
fuhr sie mit dem PKW zum Pordoi‐Pass<br />
und mit der Seilbahn auf den<br />
Sass Pordoi in (2950 m). Ein überwältigendes<br />
Panorama inmitten einer Steinwüste<br />
mit Blick auf den Piz Boe mit seiner<br />
Schutzhütte als markantes Ziel. Außerdem<br />
ist es inzwischen schon ein fast<br />
trauriger Anblick, wie sich der Gletscher<br />
an der Marmolada immer mehr<br />
zurückzieht. Im Westen lässt der Langkofel<br />
Erinnerungen an die Schilderungen<br />
von Luis Trenker wach werden. In<br />
der Ferne grüßen die Ötztaler Alpen<br />
und der Ortler. Bereits hier eine tolle<br />
Kulisse. Dazu kommen noch die geologisch<br />
interessanten Auffaltungen der<br />
Sella. Durch den Seilbahn‐Betrieb und<br />
das schöne Wetter ist die Gruppe nicht<br />
mehr allein unterwegs. Schnell ist die<br />
Pordoi‐Scharte mit der gleichnamigen<br />
Hütte erreicht, in der sich im Winter<br />
waghalsige Skifahrer in die sehr steile<br />
Rinne stürzen – unglaublich. Über<br />
Schotter, Geröll und einige leichte Kletterpassagen<br />
geht es mäßig steil hoch<br />
zum Gipfel mit der bereits erwähnten<br />
Schutzhütte. Aber welch ein Andrang<br />
von Menschen an der Hütte! Trotzdem<br />
schmecken uns die Pasta in 3120 m Höhe.<br />
Zügig erreicht die Gruppe im Abstieg<br />
wieder die Bahn am Sass Pordoi. Hier<br />
kann sie beim Warten auf die Bahn noch<br />
einige Kletterer beobachten; es übten<br />
die Gebirgsjäger der Bundeswehr am<br />
schweren Fels der Dolomiten.<br />
Die zweite Wandergruppe unter der<br />
Leitung von Wolfgang Zuber fuhr mit der<br />
Campitello‐Bahn auf den Col Rodella,<br />
ging über die Forcella Rodella (2316 m)<br />
zur Friedrich‐August‐Hütte und über<br />
die Sandro‐Pertini‐Hütte zur Langkofel ‐<br />
hütte. Ein sehr schöner und angenehmer<br />
Höhenweg am Fuße des Plattkofels.<br />
Gemeinsam fuhr die Wandergruppe<br />
zum nahen Karerpass. Hier trennten sich<br />
ihre Wege. Horst Kegel führte sechs Teilnehmer<br />
auf die Poppekanzel (2460 m) im<br />
Latemar‐Gebiet. Hier bekam diese Grup‐<br />
i<br />
<br />
<br />
pe eine grandiose Aussichtswarte bis hinüber<br />
zur Rotwand, zur inzwischen kräftig<br />
angewachsenen Siedlung am Karersee<br />
und natürlich in die Felsformationen<br />
des Latemar‐Gebirges. Die zweite Gruppe<br />
nahm den Weg vom Karerpass zum<br />
„Labyrinth“ unterhalb des Latemarmassivs.<br />
Mächtige Felsbrocken stellten sich<br />
in den Weg, da hieß es, Bauch einziehen<br />
und durch. Es ist schon gewaltig, welche<br />
Wucht hinter diesen Steinen stand, als<br />
sie sich von der Latemarwand gelöst hatten.<br />
Ein Einkehrschwung am Karerpass<br />
beendete die schönen und erlebnisreichen<br />
Tage in und um Vigo di Fassa.<br />
Dieter Moosmayr und Horst Kegel<br />
INFO<br />
www.trentino.com / de / trentino /<br />
fassatal / vigodifassa /<br />
Hotel Crescenzia, Vigo di Fassa,<br />
www.hotelcrescenzia.com<br />
RotherWanderführer, Dolomiten 4,<br />
Fassatal mit Marmolada und Rosengarten<br />
Wanderkarte: Tabacco 06, Val di<br />
Fassa e Dolomiti Fassane, 1:25000<br />
Schwaben Alpin 4|2017 39