RE KW 47

Weitere Magazine

Info

Wie weiter nach der Abschaffung des Pflegeregresses? LA Gabriele Fischer lud zum Themen- und Diskussionsabend Mit Anfang 2018 gibt es in Österreich keinen Pflegeregress mehr. Der Selbstbehalt aus Privatvermögen für Menschen, die in Pflegeheimen betreut werden, fällt weg. Im Gegenzug sollen die Länder nun jährlich 100 Millionen Euro über den Pflegefonds erhalten. Von Sabine Schretter Tirols Arbeitnehmerschaft kann auf eine eindrucksvolle Bilanz verweisen. 325600 Beschäftigte haben 511 Mio. Arbeitsstunden und 22 Mio. Überstunden geleistet! Die Arbeitnehmer-Familien sind die Leistungsträger unseres Staates. Von den Löhnen und Gehältern, die sich die Beschäftigten durch ihre Arbeit tagtäglich hart verdienen müssen, und von ihren Beiträgen und Steuern profitieren in unserem Land alle. Dazu kommt, dass die Arbeitnehmer ihr hart Erarbeitetes fast zur Gänze wieder in die heimische Wirtschaft investieren. Betrachtet man die Leistungsbilanz, die allein Tirols Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im letzten Jahr vorweisen können, ergeben sich unglaubliche Summen: 325600 Beschäftigte RUNDSCHAU Seite 4 Auch wenn die Abschaffung des Pflegeregresses eine Erleichterung für pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige bedeutet, sind noch einige Fragen nicht ausreichend beantwortet. So ist die Refinanzierung mit der Zuteilung aus dem Pflegefonds keineswegs in aller Augen gesichert. Gabriele Fischer sitzt seit 2013 für die Grünen im Tiroler Landtag und ist für die Bereiche Gesundheit und Pflege zuständig. Sie sieht Diskussionsbedarf. Bei einem Diskussionsabend im Hotel „Moserhof” in Breitenwang, stellte sie unter anderem den Refinanzierungsansatz der grünen Partei vor und betonte, dass das Thema Pflege für die kommenden zehn bis 15 Jahre vordringlich sei. Die demografische Kurve zeigt, dass die Menschen immer älter werden, damit aber auch verschiedene chronische und Altersleiden – z.B. Demenzerkrankungen – zunehmen. Der Anteil der Personen, die 75 Jahre oder älter sind, wird ständig zunehmen, der Bedarf an Pflegeplätzen und gut ausgebildetem Pflegepersonal entsprechend steigen. Zur Zeit werden in Tirol 80% der Pflegebedürftigen zu Hause gepflegt. 6000 Pflegeplätze stehen zur Verfügung, wobei ein Fünftel davon in Innsbruck angesiedelt ist und ein starkes Stadt-Land-Gefälle besteht. Würden zehn Prozent der zuhause pflegenden Personen wegfallen, fehlten 6000 Pflegeplätze in Tirol. Problematisch zeigt sich in diesem Arbeitnehmer halten den Staat am Laufen erbrachten 510,6 Millionen Arbeitsstunden. Inkludiert sind 22,2 Millionen Überstunden von 57800 Beschäftigten, davon blieben 4,9 Millionen Stunden unbezahlt! Die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit betrug bei Vollzeit 41,7 Stunden, bei Teilzeit 20,4 Stunden. Mit diesem Einsatz erwirtschafteten Tirols Beschäftigte insgesamt 10,8 Milliarden Euro brutto. 1,62 Milliarden Euro lieferten sie an Lohnsteuer ab und weitere 1,72 Milliarden Euro an Sozialversicherungsbeiträgen. AK Präsident Erwin Zangerl findet klare Worte: „Die Arbeitnehmer halten die Wirtschaft am Laufen. Sie sind Österreichs Nettozahler. Umso befremdlicher ist es, wenn die Politik die Beschäftigten als Beihilfenempfänger und die Wirtschaft sie zum Kostenfaktor abstempelt.“ ANZEIGE AUSSERFERNER SEIT 1922 NACHRICHTEN Zusammenhang die Tatsache, dass es immer mehr alleinstehende ältere Menschen gibt und die Bereitschaft zur Pflege durch Angehörige zuhause rückläufig ist. Gabriele Fischer bemerkt dazu: „Das sind für mich alarmierende Tatsachen. Die Fragestellung an die Zukunft wurde hier nicht ausreichend beantwortet. Wir müssen dringend klären, was wir brauchen bzw. was wir wollen und vor allem, wie wir die Gegenfinanzierung stemmen.“ Sie wies auch darauf hin, dass es aktuell zu wenig Wohn- und Altenheimplätze in Tirol gibt. Auch die Akutnachsorge für Schwerkranke bzw. nach längeren Spitalsaufenthalten ist oft nicht ausreichend gewährleistet. Weiters bestehen oft lange Wartezeiten auf Reha-Plätze. Experten vermuten zudem, dass mit der Abschaffung des Pflegeregresses die Zahl der Heimbewohner bzw. die Nachfrage nach Heimplätzen deutlich steigen wird, weil bisher oft private Pflegekräfte engagiert wurden, um dem Pflegeregress zu entgehen. Der öffentlichen Hand entstehen Mehrkosten. LÄNDERSACHE. Der Pflegeregress war vorwiegend Ländersache. Die Bundesländer legten fest, in welchen Fällen auf das Vermögen des Pflegefalles und – wenn notwendig – seiner Familie zurückgegriffen wurde. Mit Beginn 2018 wird dies nicht mehr möglich sein. Die Länder dürfen nichts mehr für die Pflege verlangen, auch der Griff auf das Erbe ist tabu. Zur Gegenfinanzierung plant die Bundesregierung, das 13. Und 14. Monatsgehalt einzubehalten. Eine Pflegeversicherung, die abgeschlossen werden müsste, soll weiter ausgleichen. Für Gabriele Fischer können diese Ansätze nicht das Modell einer Gegenfinanzierung sein. Sie fordert eine Flexibilisierung des Systems und die Zusammenführung von Gesundheits- und Pflegetopf. Basisleistungen müssen transparent und nachvollziehbar sein. Das Zusammenspiel mit Betroffenen und Angehörigen gehört fokussiert. Es muss mehr auf die Pflegestufen eingegangen werden d.h. Personalaufstockungen sollen möglich sein, wenn viele Klienten mit hohen Pflegestufen zu versorgen sind. Der Refinanzierungsansatz der Grünen nach Abschaffung des Pflegeregresses zieht eine mögliche Wiedereinführung der Erbschaftssteuer ab 500 000 Euro in Betracht. „Wenn man bedenkt, dass vier Prozent der LA Gabriele Fischer begrüßt zwar die Abschaffung des Pflegeregresses, sieht aber noch Handlungsbedarf im Umgang mit dieser neuen Situation. RS-Foto: Schretter Bevölkerung 80 Prozent des Vermögens besitzen, wird deutlich, dass hier schon einiges geholt werden könnte“, so Gabriele Fischer. GRUNDPRINZIPIEN UND QUALITÄTSMANAGEMENT. Ein Mindeststandard an Qualität muss für alle gleichermaßen zugänglich sein. Das sogenannte „Case and Care-Management“ als Bindeglied zwischen Krankenhaus, sozialen Einrichtungen und dem „zu Hause“ der Klienten funktioniert nur schleppend. Der grüne Gedanke hierzu sähe eine Verschränkung der verschiedenen Institutionen als essentiell, so müssten etwa Sozialsprengel und 24-Stunden-Pflegekräfte viel enger zusammenarbeiten, Synergien besser genutzt und die Pflege generell flexibler gestaltet werden. Als möglichen Weg zeigt Gabriele Fischer eine stärkere Staffelung in der Pflege auf. „24 Stunden müssen nicht zwingend von einer Person abgedeckt werden. Warum hier nicht eine Art ,Schichtbetrieb‘ – ähnlich wie in einem Pflegeheim mit Vormittags-, Nachmittags- und Nachtdienst – einführen? Auch Generationenwohnen sieht sie als zukunftsweisendes Modell. Auch wenn man sich nicht gerne mit den Themen Altern, Krankheit und Pflege beschäftigt, bleibt es nicht aus, sich dieser Diskussion zu stellen. Die medizinische Versorgung und eine umsichtige Lebensweise tragen dazu bei, dass wir lange fit bleiben und ein hohes Alter erreichen. Man darf nur nicht vergessen, dass damit neue Herausforderungen anzunehmen sind und zu lernen ist, mit den Konsequenzen zurechtzukommen. 22./23. November 2017
Volksschule Wängle erhält das Gütesiegel „Gesunde Schule Tirol“ Initiative soll Gesundheitsbewusstsein der Kinder fördern Tirolweit sind bereits 27 Schulen Träger des Gütesiegels „Gesunde Schule Tirol“. Dabei ist nun auch die Volksschule in Wängle als erste Schule im Bezirk Reutte. Von Uwe Claus Ziel des 2015 in Tirol gestarteten Projekts ist, Gesundheitsbewusstsein und -kompetenz bereits bei Kindern und Jugendlichen zu fördern. Die Initiative wird von der Tiroler Gebietskrankenkasse, gemeinsam mit den Kooperationspartnern Landesschulrat, Land Tirol, Pädagogische Hochschule und BVA-Versicherung getragen. Für Landesrätin Dr. Beate Palfrader, zuständig unter anderem für Familienpolitik und Jugendschutz, ist das Engagement im Rahmen der Gesundheitsförderung an der Schule vorbildlich und sie habe sich die ganz besondere Auszeichnung redlich verdient. „In der für Kinder und Jugendliche so wichtigen ‚Lebenswelt Schule’ haben Schüler die Möglichkeit, Gesundheitskompetenz als eine zentrale Säule der Gesundheitsförderung und der gesundheitlichen Chancengleichheit zu erwerben“, stellte Palfrader im Rahmen einer Pressekonferenz vor Ort fest. Es gehe weniger um die reine Wissensvermittlung, sondern mehr um die Entwicklung von gesunden Haltungen sowie das gesundheitsförderliche Verhalten in einer gesunden Umgebung. Die Schule als einen Ort des Wohlbefindens und der Motivation zu gestalten, ist für Schulleiterin Liane Falger ungemein wichtig. „Das Projekt ‚Gesunde Schule Tirol’ verbessert die Qualität der Schule in allen Bereichen. Gesund sein und bleiben schafft die Basis für ein funktionierendes Lernklima“, betonte sie. In den Lernpausen gibt es zusätzlich verschiedene Bewegungsstationen. Besonders beliebt ist die „Slackline“. „Slacken“ ist eine Trendsportart ähnlich dem Seiltanzen, bei der man auf einem Schlauchband oder Gurtband balanciert, das zwischen zwei Befestigungspunkten gespannt ist. Dieses Band wird Slackline (deutsch etwa: Schlaffseil, schlaffe Leine) genannt. Es fördert Balance, Konzentration und Koordination. Hinzu komme, dass das gemeinsam Erfahren und Erleben in der Volksschule Wängle besonders hervorgehoben wird. Die Schüler werden jahrgangsübergreifend unterrichtet. Es findet selbstgesteuertes Lernen in einer vorbereiteten Lern-umgebung statt, wobei die Schüler ihren Arbeitsplatz in Abhängigkeit von der Tätigkeit selbst auswählen. Diese Form des Lernens, bei der die Eigenverantwortung der Schüler klar im Vordergrund steht, erfordere eine enge Zusammenarbeit des Lehrerteams mit wöchentlichen Besprechungen. „Die TGKK unterstützt mit dem Projekt als Gesundheitskasse ihre kleinsten Versicherten, denn bei ihnen fängt die Gesundheit an“, sagte TGKK-Direktor Arno Melitopulos und merkte weiter an, dass das Gütesiegel eine „Win-Win-Situation“ für Schüler, Lehrer und Eltern darstellt. Mit der Auszeichnung sei die Volksschule Wängle ein Aushängeschild für die gesamte Region. Auch für Wängles Bürgermeister Christian Müller ist es von großer Bedeutung, dass Kindern von frühester Jugend an Gesundheitsbildung bewusst gemacht wird. „Nur ein gesundes Kind ist auch ein glückliches Kind“, so seine Einschätzung. Ihn erfülle es mit Stolz, dass LR Beate Palfrader sieht Gesundheitskompetenz als eine der zentralen Grundsäulen in der Schule. Hotel • Restaurant Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir zu besten Bedingungen: Kellner/in Rezeptionist/in Zimmermädchen 5 oder 6 Tage Woche, Sonntag frei, Kostenlose Verpflegung, Unterkunft auf Anfrage, Bezahlung laut KV, Überzahlung möglich Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung: familie.klotz@hotel-goldene-rose.at A-6600 Lechaschau/Reutte TIROL Tel.: +43 (0)5672 - 62411 www.hotel-goldene-rose.at die Schule in Wängle als erste im Bezirk mit dem Prädikat „Gesunde Schule Tirol“ ausgezeichnet wurde. Beliebt ist bei den Kindern die „Slackline“. „Slacken“ ist eine Trendsportart ähnlich dem Seiltanzen. WOHNANLAGE B<strong>RE</strong>ITENWANG Kreckelmoosstraße Noch einige bezugsfertige Wohnungen frei zur Vergabe (auch an Nicht-Ortsansässige). Mietwohnungen mit Kaufoption, Tiefgarage, Lift, höchste Wohnbauförderung. Die Kinder der Volksschule Wängle animierten die Erwachsenen bei ihren Aktivitäten zum Mitmachen. Im Bild: Dr. Beate Palfrader, Arno Melitopulos (TGKK), Wängles Bürgermeister Christian Müller, Schulleiterin Liane Falger und die beiden Lehrerinnen Renate Schlichtherle und Birgit Wachter (v.l.). RS-Foto: Claus 22./23. November 2017 AUSSERFERNER SEIT 1922 NACHRICHTEN RUNDSCHAU Originalaufnahmen Kontakt: Ingrid Pantoi Tel. 0512/26 11 61-102 oder ingrid.pantoi@friedentirol.at GEMEINNÜTZIGE BAU- UND SIEDLUNGSGENOSSENSCHAFT 6063 Rum, Siemensstraße 24a, www.frieden.at Seite 5
Seite 1 und 2: AUSGABE REUTTE 6460 Imst, Österrei
Seite 3: Aufgeklärt ins Internet Vierzehn A
Seite 7 und 8: SERIE Ratt’ mal wer zum Essen kom
Seite 9 und 10: Gott zur Ehr’ - dem Nächsten zur
Seite 11 und 12: 22./23. November 2017 AUSSERFERNER
Seite 13 und 14: Jetzt: Infrarotkabinen mehrwertsteu
Seite 15 und 16: Außerferner Bauern haben wieder ei
Seite 17 und 18: Gleich drei Ensembles der Landesmus
Seite 19 und 20: Linzgieseders Genusstag 2017 Alte R
Seite 21 und 22: D A WAR WAS LOS... kreativ konstruk
Seite 23 und 24: Vermietercoach für die Naturparkre
Seite 25 und 26: Automatisierungsprozesse, diverse A
Seite 27 und 28: Aus vergangenen Tagen Ein Kanonierw
Seite 29 und 30: K ULTUR Erfolgreicher Liederabend d
Seite 31 und 32: Jubiläumskonzert der Plansee-Werks
Seite 33 und 34: Wir suchen ab sofort, in Vollzeit e
Seite 35 und 36: K LEINANZEIGEN im Internet: www.run
Seite 37 und 38: E I G GEN Wir verstärken unser Rei
Seite 39 und 40: Like us on Facebook: High Five Imst
Seite 41 und 42: Sie möchten auch mithelfen Gäste
Seite 43 und 44: Karrösten: 3-Zimmer-Wohnung mit Ba
Seite 45 und 46: (sas) Der SV Lechaschau fuhr als Ti
Seite 47 und 48: SEIT 1922 RUNDSCHAU nen Rätsel 842

RE KW 47

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?