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RE KW 47

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Die Geschichte der Reuttener<br />

Schützenkompanie beginnt auf den<br />

oberitalienischen Schlachtfeldern<br />

von 1866. Dorthin rückten auch Außerferner<br />

Schützenkompanien aus.<br />

1880 gründeten Teilnehmer dieses<br />

Feldzuges den ersten „Veteranenverein“<br />

in Reutte, der aber bereits 1891<br />

– wohl aus Überalterung – wieder aufgelöst<br />

wurde. 1897 wurde ein neuer<br />

Verein ins Leben gerufen, der sich aus<br />

aktiven ehemaligen Soldaten und Reservisten<br />

zusammensetzte. Der erste<br />

Hauptmann dieses „Erzherzog Ferdinand<br />

Karl Militär-, Veteranen- und<br />

Reservistenverein Reutte“ war Engelbert<br />

Müller. Der damalige Hirschenwirt<br />

Huter schenkte dem Verein 1899<br />

ein Füllhorn mit der Aufschrift „Ein<br />

Hoch unserem Kaiser Franz Joseph“.<br />

1900 wurde die Vereinsfahne geweiht.<br />

Nach dem Zusammenbruch der<br />

Monarchie wurde der Vereinsnamen<br />

auf „Krieger- und Veteranenverein“<br />

geändert. 1932 gab es für diesen Verein<br />

eine neue Fahne, für die Anny<br />

Kraus die Patenschaft übernahm.<br />

In ihrer heutigen Tracht trat die<br />

Schützenkompanie Reutte erstmals<br />

1935 beim Besuch des Bundeskanzlers<br />

Kurt Schuschnigg auf. Der Ausbruch<br />

des Nationalsozialismus 1938<br />

brachte die Auflösung aller Vereine in<br />

Reutte.<br />

SCHÜTZENKOMPANIE<br />

<strong>RE</strong>UTTE. Bezirkshauptmann Friedrich<br />

Attlmayr setzte sich nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg für die Wiedergründung<br />

des Vereins ein. Die erste<br />

RUNDSCHAU Seite 12<br />

120 Jahre Schützenkompanie Reutte<br />

Ein Verein mit dem Ursprung in der Verteidigung der Heimat hält die militärischen Traditionen hoch<br />

Das Tiroler Landlibell von 1511 wird als die Geburtsstunde des<br />

Schützenwesens bezeichnet. Am 23. Juni 1511 hatte Kaiser Maximilian<br />

I. im Einvernehmen mit den Tiroler Landständen das<br />

Landlibell erlassen. Diese Verteidigungsordnung hatte in ihren<br />

Grundzügen bis ins 20. Jahrhundert Gültigkeit.<br />

Von Sabine Schretter<br />

Nachwuchs gesucht<br />

Um die Tradition des Schützenwesens<br />

aufrechtzuerhalten, werden<br />

gerne Marketenderinnen und Schützen<br />

aufgenommen. Bei Interesse<br />

bitte unverbindlich bei Hauptmann<br />

Wolfgang Santa, Tel. 0676/7087133,<br />

Obmann Martin Schweissgut, Tel.<br />

0664/8180043 oder unter www.<br />

schuetzenkompanie-reutte.at melden.<br />

Jeden Samstag gibt es für Gäste<br />

und Einheimische (auch für Anfänger)<br />

ab 20 Uhr im Schützenlokal<br />

Prof. Dengl Strasse (Kindergarten)<br />

Reutte ein Luftgewehrschießen. Für<br />

junge Schützen ist ein Lasergewehr<br />

vorhanden.<br />

Vollversammlung fand 1946 statt, der<br />

neue Vereinsname war nun „Schützenkompanie<br />

Reutte“.<br />

Heute gehört die Schützenkompanie<br />

Reutte dem Bataillon Ehrenberg<br />

an, das 1964 gegründet worden war.<br />

Seit 1973 stellt die Marktgemeinde<br />

Reutte der Kompanie das Schützenheim<br />

in der Prof.-Dengel-Straße zur<br />

Verfügung.<br />

WEGK<strong>RE</strong>UZ. Zu ihrem 90-jährigen<br />

Bestehen spendierte die Schützenkompanie<br />

Reutte ein Feldkreuz,<br />

das auf der Lähn aufgestellt wurde.<br />

Vinzenz Arto zimmerte dieses Kreuz,<br />

das im Beisein des damaligen Breitenwanger<br />

Bürgermeisters Willi Häsele<br />

von Dekan Ernst Pohler geweiht wurde.<br />

30 Jahre später, zum 120-jährigen<br />

Jubiläum, wurde dieses Kreuz restauriert<br />

und erneut durch Alt-Dekan<br />

Ernst Pohler geweiht.<br />

DANKBAR. Ein besonderer Dank<br />

gilt an dieser Stelle dem Grundeigentümer<br />

Fritz Heinrich, auf dessen<br />

Grund und Boden das Kreuz<br />

steht, Tobias Angerer, der das Holz<br />

für das Kreuz spendiert hat, Herbert<br />

Schlichther, Peter Hauser und Sepp<br />

Schneider, die für die Herstellung<br />

und Montage verantwortlich waren,<br />

Ernst Schnöller aus Elbigenalp für<br />

die Restaurierung des Kreuzes, der<br />

Gemeinde Breitenwang für die großzügige<br />

finanzielle Unterstützung und<br />

Ingrid Trixl, die das Kreuz immer liebevoll<br />

mit Blumen schmückt sowie<br />

Altdekan Ernst Pohler für die würdevolle<br />

Segnung.<br />

Oft zur Kennzeichnung einer<br />

Weggabelung oder exponierten Stelle<br />

errichtet, stehen Wegkreuze und<br />

ihre Errichtung auch im Zusammenhang<br />

mit dem Gedenken an einen<br />

bestimmten Anlass. Das Bildnis des<br />

gekreuzigten Christus ist als Zeichen<br />

des christlichen Glaubens zu sehen,<br />

der für die Schützen heute ein zentrales<br />

Merkmal ist.<br />

TRADITIONSBEWUSST-<br />

SEIN. Tiroler Schützen mit ihren<br />

Trachten stehen vor allem für Traditionsbewusstsein.<br />

Treue zur Heimat<br />

und zum christlichen Glauben sind<br />

wesentliche Eckpfeiler. Brauchtumspflege,<br />

das gemeinsame Ausrücken,<br />

AUSSERFERNER<br />

SEIT 1922<br />

NACHRICHTEN<br />

Die Schützenkompanie Reutte nimmt Aufstellung vor der Burgruine Ehrenberg.<br />

Foto: Santa<br />

Beim Besuch des Bundeskanzlers Kurt Schuschnigg 1935 rückte die Schützenkompanie<br />

Reutte erstmals in ihrer neuen – heute noch getragenen – Tracht aus.<br />

Foto: Archiv Reiter<br />

Zum 120-Jahre-Jubiläum wurde das Wegkreuz auf der Lähn restauriert und neu<br />

eingeweiht.<br />

Foto: Santa<br />

Feste und das Beisammensein sind<br />

Herzensanliegen.<br />

Bei den heutigen Schützenkompanien<br />

wird das soziale Engagement<br />

hochgehalten. Die Schützen stehen<br />

mit der Kirche, den umliegenden<br />

Gemeinden und den Tourismusverbänden<br />

in ständiger Verbindung. Das<br />

Motto „Tue Gutes und sprich darüber“<br />

steht im Fokus. Die Schützenkompanie<br />

Reutte würde sich freuen,<br />

wenn die feierliche Einweihung des<br />

restaurierten Kreuzes auf der Lähn<br />

Anreiz wäre, das Patroziniumsfest<br />

zum Gedenken an den heiligen Coloman<br />

wieder regelmäßig zu feiern.<br />

22./23. November 2017

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