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rik Dezember 2017

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AUSSTELLUNG<br />

#Klappen<br />

Der Pariser Fotograf Marc Martin widmet sich einem umstrittenen,<br />

aber für das Entstehen der Szene einst sehr<br />

wichtigen Thema: den Klappen.<br />

Fast überall in der – übrigens nicht nur westlichen – Welt<br />

treffen sich Männer an und in öffentlichen Bedürfnisanstalten.<br />

Keinesfalls immer zum Zweck des sexuellen Akts,<br />

das „Risiko“, die Chance hier angesprochen zu werden, ist<br />

aber immer noch recht hoch, auch heute, wo das Cruising<br />

sich doch eigentlich ins Internet und damit aufs Mobiltelefon<br />

verlagert hat.<br />

Ähnlich wie das Cruising im Park ist die Sexsuche in<br />

diesen Bedürfnisanstalten ein Phänomen, das so lange<br />

bestehen wird, wie es Männer gibt. Hier kann der ungeoutete<br />

Familienvater schnell an das kommen, was er in<br />

seinem Alltag so schmerzlich vermisst. Und hier können<br />

all die Jungs ein paar Euro erstehen, die sonst denken, sie<br />

hätten keine Möglichkeit, Geld zu verdienen.<br />

Marc Martin zeigt in seiner Ausstellung „Fenster zum Klo<br />

– Public Toilets & Private Affairs“, die vom 16. November<br />

<strong>2017</strong> bis zum 5. Februar 2018 läuft, die Bilder dazu. Graffitis,<br />

rassistische Sprüche voller Verlangen, Schmierereien<br />

voller Sehnsucht – nicht nur nach Sperma und Analverkehr.<br />

Eine provokante Ausstellung ganz ohne erhobenen<br />

Zeigefinger, nicht nur ein Blick zurück, sondern auch ein<br />

Blick auf die Entwicklung der Gesellschaft, gepaart mit<br />

der Dichtung von Feingeistern wie Rimbaud. *rä<br />

www.schwulesmuseum.de<br />

FOTOS: MARC MARTIN

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