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HEFT 430<br />
KÖLN І DÜSSELDORF<br />
INTERVIEW<br />
(VIZE)<br />
MR. BEAR<br />
GERMANY<br />
<strong>2024</strong><br />
über die Bärencommunity<br />
SHOW<br />
FALLING<br />
IN LOVE<br />
im Friedrichstadt-Palast Berlin<br />
STEFAN ZÉPHYR TESKE | MARKUS GASSER | THOMAS HITZLSPERGER
FINDE DEINEN<br />
JUST FIT CLUB:
Intro 3<br />
INHALT<br />
Köln | Düsseldorf<br />
4 Szene<br />
FOTO: EMMANUELE CONTINI / NURPHOTO / NURPHOTO VIA AFP<br />
Bundesweit<br />
• Musik<br />
• Kunst<br />
• Buch<br />
• Film<br />
16 Pride-Saison in NRW • Thomas Hitzlsperger:<br />
„Im Profifußball ist das Thema<br />
20 Style<br />
Homosexualität tabuisiert“<br />
24 Stadtplan<br />
26 Kultur<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: Christian Fischer (cf) & Michael Rädel (rä)<br />
Chefredakteur: Michael Rädel (rä) (V.i.S.d.P.)<br />
KONTAKT:<br />
Köln: T: 0221 29497538, termine@<strong>rik</strong>-magazin.de,<br />
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München: T: 089 5529716-10, redaktion@leo-magazin.de<br />
MITARBEITER*INNEN:<br />
Redaktion: Sabine Hannakampf (sah),<br />
Patrick Heidmann, Stefan Kraushaar (skr),<br />
Michael Rädel (rä), Dirk Baumgartl (dax),<br />
Michael Krawcyk (mk), Felix Just (fj)<br />
Lektorat (ausgewählte Texte): Tomas M. Mielke,<br />
www.sprachdesign.de<br />
Sabine Hannakampf, lektorat-hannakampf.business.site<br />
Grafik: Janis Cimbulis, Mark Pfitzinger, Susan Kühner<br />
Cover: Titelgestaltung: Tibor Hegedues,<br />
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Geschäftsführer: Hend<strong>rik</strong> Techel, Christian Fischer (cf)<br />
Vertrieb: Perfect Promotions, Eigenvertireb<br />
Druck: MÖLLER PRO MEDIA GmbH,<br />
Tel. 030-4 190 93 31, Zeppelinstr. 6, 16356 Ahrensfelde<br />
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GmbH, Tel. 030-4 190 93 31,<br />
Zeppelinstr. 6, 16356 Ahrensfelde<br />
28 FALLING | IN LOVE<br />
FOTOS: NADY EL-TOUNSY<br />
• „DUNE: Part Two“<br />
Timothée Chalamet kämpft<br />
auf Arrakis<br />
• Reise<br />
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4 Szene<br />
KARNEVAL IN DER SCHAAFENSTRASSE<br />
Mumu, Iron, ExCorner, Maxbar, Ruhrpott, Hennes Terrasse und<br />
Exile haben wieder bis weit in die Nacht zum Aschermittwoch<br />
gemeinsam mit ihren Gästen von nah und fern den geilsten<br />
Karneval der Welt fast durchfeiern.<br />
KARNEVAL <strong>2024</strong><br />
Wieder einmal ist die närrische Zeit viel zu schnell vorübergegangen.<br />
Die letzten Konfettireste sind aufgekehrt, die Jecken haben sich<br />
IN BILDERN<br />
müde getanzt und ihre Kostüme wieder im Schrank verstaut. Schillernd,<br />
fröhlich und laut war’s. Hier ein paar Eindrücke …<br />
FOTO: KG REGENBOGEN<br />
FOTO: STEFAN KRAUSHAAR<br />
FOTO: STEFAN KRAUSHAAR<br />
TUNTE LAUF<br />
FOTO: KG REGENBOGEN<br />
BÖSE HUPEN BALL<br />
RÖSCHEN SITZUNG<br />
FOTO: VVG-KOELN<br />
Die Röschen Sitzung feiert im nächsten Jahr Doppeljubiläum: 20 Jahre<br />
Röschen Sitzung und 30 Jahre queere Sitzungen! Dafür startet der<br />
Vorverkauf bereits am 1. <strong>März</strong> <strong>2024</strong> um 11:11 Uhr. Vorstellungstermine<br />
2025: 31.01.; 01.02., 02.02., 07.02., 08.02., 09.02., 26.02.; 01.03. 2025<br />
Tickets gibt es für 47 Euro (inkl. VVK-Gebühr) auf<br />
www.roeschensitzung.de.<br />
SITZUNGSPARTY<br />
FOTOS: KG REGENBOGEN
QUEERE JUGEND<br />
anyway eröffnet dritten Standort<br />
Mit dem „anyway | Köln-Ehrenfeld“ hat Köln<br />
nun einen weiteren Standort für LSBTIQ*-<br />
Jugendliche zwischen 14 und 27 Jahren.<br />
Die Angebote TIN*SPIRATION und Manidar<br />
finden jeden Mittwochabend im Wechsel<br />
statt.<br />
Szene 5<br />
„Wir merken, wie die Bedarfe junger LSBTIQ*<br />
einerseits immer weiter steigen und<br />
andererseits sich stärker ausdifferenzieren.<br />
An unserem Hauptstandort am Friesenplatz<br />
sowie der Außenstelle in Köln-Mülheim<br />
gab es keine Raumkapazitäten mehr,<br />
sodass wir den Standort in Köln-Ehrenfeld<br />
gefunden haben“, sagt Rabea Maas,<br />
geschäftsführende Vorständin des anyway<br />
e.V. Im „anyway | Köln-Ehrenfeld“ wird es<br />
zwei Angebote geben, die in den bisherigen<br />
Räumen keinen Platz gefunden haben.<br />
TIN*SPIRATION FÜR TRANS, INTER UND<br />
NICHT-BINÄRE JUGENDLICHE<br />
Alle 14 Tage findet der Treff für trans, inter<br />
und nicht-binäre (kurz: TIN*) Jugendliche<br />
unter dem Titel „TIN*SPIRATION“ statt. Dort<br />
können sich Jugendliche und junge Erwachsene,<br />
die sich im Prozess der geschlechtlichen<br />
Identitätsfindung befinden, vernetzen,<br />
austauschen, Freundschaften schließen<br />
und ad-hoc beraten lassen. „Für viele TIN*-<br />
Jugendliche bietet der Ort die Möglichkeit,<br />
für einige Stunden aus dem oft belastenden<br />
Alltag auszusteigen. Sie können hier sie<br />
selbst sein – ohne negative Blicke und<br />
Bemerkungen anderer Menschen“, sagt<br />
Sam-Lias Schikatis, mitarbeitende Person<br />
der TIN*SPIRATION.<br />
MANIDAR FÜR JUGENDLICHE MIT TÜRKI-<br />
SCHER MIGRATIONSGESCHICHTE<br />
Als zweites Angebot wird es alle zwei<br />
Wochen den Treff „Manidar“ geben. Er richtet<br />
sich an schwule, bisexuelle und queere<br />
Jungs sowie junge Männer mit türkischer<br />
Migrationsgeschichte. Auch türkische<br />
Geflüchtete sind herzlich willkommen. Im<br />
Treff wird Deutsch und Türkisch gesprochen.<br />
„Jugendliche mit türkischen Wurzeln stehen<br />
vor besonderen Herausforderungen im<br />
Coming-out. Schwul, bi oder queer zu sein,<br />
wird oft als ehrenlos empfunden und gilt in<br />
konservativ-islamischen Kreisen als ‚haram‘,<br />
also eine Sünde“, sagt Psychologe Mehmet<br />
Selvi, der das im deutschsprachigen Raum<br />
einmalige Pilotprojekt leiten wird. Mit „Manidar“<br />
will Selvi auch die Hemmschwelle für<br />
Jugendliche senken, Angebote der LSBTIQ*-<br />
Jugendarbeit wahrzunehmen. Damit ein<br />
Besuch von „Manidar“ nicht zu einem<br />
ungewollten Coming-out führt, gibt es am<br />
neuen Standort keine Regenbogenfahnen<br />
und keine Einblicke in die Räumlichkeiten<br />
von außen.<br />
„anyway | Köln-Ehrenfeld“ in der Jugendeinrichtung<br />
„OT St. Anna“, Schadowstraße<br />
28, Köln-Ehrenfeld. www.<br />
anyway-koeln.de/aktuelles, Instagram @<br />
anyway_koeln.<br />
FOTO: MARIUS STEFFEN<br />
BILD: MEDIENPROJEKT WUPPERTAL E.V.<br />
FILMREIHE<br />
„Queer gel(i)ebt 1–3“<br />
Die Filmreihen „Queer gel(i)ebt 1–3“ des Medienprojekts<br />
Wuppertal gibt es jetzt auch<br />
als Streaming/Download und auf DVD.<br />
Nach den erfolgreichen Kinofilmpremieren<br />
sind die dokumentarischen Filmreihen<br />
„Queer gel(i)ebt 1–3“ zum Thema<br />
LGBTQIA+ nun als Streaming bzw. zum<br />
Download, als Multistreaming zur Nutzung<br />
für ganze Gruppen in Kursen und Lehrveranstaltungen<br />
sowie auf DVD zum Ankauf<br />
bzw. zur Ausleihe erhältlich.<br />
Die Filme, die von erfahrenen<br />
Filmemacher*innen als Bildungs- und<br />
Aufklärungsmittel produziert wurden,<br />
zeichnen sich durch eine besonders hohe<br />
und authentische inhaltliche Dichte und<br />
ästhetische Qualität aus. Einige Filme<br />
wurden auf Festivals ausgezeichnet und im<br />
Fernsehen gesendet.<br />
QUEER GEL(I)EBT 3 – FILMREIHE ZUM<br />
THEMA „QUEERES COMING OF AGE“<br />
UND LGBTQIA+<br />
Die Coming-of-Age-Filme der<br />
dritten Filmreihe thematisieren das<br />
Erwachsenwerden von LGBTQIA+-<br />
Jugendlichen. Was beschäftigt diese<br />
jungen Menschen, welche Herausforderungen<br />
begegnen ihnen, welche Wünsche<br />
haben sie? Ziele der Filmreihe sind die<br />
Schaffung von Sichtbarkeit und die<br />
Sensibilisierung für Lebensthemen von<br />
LGBTQIA+-Jugendlichen.<br />
QUEER GEL(I)EBT 1 UND QUEER GEL(I)<br />
EBT 2 – FILMREIHEN ZUM THEMA LSBTIQ<br />
Die dokumentarischen und fiktionalen<br />
Filme (Queer Gel(i)ebt 2) bzw. Filmworkshops<br />
(Queer Gel(i)ebt 1) wurden mit<br />
lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen,<br />
Transgender- und intersexuellen<br />
jungen Menschen produziert. Inhaltlich<br />
geht es in den Filmen um das Lebensgefühl,<br />
die eigene Geschlechtsidentität und die<br />
positive oder ausgrenzende Wahrnehmung<br />
durch andere. Beide Filmreihen sollen<br />
insbesondere junge Zuschauer*innen für<br />
das Thema sensibilisieren.<br />
Weitere Infos auf<br />
www.medienprojekt-wuppertal.de.
6 Szene<br />
Mitglieder von „Queeres Zentrum Düsseldorf e.V.“<br />
bei der Versammlung am 13. Januar <strong>2024</strong>.<br />
DÜSSELDORF<br />
FOTO: QUEERES ZENTRUM DÜSSELDORF E.V.<br />
Neuer Vorstand für das Queere Zentrum Düsseldorf<br />
Der Verein „Queeres Zentrum<br />
Düsseldorf e.V.“ hat einen neuen<br />
Vorstand. Die neu gewählten Vorsitzenden<br />
wollen die Bemühungen des bisherigen<br />
Vorstands fortsetzen, in Düsseldorf endlich<br />
ein Queeres Zentrum als Begegnungs- und<br />
Kulturstätte für die LSBTIAQ*-Community<br />
zu etablieren.<br />
Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung<br />
am 13. Januar wurden Leury<br />
Kerpen und Oliver Erdmann als Vorsitzende<br />
für den geschäftsführenden Vorstand<br />
gewählt und Andrea Büchter als neue<br />
Schatzmeister*in. Sunny Schwanbeck<br />
und Peter Hölscher ergänzen das Team als<br />
Beisitzende.<br />
Der bisherige Vorstand mit Anastasiya Zhuravlova<br />
und Peter Hölscher als Vorsitzende<br />
hat in seiner Amtszeit eine Menge erreicht.<br />
Neben der Aufbauarbeit gab es zahlreiche<br />
Aktivitäten für die queere Community. Die<br />
Landeshauptstadt hat das Queere Zentrum<br />
im Jahr 2023 mit Fördermitteln unterstützt,<br />
die allerdings nur in Teilen verwendet<br />
werden konnten. Die Besetzung der Personalstelle<br />
für Koordinationsaufgaben dauerte<br />
mehrere Monate und auch ein Raum konnte<br />
bis zum Jahresende nicht gefunden werden.<br />
Für das Jahr <strong>2024</strong> steht dem Verein erneut<br />
eine städtische Förderung in Höhe von<br />
70.000 Euro zur Verfügung. Der neue<br />
Vorstand hofft, die hauptamtliche Stelle<br />
schnell besetzen zu können und mit<br />
neuem Schwung an die Raumsuche zu<br />
gehen. Dennoch werden die zur Verfügung<br />
stehenden Mittel nicht ausreichen, um ein<br />
Queeres Zentrum als Begegnungs- und<br />
Kulturstätte für die LSBTIAQ*-Community<br />
in Düsseldorf etablieren zu können. Hierfür<br />
braucht es noch viel Lobbyarbeit und<br />
intensive Gespräche mit verschiedenen<br />
gesellschaftlichen Gruppen und der Politik,<br />
um die Finanzierung eines „echten“ Queeren<br />
Zentrums zu ermöglichen. Bis dahin organisiert<br />
der Verein dezentrale Veranstaltungen.<br />
Regelmäßig findet ein offener Treff mit<br />
Brunch statt – für Mitglieder und solche,<br />
die es werden wollen. In diesem Jahr gibt<br />
es eine Workshop-Reihe zum Thema<br />
„Queere Identitäten“ und eine Neuauflage<br />
des erfolgreichen „Lesbian Arm Wrestling“.<br />
Außerdem wird sich das Queere Zentrum<br />
Düsseldorf im Rahmen des CSD und des<br />
Winterpride engagieren. Unterstützer*innen<br />
und Neumitglieder sind jederzeit herzlich<br />
willkommen.<br />
www.queereszentrum.org<br />
AIDSHILFE<br />
Wiedereröffnung Café Bach<br />
Nach monatelanger Schließung hat sich endlich ein neuer Betreiber<br />
für das Café Bach der Kölner Aidshilfe gefunden. Auch der bei den<br />
umliegenden Unternehmen und Nachbarn so beliebte Mittagstisch<br />
hat wieder geöffnet.<br />
FOTO: VEIT SZPAK<br />
Die Café-Leitung hat Bastian Kempkes übernommen, für die Küche ist<br />
Michael „Mike“ Tebert verantwortlich. Gemeinsam mit einem zehnköpfigen<br />
Team werden sie den Café-Betrieb vorantreiben.<br />
Den Mittagstisch im Café Bach gibt es montags bis freitags in der Zeit<br />
von 12 bis 15 Uhr. Anschließend hat das Café bis 18 Uhr für Kaffee<br />
und Kuchen geöffnet. Menschen in prekären Lebenssituationen (u.a.<br />
Inhaber*in Soli-Card) erhalten ein Gericht für 4,90 Euro, für alle anderen<br />
kosten die Gerichte zwischen 6,50 bis 11,50 Euro. Den aktuellen<br />
Speiseplan findet ihr auf der unten angeführten Webseite.<br />
Aidshilfe Köln e.V., Pipinstr. 7, Köln. 0221 / 20 20 3-43,<br />
www.aidshilfe-koeln.de/cafebach
Szene 7<br />
COMMUNITY<br />
Begegnung unterm<br />
Regenbogen<br />
Seit 2023 bietet der Kölner rubicon e.V. einen ehrenamtlichen<br />
Besuchsdienst für LSBT*I*Q Personen über 50 Jahre an, die<br />
gerne mehr Kontakt zu anderen Menschen aus der Szene hätten.<br />
Kennt ihr das? Man wünscht sich (wieder) mehr Kontakt zur<br />
Community, aber man weiß nicht, wie man anfangen soll. Oder<br />
man hätte einfach Lust, mal wieder mit jemandem zu plaudern,<br />
einen Kaffee zu trinken, eine Runde Karten zu spielen, ein Konzert<br />
zu besuchen … aber es gibt niemanden, den ihr fragen könnt.<br />
Genau hier setzt das ehrenamtliche Besuchsangebot des rubicon<br />
e.V. ein. Es richtet sich an queere Menschen ab 50 Jahren, die<br />
gerne mehr Kontakt zu anderen Menschen aus der Szene hätten.<br />
Bei Interesse meldet euch telefonisch oder per E-Mail bei der<br />
Koordination (Mischa Regenbrecht). Nachdem ihr besprochen<br />
habt, welche Art von Besuchsdienst ihr euch wünscht, wird Mischa<br />
unter den Ehrenamtlichen jemanden mit ähnlichen Interessen<br />
suchen, der*die nicht allzu weit weg wohnt. Nach einem Treffen zu<br />
dritt und wenn die Chemie stimmt, tauscht ihr eure Kontaktdaten<br />
aus und macht die weiteren Treffen zu zweit aus. Wenn es nicht<br />
passt, stellt Mischa euch eine andere ehrenamtliche Person vor.<br />
Der ehrenamtliche Besuchsdienst ist eine Kooperation von rubicon<br />
e.V. und dem Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz Köln und das<br />
südliche Rheinland.<br />
rubicon e.V., Mischa Regenbrecht, 0221 / 27 66 999 46,<br />
mischa.regenbrecht@rubicon-koeln.de<br />
FOTO: SABINA KALLARI / PEXELS.COM<br />
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im Müsterland...<br />
´Hof Gerwing´ befindet sich unweit der deutschniederländischen<br />
Grenze. Mit unseren 5 gemütlichen Studios<br />
und Ferienwohnungen bieten wir unseren Gästen die Möglichkeit,<br />
die wunderschöne Umgebung zu entdecken und zu genießen.<br />
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8 Szene<br />
BERATUNG<br />
Psychosoziale Beratung<br />
für queere Menschen<br />
FOTO: PRIVAT<br />
WIE FUNKTIONIERT<br />
PSYCHOTRAUMATOLOGIE?<br />
Die Psychotraumatologie ist eine wissenschaftliche<br />
Disziplin, die sich mit den<br />
Ursachen, dem natürlichen Heilungsverlauf<br />
und den Behandlungsmöglichkeiten<br />
seelischer Verletzungen, eines psychischen<br />
Traumas, befasst (vgl. Deutsches<br />
Institut für Psychotraumatologie).<br />
Besonders einschneidende und überwältigende<br />
Lebensereignisse können in<br />
manchen Fällen zu Reaktionen führen,<br />
die durch aufwühlende Erinnerungen,<br />
Schlafstörungen oder erhöhte Reizbarkeit<br />
gekennzeichnet sind. Wenn diese<br />
Reaktionen längere Zeit überdauern,<br />
kann eine sog. posttraumatische<br />
Belastungsstörung entstehen.<br />
Zu den Schwerpunkten der traumassoziierten<br />
Fachberatung gehören<br />
traumaspezifische Kriseninterventionsstrategien<br />
und die Vermittlung von<br />
Techniken und Fähigkeiten zur Selbstberuhigung<br />
und zum Selbstmanagement<br />
im Sinne eines stabilisierenden<br />
Vorgehens. Eine Traumakonfrontation<br />
findet dabei nicht statt. Daneben gibt<br />
die traumassoziierte Fachberatung<br />
Hilfestellungen, z.B. bei juristischen<br />
Fragen oder der Planung adäquater<br />
Beratungs- und Vermittlungsstrategien<br />
für die postexpositorische Zeit.<br />
In Köln und Umgebung gibt es<br />
immer noch zu wenig Vielfalt in der<br />
Beratung & Therapie für LGBTIQ*s und<br />
deren Bedürfnisse. Das neue Angebot von<br />
Christopher Bertges richtet sich daher<br />
auch an Menschen aus der queeren Community.<br />
Der staatlich anerkannte Dipl.-<br />
Sozialpädagoge ist seit über 10 Jahren in<br />
der psychosozialen Beratung tätig – jetzt<br />
auch mit eigener Praxis.<br />
Zu Christopher Bertges kann man prinzipiell<br />
mit jeder Fragestellung kommen.<br />
Als Fachberater für Psychotraumatologie<br />
und als psychoanalytisch-systemischer<br />
Berater i.A. bietet er lösungsorientierte<br />
Gespräche an, die stets von einer akzeptierenden<br />
Grundhaltung geprägt sind<br />
und die die individuellen Ressourcen und<br />
Selbstheilungskräfte seiner Klient*innen<br />
berücksichtigen. Es wird diagnosefrei,<br />
beziehungsorientiert und selbsthilfefreundlich<br />
gearbeitet, auch das familiäre<br />
oder berufsbezogene Umfeld kann in<br />
den Beratungsprozess mit einbezogen<br />
werden.<br />
Neben der fachlichen Expertise kann<br />
Christopher Bertges durch seine<br />
eigene queere Lebenssituation manche<br />
Ratsuchende vielleicht besser verstehen<br />
und sich schneller in die Thematik seiner<br />
Klient*innen einfühlen. Denn nicht immer<br />
geht es in der Beratung um das gesagte<br />
Wort. Oft liegen in der therapeutischen<br />
Beziehungsgestaltung (Stichwort<br />
Musterwiederholung) bereits Erkenntnisgewinne<br />
und korrigierende (Beziehungs-)<br />
Erfahrungen.<br />
Das Angebot umfasst Einzel-, Paar- und<br />
Familienberatung, traumazentrierte Fachberatung,<br />
Kriseninterventionstermine,<br />
Beratung bei queeren Lebenszusammenhängen<br />
sowie bei geschlechtlicher<br />
Vielfalt, Fachberatung im Kinderschutz<br />
und kollegiale Fallberatung (für Fachkräfte<br />
in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe).<br />
Alle Beratungen unterliegen der<br />
Schweigepflicht und finden in einem<br />
geschützten Raum in ansprechender<br />
Atmosphäre statt,<br />
auf Wunsch auch online.<br />
Systemische<br />
Beratungspraxis<br />
Christopher Bertges,<br />
Riehler Straße 59, Köln,<br />
www.praxis-bertges.de<br />
Termine unter<br />
kontakt@praxis-bertges.de<br />
WORUM GEHT ES IN DER<br />
PSYCHOANALYTISCH-<br />
SYSTEMISCHEN BERATUNG?<br />
Neben der klassischen Psychoanalyse<br />
und der Verhaltenstherapie ist der<br />
systemische Ansatz der am weitesten<br />
verbreitete und praktizierte Therapieund<br />
Beratungsansatz (vgl. Systemische<br />
Gesellschaft). Kerngedanke dieses<br />
Ansatzes ist die Grundhaltung, Menschen<br />
in ihren jeweiligen Systemzusammenhängen<br />
(Umwelten) in den Blick<br />
zu nehmen und eine kooperative und<br />
gleichberechtigte Beziehung zwischen<br />
allen Beteiligten herzustellen.<br />
Der psychoanalytisch-systemische<br />
Ansatz orientiert sich an den<br />
individuellen Anliegen und Aufträgen<br />
der Klient*innen. Unter der<br />
Prämisse, dass jeder Mensch<br />
Expert*in in eigener Sache ist und<br />
Lösungen bereits (unbewusst) in<br />
die Beratung mitbringt, werden im<br />
gemeinsamen Dialog Bedingungen<br />
herausgearbeitet, unter denen die<br />
Klient*innen ihre Ressourcen bestmöglich<br />
aktivieren können, um<br />
eigenverantwortlich und<br />
selbstorganisiert<br />
zu Lösungen zu<br />
gelangen und<br />
ihre Ziele zu<br />
erreichen.<br />
FOTO: HENRIK BÜHRMANN - STUDIO SCHLOEN
Franzi R.,<br />
Oberleutnant<br />
zur See<br />
DEINEN<br />
PLAN<br />
VERFOLGEN.<br />
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als Offizierin, Offizier oder zivile Führungskraft.<br />
bundeswehrkarriere.de
10 Szene<br />
DÜSSEL-CUP<br />
Und wieder lockt der Düssel-Cup am Wochenende<br />
vor Ostern LGBTIQ*-Sportler*innen aus ganz Europa<br />
zu einem bunten Turnier in die NRW-Landeshauptstadt:<br />
Auf dem Programm des queeren Multisport-Events stehen<br />
Sportarten wie Badminton, Basketball, Fußball, Laufen,<br />
Schwimmen, Sportschießen, Tischtennis und Volleyball.<br />
MULTISPORTEVENT<br />
...alles ok, mit<br />
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Pipinstraße 7, KVB Heumarkt<br />
Montag bis Donnerstag,<br />
18:30 bis 21:30 Uhr.<br />
FOTOS: DÜSSEL-CUP GBR<br />
Die Veranstalter*innen – die drei queeren Sportvereine Düsseldorf<br />
Dolphins e.V., VC Phoenix e.V. und WeiberKram e.V. – hoffen<br />
wie gewohnt auf regen Zuspruch. Rund 700 Sportler*innen<br />
aus Deutschland und ganz Europa werden erwartet. Soweit<br />
einzelne Sportarten und Events nicht ausgebucht sind, ist die<br />
Registrierung bis einschließlich 10. <strong>März</strong> möglich.<br />
Traditionell gibt es beim Düssel-Cup auch wieder ein Outreach-<br />
Programm, das sich an LGBTIQ*-Sportler*innen richtet, die in<br />
ihrem Heimatländern nicht die Freiheiten haben, die wir hier in<br />
Deutschland genießen können. Seit 2011 konnten weit über<br />
100 Teilnehmende aus ost- und südeuropäischen Ländern<br />
wie Russland, Bosnien, Ukraine, Serbien, Kroatien, Bulgarien,<br />
Rumänien und Polen, aber auch Uganda oder Palästina in<br />
Düsseldorf begrüßt werden.<br />
Neu in diesem Jahr ist der SquareDance-Workshop am 23. <strong>März</strong>.<br />
Hier werden die Grundlagen des Square Dance erarbeitet und<br />
diverse Figuren erlernt, sodass ihr am Ende des Workshops in<br />
der Lage sein werdet, in einem Square den Anweisungen des<br />
Callers zu folgen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.<br />
Der Düssel-Cup startet am 22. <strong>März</strong> mit einem Get-Together<br />
ab 17 Uhr im AromA (Bunsenstraße 2, Düsseldorf). Die<br />
Wettkämpfe in den acht Sportarten stehen am Samstag<br />
(23. <strong>März</strong>) auf dem Programm. Die Sportstätten liegen über<br />
das gesamte Düsseldorfer Stadtgebiet verteilt. Am Abend<br />
wird auf der Sportler*innen-Party im Zakk (Fichtenstraße 40,<br />
Düsseldorf) ausgiebig gefeiert. Zum Abschluss des sportlichen<br />
Wochenendes gibt es am 24. <strong>März</strong> ab 10 Uhr den traditionellen<br />
Sonntagsbrunch, dieses Mal im Loft-Café der Aidshilfe<br />
Düsseldorf (Johannes-Weyer-Str. 1, Düsseldorf).<br />
22.–24.03., diverse Sportstätten und Locations, Düsseldorf.<br />
Alle Infos zur Teilnahme findet ihr auf duessel-cup.de.<br />
SAFE SPACE<br />
Schwimmen für trans* &<br />
inter* & friends<br />
Auch <strong>2024</strong> gibt es in Köln ein Schwimmangebot für trans*<br />
und inter* Menschen in geschütztem Rahmen. An jedem<br />
vierten Freitag im Monat ist das Genovevabad in Köln-Mülheim<br />
von 20:45 bis 22 Uhr für trans* und inter*Menschen<br />
reserviert. Einlass ab 20:30 Uhr, eine Anmeldung ist nicht<br />
notwendig. Für Mitglieder des SC Janus ist der Eintritt frei.<br />
Genovevabad, Bergisch Gladbacher Str. 67, Köln-Mülheim.<br />
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FOTO: KÖLNBÄDER GMBH<br />
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12 Szene<br />
BEAR PRIDE COLOGNE<br />
Der Bear Pride Cologne geht<br />
in diesem Jahr bereits in sein<br />
40. Jahr. Was 1984 ganz klein<br />
begann, hat sich in den letzten<br />
vier Jahrzehnten zu einem der größten<br />
Bären-Events in Deutschland entwickelt.<br />
Die Veranstaltung, die von den Bartmännern<br />
Köln organisiert wird, zieht jährlich<br />
rund 2.500 Besucher aus der ganzen Welt<br />
an und wächst immer weiter.<br />
Der Bear Pride Cologne ist auch die Heimat<br />
der jährlichen „Mr. Bear Germany“-Wahl,<br />
bei der Bewerber aus ganz Deutschland<br />
gegeneinander antreten. Die letzte Wahl<br />
fand im November <strong>2024</strong> im Club Volta statt.<br />
Dabei ging der in Stuttgart und München<br />
beheimatete DJ Andy RX als Sieger hervor<br />
und wurde zum MR. BEAR GERMANY<br />
<strong>2024</strong> gewählt. VIZE MR. BEAR GERMANY<br />
<strong>2024</strong> wurde der Kölner Student Nils. Ein<br />
Jahr lang repräsentieren die beiden die<br />
deutsche Bären-Community auf<br />
NILS<br />
die Gewinner<br />
nationaler und internationaler Ebene, bevor<br />
im November zum 40. Jubiläum ein neuer<br />
Mr. Bear Germany gekürt wird. <strong>rik</strong> hat Andy<br />
und Nils zum Interview gebeten.<br />
Erzählt uns doch mal, was<br />
Bären eigentlich sind. Wie<br />
sieht eure Definition von<br />
einem Bären aus und was<br />
findet ihr an Bären attraktiv?<br />
Andy RX: Als „Bär“ wird oft ein<br />
Mann bezeichnet, dem man das<br />
Schwulsein nicht unbedingt ansieht, meistens<br />
ein breitschultriger Kerl mit Bart so um<br />
die 40, 50 Jahre alt, wenige Allüren, im Leben<br />
stehend und in sich ruhend, der ab und zu<br />
in die Kneipe geht, Bier trinkt, gemütlich ist<br />
… aber was rede ich von mir. Es gibt so viele<br />
Facetten und Lebensentwürfe unter den<br />
Bären, es ist schwierig, alle zu beschreiben,<br />
da fehlt die Zeit. Der typische Bär hat Bart,<br />
Bauch und strahlt Ruhe aus.<br />
Nils: Eine richtige Definition gibt es meiner<br />
Meinung nach gar nicht und führt auch eher<br />
dazu, dass sich Leute ausgeschlossen fühlen<br />
und das ist das Gegenteil von dem, was<br />
die Bärenszene ausmacht.<br />
Das ist auch das, was ich<br />
an der Community so<br />
schätze, egal wie groß,<br />
klein, dick, dünn oder<br />
haarig man ist, in der<br />
Bärencommunity hat<br />
man seinen Platz, solange<br />
man Teil<br />
davon sein<br />
will.<br />
ANDY RX<br />
FOTO: L.REITER<br />
INTERVIEW<br />
Ich persönlich habe eine Schwäche für<br />
bärtige Männer, aber Ausstrahlung macht<br />
immer mehr aus als Optik.<br />
Stehen Bären eher für den<br />
„normalen Mann“, der nicht<br />
glitzernd queer sein will?<br />
Nils: Das mögen vielleicht<br />
einige Leute glauben, aber ich<br />
bin auch ein Beweis dafür, dass<br />
das nicht unbedingt stimmen<br />
muss. Ich bin glitzernd und queer!<br />
Andy RX: Genau, da wächst eine neue<br />
Generation heran wie Nils, die den queeren<br />
Bären perfekt repräsentiert.<br />
Nils: Ich glaube, dass ich Vize Mr. Bear<br />
Germany geworden bin, zeigt, dass es<br />
vielen anderen genauso geht. Wenn<br />
du auffallende Outfits, Make-up oder<br />
gemachte Nägel tragen willst, bist du<br />
genauso ein Bär wie alle anderen und das<br />
ist auch das, was ich nach außen tragen<br />
möchte. Immer mehr Menschen trauen<br />
sich Normen hinter sich zu lassen, um sich<br />
auszuleben. Das sieht man auch in der<br />
Bärenszene und ich freue mich sehr über<br />
diese Entwicklung.<br />
Ist das Bärendasein eher ein<br />
Fetisch, wie z.B. Pupplay, oder eine<br />
Weltanschauung?<br />
Andy RX: Würde ich nicht sagen, ab einem<br />
gewissen Alter ist es egal, ob man das<br />
Idealgewicht hat, die neueste Modemarke<br />
trägt oder Leute beeindrucken will, die man<br />
eh nicht mag. Man wächst da hinein, durch<br />
die Lebenserfahrung, das Erwachsenwerden,<br />
die Prioritäten verschieben sich. Man<br />
will leben, ein Teil der Gesellschaft sein,<br />
aber ohne seine Identität als schwuler<br />
Mann zu verlieren. Das ist das Bärendasein,<br />
als Fetisch würde ich es nicht bezeichnen.<br />
Nils: Ich würde sagen weder noch. Ich<br />
mag den Begriff Fetisch in dem Zusammenhang<br />
nicht so gerne, da viele Mehrgewichtige<br />
es sehr gut kennen fetischisiert<br />
zu werden – und das sehe ich auch als<br />
problematisch an. Aber wir haben auch<br />
keine geteilte Weltanschauung; dafür sind<br />
wir eine viel zu diverse Gruppe, als dass wir<br />
alle auf einen Nenner kommen. Ich mag<br />
den Begriff Szene oder Community lieber,<br />
denn die Bärenszene ist entstanden, weil<br />
sich viele mehrgewichtige, haarige Männer<br />
in den schwulen Communitys nicht<br />
willkommen gefühlt haben. Deswegen<br />
sind Bärenevents und -Bars für viele von<br />
uns ein Safespace, an dem wir wissen,<br />
dass wir nicht aufgrund unseres Körpers<br />
kategorisch ausgeschlossen werden.
FOTO: BARTMÄNNER KÖLN<br />
Wie groß ist denn die Szene?<br />
Andy RX: Weltweit gesehen ist die Szene sehr, sehr groß. In<br />
den USA und in Europa gibt es sehr viele Gruppen und eine<br />
Menge Veranstaltungen … man wäre sicher über das gesamte<br />
Jahr beschäftigt, würde man alle Events besuchen wollen.<br />
Nils: Ich finde, die Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten,<br />
insgesamt gibt es sehr viele Bären, sowohl in<br />
Deutschland als auch weltweit. Sonst würde es ja keine<br />
Veranstaltungen wie die Bear Pride in Köln geben. Aber man<br />
kennt sich auch untereinander. Man lernt jedes Mal neue<br />
tolle Leute kennen, gleichzeitig sieht man aber auch Freunde<br />
und Bekannte aus ganz Deutschland wieder, die zu solchen<br />
Events zusammenkommen.<br />
Andy RX: Ja, die größte Bärenszene gibt es in Köln. Die<br />
„Bartmänner Köln“ richten im November die Bear Pride<br />
Cologne aus, die Besucher aus der ganzen Welt nach Köln<br />
lockt. Sie besitzen auch die Rechte an dem in Deutschland<br />
einzigartigen „Mr. Bear Germany“-Titel.<br />
Bären werden häufig „Daddy-Vibes“ nachgesagt.<br />
Was haltet ihr von solchen Zuschreibungen?<br />
Andy RX: Spricht nichts dagegen, meist ist der Vater die<br />
erste männliche Bezugsperson im Leben, je nachdem, wie<br />
man gut mit seinem Vater auskommt. Und sicher strahlt man<br />
was „Väterliches“ aus, das Männer an einem Bären reizt. Man<br />
weiß nie, woher der erste „Crush“ kommt, den man bei einem<br />
Mann attraktiv findet.<br />
Nils: Ich finde es irgendwie ganz witzig, weil ich mich mit<br />
30 Jahren definitiv nicht als „Daddy“ sehen würde. Aber wenn<br />
man sich anschaut, wie der „Dad Bod“ definiert wird, ist die<br />
Assoziation für mich selbst nicht so weit weg. Trotzdem hat<br />
es auch einen komischen Beigeschmack, da ich mir nicht<br />
ganz sicher bin, was damit gemeint ist. Deswegen bin ich kein<br />
allzu großer Fan von solchen Zuschreibungen, für einige mag<br />
es zutreffen, für viele aber auch nicht, und das sollte man<br />
auch akzeptieren.<br />
Und nun zu eurem Titel: Seit November seid ihr<br />
(Vize) Mr. Bear Germany <strong>2024</strong>. Was braucht es, um<br />
zum Mr. Bear Germany gewählt zu werden?<br />
Andy RX: Ein Anmeldeformular, gute Überredungskunst des<br />
Veranstalters, Mut, sich der Öffentlichkeit zu stellen, und<br />
Sympathien der Bärenszene – ohne die Jungs da draußen<br />
geht gar nichts! Die haben Power!<br />
Nils: Und es braucht eine klare Message, die man vertreten<br />
will. Umso konkreter die eigene Vorstellung, was man mit<br />
dem Titel anstellen möchte, also wofür und vor allem wie<br />
man dafür einstehen möchte, umso greifbarer wird es für<br />
die Leute, die abstimmen. Natürlich gibt es Prämissen, die<br />
das ganze begünstigen können, z.B. Social-Media mit vielen<br />
Followern oder generell viel in der Szene aktiv sein. Aber auch<br />
hier haben die letzten Jahre gezeigt, dass dies kein Garant für<br />
einen Sieg ist.
14 Szene<br />
Wie läuft so eine Bärenwahl ab und<br />
welche Erfahrungen habt ihr während<br />
des Wettbewerbs gemacht?<br />
Andy RX: Die Kandidaten werden online<br />
über die sozialen Netzwerke vorgestellt,<br />
dann gab es ein Online-Voting, ein Jury-<br />
Voting und am Ende ist das Publikum das<br />
letzte Zünglein an der Waage. Während des<br />
Wettbewerbs hatte ich meine Konkurrenten<br />
besser kennengelernt, denen habe ich viel<br />
mehr Chancen auf den Titel zugetraut<br />
als mir persönlich. Aus Konkurrenten<br />
wurden Freunde. Das war eine sehr schöne<br />
Erfahrung. Es gab, was mich betrifft, auch<br />
nur positive Reaktionen aus der Bärenszene,<br />
ich hatte da etwas Angst davor.<br />
Nils: Beim Online-Voting muss man dann<br />
auch mal lernen, die Kommentare nicht<br />
zu lesen, denn im Internet sind die Leute<br />
zwischendurch sehr erbarmungslos. Dies<br />
war aber eher die Ausnahme, ich habe<br />
während des ganzen Prozesses eine Menge<br />
toller Gespräche geführt und Leute kennengelernt.<br />
Die eigentliche Bear Pride war ein<br />
wahres Fest! Ich habe mich sehr gut betreut<br />
gefühlt – danke dafür an Luca von den<br />
Bartmännern Köln! Wir hatten zwar volle<br />
Tage mit viel Programm, aber es hat auch<br />
immer Spaß gemacht und ich habe super<br />
interessante und inspirierende Menschen<br />
kennenlernen dürfen.<br />
Welche Aufgaben sind mit dem<br />
Titel verbunden? (Teilt ihr euch die<br />
Aufgaben?)<br />
Andy RX: Die Hauptaufgabe ist, die<br />
Bärenszene würdig zu repräsentieren,<br />
vielleicht sogar zu vermitteln zwischen<br />
den Parteien, Zeichen zu setzen, dass<br />
jeder willkommen und mit offenen Armen<br />
aufgenommen wird. Ich vertrete die Bärenszene<br />
in Deutschland so gut, wie ich kann,<br />
in meiner Heimatstadt Stuttgart und in<br />
München versuche ich, besonders präsent<br />
zu sein. Nils ist in Köln eine zentrale Figur<br />
in der Bärenszene und so teilen wir unser<br />
Bärenrevier brav auf.<br />
Nils: Ja, wir müssen nicht immer beide auf<br />
allen Events sein und Andy als Titelträger<br />
hat auch nochmal mehr Verpflichtungen als<br />
ich als Vize. Ich denke, als Repräsentant für<br />
die deutsche Bärencommunity bekommt<br />
man eine „Bühne“ geboten, die man auch<br />
effektiv nutzen kann, um für die Sachen,<br />
die einem wichtig sind, einzustehen. In<br />
meinem Fall bedeutet das, sich ebenso für<br />
Bären als auch queere Menschen generell<br />
lautstark einzusetzen.<br />
An welchen Veranstaltungen werdet<br />
ihr dieses Jahr teilnehmen?<br />
Andy RX: Im Januar haben wir in Hamburg<br />
bei den Nordbären bei der „Bärenpaadiie<br />
XXL <strong>2024</strong>“ teilgenommen, vom 8 bis 12. Mai<br />
findet das Bärentreffen ist Stuttgart statt,<br />
FOTO: HONEYPOT BERLIN<br />
da sind Nils und ich mit dabei, auf dem CSD<br />
in Köln am 20./21. Juli sowie auf den CSDs<br />
in München, Berlin und Hamburg werden wir<br />
die Bärenszene vertreten und im November<br />
darf ich die Schärpe an meinen Nachfolger<br />
„Mr. Bear 2025“ in Köln überreichen.<br />
Nils: Neben den CSDs in Köln und Hamburg<br />
steht bei mir auch die Unshaved in Berlin<br />
zu Ostern im Programm. Die Bear Pride in<br />
Amsterdam und Belgien möchte ich auch<br />
nicht verpassen, da auch diese Events alle<br />
mit sehr viel Liebe von engagierten Leuten<br />
organisiert werden. Wie Andy schon sagte,<br />
werde ich ihn im Mai mal in seiner Heimat<br />
besuchen, wenn die Stuttgarter Bären ihre<br />
Bearweek veranstalten. Die Honeypot Partys<br />
in Berlin dürfen aber auch nicht vergessen<br />
werden und ich hoffe, dass ich es zur<br />
nächsten schaffe. Zu guter Letzt natürlich<br />
die Bear Pride in Köln Ende November, was<br />
eine ganz besondere Bear Pride ist, da es<br />
das 40. Jubiläum ist.<br />
Wie sieht euer Leben aus, wenn<br />
ihr nicht gerade als (Vize) Mr. Bear<br />
Germany unterwegs seid? Wie lässt<br />
sich der Titel mit eurem täglichen<br />
Leben vereinbaren?<br />
Andy RX: Hauptberuflich arbeite ich am Tag<br />
als Mediengestalter und in der Nacht als DJ,<br />
ich lebe in Stuttgart und München. Durch<br />
meinen DJ-Job bin ich mittlerweile in ganz<br />
Europa unterwegs (Griechenland Bearly<br />
Athens, in Dänemark, Prag usw.), dadurch<br />
hatte ich auch einen kleinen Promibonus<br />
bei der Bärenwahl. Die Schärpe trage ich bei<br />
offiziellen Terminen, wie beim Testabend<br />
in Stuttgart oder München, um darauf<br />
aufmerksam zu machen, sich öfters auf HIV<br />
und STIS testen zu lassen.<br />
Nils: Mein Leben lässt sich mit meinem<br />
Alltag eigentlich ziemlich problemlos<br />
FOTO: L. REITER
kombinieren. Ich studiere meinen Master<br />
in Gender und Queer Studies hier in Köln<br />
und arbeite nebenbei mit unbegleiteten,<br />
minderjährigen Geflüchteten. Die Arbeit<br />
macht mir auch sehr viel Spaß, aber<br />
Berührungspunkte mit dem Titel und der<br />
Bärenszene gibt es da eigentlich gar nicht.<br />
Ansonsten genieße ich gerade die letzten<br />
Züge des Studentenlebens und treffe mich<br />
viel mit Freunden und bin auch gerne in der<br />
lokalen Bärenbar, dem 3Bs, der Bearded<br />
Bear Bar, und freue mich immer, dort mit der<br />
Community aktiv in Kontakt zu treten.<br />
Die Bartmänner Köln feiern dieses<br />
Jahr ihr 40. Jubiläum. Was wurde in<br />
der Bärencommunity in den letzten<br />
vier Jahrzehnten erreicht und welche<br />
Themen müssen eurer Meinung nach<br />
noch angegangen werden?<br />
Andy RX: Den Bartmänner Köln hat die<br />
Bärencommunity zu verdanken, dass die<br />
Bären in der Öffentlichkeit sichtbarer<br />
werden. In den größeren Städten in<br />
Deutschland wie Berlin, Hamburg, Stuttgart,<br />
Leipzig finden Bärentreffen statt, man<br />
unterstützt sich gegenseitig, spricht Termine<br />
ab, bietet vielfältige Programmpunkte<br />
an. Es wird viel auf die Beine gestellt, oft mit<br />
hohem finanziellen Risiko und das muss<br />
man wertschätzen.<br />
Nils: Ich bin sehr beeindruckt davon, was<br />
die Bartmänner in den letzten 40 Jahren<br />
alles erreicht haben. Die Bear Pride in Köln<br />
ist ein riesiges Event, das international in<br />
der Bärencommunity etabliert ist, jedes Jahr<br />
kommen Bären überall aus der Welt her, um<br />
mit uns zu feiern. All das haben wir einem<br />
sehr kleinen Team von wirklich tollen und<br />
engagierten Leuten zu verdanken, die in<br />
FOTO: @PURE.GONZO.PHOTOGRAPHY<br />
Szene 15<br />
ihrer Freizeit Events planen, Kooperationspartner<br />
akquirieren und nicht müde werden,<br />
uns jedes Jahr wieder eine tolle Bear Pride<br />
auf die Beine zu stellen – ein riesiges Danke<br />
geht dafür an die Bartmänner!<br />
Insgesamt gibt es aber in der Community<br />
immer Sachen, die angegangen werden<br />
können. Ich finde, es sollte sich einfach<br />
mehr auf Gemeinsamkeiten als Unterschiede<br />
konzentriert werden, besonders<br />
in Zeiten, in denen rechtspopulistische<br />
Parteien immer mehr Zuwachs bekommen,<br />
sollten wir uns Schulter an Schulter dem<br />
Ganzen entgegenstellen. Denn letztendlich<br />
wollen wir alle lieben dürfen, wen wir wollen:<br />
Und das ist unsere größte Gemeinsamkeit<br />
– eine riesige Ressource, die dafür genutzt<br />
werden sollte, und nicht dafür, sich auf<br />
Unterschiede zu konzentrieren und diese zu<br />
verfestigen.<br />
*Interview: Sabine Hannakampf<br />
Andy RX:<br />
www.instagram.com/djandyrx,<br />
https://soundcloud.com/andy-rx-465870725<br />
Nils:<br />
www.instagram.com/nilso_o<br />
https://bearpride.cologne
16 Szene<br />
CSD<br />
PRIDE-SAISON IN NRW<br />
Die Vorbereitungen für die CSD-Saison<br />
<strong>2024</strong> laufen auf Hochtouren, die meisten<br />
Veranstalter haben ihre Termine bereits<br />
bekannt gegeben, und die wollen wir euch<br />
nicht vorenthalten.<br />
Nordrhein-Westfalen ist nicht nur das<br />
Bundesland mit dem größten CSD in<br />
Deutschland, sondern auch das mit den<br />
meisten. Kein anderes Bundesland veranstaltet<br />
mehr Paraden für LGBTIQ*-Sichtbarkeit.<br />
Traditionell wird in den Sommermonaten<br />
gefeiert, der Kölner CSD ist in diesem Jahr<br />
allerdings von einer wichtigen Änderung<br />
betroffen: Wegen der Fußball-EM findet der<br />
CSD in Köln diesmal nicht am ersten, sondern<br />
am dritten Wochenende im Juli statt. Hier sind<br />
die Termine für das Jahr <strong>2024</strong>:<br />
FOTO: EMMANUELE CONTINI / NURPHOTO / NURPHOTO VIA AFP<br />
TERMINE<br />
MAI<br />
17.5. Euskirchen<br />
25.5. Düsseldorf<br />
JUNI<br />
1.6. Leverkusen<br />
8.6. Bielefeld<br />
8.6. Recklinghausen<br />
8.6. Kreis Heinsberg<br />
8.6. Übach-Palenberg<br />
29.6. Aachen<br />
29.6. Bochum<br />
JULI<br />
7.7. Mönchengladbach<br />
14.7. Datteln<br />
14.7. Olpe<br />
21.7. Köln<br />
27.7. Duisburg<br />
AUGUST<br />
3.8. Essen<br />
3.8. Bonn<br />
17.8. Minden<br />
17.8. Haltern am See<br />
24.8. Münster<br />
24.8. Krefeld<br />
SEPTEMBER<br />
14.9. Wuppertal<br />
14.9. Dortmund<br />
PARTY<br />
„Blossom Beatz“<br />
Nach dem durchschlagenden Erfolg der „Freak Party Cologne“ setzt<br />
Watara-Events seine Erfolgsserie mit der nächsten spektakulären Nacht<br />
fort. Markiert euch den 9. <strong>März</strong> im Kalender, denn die Party „Blossom<br />
Beatz“ im Kölner berühmten Klub Domhof dürfte ein unvergessliches<br />
Erlebnis werden.<br />
„Blossom Beatz“ steht nicht nur im Zeichen des Frühlings<br />
und neuer Anfänge, sondern auch für eine Nacht, in der<br />
Musik, Tanz und visuelle Kunst auf einzigartige Weise<br />
verschmelzen.<br />
Headlinerin des Abends ist „Aphrodite Vox“, die Dragqueen<br />
ist für ihre himmlischen Shows und mitreißenden<br />
Performances bekannt. Zusammen mit den explosiven<br />
Sets von DJ Miss Delicious und DJ Rowdee ist eine<br />
mitreißend-musikalische Partynacht garantiert. Freut<br />
euch außerdem auf „sexy Überraschungen“, die eure<br />
Sinne beleben und den Frühling in euer Herz zaubern<br />
werden.<br />
FOTO: WATARA EVENTS<br />
9.3., ab 22 Uhr, Klub Domhof, Hohenzollernbrücke<br />
11, Köln. Tickets unter<br />
https://watara.events/go/4ftw
Szene 17<br />
SUBSTANZ – DIE ARMPIT-PARTY<br />
Entspannt einen Kaffee oder ein Bier trinken und dabei einfach<br />
mal ne Runde sniffen? Bei Substanz ist das möglich. Die<br />
Armpit-Party serviert euch die leckersten Achselhöhlen von<br />
smelly bis behaart. Einlass ist von 14 bis 15 Uhr. Dresscode<br />
gibt es keinen, aber eure Achseln müssen zugänglich sein. No<br />
Deo, No Perfume … aber das versteht sich wohl von selbst.<br />
10.3., 14–18:30 Uhr, Kinkz, Balduinstraße 20, Köln.<br />
www.facebook.com/kinkzcologne<br />
SCHAMLOS-PARTY<br />
Auf der Spring Edition der Schamlos-Party könnt ihr sein wie<br />
ihr wollt, Hauptsache schamlos! Sechs DJs sorgen auf drei<br />
Tanzflächen für Partyspaß und heiße Stimmung, im Chill-<br />
Out-Bereich im Biergarten lässt es sich herrlich entspannen.<br />
Ganz neu: Die Food-Station im Biergarten versorgt euch jetzt<br />
auch mit kleinen Snacks.<br />
6.4., zakk, Fichtenstraße 40, Düsseldorf.<br />
Tickets auf www.schamlos-party.de<br />
SUBJEKTE #06<br />
Die Subjekte #06 im <strong>April</strong> sorgt für Frühlingsgefühle unter<br />
queeren Freunde, Fuckbuddies und allen, die Spaß an Fetisch<br />
haben. Der Eintritt zur Sexparty, veranstaltet von Sub –<br />
Verein für schwule Subkultur, kostet 15 Euro und beinhaltet<br />
zwei Freigetränke (kein Vorverkauf, keine Kartenzahlung),<br />
Zutritt ab 18 Jahren, st<strong>rik</strong>ter Dresscode.<br />
27.4., Man Moviethek, Vereinstraße 22, Essen.<br />
schwule-subkultur.de/subjekte<br />
KOPF HOCH,<br />
SCHULTERN<br />
ZURÜCK,<br />
BRUST RAUS.<br />
Stephan Matheka<br />
staatl. anerk. Physiotherapeut<br />
Hohenzollernring 39 - 41<br />
50672 Köln<br />
Telefon 0221 | 28069925<br />
Hausbesuche auf Anfrage<br />
Öffnungszeiten<br />
info@physioamring-koeln.de<br />
www.physioamring-koeln.de<br />
Mo – Do 08:00 – 20:00 Uhr<br />
Fr 07:30 – 16:30 Uhr<br />
SEXY<br />
Easter Spring Festival<br />
Das World of Sexy „Easter Spring Festival“ vom 30. bis<br />
31. <strong>März</strong> markiert den Start in die Frühjahrsparty-Saison<br />
und lockt mit sensationellen Gastauftritten und einer einzigartigen<br />
Party-Atmosphäre, die ihr nur bei einem SEXY-<br />
Event finden werdet.<br />
30. MÄRZ – OFFICIAL MAIN PARTY EASTER FESTIVAL<br />
Die große Premiere im Schrotty feierte PLAY SEXY im Januar,<br />
zu Ostern gibt’s mit „PLAY SEXY in bed with GUYZ“ die<br />
zweite Ausgabe. Die Party kommt mit sieben abenteuerlichen<br />
In- & Outdoor-Bereichen, sechs erstklassigen DJs auf zwei<br />
Tanzflächen (Wrecking Hall – Melodic Techno, Techno &<br />
Progressive, DiscoBox – Disco meets House), speziellen Visuals<br />
& Lichtshows daher. Der Dresscode folgt dem Motto: „Kinky<br />
Glam –Sexy & Ready to Play“. Die kreativsten Outfits werden<br />
mit einem Hauptpreis belohnt, also legt euch mächtig ins Zeug!<br />
30.1., ab 23 Uhr, Schrotty, Vogelsanger Straße 406, Köln.<br />
31. <strong>März</strong> – Afterhour & Closing Party<br />
Greenkomm ist die schwule Afterparty Nr. 1 in Deutschland<br />
und berühmt für ihre House- und Trance-Musik. Am<br />
Ostersonntag von 6 bis 18 Uhr im Nachtflug.<br />
31.1., ab 6 Uhr, Nachtflug, Hohenzollernring 89–93, Köln.<br />
FOTO: BRIAN KYED / UNSPLASH<br />
Auf A5 Höhe: Je grüner Strich+Abstand = 1mm,<br />
5mm in Druckfläche Größere Formate: A5 Maß<br />
skalieren. Kleinere Formate: Striche löschen.<br />
25. <strong>April</strong>, 19:00<br />
Chemsex und HIV<br />
Immer mehr schwule und andere Männer, die<br />
Sex mit Männern haben, konsumieren psychoaktive<br />
Substanzen beim Sex. Darunter sind auch<br />
viele HIV-positive Männer. Was ist Chemsex?<br />
Welche Motive haben die Konsumierenden? Was<br />
sind die Risiken und Nebenwirkungen? Und wie<br />
bedingen sich HIV und Chemsex? — Referierende:<br />
Paul Hirning (Chemsex-Berater,<br />
Aidshilfe Köln), Karl Gerber (Vorstandsm.<br />
Queere Suchtselbsthilfe SHALK e.V.)<br />
Veranstaltungsort: Uniklinik Köln, Kerpener Str. 62,<br />
CIO / Gebäude 70, Seminarraum 1, Erdgeschoss<br />
KVB Lindenburg (Linie 9)<br />
Weitere Infos auf ahkoeln.de/medinfo<br />
Unterstützt durch die Deutsche Rentenversicherung<br />
und der Uni-Klinik Köln
18 Szene<br />
SEXY<br />
Im Bootshaus tummelten sich auf der Main Party des Carnival Festivals heiße<br />
Kerle aus 40 Nationen und rissen die Bude ein, so geil war die Musik auf den 3<br />
Dancefloors.<br />
NACHTRADAR<br />
Fotos: Stefan Kraushaar<br />
BACKSTAGE DIARIES<br />
Das Artheater war rappelvoll, die Gäste außer Rand und Band und tanzten sich die Seele<br />
aus dem Leib, bis es hell wurde.<br />
O7, 20 (Quadrate), Mannheim<br />
www.galileo-sauna.de<br />
PLAY SEXY<br />
Beim neuen Fetish-Ableger von Kölns größter Gay-Party<br />
waren Fotos tabu, nur die Gogos und DJ Fer Fox sowie das DJ<br />
Duo Banana Laser durften wir knipsen, die im Anschluss den<br />
coolen Club „Schrotty“ zum Beben brachten.
Szene 19<br />
Aktuelle Club- & Dance-Hits aus den Charts.<br />
www.GAYFM.de<br />
GREENKOMM<br />
Jetzt kostenlos<br />
downloaden<br />
Im Nachtflug wurde das neue Jahr gebührend in Empfang genommen und die<br />
Kerle ließen wie immer schnell die Hüllen fallen.<br />
Hor<br />
GAYFM<br />
immer &<br />
uberall.<br />
GAYBOYS<br />
LIVE AM<br />
TELEFON<br />
RUF AN!<br />
HOLLYWOOD TRAMP BALL<br />
Im Yuca wurde bereits ein Tag vor Silvester ein Feuerwerk von DJ und Veranstalter<br />
Hollywood Tramp abgebrannt, die Gäste feierten wie verrückt das<br />
Jahresende.<br />
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AUCH MOBIL<br />
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VERSPIELT<br />
VS.<br />
PRAGMATISCH<br />
Für alle, die sich nicht entscheiden können,<br />
haben wir hier sowohl ausgefallene als auch<br />
ganz simple Inspirationen für deine vier Wände<br />
zusammengetragen. *fj<br />
PANTHEONE<br />
Der „Obsidian“-Lautsprecher von Pantheone will<br />
sich nicht so recht entscheiden, ob er denn nun<br />
verspielt oder pragmatisch ist. Zum einen erinnert<br />
seine Form nicht an die klassische rechteckige<br />
Box, die so ein Lautsprecher normalerweise ist,<br />
sondern weckt eher Assoziationen an geschliffene<br />
Edelsteine, was auch den Namen des Produkts<br />
erklären dürfte*. Zum anderen steckt in dem handgemachten<br />
Klangkörper die neuste Tontechnik,<br />
um dir den allerbesten Sound zu liefern. Obsidian<br />
hält bis zu 15 Stunden durch und ist via Bluetooth,<br />
Airplay 2 und WiFi koppelbar.<br />
www.pantheoneaudio.com<br />
COLLEEN CARLSON<br />
Colleen Carlson stammt ursprünglich aus Kanada, lebt und<br />
arbeitet in Long Island City, New York, und zierte als Model in den<br />
1980er-Jahren deutsche Magazincover, während sie in München<br />
wohnte. Heute verkauft Colleen mal elegante, mal verspielte<br />
Keramikkunstwerke. Dabei lässt sie sich von geometrischen sowie<br />
organischen Formen oder Architektur inspirieren und nutzt für ihre<br />
Kreationen auch ungewöhnliche Materialien wie Harz, Bronze oder<br />
Beton. „Droid“ gehört zu einer Reihe von Skulpturen, die Carlsons<br />
fantasievollste Visionen zum Leben erwecken.<br />
www.colleencarlsondesign.com<br />
*Obsidian ist ein Edelstein, der aus Lava und Wasser<br />
geformt wird und in der Steinzeit als Werkzeug<br />
und Waffe genutzt wurde, heute aber vor allem als<br />
Schmuckstein Verwendung findet.<br />
BOLIA<br />
Genau wie MOEBE (rechte Seite) folgt Bolia dem skandinavischen<br />
Prinzip „weniger ist mehr“ und passt daher ganz<br />
wunderbar in dieses Feature. Der „Elton“-Tisch zeichnet sich<br />
durch seine klaren Linien aus, ist in Teilen austauschbar und<br />
somit besonders langlebig. Elton wird extrem flach, also<br />
umweltfreundlich, verpackt und transportiert.<br />
www.bolia.com
STYLE 21<br />
GINGKODESIGN<br />
Die Designplattform Gingkodesign hat sich auf den Verkauf von ungewöhnlichen<br />
Objekten spezialisiert, die immer mit einem Augenzwinkern<br />
daherkommen. So findet man auf der Website nicht nur Holzuhren in<br />
Kubusform oder Bluetooth-Speaker für die Hosentasche, sondern auch<br />
diese Lampe, die anmutet wie ein Akkordeon und auf unterschiedlichste<br />
Weise in deiner Wohnung arrangiert werden kann.<br />
www.gingkodesign.com<br />
RIVA 1920<br />
Die „PATMOS“-Sofareihe von Riva 1920 folgt simplen Formen und<br />
steht auf einem einfachen Gestell aus Eisen. Auf Wunsch wird es mit<br />
einer Holzablage aus Nussbaum geliefert, auf dem die Fernbedienung<br />
oder die neuste Ausgabe der Mate platziert werden können.<br />
www.riva1920.it<br />
Passion<br />
J. S. Bach: Matthäus-Passion<br />
Gesangssolisten | Chor des Bayerischen Rundfunks | Peter Dijkstra<br />
Karfreitag, 29.03. 18 Uhr<br />
29<br />
Mär<br />
Programm und Tickets:<br />
guerzenich-orchester.de
22 STYLE<br />
kust.: Der Name dieser polnischen<br />
Marke ist ein Akronym, das aus<br />
den ersten beiden Buchstaben des Vorund<br />
Nachnamens des Gründers gebildet<br />
wird. Hinter dem Modelabel steckt Kuba<br />
Stachowiak.<br />
Und auf Niederländisch bedeutet „kust“<br />
Küste, das passte perfekt! Denn Kuba<br />
DESIGN<br />
Nachhaltige Mode aus Polen –<br />
sexy präsentiert<br />
verbrachte seine Kindheit in Sopot, einer<br />
polnischen Küstenstadt an der Ostsee.<br />
Das Meer sei schon immer sein Kraftort<br />
gewesen und inspiriert und beschert ihm<br />
weiterhin endlose Ideen. Er arbeitete bereits<br />
für verschiedene renommierte Marken in<br />
der Luxusbranche, sein Ziel sei es, „qualitativ<br />
hochwertige und umweltfreundliche Produkte<br />
zu machen“, bei denen der „Komfort<br />
des Trägers im Vordergrund steht und die<br />
aus nachhaltig gewonnenen Materialien<br />
hergestellt werden“ – zudem unterstützt<br />
kust. lokale Hersteller*innen. Und verdammt<br />
sexy sind die Modestrecken auch! *rä<br />
kust.com
Moltkestraße<br />
24 STADTPLAN<br />
Christophstraße Gereonstraße<br />
Marzellenstraße<br />
HbF<br />
U<br />
Breslauer Platz/<br />
Hauptbahnhof<br />
Kamekestraße<br />
Roonstraße<br />
Venloer Straße<br />
KÖLN<br />
U<br />
Lütticher Straße<br />
Aachener Straße<br />
SZENE<br />
37<br />
Richard-Wagner-Straße<br />
Bars<br />
1. Barcelon Colonia,<br />
Pipinstraße 3<br />
2. Baustelle 4U,<br />
Vor St. Martin 12<br />
3. Casino Eck,<br />
Kasinostr. 1a<br />
4. Coco Schmitz,<br />
Aachener Str. 28<br />
5. Era Bar,<br />
Friesenwall 26<br />
6. Ex-Corner,<br />
Schaafenstr. 57-59<br />
7. Exile on Mainstreet,<br />
Schaafenstr.<br />
61a<br />
8. Gentle-Bears,<br />
Mühlenbach 53,<br />
gentle-bears.de<br />
9. Hühnerfranz,<br />
Hühnergasse 5-7<br />
10. Iron, Schaafenstr. 45<br />
11. Mariechen,<br />
Am Rinkenpfuhl 51<br />
12. Marsil, Marsilstein 27<br />
13. Die Mumu,<br />
Schaafenstr. 51<br />
14. My Lord,<br />
Mühlenbach 57<br />
15. Schampanja,<br />
Mauritiuswall 43<br />
16. Zum Pitter,<br />
Alter Markt 58-60<br />
Zülpicher Straße<br />
41<br />
Cafés/Bistros<br />
20. Café Rico,<br />
Mittelstr. 31<br />
21. inSide Cafe,<br />
Am Rinkenpfuhl 46,<br />
www.inside-cafe.com<br />
22. Zentral Garderobe,<br />
Schaafenstr. 49<br />
4<br />
43<br />
Lindenstraße<br />
55<br />
30<br />
Brabantner Straße<br />
54<br />
75<br />
Mozartstraße<br />
73<br />
U<br />
Party-Locations<br />
30. Hidden Club<br />
U<br />
Cologne,<br />
Barbarossaplatz<br />
Brabanter Str. 15 am<br />
Rudolphplatz<br />
31. Sartory Säle,<br />
Friesenstr. 44<br />
• Wartesaal im<br />
Zollhafen,<br />
Im Zollhafen 2<br />
Moltkestraße<br />
Friesenplatz<br />
Beethovenstraße<br />
50<br />
52<br />
Hohenstaufenring Habsburgerring Hohenzollernring<br />
61<br />
53<br />
51<br />
• Saint Louis,<br />
Deutzer Freiheit 89<br />
23. Diner‘s,<br />
Neumarkt 16<br />
Mauritiuskirche<br />
Cruising-Bars<br />
35. Pullermans,<br />
Mathiasstr. 22<br />
36. Deck 5,<br />
Mathiasstr. 5<br />
Saunen<br />
37. Phönix Sauna,<br />
Richard-Wagner-<br />
Str. 12<br />
38. Sauna Babylon<br />
Cologne,<br />
Friesenstr. 23-25<br />
39. Sauna Vulcano,<br />
Marienplatz 3-5<br />
U<br />
7<br />
Schaafenstraße<br />
15<br />
Zülpicher<br />
Platz<br />
Friesenstraße<br />
Magnusstraße<br />
Einkaufen<br />
40. Brunos,<br />
Kettengasse 20<br />
41. COLOGNE DOME<br />
House of Fetish,<br />
Händelstraße 27<br />
42. Gay Sex Messe,<br />
Mathiasstr. 13<br />
43. MGW.Cologne,<br />
Händelstr. 53<br />
44. Sex- & Gay Center,<br />
Mathiasstr. 23<br />
U<br />
Friesenwall<br />
Rudolfplatz<br />
Mauritiuswall<br />
6<br />
5<br />
Ehrenstraße Breite Straße<br />
Kettengasse<br />
45<br />
40<br />
22<br />
Pfeilstraße<br />
Mittelstraße<br />
20<br />
13<br />
31<br />
Hahnenstraße<br />
10 17 11<br />
Rubensstraße<br />
Marsilstein<br />
74<br />
21<br />
38<br />
12<br />
U<br />
• Schauspielhaus:<br />
Depot 1, Depot 2,<br />
Grotte,<br />
U<br />
Schanzenstraße Severinstraße<br />
6-20<br />
62. Theater am Dom,<br />
Glockengasse 11,<br />
Opern Passagen<br />
Mauritiussteinweg<br />
BUSINESS<br />
Apotheken<br />
23<br />
dem Berlich<br />
Auf<br />
Neumarkt<br />
Thieboldsgasse<br />
50. Birken-Apotheke,<br />
Hohenstaufenring 59,<br />
Tel. 2402242<br />
• Flora-Apotheke,<br />
Neusser Str. 192,<br />
Tel. 0221 733535<br />
• Paradies Apotheke,<br />
Severinstr. 162a,<br />
Tel. 329215,<br />
www.paradies-apo.de<br />
51. Westgate-<br />
Apotheke,<br />
Habsburgerring 2,<br />
Tel. 2402243<br />
Ärzte<br />
• Dr. Jochen May,<br />
Zahnarzt, Sülzburgstr.<br />
21-23, Tel. 9411222,<br />
www.praxis-may.com<br />
53. Praxis am Ring,<br />
Dr. med. Ochana,<br />
Hohenzollernring 26,<br />
Tel. 255522,<br />
www.praxis-amring.com<br />
• Praxis am<br />
Eberplatz,<br />
Dres. med. Kümmerle,<br />
Theisen, Wyen, Voigt,<br />
Ebertplatz 1,<br />
Tel. 7604648,<br />
www.praxis-ebertplatz.de<br />
54. Dr. Stefa Scholten,<br />
HIV-Schwerpunktpraxis,<br />
Richard-Wagner-<br />
Str. 9-11,<br />
Tel. 35505450<br />
Zeughausstraße<br />
U<br />
Neumarkt<br />
70<br />
Waisenhausgasse<br />
Krebsgasse<br />
Cäcilienstraße<br />
Poststraße<br />
U<br />
Appellhofplatz/<br />
Zeughaus<br />
U<br />
Appellhofplatz/<br />
Breite Straße<br />
Glockengasse<br />
Schildergasse<br />
U<br />
62<br />
Poststraße<br />
• Zahnarzt Tobias<br />
Fuchte,<br />
Kirchstraße 1-3,<br />
Tel. 0221 – 392 580,<br />
www.zahnarztfuchte.de<br />
Beauty<br />
55. Duftkunsthandlung,<br />
Brabanter Str. 27,<br />
0221 - 97 76 59 85,<br />
duftkunsthandlung.de<br />
• MO‘s Wohlfühlzeit,<br />
Hauptstraße 16a,<br />
53604 Bad Honnef<br />
Tel. 0175 2852891,<br />
mos-wohlfuehlzeit.de<br />
Rechtsanwälte<br />
• Ralf Bergmann,<br />
Braugasse 12,<br />
Tel. 02234-405769,<br />
bergmann-anwalt.de<br />
KULTUR<br />
Bühne<br />
• Atelier Theater,<br />
Roonstr. 78,<br />
Tel. 0221 24 24 85,<br />
www.ateliertheater.de<br />
• Horizont Theater,<br />
Thürmchenswall 25.<br />
• Opernhaus,<br />
Rheinparkweg 1,<br />
Tel. 0221 22128400<br />
60. Philharmonie,<br />
Bischofsgartenstr. 1<br />
61. Scala,<br />
Hohenzollernring 48<br />
Tunisstraße<br />
Blaubach<br />
Perlengraben<br />
Neuköllner Straße<br />
63<br />
73. Anyway,<br />
Jugendzentrum,<br />
Kamekestr. 14,<br />
Tel. 5777760,<br />
anyway-koeln.de<br />
74. Rubicon, Beratungszentrum<br />
für Lesben &<br />
Schwule (Sozialwerk<br />
e.V.), Rubensstr. 8-10,<br />
Tel. 27669990,<br />
www.rubicon-koeln.de<br />
75. Queeres Netzwerk<br />
NRW, Lindenstr. 20,<br />
Tel. 2572847,<br />
https://queeresnetzwerk.nrw<br />
Museen<br />
Komödienstraße<br />
Große Budengasse<br />
Hohe Straße<br />
Gürzenichstraße<br />
63. Museum für<br />
Ange-wandte<br />
Kunst Köln, An<br />
der Rechtschule, Tel.<br />
22123860,<br />
www.makk.de<br />
64. Museum Ludwig,<br />
Bischofsgartenstr. 1,<br />
Tel. 22122370<br />
• Rosa Archiv,<br />
Salierring 4,<br />
Tel. 78 98 60 19,<br />
Mo-Fr nach Vereinbarung,<br />
rosa-archiv.de<br />
RAT & TAT<br />
Pipinstraße<br />
Gesundheit<br />
70. Aids- und STD-<br />
Beratung,<br />
Gesundheitsamt,<br />
Neumarkt 15-21,<br />
Tel. 22124602<br />
71. Lebenshaus-<br />
Stiftung,<br />
Beethovenstr. 1,<br />
Tel. 202030,<br />
www.lebenshausstiftung.de<br />
72. Aidshilfe Köln e.V.,<br />
Pipinstraße 7, 50667<br />
Köln, KVB: Heumarkt,<br />
Tel. 0221 202030<br />
Hohe Pforte<br />
3<br />
Am Hof<br />
Obenmarspforten<br />
Stephanstr. Marienplatz<br />
Alter Markt<br />
16<br />
Augustinerstraße<br />
Mathiasstraße<br />
An der Malzmühle<br />
73. Looks e.V.,<br />
Beratung und<br />
Unterstützung<br />
für Jungs, die<br />
anschaffen,<br />
Pipinstr. 7,<br />
Tel. 2405650,<br />
www.looks-ev.de<br />
72. Checkpoint der<br />
Aidshilfe Köln, HIV<br />
Schnelltest sowie<br />
Syphilis, Tripper,<br />
Chlamydien und<br />
Hep-C. Wir sind für<br />
euch da: Montag<br />
bis Donnerstag von<br />
19 Uhr bis 22 Uhr,<br />
Pipinstr. 7,<br />
Tel. 0221 99 57 12-17,<br />
www.schnell-test.de<br />
Info<br />
Heumarkt<br />
Mühlenbach Filzengraben<br />
Severinstraße<br />
U<br />
Dom/<br />
Hauptbahnhof<br />
1 2<br />
39<br />
71<br />
72<br />
8<br />
Kölner Dom<br />
44<br />
42<br />
36<br />
14<br />
64<br />
9<br />
U<br />
Rathaus<br />
U<br />
Heumarkt<br />
35<br />
60<br />
Hohenzollernbrücke<br />
Am Leystapel<br />
Bayenstraße<br />
Deutzer Brücke<br />
Severinsbrücke<br />
Dr. Dirk Stolley | Zahnarzt<br />
Praxis mit BeratungsPLUS<br />
Schnelle Terminvergabe<br />
und kurze Wartezeiten!<br />
Schwerpunkte:<br />
| Prophylaxe<br />
| Ästhetische Zahnmedizin<br />
| Implantate<br />
| Parodontose Behandlung<br />
Berliner Allee 56 | 40212 Düsseldorf<br />
www.dr-stolley.de | T. 0211 -38 54 610
Rheinkniebrücke<br />
SZENE<br />
Bars<br />
1. Comeback,<br />
Charlottenstr. 60<br />
2. K1, Bismarckstr. 93<br />
3. Ludwigs Bier & Brot,<br />
Mertensgasse 11<br />
4. Nähkörbchen,<br />
Hafenstr. 11<br />
5. Queenz,<br />
Charlottenstr. 62<br />
6. Sternschnuppe,<br />
Sternstr. 2<br />
Oberkasseler Brücke<br />
28<br />
16<br />
Reichsstraße<br />
Hafenstr.<br />
7<br />
11<br />
DÜSSELDORF<br />
5<br />
7. Studio 1, Jahnstr. 2a<br />
8. Zum goldenen Einhorn,<br />
Ratinger Str. 18<br />
Cafés / Bistros<br />
• ARTCafé, Im Dahlacker<br />
70 (Ecke Aachener Str.)<br />
Party-Locations<br />
14. Nachtresidenz,<br />
Bahnstr. 13<br />
• Stahlwerk,<br />
Ronsdorfer Str. 134<br />
16. Ufer 8, Rathausufer 8<br />
9<br />
Bahnstr.<br />
14<br />
Graf-Adolf-Straße<br />
Herzogstraße<br />
10<br />
• Zakk, Fichtenstr. 40<br />
Restaurants<br />
18. Hirschchen,<br />
Alt-Pempelfort 2<br />
19. Laurens Restaurant,<br />
Bismarckstr. 62<br />
Saunen<br />
Berliner Allee<br />
24<br />
Corneliusstraße<br />
34<br />
• Phoenix Sauna<br />
Düsseldorf,<br />
Platanenstr. 11a<br />
18<br />
19 3<br />
8<br />
Kölner Straße<br />
4<br />
Karlstraße<br />
BUSINESS<br />
Ärzte<br />
• Dr. med Martin &<br />
Anselm K. Gottstein,<br />
Werdener Straße 8<br />
• Tim Oliver Flettner,<br />
Kaiserswertherstr. 55<br />
24. Zahnarztpraxis<br />
Dr. Stolley, Berliner<br />
Allee 56<br />
Autohäuser<br />
• Auto-Park Rath,<br />
Oberhausener Str. 2<br />
• smart Vertriebs<br />
GmbH, Mercedesstr. 11<br />
Dienstleistungen<br />
• CJ-Sieben, Postfach<br />
24 02 30<br />
28. Düsseldorf Tourismus,<br />
Marktstr./<br />
Ecke Rheinstr. bzw.<br />
Immermannstr. 65b<br />
• Stadtwerke Düsseldorf<br />
AG, Höherweg 100<br />
Finanzen & Recht<br />
• Laureus AG Privat<br />
Finanz, Ludwig-<br />
Erhard-Allee 15<br />
• Parilis, Hansaallee 249<br />
Fitness<br />
• Bodystreet Berliner<br />
Allee, Berliner Allee 56<br />
• Bodystreet Düsseldorf<br />
Münsterplatz,<br />
Ulmenstr. 270<br />
• Fit IN Düsseldorf,<br />
Ringelsweide 14<br />
• Olymp-Fitness-<br />
Center,<br />
Pempelforther Str. 47<br />
Möbel & Einrichtung<br />
• Maßlos, Steinstr. 32<br />
Rechtsanwälte<br />
• Rechtsanwalt<br />
Gelbke,<br />
Königsallee 61<br />
• Semra Sanliünal,<br />
Kaiser-Friedrich-<br />
Ring 45<br />
Sexshops<br />
• book&xxx,<br />
Bismarckstr. 86<br />
Schulen<br />
• Sprachcaffe,<br />
Grafenberger Allee<br />
78-80<br />
STADTPLAN 25<br />
Sport<br />
• My Beauty Fit,<br />
Rethelstr. 98<br />
KULTUR<br />
Bühne<br />
• Capitol Theater,<br />
Erkrather Str. 30<br />
• Jazz Schmiede,<br />
Himmelgeister Str.<br />
107g<br />
• Komödie Steinstr,<br />
Steinstr 23<br />
• Takelgarn, Philipp-<br />
Reis-Str. 10<br />
Galerie<br />
• Fonis Galerie, Lindenstraße<br />
90, 40233<br />
Düsseldorf<br />
RAT & TAT<br />
Gesundheit<br />
• AIDS-Beratung des<br />
Gesundheitsamts,<br />
Kölner Str. 180<br />
• AIDS-Hilfe Düsseldorf<br />
e.V., Johannes-<br />
Weyer-Str. 1<br />
Beratung<br />
• Schwules Überfalltelefon,<br />
Tel.<br />
0211-19228<br />
34. PULS - Treff für junge<br />
Lesben, Schwule<br />
& Bisexuelle,<br />
Corneliusstr. 28<br />
• SchLAu Düsseldorf<br />
c/o Aidshilfe<br />
Düsseldorf<br />
Wirtschaft<br />
• TARGOBANK,<br />
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Dienstags 19-21 Uhr in der Aidshilfe Düsseldorf e.V.<br />
checkpoint-duesseldorf.de
26 KULTUR<br />
OPER KÖLN<br />
KLASSIK<br />
FOTO: BERND UHLIG<br />
Faust<br />
Bildgewaltig, hochdramatisch und<br />
tragikomisch läutet die Oper Köln<br />
im StaatenHaus den Frühling ein. Mit<br />
Faust, Tosca und Ein Maskenball stehen<br />
drei Glanzstücke auf dem Programm.<br />
In Charles Gounods gleichnamiger Oper<br />
beklagt der alte Faust sein verpasstes<br />
Leben. Noch einmal jung sein und das<br />
Leben in vollen Zügen genießen! Das<br />
geht allerdings nur durch einen Pakt<br />
mit dem Teufel, den Faust ohne lange<br />
zu überlegen eingeht. Doch was als<br />
Weg ins Glück gedacht war, hinterlässt<br />
eine Spur der Zerstörung, nicht nur in<br />
Marguerites („Gretchen“) Leben. Die<br />
Urfassung mit gesprochenen Dialogen<br />
erlebte im Juni 2021 ihre deutsche<br />
Erstaufführung an der Oper Köln, nun<br />
wird das Stück vom 3. bis zum 17. <strong>März</strong><br />
fünfmal gezeigt. Die bildgewaltige<br />
Inszenierung von Regisseur Johannes<br />
Erath, der im StaatenHaus so spektakuläre<br />
Produktionen wie „Les Troyens“, „L’amour<br />
de loin“ oder „Manon“ realisierte, ist mit<br />
Generalmusikdirektor François-Xavier Roth<br />
am Pult erneut auf der Bühne zu erleben<br />
(Video-Trailer: https://www.youtube.com/<br />
watch?v=JilutO9yMQQ).<br />
Die romantische und hochdramatische<br />
Oper „Tosca“ von Giacomo Puccini wird<br />
vom 24. <strong>März</strong> bis 13. <strong>April</strong> zum zweiten<br />
Mal im StaatenHaus gezeigt. Scarpia,<br />
Polizeichef von Rom, hat ein Terrorregime<br />
errichtet, das jede republikanische Regung<br />
im Keim erstickt. Auch die Sängerin Floria<br />
Tosca und ihr Geliebter, der Maler Mario<br />
Cavaradossi, geraten in einen tödlichen<br />
Konflikt mit dem brutalen Polizeichef. Ein<br />
Opernkrimi und zugleich musikalisches<br />
Panorama der Ewigen Stadt zwischen<br />
Kirche, Palazzo Farnese und Engelsburg.<br />
Am Pult des Gürzenich-Orchesters steht<br />
Giuseppe Finzi, inszeniert hat das Werk mit<br />
der berühmten Arie „E lucevan le stelle“<br />
Thilo Reinhardt.<br />
FOTO: MATTHIAS BAUS<br />
Giuliano Carella<br />
Ab 14. <strong>April</strong> zeigt die Oper Köln Giuseppe<br />
eine Neuproduktion von Verdis Melodramma<br />
„Ein Maskenball“. Hier offenbart die Musik<br />
ihre ganze emotionale und dramatische<br />
Kraft und schafft dabei tragische und komische<br />
Situationen gleichermaßen, die auch<br />
von einer grausamen Ironie durchzogen<br />
werden. Verdis Figuren unterliegen allesamt<br />
dem Konflikt zwischen der von der Gesellschaft<br />
auferlegten äußeren Fassade und<br />
ihren hochemotionalen Empfindungen. Auf<br />
Verdis Maskenball haben alle Protagonisten<br />
zwei Gesichter. Doch was passiert, wenn die<br />
Masken fallen? Regisseur Jan Philipp Gloger<br />
hinterfragt diese sozialen Rollenspiele. Mit<br />
dem Mailänder Dirigenten Giuliano Carella<br />
steht ein ausgewiesener Verdi-Spezialist am<br />
Pult des Gürzenich-Orchesters.<br />
Zu „Tosca“ und „Ein Maskenball“ bietet<br />
die Vermittlungsabteilung der Oper Köln<br />
wieder „Opernpraktische Workshops“<br />
an. Interessierte sind eingeladen, sich<br />
unter fachkundiger Anleitung selbst<br />
im Theaterspiel auszuprobieren.<br />
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.<br />
Weitere Informationen und Buchung unter<br />
https://www.oper.koeln/de/programm/<br />
opernpraktischer-workshop/6857.<br />
Oper Köln, StaatenHaus Saal 2,<br />
Offenbachplatz, Köln. Tickets und auf<br />
www.oper.koeln
»Zone«<br />
Kimmo<br />
Pohjonen<br />
Akkordeon, Stimme<br />
Foto: Egidio Santos<br />
koelner-philharmonie.de<br />
0221 280 280<br />
Konzertkasse der Kölner Philharmonie<br />
Kurt-Hackenberg-Platz/Ecke Bechergasse<br />
Samstag<br />
27.04.<strong>2024</strong><br />
20:00
28 KULTUR<br />
OPER<br />
Sir Antonio Pappano<br />
FOTO: MUSACCHIO & IANNIELLO<br />
Michel van der Aa<br />
FOTO: SARAH WIJZENBEEK<br />
Kent Nagano<br />
FOTO: SERGIO VERANES<br />
KÖLNER PHILHARMONIE<br />
Die Kölner Philharmonie startet mit<br />
einem vielfältigen Programm in den<br />
Frühling.<br />
Am 21. <strong>März</strong> erlebt das Publikum in<br />
der Kölner Philharmonie die deutsche<br />
Erstaufführung des Kammermusiktheaters<br />
„The Book of Water“, das bei der Biennale<br />
in Venedig 2020 uraufgeführt wurde. Der<br />
niederländische Komponist Michel van<br />
der Aa nimmt als Grundlage für die Auftragskomposition<br />
vieler Partner, darunter<br />
der Biennale di Venezia und der Kölner<br />
Philharmonie, die Erzählung „Der Mensch<br />
erscheint im Holozän“ von Max Frisch: Für<br />
den isoliert lebenden Protagonisten Geiser<br />
wird ein tagelanges Unwetter in einem<br />
abgeschnittenen Schweizer Bergdorf zur<br />
Parabel des eigenen Verfalls. Gegen den<br />
fortschreitenden Gedächtnisverlust kämpft<br />
er durch das Sammeln von lexikalischen<br />
Informationen auf unzähligen Zetteln an,<br />
die er in seinem Haus aufhängt.<br />
Große Oper gibt es am 24. <strong>März</strong> mit „Die<br />
Walküre“ aus Richard Wagners „Ring des<br />
Nibelungen“ im Originalklang-Projekt<br />
von Kent Nagano, Concerto Köln und<br />
dem Dresdner Festspielorchester. Als<br />
emotionalster Abend von Wagners<br />
Tetralogie handelt „Die Walküre“ neben der<br />
titelgebenden Wotan-Tochter Brünnhilde<br />
auch vom Zwillingspaar Siegmund und<br />
Sieglinde. Ihre Liebe ist die innigste und<br />
folgenreichste im gesamten Ring. Im Inzest<br />
zeugen sie Siegfried.<br />
Seit September 2023 ist Antonio Pappano<br />
als Nachfolger Sir Simon Rattles, der<br />
nach München wechselte, designierter<br />
Chefdirigent des London Symphony<br />
Orchestra. Gemeinsam mit der niederländischen<br />
Geigerin Janine Jansen gastieren<br />
Pappano und das LSO am 25. <strong>April</strong> in der<br />
Kölner Philharmonie mit einem Programm,<br />
das die ganze Vielfalt des Klangkörpers<br />
zeigt. Die impressionistischen Naturschilderungen<br />
von der mit nur 24 Jahren verstorbenen<br />
Lili Boulanger treffen darin auf die<br />
schwelgerisch-strömende Spätromantik<br />
von Sergej Rachmaninow. Dazwischen<br />
steht das Violinkonzert von Samuel Barber,<br />
das im atemberaubenden Schlusssatz ein<br />
brillant-virtuoses Feuerwerk abbrennt.<br />
Kölner Philharmonie, Bischofsgartenstr. 1,<br />
Köln. www.koelner-philharmonie.de<br />
THEATER<br />
Rathaussaal Porz<br />
FOTO: ZUMBUSCH<br />
Im Porzer Rathaussaal bekommt ihr zwei Komödien vom Feinsten geboten.<br />
Lachen garantiert!<br />
„NEIN ZUM GELD!“ –<br />
SAMSTAG, 16. MÄRZ, 20 UHR<br />
Komödie mit Pascal Breuer, Dorkas Kiefer,<br />
Marianne Rogée u. a. / Inszenierung René<br />
Heinersdorff<br />
Richard ist ein echter Glückspilz,<br />
162 Millionen gewinnt er im Lotto. Doch<br />
um eine heroische Tat zu begehen<br />
und dem Materiellen zu entsagen,<br />
entschließt er sich, den dazugehörigen<br />
Lottoschein nicht einzulösen, sondern<br />
ihn zu verbrennen. Doch da hat er die<br />
Rechnung ohne die anderen gemacht,<br />
denn Ehefrau Claire, Mutter Rose und<br />
sein bester Freund Etienne finden das<br />
überhaupt nicht witzig und versuchen,<br />
ihn mit allen Mitteln davon abzubringen.<br />
Doch wie weit wird die Gruppe gehen,<br />
wenn Richard stur bleibt?<br />
„VIER LINKE HÄNDE“ –<br />
SAMSTAG, 27. APRIL, 20 UHR<br />
Komödie mit Eva Habermann, Florian<br />
Battermann / von Pierre Chesnot<br />
Die bekannte Komödie des französischen<br />
Autors Pierre Chesnot erzählt die<br />
Geschichte von Sophie und dem äußerst<br />
konservativen und eigenbrötlerischen<br />
Junggesellen Bertrand. An ihrem Geburtstag<br />
will Sophie ihrem – ihrer Meinung<br />
nach – tristen Dasein mithilfe einer Überdosis<br />
Schlaftabletten und einer gefüllten<br />
Badewanne ein Ende setzen. Doch der<br />
Plan misslingt gründlich! Schließlich führt<br />
das übergelaufene Badewasser sogar dazu,<br />
dass die Wohnung des unter ihr lebenden<br />
Bertrands überschwemmt wird… und so<br />
lernen sich die beiden Protagonist*innen<br />
dieser Komödie kennen.<br />
Tickets sind auf www.koelnticket.de und<br />
beim Bürgeramt Porz (0221 / 221-97333)<br />
erhältlich.<br />
Bezirksrathaus Porz, Friedrich-Ebert-<br />
Ufer 64–70 (Eingang über Alfred-Moritz-<br />
Platz/ Eingang „Bildungszentrum“), Köln.<br />
www.rathaussaal-porz.de
FOTO: ASTRID ACKERMANN<br />
KONZERT<br />
Johann Sebastian Bachs<br />
„Matthäus-Passion“<br />
Am Karfreitag, den 29. <strong>März</strong>, präsentiert das<br />
Gürzenich-Orchester Köln in der Philharmonie<br />
ein Gipfelwerk der Musikgeschichte:<br />
die „Matthäus-Passion“ von<br />
Johann Sebastian Bach.<br />
Bachs „Matthäus-Passion“ reflektiert<br />
wie kein anderes Werk der Musikgeschichte<br />
sowohl die dunklen Abgründe<br />
Peter Dijkstra<br />
wie auch die seelischen Höhen unserer<br />
menschlichen Existenz. Eine Musik, die unbegreiflich<br />
kunstvoll den ganzen Kosmos unseres Daseins zu<br />
durchschreiten scheint – gleichermaßen göttlich wie zutiefst<br />
irdisch, menschlich.<br />
Peter Dijkstra und „sein“ Chor des Bayerischen Rundfunks<br />
sowie herausragende Gesangssolist*innen wissen, wie man<br />
Bachs epische Komposition zu einem überwältigenden<br />
Klangerlebnis formt. Ihr solltet es euch nicht entgehen lassen.<br />
50 Minuten vor Konzertbeginn gibt es im Konzertsaal eine<br />
Einführung.<br />
29.3., 18 Uhr, Kölner Philharmonie,<br />
Bischofsgartenstr. 1, Köln.<br />
www.guerzenich-orchester.de/de/programm/passion/1094<br />
KLASSIK<br />
ACHT BRÜCKEN<br />
Der Vorverkauf für ACHT<br />
BRÜCKEN | Musik für Köln<br />
hat gestartet. Unter dem<br />
Motto „Feine Unterschiede“<br />
widmet sich das<br />
Festival vom 4. bis 12. Mai<br />
„Mikrotonalitäten“.<br />
Die 14. Ausgabe des<br />
Festivals ACHT BRÜCKEN<br />
| Musik für Köln findet<br />
zwischen dem 4. und<br />
12. Mai unter dem Motto<br />
„Feine Unterschiede“ statt.<br />
An neun Festivaltagen sind<br />
Poppe, Enno<br />
in der Kölner Philharmonie<br />
und weiteren Spielstätten in der Stadt Köln rund<br />
40 Veranstaltungen mit Musik aus den Bereichen neue<br />
Musik, elektronische Musik, Jazz, Weltmusik zu erleben,<br />
darunter 13 Uraufführungen.<br />
Den Auftakt macht am 4. Mai der ACHT BRÜCKEN<br />
Freihafen mit einem ganzen Tag kostenloser Konzerte. Porträtkomponist<br />
<strong>2024</strong> ist Enno Poppe, dessen Kompositionen<br />
Namen wie „Prozession“, „Speicher“, „Strom“, „Rad“, „Fleisch“,<br />
„Augen“, „Rundfunk“ und „Scherben“ tragen. Länderschwerpunkte<br />
gelten der Türkei und Indien. Neben Lounges gibt<br />
es Late Night Veranstaltungen, Kurzkonzerte und eine<br />
Installation in der Zentralbibliothek der Stadt Köln.<br />
Programm, Tickets und Festivalpass unter<br />
www.achtbruecken.de oder über die Festival-<br />
Hotline unter 0221/280 281.<br />
FOTO: RICORDI/HARALD HOFFMANN<br />
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Geschenktipp: Kabarettabo <strong>2024</strong><br />
herzbauch_Anzeige_A6_hoch_01<strong>2024</strong>_PRINT_R.pdf 1 24.01.24 15:01<br />
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0234<br />
13003<br />
0234<br />
13003<br />
01. <strong>März</strong> - 09. Juni <strong>2024</strong><br />
01. <strong>März</strong> - 09. Juni <strong>2024</strong><br />
WWW.VARIETE-ET-CETERA.DE<br />
KULTUR 29<br />
Samstag, 20.4. Samstag, 25.5.<br />
FALK<br />
Nikita Miller<br />
Frieda Braun<br />
Mittwoch, 04.09.<br />
Kabarett im<br />
Rathaussaal Porz<br />
<strong>2024</strong><br />
Ingo Appelt<br />
Christian Ehring<br />
Samstag, 28.9. Freitag, 22.11.<br />
Tickets und Abo unter: 0221 221-97333<br />
www.rathaussaal-porz.de<br />
Hotline<br />
0221<br />
2801<br />
SHOWS: Do. u. Fr. 20 Uhr | Sa. 16 & 20 Uhr | So. Brunch & 19 Uhr o. Satt & Lustig<br />
SHOWS: Do. u. Fr. 20 Uhr | Sa. 16 & 20 Uhr | So. Brunch & 19 Uhr o. Satt & Lustig<br />
WWW.VARIETE-ET-CETERA.DE
30 KULTUR<br />
FILM/VR/AR<br />
FOTOS: ARIS VEDERTSIS<br />
Moovy Tanzfilmfestival Köln<br />
Vom 15. bis 24. <strong>März</strong> <strong>2024</strong> präsentiert<br />
das Moovy Tanzfilmfestival<br />
Köln innovative Tanzfilme an der Schnittstelle<br />
von Tanz und Digitalität für die<br />
Leinwand sowie immersive Choreografien<br />
und Performances für Virtual Reality und<br />
Augmented Reality.<br />
Das Moovy Tanzfilmfestival hat sich<br />
zum Ziel gesetzt, die Verbindungen<br />
zwischen Tanz, Film und digitaler Kunst<br />
sichtbar zu machen, aktiv zu fördern<br />
und zu mehr Zusammenarbeit zwischen<br />
Medienkünstler*innen, Choreograf*innen<br />
und Tänzer*innen anzuregen.<br />
Die Medienstadt Köln und ihre lebendige,<br />
vielschichtige Tanzszene kommen bei<br />
Moovy zusammen. Mehr als 40, sehr<br />
unterschiedliche Projekte aus allen Teilen<br />
der Welt werden in Köln zu sehen und zu<br />
erleben sein. Neue, herausragende VR- und<br />
AR-Arbeiten sowie Installationen führen in<br />
der TanzFaktur Köln ganz immersiv in die<br />
mediale Welt der Bewegung. Zusätzlich bieten<br />
kostenlose Vorträge, Diskussionen und<br />
Workshops viel Gelegenheit zum Austausch<br />
(kostenlose Teilnahme nach Anmeldung<br />
unter info@moovy-festival.com).<br />
15.-24.4., diverse Locations, Köln.<br />
Ausführliche Informationen zu Filmen,<br />
Workshops und Symposium unter<br />
www.moovy-festival.com.<br />
TANZDOKU<br />
IF IT WERE LOVE<br />
Die Tanzdokumentation „If It Were Love“<br />
lässt das Publikum in eine ekstatische<br />
(Bühnen-)Welt eintauchen, in der die<br />
Grenzen zwischen Realität und Fiktion,<br />
zwischen Selbstdarstellung und Selbstfindung<br />
verschwimmen. Ab 21. <strong>März</strong><br />
bundesweit in deutschen Kinos.<br />
Fünfzehn junge Tänzer*innen unterschiedlicher<br />
Herkunft sind auf Tournee<br />
mit „Crowd“, Gisèle Viennes epischem<br />
Tanzstück über die Rave-Szene der<br />
1990er Jahre. Der Film über dieses Tanzstück<br />
ist selbst eine Techno-Party – mit<br />
überwältigender elektronischer Musik,<br />
die die Zuschauer*innen sofort in Clubatmosphäre<br />
versetzt, und mit fünfzehn<br />
Tänzer*innen voll geballter Energie, die<br />
auf und neben der Bühne physisch und<br />
emotional aufeinandertreffen. Anziehung<br />
und Ablehnung entladen sich in Tanz,<br />
Bewegung und intimer Nähe.<br />
Abseits der Techno-Beats begleitet<br />
Regisseur Patric Chiha neben Choreografie<br />
und Probenprozess auch persönliche<br />
Zweiergespräche der Darsteller*innen. Wir<br />
erfahren die Hintergründe der getanzten<br />
Charaktere, die zu Akteur*innen des Films<br />
werden: ein trans* Junge, eine junge Frau<br />
mit einer Schwäche für Problemfälle, ein<br />
junger Nazi, der einen schwulen Jungen<br />
begehrt, eine Frau, die ihre Sexualität<br />
FOTO: ∏ELSA OKAZAKI 2019_2<br />
auslebt. Die Kinoleinwand wird zur Rave-<br />
Bühne. Beeinflusst die Kunst hier das<br />
echte Leben – oder ist es umgekehrt?<br />
Der Film gewann 2020 den TEDDY-Award<br />
als bester Dokumentarfilm der Berlinale<br />
und den Hauptpreis (ARTE Dokumentarfilmpreis)<br />
der Filmwoche Duisburg.<br />
Mit der Schulnote 1,35 erhielt „If It Were<br />
Love“ die zweitbeste Audiencebewertung<br />
beim qffm-München 2020 und in Italien<br />
gewann der Film den PerSo-Award des<br />
Persofilmfestivals.<br />
„If It Were Love“ – Frankreich (2020)<br />
– 82 Min. – Französisch, Englisch,<br />
Schwedisch mit deutschen Untertiteln.<br />
Bundesweiter Kinostart ist am 21. <strong>März</strong>.<br />
FOTO: IMMERGUTEFILME / TANZRAUSCHEN
Mit „Dalí: Das endlose Rätsel“,<br />
„Gaudí: Architektur der Fantasie“<br />
und „3 Movements“ locken drei neue,<br />
immersive Ausstellungen in die ehemaligen<br />
Gasgebläsehalle auf dem Gelände<br />
Phoenix-West.<br />
KULTUR 31<br />
AUSSTELLUNG<br />
Dalí, Gaudi und hypnotisierende Bewegungen<br />
Den Kern der neuen Dauerausstellung<br />
im Phoenix des Lumières bilden die<br />
Werke Salvador Dalís. Die Ausstellung<br />
„Dalí: Das endlose Rätsel“ begleitet die<br />
Besucher*innen durch unterschiedliche<br />
Schaffensphasen des Künstlers und<br />
nimmt sowohl berühmte als auch weniger<br />
bekannte Werke auf, die durch rund<br />
100 Videoprojektoren, 28 Lautsprecher<br />
und 10 Subwoofer auf einer Projektionsfläche<br />
von über 5.600 m 2 zum Leben<br />
erweckt werden und eine einzigartige<br />
surreale Szenerie zaubern.<br />
Die dynamische und farbenvolle Kurzausstellung<br />
„Gaudí: Architektur der Fantasie“<br />
komplimentiert die Bilder von Dalí, der<br />
maßgeblich von dem Architekten Antoni<br />
Gaudí inspiriert wurde. Die immersive<br />
Ausstellung würdigt den Baumeister der<br />
ikonischen Sagrada Família in Barcelona<br />
FOTO: CULTURESPACES_ FALKO WÜBBECKE<br />
anhand seiner modernistischen Gebäude,<br />
die heute zum UNESCO-Weltkulturerbe<br />
gehören.<br />
Abgerundet wird das neue Programm mit<br />
der sechsminütigen immersiven audiovisuellen<br />
Kurzausstellung „3 Movements“,<br />
geschaffen vom Istanbuler Kunst-,<br />
Design- und Technologiestudio Nohlab.<br />
Drei Tänzer*innen erforschen anhand von<br />
drei Bewegungen, die von verschiedenen<br />
Tanzarten inspiriert wurden, die Beziehung<br />
zwischen menschlichen Körperbewegungen<br />
und Raum und Zeit.<br />
Phoenix des Lumières, Phoenixplatz<br />
4, Dortmund. Öffnungszeiten: Mo–Do<br />
10–17 Uhr; Fr–Sa 10–21 Uhr, So 10–18<br />
Uhr. www.phoenix-lumieres.com/de<br />
DIE SHOW ÜBER DAS LEBEN VON<br />
EINE EXPLOSIVE MISCHUNG AUS REVUE,<br />
POP-KONZERT UND FASHION SHOW<br />
www.jpgfashionfreakshow.com<br />
EINE SHOW<br />
DER ANDEREN ART<br />
TRAUMHAFT, KOMISCH,<br />
BURLESK<br />
DIE VERGNÜGLICHSTE<br />
SHOW DIESER SAISON<br />
17.07. – 21.07.<strong>2024</strong> LANXESS ARENA KÖLN
32 KULTUR<br />
FALLING | IN LOVE<br />
Mit „Falling | In Love“ zeigt der<br />
Berliner Friedrichstadt-Palast eine<br />
Grand Show der Superlative, mit Kostümen<br />
des Designers Jean-Paul Gaultier,<br />
100 Millionen Swarovski Kristallen und<br />
ganz viel „Glanz & Gloria“ – ein Farb- und<br />
Emotionsrausch.<br />
FALLING | IN LOVE ist eine farbenfrohe,<br />
energiegeladene Hommage an die Liebe<br />
in all ihren Facetten. Inspiriert durch das<br />
Gedicht ,The Garden of Love‘ des englischen<br />
Poeten William Blake (1757–1827)<br />
haben Regisseur Oliver Hoppmann,<br />
einer der erfolgreichsten Showmacher<br />
in Europa, und Intendant und Produzent<br />
Dr. Berndt Schmidt eine faszinierende<br />
Geschichte geschaffen, die das Publikum<br />
in die magische Welt von Diamond-City<br />
entführt. Dort trifft ein gehörloser und<br />
weiß gekleideter Poet namens You<br />
(Callum Webdale) auf drei charismatische<br />
Sänger*innen, die jeweils eine Farbe<br />
repräsentieren: Blau (Jara Buczynski), Grün<br />
(Floor Krijnen) und Rot (Marc Chardon). Sie<br />
alle wollen den Poeten für sich gewinnen<br />
und ihm ihre Farbe schenken. Mit der Rolle<br />
der Me (Laura Panzeri) gibt es auch eine<br />
dunkle Gegenspielerin. Me kennt die Liebe<br />
nicht und versucht, den Poeten von den<br />
anderen fernzuhalten. Dass am Ende die<br />
Liebe siegt, versteht sich fast schon von<br />
selbst: Me und You erkennen, dass sie<br />
füreinander bestimmt sind.<br />
Die Show ist ein Feuerwerk aus Musik,<br />
Tanz und spektakulären Effekten, die den<br />
Friedrichstadt-Palast zu einem Erlebnis der<br />
Extraklasse machen. Die Kostüme von Jean<br />
Paul Gaultier sind atemberaubend schön<br />
und unterstreichen die Persönlichkeit<br />
der 100 Darsteller*innen, die bei jeder<br />
Vorstellung mitwirken. Für Gaultier ist<br />
es nach „The One – Grand<br />
Show“ (2016) wie ein<br />
Nachhausekommen, denn er<br />
ist leidenschaftlicher Revue-<br />
Fan. „Ich bin höchsterfreut,<br />
erneut mit dem Palast zu<br />
arbeiten und FALLING I IN<br />
LOVE zu kuratieren. Zusammen<br />
mit dem Palast-Team<br />
kann ich meiner Kreativität<br />
diesmal deutlich mehr Freiraum<br />
geben und mit neuen<br />
Talenten wie Fecal Matter<br />
oder Sasha Frolova arbeiten.“<br />
Noch vor dem Verkaufsstart sorgte FAL-<br />
LING | IN LOVE für einen neuen Weltrekord:<br />
Dank einer Kulturkooperation mit dem<br />
österreichischen Unternehmen Swarovski<br />
bringen sagenhafte 100 Millionen Swarovski<br />
Kristalle die Bühne zum Funkeln. Das<br />
gab’s noch nirgends.<br />
„Die Message der neuen Grand Show<br />
von Menschlichkeit und Liebe scheint in<br />
diesen Zeiten bei vielen Menschen einen<br />
Kostümfigurine gezeichnet<br />
von Jean Paul GAULTIER<br />
Nerv zu treffen“, freut<br />
sich Berndt Schmidt. „Die<br />
Kartenverkäufe brechen alle<br />
Rekorde. Natürlich liegen<br />
Unwägbarkeiten in der Luft,<br />
aber die Grundlagen für neue<br />
Rekorde scheinen gelegt.<br />
Toi toi toi. Da das Wohl und<br />
Wehe des Palastes an seiner<br />
aktuellen Grand Show hängt,<br />
bin ich erleichtert, dass auch<br />
meine bisher achte Produktion<br />
von den Gästen so<br />
enorm angenommen wird.“<br />
Die Show dauert ca. 2,5 Stunden (inkl.<br />
30 Min. Pause). Empfohlen ab 8 Jahren.<br />
Auch für Gäste ohne Deutschkenntnisse<br />
geeignet. Die Laufzeit ist bis Sommer<br />
2025 geplant.<br />
Friedrichstadt-Palast, Friedrichstraße<br />
107, Berlin. Tickets ab 19,80 Euro unter<br />
www.palast.berlin oder der Ticket-<br />
Hotline 030/2326 2326.<br />
FOTOS: NADY EL-TOUNSY
SHOW<br />
Jean Paul Gaultier – Fashion Freak Show<br />
Das einzigartige Musikspektakel<br />
über das faszinierende Leben der<br />
Mode-Ikone Jean Paul Gaultier macht<br />
im Sommer Station in Köln. Vom 17. bis<br />
21. Juli in der Lanxess Arena.<br />
KULTUR 33<br />
Exzentrisch, skandalös, provokant, übermütig<br />
und wie immer mit einer großen Portion<br />
Humor. Jean Paul Gaultiers atemberaubende<br />
„Fashion Freak Show“, die die Quintessenz<br />
aus 50 Jahren Mode, Underground- und<br />
Popkultur durch die Augen des ‚Enfant<br />
terrible der Mode‘ repräsentiert, ist zurück!<br />
Als Autor, Regisseur und Kostümbildner<br />
wirft Jean Paul Gaultier mit der „Fashion<br />
Freak Show“ einen ebenso verblüffenden<br />
wie liebevollen Blick auf unsere Zeit und lädt<br />
uns ein, einen exklusiven Blick hinter die<br />
Kulissen seiner Welt voller Exzess, Poesie<br />
und Magie zu werfen. Die Produktion – eine<br />
explosive wie geniale Mischung aus Revue<br />
und Modenschau – feierte im Jahr 2019<br />
im renommierten Pariser Folies Bergère<br />
Premiere und führt die Zuschauer*innen<br />
durch das unglaublich turbulente, aufsehenerregende<br />
Leben von Jean Paul Gaultier<br />
und streifen dabei die bedeutendsten<br />
politischen wie kulturellen Veränderungen<br />
seiner Generation.<br />
Die Show kommt mit einer wahren<br />
Armada von legendären Hits daher – von<br />
Disco bis Funk, von Pop bis Rock, von New<br />
Wave bis Punk. Der explosive, energiegeladene<br />
Soundtrack repräsentiert den Sound<br />
der Künstler*innen, die den Designer sein<br />
Leben lang inspiriert haben. Jean Paul<br />
Gaultier über die Show: „Ich hoffe, dass<br />
das Publikum die Show genauso genießen<br />
wird, wie ich sie entwickelt habe.“<br />
17.–21.7., Lanxess Arena, Willy-Brandt-<br />
Platz 3, Köln. Tickets auf www.eventim.<br />
de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen.<br />
www.jpgfashionfreakshow.com<br />
FOTO: MARK SENIOR<br />
GIUSEPPE VERDI<br />
EIN<br />
MASKEN-<br />
BALL<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG: GIULIANO CARELLA<br />
INSZENIERUNG: JAN PHILIPP GLOGER<br />
PREMIERE 14. APR. <strong>2024</strong><br />
CLAUDIO MONTEVERDI<br />
DIE KRÖNUNG<br />
DER POPPEA<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG: GEORGE PETROU<br />
INSZENIERUNG: TED HUFFMAN<br />
PREMIERE 05. MAI <strong>2024</strong><br />
WWW.OPER.KOELN
34 KULTUR<br />
DVD<br />
Schwule Filmkunst!<br />
FOTOS: PRO-FUN MEDIA<br />
Nitzan Giladys „In Bed“ und Erblin Nushis „I<br />
Love You More“ sind gleich zwei Filme, die im<br />
Januar auf DVD erschienen sind und zudem von<br />
OUTtv supportet werden. Zwei erotische Dramen,<br />
die bestens unterhalten und dich vor dem Bildschirm<br />
fesseln werden.<br />
Bei „I Love You More“ geht es um Sehnsucht,<br />
Liebe und Druck seitens der Familie. Nach einem<br />
Jahr Online-Kuschelkurs und heißen Telefonaten<br />
ist Ben, ein hübscher, aber schüchterner Teenager<br />
aus Albanien, überglücklich, endlich seine erste<br />
(aber heimliche) Liebe, Leo, zu treffen. Voller<br />
Vorfreude und Leidenschaft schmiedet Ben Pläne<br />
für sein lang ersehntes romantisches Rendezvous<br />
mit Leo, der in nur einem Monat aus Deutschland<br />
anreist. Alles muss perfekt sein. Doch als Bens<br />
Mutter ihn und die Familie mit einer lebensverändernden<br />
Chance überrascht, gerät das kommende<br />
Treffen mit Leo ins Wasser zu fallen. Warum? Die<br />
Familie hat endlich die Chance, ein neues Leben in<br />
den USA zu starten. Sie haben die lang ersehnten<br />
Greencards endlich bekommen und der Umzug<br />
soll schnell in Angriff genommen werden. Auch<br />
Ben träumte schon lange von dieser neuen Chance<br />
auf ein besseres Leben in den USA, doch muss der<br />
Umzug wirklich vor Leos Besuch stattfinden?<br />
Ganz anders sind die Themen bei dem Thriller aus<br />
Israel: „In Bed“: Die Sonne scheint, die Musik ist<br />
mitreißend und die Stimmung ist bombastisch.<br />
Der heiße Guy und seine beste Freundin Joy<br />
genießen die Pride Parade in vollen Zügen, mit<br />
guter Laune, Alkohol und sexy Outfits. Doch<br />
plötzlich sind Schüsse zu hören. Eine tödliche<br />
Schießerei setzt dem Glück der Freunde und aller<br />
Teilnehmer der Parade ein jähes Ende. Guy und<br />
Joy suchen Schutz in Guys Wohnung und nehmen<br />
auch einen anderen Teilnehmer der Parade, Dan,<br />
auf, der unter Schock zu stehen scheint. Guy ist<br />
zwar geschockt von den Ereignissen des Tages,<br />
aber gestärkt durch einen Vorrat an Freizeitdrogen<br />
ist er fest entschlossen, weiterzufeiern und<br />
dem mysteriösen und gutaussehenden Dan<br />
näherzukommen. Was folgt, sind halluzinatorische<br />
24 Stunden voller Sex und Paranoia, in denen<br />
die Grenzen zwischen Intimität und Gewalt<br />
erschreckend verschwimmen. Denn die Nacht des<br />
Exzesses und des Rauschs offenbart nicht nur<br />
die Monster in Guys Kopf, sondern auch jene in<br />
seinem Bett ... *rä / pm<br />
www.pro-fun.de, www.out.tv<br />
COMIC<br />
Queeres Leben ab 1950<br />
„United Queerdom“ erzählt die Geschichte<br />
eines bewegten lesbischen Lebens. Und<br />
die Geschichte der queeren Community<br />
ab Mitte des 20. Jahrhunderts.<br />
Jugend und Coming-out, Selbstfindung<br />
in der Kunst und als queere Aktivistin.<br />
„Mit facettenreichen Zeichnungen<br />
voller Referenzen und viel Humor macht<br />
Charlesworth nicht nur ihre eigene<br />
Geschichte, sondern auch die Herausforderungen<br />
und Durchbrüche der queeren<br />
Szene und ihrer Persönlichkeiten sichtbar:<br />
Dusty Springfield, David Bowie und Billie<br />
Jean King sind nur einige der schillernden<br />
Figuren, die Charlesworth‘ Leben und ihre<br />
Graphic Novel prägen“, so der herausgebende<br />
Carlsen Verlag.<br />
Die britische Illustratorin und Cartoonistin<br />
Kate Charlesworth verknüpft in „United<br />
Queerdom“ persönliche Geschichte mit<br />
politischem Weltgeschehen und hat damit<br />
einen Meilenstein der LGBTIQ*-Comicgeschichte<br />
geschaffen. Die Graphic Memoir<br />
ist im September 2023 im Carlsen Verlag<br />
erschienen, 320 Seiten kosten 32 Euro.<br />
www.carlsen.de
Du bist einmalig und verdienst<br />
eine individuelle HIV-Therapie.<br />
PILLe?<br />
spritze?<br />
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zu Dir?<br />
Sprich mit deinem/r Ärzt*in<br />
über deine Möglichkeiten.<br />
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auf www.livlife.de
MUSIK<br />
SOUL / FUNK<br />
Herzbeben<br />
auf dem Dancefloor<br />
Funkiger Soul mit einem Schuss<br />
Disco: Musik, die zwar nicht<br />
die aktuellen Charts dominiert,<br />
aber international für gute<br />
Emotionen sorgt. Wir haben hier zwei<br />
Tipps für dich!<br />
Rachel Yarabou, die Frontfrau DER<br />
Soul-Band aus Europa, Principles of Joy,<br />
berührt mit ihrer warmen Stimme und all<br />
den Gefühlen, die sie transportiert. Gerade<br />
erschien ein neues Album dieser Pariser<br />
Band: „It’s Soul That Counts“. Texte, die<br />
sich lohnen, angehört zu werden, und<br />
Musik mit quirligen Retro-Einflüssen, etwa<br />
Soul der 1960er oder Sister Sledge.<br />
Und auch von Paradise Phantoms aus<br />
Madrid gibt es neue Musik. Diese Band<br />
erinnert aber weniger an Jocelyn Brown<br />
oder Aretha Franklin (wie die zuerst gepriesenen<br />
Principles of Joy), sondern sind stilistisch<br />
in der Disco-Funk-Ecke zu finden.<br />
Ecke? Auf dem Dancefloor! Und da locken<br />
dich auch die Stücke des neuen Albums<br />
„TEN“ hin. Wer Bands wie Chic oder auch<br />
Daft Punk und den legendären Prince mag,<br />
der wird dieses Album lieben. *rä<br />
TIPP<br />
Boris Blank: „Resonance“<br />
Boris Blank, eines der zwei Mitglieder<br />
der Schweizer Kultformation<br />
Yello. Ein Musiker, der die Entwicklung der<br />
elektronischen Musik mitprägte.<br />
Und auch als Solokünstler hat der<br />
Klangvisionär seine DNA in der globalen<br />
Popkultur verankert. Mit „Resonance“<br />
veröffentlichte Boris Blank gerade sein<br />
drittes Studioalbum, auf dem er mit einer<br />
schwerelosen Sound-Fusion die Gesetze<br />
von Raum und Zeit außer Kraft setzt.<br />
Hervorgegangen sind die insgesamt zwölf<br />
Lieder des Albums aus einer Auftragsarbeit<br />
für das vom Schweizer Star-Architekten<br />
Mario Botta entworfene Thermalbad<br />
FORTYSEVEN bei Zürich. Stefan Bock und<br />
Stefan Zaradic von IAN Records haben<br />
hieraus mithilfe des vom Fraunhofer-<br />
Institut entwickelten „SpatialSound<br />
Wave“- Systems eine aufwändig inszenierte<br />
3-D-Soundlandschaft erschaffen.<br />
Eine völlig neue Herausforderung für den<br />
notorischen Geräuscheforscher, der auf<br />
Resonance bisher unentdeckte Ambient-<br />
Welten betritt. Es sei diese „Affinität<br />
zu weiten Räumen wie Fab<strong>rik</strong>hallen,<br />
Tiefgaragen oder auch den Bergen. Und<br />
zur akustischen Resonanz, die diese<br />
Räume erzeugen“, so Boris Blank über die<br />
Inspiration zu seinem neuen Album, das<br />
auch auf Vinyl erscheinen wird.<br />
FOTO: M. WANNER
MUSIK<br />
COMEBACK<br />
Justin Timberlake:<br />
„ Everything I Thought It Was“<br />
Es gab zwar einige Singles und einen<br />
Soundtrack, doch Justin Timberlakes<br />
letztes Album („Man of the Woods“, wir<br />
berichteten) erschien vor etwa sechs<br />
Jahren. Jetzt meldet sich der US-Sänger<br />
mit einem neuen Album zurück.<br />
Die erste Single war der Hit „Selfish“: Eine<br />
smoothe R‘n‘B-Nummer, die dermaßen<br />
aus der Zeit gefallen scheint, dass darin<br />
auch die größten Erfolgschancen liegen. In<br />
einer Zeit, in der sämtliche 1990er-Hits mit<br />
Vocoder-Gesängen gecovert werden, tut<br />
es doch mal wieder gut, eine reale Stimme<br />
zu entspannten Grooves zu hören. Ein<br />
toller Vorbote für ein tolles und musikalisch<br />
entspanntes Album!<br />
Ein Blick zurück: Timberlakes TV-Karriere<br />
begann vor über dreißig Jahren an der Seite<br />
seiner späteren Partnerin Britney Spears.<br />
Zusammen mit Christina Aguilera war Justin<br />
eines der Gesichter des „Mickey Mouse<br />
Club“, einer populären TV-Show in den USA.<br />
Mitte der 1990er ging es dann in Sachen<br />
Musik los: Die Casting-Boyband *NSYNC<br />
wurde zwar zuerst als eine der weniger<br />
erfolgreichen Backstreet-Boys-Nachahmer<br />
belächelt, doch zumindest in den USA<br />
zogen sie schnell dank Hits wie „Tearin’ Up<br />
My Heart“, „Girlfriend“ und „Bye Bye By“<br />
schon bald mit ihren BSB-Kollegen mit.<br />
2002 später ging Justin dann auf Solopfade<br />
und räumte seitdem mit einem Hit („Cry<br />
Me a River“, „SexyBack“, „Can‘t Stop the<br />
Feeling!“, „Mirrors“, „Say Something“ oder<br />
auch „4 Minutes“ mit Madonna ...) nach<br />
dem anderen ab. Und auch als Schauspieler<br />
(etwa bei „The Social Network“) und Moderator<br />
feiert er Erfolge. <strong>2024</strong> gibt es endlich<br />
wieder Musik, das neue Album „Everything<br />
I Thought It Was“ steht in den Startlöchern<br />
und soll im <strong>März</strong> erscheinen. *rä<br />
www.justintimberlake.com<br />
FOTO: C. RUTHERFORD<br />
KLASSIK<br />
HAUSER veröffentlicht „CLASSIC II“<br />
FOTO: NORBERT BAKSA<br />
Der Star-Cellist HAUSER, Gründungsmitglied<br />
von 2CELLOS und Social<br />
Media Phänomen mit 13 Mio. Followern,<br />
veröffentlicht am 19. <strong>April</strong> sein neues<br />
Album „Classic II“.<br />
Wie schon bei seinem Erfolgsalbum<br />
„Classic“ ist der Cellist und talentierte<br />
Arrangeur aus Kroatien wieder mit dem<br />
London Symphony Orchestra und Dirigent<br />
Robert Ziegler ins Studio gegangen,<br />
um einige der größten Klassik-Melodien<br />
aller Zeiten völlig neu erklingen zu<br />
lassen. Die 18 Melodien, die HAUSER für<br />
„Classic II“ ausgewählt hat, stammen<br />
aus den verschiedensten Epochen vom<br />
Barock bis zur Gegenwart und wurden<br />
ursprünglich für die unterschiedlichsten<br />
Instrumente und Besetzungen geschrieben<br />
- für Gesang, Klavier oder die Oboe.<br />
Darunter finden sich Bachs berühmtes<br />
Arioso, Mozarts Klavierkonzert Nr. 23<br />
oder Rachmaninoffs Paganini Variation<br />
Op. 43. Erklärtes Ziel war es, diese<br />
Melodien auf das für HAUSER „gesanglichste“<br />
aller Orchesterinstrumente – das<br />
Cello – zu übertragen und zum „Singen“<br />
zu bringen. Die erste Single war eine<br />
Bearbeitung des Klavierstückes „Kiss the<br />
Rain“ von dem international gefeierten<br />
koreanischen Komponisten und Pianisten<br />
Yiruma.
MUSIK<br />
JUDAS PRIEST:<br />
„INVINCIBLE SHIELD“<br />
METAL<br />
FOTO: JAMES HODGES PHOTOGRAPH<br />
Rob Halford, der Judas-<br />
Priest-Frontmann hatte sein<br />
Coming-out als schwul in den<br />
1990ern. So, jetzt können<br />
sich wieder einige aufregen, dass wir<br />
das erwähnen. Es ist aber in der Rock-<br />
Heavy-Metal-Welt etwas Besonderes.<br />
Und. nun kommen wir zur Musik.<br />
Nur sehr wenige Heavy-Metal-Bands<br />
haben es geschafft in vergleichbare<br />
Höhen vorzudringen, wie Judas Priest<br />
während ihrer mittlerweile über<br />
fünfzig Jahre andauernden Karriere. Ihre<br />
Präsenz und ihr enormer Einfluss sind<br />
nach wie vor auf einem ungebrochenen<br />
Allzeithoch – wie die Formation zuletzt<br />
mit ihrem 2018 veröffentlichten Album<br />
„Firepower“ bewiesen hat, mit dem<br />
Judas Priest der höchste Chart-Entry<br />
ihrer Geschichte gelang und mit dem die<br />
Briten außerdem auf einem phantastischen<br />
2. Platz in die deutsche Longplay-<br />
Hitliste einstiegen. 2023 konzentrierte<br />
sich die Band auf die Arbeiten zu ihrem<br />
kommenden Album. Obwohl man<br />
ursprünglich keine Konzerte geplant<br />
hatte, sagten Priest einen Auftritt auf<br />
dem riesigen Powertrip Music Festival<br />
im Empire Polo Club im kalifornischen<br />
India zu, auf dem Judas Priest am<br />
7. Oktober 2023 neben AC/DC als<br />
Co-Headliner zu sehen war. Für Priest<br />
der perfekte Rahmen, ihr insgesamt 19.<br />
Studioalbum „Invincible Shield“ für <strong>März</strong><br />
anzukündigen.<br />
POP<br />
NEU auf Vinyl: „Fantastic“ und „Make It Big“<br />
George Michael und Andrew Ridgeley waren WHAM!<br />
Ein Pop-Duo, das dank Hits wie „Wake Me Up Before<br />
You Go-Go“, „Young Guns (Go for It!)“, „Last Christmas“ und<br />
„The Edge of Heaven“ bis heute zur kollektiven Erinnerung<br />
der 1980er gehört.<br />
Und anders als bei dem anderen 1980er-Duo, Modern<br />
Talking, gab es weder einen medialen Zickenkrieg noch<br />
erfolgreiche Comebacks. Es gab einfach kein Comeback.<br />
Dafür aber eine Solokarriere von George Michael, die schon<br />
zu WHAM!-Zeiten mit „Careless Whisper“ startete und mit<br />
Erfolgen wie „Faith“, „Jesus to a Child“, „I Want Your Sex“<br />
und „Freedom! ‚90“ erneut Popgeschichte schrieb. Aber<br />
dieser Tage kommen alle WHAM!-Fans wieder auf ihre<br />
Kosten, denn die Alben „Fantastic“ (1983) und „Make It Big“<br />
(1984) gibt es nun erneut auf Vinyl. Für Freund*innen bester<br />
Popmusik ein Muss! *rä
MUSIK<br />
DANCEFLOOR<br />
„Another Friday Night“ – Joel Corrys Debütalbum<br />
„Alles, wovon ich geträumt und wofür ich<br />
so hart gearbeitet habe, kommt in der<br />
Veröffentlichung dieses Albums zusammen.<br />
Es war eine unglaubliche Reise und<br />
ich bin so stolz, diesen Moment in meiner<br />
Karriere erreicht zu haben“, so der Künstler<br />
schriftlich über sein Debütalbum.<br />
Vor wenigen Wochen ist es endlich<br />
erschienen, sein erstes Album! Und<br />
das strotzt nur so vor Charthits. Zum<br />
Beispiel der Nummer-1-Hit mit MNEK<br />
„Head & Heart“ wird drauf zu finden<br />
sein und Kompositionen zusammen<br />
mit Künstler*innen wie Jax Jones, Charli<br />
XCX, David Guetta, Ella Henderson und<br />
Saweetie.<br />
„Ich will, dass die Songs den Leuten ein<br />
gutes Gefühl vermitteln und ihre Tage ein<br />
wenig unbeschwerter machen. Das Album<br />
enthält meine beliebtesten Banger aus<br />
den letzten Jahren und einiges an wirklich<br />
aufregendem neuem Material. Es ist die<br />
ultimative Joel-Corry-Playlist, perfekt für<br />
‚Another Friday Night‘“.<br />
Seine populärsten Produktionen der<br />
letzten fünf Jahre sind mit drauf, aber<br />
natürlich auch brandneue Musik. Ein<br />
wahrlich gelungenes Debüt des mehrfach<br />
BRIT-nominierten DJs und Hit-Producers<br />
Joel Corry. Seine Mischung aus House,<br />
Pop und klassischem Eurodance macht<br />
einfach Spaß und lockt schnell auf die<br />
Dancefloors. Vor allem in der queeren<br />
Klub-Community ist Joel Corry bei DJs und<br />
Veranstalter*innen sehr beliebt. Unsere<br />
Anspieltipps sind „Drinkin‘“ (Joel Corry x<br />
MK x Rita Ora), „Lionheart (Fearless)“ (Joel<br />
Corry x Tom Grennan) und „Bed“. *rä<br />
FOTO: LEWIS VORN<br />
www.abbamania-the-show.de<br />
11.04.<strong>2024</strong> Wien<br />
13.04.<strong>2024</strong> Frankfurt/M<br />
16.04.<strong>2024</strong> Mannheim<br />
17.04.<strong>2024</strong> München<br />
18.04.<strong>2024</strong> Regensburg<br />
19.04.<strong>2024</strong> Trier<br />
20.04.<strong>2024</strong> Oberhausen<br />
21.04.<strong>2024</strong> Köln<br />
23.04.<strong>2024</strong> Wetzlar<br />
24.04.<strong>2024</strong> Hannover<br />
25.04.<strong>2024</strong> Hamburg<br />
26.04.<strong>2024</strong> Berlin<br />
27.04.<strong>2024</strong> Stuttgart
MUSIK<br />
SOUL<br />
LIZZ WRIGHT:<br />
„Shadow“<br />
PSYCHE<br />
Im Schatten<br />
der Bäume<br />
verweilend<br />
Ostern, die ersten Sonnentage, der<br />
1. Mai, der erste Stress nach dem<br />
Urlaub oder auch der letzte Trubel<br />
vor der Reise: Alles auf einmal<br />
erledigen zu wollen, ist keine gute<br />
Idee, denn Stress ist kein guter<br />
Mitarbeiter und kein guter Ratgeber.<br />
Wichtig ist es, in sich reinzuhören,<br />
zu merken, wann eine Pause<br />
notwendig ist, oder zu sehen, was<br />
erst gar nicht auf der To-do-Liste<br />
landen sollte. Mitunter hilft schon<br />
ein kurzer Plausch mit einer Kollegin,<br />
damit der Stress nachlässt, ein<br />
Kaffee im Innenhof oder ein kurzer<br />
Gang dorthin, wo es grün(er) ist.<br />
Wo Bäume Sauerstoff produzieren,<br />
Vögel zwitschern und ein leichter<br />
(von den Bäumen mit erzeugter)<br />
Wind weht, da kommt #mensch zur<br />
Ruhe. Und hat dann wieder den Kopf<br />
frei für neue Projekte oder auch nur<br />
den fordernden Alltag.<br />
Eine ganz wunderbare Kombination,<br />
etwa in der lauten Stadt, kann auch<br />
sein: chillige Musik und der Blick aufs<br />
Grüne.<br />
„Laidback“ von dem Münchner<br />
Musiker Toteles ist solche Musik.<br />
Chill-out mit „Piano, Streichern,<br />
Trompeten, Synthesizern, warmen<br />
analogen Bässen und dezenten<br />
Vocals“, so das veröffentlichende<br />
Musiklabel SINE dazu via E-Mail an<br />
uns. „Die verschiedenen Instrumente<br />
verschmelzen harmonisch miteinander<br />
und schaffen eine traumhafte<br />
Klanglandschaft. Der Track nimmt<br />
dich mit auf eine gedankliche Reise,<br />
den Blick auf einen See gerichtet,<br />
im Schatten der Bäume verweilend.“<br />
Musik, wie geschaffen (aber<br />
nicht nur) für einen entspannten<br />
Herbst. *rä<br />
FUNK/SOUL<br />
FOTO: T. SMITH<br />
Chaka Khan, The Isley Brothers<br />
oder auch Patti LaBelle und Brenda<br />
Russell: Dieses Album – auf CD, Vinyl und<br />
digital erhältlich – versammelt sie mit<br />
ihren weniger bekannten Liedern, Albumstücken,<br />
ihren Raritäten. Es ist ein Fest für<br />
alle Freund*innen alter und ungewöhnlicher<br />
Musik.<br />
Alle Lieder sind Cover, das heißt, sie<br />
wurden von anderen geschrieben oder<br />
erstmals interpretiert, aber bekamen<br />
in dieser Bearbeitung ein völlig neues<br />
Leben. Cover haben für Künstler*innen<br />
oft gleich zwei Vorteile: Zum einen<br />
werden Hörende erreicht, die wohl das<br />
Lied mögen, aber den/die Interpret*in<br />
noch nicht auf den Schirm hatten, zum<br />
anderen kann #mensch sich so mit<br />
Liedern auseinandersetzen, die womöglich<br />
einen starken Einfluss auf die ausgeübte<br />
Kunst hatten. Unsere Anspieltipps sind „I<br />
Hope You‘ll Be Very Unhappy Without Me“<br />
von Esther Phillips, Roy Ayers mit „What<br />
You Won‘t Do For Love“, Chaka Khans<br />
1981er-Klubhit „Fate“ (aus dem Stardust<br />
Eine wunderbare, sanfte und<br />
kraftvolle Stimme, die Hörende<br />
sofort mitnimmt auf eine<br />
Reise, weit, weit weg vom Alltag.<br />
Obwohl die Lieder ganz nah am Leben sind,<br />
klingen sie doch nach der „guten alten<br />
Zeit“.<br />
Vintage-Retro-Soul? Womöglich. Aber<br />
auch Musik aus dem Hier und Jetzt. Unsere<br />
Anspieltipps sind ihre Eigenkompositionen<br />
„Circling“, „Your Love“, „This Way“, „Root of<br />
Mercy“ und „Sparrow“.<br />
Auch mehr als hörenswert sind Lizz<br />
Wrights Cover von Klassikern, etwa von dem<br />
schwulen Musiker Cole Porter (1891 – 1964,<br />
bekannt für u. a. „Love for Sale“, „What Is<br />
This Thing Called Love?“ und „I’ve Got You<br />
Under My Skin“) sowie von Studio-54-Ikone<br />
Candi Station (wird geliebt für Klubhits wie<br />
„You Got the Love“, „Hallelujah Anyway“ und<br />
„Young Hearts Run Free“). „Shadow“ ist ein<br />
großartiges Album, das sofort entspannt<br />
und gute Energien gibt. *rä<br />
www.lizzwright.net<br />
„Yacht Soul 2 – The Cover Versions“<br />
1998 dann „Music Sounds Better with<br />
You“ machten) und „Monkey See Monkey<br />
Do“ von Patti LaBelle („Lady Marmalade“,<br />
ihr Klassiker von 1974, gilt als eines der<br />
ersten Disco-Lieder überhaupt). Eine<br />
sehr schöne, smooth anzuhörende und<br />
abwechslungsreiche Werksammlung<br />
großartiger Künstler*innen. Der Sound ist<br />
extrem frisch und passt auch hervorragend<br />
ins Hier und Jetzt! *rä<br />
tooslowtodisco.com
FÜR QUEERE<br />
PERSPEKTIVEN<br />
Gesellschaft, Kultur, Reise & Gesundheit<br />
News für Dich<br />
www.männer.media
KUNST<br />
INTERVIEW<br />
ILLUSTRATIONEN: STEFAN ZÉPHYR TESKE<br />
Stefan Zéphyr Teske:<br />
„Fellini, Almodóvar, Waters oder Warhol“<br />
Diesen Künstler, Dozenten<br />
und Designer entdeckten wir<br />
auf Instagram. Seine Kunst<br />
besticht aber auch im realen<br />
Leben. Ganz real war auch unser Chat mit<br />
dem Berliner.<br />
Worauf legst du bei einem Bild<br />
wert?<br />
Bisher habe ich immer ausschließlich<br />
schwarz-weiß mit verschiedenen<br />
künstlerischen Medien gezeichnet. Erst<br />
in den Corona-Lockdowns habe ich<br />
begonnen, mich zum ersten Mal mit Farbe<br />
im Allgemeinen und Aquarell im Speziellen<br />
auseinanderzusetzen. Bei einem Bild lege<br />
ich besonders darauf Wert, den Ausdruck<br />
einzufangen und wiederzugeben. Dieser<br />
Ausdruck kann sowohl der des Modells<br />
sein, bezieht mich als Künstler aber auch<br />
mit ein. Das bedeutet, es fließt natürlich<br />
auch viel von mir und der Situation mit<br />
hinein. Ein Bild von mir ist also mehr als<br />
die bloße Wiedergabe eines Motivs. Es ist<br />
eher eine sehr persönliche Begegnung und<br />
ein intimer Moment mit einem Menschen.<br />
Eine Skizze in Schwarz-Weiß ist technisch<br />
toll und kann die Modellierung von Licht<br />
und Schatten sehr gut wiedergeben. Die<br />
Farbe hilft mir dabei, Emotionen stärker<br />
einzufangen. Im Gegensatz zu meinen<br />
früheren Skizzen versuche ich, meine<br />
Motive mittlerweile sehr viel schneller<br />
anzufertigen. Dabei muss ich auch entscheiden,<br />
was für mich wichtig ist und was<br />
ausreicht, nur angedeutet zu werden.<br />
Männerporträts haben es dir besonders<br />
angetan, oder?<br />
Nun, ein Gesicht vereint auf kleiner Fläche<br />
sehr viel Emotionalität. Es ist interessant,<br />
wie man einen Menschen im Gesicht
förmlich wie in einem Buch lesen kann.<br />
Selbst wenn ich innerhalb einer Zeichensession<br />
einen Menschen ohne Gespräch<br />
länger beobachte, bemerkt man kleinste<br />
Veränderungen, die sich fließend von<br />
einem zum anderen verändern können.<br />
Weil der Moment einer Skizze viel länger<br />
dauert als der kurze Augenblick eines<br />
Fotos, sind der Prozess der Entstehung<br />
und die Begegnung viel intimer. Es entstehen<br />
oft interessante Situationen, in denen<br />
durchaus auch mal eine gewisse erotische<br />
Spannung in der Luft liegen kann.<br />
Dass ich momentan Männerporträts<br />
anfertige, hat sich auch eher durch eine<br />
coronabedingte Notwendigkeit ergeben.<br />
Ich wollte unbedingt Menschen zeichnen,<br />
aber es gab keine Möglichkeit dazu, alles<br />
war geschlossen. Es gab keine Aktkurse,<br />
keine Begegnungen, nicht mal in einem<br />
Café konnte ich Menschen skizzieren. Erst<br />
habe ich Freunde und Familie gezeichnet,<br />
aber ich wollte mehr Vielfältigkeit und<br />
ganz verschiedene Typen einfangen.<br />
Also habe ich mit einer Art Projekt<br />
gestartet, daraus ist im Laufe der Zeit eine<br />
umfangreiche Serie aus Männerporträts<br />
entstanden. Ich habe einige der Skizzen in<br />
meinen Profilen veröffentlicht und einen<br />
passenden Profiltext verfasst. Ich wollte<br />
die Plattformen nutzen, um ganz unterschiedliche<br />
diverse Modelle zu zeichnen<br />
und meine Arbeiten einer interessierten<br />
Zielgruppe zu präsentieren.<br />
Ich wurde sehr oft wegen meiner Skizzen<br />
angeschrieben und auch häufig gefragt,<br />
ob ich den Absender auch zeichnen würde<br />
oder ob man diese kaufen kann. Dadurch<br />
haben sich dann während der Lockdowns<br />
private Zeichen-Sessions ergeben. Ich<br />
habe keine Vorgaben gemacht, jedes<br />
Modell sollte völlig freiwillig selbst<br />
entscheiden, wie weit die Komfortzone<br />
reicht. Es lag oft eine ganz tolle Spannung<br />
in der Luft. Für den einen war es eine<br />
Herausforderung, Modell zu sein, für den<br />
anderen war es reiner Spaß, und dann gab<br />
es welche, die auch von sich aus angeboten<br />
haben, komplett Akt zu machen.<br />
Später habe ich mich dann auf die<br />
Männerporträts festgelegt, weil ich dies<br />
als Serie spannend fand und weil ich mit<br />
dem Gedanken spielte, die Illustrationen<br />
in einer Galerie oder einem Magazin zu<br />
veröffentlichen.<br />
Wie hilfreich sind Social Media in<br />
deinem Beruf?<br />
Auf der einen Seite sind sie natürlich ein<br />
nützliches Werkzeug, um seine Arbeiten<br />
einem möglichen Publikum präsentieren<br />
zu können. Auf der anderen Seite sehe<br />
ich die automatischen Algorithmen<br />
und die Vorgaben von Social Media<br />
nach bestimmten länderspezifischen<br />
Moralvorstellungen auch als eine Art<br />
Zensur und Ausgrenzung für bestimmte<br />
Arten von Kunst. Ich verlasse mich<br />
ungern vollständig auf die Social-Media-<br />
Plattformen, einfach weil ich diesen nicht<br />
völlig vertraue. Plötzlich ändern sich über<br />
Nacht irgendwelche Bestimmungen<br />
und dein Post wurde gelöscht, verwarnt<br />
oder im schlimmsten Fall gehackt. Dann<br />
ist die ganze Arbeit dahin. Auch das<br />
Verbot von weiblichen Nippeln oder<br />
Ähnliches finde ich doppelmoralisch.<br />
Die großen Social-Media-Konzerne<br />
haben mittlerweile eine enorme Macht<br />
erreicht, das ist echt Wahnsinn. Ich habe<br />
oft das Gefühl der Fremdbestimmtheit.<br />
Meine Beobachtungen zeigen mir auch,<br />
dass die Übermacht von bestimmten<br />
Social-Media-Plattformen oft eher<br />
für eine langweilige Template-artige<br />
Gleichförmigkeit sorgen. Da ich mich nicht<br />
ganz auf Social Media verlasse, habe ich<br />
mir meine eigene Webseite aufgebaut,<br />
um meine Arbeiten und Inhalte meinem<br />
Publikum frei zugänglich zu machen und<br />
weniger fremdbestimmt zu werden. Und<br />
selbst da muss man immer verstehen<br />
und funktionieren, wie Google und Co es<br />
gerne möchten. Generell finde ich Social<br />
Media eher als ein praktisches Werkzeug<br />
ergänzend zu anderen Möglichkeiten.<br />
Aus diesem Grund freue ich mich umso<br />
FOTO: STEFAN ZÉPHYR TESKE PRIVAT<br />
KUNST<br />
mehr, einen kleinen Ausschnitt meiner<br />
Illustrationen bei euch zeigen zu dürfen.<br />
Und der Standort Berlin?<br />
Ich arbeite in Berlin als Designer mit meinem<br />
Designstudio, wo ich Jacken, Mäntel<br />
und Accessoires aus original schottischem<br />
Harris Tweed, bayerischen Loden oder<br />
französischem Moiré anbiete. Als freier<br />
Künstler setze ich mich experimentell<br />
mit textilen Strukturen und Oberflächen<br />
auseinander. Im visuellen Bereich sind<br />
meine Arbeiten unter anderem die<br />
hier gezeigten Illustrationen. An der<br />
Hochschule für Gestaltung in Offenbach<br />
bin ich als Dozent beschäftigt. Der<br />
Standort Berlin ist sicherlich ein Vorteil.<br />
Hier finden viele nationale und internationale<br />
Veranstaltungen statt, es gibt ein<br />
großes Publikum. Ich habe das Gefühl,<br />
in Berlin sind die Menschen offener für<br />
alle möglichen Lebensentwürfe, Kunstrichtungen<br />
– und experimentierfreudiger.<br />
Auch die Klublandschaft mit den diversen<br />
Veranstaltungen und Partys ist sehr<br />
vielfältig, da lasse ich mich gerne mal<br />
durch die Nacht schweifen. Leider ist<br />
die Pandemie auch in Berlin nicht ganz<br />
spurlos vorbeigegangen und hat einige<br />
Orte und Räume verschwinden lassen.<br />
Gleichzeitig bietet dies auch die Chance<br />
für ganz neue zeitgemäße Konzepte.<br />
Berlin bleibt also in gewissem Maße<br />
weiterhin spannend. Vielleicht führen<br />
die Publikation und das Interview bei<br />
euch über mich und meine Illustrationen<br />
auch zu weiteren Interessenten oder<br />
Publikationen. Das wäre doch gleich eine<br />
klare Verbindung aus Standortvorteil Berlin<br />
und Veröffentlichung durch euch.<br />
Was inspiriert dich?<br />
Mich inspirieren Charaktere. Reine<br />
Beautys sind zwar nice, aber für meinen<br />
Geschmack oft etwas zu glatt oder<br />
gleichförmig. Mich reizt eine gewisse<br />
„Textur“, die es spannend macht,<br />
berührt zu werden. Ich beobachte gerne<br />
Menschen in diversen Situationen oder an<br />
ungewöhnlichen Orten.<br />
Filme sind sehr inspirierend für mich –<br />
ganz besonders Fellini, Almodóvar, Waters<br />
oder Warhol schaue ich mir immer gerne<br />
an. Diese Regisseure schaffen visuelle<br />
Feuerwerke, die mich fesseln, und kreieren<br />
Charaktere fernab vom Mainstream. Ich<br />
denke, ich bin auch von der analogen<br />
Machart der Filme fasziniert, die alles<br />
andere als glatt und gleichförmig sind und<br />
vielfältige „Texturen“ aufweisen.<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
www.batardeste.com,<br />
www.instagram.com/batardeste,<br />
www.stefanteske.jimdo.com,<br />
www.instagram.com/st.teske
BUCH<br />
NACHGEFRAGT<br />
FOTO: MG<br />
Markus Gasser:<br />
„Abgeschiedenheit mit meinem<br />
Lebenspartner und unserem Hund“<br />
Der schwule Autor veröffentlichte<br />
unlängst ein neues Buch.<br />
Für uns hatte der Schweizer<br />
noch Zeit für einen Chat.<br />
Deine Bücher haben meist eine ernste<br />
Thematik, etwa Aids. Bist du eher ein<br />
ernster Mensch?<br />
Ich genieße das Leben sehr und liebe meine<br />
Freunde, die Natur, meinen Beruf, Musik,<br />
Sport, Farben ... Ich bin sehr dankbar dafür,<br />
was ich habe und wer ich bin. Daher frage<br />
ich mich auch, wie ich, wie wir und unsere<br />
Gesellschaft dahin gekommen sind, wo wir<br />
heute stehen. Wäre ich nur zehn Jahre früher<br />
geboren, wäre mein Leben ein anderes. Mit<br />
großer Wahrscheinlichkeit hätte ich mich<br />
mit HIV infiziert und wäre vermutlich an Aids<br />
gestorben. Mit 15 wurde uns eingetrichtert:<br />
Entweder schützt du dich beim Sex oder du<br />
stirbst an einer hässlichen Krankheit.<br />
Gibt es Erfahrungen in deinem<br />
Leben, die dich mehr als andere<br />
geprägt haben?<br />
Das klingt vielleicht klischeehaft, aber<br />
der relativ junge Tod meiner Mutter hat<br />
mich tatsächlich nachhaltig verändert.<br />
Der damals für mich wichtigste Mensch<br />
musste sich innerhalb weniger Monate<br />
aus dieser Welt verabschieden. Vor allem<br />
musste ich akzeptieren, dass sich die Welt<br />
weiterdreht. Wir haben nur ein Leben –<br />
heute nur einen Tag. In meinem Buch geht<br />
es sehr stark darum, dass Tausende junger<br />
Männer aus dem Leben gerissen werden,<br />
ohne dass die Gesellschaft außerhalb der<br />
Community innehält und ihnen beisteht.<br />
Wie wichtig ist es dir, schwule,<br />
queere Geschichten in deine<br />
Romane einzuarbeiten?<br />
Beim ersten Buch war es mir eigentlich<br />
nicht wichtig, und doch ist dann der<br />
queere Aspekt reingerutscht – vermutlich<br />
weil es einfach zu meinem Leben gehört.<br />
Für „Wir waren nicht allein“ war mir das<br />
schwule Leben der späten 1970er-Jahre<br />
und der queere Kampf für Rechte sehr<br />
wichtig. Ich bin sehr zufrieden, dass ich<br />
diese Geschichte zu unserer Community<br />
so schreiben konnte.<br />
Worauf freust du dich gerade?<br />
Zuerst auf ein paar Tage Abgeschiedenheit<br />
mit meinem Lebenspartner und unserem<br />
Hund Bobby in den Alpen. Natürlich freue<br />
ich mich dann auch auf das Schreiben des<br />
nächsten Buches über die Esote<strong>rik</strong>bewegung<br />
der späten 1980er-Jahre und die<br />
Frage, wieso Menschen Antworten folgen,<br />
wo es keine Antworten gibt.<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
ROMAN<br />
Markus Gasser: „Wir waren nicht allein“<br />
Ist ein Buch, das sich in Sachen HIV<br />
und Aids mit den düsteren 1980ern<br />
beschäftigt, ein Freizeitspaß?<br />
Wir denken Ja, denn Markus Gasser erzählt<br />
in seinem Roman „Wir waren nicht allein“, der<br />
Fortsetzung des Erfolgs „Auf meinem Weg zu<br />
dir“, äußerst fesselnd von dem Unglück, das<br />
Anfang der 1980er über die LGBTIQ*-Community<br />
kam. Und von einer Liebe unter Männern<br />
in diesen schweren Zeiten. Und von der<br />
Liebe, die nicht immer an die Moral anderer<br />
anknüpft. Waren „die Schwulen“ denn selbst<br />
für diese sexuell übertragbare Krankheit<br />
verantwortlich? Heute wissen wir: Nein. Doch<br />
damals zerbrachen an dieser Frage Freundschaften,<br />
eigentlich homophile Stars sagten<br />
aus Unwissenheit und Angst diskriminierende<br />
Sachen, Sex wurde verteufelt. Das kann<br />
#mensch sich heute gar nicht mehr richtig<br />
vorstellen. Und deswegen ist dieses Buch<br />
nicht nur gut, sondern auch wichtig. *rä<br />
www.wirwarennichtallein.com<br />
FOTO: MG
BUCH<br />
FOTOS: ANDREAS PAULSSON<br />
BILDBAND<br />
„Alla är vi nakna“ – nackte Skandinavier*innen<br />
Das Buch ist da!<br />
Vor über einem Jahr haben wir noch<br />
berichtet, dass Geld für das Buch „All<br />
We Are Naked“ von Andreas Paulsson<br />
benötigt wird.<br />
Via Crowdfunding konnten Kunstinteressierte<br />
das Body-Positivity-Projekt unterstützen.<br />
Es hat geklappt. Diesen Sommer,<br />
Ende August, ist nun Andreas Paulssons<br />
„All We Are Naked“ (erst mal) auf Schwedisch<br />
erschienen: „Alla är vi nakna“. Der<br />
Fotograf versammelte hier nicht nur nach<br />
Mainstream-Kriterien schöne Menschen,<br />
sondern auch besondere Menschen. Und<br />
sei es nur, dass sie sich ungewöhnlich<br />
anziehen. Aber wer will schon gewöhnlich<br />
sein? „In diesem Bildband begegnen wir<br />
bekleideten und unbekleideten Menschen<br />
in ihren Rollen. Was kann der Betrachter<br />
über sich selbst lernen, und was können<br />
wir von dem lernen, dem wir begegnen,<br />
wenn nichts zwischen uns steht? Nicht<br />
einmal Kleidung“, so der Künstler über<br />
sein Buch. *rä<br />
www.andreaspaulsson.se<br />
„ ich weiß, wie<br />
ich mit hiv<br />
gelassen<br />
alt werde<br />
NX-DE-HVU-ADVT-230001; <strong>April</strong> 2023<br />
wissen fürs leben<br />
findest du hier!<br />
Mach dich schlau - mit<br />
der digitalen HIV-Broschüre
BUCH<br />
BILDBAND<br />
Glenn<br />
Browns<br />
bissiger Sinn für Farbe<br />
Wahrhaft ungewöhnliche Kunst,<br />
ein wahrhaft ungewöhnliches<br />
Buch. Hochwertig, limitiert und vor allem<br />
großartig. Der TASCHEN Verlag aus Köln<br />
präsentiert mit der nummerierten und signierten<br />
Collector’s Edition „Glenn Brown“<br />
ein Muss für Kunstliebhaber*innen.<br />
Glenn Brown in seinem Studio, London, 2023<br />
FOTO: EDGAR LAGUINIA<br />
In seiner Kunst – Gemälde, Farbskulpturen<br />
und Zeichnungen – trifft<br />
Science-Fiction auf alte Meister, barocke<br />
Pracht auf Aliens und vor allem Liebe<br />
zur Kunst(-geschichte) auf modernste<br />
Umsetzungen. Das prächtige Buch,<br />
selbst ein Designobjekt, erscheint<br />
dreisprachig auf Deutsch, Englisch und<br />
Französisch und lässt Lesende ganz,<br />
ganz tief eintauchen in Strudel aus<br />
Farben und Formen. Ein Kunstbuch wie<br />
ein Rausch!<br />
Über sich selbst verrät der gefeierte<br />
Maler: „Ich bin ein bisschen wie Dr.<br />
Frankenstein, der seine Gemälde aus<br />
Überresten und toten Teilen der Werke<br />
anderer Künstler zusammensetzt.<br />
Ich möchte ein Gefühl der Fremdheit<br />
erzeugen, indem ich Beispiele dafür<br />
zusammenbringe, wie die besten alten<br />
und neuen Künstler ihre persönliche<br />
Weltsicht dargestellt haben. Ich sehe<br />
dann ihre Welten aus unterschiedlichen<br />
oder schizophrenen Blickwinkeln, durch<br />
alle ihre Augen zugleich. Ihre Inspirationsquellen<br />
zeigen mir Dinge, die ich<br />
selbst normalerweise nicht sehen würde.“<br />
Das große Thema, das alle Werke<br />
verbindet, sei die Verwandlung, so der<br />
FOTO: WWW.TASCHEN.COM<br />
herausgebende Verlag. „Ein Bildmotiv<br />
mag aus einem altmeisterlichen Gemälde<br />
stammen, die Farbskala aus einem<br />
modernistischen Bild abgeleitet sein,<br />
die Stimmung durch einen Titel gesetzt<br />
werden, der einen Popsong zitiert“, so<br />
TASCHEN vorab über den Künstler, der in<br />
den frühen 1990ern seinen Durchbruch<br />
hatte. Weil er es wagte, sich an alten<br />
Meistern zu vergreifen, sie zu verarbeiten.<br />
Und das perfekt und provokant. „Beinahe<br />
fotorealistisch malte er die dicken<br />
Pinselstriche expressionistischer Künstler<br />
wie Frank Auerbach oder Karel Appel<br />
nach und modellierte ihre großen Gesten<br />
mit feinem Pinsel, bis seine glatten<br />
Oberflächen das Auge des Betrachters zu<br />
täuschen vermochten. Er übernahm die<br />
Weltraumfantasien der Science-Fiction<br />
und schuf aus kleinen Illustrationen in<br />
Taschenbüchern epische Historiengemälde.“<br />
„Glenn Brown“ erschien Ende<br />
Dezember 2023, ein wunderbares Buch,<br />
das #mensch sich gönnen sollte. *rä<br />
TASCHEN: „Glenn Brown – Collector’s<br />
Edition“, Hardcover in Schlagkassette,<br />
476 Seiten, auch erhältlich in drei Art-<br />
Editionen, www.taschen.com
BUCH<br />
WISSEN<br />
Hokuspokus, Mystik, Esote<strong>rik</strong> und auch Kulturgut<br />
Der TASCHEN Verlag aus Köln erfreut<br />
mit einem ganz besonderen Buch, das<br />
zudem hervorragend in diese (noch) eher<br />
dunkle Zeit passt, in der #mensch nach<br />
Ablenkung sucht und gerne auch der Mystik frönt.<br />
Das hochwertige Buch „Das Tarot – Die Geschichte<br />
des populärsten Tarot der Welt“ von A. E. Waite und<br />
P. Colman Smith ist ein 444 Seiten dicker und 3<br />
Kilogramm schwerer Brocken, den #mensch sich<br />
sicherlich gerne durchliest und später prominent<br />
platziert. Das Buch lässt eintauchen in eine Welt, die<br />
magischer nicht sein könnte. Die hier erklärten Tarotkarten<br />
von Arthur E. Waite und Pamela Colman Smith<br />
sind aus dem Jahr 1910, sie transportieren die Mystik<br />
der „guten alten Zeit“ und wirken auch etwas gruselig.<br />
Erklärt werden die 800 Abbildungen von Tarot-Pionier<br />
Johannes Fiebig. Du musst nicht daran glauben, aber<br />
unterhalten wird dich dieses Buch und die Fülle an<br />
Informationen, die es reich bebildert transportiert.<br />
Ein wunderbares Geschenk, ein außergewöhnliches<br />
Geschenk für Esote<strong>rik</strong>-Freunde und -Feinde. *rä<br />
www.taschen.com<br />
FOTOS: WWW.TASCHEN.COM<br />
RATGEBER<br />
Noch ein PENIS-Buch.<br />
Aber etwas anders …<br />
Nicht voyeuristisch, nicht kunstvoll, nicht lustig,<br />
nein, eher wissenschaftlich und informativ<br />
nimmt sich das „Gut aufgestellt. Alles über den<br />
Penis“-Buch des Phallus an. Des „besten Stücks<br />
des Mannes“.<br />
Ein Körperteil, der zu rund vierzig Millionen<br />
Menschen in Deutschland gehört. Und trotzdem<br />
weiß #mensch gar nicht so viel darüber.<br />
Dieses Buch will das ändern. Geschrieben<br />
wurde „Gut aufgestellt. Alles über den Penis“<br />
von dem queeren Berliner Autor Oliver Stöwing<br />
und dem Kölner Mediziner und Blogger Volker<br />
Wittkamp.<br />
„Dieses Buch will unverkrampft und mit<br />
Humor aufklären: Wie funktioniert ein Penis?<br />
Und wieso funktioniert er manchmal nicht?<br />
Wie bleibt er fortpflanzungsfähig, und was<br />
kann man tun, wenn er es nicht ist?“, verrät<br />
der herausgebende Verlag dazu. Richtig guter<br />
Lesestoff, unterhaltsam, informativ und<br />
abwechslungsreich. So kann #mensch sich<br />
dem Dödel also auch nähern, wunderbar. Ein<br />
sicherlich außergewöhnliches Geschenk für<br />
dich oder deine (Wahl-)Familie! *rä<br />
FOTO: WWW.ISTOCKPHOTO.COM / TENKENDE<br />
Oliver Stöwing, Volker Wittkamp:<br />
„Gut aufgestellt. Alles über den Penis“,<br />
ISBN: 978-3-492-06457-6,<br />
www.piper.de
FILM<br />
NACHGEFRAGT<br />
Thomas Hitzlsperger:<br />
„Im Profifußball ist das Thema Homosexualität tabuisiert“<br />
Hier ist unser Interview zum<br />
im Dokumentarfilm „Das<br />
letzte Tabu“ mit dem queeren<br />
Aktivisten.<br />
Herr Hitzlsperger, seit Ihrem<br />
Coming-out vor zehn Jahren sind<br />
Sie immer der Erste, der zum Thema<br />
Homosexualität im Männerfußball<br />
befragt wird. So jetzt auch im Dokumentarfilm<br />
„Das letzte Tabu“, der<br />
seit Mitte Februar. bei Prime Video<br />
zu sehen ist. Sind Sie hin und wieder<br />
davon auch mal genervt?<br />
Nein, denn erst einmal bin ich sehr<br />
froh, wie bei mir alles gelaufen ist. Mein<br />
Anliegen war immer, nach dem Comingout<br />
öffentlich darüber zu sprechen und<br />
anderen Menschen klarzumachen, dass<br />
eine solche Erfahrung nicht unbedingt so<br />
schlimm ist, wie man sie sich womöglich<br />
ausmalt. Ich hatte damals auch Sorgen<br />
und teilweise Ängste, wie sich mein<br />
Leben durch diesen Schritt verändern<br />
wird. Doch nachdem ich mich schließlich<br />
getraut habe, konnte ich feststellen,<br />
dass das fast komplett unbegründet<br />
war. Deswegen möchte ich seither auch<br />
andere ermutigen.<br />
Gleichzeitig spricht es natürlich<br />
Bände, dass auch heute Sie in der<br />
Regel der erste und meist einzige<br />
Experte sind, der bei dem Thema als<br />
Gesprächspartner auftritt.<br />
Das ist richtig. Mit Blick auf den Fußball<br />
hat sich in dieser Hinsicht in den zurückliegenden<br />
zehn Jahren nicht viel getan.<br />
Enttäuscht Sie das? Haben Sie<br />
damals gedacht, dass wir zehn Jahre<br />
später weiter sind?<br />
Na ja, ich war natürlich gespannt, was<br />
passieren würde. Aber solche Überlegungen<br />
blieben eben immer Spekulationen,<br />
auch wenn andere mir prophezeiten, dass<br />
meine Entscheidung damals große Veränderungen<br />
auslösen könnte. Gleichzeitig<br />
kann man den Fußball auch nicht isoliert<br />
betrachten, sondern muss immer sehen,<br />
in welcher Gesellschaft wir uns gerade<br />
befinden und wie die Welt sich in den letzten<br />
Jahren verändert hat. Ich selbst habe<br />
zwar wirklich viele tolle Erlebnisse gehabt<br />
und viel Gutes zu berichten, aber dennoch<br />
ist die gesellschaftliche Gesamtlage bei<br />
uns nun einmal nicht so, dass sich alles<br />
nur verbessert hat. Im Gegenteil ist die<br />
Entwicklung mit Blick auf die politische<br />
Situation ja aktuell bedenklich.<br />
Haben Sie je bereut, sich nicht<br />
schon als aktiver Spieler geoutet zu<br />
haben?<br />
So, wie ich es damals gemacht habe, war<br />
das für mich ganz persönlich richtig, das<br />
muss ich auch im Rückblick noch sagen.<br />
Ich brauchte die Zeit, um selbstbewusst<br />
genug zu werden und mit der Aufmerksamkeit<br />
umgehen zu können. Es ist nicht<br />
so, dass ich es nicht gerne früher getan<br />
hätte. Ich war schon neugierig, wie es<br />
gewesen wäre, danach das erste Mal wieder<br />
in die Kabine zu gehen oder auf dem<br />
Platz zu stehen. Aber ich war für diesen<br />
großen Schritt einfach noch nicht bereit.<br />
Wer weiß also, ob es nicht sogar einen<br />
Schaden angerichtet hätte, wenn ich<br />
meinem ersten Impuls schon 2012 gefolgt<br />
wäre. Nun kann ich also leider nichts<br />
darüber sagen, wie Mitspieler, Fans und<br />
Medien in Deutschland über einen aktiven<br />
schwulen Spieler urteilen. Dennoch blicke<br />
ich zurück und kann sagen, dass ich alles<br />
richtig gemacht habe. Denn mir geht<br />
es gut – und das ist bei einer solchen<br />
Entscheidung das Allerwichtigste. Nur so<br />
kann ich schließlich auch anderen helfen.<br />
Inzwischen gibt es immerhin im<br />
Profifußball, so heißt es in „Das<br />
letzte Tabu“, weltweit sieben geoutete<br />
Spieler. Viel ist das nicht …<br />
Klar kann man sagen: Das ist ja ganz<br />
schön wenig. Trotzdem ist meine Bilanz<br />
der vergangenen zehn Jahre nicht negativ.<br />
Die Vereine zum Beispiel sind heute sehr<br />
viel klarer darin, sich zu positionieren.<br />
Vielfalt wird öffentlich viel mehr beachtet<br />
und diskutiert. In der Ersten und Zweiten<br />
Bundesliga hat fast jeder Club mindestens<br />
einen schwul-lesbischen Fanclub. Die<br />
Fortschritte sind wirklich nicht von der<br />
Hand zu weisen. Doch ich stelle immer<br />
wieder fest, dass der persönliche Schritt,
sich zu outen, eben nicht ausschließlich<br />
mit dem Fußball-Business zu tun hat,<br />
denn auch von den unzähligen Ex-<br />
Spielern traut sich ja keiner. Es ist also<br />
scheinbar eher so, dass Homosexuelle<br />
ganz generell in unserer Gesellschaft<br />
Angst vor Ausgrenzung und Diskriminierung<br />
haben, nicht nur im Profi-Fußball.<br />
Das stimmt. Geoutete männliche<br />
Tennisspieler gibt es zum Beispiel<br />
gar keine!<br />
Das gilt für die meisten Sportarten,<br />
wenn ich etwa an die gerade zu Ende<br />
gegangene Handball-EM denke oder<br />
an die deutschen Basketballer, die<br />
zuletzt Weltmeister wurden. Keine<br />
Frage, im Profifußball ist das Thema<br />
Homosexualität tabuisiert. Aber er ist<br />
in unserer Gesellschaft längst nicht der<br />
einzige Bereich. Es mag zwar inzwischen<br />
ein paar mehr schwule Politiker und<br />
Popstars geben, aber auch da sind längst<br />
nicht alle geoutet. Von der Kirche ganz<br />
zu schweigen. Das Problem ist also nicht<br />
allein der Fußball, sondern ich bleibe dabei:<br />
In unserer Gesellschaft muss jeder damit<br />
rechnen, ausgegrenzt zu werden, der vom<br />
Mainstream abweicht.<br />
Weil Sie gerade die Vereine angesprochen<br />
haben: Wie zufrieden sind<br />
Sie denn mit den großen Dachverbänden,<br />
also etwa den DFB?<br />
Man muss bei diesen großen Organisationen<br />
genau hinsehen und nicht alles<br />
über einen Kamm scheren. Ich bin zum<br />
Beispiel Teil des DFB, als Botschafter<br />
für Vielfalt, und die Leute, mit denen ich<br />
da zu tun habe, sind engagiert und pro<br />
Vielfalt. Die nehmen das Thema ernst und<br />
wissen, wie wichtig es ist. Dass die Spitze<br />
der Nationalmannschaft der Männer<br />
nach den Ereignissen bei der WM in Katar<br />
beschlossen hat, sich um diese Themen<br />
erst einmal nicht mehr zu kümmern,<br />
sondern nur noch auf den Sport zu<br />
konzentrieren, dominiert natürlich die<br />
Außenwahrnehmung. Aber ich weiß, dass<br />
es innerhalb des Verbandes unglaublich<br />
viele Menschen gibt, die anders denken.<br />
Deswegen bin ich dagegen, den DFB<br />
pauschal zu verurteilen.<br />
Gibt es eigentlich inzwischen<br />
eine Art LGBTQ-Netzwerk in der<br />
Fußballbranche? Oder eine Anlaufstelle<br />
für Spieler, die diesbezüglich<br />
Beratung brauchen?<br />
Der DFB hat tatsächlich eine Anlaufstelle,<br />
an die man sich wenden kann. Und<br />
ich meine auch, dass man heutzutage<br />
genügend Möglichkeiten hat, Verbündete<br />
zu finden. Ich habe nie den Versuch<br />
unternommen, alle schwulen Fußballer<br />
zu kontaktieren oder herauszufinden,<br />
wer die sind. Mein Bestreben war einfach,<br />
öffentlich immer klar zu sagen, was mir<br />
wichtig ist, vor allem, dass mit Klischees<br />
aufgeräumt wird. Ich wollte zum Ausdruck<br />
bringen, dass ich auf meinem Weg gute<br />
Erlebnisse hatte und in der Welt des<br />
Fußballs bis heute noch einen Platz habe.<br />
Mut machen, dass die Realität oft besser<br />
und einfacher ist als die Ängste, die man<br />
vorher hat. Und nach außen sichtbar sein<br />
und schwulen Fußballern ein Gesicht<br />
geben, damit die Leute nicht einfach<br />
denken, es gibt gar keine.<br />
Bei Ihnen gemeldet hat sich<br />
niemand?<br />
Nein, ich kenne persönlich keinen ungeouteten<br />
Spieler, auch wenn ich mir sicher<br />
bin, dass es welche geben muss. Jeder<br />
muss sich sein Umfeld selber auswählen<br />
und Vertrauen aufbauen, weswegen ich<br />
auch nie jemanden zu diesem Schritt<br />
drängen würde. Aber ich habe zuletzt<br />
öfter vernommen, dass sich wohl etwas<br />
tut und demnächst einige Spieler ein<br />
Coming-out planen.<br />
FILM<br />
Ohne zu viel zu spekulieren: Was<br />
denken Sie, wovor ein schwuler<br />
Spieler heutzutage am meisten<br />
Angst hat? Womöglich sogar genau<br />
die Aufmerksamkeit, die Ihnen seit<br />
zehn Jahren entgegengebracht<br />
wird?<br />
Die suche ich ja durchaus freiwillig.<br />
Dass es auch anders geht, zeigt der<br />
tschechische Spieler Jakub Jankto, der<br />
in Italien in der Serie A spielt und um den<br />
es auch in „Das letzte Tabu“ geht. Der hat<br />
sich vergangenes Jahr mit einem Video<br />
geoutet und sich seither kaum mehr zu<br />
dem Thema geäußert. Die Botschaft ist<br />
raus, aber alles, was er möchte, ist Fußball<br />
spielen. So geht das auch, niemand ist<br />
gezwungen, ständig Auskunft zu erteilen.<br />
Was die möglichen Sorgen angeht, kann<br />
ich also nur davon ausgehen, was mich<br />
damals beschäftigte.<br />
Nämlich?<br />
Ich wollte nicht plötzlich mehr Aufmerksamkeit<br />
bekommen als der ganze<br />
Rest der Mannschaft. Und natürlich<br />
habe ich mich gefragt, was in der Kabine<br />
passiert. Wie reagieren die anderen<br />
Spieler – und was mache ich, wenn sich<br />
jemand unwohl fühlt? Auf keinen Fall<br />
wollte ich das ganze Gleichgewicht in der<br />
Mannschaft durcheinanderbringen. Diese<br />
Verantwortung hat mich am meisten<br />
abgeschreckt. Außerdem befand ich mich<br />
damals in einer Phase meiner Karriere, wo<br />
ich nicht mehr absoluter Leistungsträger<br />
war. Ich war nicht mehr in Bestverfassung<br />
und wollte nicht, dass man es mit meiner<br />
Homosexualität in Verbindung bringt,<br />
wenn ich schlecht spiele oder verletzt bin.<br />
*Interview: Patrick Heidmann<br />
FOTOS: BROADVIEW PICTURES
FILM<br />
KINO<br />
FOTOS: WARNER BROS. PICTURES<br />
„DUNE: Part Two“<br />
Timothée Chalamet kämpft auf Arrakis<br />
Gerade noch singt und begeistert<br />
der langhaarige Hingucker<br />
Timothée Chalamet in und<br />
mit „Wonka” (wir berichteten),<br />
schon kommt der nächste Film des „Call<br />
Me by Your Name”-Stars.<br />
Ein neuer aufwendiger Fantasy-Film,<br />
der auf den „Dune“-Klassikern, den<br />
Science-Fiction-Romanen von Frank<br />
Herbert (1920 – 1986) basiert. Das erste<br />
Buch seines „Dune“-Romanzyklus erschien<br />
1965, fast sechzig Jahre später kommen<br />
seine Charaktere erneut ins Kino. Timothée<br />
Chalamet spielt wieder Paul Atreides, und<br />
der ist auf einem Rachefeldzug gegen<br />
die Verschwörer, die einst seine Familie<br />
vernichtet haben.<br />
Und auch um die Zukunft seines Volkes<br />
zu sichern, musste der Kämpfer auf den<br />
gefährlichsten Planeten des Universums<br />
reisen, auf den Wüstenplaneten Arrakis<br />
(„Dune“), auf dem sich das Epos abspielt.<br />
Eine düstere Welt, in der das seltene Spice<br />
abgebaut wird, mit dem in die Zukunft<br />
gesehen werden kann. Schlachten,<br />
Raumschiffe, viel, viel Sand, überraschende<br />
Gefahren und zum Kult gewordene Sandwürmer<br />
– das kann ab dem 29. Februar auf<br />
der großen Kinoleinwand erlebt werden!<br />
Mit bei „Dune: Part Two“ dabei ist auch<br />
die US-ame<strong>rik</strong>anische Schauspielerin,<br />
Sängerin und Tänzerin Zendaya (Disney,<br />
„Spider-Man: No Way Home,“ „Euphoria“,<br />
„Malcolm & Marie“ ...). Weitere zum Teil<br />
Oscar-prämierte Sterne bei „Dune: Part<br />
Two“ sind Stellan Skarsgård („Good Will<br />
Hunting“, „Mamma Mia!“, „Star Wars“,<br />
„Avengers: Age of Ultron“ ...), Austin Butler<br />
(„Hannah Montana“, „Elvis“, „Once Upon<br />
A Time…In Hollywood“ ...) sowie Charlotte<br />
Rampling („Swimming Pool“, „45 Years“,<br />
„Assassin’s Creed“) und Javier Bardem<br />
(„Vicky Cristina Barcelona“, „No Country<br />
for Old Men“, „Being the Ricardos“). Im<br />
Frühling, wahrscheinlich Ende Februar, soll<br />
„Dune: Part Two“ in den Kinos anlaufen. An<br />
Teil 3 wird schon gearbeitet! Ein Funfact<br />
am Ende: Die „Dune“-Fantasy-Bücher<br />
standen Pate für den Namen des Techno-<br />
Projekts Dune („Can’t Stop Raving“,<br />
„Hardcore Vibes“, „Dark Side of<br />
the Moon“ ...). *rä<br />
www.warnerbros.de<br />
DVD / BLU-RAY<br />
Kampf des Begehrens<br />
FOTOS: SBS PRODUCTION<br />
Ende Februar erschien „Passages“<br />
von Ira Sachs fürs Heimkino. Es liebt<br />
ein Mann eine Frau. Aber auch seinen<br />
Mann, der zuvor die Hauptrolle in seinem<br />
Leben hatte. Endet nun die eine, beginnt<br />
die neue Beziehung. Bisexualität oder ein<br />
Coming-in?<br />
Erzählt wird in dem Film von Tomas (Franz<br />
Rogowski) und Martin (Ben Whishaw), seit<br />
Jahren ein glückliches schwules Paar in<br />
Paris, bis Tomas die Grundschullehrerin<br />
Agathe (Adèle Exarchopoulos) bei Dreharbeiten<br />
trifft und sich ohne Rücksicht auf<br />
seinen Partner in eine Affäre mit ihr stürzt.<br />
Ein Film über die komplexen Widersprüche<br />
und Grausamkeiten von Liebe und Begehren,<br />
über Sex, Sexualität und Verlust. Es sei<br />
ein „ehrlicher, frischer und verführerischer<br />
Blick auf das Chaos moderner Beziehungen“,<br />
so der Filmverleih. Und ein „eskalierender<br />
Kampf des Begehrens zwischen<br />
drei Menschen, der von Leidenschaft,<br />
Eifersucht und Narzissmus geprägt ist. Das<br />
Verlangen ist die Konstante, das Glück<br />
scheint unerreichbar. Für die Bedürfnisse<br />
des jeweils anderen gibt es wenig Gespür“.<br />
Ein tragisch-schöner Film. *rä
REISE 1
REISE<br />
CONDOR<br />
Komfort<br />
über den<br />
Wolken<br />
Mit einer neuen Businessclass<br />
und der Option auf Prime Seats<br />
bietet der deutsche Ferienflieger<br />
Condor den wohl derzeit besten<br />
Kabinenkomfort einer deutschen<br />
Airline an.<br />
Die neue Kabine im A330neo bietet<br />
dem Gast ein dezent-elegantes<br />
Design mit einer 1-2-1-Konfiguration,<br />
die jedem Sitz einen direkten<br />
Zugang zum Gang garantiert. Im<br />
Gegensatz zur alten Businessclass<br />
in der B767 lassen sich die Sitze nun<br />
in ein flaches Bett von 1,99 Meter<br />
verwandeln, verfügen über USB-A<br />
und USB-C-Anschlüsse sowie einen<br />
großen Monitor mit 4K-Auflösung<br />
und einem kostenlosen Bordunterhaltungsprogramm<br />
mit über 250 Filmen<br />
und 160 Serien. Die größte Besonderheit<br />
sind jedoch die sogenannten<br />
Prime Seats, die einen Komfort bieten,<br />
mit dem es aktuell keine andere<br />
deutsche Airline aufnehmen kann. Die<br />
Sitze befinden sich in den vordersten<br />
Reihen der Businessclass und bieten<br />
mit einem größeren Bett und einem<br />
breiteren Fußraum deutlich mehr Platz<br />
zum Ausstrecken. Ein Pyjama sorgt<br />
ebenso für einen Extra-Wohlfühlfaktor<br />
wie ein Matratzentopper, die im neuen<br />
Condor-Streifendesign gehaltenen<br />
Slipper, Socken und Schlafmasken<br />
und die im umweltfreundlichen<br />
und recycelbaren Amenity Kit<br />
enthaltenen Produkte der Marke<br />
Ritual. Die Prime Seats können von<br />
Businessclass-Gästen für einen<br />
Aufpreis ab 199,99 Euro gebucht<br />
werden. *dax<br />
www.condor.com<br />
FOTO: CONDOR.COM<br />
MIAMI<br />
Queerer Frühling<br />
Mit dem „Rainbow Spring“ feiern die<br />
Städte Miami und Miami Beach von<br />
<strong>März</strong> bis Juni ihre queere Community.<br />
Während des 2023 neu ins Leben<br />
gerufenen Projektes erstrahlt die<br />
Strandmetropole noch bunter als sonst.<br />
Obwohl der Großraum Miami und Miami<br />
Beach das ganze Jahr über für seine Vielfalt<br />
bekannt ist, rollen die Städte im Frühling<br />
den roten Teppich für LGBTIQ*-Urlauber<br />
besonders gerne aus und locken mit<br />
speziellen Angeboten etwa bei Hotels.<br />
Zu den Veranstaltungen des „Rainbow<br />
TUI-Ranking<br />
Ein von TUI erstelltes Travel-Ranking<br />
kürt Berlin als Nummer eins unter den<br />
LGBTIQ*-Destinationen in Europa.<br />
Insgesamt wurden fünfzig europäische<br />
Reiseziele nach zehn Kriterien bewertet<br />
und daraus die Top 40 abgeleitet.<br />
Zu den Kriterien gehörten neben<br />
Lifestyle-Kategorien wie dem Angebot<br />
im Nachtleben auch rechtliche sowie<br />
Sicherheitsaspekte, etwa, ob es<br />
Spring“ gehört das Winter Party Festival<br />
vom 28. Februar bis 5. <strong>März</strong> ebenso wie der<br />
Miami Beach Pride am 13. und 14. <strong>April</strong>, der<br />
mit Poolpartys, einem Festival und einer<br />
großen Parade entlang des berühmten<br />
Ocean Drive gefeiert wird. Ende <strong>April</strong><br />
kommen Cineasten beim OUTShine Film<br />
Festival auf ihre Kosten, auf dem an die<br />
vierzig LGBTIQ*-Filme zu sehen sein<br />
werden. Im Mai richtet sich das von Frauen<br />
für Frauen organisierte SweetHeat Miami<br />
an alle tanzbegeisterten Lesben. *dax<br />
www.miamiandbeaches.com<br />
Berlin ist LGBTIQ*<br />
Reisehauptstadt Europas<br />
Anti-Diskriminierungsgesetze im Land<br />
gibt oder wie es mit der Legalität von<br />
gleichgeschlechtlichen Beziehungen und<br />
den Rechten für Transgender-Personen<br />
aussieht. Unter den Top 10 befinden sich<br />
weitere deutsche Städte wie Köln (Platz 3)<br />
Frankfurt (5) und Hamburg (7) sowie<br />
europäische Metropolen wie London (2),<br />
Amsterdam (6), Paris (8) und Wien (9). *dax<br />
www.tui.com/lgbtqia-travel-ranking<br />
FOTO: DIRK BAUMGARTL<br />
FOTO: ISTOCKPHOTO.COM
FRANKFURT<br />
25hours Hotels unter neuer Leitung<br />
REISE<br />
Das 25hours Hotel The Trip und das<br />
25hours Hotel The Goldman in der<br />
Mainmetropole haben eine neue Führung.<br />
Steffen Goubeaud ist seit Oktober<br />
2023 als General Manager für die beiden<br />
Häuser mit insgesamt 249 Zimmern und<br />
45 Mitarbeitern verantwortlich.<br />
Der 41-Jährige startete seine Laufbahn<br />
als Bar Manager bei Radisson Blue und<br />
Roomers in Wiesbaden und Frankfurt.<br />
FOTO: STEPHAN LEMKE / 25HOURS HOTELS<br />
Weitere Stationen führten den Restaurantfachmann<br />
und Hotelbetriebswirt nach<br />
München als Corporate Bar Manager und<br />
schließlich zurück nach Frankfurt, wo er<br />
als General Manager Restaurant & Bar<br />
bei Marriott arbeitete. Darauf folgte die<br />
Position als Complex Director Food &<br />
Beverage bei der Unternehmensgruppe<br />
Prinz von Hessen im Taunus. Anschließend<br />
war Steffen als Cluster Manager bei<br />
Ruby Hotels in München und Frankfurt<br />
beschäftigt.<br />
Eins wird bei diesem Lebenslauf ganz<br />
klar – die Liebe zu Frankfurt. Steffen<br />
Goubeaud sagt: „Ich lebe seit nunmehr<br />
knapp 14 Jahren mit kleinen Unterbrechungen<br />
in Frankfurt und für mich ist<br />
es nach wie vor die attraktivste Stadt<br />
im deutschsprachigen Raum. In einer<br />
Stadt voller Gegensätze entsteht täglich<br />
eine unheimliche Energie, die deutlich<br />
in allen Bereichen des öffentlichen<br />
Lebens spürbar ist. Das kann auch mal<br />
anstrengend werden, ist aber eine wichtige<br />
Voraussetzung für Kreativität, Wandel und<br />
Fortschritt in verschiedensten Bereichen.<br />
Hinzu kommt, dass die Stadt wesentlich<br />
grüner ist, als man denkt und dass die hier<br />
lebenden Menschen immer wieder mit<br />
ihrer Offenherzigkeit und Hilfsbereitschaft<br />
überraschen. Einzig Phänomene wie Grüne<br />
Soße und Handkäs‘ werden sich mir wohl<br />
nie erschließen.“<br />
Während das 25hours Hotel The Trip zentral<br />
in der Gegend rund um den Frankfurter<br />
Hauptbahnhof in der Niddastraße und<br />
damit genau an der Schnittstelle zwischen<br />
dem bunten, lauten Quartier und dem<br />
großbürgerlichen Westend liegt, überzeugt<br />
das The Goldman an der Hanauer Landstraße<br />
durch seine spannende Location<br />
im kreativen Frankfurter Ostend. Hier<br />
trifft moderne Architektur auf sanierte<br />
Industriedenkmäler, Rindswurst auf Gourmetküche<br />
und hier kommen Liebhaber der<br />
Frankfurter Klubszene voll auf ihre Kosten.<br />
www.25hours-hotels.com<br />
FOTO: DAX(2)<br />
WEST HOLLYWOOD<br />
Stars & Glamour<br />
Sie ist der LGBTIQ* Hotspot von Los<br />
Angeles: Die am Rande der Hollywood<br />
Hills gelegene Stadt ist zwar nur knapp<br />
fünf Quadratkilometer groß, aber dennoch<br />
das Epizentrum von Nachtleben,<br />
Mode und Kunst.<br />
Als Teil der legendären Route 66, die am<br />
Santa Monica Pier nur wenige Kilometer<br />
westlich von West Hollywood (WeHo)<br />
endet, ist der Santa Monica Boulevard<br />
die historische Lebensader der Stadt<br />
und zugleich das Zentrum der queeren<br />
Szene. Hier reihen sich Dutzende Bars,<br />
Restaurants und Boutiquen aneinander.<br />
Zu den Highlights gehören dabei Micky’s,<br />
Rocco’s, Hamburger Mary’s und - als<br />
absoluter Klassiker - The Abbey. Ob Dragshow,<br />
Go-go-Tänzer oder Happy Hour -<br />
hier lohnt ein ausgedehntes Bar-Hopping<br />
bis zur Sperrstunde um 2 Uhr morgens.<br />
Anfang Juni findet entlang der Santa<br />
Monica Boulevards der WeHo Pride statt.<br />
Neben einer Parade gibt es zahlreiche<br />
Info- und Verkaufsstände sowie mehrer<br />
Bühnen mit DJs und Live-Auftritten -<br />
2023 gab sich etwa Show-Legende Grace<br />
Jones die Ehre.<br />
Rund um West Hollywood finden sich<br />
jede Menge Möglichkeiten, die Sonne<br />
Kaliforniens im Freien zu erleben.<br />
Das in schwulem Besitz befindliche<br />
Unternehmen Bikes & Hikes bietet mit<br />
seiner Radtour „LA in a Day“ Touristen die<br />
Möglichkeit, WeHo, Beverly Hills, Santa<br />
Monica und den berühmten Venice Beach<br />
zu erkunden. Oder man wandert hinauf<br />
zum ikonischen Hollywood-Schild, das<br />
2023 seinen 100. Geburtstag feierte.<br />
Und auch wer am Strand entspannen<br />
will, kommt auf seine Kosten. Je nach<br />
Verkehrslage erreicht man den schwulen<br />
Will Rogers State Beach mit dem Auto in<br />
dreißig Minuten. *dax<br />
www.visitwesthollywood.com<br />
FOTOS: VISITWESTHOLLYWOOD.COM / SAINT PETER JOHN
REISE<br />
NEU-DELHI<br />
Buntes Chaos<br />
Jeder, der an Indien denkt, hat so seine<br />
ganz eigenen Assoziationen. Während<br />
dem einen bunte Farben, aromatische<br />
Gewürze und eine uralte Kultur in<br />
den Kopf kommt, denken andere<br />
an Smog, Lärm, Verkehrschaos und<br />
hygienische Herausforderungen. Die<br />
Wahrheit ist: Beide Perspektiven sind<br />
richtig und wahrscheinlich gehört der<br />
Subkontinent daher zu jenen Ländern,<br />
die gerade auch für queere Reisende<br />
nicht unbedingt auf der Top-Liste der<br />
Urlaubsdestinationen zählt.<br />
Das von der britischen Kolonialmacht<br />
eingeführte Gesetz, das „sexuelle<br />
Handlungen wider die Natur“ - darunter<br />
schwulen Sex, unter Strafe stellte, wurde<br />
erst 2018 vom Obersten Gerichtshof<br />
Indiens aufgehoben. Eine Petition, die Ehe<br />
für alle einzuführen, scheiterte im Oktober<br />
2023 vor dem Obersten Gerichtshof,<br />
der eine Entscheidung darüber an das<br />
Parlament verwies. Zu den prominenten<br />
Unterstützern der Petition zählte auch der<br />
Executive Direktor der Lalit Suri Hospitality<br />
Group, Keshav Suri, der sich seit Jahren für<br />
die Themen Diversity, Gleichstellung und<br />
Inklusion einsetzt. Die 14, überwiegend<br />
im 5-Sterne-Bereich angesiedelten,<br />
Lalit Hotels wurden von der International<br />
LGBTIQ+ Travel Association (IGLTA) als<br />
eine der ersten in deren IGLTA Accredited-<br />
Programm aufgenommen. Viele Angestellte<br />
in den Hotels sowie der Führungsebene sind<br />
Teil der Community, darunter auffällig viele<br />
Transpersonen. In den Hotelzimmern liegen<br />
neben Büchern zur rechtlichen Situation<br />
von queeren Menschen in Indien auch<br />
Kinderbücher aus. Deren Protagonist ist ein<br />
regenbogenfarbener Elefant namens Elphi,<br />
der zum Beispiel Abenteuer mit einem in<br />
einem Rollstuhl sitzenden Bären erlebt. Das<br />
MITARBEITER IM THE LALIT HOTEL<br />
Lalit Hotel Neu-Delhi ist zudem Heimat des<br />
bekanntesten LGBTIQ*-Klubs der Stadt.<br />
Während donnerstags im Kitty Su eine<br />
„Queer Night“ mit Dragshow stattfindet, ist<br />
der Klub auch am Wochenende ein beliebter<br />
Treffpunkt der Community.<br />
Moschee & Markt<br />
Dank seiner zentralen Lage zwischen<br />
dem modernen Regierungsviertel und der<br />
historischen Altstadt ist das Lalit Hotel<br />
ein guter Ausgangspunkt, um die Stadt<br />
zu erkunden. Die Hauptstadt Indiens ist<br />
Teil der Megastadt Delhi, die mit knapp 32<br />
Millionen Einwohnern Rang Drei der größten<br />
Metropolregionen der Welt einnimmt.<br />
Spätestens ab Mittag ist das Verkehrschaos<br />
vorprogrammiert, wenn sich Autos,<br />
Motorräder und Tuk Tuks dicht an dicht<br />
durch die Straßen schieben. In Old Delhi,<br />
der historischen Altstadt, drängeln sich<br />
zudem noch tausende von Fahrrad<strong>rik</strong>schas<br />
zwischen den motorisierten Verkehr.<br />
Seine Erkundungstour durch die Altstadt<br />
beginnt man am besten am Morgen mit<br />
dem Besuch der Jama Masjid. Indiens<br />
größte Moschee mit Platz für bis zu 25.000<br />
Gläubige wurde Mitte der 17. Jahrhunderts<br />
in der Regierungszeit des Großmoguls<br />
Shah Jahan erbaut, der auch das im 220<br />
Kilometer entfernten Agra liegende Taj<br />
Mahal errichten ließ. In Sichtweite der<br />
Moschee liegt die ebenfalls von Shah Jahan<br />
erbaute Festungs- und Palastanlage, die als<br />
Rotes Fort bekannt ist und seit 2007 zum<br />
UNESCO Weltkulturerbe zählt. Dazwischen<br />
befindet sich der Chandni Chowk Markt mit<br />
seinen engen Gassen, Basaren, historischen<br />
Wohn- und Geschäftshäusern und unzähligen<br />
Läden, in denen es von Gewürzen<br />
über Obst, Gemüse, Schmuck, Kleidung<br />
und Haushaltswaren bis zu Möbeln, Kunsthandwerk<br />
und Fahrrädern alles zu Kaufen<br />
gibt, was man sich denken kann. Derweil<br />
vereinen sich in den Straßen Farben, Lärm<br />
und der Geruch von Garküchen, Abgasen<br />
und Räucherstäbchen zu einem intensiven<br />
Erlebnis für alle Sinne.<br />
Ewige Ruhe<br />
Wer dem Großstadttrubel für ein, zwei<br />
Stunden entkommen will, sollte sich Zeit<br />
für einen Besuch im Humayun-Mausoleum<br />
und dessen weitläufiger Parkanlage<br />
nehmen. Das Mitte des 16. Jahrhunderts<br />
im persischen Stil erbaute Grabmahl<br />
für den 1556 verstorbenen Großmogul<br />
Nasiruddin Muhammad Humayun gehört<br />
neben dem Taj Mahal in Agra zu den<br />
prächtigsten historischen Bauwerken
REISE<br />
Indiens. Im riesigen Garten, der mit kleinen<br />
Wasserkanälen durchzogen ist, finden sich<br />
zudem weitere Grabmale und Reste einer<br />
Moschee. Im modernen Teil Neu-Delhis<br />
gehören vor allem der Sitz der Präsidenten,<br />
die Parlamentsgebäude und das India<br />
Gate - ein 42 Meter hoher Triumphbogen<br />
aus dem Jahr 1921, in dessen Mauern<br />
die Namen von 90.000 indischen und<br />
britischen Soldaten eingraviert sind, die<br />
HUMAYUN-MAUSOLEUM<br />
im Ersten Weltkrieg ihr Leben ließen, zu<br />
den wichtigsten Sehenswürdigkeiten.<br />
Zudem befindet sich ganz in der Nähe die<br />
wichtigste Gedenkstätte für den Anführer<br />
der indischen Unabhängigkeitsbewegung,<br />
Mahatma Gandhi. Am Raj Ghat, jeder Stelle,<br />
an der der Leichnam Gandhis nach dem<br />
Attentat vom 30. Januar 1948 eingeäschert<br />
wurde, befindet sich heute eine schwarze<br />
Marmorplatte mit ewiger Flamme. Ebenfalls<br />
ein Ort der Ruhe. *dax<br />
FOTOS: DIRK BAUMGARTL FOTO: ISTOCKPHOTO.COM / SUBODH AGNIHOTRI<br />
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REISE<br />
LAUSANNE<br />
Kosmopolitisch & Weinverliebt<br />
Lausanne befindet sich wie die größere<br />
Schwester Genf am Ufer des Genfersees,<br />
allerdings im Kanton Waadt. Seine<br />
Geschichte geht bis auf die Anfänge<br />
des Heiligen Römischen Reiches zurück.<br />
Heute nennen über 140.000 Einwohner<br />
die Stadt am See ihr Zuhause. Trotz einer<br />
vergleichsweise kleinen Bevölkerungszahl<br />
und einer Fläche, die weniger als ein Viertel<br />
Hannovers ausmacht, fühlt sich Lausanne<br />
internationaler und kosmopolitischer an<br />
als andere Großstädte in der Schweiz.<br />
Immerhin leben und arbeiten in Lausanne<br />
Nationalitäten aus aller Welt. Manch einer<br />
fühlt sich vielleicht sogar an das kalifornische<br />
San Francisco erinnert: Eine unmittelbare<br />
und allgegenwärtige Nähe zum Wasser, die<br />
terrassenartige Anordnung der Stadt und<br />
ganz viel Kunst und Kultur könnten hier<br />
schnell zu Verwechslungsgefahr führen, wenn<br />
da nicht die jahrhundertealte Historie wäre, die<br />
in zahlreichen Sehenswürdigkeiten ihre treuen<br />
Zeitzeugen findet.<br />
Schon von Weitem begrüßt die Kathedrale<br />
Notre-Dame Lausanne die Besucher der<br />
Stadt. Diese liegt auf der Spitze eines<br />
von drei Hügeln und thront dort seit dem<br />
späten 13. Jahrhundert. Sie gilt als eines der<br />
wichtigsten gotischen Bauwerke des Landes<br />
und verfügt über einen beeindruckenden<br />
Orgelprospekt. Wer die Treppen des Hauptturms<br />
bewältigt, wird mit einem einmaligen<br />
Blick über die Ortschaft, den See und das<br />
französische Ufer auf der anderen Seite<br />
belohnt. Nur wenige Gehminuten entfernt<br />
treffen Besucher auf das Palais de Beaulieu.<br />
Das Kongressgebäude wird als Kulturzentrum<br />
genutzt und war 1989 Austragungsort des<br />
Eurovision Song Contest, der damals noch<br />
Concours Eurovision de la Chanson hieß.<br />
Céline Dion hatte im Vorjahr den Sieg für die<br />
Schweiz geholt („Ne partez pas sans moi“),<br />
1989 gewann Riva aus Jugoslawien mit „Rock<br />
Me“ den Wettbewerb.<br />
Apropos Wettstreit: Lausanne ist natürlich<br />
und vor allem als Sitz des Internationalen<br />
Olympischen Komitees bekannt. Mit dem<br />
Olympischen Museum befindet sich im<br />
Stadtteil Ouchy nahe dem Genfersee<br />
außerdem ein Ort, der der Geschichte und<br />
der Bedeutung der Spiele Rechnung trägt.<br />
Eingebettet in einer malerischen Parkanlage,<br />
die von verschiedensten Skulpturen gesäumt<br />
wird, trifft man im Gebäude auf eine interaktive<br />
Ausstellung und ein kleines Restaurant,<br />
das TOM Café, in der obersten Etage, das<br />
im Sommer Speisen auch auf der Terrasse<br />
mit Blick auf den See serviert. Übrigens: Das<br />
olympische Feuer vor dem Museum wurde bei<br />
der Einweihungsfeier 1995 von der deutschen<br />
Eiskunstläuferin Katarina Witt entzündet.<br />
Ganz neu und ein absolutes Muss für jeden<br />
Lausanne-Besucher ist das Museumsviertel<br />
Plateforme 10 direkt neben dem Hauptbahnhof.<br />
Hier haben gleich drei Sammlungen – das<br />
Musée de l’Élysée (Fotomuseum), das Musée<br />
cantonal des Beaux-Arts de Lausanne und<br />
das Musée de design et d’arts appliqués<br />
contemporains, kurz MUDAC – ein neues,<br />
aufregendes Zuhause gefunden. In den Arkaden<br />
gegenüber den Museen gibt es diverse<br />
Restaurants, Buch- und Kunsthandlungen<br />
sowie Gift-Shops.<br />
AB IN DIE BERGE<br />
Was wäre ein Schweiz-Trip ohne einen<br />
Abstecher in die Berge? In nur 75 Minuten<br />
ab Lausanne steht man auf dem Gipfel des<br />
Aussichtsbergs Rochers-de-Naye und hat<br />
einen traumhaften Blick über den Genfersee<br />
und die Bergwelt. Freunde guten Weins und<br />
deftiger Fondues allerdings sind mit dem Zug<br />
schon in wenigen Minuten in den Weinbergen<br />
angelangt, die hier üppig und zahlreich<br />
vorhanden sind. Die sogenannten Weingärten<br />
von Lavaux sind sogar so berühmt, dass sie ins<br />
UNESCO-Welterbe aufgenommen wurden.<br />
Wanderrouten führen sowohl hinab bis zum<br />
Wasser und dem Hafen von Cully, von dem<br />
aus Schiffe zurück nach Lausanne verkehren,<br />
als auch hinauf zum nächsten Bahnhof.<br />
Auf jeden Fall sollte für den Besuch dieser<br />
einmaligen Region Zeit eingeplant werden.<br />
Am besten macht man zwischendurch<br />
in einem Restaurant halt, um sich mit<br />
regionalen Speisen zu stärken und den Wein<br />
zu verkosten, durch den man da so wandert.<br />
Im Domaine de la Crausaz in Grandvaux<br />
zum Beispiel gibt es herzhaftes Käsefondue,<br />
gepaart mit lokalen Weinen. Die wunderbare<br />
Aussicht auf den See ist inklusive.<br />
Herumzukommen in und um Lausanne ist<br />
dank des gut ausgebauten öffentlichen<br />
Nahverkehrs problemlos. Eine U-Bahn<br />
verbindet den Süden mit dem Norden<br />
der Stadt und überwindet dabei einige<br />
Höhenmeter, die sonst zu Fuß bestritten<br />
werden müssten, oder man bedient sich des<br />
dichten Netzes aus Bussen und Bustaxis,<br />
die auch spätabends noch zur Verfügung<br />
stehen. Hotelgäste können die öffentlichen<br />
Verkehrsmittel mit der Lausanne Transport<br />
Card kostenlos nutzen. *(fj)<br />
www.MySwitzerland.com/staedte<br />
www.lausanne-tourisme.ch<br />
FOTOS: LUKAS WERLICH
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FOTO: ISTOCKPHOTO.COM/ PEOPLEIMAGES<br />
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REISE<br />
SAN ANTONIO<br />
ES LEBE DIE VIELFALT<br />
Von wegen konservativ, republikanisch<br />
und spießig. Bei einem Besuch der<br />
Demokraten-Hochburg San Antonio<br />
lernt man Texas von seiner liberalen Seite<br />
kennen.<br />
Was für ein Spektakel! Wenn San Antonio<br />
Fiesta feiert, ist an Ruhe nicht zu denken.<br />
Seit 1891 zelebriert die texanische Großstadt<br />
das jährlich im <strong>April</strong> stattfindende<br />
Festival, das einst unter dem Namen<br />
„Schlacht der Blumen“ seinen Ursprung<br />
nahm. Gefeiert werden die siegreichen<br />
Schlachten bei Alamo und San Jacinto,<br />
in denen Texas seine Unabhängigkeit von<br />
Mexiko erlangte. Die Parade der Battle of<br />
Flowers Association, einer Organisation,<br />
der nur Frauen angehören, gehört dabei zu<br />
den Höhepunkten der 10-tägigen Fiesta<br />
San Antonio und ist eine der ältesten und<br />
größten Paraden des Landes. Mit zahlreichen<br />
Paraden, Konzerten, Straßenfesten und<br />
gastronomischen Veranstaltungen lockt<br />
das Event jedes Jahr über drei Millionen<br />
Besucherinnen und Besucher an.<br />
Stadt der Gastronomie<br />
Das Thema Essen wird in San Antonio seit<br />
jeher groß geschrieben. Von der UNESCO<br />
zur „Stadt der Gastronomie“ ernannt, teilt<br />
sich die Südstaatenmetropole den Titel<br />
innerhalb der USA nur mit Tuscon in Arizona.<br />
Über Jahrhunderte haben die kulinarischen<br />
Einflüsse indigener Stämme, von Spaniern,<br />
Mexikanern, Deutschen und anderen<br />
Europäern zu einer einzigartigen Küche<br />
geführt, die in San Antonio allgegenwärtig<br />
ist. Vor allem am River Walk, einer Promenade<br />
entlang der im Zentrum der Stadt liegenden<br />
Kanäle, findet sich ein riesiges Angebot an<br />
Restaurants, die neben Tex-Mex-Gerichten<br />
exzellentes Essen servieren. Ebenfalls in<br />
Downtown befindet sich eben jene zur<br />
Festung ausgebaute Missionsstation The<br />
Alamo, bei deren Verteidigung während<br />
des Texanischen Unabhängigkeitskrieges<br />
1835/36 die mexikanischen Truppen besiegt<br />
wurden. Gemeinsam mit vier weiteren<br />
Missionen gehört The Alamo zu den von der<br />
UNESCO zum Weltkulturerbe erklärten San<br />
Antonio Missions.<br />
FOTO: VISIT SAN ANTONIO<br />
Nervenkitzel<br />
Für Freizeitpark-Fans sollte ein Besuch der<br />
Parks von Sixflag und Seaworld auf dem<br />
Programm stehen, die beide am Rande<br />
der Stadt liegen. Mit Fahrgeschäften und<br />
Achterbahnen wie Great White oder Batman:<br />
The Ride sorgen die Parks für einigen<br />
Nervenkitzel. Batmans kleinen Freunden<br />
kann man dagegen bei einem Besuch der vor<br />
den Toren San Antonios gelegenen Bracken<br />
Cave begegnen. In der Höhle lebt in den<br />
Sommermonaten eine bis zu 20 Millionen<br />
zählende Kolonie von Mexikanischen<br />
Bulldoggfledermäusen, die bei ihrem<br />
allabendlichen Ausflug den Himmel schwarz<br />
verfärben. Das Spektakel kann von Touristen<br />
jedoch nur auf einer von an wenigen Tagen<br />
im Jahr angebotenen Tour miterlebt werden,<br />
die man auf der Website des Bracken Cave<br />
Reserves buchen kann.<br />
Queere Szene<br />
Für schwule Nachtschwärmer lohnt der<br />
Besuch des Straßenblocks zwischen East<br />
Evergreen Street und North Main Avenue, der<br />
mit Regenbogenzebrastreifen als queeres<br />
Ausgehviertel markiert ist. Neben Läden für<br />
Mode und Fetisch-Accessoirs liegt hier mit<br />
dem Pegasus eine gut besuchte Bar, die im<br />
Sommer ihr Publikum mit Open-Air-Dragshows<br />
bei Laune hält. Höhepunkt des Jahres<br />
ist das „Pride Bigger Than Texas“ Festival &<br />
Parade, das <strong>2024</strong> am 29. Juni stattfindet.<br />
Bereits im Vorfeld feiert die Community den<br />
Pride-Monat mit Veranstaltungen wie einer<br />
Night out at the Zoo, Kulturveranstaltungen<br />
und kleineren Festivals. Höhepunkt ist eine<br />
um 21 Uhr beginnende Nachtparade, die<br />
sich an ein ganztägiges, im Crockett Park<br />
stattfindendes Fest anschließt und die<br />
ganze Vielfalt San Antonios feiert. *dax<br />
www.visitsanantonio.com<br />
FOTOS: DIRK BAUMGARTL
Männer. Und Meer.<br />
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Haifa<br />
ISRAEL
REISE<br />
PUERTO RICO<br />
INSEL MIT HERZ<br />
Die zum Territorium der USA gehörende<br />
Insel gilt als eines der LGBTIQ*-<br />
freundlichsten Reiseziele der Karibik.<br />
Nicht ohne Grund: Neben zahlreichen<br />
Bars in der Hauptstadt San Juan feiert<br />
Puerto Rico gleich in mehreren Städten<br />
Pride und setzt mit Regenbogen-<br />
Denkmälern ein deutliches Zeichen<br />
gegen Diskriminierung.<br />
Es ist ein Moment der Stille. Am Ende<br />
seiner „Queer Monuments“-Tour, auf<br />
der Antonio eine Gruppe queerer<br />
Touristen zunächst durch die Altstadt<br />
von San Juan, zum „Regenbogen-Tor“ am<br />
PULSE MEMORIAL<br />
PLAYA MAR CHIQUITA<br />
Hafen sowie zum Regenbogen-Pier im<br />
Stadtteil Cataño geführt hat, macht der<br />
schwule Stadtführer Halt im Parque del<br />
Tercer Milenio. Dort, ganz in der Nähe des<br />
beliebten Strandes Escambrón, steht das<br />
Denkmal für die Opfer des Anschlags auf<br />
Orlandos queeren Latino-Klub Pulse im<br />
Jahr 2016. Insgesamt 23 der 49 Opfer<br />
waren Puerto Ricaner. „Das Denkmal<br />
wurde auf Anregung der damaligen<br />
Bürgermeisterin Carmen Yulín Cruz<br />
Soto nur wenige Wochen nach dem<br />
Anschlag errichtet – als Zeichen gegen<br />
Homophobie und für Gerechtigkeit“, so<br />
Antonio. Mit seiner Firma Wanatourpr hat<br />
TOURGUIDE ANTONIO<br />
FOTOS: DIRK BAUMGARTL<br />
sich der 59-Jährige auf queere Touren<br />
durch Puerto Rico spezialisiert. Ausflüge<br />
zu queeren Stränden vor den Toren San<br />
Juans gehören dabei ebenso dazu wie<br />
Wanderungen durch den nahe gelegenen<br />
Regenwald El Yunque.<br />
Der gebürtige Puerto Ricaner liebt seine<br />
Heimat und ist seit 2018 lizenzierter<br />
Reiseführer. „Die Insel hat unglaublich viel<br />
zu bieten – egal ob Geschichte, Natur oder<br />
kulturelles Erbe. Dank der geringen Größe<br />
kann man auf Puerto Rico alles innerhalb<br />
von drei Autostunden erreichen“, so<br />
Antonio. Vor allem die jüngere Generation<br />
sei – im Gegensatz zur Bevölkerung<br />
anderer karibischer Inseln wie etwa<br />
Jamaika – queeren Menschen gegenüber<br />
sehr aufgeschlossen.<br />
Kultur & Strand<br />
Puerto Ricos Hauptstadt San Juan ist<br />
sowohl das kulturelle wie touristische<br />
Zentrum der Insel. Old San Juan – die auf<br />
einer Landzunge gelegene Altstadt, wird<br />
von einem mächtigen Fort dominiert, das<br />
im 16. Jahrhundert zur Verteidigung der<br />
1508 gegründeten Stadt errichtet wurde<br />
und heute zum UNESCO-Weltkulturerbe<br />
zählt. Die engen Gassen mit ihrem<br />
blauen, einst aus England importierten<br />
Kopfsteinpflaster laden nachgerade dazu<br />
ein, ohne Stadtplan entdeckt zu werden.<br />
Bunte Häuser im Kolonialstil reihen sich<br />
an alte Paläste, Kirchen oder imposante<br />
Bauten wie das Ende des 17. Jahrhunderts<br />
errichtete Karmelitenkloster, das nach<br />
seiner Schließung erst als Bordell und<br />
heute als Luxushotel dient.<br />
FOTO: DISCOVER PUERTO RICO / CHASE WALKER
Im Kontrast zu Old San Juan ist der<br />
ein paar Kilometer östlich gelegene<br />
Stadtteil Condado ein Zentrum für den<br />
Tourismus. Hier findet man zahlreiche<br />
Hotels, Restaurants und Geschäfte. Am<br />
Atlantic Beach, einem breiten Sandstrand,<br />
befinden sich nicht nur Hotels wie<br />
La Concha oder Marriott, sondern auch<br />
das queere Hotel Tryst, dessen Terrasse<br />
am Strand am Wochenende ein beliebter<br />
Treffpunkt der Szene ist. Nicht weit vom<br />
Ocean Park Beach entfernt liegt das<br />
wohl einzige Gay-Resort der Karibik, in<br />
dem auch FKK erlaubt ist: Das Coqui del<br />
Mar ist ein kleines Gästehaus mit zehn<br />
Zimmern, kleinem Pool und Whirlpool,<br />
dessen Besitzer und Angestellte für eine<br />
freundliche Atmosphäre sorgen und<br />
zudem jede Menge Tipps für San Juans<br />
Nachtleben bereithalten. Dazu gehören<br />
etwa der beliebte LGBTIQ*-Nachtklub<br />
Kweens und Bars wie La Esquina de Polo,<br />
El Cojo, Temptation oder SX.<br />
Wilder Westen<br />
Im Gegensatz zu den meisten Karibikstaaten<br />
ist in Puerto Rico die Ehe für alle legal,<br />
auch Adoptionen für gleichgeschlechtliche<br />
Paare sind erlaubt. Als US-Territorium<br />
folgt die Gesetzgebung zum Großteil<br />
den Entscheidungen des Supreme Court.<br />
Zudem verfügt Puerto Rico sowohl über<br />
ein Antidiskriminierungsgesetz und deckt<br />
Transitionen über die Krankenkasse ab.<br />
Zu den Highlights im LGBTIQ*-Kalender<br />
gehört der Anfang Juni stattfindende Pride<br />
in San Juan mit einer Parade vom Parque<br />
del Indio bis zum Parque del Tercer Milenio<br />
und einer anschließenden Party am Strand<br />
von Escambrón. Ebenfalls beliebt ist der<br />
im Südwesten der Insel stattfindende<br />
Orgullo Boquerón. Viele Einheimische<br />
sind der Meinung, dass das Mitte Juni<br />
stattfindende Pride-Wochenende in<br />
dem kleinen Badeort wesentlich wilder<br />
und aufregender ist als in San Juan.<br />
Für queere Urlauber ist Boquerón auf<br />
jeden Fall einen Besuch wert und ein<br />
idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in die<br />
Umgebung. Neben einem kilometerlangen<br />
Strand ist die angrenzende Calle Jose<br />
de Diego mit ihren Bars und Restaurants<br />
der ultimative Treffpunkt am Abend. Hier<br />
gibt es kaum ein Lokal, an dem nicht eine<br />
Regenbogenflagge oder ein -aufkleber<br />
signalisiert, dass LGBTIQ*-Gäste willkommen<br />
sind. Neben einer kleinen Brücke, die<br />
zum Strand führt, steht zudem eine kleine<br />
Stele in Regenbogenfarben.<br />
Unterwegs in Cabo Rojo<br />
Von San Juan nach Boquerón sind es<br />
etwa drei Stunden mit dem Auto. Dank<br />
gut ausgebauter Straßen und Mietwagenstandards<br />
wie in den USA ist das Reisen<br />
auf Puerto Rico völlig unkompliziert. Wer<br />
Zeit hat, sollte statt der Autobahn lieber<br />
die kleinen Küstenstraßen nehmen und<br />
Halt an einigen der schönsten Strände<br />
Puerto Ricos machen. Wer von San Juan<br />
die Nordküste Richtung Westen nimmt,<br />
kann beispielsweise einen Stopp am<br />
inoffiziellen FKK-Strand Boquillas oder<br />
dem sichelförmigen und von Felsen von<br />
der Brandung natürlich geschützten Playa<br />
Mar Chiquita einlegen. Weitere Badeorte<br />
auf dem Weg nach Boquerón und in die<br />
Region Cabo Rojo sind das malerische<br />
Isabela, der Strand von Aguadilla und die<br />
bei Surfern beliebte Küste von Rincon.<br />
Nicht weit von Boquerón gehört die von<br />
weißem Sandstrand gesäumte, ins türkisblaue<br />
Wasser flach abfallende Playa Buyé<br />
zu einem der schönsten Strände der Insel,<br />
den man an Wochenenden allerdings eher<br />
meiden sollte. Wer die Abgeschiedenheit<br />
eines Naturstrandes sucht, findet diese<br />
auf der kleinen Halbinsel Cabo Rojo. Ein<br />
ATLANTIC BEACH<br />
Besuch des unter den beiden Namen<br />
La Playuela bzw. Playa Sucia bekannten,<br />
halbkreisförmigen Strandes lässt sich<br />
außerdem mit einer kurzen Wanderung<br />
zu den steil abfallenden Klippen des Kaps<br />
und dem darauf stehenden Leuchtturm<br />
ideal verbinden. Die Aussicht: Atemberaubend.<br />
*dax<br />
www.discoverpuertorico.com<br />
REISE<br />
FOTO: DISCOVER PUERTO RICO / ROSARIO FERNANDEZ<br />
ALTSTADT VON SAN JUAN
REISE<br />
FOTO: AMAZONGLAMPING.COM<br />
BRASILIEN<br />
Dschungelcamp<br />
Er ist eines der faszinierendsten Ökosysteme<br />
der Erde: Im brasilianischen<br />
Regenwald lässt sich Biodiversität<br />
hautnah erleben. Divers und queer geht<br />
es aber auch in den Bars und Klubs der<br />
Millionenmetropole Manaus zu, deren<br />
einstiger Reichtum noch heute zu<br />
spüren ist.<br />
HERPETOLOGE IGOR<br />
Ein dumpfes Quaken hier, ein helles Zirpen<br />
dort, ab und an ein gellender Schrei. Die<br />
Musik der Nacht im Amazonas-Regenwald<br />
kann je nach Betrachtungsweise wunderschön<br />
oder extrem beängstigend sein. Wer<br />
sich nach Sonnenuntergang in das grüne<br />
Dickicht wagt, sollte seine Begleitung<br />
gut auswählen. Mit dem 27-jährigen Igor,<br />
ausgerüstet mit Gummistiefeln, einer<br />
hellen Stirnlampe und einer Machete,<br />
scheint man auf der sicheren Seite. Seit<br />
fünf Jahren lebt und forscht der schwule<br />
Herpetologe im Amazonasgebiet. Sein<br />
Spezialgebiet: Schlangen und Frösche,<br />
von denen es auf dem 300 Hektar großen<br />
Areal des Amazon Emotions Private<br />
Refuge jede Menge gibt. An die vierzig<br />
Amphibien- und zwanzig Schlangenarten<br />
hat er gemeinsam mit seinem Freund –<br />
auch er Biologe mit dem Schwerpunkt<br />
auf Amphibien – bereits nachgewiesen,<br />
darunter mindestens eine neue Art.<br />
Finanziert wird das Projekt, das Igor mit<br />
seinem Freund in Kooperation mit dem<br />
Amazonian Biodiversity Studies Centre<br />
(CENBAM) durchführt, von Vanessa Marino,<br />
Eigentümerin des Grundstücks und der<br />
darauf befindlichen Lodge. „Man kann nur<br />
schützen, was man kennt“, so Marino, die<br />
vor der Eröffnung über zwanzig Jahre lang<br />
Erfahrungen als Reiseveranstalterin für<br />
Natur- und Abenteuerreisen im Amazonasgebiet<br />
sammelte.<br />
Tukan, Jaguar & Co<br />
Die Nachtexkursion ist sicher eines der<br />
Highlights, die man während seines<br />
Aufenthalts im Dschungel erlebt. Neben<br />
Fröschen sind etliche Insekten wie Nachtfalter,<br />
Käfer und Ameisen unterwegs, kleine<br />
Reptilien wie Geckos oder Eidechsen findet<br />
man dagegen schlafend auf Blättern oder<br />
an Baumstämmen. Mit einer UV-Lampe<br />
macht sich Igor auf die Suche nach im<br />
Dunklen leuchtenden Pilzen, die er schließlich<br />
findet. Aber auch Insekten leuchten<br />
unter seiner Lampe in grellen Farben auf.<br />
Und mit etwas Glück bekommt man kleine<br />
Säugetiere wie Baumratten, Capivaras oder<br />
Gürteltiere zu Gesicht, während man Tapire<br />
oder gar den hier umherstreifenden Jaguar<br />
wohl kaum sehen wird.<br />
Ganz anders präsentiert sich der Regenwald<br />
bei Tag. Schon kurz vor Sonnenaufgang<br />
hört man die Rufe des Tukans, kleine<br />
Schwärme von Gelbbrustaras fliegen von<br />
Baumkrone zu Baumkrone, und was wie<br />
das Rauschen einer fernen Autobahn klingt,<br />
sind die territorialen Rufe einer Horde von<br />
Brüllaffen. Bei einem Dschungel-Trekking<br />
mit einem indigenen Guide und auf<br />
Wunsch in Begleitung von einem Biologen<br />
wie Igor lernt man vor allem die Pflanzenwelt<br />
des hier wachsenden Trockenwaldes<br />
kennen. Palmen, Farne, Lianen, Feigen- und<br />
Rosenholzbäume sind nur einige der
REISE<br />
TEATRO AMAZONAS<br />
FOTOS: DIRK BAUMGARTL<br />
insgesamt 16.000 Baumarten, die man im<br />
Amazonasbecken findet. Während in den<br />
Baumwipfeln Klammer- und Brüllaffen<br />
toben, fliegen zwischen den Baumstämmen<br />
schillernde Schmetterlinge, und auch<br />
winzig kleine grüne Pfeilgiftfrösche findet<br />
Igor dank seiner Erfahrung mühelos.<br />
Ganz privat<br />
Neben den Wanderungen durch den<br />
Regenwald stehen bei einem Aufenthalt im<br />
gut zwei Autostunden nördlich von Manaus<br />
gelegenen Amazon Emotions Private<br />
Refuge auch weitere Aktivitäten auf dem<br />
Programm. Vom Einkauf der Zutaten für<br />
das Abendessen auf einem lokalen Markt<br />
über Wanderungen zu den rund um die<br />
Kleinstadt Presidente Figueiredo gelegenen<br />
Wasserfällen und einem Workshop zum<br />
Kennenlernen des indigenen Kunsthandwerks<br />
bis hin zu einem kulinarischen<br />
Erlebnis mit Produkten aus der Region:<br />
Dass sich das Team der komfortablen<br />
Lodge ganz und gar seinen Gästen widmen<br />
kann, liegt daran, dass hier nur jeweils eine<br />
Gästegruppe beherbergt wird: Man ist<br />
entweder allein, als Paar, Familie oder eine<br />
kleine Gruppe von Freunden mit maximal<br />
acht Personen.<br />
beeindruckenden Theaters gehört ebenso<br />
zum Pflichtprogramm wie das Schlendern<br />
durch die von Gustave Eiffel entworfene<br />
stählerne Markthalle am Ufer des Rio<br />
Negro. Beide Gebäude sind Ausdruck<br />
jenes unermesslichen Reichtums, zu<br />
dem die Stadt und ihre Bewohner in der<br />
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dank<br />
des boomenden Handels mit Kautschuk<br />
kamen und die der Stadt den Titel „Paris<br />
der Tropen“ einbrachten. „Für die Frauen<br />
dieser Zeit war es selbstverständlich, Mode<br />
aus Europa zu tragen. Das Hochzeitskleid<br />
meiner Großmutter, in dem sie 1911<br />
geheiratet hat, wurde damals in Brüssel<br />
gekauft“, erzählt Rui Franco de Sa. Der<br />
66-Jährige ist eine Institution im queeren<br />
Nachtleben von Manaus und Besitzer der<br />
Cabaret Disco sowie der schwulen Sauna<br />
Clube H2O. „Die Szene in Manaus ist groß,<br />
es gibt zahlreiche große und kleinere Bars,<br />
darunter die Discos 443 und Central<br />
Park. Darüber hinaus befindet sich in der<br />
Altstadt von Manaus der älteste queere<br />
SCHWULE BAR IN MANAUS<br />
Klub Brasiliens. Seit 1967 ist der TS Club<br />
bereits fester Bestandteil der Szene“, so<br />
Rui, die Stadt vor allem auch als kulturellen<br />
Schmelztiegel schätzt. „Viele Einwohner<br />
haben portugiesische oder britische<br />
Wurzeln, zudem lebt in der Stadt die<br />
größte japanische Gemeinde außerhalb<br />
von São Paulo, und natürlich spielt die<br />
indigene Bevölkerung der Amazonasregion<br />
eine bedeutende Rolle“, erzählt Rui. Über<br />
das Jahr verteilt sorgen Veranstaltungen<br />
wie der Karneval im Februar, das Amazonas<br />
Food Festival im <strong>März</strong>, das Opernfestival<br />
im <strong>April</strong> und Mai, ein Jazz-Fest im Juli, das<br />
Musikfestival Boi Manaus im Oktober und<br />
nicht zuletzt Silvester für Abwechslung.<br />
Mit Maomoon findet rund um den<br />
Jahreswechsel in und um Manaus ein<br />
mehrtägiges queeres Festival statt –<br />
inklusive Bootsparty und Ausflügen in die<br />
Umgebung. Damit der Dschungel noch<br />
bunter wird. *dax<br />
www.visitbrasil.com<br />
Paris der Tropen<br />
In der Großstadt Manaus steht dagegen<br />
die Kultur im Mittelpunkt. Aushängeschild<br />
der etwa 1,8 Millionen Einwohner zählenden<br />
Metropole ist das Teatro Amazonas,<br />
jenes am Silvestertag 1896 eingeweihte<br />
Opernhaus, das in Deutschland vor allem<br />
durch Werner Herzogs Film „Fitzcarraldo“<br />
(mit Klaus Kinski in der Titelrolle) eine<br />
gewisse Berühmtheit erlangte. Ein Besuch<br />
des mit seiner bunt gekachelten Kuppel<br />
und dem neobarocken Zuschauerraum
REISE<br />
SEYCHELLEN<br />
ABENTEUER & MEER<br />
Die Inselwelt der Seychellen bietet<br />
neben von Palmen bewachsenen Traumstränden<br />
auch jede Menge Natur. Die<br />
Boutique-Kreuzfahrtschiffe von Variety<br />
Cruises sind dank ihrer geringen Größe<br />
dabei ein idealer Ort, die ganze Vielfalt<br />
des Archipels kennenzulernen.<br />
Selten kommt man tropischen Seevögeln<br />
und uralten Riesenschildkröten so nahe wie<br />
auf der kleinen Insel Cousin im Indischen<br />
Ozean. Das zu den Seychellen gehörende<br />
Eiland steht unter besonderem Schutz.<br />
Über 300.000 Seevögel, darunter der<br />
seltene Seychellen-Rohrsänger, Feenseeschwalben,<br />
Tropikvögel und Noddis nutzen<br />
Cousin als Nistplatz und lassen sich auch<br />
von Touristen nicht aus der Ruhe bringen.<br />
Der Besuch auf der<br />
FOTOS: VARIETYCRUISES.COM<br />
Vogelinsel ist nur eines der Highlights, das<br />
man auf den Seychellen erleben kann.<br />
Insgesamt 115 Inseln gehören zu dem<br />
paradiesischen Archipel, der von tropischer<br />
Vegetation, weißen Sandstränden<br />
und Granitfelsen geprägt ist. Der wohl<br />
berühmteste Strand befindet sich auf der<br />
knapp zehn Quadratkilometer großen Insel<br />
La Digue. Regelmäßig schafft es der Anse<br />
Source d’Argent auf die Liste der schönsten<br />
Strände der Erde. Die von Granitfelsen<br />
gerahmten Buchten, die Palmen und<br />
das türkisblaue, warme Wasser sind aber<br />
auch fast zu schön, um wahr zu sein. Die<br />
Begegnung mit Riesenschildkröten gehört<br />
auf den Seychellen dagegen schon beinahe<br />
zum Alltag – bei einem Besuch der Insel<br />
Curieuse kann man sich in einer Aufzuchtstation<br />
über die Lebensweise<br />
der sonderbaren Reptilien informieren.<br />
Und auch für Botaniker haben die Seychellen<br />
ihren Reiz: In dem zum UNESCO-<br />
Weltnaturerbe gehörenden Vallée de Mai<br />
auf der Insel Praslin finden sich Reste eines<br />
prähistorischen Waldes, in dem sich eine<br />
einzigartige Tier- und Pflanzenwelt erhalten<br />
hat – allen voran die Seychellenpalme. Die<br />
Samen der nur auf drei Seychelleninseln<br />
wachsenden „Coco de Mer“ gelten als die<br />
größten im gesamten Pflanzenreich.<br />
Inselhopping mit Stil<br />
Wer die Seychellen in ihrer ganzen<br />
Vielfalt kennenlernen möchte, kann dies<br />
am besten an Bord eines Schiffes. Das<br />
Boutique-Kreuzfahrtschiff Pegasos der<br />
griechischen Reederei Variety Cruises, die<br />
unter anderen auch Routen in der Ägäis,<br />
Westaf<strong>rik</strong>a und rund um Tahiti anbietet,<br />
verfügt über 21 Kabinen und bietet damit<br />
Platz für bis zu 44 Gäste. Seit 1949<br />
ist es das Ziel der in dritter Generation<br />
geführten Reederei, ihren Gästen innerhalb<br />
von sieben Tagen einen tieferen Einblick<br />
in die jeweilige Destination und deren<br />
authentische Kultur, Küche, historische Orte<br />
und Naturwunder zu geben. Und das mit<br />
kleinen Schiffen, die dorthin gelangen, wo<br />
keine großen Kreuzfahrtschiffe hin dürfen.<br />
Zudem setzt Variety Cruises auf Diversität<br />
bei ihren Angestellten und Gästen. Ende<br />
Oktober 2023 fand auf den Seychellen<br />
die erste von Variety Cruises veranstaltete<br />
LGBTIQ*- Kreuzfahrt statt. Im Jahr 2019
REISE<br />
FOTO: DIRK BAUMGARTL<br />
komplett überholt, bieten alle Kabinen auf<br />
der Pegasos große Fenster, ein eigenes Bad<br />
mit Dusche, Klimaanlage, Flachbild-TV und<br />
Safe. Ein großzügiger Loungebereich lädt<br />
zum Entspannen ein, im Restaurant wird<br />
während der Kreuzfahrt überwiegend à la<br />
carte serviert. Auf der Karte stehen dabei<br />
vor allem lokale Spezialitäten wie Fisch<br />
und Meeresfrüchte, aber auch Fleisch und<br />
vegetarische Gerichte. Zusätzlich haben die<br />
Gäste die Möglichkeit, aus unterschiedlichen<br />
Getränkepaketen zu wählen. Neben<br />
den täglichen Landausflügen, die zum<br />
größten Teil bereits im Reisepreis enthalten<br />
sind, setzt die Pegasos immer wieder den<br />
Anker vor Korallenriffen oder Stränden, um<br />
den Gästen die Möglichkeit zu geben, die<br />
bunte Unterwasserwelt der Seychellen<br />
beim Schnorcheln zu erkunden. Dabei sind<br />
Begegnungen mit Meeresschildkröten,<br />
Rochen oder kleinen Riffhaien keine<br />
Seltenheit. Wer lieber im Trockenen bleiben<br />
möchte, entspannt derweil auf dem<br />
Sonnendeck oder gönnt sich einen Cocktail<br />
an der Bar. Für Abwechslung am Abend<br />
sorgen Informationsveranstaltungen über<br />
das Tagesprogramm sowie Livemusik und<br />
Auftritte lokaler Künstler. *dax<br />
www.varietycruises.com<br />
Der Asienspezialist Tischler Reisen hat<br />
neben der 7-tägigen Kreuzfahrt mit<br />
Variety Cruises jede Menge Hotels für ein<br />
entspanntes Vor- und Nachprogramm im<br />
Portfolio und kreiert individuelle Reisepakete<br />
inklusive An- und Abreise.<br />
www.tischler-reisen.de<br />
Ab <strong>März</strong> bei BRUNOS<br />
BERLIN | HAMBURG | KÖLN | MÜNCHEN<br />
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ADVERTORIAL<br />
WAS BIETEN INNOVATIONEN IN<br />
DER HIV-THERAPIE?<br />
ERWARTUNGEN<br />
UND WÜNSCHE<br />
VON HIV-POSITIVEN<br />
MENSCHEN<br />
Früher zielte die HIV-Therapie hauptsächlich<br />
darauf ab, das Virus zu unterdrücken.<br />
Mit den Fortschritten in der medizinischen<br />
Versorgung hat sich der Fokus aber längst<br />
vom reinen Überleben hin zum gesunden<br />
Leben und Älterwerden mit HIV verschoben.<br />
Eine besondere Bedeutung hat dabei<br />
inzwischen die Verbesserung der<br />
Lebensqualität jedes Einzelnen. Um ein<br />
langes, zufriedenes und gesundes Leben<br />
zu führen, ist für HIV-positive Menschen<br />
nicht nur das Wissen um die eigenen, ganz<br />
individuellen Bedürfnisse besonders wichtig.<br />
So empfiehlt es sich für sie auch einmal<br />
zu hinterfragen, ob bestimmte Aspekte<br />
im Leben mit HIV als Herausforderung<br />
empfunden werden oder wie zufrieden sie<br />
mit der aktuellen Therapie sind.<br />
WELCHE HERAUSFORDERUNGEN<br />
KÖNNEN MIT DER HIV-THERAPIE<br />
VERBUNDEN SEIN?<br />
Mittlerweile gibt es groß angelegte Studien,<br />
welche die Erfahrungen und Wünsche von<br />
HIV-positiven Menschen beleuchten. In der<br />
„Positive Perspektiven 2“ Studie wurden<br />
beispielsweise weltweit 2.389 HIV-positive<br />
Menschen befragt.<br />
Dabei wurde unter anderem auch gefragt,<br />
mit welchen Herausforderungen Menschen<br />
mit HIV sich in ihrem Alltag konfrontiert<br />
sehen. Unter den 120 Befragten in<br />
Deutschland fühlt sich die Mehrheit<br />
beispielsweise durch die Einnahme der<br />
Medikamente täglich an die eigene HIV-<br />
Infektion erinnert und knapp die Hälfte<br />
verstecken ihre Medikamente 1 sogar, auch<br />
weil sie Angst von einem ungewollten<br />
HIV-Outing haben.<br />
DIE PERSÖNLICHEN BEDÜRFNISSE<br />
KENNEN<br />
Neben der einzigartigen Persönlichkeit<br />
hat jeder Mensch auch ganz individuelle<br />
Bedürfnisse, was die Gestaltung des<br />
eigenen Lebens betrifft. Für Menschen<br />
mit HIV ist es vor allem im Hinblick auf<br />
die HIV-Therapie wichtig, dass sie diese<br />
gut kennen: Denn je mehr man sich seiner<br />
eigenen Bedürfnisse bewusst ist, desto<br />
klarer wird man sich auch, ob die aktuelle<br />
HIV-Therapie diese überhaupt noch erfüllt.<br />
Ebenso wie viele andere Dinge im Leben<br />
können Bedürfnisse sich aber auch mit<br />
der Zeit verändern. Dies geschieht meist<br />
nicht über Nacht, sondern schrittweise<br />
und daher oft unbemerkt – das macht ein<br />
regelmäßiges Überprüfen so wichtig.<br />
WAS BIETEN INNOVATIONEN IN DER<br />
HIV-THERAPIE?<br />
Die Mehrheit der Menschen mit HIV ist der<br />
Überzeugung, dass sie von Innovationen in<br />
der Behandlung profitieren können. 2 Wenn<br />
beispielsweise die Einnahme der Tabletten<br />
täglich an die HIV-Infektion erinnert und<br />
man das als belastend empfindet, dann<br />
muss man das nicht einfach hinnehmen.<br />
Die Ergebnisse der „Positive Perspektiven 2“<br />
Studie zeigen beispielsweise, dass fast<br />
die Hälfte der Befragten offen für eine<br />
HIV-Therapie ist, die nicht täglich eingenommen<br />
werden muss. 2<br />
Knapp zwei Drittel der befragten Menschen<br />
mit HIV gaben sogar an, dass sie bereit<br />
wären, ein HIV-Therapie mit weniger<br />
Wirkstoffen bei gleicher Wirksamkeit<br />
einzunehmen. 2<br />
HIV ZU EINEM KLEINEREN TEIL IM<br />
LEBEN MACHEN<br />
Um eine hohe Lebensqualität zu erhalten,<br />
ist es also wichtig, dass Menschen mit HIV<br />
ihre eigenen Bedürfnisse kennen und diese<br />
vor allem auch ihren Ärzt*innen gegenüber<br />
äußern. Wenn die aktuelle HIV-Therapie<br />
diese Bedürfnisse nicht erfüllt, kann ein<br />
offenes Gespräch sehr weiterhelfen.<br />
Dank des medizinischen Fortschritts<br />
gibt es für die Vielfalt an persönlichen<br />
Wünschen und Erwartungen auch jeweils<br />
eine geeignete Therapie. Wenn man diese<br />
gemeinsam mit seinem/r Ärzt*in für<br />
sich findet, kann HIV dadurch zu einem<br />
kleineren Teil im eigenen Leben werden.<br />
Quellen:<br />
1<br />
Wigger A et al., Deutsch-Österreichischer<br />
Aids-Kongress 2021. Poster 46763.<br />
2<br />
Wigger A et al., 15. Kongress für Infektionskrankheiten<br />
und Tropenmedizin 2021. Poster P-037.<br />
NP-DE-HVU-ADVR-220004<br />
Weitere Infos sowie persönliche Geschichten zum Leben mit HIV findest du unter<br />
www.livlife.de
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