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DER BIEBRICHER, Nr. 312, November 2017

Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich

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Großer Theaterspaß bei „Nichts als Kuddelmuddel“<br />

Was haben ein kaputter Reißverschluss,<br />

die Firma „Zack und Sauber“,<br />

ein schief hängendes Bild,<br />

ein Eimer kochendes Wasser und<br />

ein ständig abfallender Theater-<br />

Schnurrbart miteinander zu tun?<br />

Sie alle sind entscheidende Bestandteile<br />

der Komödie „Nichts<br />

als Kuddelmuddel“, verfasst von<br />

Jürgen Hörner, die das Kolping-<br />

Theater Biebrich im 30. Jahr<br />

seines Bestehens auf die Bühne<br />

brachte.<br />

ANJA BAUMGART-PIETSCH<br />

Wie immer, wird da einiges verwechselt,<br />

einiges gerät ins Wanken<br />

und einige Mitwirkende werden<br />

in den schieren Wahnsinn<br />

getrieben. Das Publikum sieht<br />

„Theater im Theater“: Denn es<br />

wird zunächst Zeuge einer Generalprobe,<br />

bei der schief geht,<br />

was nur schief gehen kann. Eine<br />

Theatergruppe probt ein reichlich<br />

schräges Stück rund um die<br />

Wahrsagerin „Madame Kassandra“,<br />

die zum einen eine Putzhilfe<br />

eingestellt hat, mit der sie<br />

nicht so ganz zufrieden ist. Zum<br />

anderen wagt sie aber auch einen<br />

Blick in ihre Kristallkugel,<br />

der indes öfter gestört wird: Ein<br />

Fensterputzer taucht auf, dann<br />

noch – oh Wunder! – der Mann<br />

von der Telekom. Der hat einen<br />

Flachmann dabei, dem er reichlich<br />

zuspricht.<br />

Worum geht es eigentlich sonst<br />

noch? Das ist fast egal, denn viel<br />

wichtiger ist die Gruppendynamik<br />

unter den Schauspielern. Der<br />

„Fensterputzer“ ist gleichzeitig<br />

Regisseur der Truppe, eine Art<br />

„Spielertrainer“, der verzweifelt<br />

versucht, sowohl seine Rolle<br />

zu spielen als auch die Kollegen<br />

im Griff zu behalten. Nebenbei<br />

gräbt er aber auch noch<br />

eine hübsche Schauspielerin an.<br />

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18 <strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / NOVEMBER <strong>2017</strong><br />

Der „Telekom-Techniker Werner Buchfink“ (Stefan Monschauer) und „Madame Kassandra“ (Christine<br />

Behnert) – die Laienschauspieler der Kolpingfamilie Biebrich liefen bei ihrem diesjährigen Theaterstück<br />

wieder zur Höchstform auf.<br />

Nicht gerade hilfreich ist, dass<br />

die „Madame Kassandra“ seine<br />

eigene Ehefrau ist, die das Techtelmechtel<br />

natürlich mitkriegt.<br />

Dann tappt noch ein phlegmatischer<br />

Bühnenhandwerker durchs<br />

Bild und stiftet Chaos bei den<br />

Requisiten. Den Text kann auch<br />

niemand richtig, und die Kostüme<br />

werden verwechselt. Zum Schluss<br />

löst sich sogar das Bühnenbild ein<br />

bisschen auf: Nicht nur die Generalprobe,<br />

sondern auch die Premiere<br />

sind gründlich in die Hose<br />

gegangen. Zum großen Amüsement<br />

des Publikums, denn das<br />

hat bald heraus, wer welche skurrile<br />

Schrulle pflegt und wer mit<br />

wem hinter der Bühne was hat.<br />

Das siebenköpfige Ensemble<br />

tobt mit großer Spiellust über die<br />

Bühne. Herrlich wieder Christine<br />

Behnert als „Madame Kassandra“,<br />

die in hellblau mit Turban,<br />

Leuchtkugel und Merkel-Raute<br />

die Esoteriktante gibt. Ihr zur Seite<br />

Putzhilfe Gitti – schön zickig<br />

Marie-Hélène Hohmann. Den<br />

versoffenen Telekom-Techniker<br />

„Werner Buchfink“, der seine<br />

Spickzettel überall hat, gibt Stefan<br />

Monschauer, seine Frau, die<br />

nicht gerade schnell von Kapee<br />

ist, spielt Birgit Schaaf. Den<br />

überforderten Regisseur alias<br />

bauernschlauen Fensterputzer<br />

verkörpert Bernhard Schaaf, verpeilt<br />

schlurft Matthias Ochmann<br />

als Bühnentechniker „Helge“<br />

durchs Bild. Souffleuse Lilli alias<br />

Anna Wiendlocha hat den<br />

unbequemen Job, den zweiten<br />

Teil komplett unter dem Tisch zu<br />

verbringen: Das tut dem Rücken<br />

sicherlich nicht gut.<br />

Applaus und Blumensträuße belohnten<br />

das Engagement der<br />

Schauspieler, die sich wie immer<br />

zwei gute Zwecke ausgesucht<br />

hatten, für die sie spielten: Zum<br />

einen war es die Initiative „Kinder<br />

unserer Welt“, die eine Geburtsund<br />

Kinderklinik in Äthiopien aufbaut.<br />

Zum anderen die Wiesbadener<br />

„Initiative Wunschtraum“,<br />

die kranken Kindern oder solchen<br />

aus armen Familien Wünsche erfüllt.<br />

Noretta Labriola berichtete<br />

von einigen Familien, denen der<br />

Verein schon helfen konnte, zum<br />

Beispiel der 18-jährigen Jasmin,<br />

die an Krebs erkrankt war und<br />

ihre Geschwister und Freundinnen,<br />

die ihr während der Behandlung<br />

beistanden, zum Dank ins<br />

Theater einladen wollte. Diesen<br />

Theaterbesuch machte die „Initiative<br />

Wunschtraum“ möglich.<br />

(art)

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