Land Rover ONELIFE 32 - DE
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LUXURY YACHTS<br />
AMERICA’S CUP<br />
Selbst während des eigentlichen<br />
Rennens blieb die Technologie<br />
nicht stehen – neue Entwicklungen<br />
hielten Sir Ben Ainslie und<br />
seine Crew auf Trab. Sobald der<br />
Bootstyp für den 36. America’s<br />
Cup im nächsten Jahr feststeht,<br />
werden sie diese Innovationen<br />
in die Praxis umsetzen.<br />
FOTOS: GETTY IMAGES<br />
Letztendlich wurde die <strong>Land</strong> <strong>Rover</strong> BAR Crew von einem<br />
würdigen Gegner geschlagen: Das Emirates Team New<br />
Zealand ist das älteste Team in der gegenwärtigen America’s<br />
Cup Serie. Die Neuseeländer hatten das Design der<br />
„fliegenden Katamarane“ praktisch entwickelt. Beim diesjährigen<br />
Cup in Bermuda stimmte einfach alles, und die Kiwis<br />
holten sich die Trophäe zum dritten Mal innerhalb von<br />
22 Jahren. Trotzdem – ein schwacher Trost für Ben Ainslie,<br />
Skipper der britischen Yacht und erfolgreichster Olympia-<br />
Segler aller Zeiten. Ihn traf die Niederlage hart.<br />
Ainslies Ziel war es, den America’s Cup wieder nach<br />
Großbritannien zu holen – zum ersten Mal seit jenem denkwürdigen<br />
Rennen vor 166 Jahren, als das britische Team ihn<br />
an einen amerikanischen Konkurrenten verlor – vor den Augen<br />
von Königin Victoria beim Rennen um die Isle of Wight.<br />
Die Schlappe sollte endlich wettgemacht werden, und zwar<br />
im ersten Anlauf für Ainslie und seine Crew.<br />
LANGFRISTIGE STRATEGIE<br />
Laut Ainslie gab es mehrere Gründe, warum das Ziel nicht<br />
erreicht wurde: „Wir wollten nicht nur ein siegreiches Team<br />
für den Americas’s Cup aufbauen, sondern gleichzeitig ein<br />
nachhaltiges, langfristiges Unternehmen.“ Die Segelcrew<br />
und das Designteam mussten zusammengestellt<br />
werden, und darüber hinaus gründeten<br />
Ainslie und seine Mitarbeiter den<br />
„ ES WAR<br />
„1851 Trust“ (eine gemeinnützige Stiftung,<br />
offiziell mit <strong>Land</strong> <strong>Rover</strong> BAR verbun-<br />
ÄUSSERST HART.<br />
den), bauten ihren klimaneutralen Standort<br />
in Portsmouth auf und etablierten die<br />
DAS TEAM<br />
<strong>Land</strong> <strong>Rover</strong> BAR Academy. Letztere Einrichtung<br />
hatte das Ziel, Nachwuchssegler<br />
REAGIERTE<br />
für die America’s Cup Rennen der Zukunft<br />
EINFACH<br />
auszubilden. Der Erfolg ließ nicht lange<br />
GROSSARTIG.“ auf sich warten: Die Junioren-Crew schlug<br />
das neuseeländische Team beim Kampf<br />
SIR BEN AINSLIE<br />
um den Red Bull Youth America’s Cup.<br />
War allzu viel ungesund? Ainslie verneint.<br />
„Ich stehe zu meinen Entscheidungen.<br />
Sie haben uns zu einer soliden und nachhaltigen Basis<br />
für die Zukunft verholfen. Die Herausforderungen waren<br />
groß, aber jeder ist stolz auf das, was wir geschafft haben.“<br />
TESTEN, TESTEN UND NOCHMAL TESTEN<br />
Die Geschichte des America’s Cup hat bewiesen, dass es<br />
beim Sieg in erster Linie auf die Schnelligkeit der Boote<br />
ankommt. Beim diesjährigen Rennen war das Design der<br />
Yachten mehr oder weniger einheitlich, mit identischen<br />
Rümpfen, Auslegern und Flügeln. Trotzdem gab es noch<br />
genügend Entwicklungspotenzial. Das traf vor allem auf die<br />
Schwerter und Ruder zu – die so genannten Foils. Die Foils<br />
sind für den Auftrieb verantwortlich, der unter Wasser<br />
entsteht und den Katamaran praktisch „fliegen“ lässt –<br />
Spitzentechnologie pur.<br />
Das für Forschung und Entwicklung zuständige Team<br />
von <strong>Land</strong> <strong>Rover</strong> BAR stand ständig unter Zeitdruck, um mit<br />
Konkurrenten gleichzuziehen, die schon Erfahrung mit fliegenden<br />
Katamaranen hatten. Im letzten Sommer erlitt es einen<br />
schweren Schlag, als mehrere Foils im Test versagten.<br />
„Das war eine absolut kritische Phase. Wir mussten schnell<br />
handeln“, erklärt Ainslie. „Wir lagen buchstäblich auf dem<br />
Trockenen und mussten das Design der Schwerter überdenken,<br />
sowohl von der Strukturfestigkeit als auch von der<br />
Form her. Im Endeffekt war unser Design dieser wichtigen<br />
Bootsteile im Vergleich zu dem unserer Konkurrenten zu<br />
konservativ und warf uns im Rennen zurück.“<br />
Als <strong>Land</strong> <strong>Rover</strong> BAR im Frühling 2017 zum ersten Mal auf<br />
seine Gegner traf, wurden seine Mängel – vor allem was<br />
die Geschwindigkeit anbetraf – rasch ersichtlich. In vorigen<br />
America’s Cup Rennen war es meistens möglich gewesen,<br />
solche Fehler relativ schnell zu beheben. Aber diesmal<br />
nicht: Als sich die Teams im Juni in Bermuda versammelten,<br />
war die Zeit für größere Änderungen zu knapp. Die<br />
hoch komplexen Foils benötigen mindestens drei Monate<br />
Bauzeit; die leichten Hydrofoils des britischen Teams trafen<br />
erst eine Woche vor Rennbeginn ein, und die Ruder konnten<br />
erst am Tag des ersten Rennens eingebaut werden –<br />
selbst für einen Top-Skipper wie Sir Ben Ainslie war die Situation<br />
prekär.<br />
INNERE STÄRKE<br />
Im Endeffekt bezeichnete Ainslie die Erfahrung für sich und<br />
sein gesamtes Team als schmerzhaft, aber auch als wertvoll:<br />
„Es war äußerst hart. Wir merkten, dass wir immer weiter zurückfielen<br />
und dass uns die Zeit davonlief. Wichtig war, die<br />
Leute bei der Stange zu halten und sie davon zu überzeugen,<br />
dass es beim nächsten Mal besser klappen würde. Ich<br />
bin stolz auf ihre Reaktion, als ihnen bewusst wurde, wie viel<br />
Arbeit ihnen bevorstand, um die Struktur des Bootes zu ändern.<br />
Das Team reagierte einfach großartig.“<br />
Ainslie lobt die innere Stärke des Teams und erklärt, wie<br />
er alle zusammengehalten hat: „Niemand hat etwas beschönigt.<br />
Wir waren alle ehrlich miteinander. Wir wussten, wo<br />
die Probleme lagen, wir wussten, was wir wollten und wie<br />
wir dorthin kamen. Die Teamleiter – ich selbst und vor allem<br />
Jono Macbeth – unterstützten die Mannschaft nach Kräften,<br />
und nach und nach konnten wir Verbesserungen sehen. Das<br />
<strong>Land</strong>team legte jeden Tag Schichten von 16 bis 18 Stunden<br />
hin, aber alle blieben motiviert. Denn sie sahen, wie die<br />
Jungs auf dem Boot täglich schneller wurden. Man muss<br />
den Leuten den Weg zeigen, und dann auch ihre Erfolge<br />
hervorheben. Darauf haben wir uns konzentriert.“<br />
EINE BEWÄHRTE PARTNERSCHAFT<br />
Zum Glück konnten sich Ainslie und sein Team hundertprozentig<br />
auf ihre Partnerschaft mit <strong>Land</strong> <strong>Rover</strong> verlassen. Die<br />
Firma unterstützte das BAR-Projekt sowohl als Sponsor als<br />
auch als Innovationspartner. So wurden die komplexen<br />
Steuerräder mit integriertem Drehgriff gemeinsam von Ainslie<br />
und <strong>Land</strong> <strong>Rover</strong>-Ingenieuren entwickelt, um die „Flughöhe“<br />
des Katamarans zu kontrollieren. Die Ingenieure optimierten<br />
ebenfalls die „Human-Machine Interface“ für die<br />
Crew-Mitglieder. Die BAR-Partnerschaft hat sich als fantastischer<br />
Lern- und Entwicklungsprozess für alle Beteiligten erwiesen,<br />
und weitere gemeinsame Projekte werden folgen.<br />
„Ohne <strong>Land</strong> <strong>Rover</strong>s Unterstützung wäre unsere Leistungsstärke<br />
wesentlich geringer gewesen“, meint Ainslie.<br />
Und Mark Cameron, der bei <strong>Land</strong> <strong>Rover</strong> für globale Markenbildung<br />
zuständig ist, fügt hinzu: „Wir sind uns einig in<br />
unserem Bemühen, den 36. America’s Cup zu gewinnen.<br />
<strong>Land</strong> <strong>Rover</strong> und Sir Ben und sein Team werden auf der Erfahrung<br />
der ersten zwei Jahre aufbauen, um die älteste internationale<br />
Sportstrophäe wieder nach Großbritannien zu holen.“<br />
Sir Ben selbst ist dafür bekannt, dass er nie aufgibt und<br />
es immer wieder versucht, bis er schließlich gewinnt. Zweifellos<br />
wird er sich auch jetzt wieder von einem seiner Lieblingszitate<br />
leiten lassen, das von Sir Winston Churchill<br />
stammt: „Erfolg ist nicht endgültig, Misserfolg ist nicht fatal;<br />
was zählt, ist der Mut weiterzumachen.“<br />
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