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WirtschaftsKRAFT 2016

„WirtschaftsKraft“: Die Kraft der Region im Hochglanzformat. Die Leistungsfähigkeit des Standortes Nordschwarzwald in gedruckter und digitaler Form dargestellt. - Was kleine, mittlere und große Unternehmen leisten, die in der Region Nordschwarzwald aktiv sind, wird nicht selten weltweit abgerufen. Die innovativen und qualitativen Produkte sowie die Menschen, die sie mit großer Begeisterung herstellen haben international einen exzellenten Ruf. „Made in Black Forest“ ist längst zu einem wertvollen Prädikat geworden.

„WirtschaftsKraft“: Die Kraft der Region im Hochglanzformat. Die Leistungsfähigkeit des Standortes Nordschwarzwald in gedruckter und digitaler Form dargestellt. - Was kleine, mittlere und große Unternehmen leisten, die in der Region Nordschwarzwald aktiv sind, wird nicht selten weltweit abgerufen. Die innovativen und qualitativen Produkte sowie die Menschen, die sie mit großer Begeisterung herstellen haben international einen exzellenten Ruf. „Made in Black Forest“ ist längst zu einem wertvollen Prädikat geworden.

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Die handwerkliche Qualität<br />

muss stimmen<br />

Kummer-Geschäftsführer wollen mit Kunst die<br />

Gefühlswelt der Mitarbeiter positiv beeinflussen<br />

Von Gerd Lache<br />

Corporate Collections ist kein neumodischer<br />

Begriff. Schon Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts entstand die<br />

Idee, Kunst in Unternehmen einzubinden.<br />

Die Ziele sind vielfältig:<br />

als Darstellung der Firmenphilosophie,<br />

um Botschaften zu vermitteln,<br />

als Marketinginstrument, als Geldanlage<br />

(Stichwort: Wand-Aktie) und<br />

nicht zuletzt um Kunden ein beeindruckendes<br />

Ambiente zu bieten. Der<br />

Chemiekonzern Bayer brachte bereits<br />

1912 diesen Trend aus den USA<br />

nach Deutschland. Seither sind es<br />

nicht nur die Großen und Bekannten<br />

der Wirtschaft – vom Automobilhersteller<br />

über den Versicherungskonzern<br />

bis hin zum international<br />

agierenden Bankhaus –, die<br />

sich als Mäzene betätigen, die beeindruckende<br />

Sammlungen anhäufen<br />

und Kunst in all ihren Facetten<br />

fördern.<br />

Bei der Firma Kummer in Ötisheim<br />

(Enzkreis) mit insgesamt rund 250<br />

Beschäftigten hängen, stehen und<br />

liegen mehr als 100 Exponate –<br />

nicht nur repräsentativ für Besucher<br />

in den Empfangsräumen, sondern<br />

auf Fluren, in der Produktion sowie<br />

auf Dächern und auf dem Gelände<br />

des Betriebs. Das Unternehmen ist<br />

Komplettanbieter von Werkzeug-,<br />

Stanz-, Kunststoff- und Montagetechnik.<br />

Die Kunden: namhafte<br />

Firmen der Elektro-, Automobilund<br />

Luftfahrtindustrie.<br />

Wolfgang und Jens Hofmann, geschäftsführende<br />

Gesellschafter der<br />

Kummer GmbH & Co. KG., wollen<br />

sich trotz ihres ungewöhnlich<br />

hohen musealen Engagements nicht<br />

in den Trend der Konzerne einreihen.<br />

Sie finden schlicht Gefallen an<br />

handwerklich gut gemachter Kunst,<br />

sie bevorzugen Künstler ihrer Region<br />

und sie wollen ihren Beschäftigten<br />

ein Umfeld bieten, das mehr<br />

darstellt als einen schlichten Arbeitsplatz.<br />

Im Interview erzählt der<br />

Senior des Unternehmens, Wolfgang<br />

Hofmann, wie er – und später<br />

sein Sohn Jens – zur Kunstbegeisterung<br />

kam und warum er den<br />

Pforzheimer René Dantes für einen<br />

hochbegabten Künstler hält.<br />

<strong>WirtschaftsKRAFT</strong>: Herr Kummer,<br />

Kunst im Unternehmen – was bedeutet<br />

das für Sie und wie kamen<br />

Sie dazu?<br />

Wolfgang Hofmann: Ich habe vor<br />

längerer Zeit einen Kunden besucht<br />

und musste im Empfangsraum warten.<br />

Dort hingen zahlreiche Produkt-Bilder<br />

an der Wand. Das sah<br />

blöd aus, das hatte einfach nichts.<br />

Dann erinnerte ich mich, dass es in<br />

unserem Unternehmen nicht anders<br />

aussah. Noch am selben Tag nahm<br />

ich nach der Rückkehr alles von den<br />

Wänden. Meine Vorstellung war:<br />

Wenn wieder etwas aufgehängt<br />

wird, dann sollte es richtige Kunst<br />

sein. Und so ging es los. Später hat<br />

sich mein Sohn, der seit 1996 als<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

im Unternehmen tätig ist und seit<br />

2008 das operative Geschäft alleine<br />

macht, von meiner Begeisterung<br />

anstecken lassen.<br />

<strong>WirtschaftsKRAFT</strong>: Was verstehen<br />

Sie unter richtiger Kunst?<br />

„Die Firma<br />

Kummer in Ötisheim<br />

steht für Präzision und<br />

Innovation. Auch für mich als<br />

Künstler ist es ein Bestreben,<br />

bildhauerische Gedanken in<br />

einem Höchstmaß an Qualität<br />

umzusetzen.“<br />

René Dantes<br />

Hofmann: Im Vordergrund steht: Es<br />

muss uns gefallen. Oder der Künstler<br />

als Mensch ist interessant. Diese<br />

beiden Kriterien sind uns wichtig.<br />

Außerdem muss die handwerkliche<br />

Qualität stimmen. Kummer stellt<br />

Qualität her. Und das muss auch die<br />

Kunst ausweisen. Sie ist handwerkliches<br />

Können.<br />

<strong>WirtschaftsKRAFT</strong>: Was für Exponate<br />

haben Sie im Unternehmen?<br />

Hofmann: Als ich begonnen habe,<br />

mich mit Kunst zu beschäftigen, da<br />

ging es vor allem um Bilder und<br />

Grafiken, die wir aufgehängt haben.<br />

Regionale Künstler erhielten den<br />

Vorzug. Irgendwann ging es dann<br />

weg von der Wand, ich interessierte<br />

mich auch für Plastiken und lernte<br />

Künstler wie René Dantes kennen.<br />

<strong>WirtschaftsKRAFT</strong>: Was ist das<br />

Besondere an Dantes?<br />

Hofmann: Er ist hervorragend kreativ.<br />

Er hat alle Qualitäten. Bei vielen<br />

Künstlern, die uns nicht gefallen,<br />

ist das Handwerkliche nicht in<br />

Ordnung. Wir sind keine Kunstverständigen,<br />

wir sind keine Historiker,<br />

wir sind ganz normale Leute und<br />

haben Gefallen an der Kunst gefunden,<br />

aber nur an einer Kunst, die in<br />

ihrer Qualität aussagefähig ist. Und<br />

genau dafür steht René Dantes. Wir<br />

haben ein Büchlein drucken lassen,<br />

dort steht unter anderem über seine<br />

Werke: ‚Diese Schönheit entsteht<br />

durch die pedantische Genauigkeit,<br />

mit der René Dantes seine Kunstwerke<br />

erschafft. Auf den Millimeter<br />

genau stimmen hier die Radien, Linien<br />

und Formen. Fast möchte man<br />

sagen, es ist Formenbau in seiner<br />

schönsten Ausprägung‘.<br />

<strong>WirtschaftsKRAFT</strong>: Wie viele Exponate<br />

haben Sie inzwischen erworben?<br />

Hofmann: Das kann ich nicht sagen.<br />

Von Drucken bis zu Großplastiken<br />

KUNST IN UNTERNEHMEN<br />

<strong>WirtschaftsKRAFT</strong> 43

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