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Facetten November 2017

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Tagespflege am Holzmarkt<br />

lation im Miteinander vorgebeugt oder begegnet<br />

werden.<br />

Im Anschluss an jeden Vortrag nutzten die<br />

Zuhörenden die Zeit für Fragen und Anmerkungen.<br />

Insbesondere zum Thema „Demenz<br />

und Migration“ stellten sie viele Fragen zur<br />

Integration von alten Menschen mit Migrationsgeschichte<br />

in Einrichtungen der Altenpflege.<br />

Es wurde deutlich, wie wichtig für<br />

Pflegende in diesem Bereich das Wissen um<br />

Religionen und Kulturen und deren Werte,<br />

Sitten und Bräuche sind. Auch ist es notwendig,<br />

die Biografie des Pflegebedürftigen zu<br />

kennen, damit sich Menschen mit Migrationsgeschichte<br />

wohl- und ernst genommen<br />

fühlen können. Kultursensible Pflege meint<br />

auch, dass es um Integration sowohl von<br />

Pflegebedürftigen als auch von Pflegenden<br />

mit unterschiedlichsten kulturellen Wurzeln<br />

in der Altenpflege geht.<br />

Um Integration ging es auch in dem Vortrag<br />

zur „Stadt des langen Lebens“. Unsere Gesellschaft<br />

wird immer älter. Sind wir in den Städten<br />

und Gemeinden darauf eingerichtet? Wie<br />

können Kommunen alten- bzw. auch demenzfreundlicher<br />

werden? Eine Maßnahme könnte<br />

die Demenz-Sensibilisierung und Schulung<br />

sein von MitarbeiterInnen in Geschäften,<br />

Banken, Ämtern, Arztpraxen oder Kirchen.<br />

In den Workshops wurde vertiefend an den<br />

Themen gearbeitet. Im Workshop „Humor in<br />

der Pflege“ gab es auch viel zu lachen. Mit<br />

Humor lässt sich manche Situation leichtern<br />

meistern, und gemeinsam lachen verbindet.<br />

Abschließend gab Erich Schützendorf<br />

(ehem. Fachbereichsleiter für Fragen des<br />

Älter werdens, VHS Viersen) den Zuhörenden<br />

anhand einiger Beispiele aus Begegnungen<br />

mit Menschen mit Demenz die provokant anmutende<br />

Frage mit auf den Weg „Wer ist eigentlich<br />

normal – Der Mensch mit oder ohne<br />

Demenz?“ Warum sollte ein Demenzkranker<br />

nicht seine Schuhe mit einer Scheibe Wurst<br />

wienern, wenn er der Meinung ist, er tue dies<br />

mit einem geeigneten Lappen? Müssen wir<br />

da korrigierend eingreifen, oder tun wir das,<br />

weil es unseren Maßstäben von ,richtig’ nicht<br />

entspricht? Können wir nicht öfter gewähren<br />

lassen, um die Würde und das Selbstbewusstsein<br />

des Erkrankten zu erhalten?<br />

Der Arbeitskreis Tagespflege Region Kassel<br />

freut sich über die sehr positive Resonanz<br />

und schon jetzt auf die nächsten und damit<br />

7. Kasseler Tagespflege-Tage im Jahr 2020!<br />

Gunda Hoßbach<br />

(Leitung Tagespflege am Holzmarkt)<br />

Erich Schützendorf während seines Vortrages „Wer ist eigentlich normal?“<br />

<strong>November</strong> <strong>2017</strong> | <strong>Facetten</strong> 33 7

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