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der urlaub, Heft 2/2017

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<strong>der</strong> <strong>urlaub</strong><br />

MENSCHEN. REISEN. GESCHICHTEN.<br />

Nr. 2 | <strong>2017</strong><br />

3 EURO<br />

ENTDECKERLUST<br />

Tauchen in Ägypten, Golf spielen auf Mauritius, Wan<strong>der</strong>n in Bayern,<br />

Wellness in Tschechien, mit dem Motorrad durch Nordamerika –<br />

ab geht’s in den Aktiv<strong>urlaub</strong>!<br />

SAMANÁ<br />

Den Walen beim<br />

Tanzen zusehen<br />

NUR MIT MIR<br />

Über den Zauber des<br />

Alleinreisens<br />

KREUZFAHRTEN<br />

Das große ABC<br />

<strong>der</strong> Schiffsreisen


EDITORIAL<br />

LIEBE LESERINNEN UND LESER,<br />

manchmal braucht man im Urlaub nichts weiter als ein schönes Zimmer,<br />

ein Buch und Ruhe. Manchmal braucht man aber auch genau das<br />

Gegenteil: Action. Bewegung. Was Neues. Und Aufregendes. Kurz: einen<br />

Aktiv<strong>urlaub</strong>. Und wie es <strong>der</strong> Zufall so will, hätten wir da einige Vorschläge<br />

für Sie. Tauchen in Ägypten zum Beispiel. Golf spielen auf Mauritius o<strong>der</strong><br />

in Thailand. Wale beobachten auf Samaná. Wan<strong>der</strong>n in den bayerischen<br />

Bergen. Drei grandiose Motorradtouren durch Nordamerika.<br />

O<strong>der</strong> – für alle, die es dann doch gern ein bisschen beschaulicher hätten –<br />

Wellness<strong>urlaub</strong> in Tschechien. Sie müssen nur noch wählen. Los geht’s ...<br />

Viel Spaß beim Entdecken!<br />

Nina Grygoriew<br />

FÜR UNS VERREIST<br />

FOTOS: FRANZISKA KAUSCH; PRIVAT; TITEL: PLAINPICTURE<br />

SABINE HOFFMANN<br />

war schon mehrmals in<br />

Prag und kann nicht genug<br />

bekommen von böhmischen<br />

Knödeln. Ihr Mann möchte,<br />

dass sie die auch mal zu<br />

Hause macht. Das wird wahrscheinlich<br />

nichts, aber dafür<br />

hat Hoffmann tolle Tipps aus<br />

Prag mitgebracht.<br />

NELE-MARIE BRÜDGAM<br />

trägt beim Abschlag nicht<br />

zufällig eine Mütze mit Manta-Symbol:<br />

Sie ist begeisterte<br />

Golferin UND Taucherin<br />

Beide Hobbys lassen sich perfekt<br />

mit ihrem Job verbinden,<br />

dem Reisejournalismus. Über<br />

Tauchen und Golf schreibt sie<br />

in diesem <strong>Heft</strong>.<br />

BARBARA STUMMER<br />

gönnte sich im tschechischen<br />

Bä<strong>der</strong>dreieck Franzensbad,<br />

Marienbad und Karlsbad ein<br />

Rundum-Verwöhn-Damenprogramm<br />

mit ihrer Mutter.<br />

Am Ende stand tatsächlich<br />

völlige Tiefenentspannung.<br />

Und ein wun<strong>der</strong>voller Text<br />

über drei wun<strong>der</strong>volle Städte.<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 3


INHALT<br />

<strong>der</strong> <strong>urlaub</strong><br />

MENSCHEN. REISEN. GESCHICHTEN.<br />

24<br />

Einfach riesig:<br />

Whalewatching vor<br />

Samaná in <strong>der</strong><br />

Dominikanischen<br />

Republik<br />

TAKE-OFF<br />

Hübsche Reisebegleiter und<br />

nützliches Wissen | 06<br />

KREUZFAHRTEN<br />

Das ABC auf hoher See | 60<br />

Kreuzfahrtpakete | 65<br />

GOLFSPIELEN<br />

Essay: Kleiner Ball,<br />

große Liebe | 10<br />

MAURITIUS & THAILAND<br />

„Schönes Spiel!“<br />

Golfen im Paradies | 12<br />

Hoteltipps | 20<br />

BAYERN<br />

Es geht bergauf! Wan<strong>der</strong>n in<br />

den Ammergauer Alpen | 66<br />

Hoteltipps | 73<br />

AUSGETRICKST<br />

Ihr Einsatz, MacGyver:<br />

tolle Reise-Hacks | 74<br />

GOLF AUF REISEN<br />

So kommt die Ausrüstung<br />

sicher an | 22<br />

SAMANÁ<br />

Wal-Party: bei den Meeressäugern<br />

in <strong>der</strong> Dominikanischen<br />

Republik | 24<br />

Hoteltipps | 28<br />

SO TRINKT DIE WELT<br />

Hoch die Tassen!<br />

Trinksitten international | 30<br />

ÄGYPTEN<br />

Abgetaucht und aufgelebt -<br />

Tauchen im Roten Meer | 32<br />

Local Heroes | 38<br />

Hoteltipps | 39<br />

REISE ZUM ICH<br />

Warum alleine reisen so<br />

verlockend ist | 40<br />

USA<br />

Hit the road: per Motorrad<br />

durch Nordamerika | 46<br />

Local Heroes | 56<br />

Tourentipps | 57<br />

KOLUMNE<br />

Strandfeeling auf<br />

Brasilianisch | 58<br />

TSCHECHIEN<br />

Baden im Glück: zwei Frauen<br />

im Wellness-Himmel | 80<br />

Hoteltipps | 86<br />

EINE FÜR ALLES<br />

Kommen Sie in<br />

die „Urlaubsliebe-<br />

Community“ | 87<br />

PRAG<br />

Best of Prag: 20 Top-Ziele in<br />

<strong>der</strong> Goldenen Stadt | 90<br />

Local Heroes | 97<br />

Hoteltipps | 98<br />

Immer<br />

dabei<br />

RÄTSELSEITE<br />

Wörtersuche | 44<br />

KINDERSEITE<br />

Finde die Tiere im großen<br />

Wimmelbild! | 78<br />

LÖSUNGEN/<br />

IMPRESSUM | 88<br />

46<br />

PS: Ich liebe Dich!<br />

Per Bike auf<br />

legendären Routen<br />

durch die USA<br />

4 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


INHALT<br />

FOTOS: DDP IMAGES; GETTY IMAGES; LAIF / FRANK HEUER; GALLERYSTOCK; PLAINPICTURE; MAURITIUS IMAGES<br />

12<br />

Hier geht es Schlag<br />

auf Schlag: Golfspielen<br />

auf Mauritius und<br />

in Thailand<br />

66<br />

Das ist <strong>der</strong> Gipfel:<br />

die schönsten<br />

Wan<strong>der</strong>touren<br />

in Bayern<br />

90<br />

Was für ein<br />

Goldstück:<br />

20 Tipps für Prag –<br />

das sollten Sie<br />

nicht verpassen!<br />

32<br />

Genosse mit Flosse:<br />

auf Tauchkurs<br />

in Ägypten<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 5


TAKE-OFF<br />

Entdeckerlust<br />

Urlaub vor <strong>der</strong> eigenen Haustür, praktische Travel-Apps und ein Trend, <strong>der</strong><br />

ganz schön ins Schwitzen bringt – ausgewählt von den DER-Reiseexperten<br />

TOP 3<br />

DIE PRACHTVOLLSTEN<br />

GÄRTEN DER WELT<br />

#1<br />

KIRSTENBOSCH, SÜDAFRIKA<br />

Geschützt<br />

Hier, am Fuße des Tafelbergs, gibt es ausschließlich<br />

einheimische Pflanzen. Nicht umsonst<br />

ist <strong>der</strong> 36 Hektar große Park UNESCO-<br />

Weltkulturerbe.<br />

Mietwagenrundreisen in Südafrika bietet DERTOUR<br />

an, z. B. mit zubuchbarem Besuch des botanischen<br />

Gartens von Stellenbosch. <strong>der</strong>tour.de<br />

#2<br />

BUTCHART GARDENS, KANADA<br />

Gepflegt<br />

Fast eine Million Pflanzen werden in<br />

dem 22 Hektar großen Garten auf<br />

Vancouver Island jedes Jahr gepflanzt,<br />

es gibt um die 50 (!) Gärtner,<br />

die hier täglich ackern. Die Mühe<br />

lohnt sich: Von März bis Oktober<br />

leuchtet er in bunten Farben.<br />

Ein Besuch des Gartens ist bei <strong>der</strong><br />

DERTOUR-Rundreise „Mountain<br />

Rails & Alaska“ inklusive. <strong>der</strong>tour.de<br />

#3<br />

ROYAL BOTANIC GARDENS,<br />

LONDON<br />

Gigantisch<br />

Wer durch die „Kew Gardens“, wie<br />

die 132 Hektar große Anlage auch<br />

genannt wird, wandelt, weiß gar<br />

nicht, wo er zuerst hingucken soll.<br />

Zwischen üppigem Grün und bunten<br />

Blumen stehen viktorianische Gewächshäuser<br />

mit exotischen Pflanzen,<br />

und selbst die Wasserflora ist<br />

hier beson<strong>der</strong>s: Die Blätter <strong>der</strong> Amazonas-Seerose<br />

etwa haben einen<br />

Durchmesser von bis zu drei Metern.<br />

Städtereisen nach London buchbar über<br />

DERTOUR (<strong>der</strong>tour.de) und ITS (ITS.de).<br />

6 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


TAKE-OFF<br />

KAUFEN<br />

DIE MÜSSEN<br />

ALLE MIT<br />

FLUGSTUNDE<br />

Originelle Büroklammern:<br />

„D-Clips Airplane“ von Midori,<br />

ca. 7 Euro über minimarkt.com<br />

GUTE AUSSICHTEN<br />

„Air Frame“-Bil<strong>der</strong>rahmen im<br />

Flugzeugfenster-Look. 3 Stk. ca<br />

139 Euro über geschenkidee.de<br />

3APPS FÜR<br />

UNTERWEGS<br />

WELTWEIT VERNETZT<br />

Wie oft haben wir schon am Airport<br />

gesessen und uns geärgert, weil wir uns<br />

nicht ins WLAN einloggen können.<br />

Hier kommt die Lösung: „Wifox“<br />

bietet eine ständig aktualisierte Karte<br />

mit Wi-Fi- Passwörtern von Flughäfen<br />

und Lounges auf <strong>der</strong> ganzen Welt.<br />

1,99 Euro über Google Play<br />

und iTunes.<br />

GANZ WEIT OBEN<br />

Isolierte Edelstahlflasche „Gipfelstürmer“<br />

von Roadtyping, ca.<br />

40 Euro über selekkt.com<br />

TREND<br />

YOGA 2.0<br />

KUNST-FORSCHUNG<br />

75 Karten stellen Aufgaben:<br />

„Anywhere Art Guide“ von Chronicle<br />

Books, ca. 17 Euro über cedon.de<br />

„Nur“ Kopfstand machen? Das reicht vielen<br />

Yoga-Fans nicht mehr. Mittlerweile ist es<br />

Trend, die indische Lehre im Mix mit an<strong>der</strong>en<br />

Aktivitäten zu praktizieren. So gibt es mehrstündige<br />

Yoga-Wan<strong>der</strong>ungen, Yoga plus Golf,<br />

Tauchen, Skifahren ... Und beim „Rage Yoga“<br />

können Sie Ihrer Wut mal so richtig freien Lauf<br />

lassen. Wesentlich friedvoller ist die Kombi von<br />

Yoga und Surfen, wie sie z. B. bei DER Touristik<br />

angeboten wird. Mehr unter <strong>der</strong>.com<br />

ÜBERBLICK BEHALTEN<br />

Nie mehr Zettelchaos und<br />

verzweifeltes Kramen im Gepäck:<br />

„Triplt“ bringt jetzt Ordnung in die<br />

Reiseunterlagen. Die App verwandelt<br />

alle eingescannten und per E-Mail<br />

weitergeleiteten Infos in einen<br />

handlichen Reiseplan, <strong>der</strong> auch offline<br />

abrufbar ist. Kostenlos über Google<br />

Play und iTunes.<br />

LIEBES TAGEBUCH …<br />

Sie möchten Ihre Erlebnisse im<br />

Urlaub gerne festhalten, haben aber<br />

keine Lust, die ganze Zeit ein<br />

Notizheft mit sich rumzuschleppen?<br />

Die App „Journi“ funktioniert wie<br />

eine Art digitales Tagebuch: Sie<br />

speichert Erinnerungen in Form von<br />

Fotos, Hotspots und Reiseberichten.<br />

Wer mag, teilt seine Erlebnisse dann<br />

auch mit Freunden. Kostenlos für<br />

Google Play und iTunes.<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 7


TAKE-OFF<br />

BLOG<br />

DAS WOLLEN WIR KLICKEN<br />

MUST-HAVE<br />

Manchmal vergessen wir<br />

vor lauter Fernweh, wie<br />

schön unsere Heimat ist.<br />

Jannik Obenhoff will das<br />

än<strong>der</strong>n. Auf seinem Instagram-Account<br />

postet <strong>der</strong><br />

erst 16-jährige Schüler aus<br />

München beeindruckende<br />

Landschaftsaufnahmen aus<br />

ganz Deutschland. Gewaltige<br />

Gebirgsmassive, glitzernde<br />

Seen, nebelverhangene<br />

Baumwipfel – seine Fotos<br />

fangen die Schönheit <strong>der</strong><br />

Natur ein und machen Lust<br />

auf Urlaub im eigenen Land.<br />

FAHR MIT MIR ANS MEER!<br />

Der Seesack <strong>der</strong> „Manufaktur Seesucht“ aus Baumwoll-Canvas und Le<strong>der</strong><br />

ist ein hübscher Begleiter für den Ausflug ans Wasser. Er bietet Platz für<br />

Getränke, Brotdose und Badeoutfit – und sieht mit den Seilen und Holzdetails<br />

so richtig schön maritim aus. Ca. 110 Euro über selekkt.com<br />

INTERVIEW<br />

FRAU<br />

BECHER,<br />

WENN ICH IM<br />

URLAUB<br />

ERKRANKE:<br />

WAS PASSIERT<br />

MIT MEINEN<br />

URLAUBS-<br />

TAGEN?<br />

Informieren Sie sofort Ihren Arbeitgeber<br />

und schicken Sie ihm eine<br />

Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung,<br />

dann bekommen Sie die Tage später<br />

erstattet. Geben Sie auch Ihrer<br />

Krankenkasse Bescheid.<br />

Vorausgesetzt, mein Rückflug<br />

geht erst in einigen Tagen:<br />

Wo werde ich am Urlaubsort<br />

bestmöglich betreut?<br />

In vielen Län<strong>der</strong>n gibt es Gesundheitsdienste<br />

speziell für Touristen.<br />

Erfragen Sie die Adresse im Hotel, in<br />

Krankenhäusern, Apotheken o<strong>der</strong> bei<br />

<strong>der</strong> Polizei. Hilfreiche Informa tionen<br />

bekommen Sie zudem auf dvka.de.<br />

Dort finden Sie auch Kontaktdaten<br />

von Vertragsärzten.<br />

Wenn man mir im Hotel einen<br />

Arzt holen will: Sollte ich das<br />

Angebot annehmen?<br />

Vorsicht: Meistens handelt es sich um<br />

Privatärzte, <strong>der</strong>en Behandlung bezahlt<br />

werden muss. Die Rechnungen<br />

übersteigen oft den Betrag, <strong>der</strong> von<br />

gesetzlichen Kassen erstattet wird.<br />

FRANZISKA BECHER<br />

Pressereferentin bei<br />

<strong>der</strong> IKK classic<br />

FOTOS: GAP GARDENS; MAURITIUS IMAGES (2); GETTY IMAGES; JANNIK OBENHOFF; PLAINPICTURE; PR<br />

8 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


TAKE-OFF<br />

BÜCHER<br />

DAS WOLLEN<br />

WIR LESEN<br />

NORDLICHTER<br />

ROADTRIP<br />

GESAMTKUNSTWERK<br />

GIGANTEN<br />

Das Wattenmeer?<br />

Kennt man. Doch zwischen<br />

Sylt und Cuxhaven<br />

warten noch ganz<br />

an<strong>der</strong>e Highlights, wie<br />

dieser ungewöhnliche<br />

Reiseführer zeigt.<br />

„99 x Nordsee zwischen<br />

Sylt und Cuxhaven,<br />

wie Sie sie noch nicht<br />

kennen“ von Christine<br />

Lendt, Bruckmann,<br />

14 Euro<br />

Damit trainieren Sie am<br />

Strand immerhin Ihre<br />

Lachmuskeln: Im Leben<br />

von Sibel Akman läuft<br />

es gerade suboptimal.<br />

Gefrustet übernimmt<br />

sie für ihren Bru<strong>der</strong> eine<br />

Kurierfahrt von Berlin<br />

nach Istanbul – ein Trip,<br />

<strong>der</strong> ihr Leben verän<strong>der</strong>t.<br />

„Fernverkehr“<br />

von Tim Boltz,<br />

Goldmann, 9,99 Euro<br />

Sie begeistern sich für<br />

Architektur? Dieser<br />

reich bebil<strong>der</strong>te Reiseführer<br />

stellt alle Orte<br />

vor, an denen man die<br />

Werke <strong>der</strong> berühmten<br />

Bauhaus-Bewegung<br />

bestaunen kann.<br />

„Bauhaus Reisebuch“<br />

von Ingolf Kern, Susanne<br />

Knorr, Christian Welzbacher,<br />

Randomhouse,<br />

19,95 Euro<br />

Kann gut sein, dass Sie<br />

nach <strong>der</strong> Lektüre von<br />

„Alpenwelten“ spontan<br />

die Wan<strong>der</strong>schuhe<br />

schnüren. Das Buch<br />

zeigt die raue Bergwelt<br />

<strong>der</strong> Alpen in ihrer ganzen<br />

Pracht, dazu gibt’s<br />

Infos zur Geschichte.<br />

„Alpenwelten“ von<br />

Stefan Hefele, Eugen<br />

E. Hüsler, Bruckmann,<br />

98 Euro<br />

5,2<br />

Millionen Deutsche<br />

sind laut ADFC im<br />

Jahr 2016 zu einer<br />

mehrtägigen Radreise<br />

aufgebrochen.<br />

Quelle: ADFC Allgemeiner<br />

Deutscher Fahrrad-Club e. V.<br />

KNOW-HOW<br />

EISKALT ERFRISCHT<br />

Ganz blöde Situation: Es ist heiß, Sie haben<br />

plötzlich große Lust auf ein Bier – doch lei<strong>der</strong><br />

liegt das nicht im Kühlschrank, son<strong>der</strong>n<br />

hat Zimmertemperatur. Ein guter Trick, um<br />

Drinks schnell kalt zu bekommen (funktioniert<br />

auch super bei Wein): Wasser, Eis und<br />

Salz zu gleichen Teilen in ein Gefäß füllen,<br />

Getränke hineinstellen und zwei Minuten<br />

warten. Das Salz sorgt dafür, dass die Eiswürfel<br />

schneller schmelzen, und die Getränke<br />

kühlen im Turbogang herunter. Cheers!<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 9


KOLUMNE<br />

KLEINER<br />

BALL,<br />

GROSSE<br />

LIEBE


KOLUMNE<br />

FOTOS: STOCKSY.COM; PRIVAT<br />

Man kann dabei<br />

gemütlich spazieren<br />

gehen, ein Bierchen<br />

trinken, sich nett<br />

unterhalten – o<strong>der</strong> vor<br />

Verzweiflung<br />

wimmern. Bei aller<br />

Unberechenbarkeit:<br />

Wen es einmal gepackt<br />

hat, das Golffieber, den<br />

lässt es kaum noch<br />

los, weiß Nele-Marie<br />

Brüdgam<br />

NELE-MARIE<br />

BRÜDGAM<br />

Unsere Autorin machte 2011 ihre<br />

Platzreife und spielt seither<br />

mit schöner Unregelmäßigkeit<br />

– und mäßigem Erfolg.<br />

Plink, pfffffffffffff … Der Ball fliegt<br />

im hohen Bogen; okay, nicht<br />

sehr weit, aber doch elegant<br />

– und vor allem mit diesem einzig<br />

wahren Klang, den je<strong>der</strong> Golfer, jede<br />

Golferin so liebt. Nach einem langen<br />

Arbeitstag drehe ich eine Neun-Loch-<br />

Runde mit meiner liebsten Sportsfreundin,<br />

nur wenige Golfer sind um<br />

diese Zeit noch unterwegs. Hinter uns<br />

spielen drei Männer um die 20, weit<br />

vor uns zwei ältere Paare, und dort drüben<br />

sitzen zwei Freunde auf <strong>der</strong> Bank,<br />

die eine Bier- und Zigarettenpause vor<br />

dem nächsten Abschlag einlegen. Ich<br />

genieße die entspannte Atmosphäre,<br />

das Licht des Sonnenuntergangs über<br />

dem weiten, hügelig-geschwungenen<br />

Platz – und bilde mir ein, das Rauschen<br />

im Hintergrund komme nicht von <strong>der</strong><br />

nahen Autobahn, son<strong>der</strong>n vom Meer.<br />

„Hast du noch Sex o<strong>der</strong> spielst du<br />

schon Golf?“. Tatsächlich, bis heute gibt<br />

es Menschen, die diese Frage stellen.<br />

Mal lächle ich darüber hinweg, mal<br />

entgegne ich: „Fragst du das auch Golf<br />

spielende Kin<strong>der</strong> und Jugendliche?“.<br />

Denn davon gibt es eine Menge. Nicht<br />

nur mein Golfklub kooperiert mit einer<br />

Schule, regelmäßig stehen Jungs mit<br />

tief sitzenden Hosen und Mädchen mit<br />

Leggings o<strong>der</strong> Kopftuch auf dem Platz.<br />

Von Jahr zu Jahr steigt in Deutschland<br />

die Zahl <strong>der</strong> Golfklubmitglie<strong>der</strong><br />

(2016 waren es über 643 000) und Golfplätze<br />

(732). In Klubs wie meinem, am<br />

Rande von Hamburg, gibt es keinen<br />

Dresscode, man spielt in Jeans, trägt<br />

lange Bärte, zeigt seine Tätowierungen.<br />

Ab 55 Euro im Monat ist man dabei.<br />

Und wer wie ich gern mit einem<br />

schrottigen Fahrrad kommt, erntet we<strong>der</strong><br />

abfällige noch anerkennende Blicke,<br />

denn es gibt ja nichts Normaleres.<br />

Klar, auch die elitäre Golfszene gibt es<br />

nach wie vor: Karos an den Beinen, fettes<br />

Gefährt auf dem Parkplatz, fantasievolle<br />

Aufnahmegebühren und bloß<br />

keine Lässigkeit auf dem Rasen – je<strong>der</strong><br />

wie er mag, ist doch wun<strong>der</strong>bar.<br />

Meine erste Golferfahrung machte<br />

ich vor vielen Jahren in London. Damals<br />

gab es noch den Übungsplatz im<br />

Stadtteil King’s Cross, ein verstaubtes<br />

Stück Land, auf dem sich mittags<br />

Taxifahrer trafen und mit Zigaretten<br />

im Mundwinkel Bälle weghauten. Ein<br />

Freund führte mich dorthin – und<br />

schon war es um mich geschehen. Bis<br />

ich zu Hause meine Platzreife machte,<br />

dauerte es allerdings noch, die Zeitintensität<br />

des Sports hatte mich abgeschreckt.<br />

Das ist bis heute ein Problem:<br />

Wer so wenig begabt ist wie ich, sollte<br />

mindestens sechs Stunden pro Woche<br />

investieren, sonst wird das nichts. Bei<br />

mir ist es bis heute nichts geworden,<br />

ich krieche mit kläglichem Handicap<br />

39 über den Platz – und habe trotzdem<br />

meinen Spaß. Meistens.<br />

Golf erfor<strong>der</strong>t Beweglichkeit und<br />

Kraft, Präzision und Koordination,<br />

vor allem aber Konzentration und Gelassenheit.<br />

Der Spruch, Golf finde zu<br />

95 Prozent zwischen den Ohren statt,<br />

trifft’s ziemlich genau. Das Gute daran:<br />

Sobald ich auf dem Platz stehe,<br />

schrumpft die Bedeutung <strong>der</strong> restlichen<br />

Welt. Das Schwierige: Versuchen<br />

Sie mal, konzentriert und gelassen zugleich<br />

zu sein.<br />

„Boing-plopp“ (<strong>der</strong> Ball fliegt wenige<br />

Meter weit), „Schepper-Raschel“<br />

(Ball landet im Wald) o<strong>der</strong> einfach nur<br />

„Platsch!“ (Ball versinkt im Teich):<br />

Dies sind die Klänge, die jeden Golfer,<br />

jede Golferin in die Verzweiflung treiben<br />

können. Gestandene Männer und<br />

Frauen – auf dem Golfplatz kann man<br />

sie wimmernd und weinend erleben,<br />

tobend, fluchend, in ihren Schläger<br />

beißend. Vor ein paar Tagen noch ging<br />

alles so gut, so leicht – und auf einmal<br />

klappt nichts mehr. Je<strong>der</strong> erlebt das<br />

gelegentlich, nicht umsonst lautet <strong>der</strong><br />

lustigste Golferwitz: „Ich kann’s!“.<br />

Wie oft wollte ich schon aufgeben?<br />

Und werde es wohl doch nie tun. Weil<br />

Golf eben nicht nur bedeutet, den Ball<br />

ins Loch zu kriegen. Son<strong>der</strong>n auch, mit<br />

Freunden ein Spiel zu spielen, lange<br />

Spaziergänge in schöner Umgebung zu<br />

machen, Zeit für sich selbst und füreinan<strong>der</strong><br />

zu haben. Urlaub im Alltag.<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 11


GOLFREISEN<br />

„SCHÖNES SPIEL!“<br />

Das wünschen Golfer einan<strong>der</strong> vor Beginn <strong>der</strong> Runde.<br />

Nur: Was meinen sie damit? Ein erfolgreiches, ein fröhliches,<br />

ein entspanntes o<strong>der</strong> ein sonniges Spiel?<br />

Beste Voraussetzungen für jede Art von schön bieten Mauritius<br />

und Thailand – und das nicht nur beim Golfen<br />

TEXT NELE-MARIE BRÜDGAM<br />

Eine Runde<br />

Glück<br />

Grundbedingungen für den<br />

perfekten Schwung sind ein ausgeruhter,<br />

fitter Körper und ein<br />

unbeschwerter Geist. Mit beidem<br />

ist auf Mauritius uneingeschränkt<br />

zu rechnen – dank perfekter<br />

Gastfreundschaft, köstlich-gesun<strong>der</strong><br />

Küche und entspannter,<br />

friedlicher Atmosphäre allüberall.<br />

Je<strong>der</strong> <strong>der</strong> neun 18- und<br />

27-Loch-Plätze vor Ort bietet<br />

so fantastischen Landschaftsgenuss<br />

wie die ganze Insel. Bestes<br />

Wetter für den Golf<strong>urlaub</strong> ist im<br />

mauritischen Winter von Juni bis<br />

August: Tagsüber herrschen um<br />

25 °C, und es gibt kaum Regen.<br />

12 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


MAURITIUS<br />

Ziel 1:<br />

Mauritius<br />

So malerisch,<br />

so traurig<br />

Mauritius besteht überwiegend<br />

aus flachem Land, von dem sich<br />

einzelne Felsen erheben. Am<br />

schönsten ist Le Morne Brabant,<br />

seit 2008 UNESCO-Weltkulturerbe<br />

– doch verbindet sich mit<br />

ihm eine traurige Vergangenheit:<br />

Früher flüchteten Sklaven auf den<br />

Felsen, manche versteckten sich<br />

dort jahrelang. Als die Sklaverei<br />

1833 abgeschafft wurde, sollten<br />

Polizisten den Geflüchteten die<br />

guten Neuigkeiten überbringen.<br />

Viele einstige Sklaven bekamen<br />

bei ihrem Anblick panische Angst,<br />

sie stürzten sich vom Le Morne<br />

Brabant in den Tod.<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 13


MAURITIUS<br />

Place to be<br />

Mauritius ist eine waschechte<br />

Spielernatur – und bietet beste<br />

Rahmenbedingungen für alle<br />

Golf-Enthusiasten. Zum Beispiel<br />

auf dem „Heritage Golf Course“<br />

in Le Morne, <strong>der</strong> sich zwischen<br />

Meer und Bergen über ein<br />

Areal von mehr als 1000 Hektar<br />

erstreckt. Dieser beson<strong>der</strong>s<br />

schöne und luxuriöse Platz wird<br />

gesäumt von Zuckerrohr und exotischen<br />

Pflanzen, außerdem ist er<br />

mit Panoramablicken auf die südliche<br />

Lagune und die Hügel des<br />

Naturschutzgebietes gesegnet.<br />

Eine Naturschönheit, wie es sie<br />

eben nur auf Mauritius gibt.<br />

14 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


MAURITIUS<br />

FOTOS: STOCKSY.COM; LAIF (5)/ LE FIGARO MAGAZINE/ FAUTRE/GARCIA/JOHN FRUMM; PLAINPICUTURE; ADOBE STOCK<br />

Buntes überall<br />

Nicht wenige Menschen meinen,<br />

Mauritius bestünde nur<br />

aus Pu<strong>der</strong>zuckerstränden und<br />

Fünf-Sterne-Hotels. Welch ein<br />

Irrtum! Wan<strong>der</strong>nd o<strong>der</strong> mit dem<br />

Mountainbike könnten Sie hier<br />

Erstaunliches entdecken – wie<br />

die „Siebenfarbige Erde“ bei<br />

Chamarel im Südwesten. Von<br />

Ocker über Orange bis Lila reicht<br />

das Farbspektrum <strong>der</strong> gewellten<br />

Landschaft, nebenan rauscht ein<br />

Wasserfall, in <strong>der</strong> Ferne erheben<br />

sich markante Felsen (oben<br />

links). Die Vegetation ist üppig,<br />

auch die Landwirtschaft hat viel<br />

zu bieten: Palmfrüchte, Vanille<br />

und Muskatnuss gedeihen auf<br />

Mauritius, genauso Zuckerrohr,<br />

aus dem hochwertiger Rum entsteht.<br />

Die Vorfahren <strong>der</strong> heutigen<br />

Mauritier stammen vor allem aus<br />

Indien, an<strong>der</strong>e wan<strong>der</strong>ten aus<br />

Afrika, Europa o<strong>der</strong> China ein. So<br />

herrscht ein bunter Mix <strong>der</strong> Kulturen<br />

und Religionen. Das erlebt<br />

man am besten in <strong>der</strong> Hauptstadt<br />

Port Louis, die sich perfekt fürs<br />

Shopping eignet. Zum Beispiel<br />

von bunten Schirmen, wie hier<br />

im „Caudan Waterfront“-Center<br />

(unten rechts). Zum Staat<br />

Mauritius gehören neben <strong>der</strong><br />

Hauptinsel noch weitere Inselchen,<br />

die meisten sind unbewohnt<br />

und schwer zu erreichen – mit<br />

Ausnahme von Rodrigues. Sie<br />

liegt 560 Kilometer nordöstlich<br />

<strong>der</strong> Hauptinsel, ist 18 mal acht<br />

Kilometer klein, hat 40 000 Einwohner,<br />

ist täglich per Flugzeug<br />

zu erreichen und einen mehrtägigen<br />

Ausflug wert. Strände,<br />

Meer und grünes Land sind so<br />

traumhaft wie auf <strong>der</strong> großen<br />

Insel, hinzu kommt auf Rodrigues<br />

eine ursprüngliche Inselkultur, die<br />

man auch als Tourist unmittelbar<br />

erlebt. Hier sind die üblichen<br />

Unterkünfte nämlich kleine<br />

Gästehäuser.<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 15


THAILAND<br />

Ziel 2:<br />

Thailand<br />

Spiel des<br />

Lächelns<br />

Kaum ein Volk versteht sich so<br />

aufs Verwöhnen von Gästen wie<br />

das <strong>der</strong> Thai. Ein Golfer, <strong>der</strong><br />

seine Tasche trägt, zeigt schlechtes<br />

Benehmen: Man engagiert,<br />

bitte sehr, einen Caddy. Und<br />

einen zweiten, <strong>der</strong> den Sonnenschirm<br />

hält, und möglichst<br />

einen dritten, <strong>der</strong> beim Bällesuchen<br />

hilft. Die meisten Caddys<br />

sind Frauen, <strong>der</strong>en strahlendes<br />

Lächeln sogar den miesesten<br />

Schlag schnell vergessen lässt.<br />

Pro Runde verdienen sie nur ein<br />

paar Euro. Gärtnergehälter sind<br />

übrigens ebenso niedrig – das<br />

erklärt, warum auch die Plätze<br />

stets in bestem Zustand sind.<br />

16 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


THAILAND<br />

DAS GLÜCK LIEGT<br />

AUF DEM GRÜN<br />

– UND AM<br />

STRAND<br />

Psssst!<br />

Geheimtipp ...<br />

Wer in Thailand Ruhe sucht,<br />

<strong>der</strong> findet sie auf dem Golfplatz<br />

– o<strong>der</strong> auf Inseln, die keinen<br />

Golfplatz haben. Phuket, Thailands<br />

größtes und am stärksten<br />

vom Tourismus geprägtes<br />

Eiland, bietet sechs 18- bis<br />

36-Loch-Golfplätze – einer<br />

davon ist <strong>der</strong> „Red Mountain<br />

Golf Club“. Ko Chang, die zweitgrößte<br />

Insel, hat vergleichsweise<br />

wenig Tourismus und nur einen<br />

9-Loch-Kurzspielplatz, dafür<br />

aber jede Menge Regenwald und<br />

schöne Strände. Ist noch mehr<br />

Einsamkeit erwünscht, empfiehlt<br />

sich ein Trip nach Ko Mak: Das<br />

Foto auf dieser Seite zeigt einen<br />

Strand auf dem 16-Quadratkilometer-Inselchen<br />

in <strong>der</strong> Nachbarschaft<br />

von Ko Chang.<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 17


Im Rausch<br />

<strong>der</strong> Aromen<br />

Jackfrucht, Kokosnuss, Mango,<br />

Mangostan, Sternfrucht, Papaya,<br />

Rambutan und, und, und: Die<br />

Fülle an köstlichen Früchten ist<br />

berauschend – völlig unverständlich<br />

also, wenn hier jemand zum<br />

Dessert Eiscreme o<strong>der</strong> Ähnliches<br />

isst, statt sich an den süßen,<br />

aromatischen Vitaminbomben<br />

zu laben. Eindrucksvollster<br />

Ort, um Früchte zu kaufen, ist<br />

<strong>der</strong> schwimmende Markt von<br />

Damnoen Saduak, er liegt etwa<br />

100 Kilometer südwestlich von<br />

Bangkok. Reiseveranstalter<br />

und Hotels bieten Tagesauflüge<br />

dorthin an. Wer auf eigene Faust<br />

mit dem Bus anreist, kommt am<br />

besten vor neun Uhr an, bevor es<br />

richtig voll wird.<br />

18 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


THAILAND<br />

FOTOS: BILDAGENTUR HUBER (2); LAIF/FRANK HEUER; STOCKSY.COM; GETTY IMAGES; PLAINPICTURE (2)<br />

Ein perfekter<br />

Tag<br />

Im sonnigen thailändischen<br />

Süden, etwa auf Phuket o<strong>der</strong><br />

auch rund um Bangkok, wird<br />

es über 30 °C heiß – und das<br />

an fast jedem Tag des Jahres.<br />

Für eine flotte Golfrunde sind<br />

deshalb die frühen Morgenstunden<br />

am besten, erfahrene<br />

Spieler starten gleich nach Sonnenaufgang<br />

ab 6:30 Uhr. Auf<br />

dem wun<strong>der</strong>schönen Golfplatz<br />

Laguna Phuket (oben rechts)<br />

gibt es, typisch Thailand, viel<br />

Wasser, super gepflegte Fairways<br />

und Grüns sowie jede Menge<br />

tropische Vegetation. Gegen<br />

Mittag hat man die 18 Löcher<br />

gut gelaunt geschafft und fühlt<br />

sich angenehm ausgepowert.<br />

Jetzt schmeckt ein würziges<br />

und sättigendes, zugleich aber<br />

bekömmliches und kalorienarmes<br />

Essen, wie es nur Thai-Köche<br />

hinbekommen. Am Nachmittag<br />

ist dann noch reichlich Zeit für<br />

süßes Nichtstun am Strand.<br />

O<strong>der</strong> für einen Kulturausflug:<br />

Das sollte nicht schwerfallen,<br />

denn <strong>der</strong> nächste eindrucksvolle<br />

Buddha-Tempel ist in Thailand<br />

nie weit entfernt.<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 19


Golf auf<br />

Mauritius<br />

MAURITIUS<br />

Unsere<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

Auf Mauritius übernachten — von günstig bis luxuriös<br />

*****<br />

SHANGRI-LA’S LE TOUESSROK RESORT<br />

INSIDER<br />

TIPP<br />

Bitte mal kneifen!<br />

Exklusiver Luxus pur: Dieses Traumhaus liegt an einem<br />

<strong>der</strong> schönsten Strände <strong>der</strong> Ostküste von Mauritius, nahe<br />

dem Ort Trou d’Eau Douce. Die vorgelagerten Inseln Île<br />

aux Cerfs und Îlot Mangénie (letztere ist nur Hotelgästen<br />

vorbehalten) mit ihren weißen Sandstränden und<br />

kleinen, sehr ruhigen Badebuchten sind perfekt geeignet<br />

für Erholungssuchende und Verliebte. Im Resort:<br />

mo<strong>der</strong>ne Suiten und Zimmer, eine fantastische Vielfalt<br />

europäisch-asiatischer Küche und ein riesiges Sportangebot<br />

von A wie Aerobic bis W wie Windsurfen.<br />

Über DERTOUR, Jahn Reisen, Meiers Weltreisen<br />

*****<br />

BEACHCOMBER<br />

PARADIS GOLF<br />

RESORT & SPA<br />

Falls Sie je vom Himmel geträumt<br />

haben, so sieht er aus: Das Hotel liegt<br />

an einer zauberhaften Lagune mit<br />

sieben Kilometern Sandstrand, die<br />

Zimmer sind so groß wie eine kleine<br />

Wohnung. Die Restaurants? Überbieten<br />

sich kulinarisch gegenseitig.<br />

Über DERTOUR, Jahn Reisen,<br />

Meiers Weltreisen<br />

*****<br />

CONSTANCE BELLE<br />

MARE PLAGE<br />

2016 renoviert, ist das Hotel noch<br />

traumhafter als zuvor. Der Beweis:<br />

viele Stammgäste, die die kreolisch-europäische<br />

Küche, die vier<br />

Süßwasser-Pools, die Golfplätze<br />

und das fantastische Spa so lieben.<br />

Ach ja, den zwei Kilometer langen<br />

Strand vor <strong>der</strong> Tür natürlich auch.<br />

Über DERTOUR, Jahn Reisen,<br />

Meiers Weltreisen<br />

*****<br />

HERITAGE AWALI<br />

GOLF & SPA<br />

RESORT<br />

Mitten auf <strong>der</strong> Anlage: ein<br />

18-Loch-Championship-Golfplatz.<br />

Hochklassig ist dieses Hotel<br />

aber auch dank seiner Lage an <strong>der</strong><br />

smaragdgrünen Lagune, <strong>der</strong> zwölf<br />

Restaurants und vier Bars, eines<br />

3000 m 2 -Spa – und <strong>der</strong> gigantischen<br />

Sonnenuntergänge.<br />

Über DERTOUR und Jahn Reisen<br />

Viele Reiseangebote zum Thema Golf gibt es im DERTOUR-Katalog „Golf<strong>urlaub</strong>“ in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />

WWW.DERTOUR.DE/GOLFURLAUB<br />

20 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


Golf in<br />

Thailand<br />

THAILAND<br />

Unsere<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

In Thailand übernachten — von günstig bis luxuriös<br />

*****<br />

HUA HIN MARRIOTT RESORT & SPA<br />

Ein Luxusleben im<br />

tropischen Garten<br />

INSIDER<br />

TIPP<br />

Direkt am kilometerlangen Strand, umgeben von<br />

Palmen, steht dieses edle Haus mit Open-Air-Lobby.<br />

Nach dem Einchecken liegt Ihnen eine Oase zu Füßen:<br />

mit Pool und Jacuzzi und einem Spa-Center, das Sie mit<br />

Massagen und Aromatherapien erwartet. Es gibt drei<br />

à-la-carte-Restaurants und natürlich eine Strandbar<br />

für den Sundowner. Wer sich ein Deluxe-Pool-Access-<br />

Zimmer gönnt, hat Meerblick und direkten Poolzugang!<br />

Über DERTOUR, Jahn Reisen und Meier’s Weltreisen<br />

FOTOS: DER TOURISTIK; ADOBE STOCK<br />

*****<br />

SANTIBURI BEACH<br />

RESORT & SPA<br />

Idylle pur: Das Resort hat nur<br />

77 Zimmer und ist einem ursprünglichen<br />

Thai-Villendorf<br />

nachempfunden. Zweimal täglich<br />

kommt ein Butler an den 300 Meter<br />

langen Privatstrand und bringt<br />

Ihnen Wasser, gekühlte Tücher,<br />

Obst o<strong>der</strong> Eiscreme. Herrlich!<br />

Über DERTOUR, Jahn Reisen und<br />

Meier’s Weltreisen<br />

*****<br />

HYATT REGENCY<br />

HUA HIN<br />

Hier verteilen sich die nur zweistöckigen<br />

Gebäude in einer fünf<br />

Hektar großen Urlaubslandschaft<br />

mit Teichen, Fontänen, Pflanzen<br />

und wun<strong>der</strong>bar weitem Pool inklusive<br />

Kin<strong>der</strong>becken. Weiterer Pluspunkt:<br />

ein 18 500 m 2 -Spa direkt am<br />

feinen Strand von Hua Hin.<br />

Über DERTOUR, Jahn Reisen und<br />

Meier’s Weltreisen<br />

Viele Reiseangebote zum Thema Golf gibt es im DERTOUR-Katalog „Golf<strong>urlaub</strong>“ in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />

WWW.DERTOUR.DE/GOLFURLAUB<br />

*****<br />

RENAISSANCE<br />

PHUKET RESORT<br />

& SPA<br />

An dem wun<strong>der</strong>schönen Mai<br />

Khao Beach gelegen, bietet dieses<br />

Resort Zimmer im Hauptgebäude<br />

o<strong>der</strong> Poolvillen mit Außendusche<br />

– wie gemacht für Verliebte. Die<br />

Honeymooner erhalten Früchte,<br />

Sekt und Blumen.<br />

Über DERTOUR, Jahn Reisen und<br />

Meier’s Weltreisen<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 21


GEPÄCKSERVICE<br />

GOLF<br />

AUF<br />

REISEN<br />

Ob Albatros,<br />

Backspin o<strong>der</strong> Eagle –<br />

mit <strong>der</strong> eigenen<br />

Ausrüstung spielt es<br />

sich am besten.<br />

Mit unseren Tipps<br />

kommt alles gut am<br />

Urlaubsort an<br />

TEXT ANDREA MARTINI<br />

i<br />

Die Wahl <strong>der</strong> Fluggesellschaft<br />

Vergleichen Sie vorab die<br />

Gepäckbestimmungen <strong>der</strong><br />

Airlines – sie unterscheiden sich<br />

deutlich. So gibt es Fluggesellschaften<br />

wie British Airways, die die Golfausrüstung<br />

kostenlos mitnehmen: Sie<br />

ist Teil des aufgegebenen Gepäcks,<br />

sofern die Bestimmungen für das<br />

Maximalgewicht eingehalten werden.<br />

An<strong>der</strong>e Fluglinien erheben eine Gebühr.<br />

Beispiel Air Berlin: Die Kosten<br />

sind abhängig von Gewicht und Reiseroute<br />

– los geht’s ab 50 Euro. Auch<br />

<strong>der</strong> gebuchte Tarif spielt eine Rolle.<br />

Lufthansa beispielsweise erhebt nur<br />

im Light-Tarif Zusatzkosten, ansonsten<br />

ist die Mitnahme im Rahmen <strong>der</strong><br />

Freigepäckbestimmungen kostenlos.<br />

Die Website fairliners.com bietet<br />

eine gute Übersicht über die Gepäckbestimmungen.<br />

Die richtige Tasche Travelcover o<strong>der</strong><br />

Reisebag – Sie haben die Wahl. Ein<br />

Travelcover ist eine zweite Tasche, in<br />

<strong>der</strong> die normale Golftasche verstaut<br />

wird. Es gibt sie als Soft- und Hard cover,<br />

wobei Letztere einen sehr guten Schutz<br />

bietet, aufgrund ihres Gewichts jedoch<br />

zu Mehrkosten beim Transport führen<br />

kann. Softcover hingegen sind flexibler<br />

und leichter. Die Alternative<br />

ist ein Travelbag, <strong>der</strong> üblicherweise<br />

über eine Hartschalenabdeckung<br />

im oberen Bereich verfügt, sodass die<br />

Schlägerköpfe gut gesichert sind. Die<br />

Taschen sind jedoch recht schwer und<br />

von außen ungeschützt – Kratzer o<strong>der</strong><br />

defekte Griffe bleiben da nicht aus.<br />

Kurzum: Für viele Golfer sind die Cover-<br />

Varianten die erste Wahl. Ausgestattet<br />

mit einem Schloss und Rollen, bietet sie<br />

zusätz lichen Schutz und Komfort.<br />

Pack-Tipps Damit sich die Schläger in<br />

<strong>der</strong> Tasche nicht gegenseitig beschädigen,<br />

fixieren Sie sie mit einem Gurt.<br />

In weichen Taschen ist zudem eine<br />

Schlägerschutzstange ratsam. Schlägerköpfe<br />

können Sie mit Headcovern<br />

schützen, auch Handtücher o<strong>der</strong> dicke<br />

Socken sind geeignet. Leerräume im<br />

Bag lassen sich gut mit polsternden<br />

Gegenständen füllen. Lesen Sie aber<br />

vorab die Gepäckbestimmungen <strong>der</strong><br />

Airline: Einige definieren die Anzahl<br />

<strong>der</strong> Schläger und Bälle, und es darf<br />

nichts Zusätzliches verstaut werden.<br />

Gut versichert? Eine normale Reisegepäckversicherung<br />

ist meist unzureichend.<br />

Über die Hausratversicherung<br />

wie<strong>der</strong>um ist die Ausrüstung zwar abgedeckt,<br />

<strong>der</strong> Erstattungsbetrag jedoch<br />

gedeckelt. Vor allem für professionelle<br />

Golfer und Vielreisende empfiehlt sich<br />

daher eine Golfversicherung, die auch<br />

Reisen einschließt.<br />

ILLUSTRATION: GETTY IMAGES<br />

22 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


I AM<br />

HAVING SO<br />

MUCH FUN<br />

Erlebe Unlimited-Luxury ®<br />

Geräumige, hochwertig ausgestattete<br />

Zimmer und Suiten mit luxuriösen<br />

Annehmlichkeiten<br />

Minibar, täglich mit Wasser, Bier und<br />

Softdrinks aufgefüllt<br />

24-Std. Zimmerservice<br />

Frühstück, Mittag- und Abendessen<br />

Snacks rund um die Uhr<br />

Keine Reservierungen für die<br />

Restaurants<br />

Unbegrenzt nationale und<br />

internationale alkoholfreie und<br />

alkoholhaltige Getränke<br />

Service an Pool und Strand<br />

Große Auswahl an<br />

Tagesaktivitäten und abendliches<br />

Unterhaltungsprogramm<br />

Explorer‘s Club für Kin<strong>der</strong> (3-12 Jahre)<br />

mit vielen betreuten Aktivitäten<br />

Core Zone für Teenager 13-17 Jahre<br />

Keine Plastikarmbän<strong>der</strong><br />

Das Now Onyx Punta Cana mit<br />

großer Poollandschaft und Außen-<br />

Whirlpool in je<strong>der</strong> Suite.<br />

Tauche ein in die Now Resorts & Spas Welt voller unterhaltsamer Aktivitäten an Land und im<br />

Wasser für Paare und die ganze Familie.<br />

Ob Bowling im Now Larimar Punta Cana, Eisdiele im Now Onyx Punta Cana o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

tropische Garten im Now Garden Punta Cana - hier fi ndet je<strong>der</strong> sein persönliches WOW-<br />

Erlebnis. Zusätzlich können erwachsene Gäste des Now Onyx Punta Cana das Breathless<br />

Punta Cana Resort & Spa mitnutzen. Ebenso haben Gäste des Now Garden Punta Cana<br />

uneingeschränkten Zugang zum Now Larimar Punta Cana und umgekehrt.<br />

Das Now Garden Punta Cana bietet<br />

den perfekten Ort zum Entspannen.<br />

UNLIMITED-LUXURY ® VERBINDET ALLE GENERATIONEN MITEINANDER. DOMINIKANISCHE REPUBLIK: PUNTA CANA<br />

Now Larimar Punta Cana liegt direkt am über<br />

600 Meter weißen Sandstrand Bávaro und<br />

lädt zum Schnorcheln und Kajakfahren ein.


SAMANÁ<br />

WAL-<br />

PARTY<br />

24 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


SAMANÁ<br />

HIGH FIVE<br />

Veranstalter von Walbeobachtungs-Touren<br />

werden in <strong>der</strong><br />

Dominikanischen Republik<br />

streng kontrolliert. Damit die<br />

Tiere nicht leiden. Und damit<br />

sie immer wie<strong>der</strong>kommen<br />

Alljährlich treffen sich Hun<strong>der</strong>te Wale in <strong>der</strong> Bucht<br />

von Samaná – ein weltweit einzigartiges Spektakel.<br />

Aber auch sonst lässt es sich hier, im Nordosten <strong>der</strong><br />

Dominikanischen Republik, wun<strong>der</strong>bar <strong>urlaub</strong>en – an Stränden,<br />

so schön, dass sie fast schon kitschig wirken<br />

TEXT NELE-MARIE BRÜDGAM<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 25


SAMANÁ<br />

1 2<br />

3 4 5<br />

Schneeweiße Strände und schattenspendende<br />

Palmen. Saphirfarbenes Meer und Korallenriffe.<br />

Berauschende Gärten und dichter<br />

Wald: Die kleine Halbinsel Samaná im Nordosten<br />

<strong>der</strong> Dominikanischen Republik ist <strong>der</strong> Inbegriff<br />

eines Inseltraums. Neben luxuriösen Strandresorts,<br />

für die <strong>der</strong> Inselstaat bekannt ist, gibt es<br />

hier viele kleinere Gästehäuser und Apartments,<br />

sodass Samaná ein Lieblingsreiseziel von Individualtouristen<br />

bleibt. Die Urlaubstage verlaufen<br />

genussvoll und in <strong>der</strong> Regel unspektakulär – außer<br />

man macht Wassersportarten wie Kitesurfen o<strong>der</strong><br />

Tauchen. O<strong>der</strong>: Man kommt zur Zeit <strong>der</strong> Wale.<br />

Die kleine<br />

Halbinsel<br />

im Nordosten<br />

ist ein<br />

wahr gewordener<br />

Urlaubstraum<br />

Jedes Jahr von Mitte Januar bis Ende März ziehen<br />

Hun<strong>der</strong>te Buckelwale in die Bucht von Samaná,<br />

um sich zu paaren und ihre Jungen zur<br />

Welt zu bringen. Bis zu 6000 Kilometer legen<br />

die Säugetiere vom Nordatlantik bis in die Karibik<br />

zurück, denn das warme Wasser begünstigt<br />

die Fortpflanzung. Um den Weibchen zu imponieren,<br />

vollführen die Männchen eindrucksvolle<br />

Tänze. Mit ihren bis zu 18 Meter langen Körpern<br />

springen sie über die Wasseroberfläche, um dann<br />

mit gebogenem Rücken – dem „Buckel“, nach<br />

dem sie benannt sind – wie<strong>der</strong> einzutauchen.<br />

Wer dieser Show beiwohnt, muss kein schlech-<br />

26 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


SAMANÁ<br />

6<br />

FOTOS: DDP IMAGES (2); SCHAPOWALOW (2); IMAGO (2);<br />

LOOK BILDAGENTUR<br />

tes Gewissen haben. Der Walbeobachtungs-Tourismus<br />

folgt in <strong>der</strong> Dominikanischen Republik<br />

strengen Naturschutzregeln (Walbeobachtungen<br />

können vor Ort über die Reiseleitung von DER-<br />

TOUR, ITS und Jahn Reisen gebucht werden).<br />

Auch sonst geht es äußerst entspannt zu auf diesem<br />

Fleckchen Erde, zum Beispiel am Strand<br />

von Las Terrenas (6) an Samanás Nordküste.<br />

Dort liegt auch das Dorf Pueblo de los Pescadores<br />

(1), wo in den bunten Restaurant-Hütten<br />

frischer Fisch serviert wird. Im Februar tanzen<br />

auf Samaná die Wale (2) – und die Menschen:<br />

Dann ist Karneval, und die Piña Colada fließt in<br />

Samaná<br />

bietet beides:<br />

spannende<br />

Walbeobachtung<br />

und ein<br />

entspanntes<br />

Strandleben<br />

Strömen. Nirgendwo schmeckt sie so gut wie in<br />

den Strandbars (3), <strong>der</strong> Cocktail wird dort mit<br />

frischer Ananas gemixt und in einer Kokosnussschale<br />

serviert. Dass Samaná fruchtbares Land<br />

mit vielen Plantagen, Obst- und Gemüsegärten<br />

ist, zeigt sich auch auf den Märkten (5) (Ausflüge<br />

zum Markt in Samaná und/o<strong>der</strong> zum Wasserfall<br />

El Salto del Limón (4) können vor Ort über die<br />

Reiseleitung von DERTOUR gebucht werden).<br />

Und wer gern abenteuerliche Entdeckungen machen<br />

möchte, <strong>der</strong> erkundet das Inselinnere, wo<br />

sich Berge erheben, Höhlen verbergen und <strong>der</strong><br />

Wasserfall El Salto del Limón rauscht.<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 27


SAMANÁ<br />

Unsere<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

Auf Samaná übernachten — von günstig bis luxuriös<br />

****<br />

GRAND PARADISE SAMANÁ<br />

Im Palmen-Paradies<br />

INSIDER<br />

TIPP<br />

Diese weitläufig angelegte Vier-Sterne-Hotelanlage<br />

liegt mitten in einem tropischen Garten mit<br />

unzähligen Palmen. Wer aus <strong>der</strong> Zimmertür tritt,<br />

stolpert quasi direkt an die mindestens ebenso paradiesische<br />

Badebucht mit einem 500 Meter langen, pu<strong>der</strong>zuckersandbestäubten<br />

Strand. Und auch, wer<br />

den Tag lieber im Garten verbummelt, hat viel Platz<br />

für sich. Die Abende verbringt man am besten in<br />

einem <strong>der</strong> drei Restaurants o<strong>der</strong> beim abwechslungsreichen<br />

Unterhaltungsprogramm.<br />

Über DERTOUR, ITS und Meier’s Weltreisen<br />

****<br />

GRAND BAHIA<br />

PRINCIPE EL<br />

PORTILLO<br />

****<br />

COOEE AT GRAND<br />

PARADISE<br />

SAMANÁ<br />

Ruhiges Hotel am Traumstrand<br />

von Terrenas, inmitten eines tropischen<br />

Naturschutzgebietes. Das<br />

vorgelagerte Korallenriff ist ideal<br />

zum Schnorcheln, das nächste Dorf<br />

in fünf Kilometern Entfernung<br />

über den Strand erreichbar.<br />

*****<br />

LUXURY BAHIA<br />

PRINCIPE CAYO<br />

LEVANTADO<br />

Entfernung zum Ortszentrum:<br />

28 Kilometer. Entfernung zum<br />

Strand: 0 Meter. Vor <strong>der</strong> Tür ein<br />

Tauchgebiet, in <strong>der</strong> Anlage 50 hübsche<br />

Bungalows, 32 Zimmer, ein<br />

Traum-Pool, drei Restaurants,<br />

eine VIP-Lounge, jede Menge<br />

Sportmöglichkeiten ... Hach!<br />

Über DERTOUR und<br />

Meier’s Weltreisen<br />

Nach einem Urlaub in diesem<br />

luxuriösen Hotel können Sie wahrheitsgetreu<br />

behaupten: „Ich war<br />

auf <strong>der</strong> Barcadi-Insel!“. Das Hotel<br />

mit langem, weißem Privatstrand<br />

ist ideal für Paare – Hochzeitsreisende<br />

dürfen sich auf beson<strong>der</strong>en<br />

Service und tolle Extras freuen.<br />

Über DERTOUR, ITS und<br />

Meier’s Weltreisen<br />

Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />

WWW.DER.COM<br />

Über DERTOUR und<br />

Meier’s Weltreisen<br />

FOTOS: DER TOURISTIK<br />

28 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


WHERE<br />

YOU<br />

WANT<br />

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BE<br />

RELAXED<br />

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Luxushotel mit All-Inklusive | Weißer Sandstrand | 5–Sterne Gastronomie | YHI Spa | Aktivitäten die das Leben bereichern<br />

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Concierge: Exklusiver Urlaub für Familien mit Butler – Service | Royal Service: Luxus – Enklave nur für Erwachsene mit Butler Service<br />

Dominican Republic • Mexico


ERDKUNDE<br />

HOCH<br />

DIE TASSEN!<br />

In Ungarn riskieren Sie Prügel, wenn Sie mit Bier<br />

anstoßen, in Frankreich ist ein Gläschen Wein<br />

trinken während <strong>der</strong> Arbeit ausdrücklich erlaubt<br />

– Skurriles aus aller Welt rund ums Trinken<br />

TEXT<br />

CORINNA OPHÜLS<br />

1.<br />

PRODUKTION UND FOTOS<br />

THORDIS RÜGGEBERG<br />

1 CHINA:<br />

NEIN? IS’ NICH!<br />

Wer in China unterwegs ist,<br />

muss ganz schön trinkfest<br />

sein. Bei offiziellen Events,<br />

Geschäftsessen und privaten<br />

Anlässen wird hochprozentiger<br />

Reis- o<strong>der</strong> Hirseschnaps<br />

(„Maotai“) ausgeschenkt.<br />

Da es als unhöflich<br />

gilt, angebotene Speisen<br />

und Getränke abzulehnen,<br />

hat man keine Wahl: Augen<br />

zu und runter damit! Sie<br />

vertragen keinen Alkohol?<br />

Üben Sie auf Chinesisch<br />

den Satz „Schenken Sie mir<br />

bitte hellen Tee ein“ und<br />

raunen ihn <strong>der</strong> Bedienung<br />

diskret zu. Und: Füllen Sie<br />

Ihr Glas niemals selbst, das<br />

gilt als vulgär.<br />

3.<br />

6.<br />

4.<br />

2.<br />

30 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong><br />

5.


ERDKUNDE<br />

2 AUSTRALIEN:<br />

BRING YOUR OWN!<br />

Wie praktisch: Im Land <strong>der</strong><br />

Kängurus darf man in vielen<br />

Lokalen seine eigene Flasche<br />

Wein mitbringen. Man<br />

zahlt lediglich für das Entkorken<br />

<strong>der</strong> Flasche und die<br />

Gläser, die von <strong>der</strong> Küche<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

Da Wein in Restaurants<br />

meistens überteuert ist,<br />

schont man so seinen Geldbeutel.<br />

Achten Sie draußen<br />

auf das Hinweisschild<br />

„BYO“ („Bring your own“).<br />

3 USA:<br />

VERSTECKSPIEL<br />

Haben Sie sich schon mal<br />

gefragt, warum einige Amerikaner<br />

mit braunen Papiertüten<br />

in <strong>der</strong> Hand durch die<br />

Gegend laufen? Auflösung:<br />

In dem Papier versteckt sich<br />

mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit<br />

eine Flasche<br />

Alkohl. In den USA ist es<br />

nämlich verboten, in <strong>der</strong><br />

Öffentlichkeit zu trinken.<br />

Verstöße werden mit hohen<br />

Geldstrafen geahndet. Blöd<br />

nur, dass die Polizei den<br />

Trick auch schon kennt …<br />

4 UNGARN: BIER?<br />

EIN NO-GO!<br />

Mit Bier anzustoßen kann<br />

einem in Ungarn richtig Ärger<br />

einbringen. Der Grund:<br />

Nach <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlagung<br />

<strong>der</strong> Ungarischen Revolution<br />

von 1848 prosteten sich die<br />

7.<br />

Österreicher mit Bier zu,<br />

um ihren Sieg zu feiern.<br />

Danach war das Anstoßen<br />

mit Bier 150 Jahre lang<br />

gesetzlich verboten. Heute<br />

gilt diese Regel zwar nicht<br />

mehr. Trotzem reagieren<br />

einige Ungarn darauf immer<br />

noch allergisch.<br />

5 USBEKISTAN:<br />

UNTER DEM TISCH<br />

TRINKEN<br />

Die ehemalige Sowjetrepublik<br />

hat wegen ihrer<br />

geografischen Lage und ihrer<br />

beson<strong>der</strong>en Geschichte<br />

russische, chinesische und<br />

arabische Sitten übernommen.<br />

So kommt es, dass die<br />

Mehrheit <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

den Islam zur Religion<br />

hat, aber trotzdem<br />

gerne Wodka trinkt.<br />

Viele verstecken ihr<br />

Glas beim Trinken<br />

daher unter dem<br />

Tisch, das Motto:<br />

„Allah kann<br />

nicht durch<br />

Tische sehen“.<br />

6 FRANKREICH:<br />

WEIN MUSS SEIN!<br />

Beim Weinverbrauch ist<br />

Frankreich Spitzenreiter.<br />

Ein Gläschen Roter o<strong>der</strong><br />

Weißer gehört zum Essen<br />

dazu. Selbst in Kantinen<br />

wird das Getränk<br />

serviert.<br />

Bis<br />

vor<br />

Kurzem<br />

war es<br />

laut französischem<br />

Arbeitsrecht<br />

jedem erlaubt, „Wein,<br />

Bier, Apfelwein o<strong>der</strong> Birnenmost<br />

am Arbeitsplatz“<br />

7.<br />

7.<br />

zu trinken. Unternehmen<br />

dürfen Alkohl während <strong>der</strong><br />

Arbeitszeit inzwischen zwar<br />

verbieten – doch das machen<br />

nur wenige. Man muss<br />

seine Angestellten ja bei<br />

Laune halten …<br />

7 RUSSLAND:<br />

BIS ZUM LETZTEN<br />

TROPFEN<br />

Russen gelten als trinkfest.<br />

Kein Wun<strong>der</strong>, sie sind gut<br />

im Training: Ist eine Flasche<br />

erst mal geöffnet, muss sie<br />

auf jeden Fall geleert werden!<br />

Aber es gibt noch mehr<br />

Regeln: Es braucht immer<br />

einen Anlass zum Trinken,<br />

und zu dem dazu passenden<br />

Trinkspruch werden die<br />

Gläser dann so lange erhoben,<br />

bis er zu Ende aufgesagt<br />

ist. Wenn auf die Liebe angestoßen<br />

wird, muss das Glas<br />

in <strong>der</strong> linken Hand gehalten<br />

werden. Wodka darf außerdem<br />

nur in Gesellschaft von<br />

mindestens drei Personen<br />

getrunken werden.<br />

MIT DIESEN<br />

WORTEN PROSTET<br />

MAN SICH IN<br />

ANDEREN<br />

LÄNDERN ZU<br />

Arabien: Shereve<br />

Brasilien (portugiesisch):<br />

Tim-tim<br />

China: Gom bui<br />

Dänemark, Schweden &<br />

Norwegen: Skål<br />

England & USA: Cheers,<br />

Bottoms up, Here’s to you<br />

Frankreich: Santé<br />

Griechenland: eis hygeian<br />

Hawaii: Hipahipa, hulō<br />

Holland: Op uw gezondheid,<br />

Proost<br />

Irland: Sláinte<br />

Italien: Salute, Cin cin<br />

Kroatien: Uzdravlje, Živjeli<br />

Luxemburg: Prost<br />

Malta: Evviva, Sahha<br />

Russland: Za vashe zdorovie<br />

Spanien: ¡Salud!<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 31


ÄGYPTEN<br />

UNDERWATER LOVE<br />

Wer einmal unten war,<br />

kommt immer wie<strong>der</strong>. Ob die<br />

einheimischen Fische und<br />

Korallen, wie hier in Makadi<br />

Bay, sich von den riesigen<br />

Besuchern wohl beobachtet<br />

fühlen?<br />

32 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


ÄGYPTEN<br />

Abgetaucht<br />

und aufgelebt<br />

Je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> die magische Unterwasserwelt im Roten Meer erlebt,<br />

ist danach ein an<strong>der</strong>er Mensch. Auch unsere Autorin, die sich von den<br />

Korallenriffen zwischen Hurghada und Marsa Alam verzaubern ließ<br />

TEXT NELE-MARIE BRÜDGAM<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 33


ÄGYPTEN<br />

MITTELMEER<br />

Kairo<br />

Israel<br />

Jordanien<br />

Ägypten<br />

NIL<br />

Hurghada<br />

Soma Bay<br />

Marsa Alam<br />

Sharm El Sheikh<br />

ROTES MEER<br />

Korallen in allen Farben und Formen, sie wachsen<br />

hier dicht an dicht, bilden einen märchenhaften<br />

Dschungel. Das Wasser ist tiefblau, zugleich auch<br />

ein klein wenig milchig, sodass die Szenerie noch unwirklicher<br />

scheint. Wir tauchen durch ein Labyrinth, durch<br />

Tunnel, unter Torbögen hindurch, über Schluchten hinweg.<br />

Mal wird das Licht schwach, dann wie<strong>der</strong> beleuchten<br />

einzelne Sonnenstrahlen eine sich sanft wiegende Fächerkoralle,<br />

eine Muräne in ihrem Unterschlupf, einen Dornenkronenseestern,<br />

wohl einen halben Meter groß. Und um uns<br />

herum schwirren kleine Fischchen in großen Schwärmen.<br />

Sie lassen sich überhaupt nicht aus <strong>der</strong> Ruhe bringen von<br />

uns großen Wesen, die seltsame Blubberblasen verbreiten.<br />

Wenn Taucher anfangen, ihre Erlebnisse zu schil<strong>der</strong>n,<br />

wird es schnell kitschig. Okay, man könnte versuchen, das<br />

zu vermeiden. Aber warum eigentlich? Warum eine Landschaft<br />

sachlich beschreiben, wenn sie doch so magisch ist?<br />

Warum eine hoch emotionale Erfahrung herunterspielen?<br />

Und im Roten Meer vor Ägypten, das steht völlig außer<br />

Frage, ist die Unterwasserwelt eine <strong>der</strong> schönsten Landschaften<br />

unseres Planeten. Je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> sie erlebt, taucht ein<br />

klein wenig verän<strong>der</strong>t wie<strong>der</strong> auf. Demütig. Verzaubert.<br />

An <strong>der</strong> Küste rund um Hurghada und Marsa Alam,<br />

in Makadi Bay, Safaga o<strong>der</strong> al-Qusair gibt es Hotels mit<br />

fabelhaften Stränden, von denen aus die Urlauber das Wasser<br />

nicht betreten dürfen. Die meisten Nicht-Taucher und<br />

Nicht-Schnorchler finden das erst einmal befremdlich – bis<br />

sie den Grund erfahren: Gleich dort, wo die Meereslinie<br />

beginnt, endet das Korallenriff. Es sind sogenannte Saumriffe,<br />

<strong>der</strong>en Dächer wenige Zentimeter unterm Wasserspiegel<br />

liegen und bis zum Strand reichen. Wer sie betritt, verletzt<br />

Lebewesen (Korallen sind Tiere, das vergisst man so<br />

leicht) und fügt einem hoch komplexen, über Jahrtausende<br />

entstandenen Ökosystem Schaden zu. Das bedeutet aber<br />

nicht, dass <strong>der</strong> Bade<strong>urlaub</strong> ohne Baden stattfinden muss.<br />

An Stränden vor Saumriffen führen in Ägypten meist Stege<br />

hinaus übers Wasser. Dort, wo das Riff leicht abfällt und bereits<br />

von einigen Metern Wasser bedeckt ist, kann man über<br />

Leitern ins Meer steigen und oberhalb des Riffs schwimmen.<br />

Doch allermeistens bleibt es nicht dabei.<br />

Flossen an, Maske auf, Schnorchel in den Mund – los<br />

geht’s. Schnorcheln oberhalb eines Saumriffes ist völlig unkompliziert,<br />

und es eröffnet sagenhafte Perspektiven: auf<br />

Korallen, Krebse und Fische in vielen Farben. In Ägypten<br />

zudem nicht selten auch auf große Schildkröten, die gemächlich<br />

ihre Bahnen ziehen. Gefährlich ist beim Schnorcheln<br />

eigentlich nur, dass man so leicht die Zeit vergisst.<br />

Wer ahnt, dass er länger als 15 bis 20 Minuten unterwegs<br />

sein wird, sollte zumindest ein T-Shirt tragen, möglichst<br />

aber einen dünnen Neoprenanzug, <strong>der</strong> Arme und Beine bedeckt.<br />

Sonst droht ein fieser Sonnenbrand.<br />

Vom Schwimmen zum Schnorcheln ist es kein großer<br />

Schritt – zwischen Schnorcheln und Flaschentauchen liegt<br />

hingegen einiges an Aufwand und Ausbildung. Wer beides<br />

nicht scheut, ist in Ägypten genau richtig – aus vielen Gründen.<br />

Als ich vor einigen Jahren meinen Tauchschein machen<br />

wollte, riet man mir immer wie<strong>der</strong> zu Ägypten. Trotzdem<br />

entschied ich mich für Thailand, tauchte bald darauf auch<br />

vor Mauritius o<strong>der</strong> Sri Lanka – weil ich annahm, in so weit<br />

entfernten, noch exotischeren Gewässern sei Tauchen noch<br />

toller als im Roten Meer. Auch weil ich mich scheute, in<br />

Ägypten alleine Urlaub zu machen – damals hatte ich noch<br />

RÜBERMACHEN<br />

Beliebtes Ausflugsziel für Schnorcheltouren vor<br />

<strong>der</strong> Küste Hurghadas: die Insel Giftun, auch Mahmya<br />

o<strong>der</strong> Paradise Island genannt. Man erreicht sie per Boot<br />

in 45 Minuten Fahrzeit.<br />

34 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


Atemberaubend<br />

schön<br />

Wer vor Ägypten abtaucht, kann die Schönheit, die<br />

sich ihm bietet, manchmal gar nicht fassen. Zum<br />

Beispiel beim Anblick von Weichkorallen-Kolonien<br />

(oben links), die – wenn sie ganz tief im Meer o<strong>der</strong><br />

im Schatten felsiger Überhänge leben – rot, orange<br />

und rosa leuchten. Eins <strong>der</strong> schönsten Tauchreviere<br />

liegt in Marsa Alam. Hier kann man auch die Bekanntschaft<br />

mit zarten Fächerkorallen (rechts),<br />

exotischen Fischen wie dem Golden Butterflyfish<br />

(unten links) o<strong>der</strong> gemütlichen Seekühen machen<br />

(oben rechts). Letztere ziehen gemächlich ihre<br />

Bahnen und sind an Taucher und Schnorchler gewöhnt.<br />

Sein blaues Wun<strong>der</strong> erlebt man auch im<br />

Blue Hole. Aber Achtung: Dieses Tauchrevier gehört<br />

zwar zu den meistbesuchten Tauch- und<br />

Schnorchelplätzen <strong>der</strong> Welt, gilt aber als nicht<br />

ungefährlich und ist nur was für Profis.


Urlaubsschwarm<br />

Meerbarben, wie hier in <strong>der</strong> Makadi Bay, mögen’s<br />

gerne warm (oben links). Genau wie die Taucher<br />

und Schnorchler, die in Ägypten ganzjährig angenehme<br />

Luft- und Wassertemperaturen vorfinden.<br />

Vor manchen Hotels führen Holzstege hinaus aufs<br />

Meer, um die Korallenriffs zu schützen, die bis an<br />

den Strand reichen (unten links). Schlangenlinien:<br />

Nur wer die Graue Muräne ärgert, riskiert eine<br />

Bissverletzung. Ansonsten ist <strong>der</strong> Raubfisch ein<br />

friedlicher, scheuer Geselle.


ÄGYPTEN<br />

FOTOS: MAURITIUS IMAGES (6); SCHAPOWALOW (2); PLAINPICTURE (3); GETTY IMAGES; LAIF (2) / MICHAEL AMME / THOMAS AICHINGER; PRIVAT<br />

TIPPS<br />

Tauch- und Schnorchel-Zentren Nutzen Sie<br />

das Angebot von ITS und Jahn Reisen und<br />

buchen Tauchkurse und Tauchgänge bereits<br />

vorab. Zum Beispiel werden über manche<br />

Hotels fantastische Tauchgänge über „Extra<br />

Divers Worldwide“ angeboten. Weitere<br />

Information erhalten Sie in Ihrem Reisebüro<br />

o<strong>der</strong> im Preisteil des ITS- und Jahn-<br />

Reisen- Katalogs. „Extra Divers“ ist bekannt<br />

für guten Service, gute Ausbildungen und<br />

Sicherheit. Es betreibt sieben Tauchbasen<br />

zwischen Hurghada und Marsa Alam, siehe<br />

extradivers-worldwide.com. Erfahrungsberichte<br />

und Bewertungen zu Tauchzentren<br />

findet man bei taucher.net<br />

Unterkunft el-Guna, Makadi Bay und Marsa<br />

Alam sind ideal für einen Tauch- und Schnorchel-Urlaub.<br />

Buchbar über <strong>der</strong>tour.de, ITS<br />

und Jahn Reisen.<br />

Reisezeit Ägypten ist ein Reiseziel fürs ganze<br />

Jahr, die Tagestemperaturen liegen im Winter<br />

bei 20 – 25 °C, im Sommer kann es bis<br />

zu 35 °C heiß werden. Wassertemperatur: im<br />

Sommer bis zu 28 °C, im November/Dezember<br />

etwa 23 – 25 °C. Kältester Monat ist <strong>der</strong><br />

Februar mit ca. 20 °C.<br />

Zeitverschiebung Im Sommer keine,<br />

während <strong>der</strong> deutschen Winterzeit ist es in<br />

Ägypten eine Stunde früher.<br />

keine Taucherfreunde, mit denen ich verreisen konnte. Dass<br />

ich mich geirrt hatte, sah ich bei meinem ersten Tauchtrip<br />

nach Ägypten ein. Einen so überbordenden Artenreichtum,<br />

eine solche Vielzahl an Meereslebewesen wie hier trifft man<br />

nur an sehr, sehr wenigen Orten an. Es ist eine gesunde, mit<br />

großer Sorgfalt geschützte und gepflegte Meereswelt: mit<br />

flinken Schwärmen gelber und blauer Falter fische, großen,<br />

trägen Rochen, Stein- und Anglerfischen, die sich ihrer Umgebung<br />

so perfekt anpassen, dass es beinahe detektivischer<br />

Fähigkeiten bedarf, um sie aufzuspüren. Die Rotfeuerfische<br />

mit Flossen, die wie Fe<strong>der</strong>n aussehen, erscheinen dagegen,<br />

als hätten Künstler sie unter Einfluss psychedelisch wirken<strong>der</strong><br />

Drogen gemalt.<br />

Sicher, ähnliche Szenerien können Taucher und<br />

Schnorchler auch an<strong>der</strong>swo beobachten. In <strong>der</strong> Karibik<br />

etwa, in Indonesien o<strong>der</strong> vor den Philippinen. Nur ist die<br />

Anreise nach Ägypten sehr viel kürzer, und man hat nicht<br />

mit Zeitverschiebung zu tun. Für alle, die im Wasser aktiv<br />

sein wollen, ist das ein wichtiges Thema: Wer schnorchelt<br />

o<strong>der</strong> taucht, muss zwar nicht beson<strong>der</strong>s sportlich sein, auch<br />

das Alter spielt keine Rolle, ja, man muss nicht mal beson<strong>der</strong>s<br />

gut schwimmen können. Aber man sollte gesund und<br />

ausgeruht sein, sich fit fühlen. Direkt nach einem langen<br />

Flug mit großer Zeitverschiebung ist das eher nicht <strong>der</strong> Fall.<br />

Mal eben zwischendurch für eine Woche in den Tauch<strong>urlaub</strong>?<br />

Mir fällt kein Land ein, das dafür besser geeignet<br />

wäre als Ägypten. Zumal <strong>der</strong> Urlaub dort preisgünstig und<br />

das Wasser fast ganzjährig schön warm ist. Und dann wäre<br />

da noch die Infrastruktur. Die Dichte an Tauchzentren ist<br />

enorm, viele sind in europäischer, oft deutscher Hand. Sie<br />

bilden aus nach den Standards internationaler Verbände<br />

wie PADI o<strong>der</strong> SSI. Die meisten Anbieter, zumal in großen,<br />

guten Hotels, legen viel Wert auf Service und Sicherheit, auf<br />

gut gewartete Ausrüstung, perfekt funktionierende Technik<br />

und saubere Luft in den Flaschen.<br />

Ein junger Kofferfisch, <strong>der</strong> ganz oben auf einer einzeln<br />

stehenden Koralle liegt. Während um ihn herum große und<br />

kleine Tiere spielen, jagen, flirten, liegt <strong>der</strong> Kleine da – und<br />

schläft. Zwei Adlerrochen, die nebeneinan<strong>der</strong> schweben,<br />

harmonisch, als seien sie Tänzer. Und als könnten sie Gedanken<br />

lesen, drehen sie in weitem Bogen eine Runde um uns<br />

Taucher, bevor sie verschwinden. Ein gut gelaunter Clownfisch,<br />

<strong>der</strong> minutenlang in seiner Anemone posiert, sich mal<br />

hierhin, mal dorthin dreht. Es sind Bil<strong>der</strong>, Momente, Szenen<br />

wie diese, die man nie im Leben vergisst. Und so sitzen dann<br />

tagsüber, zwischen den Schnorcheltouren o<strong>der</strong> Tauchgängen,<br />

und abends, nach langen Tagen im Meer, die Urlauber<br />

aus vielen Län<strong>der</strong>n im Hotel beieinan<strong>der</strong>, tauschen Eindrücke<br />

und Erlebnisse aus, fühlen sich bereichert und einan<strong>der</strong><br />

verbunden. Nicht selten gesellen sich Nicht-Schnorchler<br />

neugierig dazu, und am nächsten Tag schon gibt es ein paar<br />

Schnorchler mehr als zuvor. Manche starten mit einem<br />

Schnorchel-Kurs, auch den bieten Tauchschulen an.<br />

„Wo warst du heute unterwegs?“. So beginnen die Gespräche,<br />

und ruckzuck ist man im Austausch über die Eindrücke<br />

des Tages. Auch das ist das Gute am Tauch<strong>urlaub</strong> in Ägypten:<br />

Viele Hotels sind so auf Wassersportler ausgerichtet, dass<br />

sich schnell Gleichgesinnte finden. Schon bei meinem ersten<br />

Urlaub am und im Roten Meer habe ich viele nette Taucher<br />

kennengelernt. Und verreise seither nicht mehr allein.<br />

NELE-MARIE BRÜDGAM<br />

... taucht seit ihrem ersten Schnupperkurs regelmäßig<br />

ab – im vergangenen Jahr 82-mal —, überwiegend<br />

im Roten Meer, aber auch in deutschen Seen und<br />

in Thailand.<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 37


ÄGYPTEN<br />

Local Heroes<br />

Lust auf einen Tauchgang auf <strong>der</strong> Couch? O<strong>der</strong> einen süßen Gruß aus <strong>der</strong><br />

arabischen Küche? Dann lassen Sie sich treiben – Richtung Ägypten-Urlaub<br />

ZUM MITBRINGEN<br />

RAUCH-<br />

ZEICHEN<br />

Ob als Deko o<strong>der</strong> für den Gebrauch:<br />

Wasserpfeifen sind ein<br />

äußerst beliebtes ägyptisches<br />

Souvenir. Vor Ort gibt es sie bereits<br />

ab zehn Euro, Tabak ist in<br />

vielen Geschmacksrichtungen<br />

erhältlich und zudem günstiger<br />

als in Deutschland (Achtung: Für<br />

die Einfuhr von Tabak gelten die<br />

Zollbestimmungen).<br />

ZUM MERKEN<br />

VORSICHT,<br />

FETTNAPF!<br />

Ein paar Tipps zur erfolgreichen Völkerverständigung:<br />

Essen Sie in Ägypten am besten nur mit<br />

<strong>der</strong> rechten Hand, die Linke gilt als unrein. FKK<br />

und „Oben ohne“ sind verboten und werden<br />

bestraft, ebenso Knutschen und an<strong>der</strong>e Liebesbekundungen<br />

in <strong>der</strong> Öffentlichkeit. Tragen Sie<br />

möglichst Kleidung, die Arme und Beine bedeckt,<br />

und beachten Sie fürs Fotografieren folgende<br />

Regel: Flughafen, Brücken und <strong>der</strong> Suez-Kanal<br />

dürfen offiziell nicht geknipst werden.<br />

ZUM VERNASCHEN<br />

„BAKLAWA“ – SCHON DER<br />

NAME DER BERÜHMTEN<br />

ARABISCHEN SPEZIALITÄT<br />

KLINGT ZUCKERSÜSS.<br />

Das Gebäck aus Filoteig wird in Zuckerwasser-Sirup eingelegt<br />

und mit gehackten Walnüssen, Mandeln o<strong>der</strong> Pistazien gefüllt. Eine<br />

einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung gibt’s auf lecker.de<br />

ZUM ABTAUCHEN<br />

MEHR VOM<br />

MEER SEHEN<br />

Für Anfänger und Profis: Die interaktive<br />

„Red Sea Scuba“-App von Ocean<br />

Maps hilft bei <strong>der</strong> Vorbereitung von<br />

Tauchtouren in Ägypten. Basierend<br />

auf Sonardaten für Scuba-Taucher und<br />

Schnorchler zeigen die 3-D-Unterwasserkarten<br />

über 100 Tauchplätze und<br />

Riffs im Roten Meer, etwa das Wrack<br />

des Schiffes „Kimon M“ bei Abu Nuhas<br />

o<strong>der</strong> Abu Soma Garden in Soma Bay.<br />

Kostenlos für Android- und Apple-<br />

Geräte, In-App-Käufe.<br />

FOTOS: LAIF/ DE PABLO & ZURITA; MAURITIUS IMAGES; PR<br />

38 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


ÄGYPTEN<br />

Unsere<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

In Ägypten übernachten — von günstig bis luxuriös<br />

****<br />

COOEE CARIBBEAN WORLD SOMA BAY<br />

Happy in Hurghada<br />

INSIDER<br />

TIPP<br />

Wenn Sie morgens aus dem Fenster blinzeln: blauer<br />

Himmel, blauer Pool, blaues Meer am sanft abfallenden<br />

Sandstrand. Wenn Sie tagsüber in <strong>der</strong> Anlage unterwegs<br />

sind: drei Restaurants, drei Swimmingpools, drei Wasserrutschen,<br />

fünf Bars, ein Wellnessbereich samt Sauna,<br />

Hamam, Jacuzzi und Massage, dazu ein riesiges Sportangebot<br />

wie Tennis, Beachvolleyball, Fußball und Basketball.<br />

Wenn Sie in die Gesichter Ihrer Lieben schauen:<br />

Entspannung total und das ganz große Urlaubsglück.<br />

Hier könnte man tatsächlich die ganze Welt umarmen.<br />

Über ITS<br />

****<br />

CLUB CALIMERA<br />

AKASSIA SWISS<br />

RESORT<br />

FOTOS: DER TOURISTIK<br />

*****<br />

STEIGENBERGER<br />

AL DAU BEACH<br />

Hier ist alles Extraklasse: <strong>der</strong><br />

9-Loch-Golfplatz. Die Pool-Landschaft,<br />

eine <strong>der</strong> größten in Ägypten.<br />

Der Butler-Service an Pool<br />

und Strand. Die 160 000 m 2 große<br />

Gartenanlage. Das tolle Sportangebot<br />

mit Schnuppertauchen<br />

und -golfen. Ach, es ist wirklich<br />

ein Traum!<br />

Über Jahn Reisen<br />

Eine Familienreise ins Paradies?<br />

Bitteschön. Dieses Hotel bietet<br />

Eltern eine tolle Anlage, dazu köstliches<br />

Essen und angenehme<br />

Unterhaltung. Die Kin<strong>der</strong> freuen<br />

sich über jede Menge Spaß, z. B. im<br />

Aqua Park. Ganz nach dem Motto:<br />

„ein Urlaub, 1000 Möglichkeiten“.<br />

Über ITS<br />

Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />

WWW.DER.COM<br />

*****<br />

BARON SAHL<br />

HASHEESH<br />

Nein, Sie träumen nicht, dieses<br />

5-Sterne-Plus-Haus ist ein Palast<br />

– mit mindestens 45 m 2 -Zimmern,<br />

sechs Restaurants, einem Tauchcenter<br />

und großem Wellness-Bereich.<br />

Eis, Getränke und Snacks<br />

sind in <strong>der</strong> Ultra-all- inclusive-<br />

Verpflegung ebenso mit drin wie<br />

eine 20-minütige Massage.<br />

Über DERTOUR und Jahn Reisen<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 39


ESSAY<br />

Reise<br />

zum Ich<br />

Alleine Verreisen liegt im Trend. Doch warum machen immer<br />

mehr Menschen lieber Urlaub ohne Begleitung?<br />

Unsere Autorin hat ihre Koffer gepackt und den Selbstversuch gemacht –<br />

und kam sich in <strong>der</strong> Ferne selbst so nah wie nie zuvor<br />

TEXT CORINNA OPHÜLS<br />

40 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


ESSAY<br />

“ Manche Reisen im<br />

Leben kann man nur<br />

alleine machen.“<br />

US-Autor Ken Poirot<br />

Ich sitze auf einer Bank am Vierwaldstättersee. Am<br />

Horizont schneebedeckte Berggipfel, Vögel zwitschern.<br />

Die Schrecken aus den Nachrichten scheinen hier, im<br />

beschaulichen Luzern in <strong>der</strong> Schweiz, unendlich weit weg.<br />

„Hier ist die Welt noch in Ordnung“, seufze ich. Doch es<br />

sitzt niemand neben mir, <strong>der</strong> meine Worte hört. Ich bin ganz<br />

alleine mit mir und meinen Gedanken. Zum ersten Mal in<br />

meinem Leben bin ich ohne Begleitung in den Urlaub geflogen.<br />

Damit liege ich voll im Trend: 77 Prozent <strong>der</strong> Deutschen<br />

sind laut einer Umfrage <strong>der</strong> Flugsuchmaschine „Skyscanner“<br />

schon mal alleine verreist, und es werden mehr. Der<br />

Reiseanbieter „G Adventures“ hat herausgefunden, dass die<br />

Anzahl von Solo-Travellern von 2008 bis 2016 um 134 Prozent<br />

(!) gestiegen ist. Immer mehr Bücher und Reiseblogs<br />

spezialisieren sich auf das Thema, beson<strong>der</strong>s alleinreisende<br />

Frauen sind ein großer Markt. Doch warum fahren viele lieber<br />

ohne Freunde, Familie o<strong>der</strong> den Partner weg?<br />

Den meisten geht es darum, im Urlaub keine Kompromisse<br />

schließen zu müssen und die eigenen Träume zu<br />

verwirklichen. Ist man mit an<strong>der</strong>en Menschen unterwegs,<br />

geht man immer auch auf <strong>der</strong>en Vorstellungen und Launen<br />

ein. Eigene Wünsche bleiben da manchmal auf <strong>der</strong> Strecke.<br />

Der US-amerikanische Schriftsteller und Philosoph Henry<br />

David Thoreau formulierte das mal sehr treffend so: „The<br />

man who goes alone can start today; but he who travels with<br />

another must wait till that other is ready“, übersetzt: „Wer<br />

alleine unterwegs ist, kann heute schon losziehen, wer in<br />

Begleitung reist, muss warten, bis <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e soweit ist.“ Ich<br />

muss in Luzern auf niemanden warten. Völlig frei und unbeschwert<br />

streife ich durch die Straßen, staune über Fachwerkbauten,<br />

die alte Befestigungsmauer und Belle- Epoque-<br />

Hotels. Brauche ich eine Verschnaufpause, suche ich mir ein<br />

nettes Café. Habe ich Lust auf ein Eis, steuere ich die nächs-<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 41


ESSAY<br />

“ Du reist nie wirklich<br />

allein – die Welt ist voll<br />

mit Freunden, die darauf<br />

warten, dich kennenzulernen“<br />

Sprichwort<br />

te Gelateria an. Will ich spontan eine Ausstellung sehen,<br />

kaufe ich mir ein Ticket. Mit Anhang wäre das nicht möglich<br />

– o<strong>der</strong> zumindest mit Diskussionen verbunden.<br />

Zu Hause bin ich ständig von Menschen umgeben, die<br />

mich beeinflussen und auf <strong>der</strong>en Wünsche ich natürlich<br />

Rücksicht nehme. Hier, auf mich gestellt, horche ich in<br />

mich hinein: Was möchte ich, was brauche ich, was macht<br />

mich wirklich happy? Der fehlende Austausch mit an<strong>der</strong>en<br />

zwingt mich, mich stärker mit mir selbst auseinan<strong>der</strong>zusetzen.<br />

Wer alleine unterwegs ist, lernt sich selbst besser<br />

kennen, entdeckt neue Stärken und Schwächen an sich und<br />

muss schwierige Situationen ohne Hilfe meistern. Wer es<br />

sonst dem Freund überlässt, nach dem Weg zu fragen, muss<br />

nun selbst den Mut aufbringen. Wem es schwer fällt, die<br />

Landeswährung umzurechnen, muss es jetzt wohl o<strong>der</strong> übel<br />

versuchen – o<strong>der</strong> den Handyrechner bemühen. Meistens<br />

verlassen wir uns auf den Reisepartner ja nur aus Bequemlichkeit,<br />

nicht, weil wir die Dinge nicht auch selbst könnten.<br />

Aber manchmal muss man eben aus seiner Komfortzone<br />

raus, um sich weiterzuentwickeln. Ohne Sicherheitsnetz<br />

wird man eigenständiger, stärker, selbstbewusster. Ich merke:<br />

Hey, ich kann das alles auch ohne Hilfe schaffen! Das gibt<br />

meinem Selbstbewusstsein einen ordentlichen Schub.<br />

Außerdem merke ich schnell: Wer dann doch Gesellschaft<br />

braucht, muss gar nicht die ganze Zeit für sich bleiben.<br />

Wer alleine unterwegs ist, ist automatisch offener und lernt<br />

schneller Leute kennen. An<strong>der</strong>e Reisende sind häufig ebenfalls<br />

daran interessiert, Anschluss zu finden. Aber auch Einheimische<br />

freuen sich, wenn sie Touristen etwas über ihre<br />

Stadt erzählen können. Als ich mittags in einem Restaurant<br />

sitze, kommt ein Mann in mittlerem Alter an meinen Tisch:<br />

„Darf ich mich zu Ihnen setzen?“ Wir kommen ins Gespräch.<br />

Er erzählt, dass er direkt um die Ecke wohnt – und gibt mir<br />

Ratschläge, was ich mir unbedingt noch angucken muss.<br />

Wäre ich in Begleitung unterwegs gewesen, hätte ich nie so<br />

viel über den wahren Charakter von Luzern erfahren, inklusive<br />

vieler Tipps, die in keinem Reiseführer stehen.<br />

Meine Erkenntnis nach vier Tagen: Alleine bedeutet<br />

nicht unbedingt einsam. Son<strong>der</strong>n selbstbestimmt und frei.<br />

INFO<br />

DIE BESTEN<br />

BLOGS & BÜCHER FÜR<br />

ALLEINREISENDE<br />

BÜCHER<br />

„Frauen Reisen Solo 2.0: Der<br />

Ratgeber für alleinreisende<br />

Frauen – und alle, die es werden<br />

wollen“ von Carina Herrmann,<br />

CreateSpace Independent<br />

Publishing Platform, 15,99 Euro<br />

„Die Kunst, allein zu reisen und<br />

bei sich selbst anzukommen“<br />

von Katrin Zita, Goldmann<br />

Verlag, 8,99 Euro<br />

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„Ich packe meinen Koffer und<br />

nehme mit ...“: In unserem<br />

Buchstabenrätsel verbergen sich<br />

senkrecht, waagerecht und<br />

diagonal 17 Dinge, die zum<br />

Sommer<strong>urlaub</strong> gehören wie<br />

Erdbeersoße zum Spaghetti-<br />

Eis. Viel Spaß beim Suchen<br />

und Finden!<br />

Auflösung auf Seite 88<br />

HANDY-LADEKABEL<br />

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44 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


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SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 45<br />

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BIKINI<br />

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USA<br />

HIT<br />

THE<br />

ROAD<br />

DIE NUMMER EINS<br />

Der Weg ist das Ziel –<br />

selten ergab dieser Satz<br />

mehr Sinn als auf dem<br />

Highway No. 1, <strong>der</strong> beliebtesten<br />

und meist besuchten<br />

Straße <strong>der</strong> USA<br />

46 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


USA<br />

Einmal auf dem<br />

Pacific Coast Highway<br />

cruisen. Einmal die<br />

legendäre Route 66<br />

selbst erfahren.<br />

Einmal die Farben des<br />

Grand Canyon sehen.<br />

Drei Motorrad-<br />

Touren, eine Frage:<br />

wann, wenn nicht<br />

jetzt?<br />

TEXT MICHÈLE LOETZNER<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 47


USA<br />

GROSSES KINO<br />

Angesichts dieses gigantischen<br />

Panoramas, das sich<br />

vom Yavapai Point aus bietet,<br />

dürfte sich je<strong>der</strong> Besucher des<br />

Grand-Canyon-Nationalparks<br />

plötzlich ganz klein fühlen<br />

48 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


USA<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 49


USA<br />

BESTE<br />

AUSSICHTEN<br />

Die McWay-Wasserfälle<br />

im Julia Pfeiffer Burns<br />

State Park sind auf jeden<br />

Fall ein Päuschen wert<br />

Garberville<br />

Highway<br />

No. 1<br />

USA<br />

Chicago<br />

Los<br />

Angeles<br />

New<br />

Orleans<br />

Tour 1:<br />

Die<br />

Sonnige<br />

WO GEHT’S LANG?<br />

Highway No. 1<br />

START: Dana Point ZIEL: Garberville<br />

LÄNGE: 1146 km DAUER: zwei Wochen<br />

DANA POINT<br />

Wenn man die Augen schließt und tief einatmet,<br />

spürt man geradezu, wie sich die Lungenbläschen<br />

füllen und ausdehnen. Die Luft, die vom Meer über<br />

die kleine Landzunge zwischen San Diego und L.A.<br />

nahe <strong>der</strong> mexikanischen Grenze weht, schmeckt<br />

fast schon süß – trotz ihres hohen Salzgehalts.<br />

Dana Point ist ein Eldorado für Surfer: Alle warten<br />

hier auf „Killer Dana“, eine Monsterwelle. Hier beginnt<br />

er, <strong>der</strong> legendäre Highway No. 1.<br />

LOS ANGELES<br />

Der Pacific Coast Highway, <strong>der</strong> südliche Teil des<br />

Highway No. 1, kreuzt Los Angeles. Die Riesenstadt<br />

ist mittlerweile hauptsächlich berühmt für<br />

ihre unfassbar langen Staus und bereitet null<br />

Fahrspaß. Deshalb empfiehlt es sich, nah an <strong>der</strong><br />

Küste zu bleiben und vielleicht eine Nacht dort<br />

zu verbringen. Am besten in Venice: Die Strandpromenade<br />

ist quirliger als das Oktoberfest und<br />

<strong>der</strong> Wiener Prater zusammen. Am Muscle Beach<br />

trainieren Arnold-Schwarzenegger-Lookalikes,<br />

auf dem Abbot Kinney Boulevard trifft man die<br />

Kardashians beim Mittagessen im „Gjelina“. Das<br />

Restaurant ist vor allem für seine „No Change<br />

Policy“ bekannt: Egal, wie berühmt <strong>der</strong> Gast ist –<br />

Extrawünsche werden nicht erfüllt. Punkt.<br />

BEACH, BABY!<br />

Erst ’ne Runde surfen,<br />

dann auf den Highway<br />

No. 1, <strong>der</strong> in Dana Point<br />

beginnt<br />

TRAGENDE<br />

ROLLE<br />

Die Bixby Creek<br />

Bridge in Big Sur,<br />

1932 eröffnet, bringt<br />

mit ihrer Art- déco-<br />

Optik richtig Stil auf<br />

die Straße<br />

HOME, SWEET<br />

HOME<br />

Im bezaubernden<br />

Carmel-by-the-<br />

Sea scheint die<br />

Zeit stillzustehen.<br />

Leucht reklame und<br />

Straßenlampen gibt<br />

es hier bis<br />

heute nicht<br />

50 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


USA<br />

GIGANTISCH<br />

Nördlich von Garberville beginnt<br />

die faszinierende Avenue<br />

of the Giants mit majestätischen<br />

Küsten mammutbäumen<br />

Wind in den Stahlseilen, darunter die Wellen<br />

des Pazifischen Ozeans – die Überquerung <strong>der</strong><br />

Golden Gate Bridge ist ein Muss. Dabei hat Frisco<br />

noch so viel mehr zu bieten: die schnörkelige<br />

Lombard Street z. B. o<strong>der</strong> das Hippie-Viertel<br />

Haight-Ashbury. In <strong>der</strong> Haight Street stand lange<br />

das marode Traditionskino „The Old Vic“, 2011<br />

musste es weichen. Erst rebellierte die Nachbarschaft,<br />

mittlerweile haben sich alle mit „The<br />

Second Act“ angefreundet, einer Mischung aus<br />

Restaurant und Concept Store.<br />

BIG SUR<br />

Der Name ist eine englisch-spanische Wortschöpfung<br />

und bedeutet „Der große Süden“. Jack<br />

Kerouac war von <strong>der</strong> Gegend so beeindruckt,<br />

dass er im Sommer 1960 hier seinen gleichnamigen<br />

Roman schrieb. Big Sur mit seinen steilen<br />

Kliffs, den malerischen Buchten wie Pfeiffer<br />

Beach o<strong>der</strong> <strong>der</strong> schwindelerregend hohen Bixby<br />

Bridge erstreckt sich über mehrere Kilometer.<br />

Grauwale, Fischotter, Kondore – die Tierwelt ist<br />

so abwechslungsreich wie das Gelände. Neben <strong>der</strong><br />

Straße gibt es immer wie<strong>der</strong> Aussichtspunkte, an<br />

denen man von einem Haus am Strand träumen<br />

kann. Es bleibt wohl ein Traum: Die Preise können<br />

sich nur Promis wie Clint Eastwood leisten. Der<br />

war hier sogar Bürgermeister – in einem kleinen<br />

Städtchen, das unser nächster Stopp sein wird.<br />

CARMEL-BY-THE-SEA<br />

Heute leben hier knapp 5000 Einwohner, unter<br />

an<strong>der</strong>em Doris Day. Carmel liegt, eingekuschelt in<br />

grüne Hügel, an einem flach abfallenden Strand.<br />

Schon Ernest Hemingway und Jack London wussten<br />

die paradiesische Lage zu schätzen. Heute<br />

lockt noch etwas an<strong>der</strong>es die Promis an: Anonymität.<br />

Denn per Gesetz gibt’s in Carmel we<strong>der</strong><br />

Straßennamen noch Hausnummern o<strong>der</strong> Briefkästen.<br />

Für Stars ist das verlockend. Wir können<br />

Ihnen deshalb keine Adresse für „Grasing’s“ nennen.<br />

Aber das fantastische Steak-Restaurant liegt<br />

direkt gegenüber <strong>der</strong> örtlichen Feuerwehr.<br />

SAN FRANCISCO<br />

Das Geräusch ist einzigartig, fast wie ein weißes<br />

Rauschen. Die Schwingungen <strong>der</strong> Brücke, <strong>der</strong><br />

IMMER MIT<br />

DER RUHE<br />

GARBERVILLE<br />

Der Highway No. 1 geht weiter die Steilküste entlang<br />

gen Norden. Spätestens hier braucht man<br />

dann doch mal einen Sweater. Die Kalksteinformationen<br />

wirken wie ein steinerner Zen-Garten:<br />

beruhigend nach dem ruhelosen San Francisco.<br />

Unsere Route endet in den Redwoods, im<br />

kleinen Städtchen Garberbville. Hier leben nur<br />

1000 Menschen, allerdings schaffte es das Dorf mit<br />

seinem Cannabis College zu nationaler Berühmtheit.<br />

Der Highway ist hier noch lange nicht zu<br />

Ende. Nochmal fast die gleiche Distanz erstreckt<br />

sich bis zur kanadischen Grenze. Aber dafür muss<br />

man locker zwei Wochen zusätzlich einplanen.<br />

Ein schöner Grund,<br />

das Motorrad mal<br />

für eine Weile abzustellen:<br />

die Kabelstraßenbahn<br />

in<br />

San Francisco<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 51


USA<br />

Die<br />

Abwechslungsreiche<br />

WO GEHT’S LANG? Vom Norden Arizonas in<br />

den Süden START: Grand Canyon Village<br />

ZIEL: Tucson LÄNGE: 556 km<br />

DAUER: drei bis vier Tage<br />

GANZ WEIT<br />

OBEN<br />

Der Südrand des Grand<br />

Canyon liegt<br />

im Durchschnitt<br />

etwa 2100 Meter<br />

über dem Meer<br />

GRAND CANYON – SOUTH RIM<br />

Pow! Diese Tour beginnt eigentlich schon mit einem<br />

grandiosen Finale. Immer wie<strong>der</strong> möchte<br />

man ungläubig an diese Fototapete fassen und sie<br />

auf ihre Echtheit prüfen. Ein bisschen ist es so, als<br />

müsste man sich die Unendlichkeit des Weltalls<br />

vorstellen. Geht nicht, o<strong>der</strong>? All die Braun- und<br />

Grüntöne, diese unfassbare Weite – <strong>der</strong> „South<br />

Rim“, <strong>der</strong> südliche Rand <strong>der</strong> 450 Kilometer langen<br />

Schlucht, ist fast zu viel für die Sinne. Doch<br />

die warmen Gesteinsfarben täuschen: Es ist nicht<br />

nur windig, im Norden des Bundesstaates Arizona<br />

liegt auch gerne mal Schnee. Hier im Nationalpark,<br />

genau genommen im Grand Canyon Village,<br />

beginnt unsere Route in Richtung Süden. Wer<br />

Zeit mitbringt, kann sich mit einem Shuttlebus am<br />

Rand des Canyons entlangfahren lassen, eigene<br />

Fahrzeuge (ausgenommen Fahrrä<strong>der</strong>) sind hier<br />

nicht erlaubt. Wer trainiert ist – und ja, wirklich<br />

nur <strong>der</strong> –, darf auf einem Trail in die Tiefe hinabsteigen.<br />

Für die Strecke bis zum Fuß des Canyons<br />

benötigt man ungefähr einen Tag. Und nicht vergessen:<br />

Man muss da hinterher auch wie<strong>der</strong> hoch!<br />

FLAGSTAFF<br />

Die AZ-64 und die I-40 führen durch den Kaibab<br />

National Forest, links und rechts säumen dichte<br />

Wäl<strong>der</strong> und Kuhweiden die Straße. Das Ziel ist die<br />

Studentenstadt Flagstaff. Fast europäisch wirken<br />

die kleinen Holzfällerhäuschen in <strong>der</strong> Innenstadt<br />

mit ihren geschindelten Türmchen rund um die<br />

NAU, die Northern Arizona University. Flagstaff<br />

ist im Winter ein Hotspot für Schneesportarten,<br />

doch im Sommer geht es entspannter zu: Es gibt<br />

WIR SEHEN<br />

STERNE<br />

Weil es in Flagstaff viele<br />

Forschungsinstitute für<br />

Astronomie gibt, sind<br />

Leuchtreklame und das<br />

Ausrichten von Scheinwerfern<br />

gen Himmel hier<br />

verboten<br />

Tour 2:<br />

USA<br />

Grand Canyon<br />

Village<br />

Chicago<br />

Los<br />

Angeles<br />

Tucson<br />

New<br />

Orleans<br />

52 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


USA<br />

IMMER<br />

GERADEAUS<br />

... geht’s auf dieser<br />

Straße zum höchsten<br />

Aussichtspunkt<br />

des Grand Canyon:<br />

Imperial Point<br />

hier viele Mikro-Brauereien, und die meisten haben<br />

Biergärten, in denen man gemütlich in <strong>der</strong><br />

Sonne sitzen kann. Empfehlung für den besten<br />

Burger <strong>der</strong> Stadt: <strong>der</strong> „Señor Smoke“ von „Diablo<br />

Burger“ mit Korian<strong>der</strong> und Sriracha-Mayo in <strong>der</strong><br />

Leroux Street.<br />

SEDONA<br />

Vorweg: Das Dorf inmitten von glutroten Felsformationen<br />

ist nicht je<strong>der</strong>manns Sache. Angeblich<br />

gibt es hier sogenannte Vortex-Phänomene,<br />

das sind esoterische Energiefel<strong>der</strong>. Deshalb tummeln<br />

sich an diesem Ort allerlei Wahrsager, Aurasoma-Drogisten<br />

und Gurus. Wenn man das ausblendet,<br />

ist die Kulisse entlang des Highway 89A<br />

aber ziemlich imposant – und langsam steigt auch<br />

die Temperatur merklich. Die Weg über die Serpentinen<br />

hinauf zur Heilig-Kreuz-Kapelle <strong>der</strong><br />

Architektin Marguerite Brunswig Staude lohnt<br />

sich unbedingt, und die Route hinaus über den<br />

Wet Beaver Creek in Richtung Phoenix ist ein<br />

schöner, grün-grauer Kontrast zu den vorherigen<br />

Sandsteinfelsen.<br />

PHOENIX<br />

Der erste Gedanke ist hier wohl: Hört diese Stadt<br />

denn niemals auf? Auch wenn die Hauptstadt<br />

Arizonas gerade mal 1,5 Millionen Einwohner<br />

hat, erstreckt sie sich gefühlt ewig durch das<br />

Valley of the Sun. Die Hochhäuser inmitten <strong>der</strong><br />

Beton wüste täuschen. Ja, hier in Phoenix wird<br />

viel wichtiges Business gemacht, vor allem in den<br />

Sparten Telekommunikation und Elektronik.<br />

Überraschend ist jedoch die große Hipsterdichte.<br />

Das zieht natürlich auch die anspruchsvollen<br />

Foodies an – man trifft sich zum Beispiel im „Lux<br />

Central“ auf einen Soja Latte o<strong>der</strong> im „The Yard“<br />

zu gebratenem Huhn mit Brezel-Dip, kostenloses<br />

WLAN inklusive.<br />

TUCSON<br />

Die Interstate 10 ist als Schnellstraße verschenkt.<br />

Majestätisch schlängelt sie sich durch Gerölldünen,<br />

von denen Saguaros winken – so heißen<br />

die für den Süden Arizonas typischen Riesenkakteen<br />

<strong>der</strong> Sonora-Wüste, die nur hier zu finden<br />

und ein ziemlich beeindruckendes Gewächs sind.<br />

Saguaros haben definitiv die Langsamkeit erfunden<br />

und sollten das internationale Zeichen für<br />

Entschleunigung darstellen. Ein Saguaro braucht<br />

ungefähr 15 bis 20 Jahre, bis er gerade einmal wadenhoch<br />

ist – soooo langsam wächst er. Und nach<br />

65 Jahren fängt er überhaupt erst an, einen Arm<br />

auszubilden, dann geht er einem bis zur Schulter.<br />

Warum manche Exemplare mehrere Arme<br />

haben, weiß man bis heute nicht. Auch nicht die<br />

Wissenschaftler im Desert Museum westlich von<br />

Tucson. Museum ist in diesem Fall allerdings eine<br />

etwas irreführende Bezeichnung, denn eigentlich<br />

ist das Gelände Zoo und Forschungsstation in<br />

einem. Klingt fad? Mitnichten! Wäre es nicht so<br />

abartig heiß in <strong>der</strong> Wüste, man könnte gut und<br />

gerne einen ganzen Tag dort verbringen, das gilt<br />

auch für Museumsmuffel. Zum Abschluss gibt es<br />

auch wie<strong>der</strong> einen „Señor Smoke“-Burger, denn<br />

in Tucson ist die zweite Filiale des großartigen<br />

„Diablo Burger“ in <strong>der</strong> Congress Street.<br />

NICE TO MEET YOU!<br />

Dieses possierliche Tierchen ist ein<br />

Nordamerikanisches Katzenfrett<br />

und könnte Ihnen im Sonora Desert<br />

Museum öfter begegnen<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 53


USA<br />

Tour 3:<br />

VERKEHRS-<br />

BERUHIGUNG<br />

Die „Cadillac Ranch“,<br />

eine Installation aus dem<br />

Jahr 1974, verän<strong>der</strong>t<br />

ständig ihr Aussehen:<br />

Je<strong>der</strong> Besucher darf sich<br />

per Graffiti auf den zehn<br />

alten Autos verewigen<br />

USA<br />

Chicago<br />

ROUTE 66<br />

Los<br />

Angeles<br />

Der Klassiker<br />

WO GEHT’S LANG? Route 66 START:<br />

Chicago ZIEL: Los Angeles LÄNGE: 3945 km<br />

DAUER: zwei bis drei Wochen<br />

CHICAGO<br />

Fast drei Millionen Menschen leben in <strong>der</strong> drittgrößten<br />

Stadt <strong>der</strong> USA. Chicago – das ist ein Synonym<br />

für Theater, Musik und Literatur. Hier ist<br />

<strong>der</strong> Blues groß geworden, Brecht hat die Theaterlandschaft<br />

inspiriert, Upton Sinclair philosophierte<br />

über miese Arbeitsbedingungen in<br />

den Schlachthöfen. Puh, einmal kurz Luftholen.<br />

Wer sich für all das nicht erwärmen kann, begibt<br />

sich lieber gleich zum Adams Boulevard. Ein<br />

Schild dort markiert den Anfang <strong>der</strong> Route 66,<br />

<strong>der</strong> „Mother road“ und Legende aller Biker. Das<br />

Schild ist übrigens absichtlich sehr hoch aufgehängt,<br />

damit es keiner klauen kann. Und unter<br />

uns: Die historische Strecke begann eigentlich einen<br />

Block südlicher am Jackson Boulevard. Aber<br />

wir wollen mal nicht so deutsch sein und starten<br />

hier in Richtung Springfield.<br />

FARMLAND<br />

Getreide-Silos, schachbrettartig angelegte Kornfel<strong>der</strong>,<br />

Windmühlen – das Farmland rund um<br />

Springfield, St. Louis und McLean ist geprägt von<br />

Weite und Landwirtschaft. In McLean befindet<br />

sich <strong>der</strong> berühmte Komplex „The Dixie Travel<br />

Plaza“. 1928 eröffneten hier J. P. Walters und John<br />

Geske eine kleine Sandwich-Bude in einer Me-<br />

„GET YOUR<br />

KICKS ...<br />

... on route sixty- six“,<br />

sang Nat King Cole<br />

– und nach ihm viele<br />

an<strong>der</strong>e<br />

WIE GEMALT<br />

An den Farben in <strong>der</strong><br />

Wüste Painted Desert<br />

kann man sich kaum<br />

sattsehen<br />

HALBZEIT<br />

Die Mitte <strong>der</strong><br />

ursprünglichen Route<br />

66 liegt in Adrian,<br />

Texas. Wer’s bis hierher<br />

geschafft hat, kann ein<br />

Päuschen im „Midpoint<br />

Café“ gut gebrauchen<br />

54 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


USA<br />

RETROCHARME<br />

Entlang <strong>der</strong> Route 66<br />

gibt es noch einige <strong>der</strong> ursprünglichen<br />

Tankstellen<br />

FOTOS: GETTY IMAGES (6); PLAINPICTURE (2); MAURITIUS IMAGES (5); STOCKSY.COM (3); LOOK BILDAGENTUR; ADOBE STOCK<br />

chaniker-Werkstatt. Das „Dixie“ wurde zur Institution.<br />

Noch heute kann man dort dicke Sandwiches<br />

mit noch dickeren Speckstreifen essen.<br />

OKLAHOMA UND AMARILLO<br />

Nicht mehr je<strong>der</strong> Teil <strong>der</strong> Route 66 ist heute noch<br />

befahrbar, relativ viel wurde von <strong>der</strong> Interstate 55<br />

abgelöst. Das tut dem Fahrspaß aber keinen Abbruch,<br />

die „Motherroad“ ist für echtes Sitzfleisch<br />

gedacht, weniger zum Aussteigen. Das gilt zumindest<br />

für diesen Teil, <strong>der</strong> mitten durchs Heartland<br />

führt. Fünf Kilometer westlich von Amarillo befindet<br />

sich die „Cadillac Ranch“, eine Kunstinstallation<br />

von Chip Lord, Doug Michels und Hudson<br />

Marquez. In den 90er-Jahren grub die Künstlergruppe<br />

zehn Cadillacs in einer Linie und im gleichen<br />

Winkel mit <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>en Hälfte im Boden<br />

eines Maisfelds ein.<br />

PAINTED DESERT<br />

„When you’re here, you’re halfway there“ – „Wenn<br />

du hier bist, hast du die Hälfte hinter dir“: Das ist<br />

<strong>der</strong> Slogan des „Midpoint Cafés“ in Adrian, Texas.<br />

Das Restaurant befindet sich auf halber Strecke zwischen<br />

Chicago und Los Angeles. Beide Enden <strong>der</strong><br />

ursprünglichen Route 66 sind dort exakt 1139 Meilen<br />

voneinan<strong>der</strong> entfernt. Von hier geht es Richtung<br />

Flagstaff (siehe „Route 1“) durch Painted Desert,<br />

eine Wüstenregion, die ihren Namen den vielen verschiedenfarbigen<br />

Gesteinsarten verdankt.<br />

MOJAVE DESERT<br />

Und noch eine Wüste, aber eine ganz an<strong>der</strong>e:<br />

mehr Geröll, unfassbare Hitze – da wird es ga-<br />

HAPPY END<br />

rantiert heiß unterm Le<strong>der</strong>. Viele wollen hier nur<br />

schnell durch, dabei lohnt sich ein Abstecher zum<br />

Weltall-Flughafen und Flugzeugfriedhof „Mojave<br />

Air & Space Port“. Das trockene Klima eignet sich<br />

hervorragend, um Flugzeuge zwischenzulagern,<br />

ohne dass sie rosten. Außerdem hat Hollywood<br />

das Rollfeld längst für sich entdeckt: „Speed“,<br />

„Stirb langsam 2“ und „Waterworld“ wurden hier<br />

gedreht.<br />

LOS ANGELES<br />

Das Ende <strong>der</strong> Route 66 liegt in Santa Monica.<br />

Doch bevor hier <strong>der</strong> ganze Spaß vorbei ist, bleibt<br />

noch Zeit für das beste Rührei <strong>der</strong> Welt: Im<br />

„Millie’s Café“ am Sunset Boulevard in Silverlake<br />

findet man es. Und ja, das Essen dort ist lebensverän<strong>der</strong>nd<br />

gut, speziell nach so einer Tour.<br />

Silverlake ist gerade das neue, hippe Künstlerviertel<br />

von L.A., dort hat <strong>der</strong> Touristen-Nepp bisher<br />

noch nicht Einzug gehalten. Dafür sitzt man<br />

hier zwischen tätowierten Yogalehrern und Performance-Friseuren<br />

– auch ganz unterhaltsam.<br />

Und ziemlich abstrakt nach drei Wochen auf <strong>der</strong><br />

Straße. Aber das ist Los Angeles ja eh, das merkt<br />

spätestens, wer in Santa Monica am Meer angekommen<br />

ist und vom Pier aus in die Brandung<br />

schaut. Fast schon unwirklich, das alles.<br />

Mit den Füßen im<br />

Sand am Santa Monica<br />

Beach – ein schöner<br />

Abschluss nach Wochen<br />

im Motorradsattel<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 55


USA<br />

Local Heroes<br />

Dem rauen Johnny Cash lauschen, Pfannkuchen naschen, den Spuren einer<br />

beeindruckenden Frau folgen – diese Highlights gibt es schon vor dem Urlaub<br />

ZUM SCHLEMMEN<br />

WIE SÜSS<br />

VON DIR!<br />

Wenn jemand einem Frühstück<br />

kredenzt, fängt <strong>der</strong> Tag schon<br />

mal gut an. Wenn dann noch<br />

Pancakes dabei sind – Bingo! Die<br />

typisch amerikanischen Pfannkuchen<br />

werden gern mit Früchten,<br />

noch lieber mit viel Ahornsirup<br />

serviert. Auf de.allrecipes.<br />

com gibt es unter „Amerikanische<br />

Pancakes“ tolle Rezepte.<br />

ZUM ORIENTIEREN<br />

GANZ IN<br />

IHRER NÄHE<br />

Welche Sehenswürdigkeit liegt<br />

um die Ecke? Wo ist die nächste<br />

Busstation, wo das nächste Restaurant?<br />

Die App „AroundMe“<br />

erspart die aufwendige Suche.<br />

Einfach die gewünschte Kategorie<br />

auswählen, schon zeigt das<br />

Smartphone die Ergebnisse in <strong>der</strong><br />

Umgebung an. Die findige Hilfestellung gibt es<br />

für iOS, Android und Windows Phone.<br />

ZUM MITWIPPEN<br />

SEIN NAME IST EIN<br />

SYNONYM FÜR LEGENDÄRE<br />

COUNTRY-MUSIC:<br />

JOHNNY CASH.<br />

„The Perfect Johnny Cash Collection“ wurde 2013 zum<br />

zehnten Todestag des Musikers veröffentlicht und enthält<br />

seine 20 wichtigsten Studio- und Live-Alben von 1959 – 1986.<br />

ZUM STÖBERN<br />

GUT ZU FUSS<br />

Eine Frau, drei Trails und 12 700<br />

Kilometer Wildnis: Als Christine<br />

Thürmer ihren Job verliert, nimmt<br />

sie eine Auszeit. Zwischen 2004 und<br />

2008 läuft sie dreimal von Mexiko<br />

nach Kanada – auf dem Pacific Crest<br />

Trail (4277 Kilometer), dem Continental<br />

Divide Trail (4900 Kilometer)<br />

und dem Appalachian Trail (3508<br />

Kilometer). Damit ist sie eine von nur<br />

231 Wan<strong>der</strong>ern weltweit, die alle drei<br />

Trails bezwungen haben. Chapeau!<br />

„Laufen. Essen. Schlafen“, Malik<br />

Verlag, 16,99 Euro.<br />

FOTOS: STOCKSY.COM; DDP IMAGES; PR<br />

56 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


USA<br />

Unsere<br />

Rundreise-Empfehlungen<br />

Unterwegs mit dem Motorrad — von Kalifornien bis zur Westküste<br />

CALIFORNIA BEACH & SUN<br />

Goldene Zeiten<br />

INSIDER<br />

TIPP<br />

„The Golden State“ wird Kalifornien auch genannt – völlig<br />

zu recht: Das goldene Licht begleitet Sie hier, an <strong>der</strong><br />

Traumküste im Westen <strong>der</strong> USA, das ganze Jahr über.<br />

Natürlich auch auf dieser 14-tägigen Tour von San Francisco<br />

nach San Diego. Zehn Stationen liegen auf Ihrem<br />

Weg, mit dabei: Sacramento, Santa Barbara, Los Angeles,<br />

Palm Springs – Hauptsitz <strong>der</strong> Reichen und Schönen –<br />

und San Diego mit seinen traumhaften Stränden. Am<br />

Ende dieser Reise werden Sie auf jeden Fall das Gefühl<br />

haben, sie hätten goldene Zeiten in den USA verbracht.<br />

Über Meier’s Weltreisen<br />

ROUTE 66<br />

„Ich bin einmal quer durch die USA gefahren.“ Wer<br />

kann das schon von sich behaupten? Sie, wenn Sie<br />

diese 19-Tage-Tour von Chicago bis Santa Monica auf<br />

dem Motorrad erlebt haben. Und zwar inklusive<br />

vieler Highlights wie Grand-Canyon-Nationalpark,<br />

Las Vegas und natürlich, am Ende <strong>der</strong> Reise, DIE<br />

Filmmetropole schlechthin: Los Angeles.<br />

Über DERTOUR<br />

DER KLASSISCHE WESTEN<br />

FOTOS: PLAINPICTURE; GETTY IMAGES; STOCKSY.COM<br />

Ob Sie diese Reise mit dem Auto o<strong>der</strong> auf dem Motorrad<br />

genießen – Sie werden nach <strong>der</strong> Tour auf einer<br />

<strong>der</strong> Traumstraßen <strong>der</strong> Welt ein an<strong>der</strong>er Mensch sein.<br />

Start und Ziel <strong>der</strong> 22-Tage-Reise ist Los Angeles,<br />

dann folgen Highlights Schlag auf Schlag, etwa die<br />

Wüste von Arizona. Zwischendurch legen Sie immer<br />

wie<strong>der</strong> einen „motorfreien“ Tag ein.<br />

Über ADAC-Reisen<br />

Die Routen, Übernachtungen und Hotels können bei allen drei Reisen nach eigenem Geschmack abgeän<strong>der</strong>t werden.<br />

Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />

WWW.DER.COM<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 57


58 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


KOLUMNE<br />

Bikini, Badehose, fertig – Brasilianer sind total cool, wenn sie an<br />

den Strand gehen. Im Gegensatz zu den Deutschen, dachte unsere<br />

Kolumnistin Miriam Collée, als sie neulich einen Tag an <strong>der</strong><br />

Nordsee verbrachte. Doch dann traf sie eine Freundin wie<strong>der</strong> …<br />

STRANDFEELING AUF<br />

BRASILIANISCH<br />

FOTOS: GETTY IMAGES; PR<br />

Ich hatte mal eine brasilianische<br />

Mitbewohnerin, Flavia. Sie konnte<br />

seltsame Fragen stellen („Wie<br />

schneidet man Tomaten?“ o<strong>der</strong> „Hast<br />

du schon mal die Pofalte waxen lassen?“),<br />

aber man konnte auch viel von<br />

ihr lernen: wie man flucht wie ein Bierkutscher<br />

(„Caralho!“, „Puta!“, „Merda!“)<br />

o<strong>der</strong> wie man sich an <strong>der</strong> Copacabana<br />

verhält. Ich hatte mit meinem damaligen<br />

Freund einen Flug nach Rio gebucht,<br />

und kaum war die Flugbestätigung<br />

eingegangen, klärte sie uns auf:<br />

Männer, begann sie und schleu<strong>der</strong>te<br />

ihre dunkle Mähne über die Schulter,<br />

dürften nur zwei Dinge mit an den<br />

Strand nehmen: eine Badehose und den<br />

Autoschlüssel. Sonnencreme? Nada.<br />

Ist für Weicheier. Flipflops? Ein echter<br />

Mann geht barfuß. Wenigstens ein<br />

Handtuch? Nur, wenn du schwul bist.<br />

Ansonsten lässt du lufttrocknen o<strong>der</strong><br />

setzt dich aufs Handtuch eines hübschen<br />

Mädchens. Mein Freund nickte<br />

wissend. Und ich? „Du, Carinha“, sagte<br />

Flavia, „wirfst als Erstes dieses Zelt<br />

weg und kaufst dir einen anständigen<br />

Bikini, in dem man deine Pobacken<br />

sehen kann.“<br />

Doch <strong>der</strong> nagelneue Bikini, <strong>der</strong><br />

sich so brasilianisch in meine Pofalte<br />

fraß, kam lei<strong>der</strong> nie zum Einsatz. Denn<br />

kurz vor Rio kam es zum jähen Ende<br />

<strong>der</strong> Beziehung, und mein Exfreund<br />

verbrannte sich die Fußsohlen an <strong>der</strong><br />

Copa cabana allein.<br />

Vielleicht hätte dieser Urlaub alles<br />

verän<strong>der</strong>t. Vielleicht wäre aus mir eine<br />

goldbraune Gisele Bündchen geworden,<br />

mit nichts als einem schwarzen<br />

Tanga in <strong>der</strong> Ritze und einem Surfbrett<br />

unterm Arm. Genau daran musste ich<br />

denken, als wir letztes Wochenende<br />

in St. Peter-Ording waren. Ich zerrte<br />

schnaufend und schwitzend einen<br />

faltbaren Bollerwagen über den Sand,<br />

randvoll gefüllt mit Kühltasche, unserer<br />

neuen Outdoor-Pop-up-Strandmuschel<br />

„Zack II“, verschiedenen Sonnencremes<br />

(mit und ohne Sonnenallergie,<br />

Sunblocker und Bronze-Effekt),<br />

Frottee-Bademänteln, Schwimmflügeln,<br />

Flossen und Taucherbrillen,<br />

Keschern, großen Schaufeln, <strong>der</strong><br />

Picknickdecke „Ulvön“ mit wasserabweisen<strong>der</strong><br />

Unterseite, großen und<br />

kleinen Handtüchern, Wechselbadeanzügen<br />

und Pixibüchern. Mein Mann<br />

versuchte, den Drachen zu bändigen,<br />

den unsere Große zu früh von <strong>der</strong> Leine<br />

gelassen hatte, sowie ein aufblas bares<br />

Krokodil und ein bockendes vierjähriges<br />

Mädchen. Die Copacabana war<br />

weiter weg denn je. Gisele Bündchen<br />

auch. Weiter ging nicht mehr.<br />

Ich setzte mich auf den Bollerwagen<br />

und wartete mit zwei nölenden Kin<strong>der</strong>n<br />

(Mir-ist-heiß-ich-hab-Hunger-ichwill-<br />

ein-Eis-ich-muss-Pipi) auf meinen<br />

Mann, <strong>der</strong> zum Strandkorbvermieter<br />

joggte. Etwas mehr Coolness wäre<br />

schön gewesen, aber das sagt sich so<br />

leicht mit einem Gummikrokodil in<br />

<strong>der</strong> einen Hand und einem Kescher<br />

in <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en. Doch dann betrachtete<br />

ich die an<strong>der</strong>en Leute: Auf dem<br />

Parkplatz baute eine Familie ihr Basislager<br />

auf – Campingstühle, Vorzelt,<br />

Sonnen schirme, Klappliegen und mobiler<br />

Wäschestän<strong>der</strong> inklusive. Rechts<br />

am FKK-Strandabschnitt spielten ein<br />

paar Rentner in Plastikbadeschuhen,<br />

T-Shirt und Käppi Unten-ohne-Volleyball,<br />

und direkt vor mir kämpfte eine<br />

Frau mit den Stäben ihrer Strandmuschel.<br />

Um den Bauch hatte sie ein<br />

schreiendes Baby geschnallt, um sie<br />

herum zerlegten zwei Kleinkin<strong>der</strong> in<br />

UV-geschützten Gummianzügen und<br />

Sonnenhüten mit Safari- Nackenschutz<br />

den Inhalt zweier Tchibo-Bade taschen<br />

(last season), während ihr Mann verzweifelt<br />

versuchte, einen Sonnenschirm<br />

in den Sand zu rammen. Der Anblick<br />

war sehr beruhigend. Wir können eben<br />

nicht raus aus unserer Haut, wir Deutschen.<br />

Doch dann begann die Frau zu<br />

fluchen: „Caralho!“. „Merda!“. Flavia?<br />

Mensch, wir haben uns ja seit Ewigkeiten<br />

nicht gesehen!<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 59


SEEREISEN<br />

DAS<br />

KREUZFAHRT-<br />

ABC<br />

Wir schüren Ihre Vorfreude, erklären, worauf Sie<br />

achten sollten, und werfen Mythen über Bord.<br />

Wetten, dass die Seesucht Sie auch bald packt?<br />

TEXT ANDREA MARTINI<br />

60 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


SEEREISEN<br />

A<br />

All inclusive<br />

Wer „Alles inklusive“ bucht, hat bereits<br />

vor <strong>der</strong> Reise einen guten Kostenüberblick.<br />

Denn bis auf jene Angebote,<br />

die auf dem Schiff eindeutig<br />

als Extras deklariert sind, ist alles im<br />

Preis inbegriffen. Dazu gehören in<br />

den meisten Fällen z. B. das Essen,<br />

Fitnesskurse, die Nutzung <strong>der</strong> Saunalandschaft,<br />

Entertainment o<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>animation.<br />

Drinks, Landausflüge<br />

o<strong>der</strong> Spa-Anwendungen hingegen sind<br />

in <strong>der</strong> Regel extra zu bezahlen.<br />

B<br />

Bibliothek<br />

Mitten auf hoher See – und plötzlich<br />

geht <strong>der</strong> Lesestoff aus? Eine Qual für<br />

Liebhaber von Schmökern, Krimis<br />

und Co. Wie beruhigend also, dass <strong>der</strong><br />

Nachschub immer mitreist: So bieten<br />

beispielsweise Aida-Schiffe eine gut<br />

sortierte Bibliothek an.<br />

C<br />

Captain’s Dinner<br />

Der Ritterschlag für Passagiere! Zum<br />

festlichen Abendessen mit dem Kapitän<br />

schaffen es nur wenige: Geladen<br />

werden beispielsweise Stammgäste,<br />

Jubilare, Hochzeitspaare, VIPs o<strong>der</strong><br />

Gäste aus den Luxuskabinen. Auch<br />

Reisende, die <strong>der</strong> Kapitän während<br />

<strong>der</strong> Reise kennengelernt hat, können<br />

in den Genuss einer Einladung<br />

kommen. Die schlägt man übrigens<br />

niemals aus! Elegante Kleidung ist<br />

Pflicht, es gibt ein Erinnerungsfoto,<br />

einen Sektempfang vor dem Dinner<br />

und ein erlesenes Menü. Tipp: Bei <strong>der</strong><br />

Konversation am Tisch sind Religion,<br />

Krankheit, Sex, Politik und Sport als<br />

Themen ausgeschlossen.<br />

D<br />

Dresscode<br />

Tagsüber geht es auf den Schiffen<br />

recht locker zu: mit T-Shirt, kurzer<br />

Hose o<strong>der</strong> Rock, leichten Schuhen,<br />

Flipflops. Formeller wird es abends,<br />

denn allzu freizügige o<strong>der</strong> legere<br />

Kleidung ist in Restaurants, Bars o<strong>der</strong><br />

im Bordtheater nicht erwünscht. Wie<br />

schick es sein muss, hängt vom Schiff<br />

ab. Um peinliche Situationen zu vermeiden,<br />

lohnt es, sich vorher im Reisebüro<br />

o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Ree<strong>der</strong>ei über<br />

den Dresscode zu informieren.<br />

E<br />

Exklusivbereich<br />

Immer mehr Schiffe locken mit „Exklusiv“-<br />

o<strong>der</strong> VIP-Bereichen. Im Gegensatz<br />

zu den Hauptdecks ist man<br />

hier unter sich, genießt Privatsphäre<br />

und zusätzlichen Komfort wie Sonnendeck,<br />

Pool, Restaurant und Bar.<br />

Manchmal steht den Gästen auch ein<br />

persönlicher Butler zur Verfügung.<br />

Mehr Luxus geht nicht!<br />

F<br />

Freestyle-Cruising<br />

Essen, wann, wo und mit wem man<br />

will, dazu den ganzen Tag die Lieblingsklamotten<br />

tragen – beim Freestyle-Cruising<br />

ist das kein Problem.<br />

Hier können Passagiere frei wählen,<br />

wie sie speisen – ohne feste Tischordnung<br />

und Essenszeiten. Dabei ist von<br />

lässiger Jeans bis zu Abendrobe und<br />

Smoking alles erlaubt.<br />

G<br />

Genussmeile<br />

Viele Kreuzfahrtpassagiere sind Genießer.<br />

Daher reisen mittlerweile<br />

häufig Starköche mit, um die Gäste<br />

mit ihrer Kunst zu vewöhnen. <strong>2017</strong><br />

sind verschiedene Ozeanriesen unterwegs,<br />

<strong>der</strong>en Restaurants und<br />

Menüs von berühmten Köchen konzipiert<br />

wurden.<br />

H<br />

Hafen<br />

Gigantisch: Weltweit gibt es mehr als<br />

1000 Kreuzfahrthäfen. Sie alle zu sehen,<br />

dürfte eine Lebensaufgabe sein.<br />

GUT ZU WISSEN<br />

Das Winkeralphabet<br />

Das sogenannte Semaphoralphabet<br />

dient <strong>der</strong> optischen<br />

Nachrichtenübermittlung auf<br />

See. Dabei werden die einzelnen<br />

Buchstaben durch bestimmte<br />

Positionen beschrieben, in denen<br />

<strong>der</strong> Winker zwei Flaggen hält.<br />

Neben dem internationalen<br />

existiert unter an<strong>der</strong>em auch<br />

ein deutsches Winkeralphabet.<br />

Mit <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong><br />

Funktechnik wurde diese Art<br />

<strong>der</strong> Kommuni kation allerdings<br />

beinahe überflüssig. Heute wird<br />

sie nur noch selten genutzt,<br />

hauptsächlich militärisch.<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 61


62 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong><br />

SEEREISEN


SEEREISEN<br />

I<br />

„Innenkabine mit Balkon“<br />

Das Buch von Marco Ströhlein und<br />

Michael Tasche bringt Kreuzfahrt-<br />

Profis und -Novizen zum Schmunzeln<br />

( ja gerne UG, 9,80 Euro).<br />

J<br />

Jam Sessions & Co.<br />

Ob Heavy-Metal-Fan, FKKler, Golfer,<br />

Klassik- o<strong>der</strong> Kunstliebhaber – für<br />

(fast) jeden Geschmack gibt es mittlerweile<br />

die passende Seereise.<br />

K<br />

Kurse<br />

Wer zwischen Sonnenbaden, Essen<br />

und Landausflug seine grauen Zellen<br />

animieren möchte, auf den warten<br />

Sprachunterricht, Vorträge und<br />

Computer-Lehrgänge. Für Kreative<br />

gibt es z. B. Mal- und Zeichenkurse,<br />

Schmuckbasteln o<strong>der</strong> Siebdruck, auch<br />

Hobbyköche und Cocktailliebhaber<br />

können noch einiges lernen.<br />

L<br />

Lesungen<br />

Lassen Sie doch einfach mal lesen<br />

– Sie haben ja schließlich Urlaub.<br />

„Prominente lesen“ lautet z. B. das<br />

Versprechen auf Aida-Kreuzfahrtschiffen.<br />

Hier können Sie Persönlichkeiten<br />

aus Film, Fernsehen und Theater<br />

sowie namhafte Autoren erleben.<br />

Mehr Infos unter aida.de<br />

M<br />

Mitternachtssnack<br />

Wer nach <strong>der</strong> Disco Hunger verspürt,<br />

muss nicht mit knurrendem Magen<br />

ins Bett: Auf den meisten Schiffen<br />

gibt es einen Midnight Snack.<br />

N<br />

Nebelhorn<br />

Es ist jedes Mal ein Highlight: das<br />

Auslaufen eines Kreuzfahrtschiffes<br />

aus dem Hafen. Die Passagiere stehen<br />

an <strong>der</strong> Reling, genießen den Ausblick<br />

und die Auslaufmusik, die von Schiff<br />

zu Schiff variiert. Das dunkle Tuten<br />

des Nebelhorns ist immer wie<strong>der</strong> ein<br />

echter Gänsehautmoment!<br />

O<br />

Online<br />

Entspanntes Surfen per WLAN am<br />

eigenen Laptop sollte man auf See<br />

vermeiden – bei Kosten zwischen fünf<br />

und 73 Euro-Cent pro Minute. Doch<br />

es tut sich was: Pakete mit Datenvolumen-Abrechnung<br />

und Social-Media-Flatrates<br />

sind auf dem Vormarsch.<br />

Suiten-Gäste surfen auf einigen Schiffen<br />

umsonst.<br />

P<br />

Party<br />

Ob für (Groß-)Eltern o<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>:<br />

Den Geburtstag auf dem Meer zu feiern,<br />

dürfte generationsübergreifend<br />

<strong>der</strong> Knaller sein! Beson<strong>der</strong>s, wenn<br />

damit keinerlei Vorbereitung verbunden<br />

ist, denn die übernehmen die<br />

fleißigen Helfer auf den Aida-Schiffen<br />

– vom Kuchen über den Sekt bis zum<br />

Geschenk. Näheres unter aida.de<br />

Q<br />

Quote<br />

Von wegen, Kreuzfahrten sind nur was<br />

für Senioren: Knapp 63 Prozent <strong>der</strong><br />

Passagiere sind laut dem Statistikportal<br />

„Statista“ zwischen 30 und 59 Jahre<br />

alt. Der Rest verteilt sich gleichmäßig<br />

auf die Gruppe <strong>der</strong> 18- bis 29-Jährigen<br />

und auf die Generation 60 plus.<br />

R<br />

Rosen & Co.<br />

Wie wär’s mit Blumen für die Liebste?<br />

Im „Aida-Blütenmeer“ gibt’s täglich<br />

frische Sträuße und Gestecke, die von<br />

Floristen passend zu jedem Anlass<br />

zusammengestellt werden. Dazu erhalten<br />

Sie Dekoartikel und die Möglichkeit,<br />

Blumengrüße via Fleurop an<br />

die Daheimgebliebenen zu schicken.<br />

Doch woher stammen die Blumen<br />

eigentlich – mitten auf hoher See?<br />

Wer annimmt, sie würden täglich<br />

frisch eingeflogen, irrt: Vielmehr<br />

überdauern sie die Seetage gut gekühlt<br />

im Dunkeln, um sich dann von<br />

ihrer schönsten Seite zu zeigen. Das<br />

Angebot variiert übrigens je nach<br />

Route und den Zwischenstopps. So<br />

können es statt roter Rosen auch mal<br />

Exoten sein wie z. B. Callas, Inka-<br />

Lilien o<strong>der</strong> Paradiesvogelblumen.<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 63


SEEREISEN<br />

S<br />

Sport<br />

Bei dem tollen Essen an Bord kann<br />

ein bisschen Bewegung nicht schaden.<br />

Also ab auf den Jogging-Parcours!<br />

O<strong>der</strong> auf den Surfsimulator, an<br />

die Kletterwand, ins Fitnessstudio,<br />

in den Boxring, auf die Inlineskateso<strong>der</strong><br />

Schlittschuhbahn … Eine Kreuzfahrt<br />

kann sehr wohl ein Aktiv<strong>urlaub</strong><br />

sein! Zudem werden Yoga, Pilates<br />

und fernöstliche Entspannungstechniken<br />

angeboten.<br />

T<br />

Tischordnung<br />

Auf vielen Schiffen kann man sich<br />

seinen Sitzplatz nicht aussuchen –<br />

für die gesamte Kreuzfahrt. Wem die<br />

Nase des Nachbarn nicht passt, kann<br />

beim Restaurant-Manager um einen<br />

an<strong>der</strong>en Tisch bitten. Gibt es eine<br />

offene Sitzordnung, dürfen sich die<br />

Passagiere an freie Tische setzen. In<br />

solchen Restaurants ist es auch möglich,<br />

vorher zu reservieren.<br />

U<br />

Unterhaltung<br />

Varieté-Theater, Shows im Broadway-Stil,<br />

Konzerte, Lesungen, unterhaltsame<br />

Mitmach-Events wie „Wer<br />

wird Millionär?“ o<strong>der</strong> „The Voice“:<br />

Auf hoher See wird an Entertainment<br />

viel geboten.<br />

V<br />

Volles Haus<br />

Rund 25,3 Millionen Passagiere werden<br />

<strong>2017</strong> eine Kreuzfahrt machen – so<br />

die Schätzungen des Internationalen<br />

Kreuzfahrtverbands „Cruise Lines International<br />

Association“ (CLIA).<br />

W<br />

Wellness<br />

Das Spa-Angebot auf hoher See ist<br />

überwältigend: von Saunen und<br />

Dampfbä<strong>der</strong>n mit Meerblick über<br />

wohltuende Massagen bis hin zu Balinesischen<br />

Ganzkörperpeelings wird<br />

vieles geboten. Wer vollkommen ungestört<br />

relaxen möchte, bucht sich<br />

seine private Wellness-Suite mit Sauna,<br />

Whirlpool und Wasserbett.<br />

X<br />

Xbox<br />

Kids-Clubs, Teens-Lounges und jede<br />

Menge altersgerechte Spiel-, Sportund<br />

Kreativangebote machen die<br />

Schiffsreise für Kin<strong>der</strong> jeden Alters<br />

spannend. Für Teens gibt es auch<br />

spezielle Spa-Anwendungen o<strong>der</strong><br />

Landausflüge. Gar nicht so uncool,<br />

eine Kreuzfahrt mit den Eltern!<br />

Y<br />

Yes!<br />

Wer sich an Bord das Jawort geben<br />

möchte, sollte sich vorab schlau<br />

machen, auf welchen Schiffen das<br />

möglich ist. Denn nach deutschem<br />

Recht muss eine gültige Trauung von<br />

einem Standesbeamten und an Land<br />

durchgeführt werden. Theoretisch<br />

kann die Zeremonie auch an Bord eines<br />

Schiffes stattfinden – sofern es im<br />

Hafen liegt. Doch es gibt Ausnahmen:<br />

Fährt das Schiff unter <strong>der</strong> Flagge Maltas,<br />

<strong>der</strong> Bermudas o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bahamas,<br />

ist eine Trauung durch den Kapitän<br />

auf hoher See rechtskräftig möglich.<br />

Viele Ree<strong>der</strong>eien bieten entsprechende<br />

Hochzeitspakete an.<br />

Z<br />

Zauberhaft<br />

Im Urlaub morgens um fünf aufstehen,<br />

nur weil das Schiff in den<br />

Hafen einfährt? Klingt erst mal nicht<br />

so verlockend, zugegeben. Aber es<br />

lohnt sich auf jeden Fall! Denn dem<br />

Zauber einiger Häfen dieser Welt<br />

kann sich auch <strong>der</strong> größte Morgenmuffel<br />

nicht entziehen – das Ankunftspanorama<br />

ist einfach überwältigend.<br />

Zu diesen Hafeneinfahrten<br />

gehören unter an<strong>der</strong>em Venedig,<br />

Geiranger, Sydney, Hamburg, Santorini<br />

und Valetta.<br />

FOTOS: ADOBE STOCK (2); GETTY IMAGES<br />

64 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


SCHIFFSREISEN<br />

Unsere<br />

Kreuzfahrt-Empfehlungen<br />

Unterwegs auf den Weltmeeren mit den Aida-Schiffen. Leinen los!<br />

ITS bietet im Winter <strong>2017</strong>/18<br />

verschiedene Pauschalpakete an.<br />

Für die Destinationen westliches<br />

Mittelmeer, Kanaren und den<br />

Orient sind zehn Strecken mit<br />

unterschiedlicher Reisedauer im<br />

Programm, Hotelaufenthalte<br />

können individuell vor o<strong>der</strong> nach<br />

<strong>der</strong> Kreuzfahrt hinzugebucht<br />

werden. Drei dieser Routen stellen<br />

wir Ihnen hier vor.<br />

Infos im Reisebüro o<strong>der</strong> auf ITS.de/aida<br />

FOTOS: GETTY IMAGES (3); DER TOURISTIK; PR<br />

INSIDER<br />

TIPP<br />

KANAREN & CO.<br />

Der Zauber <strong>der</strong> Inseln La Palma,<br />

Madeira und La Gomera, die Magie<br />

von Lissabon und Cádiz – auf<br />

dieser zehntägigen Tour mit<br />

AIDAblu lernen Sie die Highlights<br />

<strong>der</strong> Kanaren, Portugals und des<br />

spanischen Festlands kennen.<br />

Start ist in Santa Cruz de Tenerife.<br />

Danach geht es u. a. nach Funchal<br />

(z. B. in den Botanischen Garten);<br />

in Lissabon lädt das Alfama-Viertel<br />

zum Flanieren ein. Auch San<br />

Sebastián auf La Gomera wird Sie<br />

sicherlich in den Bann ziehen,<br />

bevor es wie<strong>der</strong> in den Hafen von<br />

Teneriffa geht.<br />

WESTLICHES<br />

MITTELMEER<br />

Hier treffen italienisches Dolce<br />

Vita, französisches Savoir-vivre<br />

und spanisches Temperamento<br />

aufeinandan<strong>der</strong>. Los geht’s mit<br />

AIDAperla in Palma de Mallorca,<br />

erste Stopps folgen in Civitavecchia<br />

und Livorno in Italien, bevor Sie<br />

nach Marseille aufbrechen. Im<br />

darauffolgenden quirligen Barcelona<br />

sollten Sie sich keinesfalls den<br />

Park Güell, die phänomenalen<br />

Tapas-Bars und die vielen kleinen<br />

Boutiquen entgehen lassen, bevor<br />

Sie Palma de Mallorca nach sieben<br />

tollen Tagen zurückerwartet.<br />

Buchung in Ihrem Reisebüro, weitere Informationen finden Sie auf WWW.ITS.DE/AIDA<br />

ORIENT<br />

Nichts steht so sehr für märchenhaften<br />

Zauber und mo<strong>der</strong>ne<br />

Superlative wie die Vereinigten<br />

Arabischen Emirate. Freuen Sie<br />

sich also auf eine spannende und<br />

abwechslungsreiche Woche mit<br />

AIDAstella. Nach <strong>der</strong> Abfahrt in<br />

Abu Dhabi steuern Sie Manama in<br />

Bahrain an. Ihr nächster Halt ist<br />

Dubai, das mit Goldsouks und<br />

ungeahntem Luxus verführt. In<br />

Maskat im Nachbarland Oman<br />

erleben Sie ein weiteres Märchen<br />

aus 1001 Nacht, z. B. beim Besuch<br />

des Sultanspalasts, bevor es<br />

zurück nach Abu Dhabi geht.<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 65


WANDERN<br />

ES<br />

GEHT<br />

BERGAUF!<br />

66 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


WANDERN<br />

AUFFI!<br />

Das Ettaler Manndl<br />

(links mit Gipfelkreuz)<br />

thront stolz und breit<br />

vor den Ammergauer<br />

Alpen. Diese Bergspitze<br />

zu Fuß zu erobern und<br />

über dem Wolkenmeer<br />

von Oberammergau zu<br />

stehen: ein unbezahlbar<br />

erhabenes Gefühl!<br />

TEXT SUSANNE PAHLER<br />

Trotz bayerischer Wurzeln kann man sich durchaus<br />

taub stellen, wenn <strong>der</strong> Berg ruft. Von einer, die auszog,<br />

das Wan<strong>der</strong>n in den Ammergauer Alpen lieben zu lernen<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 67


WANDERN<br />

1 2 3<br />

4<br />

68 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


WANDERN<br />

1 PERFEKTE PAUSE Bei so einer Aussicht schmecken<br />

die Leckereien aus dem Rucksack noch feiner.<br />

2 WALDIDYLL Mystische Stimmung zwischen Ettaler<br />

Manndl und Oberammergau. 3 ZÜNFTIG Le<strong>der</strong>hosen<br />

sehen nicht nur super aus, sie gehen bei <strong>der</strong> Kraxelei aufs<br />

Ettaler Manndl auch bestimmt nicht kaputt. 4 TIEF IM<br />

TAL Der Soilasee liegt in einem Kessel, den man beim<br />

Rückweg nach Oberammergau durchwan<strong>der</strong>n kann<br />

In München geht gefühlt je<strong>der</strong> auf den Berg.<br />

Außer mir. Meine Assoziationen dazu waren:<br />

Man schwitzt, die Beine tun weh, an den Füßen<br />

bilden sich Blasen. Schwerstarbeit am Wochenende,<br />

nein danke. „Macht ihr mal“, sagte ich<br />

dann, „ich setze mich lieber ins Café.“ Dass ich<br />

meine Meinung geän<strong>der</strong>t habe, hat mit Oberammergau<br />

zu tun – und mit meinem guten, schlauen<br />

Freund Benno. „Ich kann mir einfach nicht vorstellen,<br />

dass du das nicht magst. Du vergisst alles,<br />

was unten war, weil es oben so schön, so frisch<br />

ist“, sagt er. „Ich nehme dich mit: Wir machen die<br />

erste Etappe mit <strong>der</strong> Bergbahn und gehen dann<br />

gemütlich einen Höhenweg zum Ettaler Manndl<br />

bei Oberammergau.“ Ich zögere. „Danach lade ich<br />

dich zum besten Kaiserschmarrn ein.“ Ein billiger<br />

Trick – aber damit hat er mich. Dass er noch<br />

irgendwas von einer kleinen Kraxelei zum Gipfel<br />

sagt, höre ich schon nicht mehr …<br />

Nach einer Stunde Fahrt vorbei an grünen<br />

Buckelwiesen mit Heustadeln und dem barocken<br />

Kloster Ettal samt XXL-Kuppel finde ich mich am<br />

Wochenende darauf tatsächlich in den Bergen<br />

wie<strong>der</strong>. Die nostalgische blaue Mini-Gondel <strong>der</strong><br />

Laber-Bergbahn (sie feiert in diesem Jahr ihren<br />

60. Geburtstag) schaukelt uns auf knapp 1700<br />

Meter zu einem Bergbalkon mit Wirtschaft und<br />

360-Grad-Blick. Im Tal hängt noch die morgendliche<br />

Wolkendecke, aus <strong>der</strong> sich grüne Bergrücken<br />

erheben. Am Horizont erkenne sogar ich die<br />

Zugspitze mit ihrer steil abfallenden Kante und<br />

schaue in <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Richtung über Staffel- und<br />

Starnberger See bis nach München. Die Luft so<br />

rein und klar, ein Traum!<br />

Und dann geht’s los zum Ettaler Manndl, das<br />

in <strong>der</strong> Ferne auf einem Bergrücken sitzt. „Auf<br />

dem Kopf hat es ein Gipfelkreuz und im Arm seine<br />

Frau, das Ettaler Weibl“, erklärt Benno. Ein<br />

schmaler Schotterweg führt uns vorbei an steilen<br />

Wiesen mit grasenden Kühen, <strong>der</strong> sanfte Klang<br />

DAS GLÜCK DIESER ERDE ...<br />

... liegt auf dem Rücken <strong>der</strong> Berge – vor allem bei <strong>der</strong> Einkehr wie hier<br />

ins Gasthaus <strong>der</strong> Laber-Bergbahn. Ein kühles, frisch gezapftes „Radler“<br />

verschönert das Panorama hoch über Oberammergau noch<br />

ihrer Glocken begleitet uns bis zur ersten Weggabelung,<br />

die wir nach 20 Minuten erreichen.<br />

Links geht es in einen tiefen Talkessel, zum Soilasee,<br />

steht auf dem Wegweiser. Wir aber machen<br />

die Biege nach rechts und wan<strong>der</strong>n in stetigem<br />

Auf und Ab in den immer dichter werdenden<br />

Wald. Würzig riecht es hier, nach feuchtem Boden<br />

und nassem Stein. Der nadelübersäte Untergrund<br />

fe<strong>der</strong>t meine Schritte ab, es geht über<br />

knorrige Baumwurzeln und Treppenstufen aus<br />

Stämmen. Märchenhaft schön ist es: Aus den<br />

bemoosten Hügelchen spitzen frisch geschlüpfte<br />

Kleeblätter, unter alten Wurzeln sind kleine<br />

Höhlen entstanden, durch den stangengeraden<br />

Nadelwald wabern die Nebelschwaden. Warum<br />

wollte ich eigentlich nie wan<strong>der</strong>n gehen?!<br />

Nochmal 20 Minuten später ragt neben uns<br />

ein massiver Felsen in die Höhe. Wir sind da! Beinahe<br />

zumindest. „Endspurt“, verkündet Benno.<br />

Ein schmaler Klettersteig, von unzähligen Wan<strong>der</strong>schuhen<br />

glatt geschliffen, führt kurz, aber<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 69


WANDERN<br />

knackig auf den Gipfel. Ich bin verwirrt: Da soll<br />

ich rauf? „Das hatte ich doch erzählt! Mach mir<br />

einfach alles nach.“ Etwas panisch umklammere<br />

ich mal die tief im Fels verankerte Eisenkette,<br />

mal kralle ich meine Finger in Grasbüschel und<br />

ziehe mich an dicken Felsnasen nach oben. Der<br />

Schweiß rinnt, die Beine zwicken. So hatte ich mir<br />

meine erste Tour nicht vorgestellt.<br />

Nach etwa einer Viertelstunde ist es geschafft.<br />

Und ich verstehe zum ersten Mal, was es mit dem<br />

Gipfelglück auf sich hat. Es ist die unschlagbare<br />

Kombination aus angenehmer Erschöpfung,<br />

Stolz, es geschafft zu haben, Wind, <strong>der</strong> einem neben<br />

dem Gipfelkreuz stehend die Haarsträhnen<br />

im Gesicht herumwirbelt und dem Gefühl, den<br />

Himmel fast anstupsen zu können.<br />

Auf dem Weg zurück bin ich beschwingt –<br />

und hungrig! „Und wo gibt’s jetzt den Kaiserschmarrn?“,<br />

will ich wissen. „In <strong>der</strong> Gaststätte<br />

<strong>der</strong> Bergbahn“, verrät Benno. Wir ergattern einen<br />

Platz auf <strong>der</strong> Sonnenterrasse, Oberammergau<br />

ZIELGERADE<br />

Autorin Susanne Pahler auf den letzten Metern zum<br />

Gipfelkreuz des Ettaler Manndls<br />

liegt uns zu Füßen, und meine Belohnung kommt<br />

in einer gusseisernen Pfanne auf den Tisch. Große<br />

Stücke Teig sind das, pu<strong>der</strong>zuckerbestäubt<br />

und teils mit einer reschen Kruste umhüllt. Ein<br />

denkwürdiges Exemplar seiner Art, reicht locker<br />

für zwei und macht mehr als satt.<br />

Mit <strong>der</strong> Gondel geht es wie<strong>der</strong> runter. Wir<br />

laufen noch ein wenig durch den weltberühmten<br />

Passionsspiel-Ort, über dem <strong>der</strong> Gipfel des Kofel<br />

thront. Auf <strong>der</strong> Dorfstraße reihen sich Häuser<br />

mit bunter Lüftlmalerei aneinan<strong>der</strong>, ihre Fassaden<br />

erzählen ganze Geschichten, hinter den<br />

Schaufenstern warten Unmengen katholischen<br />

Schnitzwerks auf die Touristen. Jenseits <strong>der</strong><br />

Heiligenfiguren ist O’gau, wie die Einheimischen<br />

sagen, aber ein gemütliches Dorf mit Bauernhöfen,<br />

Wirtschaften, Läden – und Überraschungen.<br />

Sebastian Gerold etwa hat einen Würstl-Automaten<br />

aufgestellt: Für rund vier Euro kann man sich<br />

vor seiner Metzgerei in <strong>der</strong> Verlegergasse Tag und<br />

Nacht frische Weißwürste, Grillgut, Kassler o<strong>der</strong><br />

Landjäger ziehen. Sauerkraut und Kartoffelsalat<br />

gibt es auch. Den Soundtrack zur Gegend liefert<br />

„Kofelgschroa“ („Kofelgeschrei“): Die vier jungen,<br />

unaufgeregten Oberammergauer machen<br />

mit Tuba, Gitarre und Akkordeon einen hypnotischen<br />

Sound, mal aus leichten, lebensbejahenden<br />

Melodien, mal mit pumpenden Beats, und immer<br />

mit bayerischen Texten, die im Innersten berühren.<br />

Das ist wun<strong>der</strong>schön und so einmalig, dass<br />

die Band nicht nur in Hamburg, son<strong>der</strong>n auch in<br />

Südamerika gefeiert wird.<br />

Ein paar Wochen später. Benno will wie<strong>der</strong><br />

los. „Pürschlinghaus“, raunt er. „Und dann runter<br />

mit dem ‚Alpine Coaster‘, so eine Sommerrodelbahn.<br />

Willst du?“ Ich will! Wir landen wie<strong>der</strong><br />

in Bennos Lieblings-Wan<strong>der</strong>region O’gau. Die<br />

urige Kolbensesselbahn bringt uns auf rund<br />

1270 Meter, das spart uns die erste Stunde Aufstieg.<br />

Gegenüber <strong>der</strong> Ausstiegsstelle und <strong>der</strong><br />

schön mo<strong>der</strong>nisierten Kolbensattelhütte geht<br />

1 MODELQUALITÄTEN Tierisch schön sind sie, die<br />

Ammergauer Alpen! 2 BELOHNUNG Ein Kaiserschmarrn<br />

entschädigt für viele Strapazen. Pflicht: das Apfelmus<br />

dazu! 3 KNIESCHONER Im „Alpine Coaster“<br />

geht es schneller – und bequemer – runter ins Tal<br />

4 HOCH-GENUSS Das bewirtschaftete Pürschlinghaus<br />

(Mitte) mit sagenhaftem Blick auf die<br />

Zugspitze in <strong>der</strong> letzten Bergreihe<br />

70 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


WANDERN<br />

1 2 3<br />

4<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 71


WANDERN<br />

RETRO<br />

Die Laber-Bergbahn schenkt einem schon<br />

seit 1957 bequemes Gipfelglück<br />

es in den Wald. Eine ganze Stunde komme ich<br />

leichtfüßig wie eine Bergziege voran und freue<br />

mich über das bayerische Weiß-Blau am Himmel.<br />

Ich fühle mich fast wie ein Wan<strong>der</strong>profi – bis<br />

zum geschotterten Pürschlingweg. Der ist zwar<br />

breiter, hat es aber in sich. Japsend und zeternd<br />

kämpfe ich mich rund 40 Minuten nach oben.<br />

Wo ist meine Kondition?! „Das sind auf etwas<br />

mehr als einem Kilometer 200 Höhenmeter, da<br />

schnauft je<strong>der</strong>“, beruhigt mich Benno. Zum Glück<br />

hat man viel zu gucken: rechts weite Almwiesen,<br />

Kühe, Enzian, Schlüsselblumen. Links bald <strong>der</strong><br />

Sonnberggrat. Stolz, erhaben und saftig grün<br />

schwingt er sich neben unserem Weg nach oben.<br />

Wir machen einen Abstecher an seine Kante und<br />

staunen: Unter uns tut sich ein steiler Abhang<br />

auf, dort leuchtet das Graswangtal, durch das sich<br />

in einem Kiesbett wildromantisch <strong>der</strong> Kohlbach<br />

schlängelt, dahinter Bergrücken an Bergrücken<br />

in verschiedenen Blauschattierungen.<br />

Schöner wird’s nur an unserem Ziel, dem<br />

holzverschindelten August-Schuster-Haus, auch<br />

Pürschlinghaus genannt. Wie ein Greifvogelnest<br />

liegt es auf einem schmalen Kamm. Ein Logenplatz,<br />

königlich noch dazu: Ludwig II., dessen<br />

Lieblingsschloss Lin<strong>der</strong>hof ganz in <strong>der</strong> Nähe<br />

steht, besuchte das damalige Jagdhaus gerne,<br />

das sein Vater Maximilian II. errichten ließ. Wir<br />

machen es uns auf <strong>der</strong> Sonnenterrasse bequem,<br />

genießen den majestätischen Blick und bestellen<br />

diesmal Schweinebraten. Vielleicht liegt es nur<br />

an den hinter mich gebrachten Höhenmetern,<br />

aber in diesem Moment bin ich mir sicher: Das ist<br />

<strong>der</strong> beste, den ich je gegessen habe.<br />

Wir hüpfen anschließend in den „Alpine<br />

Coaster“: 2600 Meter silbrig glänzende Schienen<br />

winden sich den Kolbensattel hinunter. Bis zu<br />

40 km/h schnell kann man werden, aber anfangs<br />

bin ich vorsichtig – sehr zum Leidwesen <strong>der</strong><br />

Fahrer hinter mir. Doch nach <strong>der</strong> Hälfte habe ich<br />

den Bogen raus, lege mich mit abenteuerlichem<br />

Vergnügen in die Kurven, lasse die Wiesen, den<br />

Wald, die Kühe an mir vorbeirauschen, komme<br />

vom Fahrtwind zerzaust im Tal an und bin so<br />

durchgepustet und entspannt wie lange nicht<br />

mehr. Ich denke, jetzt muss ich es zugeben: Ich<br />

habe ein neues Hobby.<br />

TIPPS<br />

Die Passionsspiele finden zwar nur alle zehn Jahre statt<br />

(das erste Mal 1634, das nächste Mal 2020), doch den<br />

Sommer über wird die weltweit größte, überdachte<br />

Freiluftbühne trotzdem bespielt, z. B. mit „Der fliegende<br />

Hollän<strong>der</strong>“ und „Die Geierwally“. passionstheater.de<br />

Beim Intersport Gipfeltreffen (21. – 25. Juni), dem wohl<br />

größten Outdoor-Test-Event Europas, kann man rund um<br />

Oberammergau die neuesten Produkte ausprobieren, auch<br />

auf geführten Touren von gemütlich bis anspruchsvoll.<br />

intersport-events.de/intersport-gipfeltreffen-<strong>2017</strong><br />

Der Kaiserschmarrn im „Maxbräu“ ist souffliert, also locker<br />

und luftig. Dazu gibt es hausgemachtes Apfel kompott und<br />

Vanilleeis (nur abends). Auch das selbst gebraute Bier ist<br />

sensationell! maximilian-oberammergau.de<br />

Die „Familien-Wan<strong>der</strong>erlebnisse Ammergauer Alpen“<br />

finden in Kooperation „Best of Wan<strong>der</strong>n“ statt, das ein<br />

großes Programm an Touren anbietet. Ihr Zuhause auf<br />

Zeit ist das Dreisternehaus „Landhotel Böld – Ringhotel<br />

Oberammergau“. Buchbar über DERTOUR.<br />

Die „Familienaktivwoche Bayern“ bietet Einsteigern die<br />

Möglichkeit, Sportarten auszuprobieren (z. B. Wan<strong>der</strong>n<br />

und Geocaching). Gewohnt wird im Dreisterne-Hotel<br />

„Jäger von Fall“ am Sylvensteinsee. Über DERTOUR.<br />

FOTOS: SUSANNE PAHLER (5); PLAINPICTURE (4); LAIF/ JENS SCHWARZ; BILDAGENTUR HUBER; ADOBE STOCK<br />

72 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


BAYERN<br />

Unsere<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

In Bayern übernachten — von günstig bis luxuriös<br />

***<br />

SONNENHOTEL BAYERISCHER HOF<br />

Für Family & Friends<br />

INSIDER<br />

TIPP<br />

Wie angenehm, sich nicht bei jedem Softgetränk um die<br />

Urlaubskasse sorgen zu müssen. Denn Getränke sind<br />

ebenso inklusive wie Frühstück, Mittag- und Abendessen.<br />

Auch sonst wird hier, im Bayerischen Wald, alles für die<br />

Entspannung <strong>der</strong> ganzen Familie getan: Je nach Wunsch<br />

gibt es Doppel- o<strong>der</strong> geräumige Familienzimmer sowie<br />

komfortable Appartements. Die Kleinen toben sich im<br />

„Sonnenwolfi-Kin<strong>der</strong>klub“ aus, während Mama und Papa<br />

im Wellnessbereich die Stille genießen. Übrigens: Auch<br />

<strong>der</strong> Familienhund ist herzlich willkommen. Wau!<br />

Über ITS<br />

****<br />

WELLNESSHOTEL<br />

EIBL-BRUNNER<br />

FOTOS: DER TOURISTIK<br />

***<br />

ALPENSPORT-<br />

HOTEL SEIMLER<br />

Der Berg ruft? Dann erhören Sie<br />

ihn am besten von hier aus: Direkt<br />

vor <strong>der</strong> Haustür des Hotels warten<br />

Wan<strong>der</strong>- und Spazierwege, die<br />

in den Berchtesgadener Nationalpark<br />

führen. Die Muskulatur<br />

lockern anschließend ein paar<br />

Bahnen im Pool o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Besuch<br />

in <strong>der</strong> finnischen Sauna.<br />

Über DERTOUR und ITS<br />

Das familiär geführte Komforthotel<br />

in <strong>der</strong> Glasstadt Frauenau wurde<br />

erst 2016 frisch renoviert und interpretiert<br />

den bayerischen Stil auf<br />

mo<strong>der</strong>ne Art. Neben dem Außenpool<br />

sollte man unbedingt auch<br />

dem run<strong>der</strong>neuerten Saunabereich,<br />

u. a. mit einer Salzsteinsauna, einen<br />

Besuch abstatten. Erholung pur!<br />

Über DERTOUR<br />

Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />

WWW.DER.COM<br />

****<br />

GUT STEINBACH<br />

Welches Hotel kann schon von<br />

sich behaupten, eine eigene<br />

Hirsch-, Reh- und Yakzucht zu haben?<br />

Dieses kann’s. Und hat noch<br />

mehr in petto: charmante Zimmer<br />

im Alpenstil, eine Kaminlounge<br />

und die ruhige Lage auf einem<br />

Sonnenplateau. Und „Qualitätsgastgeber<br />

wan<strong>der</strong>bares Deutschland“<br />

ist dieses Hotel auch.<br />

Über DERTOUR<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 73


RATGEBER<br />

IHR EINSATZ,<br />

MACGYVER!<br />

Den Adapter für Asien vergessen? Am Urlaubsort gibt’s eine Mückenplage?<br />

Keine Ahnung, wohin mit den Wertsachen während des Tauchgangs?<br />

Kein Problem. Hier sind sieben Reise-Hacks gegen Ferienstress<br />

TEXT CORINNA OPHÜLS<br />

ILLUSTRATIONEN ANTON HALLMANN<br />

ABGEBRÜHT<br />

Grüner<br />

Tee gegen<br />

Sonnenbrand<br />

Zu lange in <strong>der</strong> Sonne<br />

gelegen? Gegen rote Haut<br />

hilft grüner Tee: einfach<br />

aufkochen, kurz abkühlen<br />

lassen, dann ein Stofftuch<br />

hineintunken und auf die<br />

betroffenen Hautpartien<br />

legen. Sie können den Tee<br />

auch in eine Sprühflasche<br />

füllen, wenn zufällig zur<br />

Hand. Damit den Körper<br />

einnebeln – sehr wohltuend<br />

und erfrischend!<br />

74 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


RATGEBER<br />

AUFGEZOGEN<br />

Alleskönner<br />

gegen Ketten-<br />

Kuddelmuddel<br />

Strohhalme sind nicht nur für Cocktails gut.<br />

Die schmalen Plastikröhrchen können auch<br />

verhin<strong>der</strong>n, dass sich Ketten und Armbän<strong>der</strong><br />

auf Reisen verknoten. Wie? Halme je nach<br />

Schmuckstück auf die entsprechende Länge<br />

kürzen. Dann Kette o<strong>der</strong> Armband durch den<br />

Trinkhalm ziehen und normal verschließen.<br />

VORGETÄUSCHT<br />

Wertsachen clever<br />

verstecken<br />

Grundsätzlich sollten wichtige Dokumente im<br />

Hotelsafe bleiben. Einiges braucht man aber<br />

dennoch am Strand: Geld verschwindet zum Beispiel<br />

unauffällig in einer sauberen Sonnencremeflasche<br />

mit ausreichend großer Öffnung – da gucken Langfinger<br />

sicher nicht nach. Ebenfalls gute Verstecke<br />

für Bares sind ein leerer Labello-Stift o<strong>der</strong> eine<br />

Pflaster-Verpackung. Und dass das Handy in einer<br />

zusammengefalteten, scheinbar benutzten Windel<br />

liegt, darauf kommt wahrscheinlich auch niemand ...<br />

AUSGEHEBELT<br />

Adapter selbst<br />

basteln<br />

Adapter kaufen? Können Sie sich ab sofort sparen. In vielen<br />

Län<strong>der</strong>n, beson<strong>der</strong>s im asiatischen Raum, kann ein in <strong>der</strong> Mitte<br />

umgeknicktes Wattestäbchen den Stromadapter ersetzen. Dafür<br />

das Stäbchen halbieren und in das dritte dicke Loch stopfen,<br />

sodass die Sperre ausgehebelt wird. Geht schnell und ist günstig.<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 75


RATGEBER<br />

ABGESCHRECKT<br />

Babyöl gegen<br />

Mücken<br />

Die kleinen Tierchen können ganz schön lästig<br />

sein. Wer den Geruch <strong>der</strong> klassischen Insektenmittel<br />

nicht mag, kann sich stattdessen mit<br />

Babyöl einreiben. Das vertreibt Mücken und verhin<strong>der</strong>t<br />

nebenbei, dass die Haut austrocknet. So<br />

schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe!<br />

AUSGEZEICHNET<br />

Gepäck als „Fragile“<br />

kennzeichnen<br />

Beim Verladen wird mit dem Reisegepäck nicht immer<br />

zimperlich umgegangen. Die Folge: verbeulte Koffer,<br />

durcheinan<strong>der</strong>gewirbelte Klamotten, ausgelaufenes<br />

Shampoo. Das lässt sich vermeiden: Wenn Sie Ihren<br />

Koffer mit einem „Fragile“-Aufkleber („zerbrechlich“)<br />

kennzeichnen, besteht zumindest die Chance, dass er<br />

weniger grob durch die Gegend geschleu<strong>der</strong>t wird.<br />

EINGEHÜLLT<br />

Gegen Muff:<br />

Hotelseifen ins<br />

Gepäck stecken<br />

In den Hotels liegen meistens kleine, hübsch verpackte Duftseifen<br />

im Bad. Packen Sie diese beim nächsten Mal vor <strong>der</strong> Abreise in Ihren<br />

Schmutzwäschebeutel. Das ist nicht verboten und verhin<strong>der</strong>t, dass <strong>der</strong><br />

Koffer beim Öffnen daheim riecht wie ein ungelüftetes Zimmer. Außerdem<br />

haben Sie so auch noch eine schöne Erinnerung an Ihren Urlaub.<br />

76 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


Rail & Fly<br />

inklusive<br />

Ihr Schiff in die Sonne<br />

Betörend ist Madeiras Blumenmeer – ihr Gegenstück ist<br />

Lanzarote, Insel <strong>der</strong> Vulkane. Auf La Palma wird es üppig<br />

grün, ein Traum für Wan<strong>der</strong>ungen. Vielleicht sehen Sie<br />

von dort bereits den mächtigen Vulkan Teide auf Teneriffa<br />

- Spaniens höchsten Berg!<br />

7 Tage Kreuzfahrt „Kanaren & Madeira 1“ mit <strong>der</strong><br />

AIDAsol ab Gran Canaria und 3 Nächte Verlängerung im<br />

lti Anamar Suites öööö in Playa del Inglés<br />

z.B. am 3.12.<strong>2017</strong> ab Düsseldorf, Innenkabine mit Vollpension<br />

während <strong>der</strong> Kreuzfahrt, Doppelzimmer mit<br />

Halbpension im Hotel, Flug, Transfers<br />

pro Person ab € 662,-<br />

Paketcodierung „P“: EG9155<br />

La Palma<br />

Madeira<br />

Teneriffa<br />

Atlantischer Ozean<br />

Lanzarote<br />

Gran Canaria<br />

AFRIKA<br />

Unser Partner:<br />

Tagesaktuelle Preise mit limitierter Verfügbarkeit. Zwischenverkauf, Druckfehler und<br />

Preisän<strong>der</strong>ungen vorbehalten. Stand Mai <strong>2017</strong>.<br />

Veranstalter: ITS, eine Marke <strong>der</strong> DER Touristik Köln GmbH, Humboldtstr. 140, 51149 Köln, 17040087.


KINDERSEITE<br />

Mal mich aus!<br />

„Sind wir bald da?“. Klar doch. Aber vorher gibt’s auf<br />

dem Rastplatz noch viel zu entdecken!<br />

ILLUSTRATION ALINA SAWALLISCH<br />

HIER WIMMELTS JA<br />

GANZ SCHÖN ...<br />

... und je länger man das Bild<br />

betrachtet, desto mehr sieht<br />

man. Wir möchten von euch<br />

wissen: Wie viele Tiere verstecken<br />

sich auf dem rechten<br />

Bild? Viel Spaß beim Suchen!<br />

Die Auflösung findet ihr<br />

übrigens auf Seite 88.<br />

78 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


KINDERSEITE<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 79


TSCHECHIEN<br />

Baden<br />

im<br />

Glück<br />

Glamour und Stille. Seligmachende Massagen und köstliche Torten.<br />

Kulturgenuss und Shopping. Ein Mutter-Tochter-Team wollte<br />

alles – und bekam es. In Franzensbad, Karlsbad und Marienbad<br />

TEXT BARBARA STUMMER<br />

80 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


TSCHECHIEN<br />

WIR TAUCHEN AB<br />

Nirgendwo geht das stilvoller<br />

als im tschechischen<br />

Bä<strong>der</strong>dreieck. Das „Danubius<br />

Health Spa Resort Nové<br />

Lázně“ in Marienbad verfügt<br />

z. B. über ein römisches Bad<br />

mit drei Becken (buchbar<br />

über DERTOUR)<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 81


KÖNIGSKLASSE<br />

In <strong>der</strong> Gusseisernen Kolonnade<br />

(oben) in Marienbad, 1869<br />

erbaut, flanierte früher<br />

die Prominenz. Bis heute<br />

verzaubern Wand- und Decken-Fresken<br />

die Besucher.<br />

Einen Hauch Geschichte<br />

atmet man auch im „Danubius<br />

Health Spa Resort Nové<br />

Lázně“: In <strong>der</strong> „Königskabine“<br />

badete bereits <strong>der</strong> englische<br />

Monarch Edward VII. (links<br />

unten). Durst wird man in<br />

allen drei Kurorten mit ihrer<br />

hohen Heilquellen-Dichte<br />

wohl niemals verspüren.<br />

Beson<strong>der</strong>s authentisch trinkt<br />

man wie hier aus einem<br />

traditionellen Karlsba<strong>der</strong><br />

Trinkbecher (rechts).


TSCHECHIEN<br />

Leipzig<br />

Polen<br />

Deutschland<br />

Nürnberg<br />

Karlsbad<br />

Franzensbad<br />

Marienbad<br />

Tschechien<br />

Die Vögel zwitschern wie ein hochmotiviertes Symphonieorchester.<br />

Am Himmel ziehen weiße Schönwetterwölkchen<br />

übers strahlende Blau. Und wir<br />

flanieren die fast unwirklich schöne Hauptstraße von Franzensbad<br />

entlang, flankiert von leuchtend kaisergelb gestrichenen<br />

Hotels und Cafés aus dem 19. Jahrhun<strong>der</strong>t. Keine<br />

Autos, wenige Menschen. Dafür ein XXL-Angebot an Ruhe<br />

und Harmonie. Die Zeit scheint stehengeblieben zu sein.<br />

Und so wirkt schon <strong>der</strong> erste Spaziergang durch den von<br />

Parks durchzogenen Kurort wie ein Entspannungsbad.<br />

Genau das hatten wir gesucht. Das ideale Ziel für einen<br />

Mutter-Tochter-Kurztrip. Relaxt sollte die Reise sein, aber<br />

nicht langweilig. Stadt, Land, Fluss? Am besten alles in einem.<br />

Das Rennen hatte schließlich die Kombination aus<br />

drei kleinen Städtchen gemacht: Franzensbad, Karlsbad<br />

und Marienbad – zusammen das tschechische Bä<strong>der</strong>dreieck,<br />

gleich hinter <strong>der</strong> deutschen Grenze. Mit einer unschlagbaren<br />

Grundlage für ein damentaugliches Rahmenprogramm,<br />

das Vertreterinnen aus zwei Generationen gleichermaßen<br />

glücklich macht. In unserem Fall: Sightseeing-Highlights<br />

(um den Geist in Bewegung zu halten), hübsche Läden (für<br />

den Shopping-Trieb), gemütliche Cafés (um den Tortenhunger<br />

zu stillen) und eine Spa-Dichte, die weltweit einzigartig<br />

sein dürfte. Allein in Karlsbad gibt es über 100 Hotels, die<br />

meisten mit Wellness- und Kurabteilung – jahrhun<strong>der</strong>telang<br />

ein beliebtes Ziel <strong>der</strong> High Society und seit <strong>der</strong> politischen<br />

Öffnung Tschechiens ein frisch renoviertes, mit kulturellen<br />

Highlights angereichertes Wellness-Paradies.<br />

Franzensbad, unser erster Stopp, ist mit seinen 5500<br />

Einwohnern das kleinste und jüngste <strong>der</strong> drei Bä<strong>der</strong>. Unsere<br />

Unterkunft, das historische, aber stilvoll erneuerte „Spa &<br />

Kur Hotel Harvey“, liegt am Rande des Westendparks. Noch<br />

vom Bett aus fällt am ersten Morgen <strong>der</strong> Blick auf kunstvoll<br />

angelegte Kurpavillons und tauglitzernde Landschaften,<br />

während gemächlich eine Entenfamilie durchs Bild spaziert.<br />

Eine Idylle, die zu ihren besten Zeiten Berühmtheiten<br />

wie Goethe, Ludwig van Beethoven und Scharen von Adeligen<br />

aus ganz Europa anzog. Unter an<strong>der</strong>em kamen sie auch<br />

deshalb – wie später unsere Fremdenführerin Anna süffisant<br />

lächelnd anmerkt – weil „Franzensbad ein Zentrum für<br />

Frauenheilkunde war und jede Menge schöne Damen auf<br />

den Straßen promenierten. Es war ein regelrechter Hochzeitsmarkt.“<br />

Heute schlen<strong>der</strong>n hauptsächlich Paare durch<br />

die Straßen. Kommunikativ ist <strong>der</strong> Ort aber immer noch.<br />

Am Ende <strong>der</strong> Stadtbesichtigung haben wir ein Ehepaar aus<br />

Berlin kennengelernt, das zweimal jährlich hier kurt, eine<br />

Familie aus Nürnberg auf <strong>der</strong> Durchreise und eine Damengruppe<br />

aus Hamburg, mit <strong>der</strong> wir auf <strong>der</strong> Terrasse des Restaurants<br />

„Gruzia“ bei einem Aperol Spritz <strong>der</strong> Sonne beim<br />

Untergehen zusehen. Die Damen empfehlen uns die Franzensba<strong>der</strong><br />

Moorpackung, ohne die wohl kein Gast wie<strong>der</strong><br />

abreist. Auch in unserem Hotel wird sie angeboten. Und so<br />

endet <strong>der</strong> Tag für Mutter und Tochter auf nebeneinan<strong>der</strong><br />

platzierten Liegen. Umhüllt vom warmen, vor Ort gestochenen<br />

Moor – bis zum Hals in Decken eingewickelt und relaxt.<br />

Bereits bestens erholt geht es am nächsten Vormittag<br />

mit einer einstündigen Autofahrt weiter nach Karlsbad.<br />

Größer könnte <strong>der</strong> Kontrast nicht sein. Das berühmte<br />

Zentrum des Bä<strong>der</strong>dreiecks ist ein geschäftiges Städtchen<br />

mit 50 000 Einwohnern, teuren Boutiquen und Schmuckgeschäften.<br />

Angesiedelt ist es im schmalen Tal um den<br />

Teplá-Fluss, in dem auch die warmen, heilkräftigen Quellen<br />

HALLO, SÜSSE!<br />

Torten sind für die meisten Kurgäste tabu.<br />

Galt zum Glück nicht für unsere Autorin<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 83


TSCHECHIEN<br />

Was wir mit nach Hause nehmen:<br />

Tiefenentspannung und die<br />

Erinnerung an fantastisch<br />

schöne Tage<br />

entspringen, die 1762 zur Gründung des ersten Badehauses<br />

führten. Hauptsächlich russische Investoren haben die eklektischen,<br />

mit Türmchen und Statuen verzierten Gebäude<br />

aufwendig restauriert. Ganze Straßenzüge wirken so frisch,<br />

als wären sie soeben erst entstanden. Le Corbusier nannte<br />

die üppigen Paläste entlang <strong>der</strong> Promenade einst leicht despektierlich<br />

„eine Reihe von Torten“. Aber uns stürzt die architektonische<br />

Pracht in einen Besichtigungs-Rausch. Der<br />

Fotoapparat klickt wie ein Metronom, alles muss festgehalten<br />

werden: die mit Schnitzereien verzierte Marktkolonnade,<br />

die russisch-orthodoxe Kirche St. Peter und Paul mit ihren<br />

goldglitzernden Türmen. Dazu das „Grandhotel Pupp“,<br />

das in seiner Jugendstil-Üppigkeit aussieht, als hätte es sein<br />

ehemaliger Besitzer, <strong>der</strong> reiche Zuckerbäcker Pupp, höchstpersönlich<br />

gebacken. Ende des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts gehörte<br />

die Luxusunterkunft zu den nobelsten Hotels <strong>der</strong> Welt.<br />

Von Giacomo Casanova bis Karl Marx war alles zu Gast, was<br />

Rang und Namen hatte. Seit <strong>der</strong> Samtenen Revolution ist<br />

<strong>der</strong> Glamour zurückgekehrt: Ende April trifft sich <strong>der</strong> europäische<br />

Hochadel zu einem Ball, <strong>der</strong> dem Wiener Opernball<br />

Konkurrenz macht. Im Juli folgt die Hollywood-Prominenz,<br />

die zum Internationalen Karlsba<strong>der</strong> Filmfestival anreist.<br />

Im Moment muss das Hotel allerdings mit uns vorliebnehmen.<br />

Im Café lassen wir uns nach dreistündiger<br />

City-Tour in weiche Sessel sinken. Das Kalorienbedürfnis ist<br />

PRACHTVOLL<br />

Schlen<strong>der</strong>n, Sonne genießen, Kurschatten<br />

suchen: geht ganz prima im großen<br />

Kurgarten in Franzensbad<br />

GLÜCKSMOMENTE<br />

Augen zu und genießen: klappt hervorragend<br />

bei einer Aromaölmassage, die Körper und<br />

Seele guttut<br />

groß, Mutter und Tochter haben dasselbe Ziel: heiße Schokolade<br />

mit Rum plus Sahnetorte, die angeblich noch immer<br />

nach Meister Pupps Originalrezept zubereitet wird. Vollendetes<br />

Schlemmerglück, das für viele <strong>der</strong> Kurgäste nicht<br />

auf dem Plan steht. Sie kommen, um abzunehmen o<strong>der</strong> um<br />

mithilfe <strong>der</strong> zwölf Heilquellen Beschwerden des Verdauungs-<br />

und Bewegungsapparats zu lin<strong>der</strong>n. Bis zu 60 Gläser<br />

des leicht muffig schmeckenden Heilwassers mussten die<br />

Patienten früher täglich trinken. Heute reicht ein dreiviertel<br />

Liter, auch <strong>der</strong> Rest <strong>der</strong> Behandlungen ist meist angenehmer<br />

Natur. Es wird massiert, gebadet, inhaliert und gesportelt<br />

– nach ärztlicher Untersuchung und minutiösem Plan.<br />

Will man dabei nicht direkt im trubeligen Ortskern<br />

wohnen, mietet man sich wie wir etwas oberhalb am Berg<br />

im „Imperial“ o<strong>der</strong> dem mo<strong>der</strong>neren Schwesterhotel „Spa<br />

Resort Sanssouci“ ein. Ein weitläufiges Anwesen mitten in<br />

<strong>der</strong> Natur, mit mehreren Häusern, großem Pool, Behandlungszentrum<br />

und breitem Beauty- und Fitnessangebot.<br />

Uns empfiehlt die kundige Therapeutin ein abendliches<br />

Entspannungsprogramm. Die vom Sightseeing gemarterten<br />

Beine dürfen sich im Perlbad regenerieren, <strong>der</strong> Rücken<br />

bei einer Ölmassage. Wir beglückwünschen uns gegenseitig<br />

zur äußerst klugen Wahl des Reiseziels. Wie haben wir nur<br />

bisher Städtetouren ohne Wellnessbehandlungen überlebt?<br />

Die Antwort bleiben wir schuldig, so schnell sind wir anschließend<br />

eingeschlafen.<br />

Schließlich steht am Morgen die letzte Etappe unserer<br />

kleinen Tournee an: Marienbad erwartet uns. Lei<strong>der</strong> nicht<br />

ganz so feierlich wie in früheren Zeiten, als die Kurgäste<br />

FOTOS: GALLERYSTOCK; MAURITIUS IMAGES (2); LAIF/ PETER HIRTH; DPA IMAGES; PLAINPICTURE (2); AKG-IMAGES; PRIVAT<br />

84 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


am Stadtrand noch mit Musik begrüßt wurden. Aber ausnehmend<br />

freundlich: Das „Spa Hotel Olympia“ verlängert<br />

spontan die Öffnungszeit seines Restaurants, damit die<br />

hungrigen Neuankömmlinge noch ein Mittagessen bekommen.<br />

Auch die Stadt zeigt sich von ihrer besten Seite: Mit<br />

ihrem charmanten Kleinstadtflair und den klassizistischen<br />

Prachtbauten wirkt sie wie ein Bindeglied zwischen <strong>der</strong> nostalgischen<br />

Schläfrigkeit Franzensbads und dem schickeren<br />

Karlsba<strong>der</strong> Jetset-Flair. Hier fühlen sich alle zu Hause, die<br />

es gemächlich angehen lassen wollen und trotzdem Abwechslung<br />

suchen. Zum Beispiel beim Dinner in einem <strong>der</strong><br />

besten Gourmet-Restaurants Tschechiens. Auf <strong>der</strong> Sonnenterrasse<br />

<strong>der</strong> „Villa Patriot“ können die Gäste mit Blick auf<br />

die Sehenswürdigkeiten <strong>der</strong> Stadt hausgemachte Wildbretpastete<br />

o<strong>der</strong> Kaviar vom Ketalachs verspeisen und darüber<br />

nachsinnen, ob es hier wohl auch Dauergast Goethe gefallen<br />

hätte. Ebenso wie im luxuriösen Marienba<strong>der</strong> Spielcasino,<br />

das wir dann doch nicht mehr aufsuchen. Die Thaimassage<br />

im „Hotel Olympia“ erscheint verlocken<strong>der</strong>. Und so nehmen<br />

wir, anstatt des geplanten Millionengewinns, etwas an<strong>der</strong>es,<br />

aber ebenso Wertvolles mit nach Hause: Tiefenentspannung<br />

und die Erinnerung an fantastisch schöne Tage.<br />

Vorsicht!<br />

Öffnen und lesen<br />

kann zu leichten<br />

Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Wahrnehmung<br />

führen.<br />

TIPPS<br />

Franzensbad<br />

Restaurant Gruzia: Das Grillrestaurant im Zentrum des Ortes hat<br />

eine gemütliche Sonnenterrasse, freundlichen Service, gutes Essen<br />

und leckere Drinks. Perfekt, um den Tag entspannt ausklingen zu<br />

lassen. Abends gibt es oft Livemusik.<br />

Husova 528/1, Tel. +420 35/454 28 77<br />

Karlsbad<br />

Café Pupp: Das berühmteste Café <strong>der</strong> Stadt sollten Sie in einer<br />

Sightseeing-Pause besuchen. Es ist Teil des glamourösen Luxushotels<br />

Pupp, dessen ehemaliger Besitzer ein reicher Konditor war.<br />

Noch heute werden die köstlichen Torten nach seinen Originalrezepten<br />

hergestellt. Näheres unter pupp.cz<br />

Marienbad<br />

Villa Patriot: Das Gourmet-Restaurant bietet frisch interpretierte<br />

tschechische und internationale Spezialitäten von Wild bis Fisch.<br />

Serviert werden die Köstlichkeiten in den stilvoll renovierten Räumen<br />

einer historischen Villa, in die man sofort einziehen möchte,<br />

im Sommer auch auf <strong>der</strong> großen Sonnenterrasse. villa-patriot.cz<br />

ZUGABE!<br />

Autorin Barbara Stummer<br />

und ihre Mutter nahmen<br />

sich nach ihrer kleinen<br />

Tournee durch das<br />

tschechische Bä<strong>der</strong>dreieck<br />

vor: Das machen<br />

wir jetzt öfter!<br />

Das macht<br />

was mit dir!


TSCHECHIEN<br />

Unsere<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

In Franzensbad, Karlsbad, Marienbad übernachten — von günstig bis luxuriös<br />

***<br />

SPA & KUR HOTEL PRAHA<br />

Komm doch mal runter!<br />

INSIDER<br />

TIPP<br />

Kurze Wege zu Parkanlagen und Kolonnade von<br />

Franzensbad? Check! Frisch renovierte Zimmer,<br />

geschmackvoll eingerichtet und komfortabel? Check!<br />

Heilwasser aus <strong>der</strong> hauseigenen Mineralquelle, dazu<br />

Wellness-Behandlungen wie Lavastein-Massagen und<br />

Schlammpackungen, die selbst gestressteste Wesen<br />

wie<strong>der</strong> besänftigen? Auch hier: Check! Wir könnten<br />

noch lange so fortfahren und Ihnen die weiteren Vorzüge<br />

dieses Domizils schil<strong>der</strong>n. Aber am besten ist: Sie<br />

kommen einfach vorbei und überzeugen sich selbst.<br />

Über ITS<br />

****<br />

SPA & KUR HOTEL<br />

HARVEY<br />

****<br />

SPA RESORT<br />

SANSSOUCI<br />

Hier, am ruhigen Rand <strong>der</strong> Kurzone<br />

in Karlsbad, muss man sich<br />

wirklich keine Sorgen machen.<br />

Die Behandlungen, z. B. durch<br />

Nutzung <strong>der</strong> Heilmittelquellen,<br />

haben drei Ziele: För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Gesundheit, Lin<strong>der</strong>ung von Beschwerden<br />

und Entspannung für<br />

Körper und Seele. Alles ist gut.<br />

Über DERTOUR und ITS<br />

Die Honig- und Schokoladen-<br />

Massage wäre ja schon Grund<br />

genug, in diesem Franzensba<strong>der</strong><br />

Hotel ein paar Tage zu verbringen.<br />

Aber es gibt noch mehr: Ärzte, die<br />

24 Stunden am Tag in Bereitschaft<br />

sind. Zimmer in Erdtönen. O<strong>der</strong> die<br />

regionalen Köstlichkeiten, serviert<br />

im stilvollen Restaurant.<br />

Über DERTOUR und ITS<br />

Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />

WWW.DER.COM<br />

****<br />

SPA HOTEL<br />

OLYMPIA<br />

Die „Singende Fontäne“ im Kurpark<br />

von Marienbad ist nicht weit<br />

entfernt – falls Sie den Wellnessbereich<br />

jemals verlassen. Viel zu<br />

verlockend ist das Angebot an<br />

Heil-, Präventions-, Entspannungs-<br />

und Schönheitsbehandlungen,<br />

sieben Tagen die Woche.<br />

Kurpark? Vielleicht morgen ...<br />

Über ITS<br />

FOTOS: DER TOURISTIK<br />

86 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


URLAUBSLIEBE<br />

Mit<br />

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Werden Sie ein Teil <strong>der</strong> „Urlaubsliebe-Community“!<br />

FOTOS: GETTY IMAGES (5); PLAINPICTURE<br />

Das Portal dient dem ungefilterten Informationsaustausch:<br />

Ob Sie Fragen stellen, mit Antworten helfen,<br />

sich von Reiseberichten inspirieren lassen o<strong>der</strong><br />

Tipps von Profis bekommen – wenige Klicks genügen. Seit<br />

dem Start im März 2016 tummeln sich bereits über 9000<br />

Nutzer auf community.<strong>der</strong>.com: Touristik-Profis, Reisende<br />

o<strong>der</strong> Hobbyfotografen – Menschen mit wertvollen Erfahrungen<br />

und Empfehlungen, von denen Sie profitieren können.<br />

Und täglich kommen Reiseberichte und Bil<strong>der</strong> hinzu.<br />

Zudem werden immer wie<strong>der</strong> Menschen gesucht, die Hotels<br />

auf Herz und Nieren überprüfen. Außerdem finden regelmäßig<br />

Gewinnspiele statt – mit ein bisschen Glück können<br />

Sie bald zu Ihrem nächsten Traum<strong>urlaub</strong> aufbrechen!<br />

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eine Woche für zwei Personen im 4-Sterne-Hotel „Memories<br />

Jibacoa Resort“ auf Kuba inklusive Flug, Transfer und AI. Der<br />

Gewinner muss täglich aus Kuba auf <strong>der</strong> Plattform berichten<br />

und am Ende einen Testbericht verfassen. In diesem Jahr<br />

feiert die DER Touristik übrigens ihr 100-jähriges Firmenjubiläum.<br />

Seit <strong>der</strong> Gründung in Berlin hat sich das damalige<br />

Deutsche Reisebüro vom Bahnticketagenten zu einem <strong>der</strong><br />

führenden Touristikkonzerne in Europa entwickelt. Wenn Sie<br />

mehr über die spannende Unternehmensgeschichte erfahren<br />

wollen – auf <strong>urlaub</strong>sliebe.de können Sie uns besuchen.<br />

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SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 87


LÖSUNG<br />

Und so<br />

ist es richtig<br />

Hier finden Sie die Auflösungen unseres<br />

Buchstabenrätsels von den Seiten 44/45 und<br />

unseres Wimmelbildes von den Seiten 78/79<br />

12<br />

Tiere sind im Bild<br />

versteckt<br />

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IMPRESSUM Herausgeber DER Touristik Gesellschaft mbH, Humboldtstraße 140, 51149<br />

Köln Redaktion Territory Content to Results GmbH. Postanschrift für Verlag und Redaktion: DER<br />

URLAUB, Bei den Mühren 1, 20457 Hamburg. Geschäftsführung: Soheil Dastyari, Sandra Harzer-Kux<br />

Publishing Management Stephan Schnei<strong>der</strong> Chefredaktion Nina Grygoriew Art-Direktion<br />

Frank Siegert Textchefin Birte Plöger Textredaktion Corinna Ophüls Bildredaktion Miriam Breig<br />

Schlussredaktion Jens Asthoff (FR) Mitarbeiter dieser Ausgabe Nele-Marie Brüdgam, Miriam<br />

Collée, Sabine Hoffmann, Michèle Loetzner, Andrea Martini, Susanne Pahler, Thordis Rüggeberg, Alina<br />

Sawallisch, Barbara Stummer Herstellung Katharina Libisch, Tel.: 02203/42-0, katharina.libisch@<br />

<strong>der</strong>touristik.com Litho D.I.E. Grafikpartner GmbH, Hohenstaufenring 29–37, 50674 Köln Druckerei<br />

Druckhaus, Ernst Kaufmann GmbH & Co. KG, Raiffeisenstraße 29, 77933 Lahr Anzeigen Oliver<br />

Hirsch, Tel.: 0220/3 42 0, oliver.hirsch@<strong>der</strong>touristik.com<br />

Das für das Magalogpapier<br />

verwendete Holz stammt aus<br />

verantwortungsvoller<br />

Waldbewirtschaftung,<br />

zertifiziert nach den Richtlinien<br />

des Forest Stewardship Council<br />

(FSC ®).<br />

88 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


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Sommer <strong>2017</strong><br />

WAS FÜR EINE INSEL!<br />

Feine weiße Sandstrände, türkisblaues Meer und das bunteste Lebensgefühl <strong>der</strong> Karibik: Kuba muss man einfach gesehen<br />

haben! Erleben Sie ein Land im Aufbruch, das so lebendig und lebensfroh ist wie kein zweites.<br />

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pro Person ab € 1.547,-<br />

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Hotel Paradisus Vara<strong>der</strong>o nnnnn<br />

z.B. vom 30.8. bis 6.9.<strong>2017</strong><br />

ab/bis Berlin-Tegel<br />

1 Woche in <strong>der</strong> Junior-Suite, Alles inklusive, Flug<br />

pro Person ab € 1.565,-<br />

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Hotel Melia Las Americas nnnnm<br />

z.B. vom 2.8. bis 9.8.<strong>2017</strong><br />

ab/bis Düsseldorf<br />

1 Woche im Doppelzimmer, Alles inklusive, Flug<br />

pro Person ab € 1.869,-<br />

KUBA l Vara<strong>der</strong>o<br />

Melia Buenavista nnnnn<br />

z.B. vom 19.7. bis 26.7.<strong>2017</strong><br />

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pro Person ab € 2.160,-<br />

Unser Partner:<br />

Tagesaktuelle Preise mit limitierter Verfügbarkeit. Zwischenverkauf, Druckfehler und Preisän<strong>der</strong>ungen vorbehalten.<br />

Stand April <strong>2017</strong>. Veranstalter: JAHN REISEN, eine Marke <strong>der</strong> DER Touristik Köln GmbH, Humboldtstr. 140,<br />

51149 Köln, 17040037.


PRAG<br />

1<br />

Beliebter Treffpunkt <strong>der</strong> Prager Künstlerszene: Das Café Letka. Es ist ebenfalls ein perfekter Platz für eine Sightseeing-Pause<br />

Best of Prag<br />

Viele Sehenswürdigkeiten auf einem Fleck, üppiges Essen<br />

und spannende Geschichten: Es gibt viele gute Gründe, in die<br />

tschechische Hauptstadt zu reisen – wir sagen nur: Knödel!<br />

TEXT SABINE HOFFMANN<br />

90 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


PRAG<br />

2<br />

Must-see: Wer seinen Blick nicht über Moldau und Karlsbrücke schweifen ließ, war nicht in Prag<br />

Seele <strong>der</strong> Stadt<br />

ist die Moldau mit<br />

ihren 30 Brücken<br />

1. CAFÉ LETKA<br />

Der ideale Ort, um mit einem ausgedehnten<br />

Frühstück in den Tag zu starten: Das bezaubernde<br />

Kaffeehaus ist vor allem bei jungen Pragern,<br />

Künstlern und Theaterleuten sehr beliebt. Die<br />

grob verputzten Wände, die einfachen Holzmöbel<br />

und <strong>der</strong> verchromte Tresen verleihen diesem<br />

kleinen Juwel einen alternativen Charme. Kleiner<br />

Tipp: Probieren Sie unbedingt die Brownies und<br />

Bananen-Cookies!<br />

cafeletka.cz<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 91


PRAG<br />

Rund 200 historische<br />

Gärten und Parks<br />

gibt es in Prag<br />

2. DIE KARLSBRÜCKE<br />

3<br />

Begrenzt von zwei Türmen, zählt sie zu den ältesten<br />

Steinbrücken Europas und gilt als Wahrzeichen<br />

Prags. Auch wenn es hier meist sehr voll ist,<br />

sollte je<strong>der</strong> Besucher einmal über die Karlsbrücke<br />

gelaufen sein – allein schon, weil die Sicht über die<br />

Moldau und auf die Burg grandios ist. Hier tummeln<br />

sich Musikanten, Maler und Händler, die<br />

Attraktionen dieser Brücke sind aber in Stein gemeißelte<br />

Skulpturen und Reliefs: Apostel und Kirchengelehrte,<br />

Schutzpatrone und Könige, Engel<br />

und sogar ein weinen<strong>der</strong> Teufel. Am berühmtesten<br />

ist <strong>der</strong> Heilige Nepomuk, <strong>der</strong>, wie es heißt, an dieser<br />

Stelle ins Wasser geworfen wurde. Der Legende<br />

nach soll es Glück bringen, die an seiner Statue<br />

befindliche Figur eines Hundes zu berühren.<br />

Hop-On-/Hop-Off-Touren, Stadtführungen und<br />

Stadtrundfahrten vorab buchbar über DERTOUR<br />

und ITS.<br />

3. PRAG VOM WASSER AUS<br />

Herrlich entspannend ist es, im Sommer mit dem<br />

Tret- o<strong>der</strong> Ru<strong>der</strong>boot bis in den Abend hinein<br />

gemütlich über die Moldau zu schippern. Zwischen<br />

Karlsbrücke und Nationaltheater gibt es<br />

gleich mehrere Bootsverleihe.<br />

Moldau-Schifffahrten buchbar über DERTOUR<br />

und ITS.<br />

4. DIE ASTRONOMISCHE UHR<br />

AM ALTSTÄDTER RATHAUS<br />

4<br />

5<br />

Der Legende nach soll <strong>der</strong> Uhrmacher Jan Růže<br />

alias Meister Hanuš die Konstruktion 1490 vollendet<br />

haben – und bald darauf vom Stadtrat mit<br />

einem glühenden Schwert geblendet worden sein,<br />

damit er an keinem an<strong>der</strong>en Ort einen noch schöneren<br />

Chronografen erschaffen könnte. Ob das<br />

stimmt, ist fraglich. Doch tatsächlich zählte die<br />

Astronomische Uhr an <strong>der</strong> Fassade des Altstädter<br />

Rathauses im Mittelalter zu den Weltwun<strong>der</strong>n.<br />

Immer zur vollen Stunde ertönt das Glockenspiel,<br />

und die zwölf Apostel erscheinen vor dem<br />

Ziffernblatt. Gestartet wird das Schauspiel von<br />

dem Skelett auf <strong>der</strong> rechten Seite, das mit seiner<br />

Drehung den Kreislauf des Lebens symbolisiert<br />

und den Lauf <strong>der</strong> Apostel einläutet.<br />

Staroměstské náměstí 1<br />

92 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


PRAG<br />

5. DAS TANZENDE HAUS<br />

Auf den ersten Blick sehen die krummen Formen<br />

und versetzten Fenster bizarr aus. Doch einmal<br />

daran gewöhnt, kann man sich an dem exzentrischen<br />

Gebäude gar nicht mehr sattsehen: Entworfen<br />

von den Architekten Vlado Milunić und<br />

Frank Gehry, erinnert es an eine Tänzerin im<br />

Kleid, die sich an einen Herrn mit Hut kuschelt.<br />

1996 erbaut, sollte das Tanzende Haus ein Kunstwerk<br />

mo<strong>der</strong>ner Architektur sein, das Prag von<br />

einer ganz neuen Seite zeigt. Die Prager nennen<br />

es übrigens liebevoll „Ginger und Fred“, in Anlehnung<br />

an das legendäre Tänzerduo Ginger Rogers<br />

und Fred Astaire. „Ginger & Fred“ heißt auch das<br />

Restaurant in den oberen zwei Stockwerken mit<br />

tollem Blick auf die berühmte Prager Burg.<br />

ginger-fred-restaurant.cz<br />

6<br />

6. CLOUD 9 SKY BAR & LOUNGE<br />

Hier kommen Sie dem Himmel garantiert ein<br />

kleines Stückchen näher: Auf dem Dach des Hilton<br />

Hotels befindet sich die erste Sky Bar Prags<br />

– inklusive stylishem Design, guten Cocktails und<br />

einem atemberaubenden Blick auf die Stadt.<br />

cloud9.cz<br />

7 8<br />

7. DIE ÄLTESTE SCHENKE:<br />

U KRÁLE BRABANTSKÉHO<br />

Hier labten sich früher Alchimisten und Henker<br />

genauso wie Gauner und Betrüger: Der „König von<br />

Brabant“ liegt direkt unter <strong>der</strong> Burg und gehört<br />

zu den ältesten Gasthäusern Prags. 1375 eröffnet,<br />

sollen im Laufe <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>te sogar Könige zu<br />

den Gästen gezählt haben. Verkleidet gelangten<br />

sie über einen Geheimgang von <strong>der</strong> Burg dorthin.<br />

Noch heute verströmen die urigen Räume mittelalterliches<br />

Flair.<br />

krcmabrabant.cz<br />

8. DER FLOHMARKT U ELEKTRY<br />

Für passionierte Schatzsucher ist <strong>der</strong> größte Flohmarkt<br />

Tschechiens ein unverzichtbares Erlebnis:<br />

Hun<strong>der</strong>te Händler bieten jedes Wochenende von<br />

7 bis 13.30 Uhr auf einem alten Industriegelände<br />

ihre Waren an. Sammlerstücke und Antiquitäten,<br />

alle erdenklichen Kuriositäten bis hin zu Kitsch<br />

und Tand – hier wird alles verscherbelt.<br />

Eintritt umgerechnet ca. 0,70 Euro. Kostenloser<br />

Shuttlebus von <strong>der</strong> U-Bahnstation Hloubětín<br />

(Gelbe Linie B), blesitrhy.cz 9<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 93


PRAG<br />

Die ”<br />

Stadt<br />

<strong>der</strong> 100 Türme“<br />

hat in Wahrheit<br />

rund 1000<br />

9. METRONOM AUF DEM LETNÁ-BERG<br />

10<br />

Es ist ein Ort, an dem man noch die bewegende<br />

Geschichte Prags spürt: Früher stand oben auf<br />

dem Letná ein riesiges Stalindenkmal. Auf dessen<br />

Sockel wurde nach dem Umsturz in <strong>der</strong> damals<br />

noch jungen Demokratie Tschechiens die „Time<br />

Machine“ des Künstlers Vratislav Karel Novák<br />

aufgestellt. Das „Prager Metronom“, wie es umgangssprachlich<br />

auch genannt wird, symbolisiert<br />

den unerbittlichen Lauf <strong>der</strong> Zeit und erinnert<br />

an die Vergangenheit. Heutzutage ist <strong>der</strong> Platz<br />

hinter dem Pendel ein beliebter Treffpunkt für<br />

Skateboar<strong>der</strong>.<br />

Nábřeží Edvarda Beneše<br />

10. BRIC A BRAC<br />

Das Paradies für Vintage-Liebhaber liegt mitten<br />

in <strong>der</strong> Prager Altstadt: Von Le<strong>der</strong>jacken bis hin<br />

zu alten Instrumenten gibt’s hier alles gleich in<br />

solcher Fülle, dass Inhaber Miloš Gavrilović sogar<br />

Führungen durch sein Geschäft anbietet.<br />

Týnská 627/7<br />

11. KAFKA-MUSEUM<br />

Nicht nur für Fans des tschechischen Schriftstellers<br />

lohnt sich ein Besuch: Hier werden sämtliche<br />

Erstauflagen von Kafkas Werken, seine Tagebücher<br />

und Fotografien ausgestellt. Durch einen<br />

eigens geschriebenen audiovisuellen Soundtrack<br />

im Hintergrund erwachen die dreidimensionalen<br />

Installationen zum Leben. Für heiße Diskussionen<br />

sorgten übrigens die beiden Brunnenfiguren<br />

im Hof des Museums: Sie urinieren auf ein Becken,<br />

das die Umrisse <strong>der</strong> tschechischen Republik<br />

hat. Der Eintritt kostet ca. 7 Euro.<br />

kafkamuseum.cz<br />

12. LA BOHÈME CAFÉ<br />

11<br />

Der wohl beste Kaffee Prags wird hier in angenehm<br />

ruhiger Wohnzimmer-Atmosphäre serviert:<br />

Das „La Bohème Café“ ist Showroom und<br />

Hauptkaffeehaus <strong>der</strong> bekannten gleichnamigen<br />

tschechischen Rösterei.<br />

labohemecafe.eu<br />

94 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


21 Tage Entdeckungsreise.<br />

100 mögliche Gefahren.<br />

1 Reiseversicherung, die hilft.<br />

Weil die große Welt kleine Risiken birgt: Die ERV ist immer für Sie da.<br />

Gehen Sie auf Nummer sicher.


PRAG<br />

13. WANDERN IN DER WILDEN ŠÁRKA<br />

16. HERZ-JESU-KIRCHE<br />

Es ist das Kontrastprogramm zur städtischen Architektur:<br />

Das Tal <strong>der</strong> „Wilden Šárka“ ist ein wun<strong>der</strong>schönes<br />

Naturschutzgebiet vor den Toren <strong>der</strong><br />

Stadt. Steil ansteigende Schiefer- und Sandsteinfelsen<br />

säumen den Pfad entlang des Šárka-Bachs<br />

direkt zum Naturbad am Fuße <strong>der</strong> Felsen. Ein<br />

Ausflug ist sogar mit <strong>der</strong> Straßenbahn möglich –<br />

die Fahrt dauert nur eine halbe Stunde.<br />

Divoká Šárka, Přírodní park Šárka-Lysolaje<br />

14. SPA IM MANDARIN ORIENTAL<br />

Mitten im historischen Stadtviertel Prager Kleinseite<br />

unterhalb <strong>der</strong> Burg gelegen, ist es das einzige<br />

Spa auf <strong>der</strong> Welt, das sich in einer wun<strong>der</strong>schön<br />

restaurierten ehemaligen Renaissance-Kapelle<br />

befindet. Stilvoller und entspannter als hier kann<br />

man in <strong>der</strong> Stadt nirgendwo abhängen!<br />

Buchbar über JAHN Reisen, jahnreisen.de<br />

15. LUCERNA-PASSAGE<br />

In diesem prächtigen Konsumtempel kann man<br />

nicht nur wun<strong>der</strong>bar shoppen, man unternimmt<br />

auch gleich eine Reise ins Prag <strong>der</strong> 1920er-Jahre.<br />

Ein bisschen scheint die Zeit hier stehengeblieben<br />

zu sein, wenn man durch das alte Gemäuer<br />

schlen<strong>der</strong>t, das von Vácslav Havel, dem Großvater<br />

des langjährigen Präsidenten, erbaut wurde. Es ist<br />

ein Palast, <strong>der</strong> in weitverzweigten Flügeln Kinos,<br />

Geschäfte und Gaststätten beherbergt. Im Souterrain<br />

gibt es sogar einen alten Ballsaal, in dem Karel<br />

Gott seine Weihnachtskonzerte aufführt. Etwas<br />

bizarr wird’s im hinteren Bereich des Gebäudes:<br />

Ein Ritter und sein an allen Vieren aufgehängtes<br />

Pferd baumeln von <strong>der</strong> riesigen Glaskuppel herab.<br />

Das Denkmal, das wie die Brunnenfiguren im Kafka-Museum<br />

vom Bildhauer David Černý stammt,<br />

ist eine Parodie auf das Reiterstandbild des Heiligen<br />

Wenzel auf dem Wenzelsplatz, <strong>der</strong> sich gleich<br />

um die Ecke befindet.<br />

lucerna.cz<br />

19<br />

Ihre außergewöhnlich mo<strong>der</strong>ne Architektur fesselt<br />

sofort den Blick: Die Kirche des heiligsten<br />

Herzens des Herrn im Stadtteil Vinohrady sieht<br />

innen wie ein Kubus aus. Am auffälligsten ist <strong>der</strong><br />

42 Meter hohe Turm, <strong>der</strong> von einer riesigen Uhr<br />

in <strong>der</strong> Fensteröffnung dominiert wird.<br />

Náměstí Jiřího z Poděbrad<br />

17. SCHENKE U SEDMI ŠVÁBŮ<br />

An <strong>der</strong> Moldau wird meist deftig gegessen. Die Prager<br />

lieben Fleisch, Knödel und Kraut („vepřo-knedlo-zelo“)<br />

o<strong>der</strong> Lendenbraten („svíčkova“). Beson<strong>der</strong>s<br />

gut ist die Küche in dieser Gaststätte, die<br />

übersetzt „Zu den sieben Schwaben“ heißt. In dem<br />

Kellergewölbe fühlt man sich sofort ins Mittelalter<br />

zurückversetzt, dank Ritterrüstungen und Öllampen.<br />

Bei so viel Flair schauen auch gerne mal große<br />

Stars vorbei: George Clooney schlug sich hier schon<br />

den attraktiven Bauch voll.<br />

7svabu.cz<br />

18. DER BOTANISCHE GARTEN<br />

Tropischer Urwald, japanischer Garten, Weinberge:<br />

Das ist nur eine kleine Auswahl von vielen<br />

Highlights, mit denen diese grüne Oase ihre Besucher<br />

in den Entspannungsmodus versetzt.<br />

botanicka.cz<br />

19. PRAGER BURG<br />

Mit ihren drei Schlosshöfen ist sie das größte geschlossene<br />

Burgareal <strong>der</strong> Welt. Seit dem 9. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

wird hier regiert, denn wo früher Könige<br />

und Kaiser herrschten, befindet sich heute <strong>der</strong><br />

Regierungssitz des tschechischen Präsidenten.<br />

Highlight: <strong>der</strong> Veitsdom, das größte Kirchengebäude<br />

Tschechiens, dessen Türme die Burg überragen.<br />

Wun<strong>der</strong>schön ist auch ein Spaziergang<br />

durch die märchenhaften Gartenanlagen.<br />

„Rundgang Prager Burg“ vorab für 43 Euro bei ITS<br />

buchbar, its.de<br />

20. DVOŘÁK-MUSEUM<br />

Das Lustschloss „Villa Amerika“ beim Karlsplatz<br />

wurde 1712 nach Plänen des Barockarchitekten Kilian<br />

Ignaz Dientzenhofer entworfen. Seit dem Zweiten<br />

Weltkrieg beherbergt es das Museum des tschechischen<br />

Nationalkomponisten Antonín Dvořák.<br />

Besucher können in einem rekonstruierten Arbeitszimmer<br />

mit Partituren, Fotografien uvm. in die Welt<br />

des berühmten Musikers eintauchen. Im Salon finden<br />

fast täglich Konzerte mit Dvořáks Musik statt.<br />

antonin-dvorak.cz/en/museums<br />

SABINE<br />

HOFFMANN<br />

war schon<br />

mehrmals in Prag.<br />

Und bei jedem<br />

Besuch schaut<br />

sie sich<br />

die Stadt von<br />

oben an.<br />

FOTOS: GALLERYSTOCK; MAURITIUS IMAGES (3); GETTY IMAGES; F1ONLINE; BILDAGENTUR HUBER; DPA IMAGES; LAIF (2)/ HEMISPHERES/MIQUEL GONZALEZ; PR<br />

96 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


PRAG<br />

Local Heroes<br />

„Goldene Stadt“ o<strong>der</strong> „Stadt <strong>der</strong> 100 Türme“ – schon die Namen für Prag<br />

klingen verheißungsvoll. Wir haben ein paar Ideen, wie Sie die Vorfreude auf<br />

Ihren nächsten Citytrip noch steigern können<br />

ZUM GUCKEN<br />

DRAMATISCHE<br />

LIEBE<br />

IM PRAGER<br />

FRÜHLING<br />

Die Verfilmung von Milan Kun<strong>der</strong>as<br />

Klassiker „Die unerträgliche Leichtigkeit<br />

des Seins“ ist so poetisch und melancholisch<br />

wie Prag selbst. Mit Juliette<br />

Binoche, Lena Olin und Daniel Day-<br />

Lewis zwischen Liebe und Verzweiflung.<br />

ZUM LERNEN<br />

LOST IN<br />

TRANSLATION?<br />

Tschechisch gehört nicht<br />

unbedingt zu den einfach zu<br />

lernenden Sprachen. Zumindest<br />

mit Basics können Sie aber beim<br />

Prag-Trip glänzen: „Tschechisch<br />

Wort für Wort“ (Kau<strong>der</strong>welsch<br />

Verlag, 9,90 Euro) enthält neben<br />

dem Grundwortschatz auch die wichtigsten<br />

Vokabeln für Reisende und Aussprachebeispiele<br />

online. In diesem Sinne: dobrý den!<br />

ZUM MITBRINGEN<br />

LÄUFT WIE AM<br />

SCHNÜRCHEN<br />

Prag ist berühmt für seine Marionettenpuppen – und die<br />

können Sie auch zu Hause tanzen lassen. Ob als Dekoration<br />

o<strong>der</strong> Spielobjekt – die Auswahl an den Holzgesellen ist in <strong>der</strong> Stadt<br />

riesig. Wem es bereits vorab in den Fingern kribbelt, <strong>der</strong> wird im<br />

Onlineshop marionetten-puppen.de fündig.<br />

FOTOS: DDP IMAGES; GETTY IMAGES; PR<br />

ZUM GENIESSEN<br />

NA WARTE,<br />

SCHWARTE!<br />

Vegetarier müssen ganz tapfer sein,<br />

denn bei einem Bummel durch die<br />

Stadt kommt man an ihm nicht vorbei:<br />

dem Prager Schinken. Die Spezialität<br />

wird an vielen Grillständen und Imbissbuden<br />

angeboten – mit Senf, einer<br />

Scheibe Brot und einem frischgezapften<br />

tschechischen Bier. Übrigens:<br />

Traditionell ist <strong>der</strong> delikate Schinken<br />

als warme Hauptspeise beliebt. An<strong>der</strong>s<br />

in Deutschland, hier gibt es ihn als<br />

Aufschnitt – probieren lohnt sich!<br />

SOMMER <strong>2017</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 97


PRAG<br />

Unsere<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

In <strong>der</strong> tschechischen Hauptstadt übernachten — von günstig bis luxuriös<br />

****<br />

NH PRAGUE CITY<br />

Per Seilbahn ins Bett<br />

INSIDER<br />

TIPP<br />

Wer Prag besucht, gerät oft ins Staunen. In diesem Fall<br />

beginnt das Augenreiben schon im Hotel im Stadtteil<br />

Smíchov: Die 441 Zimmer liegen in zwei Gebäuden, die<br />

durch eine Seilbahn miteinan<strong>der</strong> verbunden sind. Die<br />

Schönheiten <strong>der</strong> Stadt selbst liegen nur einen 20-<br />

minütigen Spaziergang entfernt (es gibt aber auch einen<br />

guten U-Bahn-Anschluss), dann sind Sie im historischen<br />

Stadtkern samt Burg und Karlsbrücke angekommen.<br />

Vielleicht treffen Sie ja Karel Gott im hoteleigenen Restaurant<br />

„Il Giardino“: Der isst hier nämlich oft zu Abend.<br />

Über ITS<br />

****<br />

BOUTIQUE-HOTEL<br />

GOLDEN KEY<br />

****<br />

ASSENZIO PRAG<br />

Der Schlaf in noblem Ambiente<br />

ist hier garantiert, schließlich<br />

wohnen Sie in einem neoklassizistischen<br />

Palast, <strong>der</strong> Neues und<br />

Altes harmonisch verbindet. Auch<br />

die Lage in <strong>der</strong> Neustadt, im<br />

Stadtteil Nové Město, könnte<br />

besser nicht sein: Wenzelsplatz<br />

und Nationalmuseum sind nur<br />

800 Meter entfernt.<br />

Über ITS und Jahn Reisen<br />

In Laufweite zur Karlsbrücke<br />

liegt <strong>der</strong> Schlüssel zum Glück: Das<br />

„Golden Key“ ist ein schickes Boutique-Hotel<br />

mit angeschlossenem<br />

Kaffeehaus: Im„Designum“ wird<br />

man angesichts des selbst gemachten<br />

Kuchens, <strong>der</strong> Smoothies und<br />

<strong>der</strong> Auswahl an Kaffeespezialitäten<br />

schnell schwach. Gut so!<br />

Über DERTOUR<br />

Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />

WWW.DER.COM<br />

****<br />

PENTAHOTEL<br />

PRAGUE<br />

Wenn man in einer so aufregenden<br />

Stadt schon schlafen muss,<br />

dann bitte stylisch: Das Haus<br />

zelebriert entspanntes Design,<br />

das sich in den 227 Zimmern, aber<br />

auch z. B. in <strong>der</strong> „pentalounge“<br />

mit Wohnzimmer-Atmosphäre<br />

zeigt. Und die Altstadt ist nur<br />

20 Spazierminuten entfernt<br />

Über DERTOUR<br />

FOTOS: DER TOURISTIK<br />

98 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2017</strong>


1917-1920 1920-1930<br />

Urlaub,<br />

<strong>der</strong> seltene<br />

Glücks moment<br />

Erholung<br />

von <strong>der</strong> Stadt<br />

1930-1940<br />

Mehr Urlaub<br />

als je zuvor<br />

1940-1950<br />

Reisen in<br />

unruhigen<br />

Zeiten<br />

1950-1960<br />

Auf zu neuen<br />

Ufern<br />

1960-1970<br />

Die große<br />

Reisewelle<br />

1970-1980<br />

Das Gefühl<br />

von Freiheit<br />

1980-1990<br />

Urlaub für jeden<br />

Geschmack<br />

1990-2000<br />

Zeit einer neuen<br />

Generation<br />

2000-2010<br />

Neue<br />

Perspektiven<br />

2010-<strong>2017</strong><br />

Unbegrenzte<br />

Möglichkeiten<br />

AN-1796/17<br />

Feiern Sie mit uns auf <strong>urlaub</strong>sliebe.de

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