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Dez. 2017 / West

Das NEUE BULLETIN geht adressiert per Post an die Mitglieder des HEV (Hauseigentümer) im Kanton Solothurn, an Immobilientreuhänder, Verwaltungen, Banken, Versicherungen, Architekten, Unternehmen des Baugewerbes, Amtsstellen. Das NEUE HEV-BULLETIN des Kantons Solothurn erscheint 4x im Jahr in drei Regionen.

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SEKTION<br />

KESB, die unbekannte Behörde<br />

Evelyne Riner, KESB Solothurn, sprach am Herbstanlass des HEV Region Solothurn.<br />

550 Mitglieder des HEV Region<br />

Solothurn kamen ins Landhaus,<br />

um mehr über ein Thema zu erfahren,<br />

das gerne ausgeblendet wird.<br />

Wer möchte schon persönliche Dinge,<br />

die man bisher selbst verrichten und verwalten<br />

konnte, freiwillig in andere Hände<br />

legen – die Bestimmung über das eigene<br />

Leben, sein Vermögen, den Verkauf<br />

einer Liegenschaft, seine Gesundheit?<br />

Und doch, manchmal kommt ganz plötzlich<br />

der Augenblick, wo alles anders wird.<br />

Ein Schlaganfall, ein Unfall (auch in jungen<br />

Jahren), eine schleichende Demenz. Gut,<br />

wer für solche Fälle vorgesorgt hat. Dafür,<br />

dass sein eigener Wille nicht von Unbekannten<br />

durchgesetzt oder gar missachtet<br />

wird.<br />

Erfreulicherweise wächst das Bewusstsein<br />

in der Bevölkerung, dass in solchen Situationen<br />

nur eine geregelte Vorsorge einen<br />

selbst und die Nachkommen vor Willkür<br />

schützen kann.<br />

Im Mittelpunkt des informativen Referates<br />

von Evelyne Riner, lic. iur, Vizepräsidentin<br />

der KESB Region Solothurn, standen der<br />

Vorsorgeauftrag, die Patientenverfügung<br />

und die Errichtung einer Beistandschaft.<br />

„Der Vorsorgeauftrag und die Patientenverfügung<br />

sind wichtige Instrumente, die<br />

auch von der KESB Solothurn begrüsst<br />

Kleine Geschenke für die HEV-Mitglieder<br />

beim Eingang.<br />

Von links: Christoph Geiser (Präsident HEV<br />

Region Solothurn), Evelyne Riner (KESB Region<br />

Solothurn), Beat Gerber (Sekretär HEV<br />

Region Solothurn.<br />

werden», stellte die Referentin gleich zu<br />

Beginn klar und versuchte, die Angst vor<br />

der umstrittenen Behörde zu zerstreuen.<br />

«Wir sind froh, dass es Menschen gibt, die<br />

frühzeitig über ihre Situation nachdenken<br />

und entsprechende Massnahmen treffen.»<br />

Der Vorsorgeauftrag muss von Gesetzes<br />

wegen entweder von Hand geschrieben,<br />

datiert und unterzeichnet oder von einem<br />

Notar öffentlich beurkundet werden. Liegt<br />

bei einer Urteilsunfähigkeit ein solches<br />

Dokument vor, prüft die KESB dessen<br />

Gültigkeit und kontrolliert, ob die auftraggebende<br />

Person zum Zeitpunkt der Errichtung<br />

handlungsfähig war», so Riner.<br />

Gleichzeitig werde unter anderem auch<br />

geprüft, ob die beauftragten Personen<br />

(meist Nachkommen und Verwandte) für<br />

ihre Aufgaben geeignet seien und die Interessen<br />

des Auftraggebers wahren können.<br />

Im Gegensatz zum Vorsorgeauftrag beschränke<br />

sich die Patientenverfügung<br />

auf medizinische Massnahmen und die<br />

Umschreibung der Werthaltung des<br />

urteilsunfähigen Patienten, hielt die Referentin<br />

weiter fest. «Hilfreich ist, dass die<br />

Existenz einer Patientenverfügung auf der<br />

Versichertenkarte eingetragen werden<br />

kann», sprach die Referentin das Problem<br />

der richtigen Aufbewahrung an.<br />

Die von der KESB organisierte Beistandschaft,<br />

die früher nach «starren» Richtlinien<br />

gehandhabt wurde, ist, laut Riner,<br />

heute massgeschneidert und dient dem<br />

Schutz und der Sicherheit der hilfsbedürftigen<br />

Person. «Das Ziel ist, den Erhalt und<br />

die Selbstbestimmung zu fördern und die<br />

Lebensführung zu unterstützen.»<br />

Auf Fragen aus dem Publikum konnte die<br />

Referentin kompetent Auskunft geben und<br />

ihrer Hoffnung Ausdruck geben, dass die<br />

KESB nun nicht mehr die unbekannte Behörde<br />

sei.<br />

• Im Anschluss an das Referat wurden die<br />

Anwesenden zu einem Apéro eingeladen,<br />

bei welchem die Probleme bis spätabends<br />

weiterdiskutiert werden konnten.<br />

Beat Gerber<br />

Fast auf den letzten Platz gefüllter Landhaus-Saal<br />

beim Vortrag von Evelyne Riner,<br />

KESB Region Solothurn.<br />

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