HANSEstyle 4 | 2017
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KAMPEN<br />
Ein Flirt fürs Leben<br />
Die Gleishalle im Ist-Zustand<br />
Rechts: So könnte die Gleishalle in<br />
Zukunft aussehen: grün und lebendig<br />
KAMPEN JAZZ<br />
ber die Hanseatische Materialverwaltung,<br />
eine unendlich erscheinende Sammlung an<br />
Requisiten, Dekorationen und Antiquitäten,<br />
betritt man sie: die Gleishalle. Ein versteckter<br />
Platz mitten im Oberhafen, der eine ungeahnte<br />
Faszination birgt. Bahnsteige und Gleisbetten<br />
erinnern hier an den damals größten Stückgutbahnhof<br />
Deutschlands. So sah es in der HafenCity früher aus.<br />
Heute ist es ruhig in der Gleishalle. Doch die Künstlerin<br />
Gloria Bruni und ihre Stiftungskollegin Kathrin Wolf haben<br />
eine Vision: „Wir möchten aus der Gleishalle eine Green Hall<br />
machen“ – eine begrünte Halle unter anderem für Ausstellungen<br />
und Märkte, so dass sich Menschen und Kulturen<br />
aus aller Welt begegnen können. Die Idee der „Green Hall“<br />
kam Gloria Bruni während eines Besuchs in New York. Die<br />
dort auf einer ungenutzten Güterzugtrasse gestaltete „High<br />
Line“ begeisterte die Sängerin und weckte in ihr die Vision<br />
eines Szene- und Kreativtreffpunkts in Hamburg – ein kleines<br />
Brooklyn an der Elbe.<br />
Es soll ein Raum für Künstler und Kreative entstehen. Die<br />
Stiftung möchte den Oberhafen zu einem sozialen Bindeglied<br />
aufbauen, von dem die Hansestadt profitiert. „Angrenzenden<br />
Stadtteilen wie Rothenburgsort, Horn oder dem<br />
Billebogen würde ein leichterer Zugang zur HafenCity<br />
ermöglicht“, so Kathrin Wolf. Und Gloria Bruni fügt hinzu:<br />
„Der Oberhafen ist das Gegenstück zur Elbphilharmonie.<br />
Doch beides ergänzt sich: Hier kann die Kunst entstehen,<br />
die später in der Elbphilharmonie dargestellt wird.“ Es gibt<br />
bereits viele Anfragen – für Videodrehs, Ausstellungen und<br />
langfristige Ateliernutzung zum Beispiel.<br />
Über Gloria Bruni<br />
Seit 1963 lebt die studierte Zahnmedizinerin,<br />
Komponistin und Sängerin Gloria Bruni in Hamburg.<br />
Als Geigerin spielte sie unter anderem in<br />
der New Yorker Carnegie Hall und trat als Sängerin<br />
beispielsweise an der Mailänder Scala auf.<br />
2014 entdeckte sie die Gleishalle. Fasziniert<br />
von der Atmosphäre, ließ sie dort anschließend<br />
ein Video zu ihrer Komposition „Angelo di Dio“<br />
drehen. Um diesen Ort zu erhalten, gründete<br />
sie 2016 mit Freunden und aktiven Bürgern der<br />
Stadt die Initiative Oberhafen. Weitere Informationen:<br />
www.oberhafen.org<br />
Über Kathrin Wolf<br />
Die gebürtige Leipzigerin Kathrin Wolf studierte<br />
Gartenbau und Landschaftsarchitektur unter<br />
anderem an der Königlichen Kunstakademie in<br />
Kopenhagen. Seit 2005 arbeitet Kathrin Wolf als<br />
freischaffende Landschaftsarchitektin mit eigenem<br />
Büro in Hamburg und ist anerkanntes Mitglied<br />
der Hamburgischen Architektenkammer.<br />
Ergänzend zu ihrer Arbeit eröffnete sie 2006<br />
das Gartengeschäft „Giardino“. Als Vorsitzende<br />
unterstützt sie die Stiftung Oberhafen.<br />
am 13. & 14. Juli 2018<br />
Was ist nötig zur Umsetzung des Projekts? „Es sind drei<br />
Dinge“, so die Vorsitzende der Stiftung, Kathrin Wolf. „Ein<br />
Nutzungsvertrag, ein öffentlicher Zugang zur Gleishalle und<br />
ein neues, transparentes Gleishallendach.“ Mit Herz und<br />
Leidenschaft wird die Stiftung Oberhafen daran arbeiten,<br />
um diese Voraussetzungen zu erfüllen, denn für Goria Bruni<br />
und Kathrin Wolf ist klar: „Der Oberhafen ist eine Hamburger<br />
Perle und die Gleishalle das Herz des Oberhafens“.<br />
Text: Louisa Wölke | Fotos: Marius Engels<br />
42<br />
Gloria Bruni (l.) und<br />
Kathrin Wolf werden<br />
beim <strong>HANSEstyle</strong><br />
Shooting von Fotograf<br />
Marius Engels<br />
in Szene gesetzt<br />
Foto: Stiftung Oberhafen (1), <strong>HANSEstyle</strong> (1)<br />
Open Air Festival<br />
mit Till Brönner and Friends<br />
Streetfood & Party<br />
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