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s17-27_b&b_jan18_B&B 21.12.2017 13:19 Seite 20<br />

Babysprache – Emotionen und Bedürfnisse erkennen<br />

Mit Worten können sich Babys in den ersten<br />

Monaten noch nicht ausdrücken, ihre<br />

Umgebung nehmen sie nur mit den Sinnen<br />

wahr, ihre Emotionen und Bedürfnisse<br />

drücken sie durch Mimik, Gestik und<br />

unartikulierte Töne aus. Gegen Ende des<br />

ersten Lebensjahres beginnen Kinder, die<br />

ersten Worte zu sprechen. Doch auch vor<br />

den ersten Worten können Eltern mit<br />

ihren Kindern kommunizieren, und zwar<br />

in der Babysprache. Die meisten Menschen<br />

verstehen darunter lediglich eine<br />

lautmalerische Umschreibung von Gegenständen<br />

oder Tieren.<br />

Mehr als Muh-Muh oder Wauwau<br />

Babys haben die ersten Monate nicht viele<br />

Möglichkeiten, sich verständlich zu machen,<br />

wenn sie beispielsweise Hunger haben.<br />

Die erste und einfachste Form der<br />

Mitteilung ist dann zunächst das Weinen.<br />

Schon bald kann man bereits an der Art,<br />

wie das Kind weint, erkennen, was ihm<br />

fehlt. Babys weinen aber auch, weil ihnen<br />

einfach alles zu viel wird, oder auch mal<br />

ohne jeden ersichtlichen Grund. Sehr viele<br />

Kinder haben auch eine Art tägliche<br />

Schreistunde zu einer festen Zeit. Fürs<br />

weinendes Baby zählt vor allem, dass es<br />

merkt: Mama und Papa sind für mich da.<br />

Für Neugeborene ist vor allem der Kontakt<br />

zur Mutter oder einen anderen Bezugsperson<br />

wichtig. Sie sind auf Nahrung angewiesen,<br />

benötigen Sicherheit und Geborgenheit,<br />

Schlaf- und Wachphasen sind noch<br />

kurz und unregelmäßig.<br />

Die Kommunikation findet in dieser Zeit<br />

über den gesamten Körper und oft unbewusst<br />

statt. Für Eltern gilt es zunächst,<br />

das Befinden Ihres Kindes zu erkennen<br />

und entsprechend darauf zu reagieren.<br />

Beobachte mal, wie Dein Kind auf Deine<br />

Stimme reagiert. Ihr Baby beruhigt sich,<br />

es lächelt oder fuchtelt begeistert mit Armen<br />

und Beinen herum. Irgendwann<br />

wirst Du erleben, dass Dein Kind Dich bewusst<br />

anlächelt. Bei Fremden ist das Baby<br />

möglicherweise viel zurückhaltender. Die<br />

meisten Kinder jedoch tauen nach einer<br />

Weile auf und zeigen durch Strampeln,<br />

leise Laute oder interessiertes Starren,<br />

dass ein neues Gesicht ihre Neugier<br />

weckt. Seine Aufnahmebereitschaft kann<br />

es durch glucksende Töne und einen aufmerksamen<br />

Blick ausdrücken. Das ist die<br />

Gelegenheit für Dich, ihm Gegenstände in<br />

der näheren Umgebung zu zeigen und es<br />

danach greifen zu lassen.<br />

Zwischen brabbeln und quengeln<br />

Klingt es eher nach aufgeregtem Brabbeln,<br />

kann das seine Neugier zeigen. Vielleicht<br />

hat es etwas Spannendes entdeckt,<br />

das es erkunden möchte oder es erzählt<br />

Ihnen von seiner Entdeckung? Finden Sie<br />

es heraus: Wo schauen seine Augen hin,<br />

was machen die Arme?<br />

Werden die Laute tiefer und drängender,<br />

bahnt sich Hunger, Unruhe oder Unzufriedenheit<br />

an. Erschreckt es sich oder hat es<br />

Schmerzen, kann sich das hingegen in<br />

höheren, schrilleren Schreien äußern.<br />

Nörglig klingendes Quengeln ist oft Hinweis<br />

auf Müdigkeit. Auch wenn das Baby<br />

müde wird oder fürs Erste einfach genug<br />

von seiner Umgebung hat, wird es Dir Signale<br />

geben. Dies kann auf verschiedene<br />

Weise geschehen. Gähnt das Baby, ist das<br />

natürlich ein sehr eindeutiger Hinweis dafür,<br />

dass es müde wird. Auch wenn es den<br />

Blick abwendet und glasige Augen hat,<br />

will es mitteilen, dass es jetzt genug hat<br />

und dringend eine Pause benötigt. Ein<br />

weiteres Zeichen für aufkommende Müdigkeit<br />

ist es, wenn sich Dein Baby mit<br />

geballten Fäusten durchs Gesicht fährt.<br />

Ältere Kinder reiben sich dann die Augen,<br />

kleineren Babys fällt eine solche genaue<br />

Koordination allerdings noch schwer.<br />

Wenn Du jetzt schnell genug reagierst<br />

und Ihr Baby schlafen legen, wird es gar<br />

keinen Grund haben, mit dem Weinen zu<br />

beginnen.<br />

Die Feinheiten der Körpersprache<br />

Indem Du auf die Feinheiten in der Tonlage,<br />

die Mimik und die Körpersprache im<br />

Zusammenhang achtest, lernst Du also<br />

verstehen, wie sich Dein Kind fühlt, was<br />

es möchte, und darauf eingehen. Es beobachtet<br />

Dich übrigens genauso aufmerksam<br />

und lernt in den ersten Monaten,<br />

Deine eigenen Gefühle in Deinem Gesicht<br />

abzulesen, Deine Stimmung an der Stimme<br />

zu erkennen und Dich nachzuahmen.<br />

Auf diesem Prinzip basieren Kurse für Babyzeichensprache,<br />

bei denen Eltern und<br />

Kinder Handbewegungen für häufig benutzte<br />

Worte lernen. Diese sollen von den<br />

Eltern im Alltag immer wieder wiederholt<br />

werden, bis die Babys sich durch die Zeichen<br />

irgendwann selbst verständigen<br />

können.<br />

Die meisten Forscher sind der Meinung,<br />

dass die Babysprache nützlich ist, solange<br />

die Kinder noch sehr klein sind. Sobald sie<br />

die ersten vollständigen Worte bilden,<br />

20<br />

Bauch&Baby

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