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ABMA_Merchandising__Jan-16

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<strong>Merchandising</strong><br />

© WBA by macoma<br />

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© WBA by macoma <strong>Merchandising</strong> Seite 1 / 39


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Stellung des <strong>Merchandising</strong>s im Rahmen des ...................................................... 3<br />

Marketing .............................................................................................................. 3<br />

2. Begriff, Definition ................................................................................................... 4<br />

3. Ausgangslage ....................................................................................................... 4<br />

4. Ziele des <strong>Merchandising</strong> ....................................................................................... 5<br />

5. Ladengestaltung ................................................................................................ 9<br />

5.1. Ladenlayout ....................................................................................................... 9<br />

5.3. Das Schaufenster ............................................................................................ 12<br />

5.4. Zweite Verkaufspunkte ( = zweite POS) .......................................................... 14<br />

5.5. Geeignete Displays am POS und Verkaufshilfen ............................................ 15<br />

6. Das kleine Einmaleins der Regalbewirtschaftung ............................................... 17<br />

6.1. Die optimale Regalbetreuung .......................................................................... 17<br />

6.2. Die Warenpräsentation .................................................................................... 18<br />

6.5. Die Zukunft hat bereits begonnen .................................................................... 22<br />

7. Aufgaben des Merchandisers ............................................................................. 24<br />

8.1. Erster Schritt .................................................................................................... 29<br />

8.2. Zweiter Schritt .................................................................................................. 29<br />

8.3. Dritter Schritt .................................................................................................... 29<br />

8.4. Vierter Schritt ................................................................................................... 29<br />

8.5. Fünfter Schritt .................................................................................................. 29<br />

8.6. Sechster Schritt ............................................................................................... 30<br />

9. Zusammenfassung und Zukunft des <strong>Merchandising</strong> .......................................... 31<br />

Anhang A: „Layout-Grundabläufe“............................................................................. 34<br />

Anhang B: „Kassenstandorte“ ................................................................................... 36<br />

Anhang C: „Auflaufpunkte" ........................................................................................ 37<br />

Anhang D: „Aktions- und Promotionsplätze".............................................................. 38<br />

Anhang E: „In oder Out?“ .......................................................................................... 39<br />

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1. Stellung des <strong>Merchandising</strong>s im Rahmen des<br />

Marketing<br />

Bezogen auf die Massnahmen ist das <strong>Merchandising</strong> der Verkaufsförderung<br />

zuzuordnen. Konkret handelt es sich primär um die<br />

Rausverkaufsmassnahmen im weitesten Sinne auf der Stufe des Detail- bzw.<br />

Fachhandels (Supermärkte, Fachmärkte, Warenhäuser, Discounter,<br />

Verbrauchermärkte usw.).<br />

<strong>Merchandising</strong> innerhalb der Verkaufsförderung<br />

Verkaufsförderung<br />

Eigene MA/AD<br />

Handel<br />

Konsument<br />

Externe<br />

Beeinflusser<br />

Grosshandel<br />

Detailhandel<br />

Reinverkauf<br />

Rausverkauf<br />

<strong>Merchandising</strong><br />

<strong>Merchandising</strong> ist somit „nur“ der verlängerte Arm des Produktkonzeptes und des<br />

Marketingmix (innerhalb der Kommunikationsinstrumente).<br />

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2. Begriff, Definition<br />

<strong>Merchandising</strong> = Massnahmen zur bestmöglichen Warenpräsentation am<br />

Verkaufspunkt!<br />

Sehr wichtig ist heute <strong>Merchandising</strong> vor allem im Bereich der Konsumgüter im<br />

Detailhandel. Denn: 80% der Kaufentscheide werden erst am Verkaufspunkt gefällt.<br />

<strong>Merchandising</strong> ist die Präsentation der Waren im Detailhandel im weitesten Sinne<br />

(Ladenlayout, Berücksichtigung des Käuferverhaltens, entsprechende<br />

Massnahmen).<br />

<strong>Merchandising</strong> ist somit das „Marketing“ des Handels; die Religion, mit der der<br />

Handel die von ihm präferierten Produkte der Industrie in die Warenkörbe des<br />

Konsumenten befördert.<br />

<strong>Merchandising</strong> gibt Antwort auf folgende Fragen:<br />

Sind die Produkte am Verkaufspunkt richtig präsentiert? An der richtigen Stelle? In<br />

der richtigen Anzahl? In der richtigen Umgebung? Entspricht das Sortiment dem<br />

Handelskanal? Werden die gewünschten Zielgruppen mit dem Sortiment erreicht?<br />

Alle Massnahmen am Verkaufspunkt (= POS), die dem Rausverkauf dienen, nennt<br />

man „<strong>Merchandising</strong>“.<br />

3. Ausgangslage<br />

Die Lieferanten von Produkten, die über den traditionellen Handel vertrieben werden,<br />

stehen vor der Problematik, dass für die Produkte ihres Sortimentes in der Regel ein<br />

Überangebot vorliegt. Der Handel kann die Produkte auswählen, die er führen will.<br />

Das Regalangebot ist knapp. Der Lieferant muss deshalb dem Handel<br />

entsprechende Dienstleistungen anbieten, die dem modernen <strong>Merchandising</strong> gerecht<br />

werden.<br />

Der Handel ist mit der Problematik konfrontiert, dass er möglichst hohe<br />

Regalumschläge und einen möglichst hohen Deckungsbeitrag erzielt. Er muss<br />

deshalb die ausgeklügeltsten <strong>Merchandising</strong>-Erkenntnisse anwenden.<br />

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4. Ziele des <strong>Merchandising</strong><br />

Die Ziele des <strong>Merchandising</strong>s sind:<br />

Kundenfrequenz auslösen:<br />

Aktualisierung der Marke;<br />

Aufenthaltsdauer im Laden erhöhen,<br />

Bruttorendite und Deckungsbeiträge steigern!<br />

Durchziehen des USP,<br />

Einkaufserlebnis schaffen,<br />

Erhöhung der Bevorratungsdauer,<br />

Fördern der Test -und Erstkäufe,<br />

Fördern des Spontan- oder Impulskaufes,<br />

Jeden Artikel ins richtige Licht rücken,<br />

Kaufanreize schaffen.<br />

Kundenzirkulation im Laden anregen,<br />

Markenerinnerung,<br />

Steigern der Markentreue,<br />

Optimale Warenpräsentation,<br />

Positive Gefühle wecken und Kaufideen vermitteln,<br />

Steigern der durchschnittlichen Einkaufssumme,<br />

Übersicht erleichtern,<br />

Umsatz auslösen,<br />

Unterstützung der klassischen Werbung,<br />

Verlängerung der Präsenz am POS,<br />

Werbung ergänzen<br />

Warenkontakte provozieren.<br />

Marketingziele des <strong>Merchandising</strong>s aus der Sicht des Produzenten:<br />

Es ist das primäre Ziel, unsere Produkte in den Handel und dann schnell wieder über<br />

die Kasse herauszubekommen.<br />

In diesem Zusammenhang ergeben sich folgende Hauptaufgaben:<br />

- Wie kommen wir in den Handel?<br />

- Wie kommen wir in bestimmte Vertriebskanäle?<br />

- Wie kommen wir in die Verkaufspunkte, ins Regal?<br />

Was können wir dazu tun:<br />

Einführung eines neuen Produktes im Markt oder Lancieren von<br />

Produkteinnovationen,<br />

Verdrängung von Konkurrenzprodukten und Substitutionsprodukten,<br />

Flankierende Unterstützung von Marktbearbeitungsmassnahmen,<br />

Eindringen in neue Absatzkanäle und Erhöhung des Marktanteils,<br />

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Steigerung von Absatz und Umsatz,<br />

Erreichung einer optimalen Warenpräsenz, bester Platz im Gestell,<br />

Zweiten Verkaufspunkt erreichen, Fördern der Impulskäufe.<br />

Marketingziele des <strong>Merchandising</strong>s aus der Sicht des Handels:<br />

Der Handel will nicht nur immer neue Produkte; er will:<br />

- Bessere Rentabilität der Verkaufsfläche,<br />

- Mehrumsatz; nicht nur Umlegung auf ein anderes Produkt,<br />

- Bessere Marge (Regalmiete, Listing),<br />

Kostenlose Unterstützung (Auffüllen, Regalbewirtschaftung, Verkaufshilfen),<br />

Aktionen gegen entsprechende Vergütung, Platzmiete.<br />

Einkaufsverhalten im Selbstbedienungsladen:<br />

Immer wieder wird das Verhalten des Käufers in einem Laden durch Beobachtung,<br />

Befragung und Experimente mit der Marktforschung untersucht. Das Resultat ist die<br />

möglichst professionell betriebene Darbietung von Waren im Ladenlayout.<br />

Die Warenpräsentation und Anordnung ersetzt im SB das Verkaufspersonal! Der<br />

Käufer muss selbständig einkaufen können.<br />

Aus dem Wissen, wie sich der Konsument verhält, ergeben sich folgende<br />

Schwerpunkte:<br />

(1) Der freie Zugang zum Angebot ist zu gewährleisten*<br />

Richtiger Ladenlayout: wird der Kunde richtig geführt? Auflaufpunkte: Einsetzen der<br />

Magnetprodukte (Milch, Fleisch, Brot); Rechtsdrall; Anordnung der Gestelle usw.<br />

(2) Volle Übersicht und leichter Zugriff auf das Angebot*<br />

Stehen die Produkte richtig im Regal (Bedarfsartikel, Impulsartikel,<br />

Komplementärartikel = Regalbewirtschaftung)?<br />

(3) Die richtige Information über das Angebot*<br />

Werbung, Regalbeschriftung, Hinweise, Produkte -und Aktionshinweise<br />

* Details folgen in den Kapiteln: Ladengestaltung, Regalbewirtschaftung und<br />

<strong>Merchandising</strong>instrumente.<br />

Im Selbstbedienungsladen hat der Produzent - aber auch der Händler - den Einfluss<br />

auf den Kunden weitgehend verloren. Die durchschnittliche Einkaufszeit beträgt rund<br />

20 bis 30 Minuten, die theoretische Beachtungszeit pro Artikel liegt unter einer<br />

halben Sekunde.<br />

Nur zwei von zehn Hausfrauen kaufen mit einem Einkaufszettel mit genauen<br />

Angaben ein. Fünf von zehn Hausfrauen haben nur unklare Vorstellungen<br />

(Stichworte), von dem, was sie kaufen wollen. Drei von zehn Hausfrauen<br />

entscheiden sich erst im Laden.<br />

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Der Kunde fasst seinen Kaufentschluss aufgrund des ihm umgebenen Warenangebotes.<br />

58% aller Käufer, die im SB die gewünschte Ware nicht vorfinden, kaufen<br />

eine andere Marke. 42% der Käufer kaufen, wenn sie ihre Marken nicht finden,<br />

überhaupt nichts.<br />

Interaktion Werbung / <strong>Merchandising</strong><br />

Werbeappelle der<br />

(Media)-Werbung<br />

bewusst<br />

unbewusst /<br />

latent<br />

Kaufplanung<br />

Wahrnehmung am POS<br />

Aktivierung<br />

unbewusst,<br />

wahrgenommene<br />

Werbeappelle<br />

Aktivierung<br />

in Vergessenheit<br />

geratene Werbeappelle<br />

Motivierung<br />

ohne vorangegangene<br />

Werbeappelle<br />

«Geplante Käufe»<br />

«Ungeplante Käufe»<br />

Impuls und Spontankäufe<br />

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Der grösste Teil unserer Kunden (80%) kauft aufgrund des „Empfangs am POS“.<br />

Demnach müssen Verkaufsförderung und <strong>Merchandising</strong> professionell eingesetzt<br />

werden.<br />

Impulskauf / Impulskauf-Artikel<br />

Einige Beispiele betreffend der Einkaufsvorstellungen aus einer GALLUP Studie:<br />

Wird im Detail vorher festgelegt (Marke ist grob bestimmt) oder ist als unklare<br />

Vorstellung (Stichworte) vorhanden.<br />

Substitution (Produkt und Marke sind festgelegt), aber im Laden sind die Produkte<br />

anderer Marken vorhanden.<br />

Das Produkt ist in der Vorstellung grösstenteils festgelegt, aber nicht die Marke. Kauf<br />

war vor dem Eingang in den Laden nicht geplant. Siehe dazu die nachfolgende<br />

Grafik:<br />

Produkt 1 2 3 4 2/3/4<br />

Flocken für Frühstück 52 19 13 <strong>16</strong> 48<br />

Brot 38 10 24 28 62<br />

Kuchen und Patisserie 17 4 37 42 83<br />

Katzenfutter 61 11 17 11 39<br />

Pudding Becher MP 45 6 17 32 55<br />

Suppen, Beutel/Dosen 55 10 12 23 45<br />

Schokolade, Bonbons <strong>16</strong> 5 29 50 84<br />

TK Fisch 43 5 24 28 57<br />

TK Bohnen grün 45 5 18 32 55<br />

Pulverkaffe 59 9 12 20 41<br />

Margarine 73 6 10 11 27<br />

Fleisch / Gemüse 48 8 6 38 52<br />

Papiertaschentücher 18 20 26 37 82<br />

WC Papier 33 9 29 28 67<br />

Tee, keine Beutel 70 8 9 13 30<br />

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5. Ladengestaltung<br />

5.1. Ladenlayout<br />

Bei der Ladengestaltung darf nichts dem Zufall überlassen werden. Jeder Laden<br />

sollte sehr minutiös und individuell bis ins letzte Detail verkaufsarchitektonisch<br />

geplant werden. Den optimalen Standardladen gibt es nicht. Es sind sehr viele<br />

Faktoren zu beachten: Ladenform, Fläche, Sortiment, Branche,<br />

Umschlagshäufigkeit, Rentabilität der Sortimentsgruppen usw. Mit dem Anordnen<br />

der Gestelle steuern wir den optimalen Kundenfluss. Die Anordnung in den<br />

Verkaufsräumen nennt man Layout (Haupt-Verkehrswege als Orientierungshilfe,<br />

Aktionsplätze, Stau-/Verweilzonen, Geschossverbindungen, Ereigniszonen,<br />

Kassenzonen usw.).<br />

Die meisten Layouts werden unter Einbezug von Grundabläufen wie Zwangsablauf,<br />

Kreuzsystem, Individualablauf, Schaufelprinzip, Kojenprinzip usw. (siehe Anhänge)<br />

und nach individuellen Bedürfnissen geplant.<br />

Die Anordnung der Gestelle kann grundsätzlich in der Längs- oder Querrichtung,<br />

Längs- und Querrichtung gemischt oder diagonal zum Kundenstrom aufgebaut sein.<br />

Siehe dazu die verschiedenen, nachfolgenden Grafiken:<br />

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Auch die Kassenstandorte sind je nach Geschäftstyp unterschiedlich platziert: Im<br />

Supermarkt klar als Check-out gegliedert und in den Spezialgeschäften oder<br />

Abteilungen als Einzelkassen (siehe Anhang).<br />

5.2. Steuerung der Kundenströme<br />

Abgeleitet aus dem Einkaufsverhalten der Kunden ergeben sich für die<br />

Ladengestaltung folgende Grundsätze, die beachtet werden müssen:<br />

Steuern des Kundenflusses: Wir sind zu 90% Rechtsgänger und wenden uns beim<br />

Betreten eines Ladens nach rechts und gehen dann am liebsten der Wand entlang.<br />

Regale auf der rechten Seite werden, wegen dem Rechtsdrall, vier bis fünfmal so<br />

stark beachtet. Deshalb werden Bedarfsartikel, welche durch den Kunden gesucht<br />

werden, oft links angeordnet.<br />

Die Gehgeschwindigkeit muss im Eingangsbereich sofort gestoppt werden. Der<br />

Kunde legt noch keinen Wert auf „Sonderangebote“, er wird mit Flaschenrückgabe,<br />

Informationen und Frischprodukten „beruhigt“.<br />

Nach dem Eingangsbereich „beruhigt“ sich der Kunde und er hat mehr Zeit; er ist<br />

„aufnahmefähig“. Hier ist es wichtig, dass die Orientierungs- und Auflaufpunkte<br />

richtig platziert sind (Anhang 3). Nur dominante, attraktive Verkaufspunkte setzen<br />

sich durch und lösen eine Signalwirkung aus. Die Verweildauer beim Passieren der<br />

Gestelle liegt in der Regel bei nur 5 bis 6 Sekunden. Der Kunde nimmt also nur<br />

dominante Warenpräsentationen auf.<br />

Das Orientierungsverhalten im Raum:<br />

Das Blickfeld:<br />

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Das Blickfeld des Kunden ist eingeschränkt. Sehr oft ist ihm der Weit- und Überblick<br />

durch zu hohe Gestelle, Plakate, Warenausstellungen usw. verdeckt, und er kann<br />

sich nicht orientieren und fühlt sich nicht mehr wohl.<br />

Nach dem Eingangsbereich kommen die besten Zonen für die Verkaufsförderung<br />

und das <strong>Merchandising</strong>. Es ist wichtig, dass die Aktionsplätze, POS, Degustationen,<br />

Events, Demonstrationen, Sonderangebote usw. hier richtig gesetzt sind und die<br />

Kunden zum Verweilen und Kaufen veranlassen. Vorsicht: die Einkaufswege dürfen<br />

nicht durch zu grosse Promotionen verstopft werden, ein verärgerter Kunde verlässt<br />

rasch den Laden (Anhang 4).<br />

In der Endphase steigert der Kunde die Geschwindigkeit wieder. Der Kunde drängt<br />

zur Kasse, ist schon etwas müde und weniger aufnahmefähig. Die letzten guten<br />

Punkte, dem Kunden noch etwas zu verkaufen, sind die Kassenkörbe. Hier werden<br />

vor allem Produkte angeboten, die zu Spontankäufen verleiten.<br />

Zusammenfassung<br />

Gute, verkaufsaktive Zonen sind:<br />

Im SB-Laden:<br />

alle Regale rechts vom Kunden<br />

Zonen, in denen sich der Kundenstrom<br />

staut<br />

Auflaufflächen, d.h. Wände und<br />

Stirnseiten, auf die der Kunde zuläuft<br />

Gangkreuzungen und Gondelkörbe,<br />

Kassenkörbe sowie andere<br />

Im Bedienungsladen:<br />

Flächen in Sichthöhe, direkt hinter der<br />

Theke<br />

Flächen auf der Theke<br />

Schlechte, verkaufsschwache Zonen sind:<br />

im SB-Laden<br />

die Eingangszone<br />

die Mittelgänge (deshalb oft dort Stop-<br />

Massnahmen)<br />

die Ecken<br />

andere<br />

Im Bedienungsladen:<br />

alle Bereiche, die schwer einzusehen<br />

sind alle Bereiche, die ausserhalb des<br />

Bewegungsraumes des Kunden liegen<br />

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5.3. Das Schaufenster<br />

Aufgabe und Ziel des Schaufensters ist es, den Kunden zum Stillstand zu bringen<br />

und in den Laden zu leiten.<br />

Es gelten folgende Gestaltungskriterien:<br />

Blickfang schaffen,<br />

Produkte darstellen,<br />

Hinweis auf Nutzen und Verwendung zeigen,<br />

Hervorheben von Marken, Preisen und sonstigen Vorteilen,<br />

möglichst alle 14 Tage wechseln,<br />

saisongerecht und attraktiv sein.<br />

Durch die Schaufenstergestaltung soll nicht primär ein Kaufentscheid vor dem<br />

Geschäft erreicht werden, sondern eine Motivation zum Betreten des Verkaufslokals.<br />

Sie sind die Musterkollektion des Händlers. Überladene, schlecht beleuchtete,<br />

verwirrend arrangierte, mangelhaft bezeichnete, verschmutzte Fenster, oft noch mit<br />

vergilbten Plakaten und Packungen, lassen auf ein ähnliches Angebot im Laden<br />

schliessen. Monatelang unveränderte Fenster deuten auf einen inaktiven, nicht auf<br />

dem jederzeit aktuellsten Stand des Angebots stehenden Händler hin. Thematische,<br />

saisonal orientierte, saubere, aktuelle, übersichtliche Ausstellung dagegen bringen<br />

oft zusätzliche Kunden ins Geschäft.<br />

Aufgabe/Ziel:<br />

Den Kunden zum Stillstand zu bewegen und ins Geschäft zu bringen. Durch die<br />

Schaufenstergestaltung soll nicht primär ein Kaufentscheid vor dem Geschäft<br />

erreicht werden, sondern eine Motivation zum Betreten des Verkaufslokals.<br />

Weitere konkrete Aufgaben der Schaufensterwerbung sind:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Aufmerksamkeit bei den Passanten erregen, was häufig durch einen Blickfang<br />

geschieht, wobei man sich der Ware bedient.<br />

Das Schaufenster soll Kaufwünsche wecken<br />

Es soll eine Grundinformation vermitteln, wobei es sich um thematische<br />

Informationen handeln kann, also Sachinformationen, die verstandesmässig<br />

erfasst werden, oder aber um unthematische Informationen, welche<br />

bestimmte Gefühlslagen und Stimmungen auslösen.<br />

Beide haben zum Ziel, eine Kaufbereitschaft beim Passanten aufzubauen, die<br />

ihn in den Laden bringen<br />

Das Schaufenster ist die Visitenkarte des Geschäftes<br />

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Gestaltungskriterien: Blickfang schaffen – Produkte darstellen – Hinweis auf<br />

Nutzen – Hervorhebung der Marke usw.<br />

Erscheinungsformen des Schaufensters sind:<br />

Das Stapelfenster stellt eine Repräsentation der Warenfülle eines<br />

Einzelhandelsgeschäftes dar. Vorzugsweise Betriebe mit Waren des niedrigen,<br />

lebensnotwendigen Bedarfes bedienen sich dieser Art Schaufenster.<br />

Das Prestigefenster sollte eine bestimmte, vorwiegend gehobene Bestimmtheit<br />

vermitteln. Es werden nur wenige exquisite Waren in hervorstechender,<br />

phantasievoller Weise dekoriert. Dieses Fenster ist angezeigt für Waren des<br />

gehobenen Bedarfs bis zum Luxusbedarf.<br />

Das bedarfsorientierte Fenster beinhaltet Artikel verschiedener Herkunft, die aber<br />

für den Konsumenten im Verbrauch zusammengehören. Es wird ein Globaleffekt<br />

erzielt; demzufolge wird in der Regel nach besonderen Leitgedanken dekoriert; wie<br />

alles für Camping, Wohnkultur, Frühjahreshausputz.<br />

Das Anlassfenster wird für und aufgrund bestimmter Anlässe dekoriert und<br />

berücksichtigt die Bedarfszeiten: z.B. Weihnachten, Ostern, Schlussverkauf,<br />

Jahreszeiten usw.<br />

Das thematische, produktfreie Fenster finden wir besonders im<br />

Dienstleistungssektor und zuweilen auch in Apotheken. Zweck ist die<br />

Sensibilisierung des Passanten auf ein bestimmtes Thema. Für nähere<br />

Informationen zu erhalten kommt der Passant ins Geschäft.<br />

Technische Anforderungen und Pflege des Schaufensters:<br />

<br />

<br />

<br />

Beleuchtung: Alle Lampen sind intakt, Betrachter wird nicht geblendet,<br />

schlechter Schattenwurf wird vermieden, Spots sind richtig fixiert und<br />

eingestellt.<br />

Sauberkeit: Ist das Fensterglas innen und aussen regelmässig gereinigt, sind<br />

alte Kleber entfernt, saubere Deko Ebenen und Produkte etc.<br />

Ordnung: sind Teile oder Produkte umgekippt, hat sich ein Poster gelöst, sind<br />

Steller immer noch intakt, sind Produkte von der Sonneneinstrahlung<br />

ausgebleicht. etc.<br />

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5.4. Zweite Verkaufspunkte ( = zweite POS)<br />

Je öfters Sie einen Kunden „stoppen“ können, desto mehr Geld gibt er im Laden aus.<br />

Alle zweiten Verkaufspunkte sollen den Eindruck erwecken „hier läuft etwas“, da ist<br />

etwas Besonderes los. Die Aktivität und Attraktivität veranlasst den Kunden, am POS<br />

zu stoppen. Auch die Warenfülle ist sehr wichtig, denn Ware verkauft Ware.<br />

Es gilt auch hier:<br />

A Attention Aufmerksamkeit wecken<br />

I Interest Interesse wecken<br />

D Desire Drang vermitteln<br />

A Action Aktion auslösen<br />

Die Verweildauer am zweiten Verkaufspunkt hat ihre Grenzen. Attraktionen können<br />

nicht für alle Ewigkeit platziert werden. Langzeitteste von Promotionen deklarieren<br />

ca. 20 Tage als optimal. Die Effizienz der Abverkäufe ist sonst von Woche zu Woche<br />

rückläufiger.<br />

Aktionszeit: 1. Woche = 100% (Effizienz)<br />

2. Woche = 80%<br />

3. Woche = 55%<br />

Kriterien für die Aktionsdauer: sind:<br />

Saisonabhängigkeit,<br />

Produktepromotion,<br />

Dauer der Mediawerbung,<br />

Nutzen/Rentabilität für den Handel,<br />

Qualität POS, Material/Display usw.<br />

Die durchschnittliche Aktionsdauer für Hartwaren ist 10 bis 14 Tage. Für Frischprodukte<br />

sinkt sie auf 3 bis 5 Tage beschränkt.<br />

Der Beachtungsgrad von Aktionen durch die Kunden ist:<br />

14,5% kaufen immer Aktionen,<br />

21,5% profitieren meistens von Aktionen,<br />

28,0% decken ihren Bedarf nie durch Aktionen,<br />

36,0% machen gelegentlich Gebrauch von Aktionen.<br />

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5.5. Geeignete Displays am POS und Verkaufshilfen<br />

Display kommt aus dem Englischen und heisst: Entfaltung, Schaustellung, Schaufensterauslage,<br />

Aufmachung. Als Displaymaterial bezeichnet man alles Ausstell- und<br />

Hinweismaterial, welches hilft, den Kunden auf Produkte und Leistungen<br />

hinzuweisen.<br />

Wichtig: Displaymaterial muss dem Handel Vorteile bringen, das heisst mehr<br />

Verkaufsfläche schaffen, zu Mehr- und Zusatzverkäufen anregen.<br />

Regal-Display Regal-Stopper Preisschilder<br />

Selbstkleber Warenmuster Preisschienenstreifen<br />

Dispenser Fahnen Einkaufswageneinlagen<br />

Promo-Wühl-Schütttische Rotairs Schilder<br />

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Hinweismaterial:<br />

Abziehbilder<br />

Aufstecker<br />

Ballone<br />

Banderolen in und out door<br />

Bildschirmturm<br />

Blenden im Laden und im Schaufenster<br />

Dekorationen<br />

Fähnchen<br />

Fussspuren<br />

Lautsprecherdurchsagen<br />

Leuchtkasten, Lichtblinker<br />

Mobiles, Pfeile<br />

Plakate div. Grössen, Plakatsäulen<br />

Poster<br />

Regalstopper<br />

Rotairs, Schilder, Schirme<br />

Schwarze Tafel<br />

Streifen für Vitrinen und Schaufenster<br />

Verkaufsritter / Plakatträger<br />

Verkaufssteller, Thekensteller<br />

Verpackungen / Muster ohne Inhalt<br />

Wandernde Leuchtschrift<br />

Whopper<br />

Präsentationsmaterial:<br />

Ausstellungsständer, Dispenser<br />

Displaypaletten gross und klein<br />

Marktstände<br />

Mehrfachdisplaykartons<br />

Mini-Paletten, Nagelbrett<br />

Produkte-Thekensteller, Säulen<br />

Schütt- und Warenkörbe, Wühltische, Schütten in vielen Formen,<br />

Spez. Produktträger<br />

Verkaufsattrappen<br />

Verkaufskartons<br />

Achtung: Das Displaymaterial darf nicht zu klein sein, jedoch auch nicht<br />

überdimensioniert. Die Verwendbarkeit muss auch auf kleineren Flächen möglich<br />

sein. Von allen Displays soll eine verkaufsfördernde Wirkung ausgehen. Alle<br />

Displays sollen folgende Mindestvoraussetzungen erfüllen:<br />

Lesbarkeit des Textes auf mindestens 2 Meter Entfernung, leichte und schnelle<br />

Aufbaumöglichkeit; Standfestigkeit; Dauerhaftigkeit, harmonische Farbwirkung,<br />

Vorhandensein eines Zusatznutzens für den Wiederverkäufer.<br />

Nicht nur am Verkaufsort selbst wird Displaymaterial verwendet, sondern auch in<br />

Schaufenstern und Ausstellungen.<br />

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6. Das kleine Einmaleins der Regalbewirtschaftung<br />

In der Folge werden einige Regeln zur Regalbewirtschaftung erläutert.<br />

6.1. Die optimale Regalbetreuung<br />

Die 4 Regalzonen sind:<br />

Reckzone (über 1,60m): Kleinere Kunden müssen auf Zehenspitzen stehen.<br />

Geeignet für grosse leichtere Produkte, die einfach zu erkennen sind. Mit viel<br />

Mengen, Mehrfachfronten arbeiten. Platzieren von bekannten und gesuchten<br />

Artikeln, welche auffällig in Farbe und Form auf den Kunden wirken. Auf keinen Fall<br />

darf hier „unbeliebte“ Ware stehen; sie wird sonst zwangsläufig zum Ladenhüter.<br />

Sichtzone (1,20 - 1,60m): Allerbeste Position (Augenhöhe). Hier präsentieren wir<br />

neue Produkte, die temporär oder dauernd gefördert werden sollen.<br />

Profilierungsprodukten, kurzfristige Trendartikel und kleine unauffällige Artikel.<br />

Griffzone (0,80 - 1,20m): Zweitbeste Position, kürzester Weg der Hand zum<br />

Produkt. Hier platzieren wir Artikel mit einer hohen Rendite, Überbestände; Artikel,<br />

die temporär oder dauernd gefördert werden sollen, sowie neue Produkte.<br />

Bückzone (0,10 - 0,80m): Mit wenig Blickfeld. Kunde muss sich bücken. Hier<br />

platzieren wir primär schwere Artikel mit viel Menge, Mehrfachfronten. Bekannte,<br />

gesuchte Artikel, auffällig in Farbe und Form. Reserveware, sofern das Angebot<br />

bereits in einer andern Zone seinen Platz hat. Auf keinen Fall darf hier „unbeliebte“<br />

Ware stehen; sie wird sonst zwangsläufig zum Ladenhüter.<br />

Die Normhöhe eines Regals sollte 2,10m nicht überschreiten. Bei genügender<br />

Ladenfläche sollten die Gestelle deutlich weniger hoch sein. Die Weitsicht im Laden<br />

wird sonst nicht mehr gewährleistet.<br />

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Gestelle sollten nach oben „verjüngt“ werden, weil die Einsicht in alle Regalzonen<br />

verbessert wird. Regale, die unten tiefere Tablare aufweisen als oben, sind<br />

bequemer zu bestücken. Auch stehen die Produkte so nicht im Tablar-Schatten und<br />

werden besser beleuchtet.<br />

6.2. Die Warenpräsentation<br />

Die Warenpräsentation soll in „Blöcken“ erfolgen:<br />

horizontale Sortierung = Fronteinheiten<br />

vertikale Sortierung = Regalzonen<br />

In diesem Zusammenhang werden Sie oft den Ausdruck „Facings“ hören. Er<br />

umschreibt die Präsentation der Ware im Rayon bzw. im Regal sowie die optimale<br />

Präsenz der Marke, welche zum Erfolg führt.<br />

Es gibt sehr viele Möglichkeiten, die Waren zu platzieren:<br />

Warengliederungsprinzip:<br />

BUBU-Prinzip Bekannte Artikel<br />

Unbekannte Artikel<br />

Bekannte Artikel usw.<br />

MIMI-Prinzip<br />

PIPI-Prinzip<br />

oder nach:<br />

Magnet, Muss, Massenartikel<br />

Individuell, Impulsartikel<br />

Magnet, Muss, Massenartikel usw.<br />

Plankauf<br />

Impulskauf<br />

Plankauf<br />

Impulskauf usw.<br />

Produktegestaltung, Verpackungsart, Grösse, Volumen, Gewicht,<br />

Nachfragestärke, Bekanntheitsgrad, Werbemassnahmen.<br />

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Preisklassen Prinzip<br />

UMO-Prinzip<br />

oder nach:<br />

Untere Preislage<br />

Mittlere Preislage<br />

Obere Preislage<br />

Untere Preislage usw.<br />

Marge des Handels, Deckungsbeitragsrechnung.<br />

BOSS (Bedarfsorientierte Sortimentsstruktur)<br />

Ein stark einsetzender Trend, „Einkaufserlebnis in Welten “Markengliederung =<br />

Marken Shops in den Abteilungen: die Life-Style Präsentation, Altersklassen bei der<br />

Mode, alles fürs Tennis, für die Einmachzeit, Asiatische Küche usw.<br />

Beispiele:<br />

Im Tierrayon nicht nur Futter, sondern auch Fressnäpfe, Halsbänder, Bürsten usw.<br />

für Herrchen und Hundchen<br />

Im Tierrayon nicht nur Futter, sondern auch Fressnäpfe, Halsbänder, Bürsten usw.<br />

für Herrchen und Hundchen<br />

Im Rayon für Körperpflege (Nearfood) auch Frottiertücher, Nagelset usw.<br />

Komplementär Prinzip<br />

Kombinierte Präsentation von Produkten, die sich gegenseitig ergänzen, wie:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Spaghetti und Sugo<br />

Essig und Öl<br />

Fleischmesser beim Fleisch<br />

Birnen und Dosencreme usw.<br />

Fronteinheiten<br />

Anzahl Verpackungen nebeneinander, mit dem Verpackungsbild nach vorne. Je<br />

mehr Fronteinheiten einem Produkt gewährt werden, umso höher wird der Abverkauf<br />

sein.<br />

Warenfülle:<br />

Richtige Mengen, stückmässig dem durchschnittlichen Abverkauf angepasst. Keine<br />

Über- oder Untermengen.<br />

Stapelungen (Präsentationsarten). Nicht für alle Packungsarten geeignet, keine<br />

grossen Kunstbauten mehr!<br />

Schütten von Waren, primär für Aktionen und Zweitplatzierungen, signalisiert „Billig-<br />

Charakter“.<br />

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6.3. Umsätze in den Regalzonen<br />

Breitangelegte Warenpräsentationsexperimente zeigen auf, wie unterschiedlich<br />

verkaufsaktiv die vier Regalzonen sind. Es gibt Renner- und Pennerzonen.<br />

Wird ein Artikel aus der Griffzone in die Bückzone „verbannt“, kann der Umsatz ganz<br />

zusammenfallen. Umgekehrt steigt der Umsatz im Schnitt um ca. 30%.<br />

Im Griffbereich des Kunden liegt die zweitstärkste Zone. Im Sichtfeld des Kunden ist<br />

der Abverkauf am höchsten: 30 - 50% mehr als in der Griffzone.<br />

Mindestens 50% Umsatzdifferenz liegen zwischen Sicht- und Reckzone. Reck- und<br />

Bückzone teilen sich den letzten Platz. Grosse, schwere Artikel verkaufen sich in der<br />

Bückzone besser; leichte, grosse Artikel, die gut zu erkennen sind oder eine<br />

verkaufsaktive Verpackung gehören in der Reckzone.<br />

Von der Bückzone in die Sichtzone steigt der Verkauf um 50 -80%. 30 -50% beträgt<br />

der Unterschied zwischen Reck- und Griffzone.<br />

Schwache Artikel:<br />

Je unbekannter, unauffälliger, unaktueller ein Produkt ist, desto grösser der<br />

Rückgang des Verkaufs in den weniger aktiven Regalzonen, verglichen mit dem<br />

möglichen Maximum in der Sichtzone.<br />

Starke Artikel:<br />

Je bekannter, aktueller, auffälliger, bedeutender ein Produkt ist, desto weniger<br />

Umsatzverlust bei Verbannung aus der Sichtzone in eine weniger attraktive<br />

Regalzone.<br />

Es gilt: Je mehr „Facings“ für ein Produkt, desto höher der Umsatz. Die Grenzen für<br />

die Verkaufsorganisationen setzt der Detailhandel mit der Bereitschaft, uns die<br />

gewünschten Plätze zu geben. Wenn ein Merchandiser erreicht, dass sein Produkt<br />

einen guten Platz mit viel „Facings“ belegt, hat er ein eine grossartige Leistung<br />

vollbracht.<br />

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6.4. Blockbildung<br />

Die vertikale Präsentation hat sich am Markt heute sehr stark durchgesetzt.<br />

Gleichartige Artikel werden<br />

untereinander eingeordnet.<br />

Dadurch entsteht eine Blockbildung in<br />

der<br />

Senkrechten.<br />

Die nächste Artikelgruppe kommt<br />

daneben und nicht wie traditionellerweise<br />

darüber, oder darunter zu stehen.<br />

Die horizontale Einordnung<br />

Gleichartige Artikel werden der<br />

horizontalen Einordnung auf eine<br />

Tablarhöhe nebeneinander gestellt. In der<br />

Praxis sind waagrechte Fronten von 2 bis<br />

3 Meter keine Seltenheit. Achtung, die<br />

Fronten dürfen nicht zu lang sein. In den<br />

darunter- und darüberliegenden Zonen<br />

werden andere Artikel und Artikelgruppen<br />

präsentiert<br />

Blickführung am Regal<br />

Die Blickführung geht von der imaginären Mitte (= Auflaufpunkt) nach rechts und von<br />

der Griff/Sichtzone nach oben. Somit steht fest, welcher Platz im Regal der beste ist:<br />

Rechts oben von der Mitte. (siehe nachfolgende Abbildung).<br />

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Grob- und Feinblöcke<br />

In einem Grobblock werden untereinander gestellt: Warengruppe, Artikelgruppe,<br />

Bedarfsgruppe, Artikel zu einem Thema, Problemlösungen, Zielgruppen, Lebensstil,<br />

Ereignis.<br />

Feinblöcke entstehen durch die senkrechte Gliederung von ähnlichen Produkten<br />

innerhalb einer Artikel- oder Bedarfsgruppe wie z.B. Farben, Marken/ Untermarken,<br />

Materialien, gleichartigen Packungen, ähnlichem Stil.<br />

6.5. Die Zukunft hat bereits begonnen<br />

BoSS (Bedarfsorientierte Sortimentsstruktur) ist eine sich klar durchsetzende<br />

Errungenschaft, welche in modernen Grossverteilern und Warenhäusern Einzug hält.<br />

Es handelt sich dabei nicht um ein konkretes Konzept, sondern eher um eine<br />

Denkhaltung oder Philosophie.<br />

BoSS löst im Bereich der Warenpräsentation die VGL (Verkaufsgruppen-Logik) ab.<br />

BoSS ordnet die einzelnen Artikel in die Artikelfamilie ein. Somit kann gewährleistet<br />

werden, dass Bedarfsgruppen wie z.B. das Tierrayon nicht nur aus<br />

Tierfutterkonserven (Pet Food) bestehen, sondern auch Fressnäpfe, Haarstriegel,<br />

Flohhalsbänder (Non Food) usw. in diesem Sektor präsentiert werden, um Herrchen<br />

und Hundchen eine Erlebniswelt zu schaffen.<br />

Durch das Einführen von Scanning* stehen sehr viele Daten zur Verfügung. Sie<br />

werden für diverse Systeme wie Artikelplatzierung und Lager-Einsatz verwendet.<br />

Diese Computerprogramme verarbeiten Scanning-Daten, Produkte- und Regal-<br />

Steckbriefe und schlagen uns die optimale Warenplatzierung vor.<br />

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*Scanning: Durch das Lesen eines Strichcodes werden die Artikel bei den Kassen<br />

automatisch registriert. Vorteile für den Kunden: Schnellere Abfertigung an der<br />

Kasse, detaillierter Kassenbon mit Artikelbezeichnung, Vermeidung von Tippfehlern<br />

bei Artikeln im Sonderangebot (Aktionen), grössere Verfügbarkeit der Kassiererin.<br />

Vorteile für den Betrieb: Die genaue Kenntnis über die Verkäufe der verschiedenen<br />

Artikel erlaubt eine rationellere Lagerverwaltung und ermöglicht für einen grossen<br />

Teil des Sortiments die automatisierte Bestellung.<br />

Die Programme für optimales „Facing“ und Produkteplatzierung verarbeiten folgende<br />

Werte:<br />

Produkte Steckbrief:<br />

Name des Produkts, Waren-Haupt und -Nebengruppe, Grösse des Produktes<br />

(Breite/Höhe/Tiefe), EAN Code und Artikelnummer, Verpackungsart (Steh-, Hakenoder<br />

Schüttartikel), Bestelleinheit, wöchentliche Absätze (saisonal), total Umsatz,<br />

Bestellrhythmus, Verkaufs- und Einkaufspreis, Rentabilität des Produktes<br />

(Deckungsbeitrag).<br />

Regal Steckbrief:<br />

Standort des Gestells, Grösse des Regals, wie viele Tablare und welche Grössen<br />

(Länge/Tiefe), Luftraum zwischen den Tablaren.<br />

Scanning Daten:<br />

Menge des Produkts, Gewicht, Preis, Zeitraum, Aktionen.<br />

Lösung:<br />

Aufgrund der eingegebenen Daten wird ein Belegungsplan vorgeschlagen: entweder<br />

ein verbaler oder ein visueller Vorschlag (Bild mit Packungen, Flaschen usw.),<br />

Anzahl der „Facings“ (Abhängig von Produkteumschlag und der Bestelleinheit),<br />

Positionieren des Artikels auf dem Regal.<br />

Diese Computerprogramme sind sehr praktisch und helfen stark bei der Planung von<br />

Laden-Layouts und der Regalbewirtschaftung. Sie ersetzen aber nie den gesunden<br />

Menschenverstand und die Ästhetik des „Facings“ (Anhänge 5.1. bis 5.3.).<br />

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7. Aufgaben des Merchandisers<br />

Die Bemühungen zur bestmöglichen Warendarbietung werden von<br />

Selbstbedienungsläden und Supermärkten geradezu professionell betrieben. In<br />

kleineren Fachgeschäften fehlen meistens die Spezialisten für Warenpräsentationen.<br />

Deshalb sind die Hersteller dazu übergegangen, dem Einzelhändler bei seinen<br />

Verkaufsbemühungen mit Rat und Tat beizustehen. Man weiss heute, dass man<br />

dem Verbraucher wesentlich mehr verkaufen kann, wenn dieser die Möglichkeit hat,<br />

die Ware zu sehen, zu riechen, zu kosten, anzufassen und selbst auszuprobieren.<br />

<strong>Merchandising</strong> ist demnach die Entwicklung aus dem „Rackjobbing“ (Regalfüller).<br />

Die Hauptaufgaben des Merchandisers sind:<br />

Regalpflege<br />

Die Gesamtbetreuung des Angebotes am Verkaufspunkt; Hauptaufgaben sind die<br />

Produkte-Präsentation und Aspekte der Produkteplatzierung, Platzierungskontrolle,<br />

Beschriftung, Auffüllen der Regale (Warenfülle), Sortimentskontrolle, Inventar,<br />

Qualitätskontrolle, Sauberkeit, Data-Kontrolle, Kontrolle des Regaldisplays, Kontrolle<br />

der Preisanschriften von Aktionen und Degustationen, Erstellen von Facings bei<br />

Umstellungen.<br />

Preisauszeichnen / Preisänderungen<br />

Immer häufiger wird diese Aufgabe den Merchandisern übertragen.<br />

Warenrücknahmen<br />

Data-Kontrolle und Rücknahme von Produkten mit Verfalldaten (Austausch).<br />

Aufnahme von Bestellungen / Warennachschub<br />

Immer mehr ist im Bereich der Konsumgüter die Doppelfunktion Aussendienst /<br />

Merchandiser zu beachten.<br />

Aufbau von zweiten Verkaufspunkten<br />

Verkaufspunkte, Demonstrationen, Promotionen, Degustationen, alle<br />

Vorbereitungsarbeiten werden durch die Merchandiser gemacht.<br />

Dekorationen<br />

Sehr oft werden auch Dekorationen für Schaufenster, Demoflächen usw. bei der<br />

Einführung von neuen Produkten durch die Merchandiser bereitgestellt und gemacht.<br />

Beratung, Instruktion und Motivation des Verkaufspersonals<br />

Neuheitenschulung, Information, Warenkunde<br />

Konkurrenzbeobachtung<br />

Preiserhebungen,<br />

Regalmeterkontrolle,<br />

Testkäufe, Stichproben, Store-Checks<br />

______________________________________________________________________________________________________<br />

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entfällt<br />

verfolgen<br />

Bemerkungen,<br />

Daten und<br />

Hinweise<br />

Erledigungsvermerkt<br />

Checkliste für die Funktionen eines Merchandisers:<br />

Tätigkeiten<br />

Welche Marketing- bzw. VF-Ziele sollen diese Massnahmen<br />

erreichen?<br />

Allgemeine Leitlinien<br />

Sind die Produkte aufgebaut bzw. platziert?<br />

- sichtgerecht<br />

- griffgerecht<br />

- informationsgerecht<br />

- motivationsgerecht<br />

- kaufauslösend<br />

- farblich sortiert<br />

Ist die Warenpräsentation im richtigen Produktumfeld<br />

platziert?<br />

Hat die Warenpräsentation Niveau und Ausstrahlung?<br />

Hebt sie sich vom Umfeld ab?<br />

Sind in der Warenpräsentation alle Fremdprodukte<br />

entfernt?<br />

Regal- bzw. Platzierungs- und Warenpflege<br />

Wird der Warenbestand regelmässig geprüft?<br />

Sind beim Auffüllen Grifflücken berücksichtigt worden?<br />

Ist das vorgegebene Productfacing eingehalten worden?<br />

Wurde die ältere Ware nach vorne gerückt?<br />

Ist die beschädigte Ware entnommen worden?<br />

Ist das Packungsbild vorne?<br />

Sind Spuren von beschädigter Ware entfernt worden?<br />

Ist der Regalstammplatz auf Sauberkeit geprüft worden?<br />

Ist auf verfallene Ware beim Einräumen geachtet worden?<br />

Sind die Displays an den Präsentationen alle noch<br />

vorhanden?<br />

Sind sie durch neue zu ergänzen?<br />

______________________________________________________________________________________________________<br />

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entfällt<br />

verfolgen<br />

Bemerkungen,<br />

Daten und<br />

Hinweise<br />

Erledigungsvermerkt<br />

Horizontale Warenpräsentation<br />

Sind die umsatzstarken bzw. die DB-starken Produkte in<br />

Sichthöhe oder von der Mittellinie rechts platziert?<br />

Sind die förderungswürdigen Produkte (z.B.<br />

Neueinführungen) auf der Mittellinie platziert?<br />

Sind die preiswerteren Produkte links von der Mittellinie<br />

platziert?<br />

Sind die Zug- und Muss-Produkte in den Randzonen der<br />

Warenpräsentation platziert?<br />

Sind unter gleichartigen Produkten sichtbare Kontraste<br />

geschaffen worden?<br />

Tätigkeiten (Merchandiser)<br />

Vertikale Warenpräsentation<br />

Sind die qualitativ hochwertigen und teuren bzw. DBstarken<br />

Produkte höher platziert?<br />

Sind die schwächeren Produkte unten platziert?<br />

Sind die tiefer platzierten Produkte massierter gruppiert?<br />

Stehen die grossvolumigen Produkte unten?<br />

Ist das Regal-Facing optimal?<br />

Ist das entsprechende Display angebracht?<br />

Nimmt das Display der Warenauslage auch keinen Platz<br />

weg?<br />

Sollte das Hinweisplakat handschriftlich sein?<br />

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Kontrolle / Auswertung / Berichtswesen (je nach Technik -<br />

z.B. Scanning - werden die folgenden "Tätigkeiten" von der<br />

Informatik übernommen / geliefert):<br />

Wie viele Produkte wurden in der Woche aus dem Regal<br />

verkauft?<br />

Wie viele Produkte aus der Zweitplatzierung?<br />

Ist die Preis-/Qualitäts- und Mengenplatzierungsrelation<br />

optimal gewesen?<br />

Welche Fremdprodukte stehen neu in ihrem unmittelbaren<br />

Umfeld?<br />

Wie stark ist das Konkurrenzumfeld?<br />

Konnten sich die Konkurrenzprodukte im Regal ausweiten?<br />

Konnten sich die eigenen Produkte im Regal ausweiten?<br />

Rapportieren Sie regelmässig der Zentrale über:<br />

- Konkurrenzprodukte neu / alt<br />

- Preise<br />

- Regalgewinne<br />

- Menge der Zweitplatzierungen<br />

- Aktionen<br />

- Handelsabgabepreise bei Aktionen<br />

- Rabattarten<br />

- Rabatthöhen<br />

- Mengenplatzierung<br />

- Stapelplatzierung<br />

- Platzierung mit Display / ohne Display<br />

- Platzierung mit Produktproben<br />

- Platzierung mit Produktdegustationen<br />

- usw. usw. (andere Massnahmen im und um den POS)<br />

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Hinweise:<br />

Diese Checkliste eignet sich zum grossen Teil auch zur Kontrolle von Merchandisern.<br />

Verkäufer, die auch <strong>Merchandising</strong> durchführen müssen, sind besonders anfällig,<br />

hier nicht immer optimal zu arbeiten. Eine Kontrolle ist bei den kombinierten<br />

Aussendienstmitarbeitern besonders wichtig.<br />

In Grossmärkten dauert <strong>Merchandising</strong> oft sehr lange, sodass andere Aktivitäten bei<br />

anderen Kunden vernachlässigt werden müssen. In diesen Läden gibt es jedoch<br />

häufig Privatpersonen (Hausfrauen, Rentner) die direkt von den Unternehmen für<br />

<strong>Merchandising</strong> und Preisauszeichnungen stundenweise gegen Bezahlung eingesetzt<br />

werden können. Diese Personen sind deswegen auch so hilfreich, weil sie nur in<br />

dem Grossmarkt arbeiten und darum die Gepflogenheiten des Marktes gut kennen.<br />

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8. <strong>Merchandising</strong>konzept<br />

Grundsätzlich wird das <strong>Merchandising</strong>konzept nach den gleichen Schritten<br />

aufgestellt wie ein Verkaufsförderungskonzept. Thematisch ist es der<br />

Verkaufsförderung untergeordnet (siehe Ziffer 1.2., Grafik „Stellung des<br />

<strong>Merchandising</strong> im Rahmen des Marketing“).<br />

8.1. Erster Schritt<br />

In einer kurzen Analyse können folgende Aspekte festgehalten werden:<br />

Positive und negative Aspekte,<br />

Stärken und Schwächen,<br />

Chancen und Risiken.<br />

8.2. Zweiter Schritt<br />

Ausgehend vom ersten Schritt werden Ziele formuliert, welche diejenigen Schwächen,<br />

Risiken und Negativaspekte aus Ziffer 6.1 beseitigen helfen, die eben durch<br />

das <strong>Merchandising</strong> möglich sind. Diese Ziele sind einerseits quantitativ und<br />

anderseits qualitativ zu formulieren. Klar formulierte Ziele beantworten die Fragen:<br />

Was? zum Beispiel, Frequenz am POS<br />

Wie viel? zum Beispiel, plus 500%<br />

Wann? zum Beispiel, in der Vorweihnachtszeit<br />

Wo? zum Beispiel, in den XY Supermärkten an einem<br />

spez. POS<br />

In der Regel sind die Ziele pro Zielgruppe festzuhalten (siehe Ziffer 6.3.).<br />

8.3. Dritter Schritt<br />

In Kombination mit dem zweiten Schritt sind die relevanten Zielgruppen genau zu<br />

formulieren. Es handelt sich zum Beispiel um:<br />

Handel, Konsumenten, Käufer, Verbraucher usw. (eventuell inkl. interne<br />

Beeinflusser), eventuell die eigenen Merchandiser / Aussendienstmitarbeiter,<br />

eventuell externe Beeinflusser (eher selten).<br />

8.4. Vierter Schritt<br />

Sind die Ziele pro Zielgruppen einmal formuliert, gilt es, die entsprechenden<br />

Massnahmen aufzustellen und konzeptionell zu verarbeiten. Dazu kann der gleiche<br />

Raster verwendet werden wie in einem Verkaufsförderungskonzept (Zielgruppe,<br />

Massnahme, Begründungen, Kosten detailliert und total).<br />

8.5. Fünfter Schritt<br />

Die Massnahmen werden zeitlich möglichst in einem Balkendiagramm geplant.<br />

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8.6. Sechster Schritt<br />

Zum Schluss wird ein Kontrollplan aufgestellt, mit dem man das Konzept überprüfen<br />

kann. Analog der Verkaufsförderung soll der Kontrollplan folgende Punkte enthalten<br />

(fünf „W“):<br />

Wen? Zielgruppe,<br />

Was? Kontrollobjekt (z.B. Massnahme, genaues Kontrollkriterium),<br />

Wann? Kontrollzeitpunkt (vorher, während und nachher),<br />

Wer? Kontroller (wer macht Kontrolle?),<br />

Wie? Methodik (Field- und Desk-Research).<br />

Field Research<br />

Testkäufe,<br />

Reisebegleitung,<br />

Training on the Job,<br />

Händlergespräch,<br />

Stichproben,<br />

Konsumentenbefragung (Bekanntheitsgrad),<br />

Verkaufstest in Zusammenarbeit mit Handel,<br />

Store-Check: nach Standort, Regalposition, Fronteinheiten, Beschriftungen,<br />

Warenfülle, Zweitplatzierung, Display, optische Präsentation, Aktionen, POS-<br />

Material, Preisauszeichnung, Qualitätskontrolle, Sortimentskontrolle, Information,<br />

Verkaufspersonal, Konkurrenzvergleich usw.<br />

Desk-Research<br />

Objekt<br />

Kriterien<br />

Nach<br />

Produkten<br />

Nach<br />

Absatzkanal<br />

Nach einzelnen<br />

VPs<br />

nach<br />

Einsatzgebieten<br />

nach geog.<br />

Gebieten<br />

nach Konkurrenzprod.<br />

Marktanteil<br />

Absatz<br />

Umsatz<br />

Lagerumschl<br />

ag<br />

Ertrag<br />

Aufwand<br />

Hinweis: Diese Schritte gehören in ein vollständiges <strong>Merchandising</strong>konzept.<br />

Meistens werden jedoch an der Prüfung nur einzelne Fragen aus diesem Konzept<br />

gefragt.<br />

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9. Zusammenfassung und Zukunft des <strong>Merchandising</strong><br />

Obschon das „Shopping“ in Zukunft auch auf neuen Wegen möglich sein wird<br />

(Teleshopping, Einkauf per Computer, Direktversand usw.), wird der grösste Teil der<br />

Konsumprodukte auch weiterhin auf dem traditionellen Weg im Laden eingekauft<br />

werden. Der Käufer wird die wichtigsten und vor allem die spontanen Kaufentscheide<br />

auch in Zukunft vor allem am POS treffen. Die Verkaufsförderung und damit das<br />

<strong>Merchandising</strong> werden an Bedeutung immer mehr gewinnen und zum dominanten<br />

Marketinginstrument werden. Um im Verkauf Erfolg zu haben, muss das ganze<br />

Verkaufsumfeld geplant und zu einem Ladenverkaufskonzept gestaltet werden. Das<br />

<strong>Merchandising</strong> hat auch hier seinen Beitrag zu leisten.<br />

(Siehe dazu nachstehende Abbildung)<br />

10%<br />

10%<br />

10%<br />

10%<br />

10%<br />

10%<br />

10%<br />

10%<br />

10%<br />

10%<br />

Anlass Thema<br />

Idee<br />

Präsentation<br />

Ziel<br />

Deko, Plakate<br />

Zielgrp.<br />

Animation<br />

Angebot<br />

Schaufenster<br />

Verkäufer<br />

Werbung<br />

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Um eine Promotion erfolgreich durchzuführen, sind folgende 10 Punkte wichtig,<br />

wobei die Aufgaben 6, 7, 8, 9 Aufgaben sind, die der Merchandiser erledigen / lösen<br />

kann.<br />

Nur koordinierte Massnahmen bringen den gewünschten Erfolg.<br />

<strong>Merchandising</strong> heisst auch:<br />

Ideen verkaufen,<br />

Impulse schaffen,<br />

Heisse Verkaufspunkte erkennen,<br />

Stammplätze aktiver nutzen,<br />

Licht, Wärme und Musik im Verkaufsraum,<br />

Animation, Show und Entertainment,<br />

Anlässe nutzen<br />

usw.<br />

Vor allem gilt es auch den Kundenkontakt zu verbessern. Wir wollen nicht nur mehr<br />

verkaufen, wichtiger ist, eine Kundenbindung zu erreichen. Der Merchandiser weiss,<br />

dass mehr Ware verkauft wird, wenn der Kunde die Ware sehen, anfassen, riechen,<br />

degustieren, aus- und anprobieren kann, der Kundenkomfort erhöht wird.<br />

Die folgenden Massnahmen werden oft dem <strong>Merchandising</strong> zugeordnet, gehören<br />

aber eher zu den grundsätzlichen Verkaufsförderungsmassnahmen:<br />

Regalmiete,<br />

Listungsgebühren,<br />

Kurz- oder langfristige Kredite,<br />

Werbebeiträge,<br />

Treuerabatte,<br />

Umsatz- oder Profitgarantien,<br />

Verkaufsregale,<br />

Skonto-Verlängerungen,<br />

Displaymaterial mit Zweitnutzen,<br />

Naturalrabatte,<br />

usw.<br />

Der Handel wandelt sich. Längst sind nicht mehr alle Aktivitäten, die von uns<br />

Angeboten werden, gewünscht. „In oder out?“ ist hier die Frage.<br />

Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang die Anhänge am Schluss dieses<br />

Kapitels.<br />

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Gesamtübersicht <strong>Merchandising</strong><br />

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Anhang A: „Layout-Grundabläufe“<br />

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Standardlösung<br />

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Anhang B: „Kassenstandorte“<br />

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Anhang C: „Auflaufpunkte"<br />

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Anhang D: „Aktions- und Promotionsplätze"<br />

Aussenpräsentation<br />

Aktionsplätze in der Eingangszone<br />

Auflaufpunkte in Mittelraumregalen<br />

Gondelköpfe<br />

Auflaufpunkte an Gang-Enden<br />

Aktionsplätze im Ladenmittelraum<br />

Ausstellungen auf dem obersten Regal von Mittelraumgondeln<br />

Sonderpräsentationen am Stammplatz<br />

Kassenzone und Stauräume von Bedienungs-, Abhol- und Servicepunkten<br />

Doppelseitige Präsentation in offenen Schaufenstern<br />

Ausgangspräsentation<br />

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Anhang E: „In oder Out?“<br />

Das lässt sich im Handel<br />

kaum noch unterbringen<br />

Das läuft weiterhin gut<br />

Das hat Zukunft<br />

Plakate, Deckenhänger,<br />

Platzierungsaufbauten, die<br />

nur für den Hersteller werben<br />

Schaufensterstreifen,<br />

Klebeplakate für die Ladentür<br />

Streifen, Stopper, Whipper<br />

und Fahne für das Regal<br />

Regalvorbauten,<br />

Regalüberbauten (Shelf-<br />

Extenders)<br />

On-Pack-Promotionen für<br />

Impulskaufprodukte<br />

Ware und Display als<br />

transportfähige Einheit (z.B.<br />

teilbare Getränkeharasse)<br />

attraktive Platzierungsgeräte,<br />

die weiterverwendet werden<br />

können<br />

Shop-in-Shop-Displays für<br />

Sortimentsblöcke<br />

Platzierungs- und<br />

Mengenvorschläge aufgrund<br />

objektiver Sortimentsstudien<br />

Sortimentsempfehlungen, die<br />

ausgerichtet sind auf die<br />

unterschiedlichen<br />

Vertriebsschienen des Handels<br />

Verkaufshilfen, die<br />

gemeinsam mit dem Handel<br />

entwickelt worden sind<br />

Shop-in-Shop-Displays, die<br />

auf die<br />

Einrichtungskonzeption des<br />

Handels ausgerichtet sind<br />

Zweitplatzierungsgeräte, die<br />

nicht in die<br />

Platzierungskonzeption des<br />

Handels passen<br />

VF-Ideen, mit denen sich<br />

Handelsgruppen eigenständig<br />

profilieren können<br />

praxisgerechte Platzierungsund<br />

Abverkaufstests vor der<br />

Durchführung der Aktionen<br />

Verbraucher-Gewinnspiele<br />

ohne Berücksichtigung<br />

individueller<br />

Handelsinteressen<br />

VF-Ideen, die den Umsatz<br />

ganzer Sortimentsgruppen<br />

oder Abteilungen steigern<br />

Displays und<br />

Platzierungshilfen, die das<br />

Verkaufspersonal entlasten<br />

Preisausschreiben für die<br />

Mitarbeiter des Handels<br />

(sofern damit keine konkreten<br />

Handelsvorteile verbunden<br />

werden)<br />

Platzierungswettbewerbe, mit<br />

denen im Einzelhandel<br />

bestimmte Marken bevorzugt<br />

platziert werden sollen<br />

Probierangebote für neue<br />

Produkte<br />

Zuverlässiger Merchandiser-<br />

Einsatz für<br />

Warenpräsentation<br />

Aktion "vor Ort": Persönliche<br />

Musterverteilung,<br />

Kundenberatung<br />

Kundenberatung am<br />

Verkaufsort durch<br />

elektronische POS, Video<br />

usw.<br />

aktive Mitwirkung bei der<br />

Aus- und Weiterbildung der<br />

Mitarbeitenden des Handels<br />

Buttons, Autoaufkleber und<br />

andere "Marken-Bekenner-<br />

Symbole" für das<br />

Verkaufspersonal<br />

Sonderveranstaltungen, die<br />

Kunden ins Geschäft bringen:<br />

Prominentenauftritte,<br />

Autogrammstunden,<br />

Gewinnspiele mit Sofortgewinn<br />

(Glücksrad usw.)<br />

Ideen und Massnahmen, die<br />

den Informationstransfer<br />

innerhalb der<br />

Handelsorganisation<br />

verbessern<br />

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© WBA by macoma <strong>Merchandising</strong> Seite 39 / 39

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