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O7 Prüm Dezember 2017

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HERR REUTERS GEFÜHL FÜR SCHNEE<br />

Kommt der Winter, kommt wohl auch der Schnee – doch wann kommt der Räumdienst? Beim Bauhof<br />

der Stadt <strong>Prüm</strong> sind die Salzlager jedenfalls gefüllt.<br />

Leo Reuter, Leiter des achtköpfigen<br />

Bauhofteams der Stadt <strong>Prüm</strong>, schaut an<br />

einem Vormittag Ende November kurz aber<br />

genau aus dem Fenster des Betriebsbüros in<br />

Niederprüm und ist beruhigt. „Da sind ja auch<br />

Schneeflocken drin!“ Die usselige Niederschlagsgemengelage<br />

bei Außentemperaturen<br />

knapp über dem Gefrierpunkt kann er in Ruhe<br />

weiter usselig lassen. Der Boden ist nicht<br />

gefroren – das, was da Weiß von oben kommt,<br />

taut unten angekommen einfach weg. Die<br />

50-Kilogramm Pakete mit dem Streusalz für<br />

die Verladung per Förderband aufs Räum- und<br />

Streufahrzeug bleiben unangetastet.<br />

90 Tonnen Streusalz, wie beim Heizöl günstig<br />

im Sommer in genau der Körnung und Qualität<br />

eingekauft, die Reuter braucht, stehen<br />

bereit. Der Fahrer hat nach spätestens fünf<br />

Minuten den Lader voll und kann zu einer der<br />

beiden „Masterstraßenmeistereien“ (MSM)<br />

des Landesbetriebs Mobilität in Dausfeld oder<br />

unterhalb des Zubringers zur A60 Wittlich-St.<br />

Vith oberhalb von Niederprüm starten. Dort<br />

wird ein Behälter auf dem Räumfahrzeug mit<br />

einer Lauge betankt. Das feuchtet das Salz an.<br />

So bleibt es bei trockener Straße besser liegen.<br />

Wie immer hat Reuters Team seit dem 1. November<br />

und bis zum 31. März Urlaubssperre:<br />

14 | 15<br />

Winterzeit in und um die Abteistadt herum,<br />

genauer im Stadtgebiet, den Stadtteilen Dausfeld,<br />

Niederprüm, Weinsfeld und Steinmehlen,<br />

das ist der Zuständigkeitsbereich des Bauhofes<br />

<strong>Prüm</strong>. In diesen Monaten hat das Team<br />

von Reuter Rufbereitschaft. Die wichtigsten<br />

öffentlichen Straßen, Plätze, Gehwege und<br />

Parkplätze müssen von Schnee und Eis befreit<br />

Tonnenweise Salz: Es wird im Bauhof der Stadt <strong>Prüm</strong> in<br />

Säcken gelagert. So bleibt das Salz trocken und ist bis zu<br />

drei Jahre haltbar.<br />

werden. Wobei die Faustregel gilt: Eis, vor<br />

allem Blitzeis, ist gefährlicher als Schneefall.<br />

30 Einsätze waren es im vergangenen Winter,<br />

die von den Fahrern auf den drei Groß- und<br />

zwei Kleinfahrzeugen mit Schneeschieber und<br />

Streusalzstreuer abgearbeitet wurden. Wo die<br />

Fahrer wann waren, ist genau dokumentiert<br />

und abgeheftet. „Wir müssen die wichtigsten<br />

öffentlichen Straßen bis 7.30 Uhr von Schnee<br />

und Eis frei halten. Um 21 Uhr endet die<br />

Einsatzzeit“, erläutert Reuter. Die Zufahrt zum<br />

Krankenhaus oben auf der „Tafel“ wird auch<br />

später noch geräumt, falls nötig.<br />

Grundsätzlich gilt: Etwa Zufahrten zu Schulen<br />

oder Kindergärten und öffentlichen Plätzen<br />

zuerst. Für die am höchsten klassifizierten<br />

Bundesstraßen, die durch <strong>Prüm</strong> führen, also<br />

die Bahnhofstraße, die Tiergarten- und die St.<br />

Vither Straße, auch die Zufahrten zur A60 oder<br />

hoch zur B51 sowie die Bundesstraße selbst,<br />

sind die beiden „Masterstraßenmeistereien“<br />

zuständig. „Eine Verpflichtung, auch Straßen in<br />

reinen Wohngebieten zu räumen, haben wir<br />

nicht. Die haben die anliegenden Grundstückeigentümer“,<br />

korrigiert Reuter ein altbekanntes<br />

Missverständnis. Das ist auch in der „Satzung<br />

über die Reinigung öffentlicher Straßen“ der<br />

Stadt <strong>Prüm</strong> nachzulesen. Das Dokument, einst<br />

mit hakeliger Schreibmaschine getippt, stammt<br />

von 1966 und steht als PDF-Kopie im Internet.<br />

Wer als Anwohner die Straße nicht über die<br />

gesamte Breite seines Grundstücks jeweils bis<br />

zur Hälfte von Schnee und Eis befreit, begeht<br />

demnach „eine Ordnungswidrigkeit, die mit<br />

einer Geldbuße geahndet wird. Wir bemühen<br />

uns natürlich trotzdem, auch nach den<br />

vorrangig zu räumenden Straßen die niedriger<br />

qualifizierten in den Wohngebieten zu

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