Südtirols Top 100 2014
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44 06/<strong>2014</strong> service<br />
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06/<strong>2014</strong><br />
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Mit „strategischer Flexibilität“ auf Erfolgskurs<br />
Hauptsitz der Firma Schweitzer in Naturns<br />
Dazu Bernhard Schweitzer: „Wir entwickeln für Kunden, die<br />
in ganz neue Marktsegmente einsteigen, Produkte, die in der<br />
Vorbereitung top secret sind. Dafür haben wir in Naturns<br />
eine eigene Werkstatt mit hochmodernen Maschinen zur<br />
Herstellung von Muster und Prototypen, unsere Schweitzer<br />
Manufaktur.“ Nomen est omen – von Schweitzer in die<br />
Schweiz. Wenn es um Konzeptentwicklung und Design geht,<br />
dann kommt die Tochterfirma Interstore Design in Zürich<br />
ins Spiel. Etwa 40 Mitarbeiter entwickeln hier Konzepte<br />
und neue Ideen für die anspruchsvollen Kunden zwischen<br />
Russland und den USA. Den höchsten Mitarbeiterstand<br />
innerhalb der Gruppe, mit über 250 Beschäftigten, hat wohl<br />
das Metallwerk in Ungarn. Weitere 200 produzieren für<br />
Schweitzer in einem Holzwerk in Polen und 70 Mitarbeiter<br />
ist der Stand im Werk für Kühlmöbel in Padua.<br />
Aus Umdasch Italien wird Schweitzer<br />
Die bisher letzte Aktivität der Schweitzer Project AG in Sachen<br />
Angebotserweiterung war die Übernahme der Umdasch-Shop-<br />
fitting GmbH (eine Niederlassung von Umdasch Österreich<br />
für den italienischen Markt). Umdasch war 25 Jahre lang am<br />
italienischen Markt präsent. Durch den ständigen Umsatzrückgang<br />
der letzten Jahre in Italien hat sich das österreichische<br />
Unternehmen aus dem Markt südlich der Alpen zurückgezogen.<br />
Für Bernhard Schweitzer ist die Übernahme eine optimale<br />
Ergänzung zum eigenen Angebot und dem entsprechend sieht<br />
man für Südtirol und Italien eine positive Marktentwicklung.<br />
Die zweistelligen Zuwachsraten, die man im internationalen<br />
Geschäft erreichen konnte, sind in absehbarer Zeit auch für<br />
Südtirol und Italien realistisch. Das sind nicht nur für die<br />
Schweitzer-Gruppe höchst positive Aussichten.<br />
INFO<br />
Schweitzer Project AG<br />
Industriezone 7-9 | 39025 Naturns<br />
Tel. 0473 670 670 | info@schweitzerproject.com<br />
www.schweitzerproject.com<br />
Niederlassungen in Paris, Moskau, London, Hongkong und<br />
neuerdings auch in San Francisco. Gut 750 Mitarbeiter, 25<br />
Firmen, 14 Sprachen und weiter auf Expansionskurs. Das<br />
ist in kurzen Worten die Schweitzer Project AG mit dem<br />
Headquarter in Naturns.<br />
Der Ladenbauer mit den Wurzeln in Südtirol wächst<br />
stark. Seit 2010 wurden Umsatz und Mitarbeiter verdoppelt.<br />
Wo bitte ist die Krise möchte man fragen? Ganz so einfach<br />
wie sich das liest, war es nun auch wieder nicht. „Mit effizienter<br />
Strategie neue Märkte erschließen, Trends erkennen,<br />
sowie flexibel und kurzfristig auf Kundenwünsche eingehen.<br />
Damit haben wir die so genannten Krisenjahre nicht nur gut<br />
überstanden, sondern sogar für Expansion genutzt“, berichtet<br />
Christian Dempfle, seit vier Jahren COO der Schweitzer<br />
Gruppe. Ein Know-how zu bieten, das internationale<br />
Rolloutkunden wie H&M, C&A, Mango oder Benetton<br />
schätzen, ist eine permanente Herausforderung. Innovative,<br />
kundenbezogene Lösungen in vorgegebener Qualität und<br />
Funktionalität sind Voraussetzung. Dazu kommen eine meist<br />
aufwändige Logistik für termingerechte Lieferung und Montage.<br />
Das zusammen garantiert Kundenzufriedenheit und<br />
Folgeaufträge aus der ganzen Welt so nach dem Slogan: „Wo<br />
Schweitzer draufsteht, ist auch Schweitzer-Qualität drin.“<br />
Individuallösungen als Kerngeschäft<br />
Ein Beispiel dafür sind die neuen Benetton-Läden in<br />
Mailand oder in Verona. Die Modekette lanciert ein neues<br />
Ladenkonzept mit der Hardware aus Südtirol. In der Folge<br />
liefert Schweitzer die Ladeneinrichtung in eine Vielzahl von<br />
Benetton-Filialen, die nach und nach auf das neue Konzept<br />
umgestellt werden. Ähnlich ist die Situation bei den großen<br />
global agierenden Fashion Retailer. Bei diesen Gruppen<br />
wird das neue Ladenkonzept meist inhouse erstellt, die<br />
Einrichtung dafür liefert dann Schweitzer in der benötigten<br />
Stückzahl. Ein anderes Beispiel ist die neue Lebensmittelabteilung<br />
des Pariser Traditionskaufhauses Le Bon Marché. In<br />
diesem Fall kommen Konzept und Design von der Schweitzer<br />
Tochterfirma Interstore Design und umgesetzt wurde<br />
die Einrichtung von der Schweitzer Project AG.<br />
Etwa 750 Mitarbeiter, und täglich werden es mehr ...<br />
Weltweit zählt das Unternehmen etwa 750 Mitarbeiter. Im<br />
Stammhaus in Naturns sind es derzeit etwa 240 Beschäftigte.<br />
Hier laufen die Fäden zusammen, hier wird gesteuert<br />
und entwickelt. Da kann es schon sein, dass man bei Büros<br />
vorbeikommt, wo die Fenster verklebt sind und die Türen<br />
nur mit geheimem Zugangscode geöffnet werden können.<br />
Global wachsen in Krisenzeiten<br />
Ein kurzes Interview mit dem COO der Schweitzer Gruppe<br />
Christian Dempfle, seit vier Jahren im Team und neben<br />
Firmenchef Bernhard Schweitzer und Thomas Kohler auch<br />
Mitglied des dreiköpfigen Vorstandes.<br />
Radius: Man hat geradezu das Gefühl, für die Schweitzer<br />
Gruppe könnt „die Krise“ so weitergehen?<br />
Christian Dempfle: Wir haben vor etwa vier Jahren eine<br />
Strategie definiert, die sehr erfolgreich ist. Global wachsen<br />
war unser Ziel und das ist nur mit internationalen, agierenden<br />
Kunden möglich. Hierzu gehören Marken wie Mango,<br />
H&M, Victoria Secret, Nespresso, welche sehr erfolgreich<br />
sind und davon profitieren wir in diesen Zeiten.<br />
Radius: Global heißt natürlich auch in Amerika, einem für<br />
Europäer schwierigen Markt, Fuß fassen?<br />
C. Dempfle: Ja, das ist richtig; wir haben vor kurzem in San<br />
Francisco eine Niederlassung eröffnet. Voraussetzung war<br />
natürlich Mitarbeiter zu bekommen, die den Markt kennen.<br />
Dies sind sowohl auf einer Seite amerikanische Mitarbeiter<br />
aber auch Europäer, welche schon seit Jahren international<br />
tätig sind und somit ihre internationale Erfahrung beim<br />
Aufbau dieser neuen Niederlassung miteinbringen.<br />
Radius: Wir haben eingangs erwähnt, dass in der Gruppe 14<br />
Sprachen gesprochen werden. Wie kommunizieren Sie mit<br />
diesen, abgesehen von den verschiedenen Mentalitäten, die<br />
zu berücksichtigen sind.<br />
C. Dempfle: Im Management und mit den Führungskräften<br />
kommunizieren wir in Deutsch, Italienisch und Englisch.<br />
Eine, noch besser zwei dieser drei Sprache, neben seiner<br />
Muttersprache, sollten unsere Mitarbeiter sprechen. Für uns<br />
ist es wichtig, diese unterschiedlichsten Kulturen und Mentalitäten<br />
zu respektieren, um so zusammen mit unseren Mitarbeitern<br />
eine gemeinsame Unternehmenskultur zu schaffen.<br />
Nur auf diese Weise können wir gemeinsam interkulturell<br />
wachsen und zukünftig uns den globalen Herausforderungen<br />
stellen und bewältigen.<br />
Radius: Zurück nach Südtirol. Die Übernahme von Umdasch<br />
ist ein klares Signal an den heimischen Markt.<br />
C. Dempfle: Wir sind wie gesagt in den vergangenen Jahren<br />
dank globalen Erfolgen sehr stark gewachsen. Mit Umdasch<br />
konzentrieren wir uns auch wieder auf den Markt vor der<br />
Haustüre. Schweitzer hat in der Vergangenheit in Südtirol<br />
sehr schöne Objekte realisiert und daran können wir wieder<br />
anschließen – global and local.