15.01.2018 Aufrufe

FernUni Perspektive | Ausgabe Winter 2017

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Lehre<br />

<strong>FernUni</strong> <strong>Perspektive</strong> Seite 11<br />

StudiConsulting<br />

Wissen aus der Unternehmenspraxis<br />

Studierende, Lehrstuhlvertreter und Unternehmer folgten der Präsentation der Ergebnisse (li.) und diskutierten rege darüber (re.). (Foto: <strong>FernUni</strong>versität)<br />

Dieses Wissen vermittelt kein Buch:<br />

Sieben Studierende aus unterschiedlichen<br />

Fakultäten der <strong>FernUni</strong>versität<br />

in Hagen befassten sich fünf Tage<br />

lang intensiv mit realen Problemen<br />

eines Unternehmens. Am Ende hatten<br />

sie konkrete Lösungsmöglichkeiten<br />

erarbeitet, sie in einem Bericht<br />

zusammengefasst, den Unternehmensgeschäftsführern<br />

präsentiert<br />

und mit ihnen diskutiert.<br />

Stressig, aber erkenntnisreich<br />

„Es war stressig, aber sehr erkenntnisreich<br />

durch die Verknüpfung von<br />

Theorie und Praxis“, fasste Daniel<br />

von der Ley zusammen, der als Versicherungskaufmann<br />

Wirtschaftswissenschaft<br />

in Hagen studiert. Als Psychologe<br />

hat sich wiederum Nikolai<br />

Zinke in die Fragestellungen eingebracht:<br />

„Spannend ist gerade, dass<br />

wir alle unterschiedliche <strong>Perspektive</strong>n<br />

durch unsere Berufe hatten<br />

– technische, psychologische, betriebswirtschaftliche<br />

– und kooperiert<br />

haben.“<br />

StudiConsulting heißt das Projekt<br />

des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftliche<br />

Steuerlehre von Prof. Dr.<br />

Stephan Meyering, in dem sich die<br />

Studierenden in diesem Jahr mit<br />

dem Unternehmen Risse + Wilke<br />

Kaltband aus Iserlohn-Letmathe befassten.<br />

Das mittelständische Familienunternehmen,<br />

das international<br />

agiert, produziert<br />

unter anderem für<br />

den Fahrzeug- und<br />

Maschinenbau, die<br />

Werkzeug- und die<br />

Möbelindustrie.<br />

Von den beiden Geschäftsführern<br />

gab es viel Lob für die Studierenden.<br />

„Es ist enorm, in welch kurzer<br />

Zeit Sie sich in eine derartige Komplexität<br />

eingearbeitet haben“, sagte<br />

Dr. Kai Wilke am Ende der Ergebnispräsentation.<br />

60 Seiten mit Analyse<br />

und Empfehlungen sowie konkreten<br />

Tools hielten Wilke und sein Kollege<br />

Jörg Lohölter in den Händen. Auch<br />

Lohölter war beeindruckt: „Der Blick<br />

von außen ist oft hilfreich. Das hat<br />

sich auch hier gezeigt.“<br />

„Es war stressig, aber sehr erkenntnisreich durch die<br />

Verknüpfung von Theorie und Praxis.“<br />

Konzernrechnungslegung<br />

und Digitalisierung<br />

Neben einer Konzernrechnungslegung,<br />

die für das über die Jahre gewachsene<br />

Unternehmen zu Steuerungszwecken<br />

unumgänglich wird,<br />

beschäftigten sich die studentischen<br />

Consultants damit, wie die Organisation<br />

durch Digitalisierung optimiert<br />

werden kann. „Unsere Systeme<br />

sprechen sozusagen alle eine<br />

verschiedene Sprache, wir brauchen<br />

eine Vereinheitlichung“, skizzierte<br />

Jörg Lohölter eine Anforderung. Die<br />

Studierenden beschrieben Digitalisierungsoptionen<br />

und führten bereits<br />

erprobte Anwendungsbeispiele<br />

und Softwarelösungen im Sinne<br />

einer „Best Practice“ auf.<br />

„Ich bin sicher, dass wir einen wertvollen<br />

Nutzen daraus ziehen“, so<br />

Kai Wilke abschließend. „Ich muss<br />

gestehen, dass wir<br />

dem Projekt nicht<br />

sofort vorbehaltlos<br />

zugestimmt<br />

haben. Aber im<br />

Nachhinein stelle<br />

ich fest, dass wir einen relativ geringen<br />

Aufwand damit hatten.“<br />

Daniel von der Ley, Student<br />

Wertschätzung durch<br />

Hochschulleitung<br />

Dazu trägt auch die reibungslose<br />

Organisation und inhaltliche Begleitung<br />

durch den Lehrstuhl selbst bei.<br />

Prof. Meyering stellte die besondere<br />

Motivation der Teilnehmer heraus:<br />

„An dieser Veranstaltung muss niemand<br />

teilnehmen – ganz im Gegenteil:<br />

Es gibt keinen direkten Nutzen<br />

für den Studienfortschritt. Die Teilnehmenden<br />

müssen An- und Abreise<br />

sowie ihre Unterbringung selbst<br />

tragen. Mal ganz abgesehen von<br />

der Zeit, die sie in das Projekt investieren.<br />

Ich ziehe daher meinen<br />

Hut vor ihnen.“ Er ist daher besonders<br />

dankbar dafür, dass die Veranstaltung<br />

Wertschätzung durch die<br />

Hochschulleitung erfahren hat.<br />

Auch Rektorin Prof. Dr. Ada Pellert<br />

ist von StudiConsulting überzeugt:<br />

„Es ist eine wertvolle Erfahrung in<br />

der Praxis zu erleben, was etwa Konzernrechnungslegung<br />

heißt.“ Das<br />

hatte Pellert den studentischen Consultants<br />

mit die Woche gegeben. Im<br />

Nachhinein stimmten alle zu. aw<br />

Bioethik-Sommerschule<br />

„Eine Fülle neuer <strong>Perspektive</strong>n“ am Schwarzen Meer<br />

Philosophische Forschung findet<br />

nicht nur in der Bibliothek statt –<br />

sie ist auch „mit Meerblick“ fruchtbar:<br />

Das Lehrgebiet „Praktische Philosophie<br />

– Ethik, Recht, Ökonomie“<br />

von Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann<br />

der <strong>FernUni</strong>versität in Hagen<br />

hat eine siebentägige internationale<br />

Sommerschule innerhalb der Reihe<br />

„Bioethics in Context“ angeboten.<br />

Veranstaltungsort war das<br />

Gästehaus der Sofioter Universität<br />

St. Kliment Ohridski in Kiten, direkt<br />

am Schwarzen Meer. Von der Fern-<br />

Universität kamen fünf Studierende<br />

nach Bulgarien, um bei den Vorträgen,<br />

Seminaren und Workshops<br />

rund um das Thema „Philosophy<br />

and Life Sciences in Dialogue. Theoretical<br />

and Practical Questions“ mitzumachen.<br />

„Die Teilnahme war ein<br />

Highlight meines bisherigen Studiums<br />

der Philosophie an der <strong>FernUni</strong>versität“,<br />

blickt Tobias Bauer zurück.<br />

„Mir haben sich eine Fülle neuer <strong>Perspektive</strong>n<br />

für mein weiteres Studium<br />

eröffnet.“<br />

Das Treffen war bereits das vierte in<br />

Folge und wurde gemeinsam mit der<br />

Philosophischen Fakultät der Universität<br />

St. Kliment Ohridski veranstaltet.<br />

Zusätzliche Kooperationspartner<br />

waren die Universitäten von Zagreb,<br />

Thessaloniki, Kreta und Linz<br />

sowie die Akademie für Politische<br />

Bildung in Tutzing. Die Organisation<br />

übernahm Prof. Dr. Thomas S. Hoffmann<br />

zusammen mit Prof. Dr. Valentina<br />

Kaneva von der Universität<br />

Sofia. Auch Dr. Marcus Knaup, Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter von Prof.<br />

Hoffmann , reiste als Dozent mit.<br />

Inhaltlich deckte die Sommerschule<br />

ein breites Spektrum ab. „Diskutiert<br />

wurde sowohl über aktuelle<br />

Herausforderungen der Bioethik als<br />

auch über normative Aspekte“, erklärt<br />

Prof. Kaneva. „Zudem wurden<br />

verschiedene gesellschaftlich-kulturelle<br />

Fragen in südosteuropäischen<br />

Ländern beleuchtet.“ Viele Teilnehmende<br />

nutzten zudem die Chance,<br />

Die Teilnehmenden der Sommerschule <strong>2017</strong> (Foto: privat)<br />

dem internationalen Publikum ihre<br />

Abschlussarbeiten und Promotionsprojekte<br />

vorzustellen.<br />

Bewerbungen für die nächste Summer<br />

School vom 17. bis 24. Juni<br />

2018 zu „Life, Living Bodies, and<br />

the Genes. Bioethical Reflections on<br />

New Genetic Knowledge“ in Tutzing<br />

sind bis zum 15. März 2018<br />

möglich.<br />

br<br />

www.fernuni-hagen.de/bioethik/

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!