FernUni Perspektive | Ausgabe Winter 2017
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Lehre<br />
Seite 12<br />
<strong>FernUni</strong> <strong>Perspektive</strong><br />
Präsenz-Lehrveranstaltung<br />
Eine „historische“ Woche mit vielen Gesprächen<br />
Geschichte zieht an: 143 Teilnehmende<br />
besuchten die 7. Geschichtswoche<br />
des Historischen Instituts der<br />
<strong>FernUni</strong>versität in Hagen. Die im<br />
zweijährigen Turnus stattfindende<br />
Präsenz-Lehrveranstaltung richtet<br />
sich an alle Studiengänge mit geschichtswissenschaftlichem<br />
Anteil.<br />
Fünf Tage lang nahmen Studierende<br />
an Vorträgen, Podiumsdiskussionen<br />
und Sitzungen rund um den<br />
Themenkomplex „Reformationen,<br />
Revolutionen, Renaissancen“ teil.<br />
Neben wissenschaftlichen Inhalten<br />
spielte auch das Kennenlernen eine<br />
große Rolle: Einerseits begrüßte das<br />
Historische Institut alle Erstsemester<br />
herzlich in ihren neuen Studiengängen.<br />
Andererseits hatten die<br />
Teilnehmenden reichlich Gelegenheit<br />
zum Austausch. Interessante<br />
Gespräche gab es nicht nur mit anderen<br />
Studierenden, sondern ebenso<br />
mit den Lehrkräften, die im Rahmen<br />
der Geschichtswoche Sprechstunden<br />
anboten. Einen besonderen<br />
Akzent setzte ein Gastvortrag<br />
von Prof. Dr. Martin Aust von der<br />
Die Studierenden nahmen an Vorträgen, Diskussionen, Sitzungen und der Institutsfeier teil. (Foto: <strong>FernUni</strong>versität)<br />
Universität Bonn über die Russische<br />
Revolution 1917.<br />
Institutsfeier ein Höhepunkt<br />
Ein weiterer Höhepunkt war die Institutsfeier<br />
des Historischen Instituts<br />
mit Ehrungen von Absolventinnen<br />
und Absolventen der letzten<br />
zwei Jahre. Institutsdirektor Prof. Dr.<br />
Wolfgang Kruse bat 27 Alumnae<br />
und Alumni auf die Bühne. Prof.<br />
Dr. Felicitas Schmieder (Lehrgebiet<br />
Geschichte und Gegenwart Alteuropas)<br />
gratulierte allen im Namen<br />
des Instituts.<br />
Prof. Kruse hob die hohe Zahl von<br />
Abschlüssen mit geschichtswissenschaftlichem<br />
Schwerpunkt hervor:<br />
„In den vergangenen zwei Jahren<br />
haben 89 Studierende ihren Bachelor<br />
erlangt, ferner zählen wir<br />
41 Masterabschlüsse im Studiengang<br />
Europäische Moderne. Dazu<br />
kamen noch zwei Masterarbeiten<br />
im politikwissenschaftlichen Studiengang<br />
Governance.“<br />
Novum war, dass die beste Bachelor-<br />
und die beste Masterarbeit von<br />
den Betreuenden vorgestellt wurden.<br />
Nicole Ressing und Thobias<br />
Bergmann wurden hierfür mit dem<br />
„Hagener Geschichtspreis“ ausgezeichnet.<br />
Geschichte macht süchtig<br />
Gerade von Menschen, die bereits<br />
mitten im Leben stehen, wird das<br />
Fernstudium als besondere Chance<br />
wahrgenommen. So findet zum<br />
Beispiel Annika Fink, die voll berufstätig<br />
ist und drei Kinder hat: „Das<br />
Angebot des Teilzeitstudiums war<br />
für mich ein großer Vorteil!“ Die<br />
50-Jährige hat jüngst ihren Bachelor<br />
im Fach Kulturwissenschaften<br />
absolviert. Die Sogwirkung historischer<br />
Themen entdeckte sie erst<br />
mit der Zeit: „Ursprünglich lag mein<br />
Fokus auf Literatur. Ich habe allerdings<br />
im Laufe des Studiums gemerkt,<br />
dass mir Geschichte thematisch<br />
noch besser gefällt.“ Nun<br />
schließt die Bochumerin direkt den<br />
neuen Masterstudiengang „Geschichte<br />
Europas – Epochen, Umbrüche,<br />
Verflechtungen“ an – wieder<br />
in Teilzeit.<br />
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Soziologietage<br />
Bühne frei für die Wissenschaft<br />
Einen Blick hinter die Kulissen zu gewähren<br />
– mit diesem Anspruch hatten<br />
die Wissenschaftlerinnen und<br />
Wissenschaftler des Mittelbaus aus<br />
dem Institut für Soziologie die Hagener<br />
Soziologietage organisiert.<br />
Das Ergebnis: Sie rückten die Wissenschaft<br />
an der <strong>FernUni</strong>versität in<br />
Hagen ins Rampenlicht!<br />
Es war Soziologie zum Anfassen,<br />
Hören und Sehen: mit Lunch Lectures<br />
und Live-Vorlesungen,<br />
Campus-<br />
Rallye, Seminaren<br />
und Exkursionen<br />
zu soziologischen<br />
„Hotspots“ in Hagen.<br />
„Wir wollten ein umfassendes<br />
Bild davon vermitteln, was wir<br />
an der <strong>FernUni</strong> tun, wie wir es tun<br />
– und das rückkoppelnd“, fasst Dr.<br />
Karolin Kappler aus dem Lehrgebiet<br />
Soziologische Gegenwartsdiagnosen<br />
der <strong>FernUni</strong>versität zusammen.<br />
„Wir wollen ein umfassendes Bild davon vermitteln,<br />
was wir an der <strong>FernUni</strong> tun und wie wir es tun.“<br />
Kalorienzählen in der Mensa<br />
Zwischen Vorlesungen und Workshops<br />
waren Studierende grüppchenweise<br />
auf dem Campus unterwegs,<br />
um an thematisch passenden<br />
Stationen Einblick in die einzelnen<br />
Lehrgebiete und Forschungsprojekte<br />
zu nehmen. In der Mensa etwa<br />
sprachen Kappler und ihr Kollege<br />
Eryk Noji übers „Kalorienzählen“,<br />
also das Vermessen von Essen,<br />
durch bestimmte Personengruppen<br />
wie Bodybuilder und Boxer. Der Titel<br />
des zugehörigen Projekts lautet<br />
...und Studierende über das Forschungsprojekt zur Selbstvermessung.<br />
(Foto: <strong>FernUni</strong>versität)<br />
Dr. Karolin Kappler, Wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
„Taxonomien des Selbst. Zur Genese<br />
und Verbreitung kalkulativer<br />
Praktiken der Selbstinspektion“.<br />
Im MiniCampus führte die Wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin Annemaria<br />
Köhler in die Soziologie familialer<br />
Lebensformen, Netzwerke und Gemeinschaften<br />
ein, im Verwaltungsgebäude<br />
sprach Prof. Dr. Sylvia Wilz<br />
über organisationssoziologische<br />
Fragestellungen aus dem Projekt:<br />
„,Machen' und<br />
,Jagen'? Praktiken<br />
der Personalauswahl<br />
in Organisationen".<br />
Im Aufnahmestudio des Zentrums<br />
für Medien und IT der <strong>FernUni</strong>versität<br />
erwartete die Studierenden Dr.<br />
Jasper Böing, der den Blick hinter<br />
die Kulissen der technischen Medienproduktion<br />
via Videobotschaft<br />
praxissoziologisch einordnete.<br />
Auf den Spuren der Neuen Deutschen<br />
Welle, deren Geschichte unter<br />
anderem in Hagen geschrieben<br />
und an der <strong>FernUni</strong>versität erforscht<br />
wird, pilgerten Interessierte<br />
durch den Stadtteil Wehringhausen.<br />
Begleitet vom entsprechenden<br />
Soundtrack ging es vorbei an<br />
der ehemaligen Wohngemeinschaft<br />
aus der Kunst- und Musikszene,<br />
dem Extrabreit-Büro sowie<br />
an der Grundschule von Nena. Die<br />
Tour endete vor dem politischem<br />
Buchladen Quadrux. Willkommen<br />
Soziologie vor Ort: In der Mensa diskutierten Lehrende... (Foto: <strong>FernUni</strong>versität)<br />
im Lehrgebiet Soziologie I! „Wir<br />
wollten die praxissoziologische <strong>Perspektive</strong><br />
im urbanen Raum aufzeigen.<br />
Der Stadtteil Wehringhausen<br />
gilt als kultureller und politaktivistischer<br />
Schmelztiegel“, beschreibt<br />
Sarah Rempe.<br />
Im Supermarkt Exkursion<br />
in den Alltag<br />
Eine Einkaufserfahrung unter „interaktionstheoretischen<br />
Begrifflichkeiten“<br />
machten Teilnehmende in<br />
einem Supermarkt nahe dem Campus.<br />
Sie beobachteten Phänomene<br />
aus dem Alltag und reflektierten<br />
sie anschließend kurz in einem<br />
Seminar. „Alles aber sehr niedrigschwellig<br />
und im Stile eines ‚Infotainments‘“,<br />
so Dr. Richard Bettmann,<br />
der den Ausflug in die Praxis<br />
geleitet hat.<br />
Am Rande nutzten die Studierenden<br />
die Soziologietage auch für den<br />
Austausch untereinander. „Der ist<br />
ja sonst nicht so selbstverständlich.<br />
Außerdem kommt man gut mit den<br />
Profs ins Gespräch“, sagt Alexandra<br />
Hahn, die parallel zum Job Soziologie<br />
„aus Eigeninteresse“ studiert.<br />
Neben ihr sitzt Burkhard Demming,<br />
der im Master Soziologie eingeschrieben<br />
ist. Von Haus aus ist Demming<br />
Mathematiker, hat 20 Jahre<br />
freiberuflich als Informatiker gearbeitet<br />
und stieß irgendwann auf<br />
die Soziologie an der <strong>FernUni</strong>. Er<br />
blieb hängen. „Inzwischen arbeite<br />
ich als Finanzdienstleister, da kann<br />
ich soziologische Erkenntnisse gut<br />
gebrauchen“, meint er – sicherlich<br />
auch die aus den 2. Hagener Soziologietage.<br />
aw