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ISARFUNK TAXIZENTRALE<br />
DIGITALISIERUNG<br />
ODER DEMONTAGE?<br />
Die Digitalisierung der <strong>Taxi</strong>branche hat begonnen, es liegt an den<br />
Akteuren der Branche, den Uber-Klonen die Stirn zu bieten.<br />
Plattform-Index 15<br />
Im Vergleich mit Dow Jones,<br />
Nasdaq Composite und Dax 30<br />
seit Kalenderwoche 29/16<br />
Internetkonzerne,<br />
die eine Plattform<br />
bilden, hängen im<br />
Börsenwert andere<br />
Konzerne ab.<br />
Das Signal in <strong>München</strong> war deutlich.<br />
Gut 1400 Taxler behinderten einen<br />
Nachmittag lang den Verkehr in der<br />
Innenstadt. Bleibt zu hoffen, dass die Entscheider<br />
im KVR, im Bayrischen Verkehrsministerium<br />
und vielleicht sogar ein<br />
Bundesverkehrsminister dem <strong>Taxi</strong>, dieser<br />
scheinbar vergessenen Ecke des ÖPNV, doch<br />
etwas mehr Aufmerksamkeit schenken.<br />
„<strong>Taxi</strong>s müssen besser sein als die Konkurrenz“,<br />
so lautete der Kommentar in der<br />
„Süddeutschen Zeitung“. Das ist ein<br />
Gedanke, den sicher viele Leser und Fahrgäste<br />
teilen – und auch der aktive <strong>Taxi</strong>unternehmer,<br />
der sich nicht so leicht<br />
unterkriegen lässt. Doch reicht das aus?<br />
Der Unternehmensberater auf dem<br />
Rücksitz des <strong>Taxi</strong>s mag über die Lockerung<br />
der Gesetze die Schultern zucken, die Politik<br />
sollte dies nicht tun. „Die Sicherstellung<br />
einer ausreichenden Bedienung der Bevölkerung<br />
mit Verkehrsleistungen im öffentlichen<br />
Personennahverkehr ist eine<br />
Aufgabe der Daseinsvorsorge“, heißt es im<br />
Gesetz zur Regionalisierung des öffentlichen<br />
Personennahverkehrs.<br />
SPIELBALL DER GLOBALEN<br />
KONZERNE<br />
<strong>Taxi</strong> ist Teil des ÖPNV, deshalb ist die Politik<br />
hier mehr gefordert als in anderen Wirtschaftsbereichen.<br />
Die Republik, ihre<br />
Landkreise und Städte haben bei der<br />
Gestaltung der Mobilität der Bevölkerung<br />
eine aktive Rolle zu spielen. Es wird Zeit,<br />
dass sie es tun und sich nicht weiter zum<br />
Spielball globaler Konzerne machen lassen.<br />
„In der <strong>Taxi</strong>branche tummeln sich<br />
inzwischen einige branchenfremde App-<br />
Anbieter. Uber ist nur Teil des Problems,<br />
und in Bezug auf die gesamte Wirtschaft<br />
sehen wir überall plötzlich Internet-Startups<br />
und IT-Firmen, welche die alteingesessene<br />
Branche aus dem Tritt bringen<br />
wollen“, erklärt Christian Hess, Geschäftsführer<br />
der IsarFunk GmbH & Co. KG.<br />
Natürlich geht es nicht um mehr Regulierung<br />
und Verhinderung, denn die Rahmenbedingungen<br />
werden tatsächlich<br />
immer mehr durch globale Entwicklungen<br />
gesetzt. „Plattformwirtschaft“ lautet derzeit<br />
das neue Schlagwort, das Investoren und<br />
Börsenspekulanten weltweit elektrisiert.<br />
Uber will die weltweite Plattform für Mobilität<br />
definieren. Amazon diktiert zunehmend<br />
die Bedingungen im Einzelhandel.<br />
Airbnb will die Vormacht der Hotels und<br />
Pensionen im Tourismus brechen. Google<br />
stellt das Anzeigengeschäft erfolgreich auf<br />
den Kopf. Google und Apple sind die Torwächter<br />
im mobilen Markt.<br />
PLATTFORM-INDEX<br />
MIT 53 % KURSPLUS<br />
Der Wirtschaftsjournalist Holger Schmidt<br />
hat vor anderthalb Jahren einen Plattform-<br />
22<br />
DEZEMBER / <strong>2017</strong> TAXI