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Stahlreport 2017.07

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72. Jahrgang | Juli/August 2017<br />

STAHLREPORT<br />

Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />

7/8|17<br />

Läuft rund – die deutsche Stahlkonjunktur


Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Dipl.-Ing. Jochen Adams<br />

Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />

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Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

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Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

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Dipl.-Ing. Jochen Adams<br />

Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />

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Läuft rund –<br />

die deutsche Stahlkonjunktur<br />

EDITORIAL<br />

INHALT<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

nicht nur die Seilbahn auf der IGA in Berlin<br />

(S. 64f) – auch die deutsche Stahlkonjunktur läuft<br />

rund. Die wichtigsten stahlverarbeitenden Industriezweige<br />

sind gut beschäftigt. Allen voran die<br />

Bauwirtschaft freut sich über Auftragseingänge, wie<br />

sie seit den Jahren der deutschen Wiedervereinigung<br />

nicht mehr erlebt wurden. Hiervon profitiert auch die Stahldistribution.<br />

Dass dies auch, zugegebenermaßen in etwas geringerem Maße,<br />

schon im Jahr 2016 der Fall gewesen ist, verdeutlicht die Analyse des<br />

Lagerabsatzes samt Abnehmergruppen, die wir alljährlich im Sommer<br />

für Sie aufbereiten (S. 32ff). Auch in diesem Jahr ist die Mengenentwicklung<br />

bei den meisten Produkten bisher positiv verlaufen. Dies<br />

zeigen die neuesten Zahlen aus dem Bereich Research (S. 44f).<br />

Auch die Resultate des 19. Jahrgangs des in Kooperation mit WGM<br />

und VDM durchgeführten BDS- Fernstudiums waren größtenteils sehr<br />

ordentlich. Die Ergebnisse der Abschlussprüfungen in Karlsruhe zeigten,<br />

dass sich dieses meist dreijährige Engagement zusätzlich zu den<br />

beruflichen und vielleicht auch privaten Belastungen lohnt. Besonders<br />

erfreulich waren einige Leistungen von Studierenden, die sich<br />

im Laufe des Studiums nicht immer leichtgetan haben, auf der Zielgeraden<br />

dann aber zu Hochform auflaufen konnten. Weiterhin in Topform<br />

präsentiert sich das verbandliche Studienangebot selbst. 29 neue<br />

und motivierte Studenten konnten Anfang Juli zum Auftaktseminar<br />

in Soltau begrüßt werden. Ab diesem Jahrgang ändert sich im Studienablauf<br />

einiges. Das Angebot ist nun digital (S. 52f).<br />

Große Ereignisse werfen bekanntlich ihre Schatten voraus. Und<br />

das ist selbstverständlich auch beim Stahlhandelstag, der Ende<br />

September in Darmstadt stattfinden wird, der Fall. Im Vorfeld dieses<br />

Branchenevents hat der <strong>Stahlreport</strong> ein Interview mit einem der<br />

Referenten der Veranstaltung, Dr. Heinz-Jürgen Büchner, geführt.<br />

Schwerpunkt ist auch hier die robuste Stahlkonjunktur. Es werden<br />

aber auch Risikofaktoren wie die unberechenbare Politik des US-Präsidenten<br />

Trump und die noch unklaren Folgen des Brexit angeschnitten.<br />

Diese und viele Themen mehr werden am 28. September diskutiert.<br />

Bisher haben sich schon über 200 Gäste angemeldet, unter<br />

ihnen selbstverständlich auch Herr Jürgen Almert, langjähriger BDS-<br />

Gebietsvorstand Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland sowie Darmstädter<br />

Stahlhändler, der dem <strong>Stahlreport</strong> dankenswerter Weise für<br />

eine Homestory zur Verfügung gestanden hat (S. 8ff).<br />

Wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre und verbleiben mit<br />

sommerlichen Grüßen<br />

Jörg Feger<br />

BDS-Bereichsleiter Research<br />

PERSÖNLICHES<br />

4 Kurznachrichten<br />

STAHLHANDEL<br />

6 Handelshof Bitterfeld – näher am Kunden<br />

8 Hofmann-Rieg – Klassiker zwischen Rhein und Main<br />

12 Schmobi – Stahl-Service-Center investiert in Bandsäge<br />

STAHLVERARBEITUNG<br />

14 Der Stahlbau im BIM-Prozess<br />

STAHLPRODUKTION<br />

16 Vallourec Deutschland –<br />

neues Schrägwalzwerk eingeweiht<br />

ANARBEITUNG & LOGISTIK<br />

18 Behringer Hausmesse – Sägen, Trends und Technik<br />

20 Remmert – Herausforderung Blechbearbeitung<br />

MESSEN UND MÄRKTE<br />

22 Schwerpunkt: Vorschau auf die EMO<br />

Was Kasto in Hannover zeigt, Elektromobilität und<br />

Industrie 4.0, Wälzschälen<br />

26 Schwerpunkt: Konjunktur, u.a.<br />

Gute Aussichten für die Stahlnachfrage<br />

Interview mit IKB-Experte Dr. Heinz-Jürgen Büchner<br />

BDS<br />

32 Research: Abnehmergruppenanalyse 2016<br />

44 Research: Absatzzahlen im Frühjahr 2017<br />

46 Kommunikation: Vorschau auf den<br />

Stahlhandelstag 2017<br />

48 Berufsbildung: u.a. BDS-Fernstudium –<br />

Abschlussprüfung und neuer Jahrgang<br />

56 Recht: Antidumpingzölle<br />

VERBÄNDE & POLITIK<br />

58 Schwerpunkt: Bauwirtschaft<br />

LIFESTEEL<br />

64 Masse statt Klasse – Stahl auf der Internationalen<br />

Gartenausstellung<br />

66 Monströse Maschinen – die größten Bagger<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17<br />

3


Persönliches<br />

Kurznachrichten<br />

Foto: Nordwest<br />

Foto: thyssenkrupp<br />

Annick vom Kolke<br />

ist Mitglied der Geschäftsführung der G. Elsinghorst<br />

Stahl und Technik GmbH in Bocholt und<br />

begleitete jetzt 20 Auszubildende dieses Nordwest-Mitglieds<br />

in die neue Zentrale dieser Verbundgruppe<br />

in Dortmund. In Vorträgen erhielten<br />

sie einen Einblick in die Arbeit des Einkaufsverbandes<br />

– z.B. im Geschäftsfeld Stahl. Zusätzlich<br />

dazu führten Nordwest-Auszubildende durch<br />

den neuen, interaktiven Showroom (Foto) und<br />

stellten die Bereiche Stahl, Werkstatt-, Industriebedarf<br />

sowie Arbeitsschutz vor – Schwerpunkte<br />

von Elsinghorst. „Verstehen sollten sie, dass ein<br />

hochaktiver Verband, Themen wie beispielsweise<br />

die Digitalisierung oder Optimierung der<br />

Logistik leichter vorwärtstreiben kann, als ein<br />

einzelnes Unternehmen. Ich war sehr begeistert<br />

von der Aufmerksamkeit, die Nordwest unseren<br />

Azubis zuteilwerden ließ. Es war ein gut durchdachtes<br />

Programm, so dass alle erwähnten<br />

Punkte erklärt wurden.“ So Annick vom Kolke<br />

zum Schluss.<br />

Andrea Nahles<br />

hat den Besuch der Arbeitsminister der G20-<br />

Staaten bei thyssenkrupp im Mai in Andernach<br />

dazu genutzt, die Duale Berufsausbildung zu<br />

loben. Sie genieße weltweit einen ausgezeichneten<br />

Ruf, sagte die Bundesarbeitsministerin. „Sie<br />

bietet jungen Leuten einen optimalen Start in<br />

den Beruf, indem sie Theorie und Praxis direkt<br />

zusammenbringt. Sie ist ein festes Fundament,<br />

auf das man ein erfolgreiches Arbeitsleben aufbauen<br />

kann. Das ist gerade vor dem Hintergrund<br />

des steigenden Fachkräftebedarfs wichtig. Aber<br />

auch, wenn es darum geht, Migrantinnen und<br />

Migranten Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu<br />

eröffnen“, so Andrea Nahles (r.). Die Arbeitsmi-<br />

nister der G20-Staaten waren im Vorfeld des<br />

G20-Gipfels im Juli in Hamburg zu Rasselstein<br />

nach Andernach gekommen, an den weltweit<br />

größten Produktionsstandort für Verpackungsstahl.<br />

In den letzten Jahren waren Fragen der<br />

Berufsbildung zunehmend in den Fokus der 20<br />

wichtigsten Industrieländer gerückt.<br />

Dieter Babiel<br />

tritt spätestens zum 1.11.17 die Nachfolge von<br />

Michael Knipper an, der – nach über 21 Jahren<br />

als Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes<br />

der Deutschen Bauindustrie – in den Ruhestand<br />

tritt. Das Präsidium des Hauptverbandes hatte<br />

den gebürtigen Flensburger, Jahrgang 1960, im<br />

Juni in Berlin im Rahmen des dortigen Branchentreffens<br />

(vgl. Schwerpunkt in diesem Heft) als<br />

neuen Hauptgeschäftsführer ernannt. Dieter<br />

Babiel hatte nach Abschluss des Studiums in<br />

Erziehungswissenschaften erste berufliche<br />

Erfahrungen als Leiter Personalentwicklung und<br />

Geschäftsführer eines Schulungszentrums bei<br />

einer Versicherung in München gesammelt. Von<br />

1992 bis 2001 arbeitete er als Leiter Personalentwicklung<br />

der Würth-Gruppe. Seit 2001 war<br />

Babiel in verschiedenen Funktionen für Saint-<br />

Gobain tätig. Der neue Hauptgeschäftsführer<br />

gehört zu den Gründern der Initiative „Deutschland<br />

Baut!“, deren Ziel es ist, Image und Attraktivität<br />

der Bauwirtschaft nachhaltig zu steigern.<br />

Volker Seitz<br />

hat in diesem Frühjahr die Position des Leiters<br />

Marketing D-A-CH (Deutschland, Österreich,<br />

Schweiz) bei Linde Material Handling übernommen.<br />

In dieser Rolle steuert er Marketing, Produktmanagement<br />

und die Linde-Akademie, das<br />

nationale Schulungszentrum des Flurförderzeugherstellers<br />

und logistischen Lösungsanbieters.<br />

Seitz berichtet an<br />

Marc Wehner, den<br />

General Manager<br />

Sales Central Europe.<br />

Seitz ist gleichzeitig<br />

neuer Turnierdirektor<br />

des über die Branchengrenzen<br />

hinaus<br />

bekannten Stapler-<br />

Cups mit seinen nationalen<br />

und internationalen<br />

Meisterschaften für Staplerfahrer und<br />

Staplerfahrerinnen. Seit über 20 Jahren ist Volker<br />

Seitz in der Nutzfahrzeug- und Logistikbranche<br />

tätig. Der musikbegeisterte ehemalige Leistungssportler<br />

und diplomierte Ingenieur der<br />

Luft- und Raumfahrttechnik übernimmt die<br />

Funktion von Emil Schneider, der sich Ende<br />

Foto: Linde<br />

2016 nach über drei Jahrzehnten prägendem<br />

Tun für Linde Material Handling in den Ruhestand<br />

verabschiedet hatte.<br />

Reke Salievski<br />

ist Geschäftsführer von STILL Danmark A/S und<br />

in diesen Monaten Axel Heiberg besonders<br />

dankbar, der im Mai 1957 – also vor 60 Jahren –<br />

mit der Gründung der Axel Heiberg Aktiengesellschaft<br />

den Grundstein für den Erfolg von Still in<br />

Dänemark gelegt hatte. „Wir sorgen für ein reibungsloses<br />

Zusammenspiel von Gabelstaplern<br />

und Lagertechnik, Software, Dienstleistungen<br />

und Service“, bringt Salievski das heutige Leistungsspektrum<br />

der Landesgesellschaft mit Sitz<br />

in der Hafenstadt Kolding auf den Punkt – nach<br />

mehreren Umfirmierungen, Umzügen sowie<br />

einer etablierten Zusammenarbeit mit den<br />

schwedischen Kollegen. „Unser Konzept der<br />

Zusammenarbeit beider Länder ist in unserer<br />

Branche einzigartig. Unsere Kunden genießen<br />

den großen Vorteil, dass sie überall die gleiche<br />

Qualität und den gleichen Kundenservice<br />

bekommen – ganz egal, wo in den beiden Ländern<br />

sie sich befinden“, so Salievski.<br />

Thomas Groß<br />

ist designierter Vorsitzender der Bundesfachabteilung<br />

(BFA) Wasserbau, die zur Beschleunigung<br />

von Planungs- und<br />

Genehmigungsverfahren<br />

im Wasserstraßenbereich<br />

beitragen und<br />

der Kommentierung<br />

von neuen technischen<br />

und umweltrechtlichen<br />

Vorschriften sowie der<br />

Foto: Hauptverband der deutschen Bauindustrie<br />

Nachwuchsgewinnung<br />

dienen soll. (Vgl.<br />

Bericht im Bau-<br />

Schwerpunkt dieses Heftes) Der Diplom-Ingenieur<br />

und Geschäftsführer der Huelskens Wasserbau<br />

GmbH & Co. KG, Wesel, wurde in Berlin für<br />

dieses Amt vorgeschlagen – von der Mitgliederversammlung<br />

des Hauptverbandes der Deutschen<br />

Bauindustrie. Die konstituierende Sitzung<br />

der neuen BFA ist für den 18.9.17 geplant.<br />

Holger Bingmann<br />

soll am 26.9.17 neuer BGA-Präsident werden.<br />

Das Präsidium des Bundesverbandes Großhandel,<br />

Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) hatte<br />

den Medienunternehmer auf Vorschlag von Präsident<br />

Anton F. Börner im Juni einstimmig für die<br />

Wahl nominiert. Börner selbst steht nach 2017<br />

an der Verbandsspitze nicht mehr zur Verfü-<br />

4 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


gung. Holger Bingmann ist Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der MELO-Group in München mit<br />

Niederlassungen u.a. in Berlin, New York und<br />

Dubai. Ehrenamtlich ist er seit 2015 Vizepräsident<br />

des BGA-Landesverbandes Bayern und seit<br />

2016 Mitglied des BGA-Präsidiums. Der 1961 in<br />

Stuttgart geborene, promovierte Diplom-Kaufmann<br />

ist verheiratet und hat vier Kinder. Nach<br />

beruflichen Stationen bei der Daimler Benz AG<br />

und als Geschäftsführender Gesellschafter bei<br />

der Süddeutschen Zeitungszentrale hatte er<br />

2001 die Geschäftsführung der MELO-Group<br />

übernommen. Das besondere Interesse Bingmanns<br />

gilt dem kulturellen und digitalen Wandel<br />

in Unternehmen.<br />

Foto: Bitkom<br />

sprechen, den Branchenverband<br />

der deutschen<br />

Informationsund<br />

Telekommunikationsbranche<br />

mit ihren<br />

in Deutschland zwei<br />

Millionen Beschäftigten.<br />

Ulrich Dietz und<br />

Timotheus Höttges<br />

wurden als Bitkom-<br />

Vizepräsidenten bestätigt. Neu zum Vizepräsidenten<br />

gewählt wurde Michael Kleinemeier.<br />

Catharina van Delden rückt als neue Schatzmeisterin<br />

in den Geschäftsführenden Vorstand<br />

auf.<br />

um die Qualität des Roheisens zu ermitteln.<br />

Abseits des Arbeitsalltags am Hochofen eröffnete<br />

sich die Möglichkeit, mit den Kollegen vor<br />

Ort ins Gespräch zu kommen. Mahmut Özdemir<br />

(l.) zeigte sich erfreut darüber, dass das Thema<br />

Arbeitsschutz im Unternehmen einen derart<br />

hohen Stellenwert genießt. Nach einer Schale<br />

Pommes rot-weiß beim Mittagsimbiss auf dem<br />

Werksgelände besuchte der SPD-Politiker dann<br />

die Auszubildenden des Unternehmens an der<br />

Werkbank im Metallbereich.<br />

Günter Gebhardt<br />

Foto: Industrieverband Feuerverzinken<br />

Martin Kopf<br />

ist neuer Präsident der European General Galvanizers<br />

Association. Der geschäftsführende<br />

Gesellschafter der Zinkpower-Kopf-Gruppe ist<br />

der 23. Amtsinhaber und folgt auf den Briten<br />

Jeremy Woolridge (l.). Die EGGA ist die europäische<br />

Vereinigung der nationalen Verbände der<br />

Stückverzinkungsindustrie und vertritt rund 600<br />

Unternehmen in Europa, die mehr als 6 Mio. t<br />

Stahl/Jahr feuerverzinken. Der Verband bündelt<br />

die Interessen der Mitglieder gegenüber der<br />

Politik auf EU-Ebene sowie in der Normungsarbeit<br />

und koordiniert Marketingaktivitäten.<br />

Zudem bietet die EGGA eine Plattform zum fachlichen<br />

Austausch. Hierzu gehört auch der alle<br />

drei Jahre stattfindende, weltgrößte Fachkongress<br />

INTERGALVA, der 2018 in Berlin ausgerichtet<br />

wird. Neben seiner Funktion als EGGA-<br />

Präsident ist der 51-jährige Unternehmer Martin<br />

Kopf (r.) auch im Industrieverband Feuerverzinken<br />

als Sprecher des Vorstandes ehrenamtlich<br />

eingebunden.<br />

Achim Berg<br />

ist neuer Präsident des Digitalverbands Bitkom.<br />

Der 53-Jährige wurde im Juni auf der Jahrestagung<br />

in Berlin einstimmig gewählt. Er folgt auf<br />

Thorsten Dirks, der nicht erneut kandidiert<br />

hatte. Berg wird in den kommenden zwei Jahren<br />

für die mehr als 1.700 Mitglieder des Bundesverbands<br />

Informationswirtschaft, Telekommunikation<br />

und neue Medien e.V. (Bitkom)<br />

Foto: thyssenkrupp<br />

Stefan Haas<br />

hat am 1.7.17 in der Albin Stapf GmbH & Co.<br />

KG in Frankfurt/M. sein 25-jähriges Dienstjubiläum<br />

gefeiert. In dem Handelshaus für Stahl,<br />

Rohre, Sanitär und Haustechnik ist der Jubilar<br />

Bereichsleiter Stahl, Rohre, Metalle.<br />

Annette Gartner<br />

ist per 1.7.17 zur weiteren Geschäftsführerin<br />

der Cronimet Holding GmbH bestellt worden.<br />

Die Unternehmensgruppe mit Sitz in Karlsruhe<br />

ist auf Edelstahlschrott, Ferrolegierungen und<br />

Primärmetalle spezialisiert. Gartner ist seit<br />

2006 für Cronimet tätig und war zuletzt für die<br />

SAP-Einführung in der Gruppe zuständig. Die<br />

Managerin wird in ihrer neuen Geschäftsführungsfunktion<br />

für das Personalmanagement<br />

sowie die Digitalisierung verantwortlich sein.<br />

Mahmut Özdemir<br />

hat seine Unternehmenstour mit dem Ziel, die<br />

Berufe und Arbeitsabläufe der Duisburgerinnen<br />

und Duisburger besser kennenzulernen, fortgesetzt:<br />

Mit Schichtbeginn am Werkstor der thyssenkrupp<br />

Steel Europe AG auf der Kaiser-Wilhelm-Straße<br />

wurde der Duisburger<br />

Bundestagsabgeordnete in die Geheimnisse<br />

der Stahlproduktion eingeweiht. An der Gießbühne,<br />

eingekleidet mit dem sogenannten „Silbermantel“,<br />

führte er eine „Eisenprobe“ durch,<br />

Foto: BDS<br />

geht jetzt in den Ruhestand und wurde deshalb<br />

kürzlich im BDS-Vorstandsrat, in dem er die<br />

REMAG Stahl Distribution und Service GmbH<br />

in Nürnberg lange vertreten hatte, von seinen<br />

Kollegen verabschiedet. Die Urkunde dazu<br />

überreichten als Vorsitzender des Vorstandsrates<br />

Eberhard Frick (l., Geschäftsführender<br />

Gesellschafter, Friedrich Kicherer GmbH & Co.<br />

KG, Ellwangen) sowie als Stellvertretender<br />

Vorsitzender dieses Gremiums Volker Schult (r.,<br />

Vorsitzender des Vorstands, Salzgitter Mannesmann<br />

Stahlhandel GmbH, Düsseldorf). Der so<br />

Geehrte war im Vorstandsrat des Bundesverbands<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS) von 2004<br />

bis 2017 stellvertretendes Mitglied für das<br />

Gebiet Nordbayern.<br />

Reiner Temme<br />

ist neuer stellvertretender Vorsitzender von<br />

bauforumstahl. Der Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Temme Stahl- und Industriebau<br />

GmbH hat dieses Amt von Dipl.-Ing. Ralf Luther<br />

übernommen. Die Mitglieder und Geschäftsführung<br />

von Bauforum Stahl dankten aus diesem<br />

Anlass Ralf Luther für sein Engagement und<br />

freuten sich, Reiner Temme im Vorstand begrüßen<br />

zu können. „Mit seinem enormen Erfahrungsschatz<br />

im Stahl- und Industriebau wird<br />

Herr Temme den Vorstand von bauforumstahl<br />

bereichern“, so Dr. Bernhard Hauke, Geschäftsführer<br />

der Organisation. Außerdem neu in den<br />

Vorstand gewählt wurden Dipl.-Ing. (FH) Thorsten<br />

Pollok (Salzgitter Mannesmann Stahlhandel)<br />

und Dr. Tobias Lehnert (DILLINGER).<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17<br />

5


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Fotos: Handelshof Bitterfeld<br />

Mit seiner Stahlbevorratung in den drei Filialen in Bitterfeld, Leipzig und Halle a.d. Saale<br />

bedient der Handelshof Bitterfeld vor allem die Baubranche, Metallverarbeiter, das SHK-Gewerbe<br />

sowie Industriekunden.<br />

Der Hauptstandort der Handelshof Bitterfeld GmbH<br />

in Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt<br />

Handelshof Bitterfeld stärkt den Bereich Baustahl<br />

Näher am Kunden<br />

Den aktuellen Rückenwind aus der Baubranche spürt auch der Handelshof Bitterfeld. Das<br />

Stahlhandels unternehmen hat darauf reagiert und schon im vergangenen Jahr den Bereich Baustahl<br />

gestärkt. Einen ungewöhnlichen Weg hat der Handelshof Bitterfeld in Sachen Kundenbindung<br />

eingeschlagen. Seitdem ist ein Baustein des Erfolgs, dass Kunden als Teilhaber wichtige<br />

Entscheidungen mittreffen können.<br />

Stahl hat Gewicht bei der Handelshof Bitterfeld<br />

GmbH. Inklusive Biegereibetrieb macht die Stahlsparte<br />

rund zwei Drittel des Geschäftsvolumens aus. Vor allem<br />

der Bereich Baustahl ist in den letzten Jahren gewachsen<br />

– der guten Konjunktur sei dank. Die Kapazität der<br />

Biegerei am Standort in Bitterfeld wurde daher schon<br />

vor zwei Jahren auf 2.000 t erweitert, die dort seitdem<br />

pro Monat bearbeitet werden können.<br />

Auch ländliche Gebiete fragen stärker nach<br />

Zum aktuellen Nachfragehoch tragen vor allem die Großstädte<br />

rund um Bitterfeld bei, Leipzig und Halle an der Saale.<br />

Doch auch die eher ländlichen Gebiete rund um den Standort<br />

werden Geschäftsführer Heiko Schnarr zufolge – zumindest<br />

ein wenig – vom Bauboom wachgeküsst.<br />

Die Konjunktur meint es derzeit also gut – Heiko<br />

Schnarr zufolge auch im Stahl- und Metallbau. Eine<br />

Ursache des Booms in der Baubranche sieht der<br />

Geschäftsführer in der aktuellen Niedrigzins-Phase:<br />

„Es fehlen die Anlagemöglichkeiten, daher wird mehr<br />

Geld ausgegeben und investiert – zum Beispiel in Immobilien“,<br />

analysiert Schnarr.<br />

Doch so schön und gut eine Hochphase auch ist:<br />

Jeder Boom wird irgendwann wieder zu Ende sein und<br />

Risiken, wie volatile Preise, müssen immer im Blick<br />

bleiben. „Auch wenn wir hoffen, dass das noch eine<br />

Weile anhält, müssen wir uns darauf vorbereiten, dass<br />

es irgendwann ein Ende hat. Aber dafür sind wir ja<br />

schließlich Unternehmer“, sagt Heiko Schnarr.<br />

Derzeit ist das aber noch kein Thema. Der Geschäftsführer<br />

beobachtet eine aktivere Investitionsbereitschaft<br />

nicht nur in der Baubranche. Auch in Industrie und<br />

Gewerbe ziehen seiner Wahrnehmung nach Investitionen<br />

an.<br />

Stahlverarbeiter, SHK, Industrie<br />

In Sachen Stahl ist der Handelshof Bitterfeld breit aufgestellt.<br />

Neben Betonstahl umfasst das Produktsortiment auch<br />

Walzstahlprodukte (Stabstahl, Träger, Formstahl, Bleche),<br />

Rohre sowie nicht rostende Stähle und NE-Metalle.<br />

Daneben hat das Unternehmen aber noch anderes<br />

im Visier. Mit seinen insgesamt drei Filialen in Bitterfeld-Wolfen,<br />

Leipzig und Halle an der Saale richtet sich<br />

der Handelshof an Metallverarbeiter, Baubetriebe sowie<br />

Unternehmen des SHK-Handwerks (Sanitär, Heizung,<br />

Klima) und die Industrie. Organisatorisch untergliedert<br />

in die Bereiche Stahl & Werkstoffe, Heizung & Sanitär<br />

sowie Werkzeuge & Bauelemente ist es das Ziel, den<br />

Kunden alles zu liefern, was diese für ihre tägliche<br />

Arbeit benötigen.<br />

6 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


Anarbeitung voll im Trend: Unter anderem betreibt das Unterehmen am<br />

Standort Bitterfeld eine kombinierte Autogen-/Plasmaschneid-Anlage<br />

Teil der Partner-für-Technik-Gruppe<br />

Übergeordnet gehört der Handelshof Bitterfeld als Franchise-Unternehmen<br />

zur Partner-Für-Technik-Gruppe.<br />

Die Gruppenzentrale, die Handelskontor Seevetal GmbH<br />

in der Nähe Hamburgs, gibt ein unternehmerisches<br />

Gesamtkonzept vor, das eigenständige Partner als Franchisenehmer<br />

umsetzen. Es gibt das gemeinsame Auftreten,<br />

das Marketing wird ebenso wie der Einkauf gruppenweit<br />

organisiert.<br />

Die Keimzelle der Gruppe liegt in der traditionsreichen<br />

Rudolf Sievers GmbH & Co. KG, einem bereits 1831<br />

bei Hamburg gegründeten Land- und Eisenhandel. Zu<br />

Zeiten der Wende entstand zu Beginn der 1990er-Jahre<br />

bei der Rudolf Sievers KG der Plan, im Baufachgroßhandel<br />

tätige Unternehmen in den neuen Bundesländern<br />

mit einem Franchise-Konzept für sich zu gewinnen. Profitieren<br />

sollten die Partner von der strategischen Kompetenz<br />

sowie der langjährigen Erfahrung der Rudolf Sievers<br />

GmbH & Co. KG in der Branche. Mitte 1991 wurde<br />

dann der Plan in die Tat umgesetzt und die Handelskontor<br />

Seevetal GmbH gegründet.<br />

Das Konzept ging auf: Die Gruppe „Partner für Technik“<br />

ist heute mit acht eigenständigen Betrieben – unter<br />

anderem in Riesa, Bautzen, Stendal, Cottbus und Bitterfeld-Wolfen<br />

etabliert und erfolgreich im Markt aktiv.<br />

Erweiterung der Anarbeitung voll im Trend<br />

Vorteile bietet die Zugehörigkeit zur Gruppe nicht nur<br />

bei Marketing und Einkauf. Auch bei Anarbeitungsdienstleistungen<br />

können die einzelnen Unternehmen<br />

und Standorte auf die Produktionsmittel der Gruppe<br />

zugreifen. So werden größere Investitionen zunächst nur<br />

an einem Standort getätigt. In Bitterfeld wird zum Beispiel<br />

eine kombinierte Autogen-/Plasmaschneidanlage<br />

für Bleche betrieben – ebenso wie eine Strahl- und Primeranlage<br />

in Arneburg.<br />

Die Anforderungen der Kunden gehen deutlich in Richtung<br />

Anarbeitung. „Sehr viel mehr, als noch vor fünf Jahren“,<br />

wie Heiko Schnarr berichtet. Auf dem Investitionsplan<br />

der Gruppe steht deshalb auch ein Anarbeitungszentrum,<br />

das zusätzlich mit einem Säge-Bohr-Zentrum<br />

ausgestattet werden soll – der Baustart steht bevor.<br />

Neben der Stahlsparte werden aber auch die anderen<br />

Bereiche des Unternehmens nicht vernachlässigt.<br />

So stehen die Eröffnung einer neuen Badausstellung und<br />

die Vergrößerung des Lagers in Bitterfeld an.<br />

Digital im Tempo der Kunden<br />

Die Digitalisierung ist auch für den Handelshof Bitterfeld<br />

ein Thema. Die technologische Entwicklung wird<br />

wahrgenommen, Projekte – wo angebracht – aktiv umgesetzt.<br />

Einen Webshop betreibt das Unternehmen seit vielen<br />

Jahren, die interne Datenverarbeitung ist auf dem<br />

neuesten Stand. „Oberste Priorität ist für uns, ob die<br />

neuen Technologien und Ideen den Kunden auch nützen<br />

und ob sie gewünscht sind. Was nützt es, großen<br />

Aufwand zu betreiben für Projekte, die in der Praxis dann<br />

nicht einsatztauglich sind – weil sie am Kunden vorbeigehen?“,<br />

so Heiko Schnarr.<br />

Kunden entscheiden mit<br />

Der Kunde im Mittelpunkt – dieser Satz gehört für viele<br />

Unternehmen zu den wichtigsten Leitmotiven. Vermutlich<br />

einmalig in der Handelslandschaft ist der Weg, den<br />

die Partner-Für-Technik-Gruppe in Sachen Kundenbindung<br />

geht. Seit der Gründung sind Kunden in einer<br />

„Beteiligungs-KG“ an den einzelnen Unternehmen der<br />

Gruppe beteiligt. Als Anteilseigner haben Kunden ein<br />

Mitspracherecht in wichtigen Fragen der Weiterentwicklung<br />

des Unternehmens. Das wird genutzt: Etwa<br />

200 Kunden sind aktuell an der Handelshoff Bitterfeld<br />

GmbH beteiligt. 2<br />

[ Kontakt ]<br />

Handelshof Bitterfeld<br />

GmbH<br />

Partner für Technik<br />

06749 Bitterfeld –<br />

Wolfen<br />

+49 3493 6081-0<br />

www.pftbitterfeld.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17<br />

7


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Hofmann-Rieg in Darmstadt<br />

Hofmann-Rieg in Darmstadt<br />

Ein Klassiker zwischen Rhein und Main<br />

Stabstahl, Träger, Baueisen, Edelstahl, Aluminium – und eine Feuerschutztür, wenn der<br />

Kunde sie braucht. Hofmann-Rieg in Darmstadt ist ein klassisches mittelständisches<br />

Stahlhandelsunternehmen. Selfmade, regional, Vollsortimenter und Gesamtversorger – und<br />

seit Jahrzehnten erfolgreich im Markt.<br />

Foto: Hofmann-Rieg<br />

Hofmann-Rieg:<br />

Inhaber und<br />

Geschäftsführer<br />

Jürgen Almert<br />

Vor Jahren hat ihm ein großer Wettbewerber<br />

gesagt, dass es „kleine, regional aufgestellte Stahlhandlungen“<br />

wie Hofmann-Rieg bald nicht mehr geben wird.<br />

Jürgen Almert, Inhaber und Geschäftsführer der Hofmann-Rieg<br />

GmbH, sitzt allerdings nach wie vor an seinem<br />

Platz. Verschwunden vom Markt ist das Wettbewerbsunternehmen.<br />

Die „kleinen, regional aufgestellten<br />

Stahlhandlungen“ machen also etwas nachhaltig<br />

richtig – sonst würden sie am Markt, trotz aller Unkenrufe,<br />

nicht bestehen.<br />

Kunden die Beschaffung erleichtern<br />

Wer den Schlüssel des Erfolgs von Hofmann-Rieg sucht,<br />

sollte sich zunächst das Produktsortiment des Darmstädter<br />

Stahlhändlers ansehen: Von Stabstahl, Trägern<br />

und Baueisen bis hin zu Edelstahl- und Aluminiumprodukten<br />

bietet es seinen Kunden alles, was sie für ihr<br />

tägliches Tun brauchen – just in time, aus einer Hand.<br />

Für die Kunden – die in der Regel aus der Bauindustrie<br />

und dem baunahen Gewerbe, aus dem Stahl- und<br />

Metallbau, aber auch aus der Industrie kommen – sind<br />

Zulieferer wie Hofmann-Rieg ein wichtiger, wenn nicht<br />

elementarer Bestandteil ihrer Beschaffung.<br />

Müssten Baubetriebe, Schlosser und Metallverarbeiter<br />

jedes Teil auf ihrer Stückliste – oder auch nur für<br />

jedes fünfte – anderswo einkaufen, würde die Beschaffung<br />

deutlich mehr Ressourcen binden. Der „kleine,<br />

regionale Stahlhandel“ trägt also nicht unwesentlich<br />

zur Wettbewerbsfähigkeit seiner Kunden bei.<br />

Komplexes Geschäft<br />

Das Geschäftsmodell des regionalen Versorgers hat<br />

allerdings einen Nachteil: Sein Image ist verhältnismäßig<br />

„unsexy“. In Zeiten, in denen seriös diskutiert wird,<br />

dass Produktionsmaschinen ihr benötigtes Material<br />

künftig kurzerhand selbst ordern und Lieferprozesse<br />

bald weitgehend automatisiert ablaufen könnten, scheint<br />

das Geschäftsmodell „Proximity Business“ (sozusagen<br />

um den Kirchturm herum) wenig aufregend.<br />

Die Marktfunktion des regionalen Versorgers ist<br />

tatsächlich schnell erklärt. Diese Einfachheit sollte aber<br />

nicht mit der tatsächlichen Leistung verwechselt werden,<br />

die sich dahinter verbirgt. Denn ein genauerer<br />

Blick auf das Geschäft des regionalen Versorgers zeigt<br />

schnell, wie komplex es in Wirklichkeit ist. Es geht um<br />

ein sehr vielschichtiges Geschäft mit einer großen Produktvielfalt<br />

und einer großen Kundenzahl, die zudem<br />

noch sehr heterogen nachfragt. „Der Bauunternehmer<br />

bekommt bei uns seinen Betonstahl, seine Matten, seine<br />

Abstandshalter, sein verzinktes Bandeisen und seinen<br />

Draht – wenn er den auch noch haben möchte. Er<br />

bekommt, wenn er schlüsselfertig baut, seine Feuerschutztür<br />

und sein Garagentor. Für Schlosser und Metallbauer<br />

haben wir im Stabstahlbereich zum Beispiel weit<br />

über 600 Positionen vorrätig“, erklärt Jürgen Almert.<br />

Zum Leistungsspektrum gehören daneben Röhren<br />

– bis hin zu gängigen Hohlprofilen –, Profilstahlträger,<br />

Stabstahl, Bleche. Auch Edelstahlrohre und Aluminiumteile<br />

bekommt der Kunde bei Hofmann-Rieg. Und<br />

8 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


Mit dem eigenen Fuhrpark liefert Hofmann-Rieg von heute auf<br />

morgen, just in time.<br />

AUS EDELSTAHL<br />

geliefert wird mit dem eigenen Fuhrpark von heute auf<br />

morgen.<br />

Zu dieser Produktvielfalt gesellt sich eine Reihe von<br />

Anarbeitungsdienstleistungen: Stahlbearbeitung nach<br />

Kundenzeichnung, Bohren und Verzinkungen. Im Verbund<br />

mit dem zugehörigen Unternehmen Rüsselsheimer<br />

Stahlbiegerei (RSB GmbH), dem Biegebetrieb für<br />

Baueisen, ist man zudem für Schweißarbeiten zertifiziert.<br />

Bereich Flachstahl ausgebaut<br />

Diese Produkt- und Dienstleistungsvielfalt muss gepflegt<br />

und weiterentwickelt werden. Dazu gehört strategisches<br />

Geschick, ein offenes Ohr für den Markt, ein gutes Mitarbeiterteam<br />

und auch der Mut, eigene Entscheidungen<br />

zu treffen.<br />

Hofmann-Rieg hat in den letzten drei Jahren die beiden<br />

Bereiche Edelstahl- und Flachprodukte stark ausgebaut.<br />

„Speziell bei den Flachprodukten muss man<br />

Geduld mitbringen, um sich am Markt zu halten. Da<br />

haben wir einen langen Atem gehabt und sind nun im<br />

dritten Jahr belohnt worden. Wir haben ein deutliches<br />

Wachstum verzeichnen können“, sagt Jürgen Almert.<br />

Um den Anforderungen der Kunden kontinuierlich<br />

gerecht zu werden, kommt es als Lieferant darauf an,<br />

sich immer wieder neu Kontur zu verleihen. Da zählen<br />

auch scheinbare Kleinigkeiten. Ein Beispiel bei Hofmann-Rieg<br />

ist das Sortiment im Profilbereich. Dort bietet<br />

das Unternehmen mit Profilen bis zum 500 mm Größen,<br />

die Geschäftsführer Jürgen Almert zufolge „kein<br />

anderer in der Umgebung“ hat.<br />

Investition in Hochregallager<br />

Dem Unternehmen im Wettbewerb Kontur verleihen<br />

ist aber nur die eine Seite der Medaille. Auf dem Radar<br />

bleiben muss auch die eigene technische Ausstattung.<br />

Hofmann-Rieg investiert aktuell in ein neues Hochregallager,<br />

das im März 2018 in Betrieb gehen soll. Die<br />

Biegerei wird mit neuen Maschinen und einer neuen q<br />

NAHTLOSE<br />

ROHRE<br />

ab Lager verfügbar<br />

Neben einem<br />

umfangreichen Lieferprogramm<br />

für Langprodukte aus Edelstahl,<br />

Aluminium und Buntmetallen, führen<br />

wir nun auch nahtlose Edelstahlrohre!<br />

Wir haben, was Sie brauchen<br />

– in allen gängigen Abmessungen und<br />

Ausführungen direkt ab Lager.<br />

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Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG<br />

Telefon: +49 0 40 700165-0<br />

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<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17 9<br />

NUR FÜR DEN FACHHANDEL


Stahlhandel<br />

Bericht/Nachrichten<br />

q Produktionsanlage ausgestattet. „Damit sind wir in der<br />

Lagerlogistik für die nächsten zehn bis fünfzehn Jahre<br />

gerüstet“ , erklärt Almert.<br />

Zu den Investitionen des Darmstädter Stahlhandels<br />

zählt auch ein Webshop, der derzeit aufgebaut wird.<br />

Der Start ist für Ende 2017 geplant. „Die Digitalisierung<br />

wird meiner Ansicht nach oft übertrieben dargestellt.<br />

Man muss die Kirche im Dorf lassen. Dennoch<br />

bin ich mir sicher, dass wir daran nicht mehr vorbeikommen“,<br />

sagt Jürgen Almert.<br />

Der größte Gewinn bei der Digitalisierung sind nach<br />

Einschätzung des Geschäftsführers die kurzen bzw.<br />

vermiedenen doppelten und dreifachen Wege, die sie<br />

ermöglicht – sowohl bei der Kommunikation als auch<br />

in der Logistik. „Das ist das Entscheidende. Wenn pro<br />

Vorgang nicht mehr drei oder vier Gespräche notwendig<br />

sind, um zum Beispiel erstmal den richtigen<br />

Ansprechpartner zu erwischen, haben wir enorme Effizienzgewinne“,<br />

so Almert.<br />

Aber nicht alles an der Digitalisierung ist gut. Gegenwärtig<br />

verschieben sich in der Wertschöpfungskette<br />

Almert zufolge ganze Aufgabenfelder – zu Ungunsten<br />

des Stahlhandels. „Die Industrie schafft es derzeit durch<br />

die Digitalisierung, Dinge, die sie eigentlich selbst betreffen,<br />

an den Stahlhandel zu verlagern – beispielsweise<br />

bei der Qualitätssicherung. Das wird nicht vergütet und<br />

das ist ein Problem“, so Almert. Auch aus der Haftung<br />

ziehe die Industrie vermehrt heraus.<br />

Starke Geschichte<br />

Die Ursprünge der Hofmann-Rieg GmbH liegen in der<br />

Eisen-Hofmann Rüsselsheim GmbH und der Rieg-Stahlhandel<br />

GmbH, die Jürgen Almert 1994 zusammengeführt<br />

hat. Ein Risiko, denn nicht nur war das neue Unternehmen<br />

zum Start mit einem deutlichen Minusbetrag<br />

ausgestattet, sondern wurde von Jürgen Almert in vergleichsweise<br />

jungen Jahren übernommen. Nach seiner<br />

Ausbildung bei der Eisen-Hofmann GmbH in Rüsselsheim<br />

hatte er dort bereits als Prokurist den Vertrieb geleitet.<br />

Doch die Risikobereitschaft zahlte sich schnell aus.<br />

Bereits im Folgejahr konnte der frisch gebackene<br />

Geschäftsführer mit seiner jungen Mannschaft den<br />

neuen Betrieb in positive Zahlen führen – ohne dabei<br />

das Minus per Verlustvortrag ins nächste Jahr mitzunehmen.<br />

„Wir haben damals wirklich mit einer sehr<br />

jungen Mannschaft angefangen. Die alten Hasen konnten<br />

wir uns einfach nicht leisten. Das war oft eine schwierige,<br />

aber auch dankbare Zeit. Wir haben ja alles mit<br />

den eigenen Leuten gemacht“, erzählt Almert.<br />

Für Hofmann-Rieg zahlt sich dieser Selfmade-Start<br />

noch heute aus. Die Mitstreiter von damals sind zu großen<br />

Teilen noch im Unternehmen tätig, es besteht eine<br />

hohe Bindung an das Unternehmen. Ein Resulat dieses<br />

Werdegangs ist auch, dass Jürgen Almert konsequent<br />

auf den eigenen Nachwuchs im Unternehmen setzt.<br />

Rund 75 % der Mitarbeiter haben ihre Ausbildung bei<br />

Hofmann-Rieg absolviert – ob im gewerblichen oder<br />

kaufmännischen Bereich. Es gibt so gut wie keine Fluktuation.<br />

„Wir glauben an uns. Das ist ein wichtiger Baustein<br />

unseres Erfolgs“, sagt Almert.<br />

Der erste Gesamtumsatz der Unternehmen unter<br />

Almert betrug 3 Mio. DM, heute erzielt Hofmann-Rieg<br />

gemeinsam mit RSB über 25 Mio. €. Die Zahlen geben<br />

ihm recht. Die Eigenkapitalquote bei liegt 70 %. Damit<br />

ist Hofmann-Rieg mit RSB gut für die Zukunft aufgestellt.<br />

2<br />

Info<br />

Im Vorfeld des kommenden Stahlhandelstages<br />

am 28. September 2017 nehmen wir im <strong>Stahlreport</strong><br />

die Region rund um den Veranstaltungsort<br />

Darmstadt in den Blick – und berichten über dort<br />

ansässige Stahlhandelsunternehmen. In dieser<br />

Ausgabe stellen wir die Hofmann-Rieg GmbH mit<br />

Inhaber und Geschäftsführer Jürgen Almert vor –<br />

der seit Jahrzehnten auch als Sprecher des<br />

BDS-Regionalkreises Rhein-Main aktiv und zugleich<br />

Mitglied des BDS-Vorstandsrats ist.<br />

Jung und engagiert<br />

Wie Köstner Nachwuchswerbung betreibt<br />

Köstner in Plauen setzt auf soziales<br />

Engagement und realisierte deshalb im Juni<br />

gleich zwei Projekte mit heimischen Jugendlichen.<br />

Zunächst besuchten zwei Schüler<br />

des Diesterweg-Gymnasium in Plauen die<br />

Köstner Stahlzentrum GmbH im Rahmen<br />

des Projekts „genialsozial – Deine Arbeit<br />

gegen Armut“. Kurze Zeit später erhielten<br />

Schüler der Oberschule Weischlitz einen<br />

Einblick in das Unternehmen.<br />

Als das Familienunternehmen Anfang Mai<br />

die Anfrage der Gymnasiasten erhielt,<br />

zögerte Niederlassungsleiter Felix Windisch<br />

nicht lange. Seit mehreren Jahren unterstützt<br />

Köstner das Projekt „genialsozial“,<br />

das durch die Sächsische Jugendstiftung ins<br />

Leben gerufen wurde. Das Konzept: Schüler<br />

tauschen für einen Tag die Schulbank gegen<br />

eine Arbeitsstelle. Den dafür vom Arbeitgeber<br />

erhaltenen Lohn spenden sie an Hilfsprojekte.<br />

Der bei diesem Projekt erwirtschaftete<br />

Erlös fließt beispielsweise in den<br />

Bau eines Waisenhauses in Kamerun oder<br />

ein Ausbildungszentrum in Sierra Leone.<br />

Aber auch soziale Projekte in Sachsen finden<br />

dadurch Unterstützung.<br />

Es war in diesem Frühsommer nicht das<br />

einzige Vorhaben mit Schülern, das in dem<br />

Plauener Stahlhandelshaus umgesetzt werden<br />

konnte. Ende Juni machten zehn Schüler<br />

der Oberschule Weischlitz einen Rundgang<br />

über das Firmengelände. Mehrere<br />

regionale Unternehmen beteiligten sich an<br />

der Aktion, die Ausbildungsberufe in der<br />

Region näher vorzustellen. Zu diesem<br />

Zweck lernten die Jungen und Mädchen aus<br />

der siebten bis neunten Klasse die Ausbilder<br />

von Köstner bei einem gemeinsamen<br />

Frühstück kennen. Anschließend erfuhren<br />

sie mehr über die Berufe Fachkraft für<br />

Lagerlogistik und Kaufmann im Groß- und<br />

Außenhandel.<br />

10 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


Lotter hat Ausstellung neu gestaltet<br />

Die Gebr. Lotter KG hat ihren Ausstellungsbereich zum Teil neu gestaltet.<br />

Schwerpunkte der Sanitärausstellung sind nun unter anderem das „smarte“<br />

Bad, in dem man sich über die Möglichkeiten modernster Technik im Bad<br />

informieren kann, oder das „Duschzentrum“. Ganz neu in der Lotter-Ausstellung<br />

ist ein großer Bereich für Sicherheitstechnik, in dem sämtliche Produkte<br />

für den Einbruchschutz, wie Fenster- und Türsicherung oder Videoüberwachung,<br />

als Gesamtkonzept dargestellt werden. Ebenfalls neu im Programm ist<br />

ein Sortiment von Solar-Pergolen mit Lamellendachfunktionen und integrierten<br />

Solarzellen zur eigenen Stromversorgung. Umgebaut und erweitert hat<br />

Lotter auch die Küchenausstellung. Auf 300 m 2 können Kunden jetzt 15 hochwertige<br />

Küchen, von Landhaus-Stil bis puristisch, erleben.<br />

Kicherer wirbt unkonventionell um Nachwuchs<br />

Auszubildende gestalten Kampagne<br />

Das baden-württembergische Stahlhandelsunternehmen Kicherer wirbt<br />

für das kommende Ausbildungsjahr mit einer unkonventionellen Kampagne<br />

um Nachwuchskräfte. Bei der Gestaltung der ins Auge springenden Motive für<br />

die Plakataktion haben die Kicherer-Auszubildenden kräftig mitgestaltet.<br />

Schließlich wissen sie am besten, was in der jungen Zielgruppe zieht.<br />

So ist eine Ausbildungskampagne enstanden, die gemeinsam mit der Zielgruppe<br />

selbst entwickelt wurde. Bewusst hat man dabei gewohnte Pfade<br />

verlassen und auf Slogans gesetzt, die nicht von PR-Strategen, sondern von<br />

den Auszubildenden stammen. Ebenso haben die Auszubildenden als Models<br />

für die Kampagne vor der Kamera gestanden.<br />

Nur bei der grafischen Gestaltung hat die Marketingabteilung von Kicherer<br />

über die Einhaltung des Corporate Designs gewacht. Das gemeinsame Foto -<br />

shooting und das spätere Plakatkleben entpuppte sich als eine echte Teambuilding-Aktion.<br />

Parallel erscheinen die Kicherer-Motive auch auf Litfasssäulen.<br />

Das Finale passend zum Bewerbungsendspurt gibt ein Azubi-Flyer, der<br />

interessierten Jugendlichen und ihren Eltern detailliertere Informationen liefert.<br />

so seh´n<br />

Adrian Simunic, Azubi zum Berufskraftfahrer<br />

Sieger<br />

aus<br />

SAFE!<br />

Anna-Lena, Franziska & Laura, Azubis zur Groß- & Außenhandelskauffrau<br />

Metallbau<br />

Stahlbau<br />

Fahrzeug-/ Landmaschinen-/<br />

Schiffsbau<br />

Ich lern´ bei<br />

Kicherer.<br />

Maschinenschutzeinrichtung/<br />

Maschinenbau und Anlagenbau<br />

Foto: Kicherer<br />

Nais!<br />

Moritz Veit, Azubi zum Groß- & Außenhandelskaufmann<br />

I bims<br />

1 Stahlverkäufer<br />

vong Kicherer.<br />

Ich Lern ´<br />

Tobias Rapp, Azubi zum Groß- & Außenhandelskaufmann<br />

BLAU<br />

Wir lernen<br />

bei Kicherer.<br />

und zwar bei<br />

Kicherer.<br />

LÄUFT!<br />

Lukas Burkart, Dual Degree Studium / Industriekaufmann<br />

Ich studier<br />

bei Kicherer.<br />

Regalbau und Lagersysteme<br />

Containerbau<br />

Möbel-/ Laden-/ Innenausbau<br />

Klima- und Solartechnik<br />

Motive der Auszubildenden-<br />

Kampagne 2017 von Kicherer<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17<br />

11


Stahlhandel<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Foto: Schmolz + Bickenbach<br />

Die SCHMOLZ + BICKENBACH Stahlcenter AG hat in eine neue Bandsäge investiert. Die KASTOtec F 4 ist ein vollautomatischer Hochleistungsbandsägeautomat<br />

für Rund-, Vierkant- und Flachmaterial sowie für Rohre und Profile in allen Qualitäten.<br />

Schmolz+Bickenbach Stahl-Service-Center hat in eine Bandsäge investiert<br />

Hochleistungsbandsäge<br />

SCHMOBI investiert kräftig in die Zukunft. Das Schweizer Stahlhandelsunternehmen aus Wil hat<br />

einen neuen Bandsägeautomaten angeschafft. Mit dieser Investition unterstreicht das im Kanton<br />

St. Gallen gelegene innovative Stahl-Service-Center seine Kompetenz rund um das Sägen.<br />

Weil das schweizerische<br />

Unternehmen SCHMOLZ + BICKEN-<br />

BACH Stahlcenter AG – für viele<br />

besser bekannt als SCHMOBI –<br />

die Nachfrage nach Fix-Zuschnitten<br />

als steigend beurteilt, hat man<br />

sich für die Anschaffung einer<br />

neuen Bandsäge von KASTO entschieden.<br />

Die KASTOtec F 4 ist ein<br />

vollautomatischer Hochleistungsbandsägeautomat<br />

zum Sägen von<br />

Rund-, Vierkant- und Flachmaterial<br />

sowie von Rohren und Profilen in<br />

allen Qualitäten. Er eignet sich speziell<br />

für schwer zerspanbare Werkstoffe<br />

wie rostbeständigen Stahl<br />

oder Werkzeugstahl. Der Schnittbereich<br />

reicht bis 430 x 430 mm –<br />

bei einer Präzision von bis zu +/-<br />

0,2 mm pro 100 mm Schnittlänge<br />

sowie Schnittgeschwindigkeiten von<br />

bis zu 180 m/min.<br />

Mit der neuen Hochleistungsbandsäge<br />

steigert das schweizweit tätige<br />

Stahlhandelsunternehmen eigenen<br />

Angaben zufolge nochmals seine<br />

Produktivität und Flexibilität. Mit<br />

einer minimalen Reststücklänge<br />

von 35 mm im Automatikbetrieb<br />

verbessere sich zudem die Materialauslastung<br />

deutlich.<br />

Outsourcing-Partner gefragt<br />

Das Schweizer Stahlhandelsunternehmen<br />

legt besonderen Wert auf<br />

einen hohen Qualitätsstandard.<br />

Trotz der großen Anzahl an Auftragspositionen<br />

– über 100.000 pro<br />

Jahr – und der Maßgabe engster<br />

Toleranzen liege die Reklamationsquote<br />

unter 0,5 %. Schmobi biete<br />

sich damit als der ideale Outsourcing-Partner<br />

für Sägezuschnitte an<br />

– eine Dienstleistung, die am Markt<br />

zunehmend auf große Nachfrage<br />

stoße.<br />

Schmobi – verfügt im sankt-gallischen<br />

Wil über ein großes Materiallager,<br />

ein vollautomatisches Sägecenter<br />

und einen leistungsstarken<br />

Maschinenpark. An 32 Maschinen<br />

werden dort täglich über 10.000<br />

Zuschnitte gesägt – rund 2,5 Mio.<br />

pro Jahr. Zu den Auftragspositionen<br />

zählen sowohl Großserien von über<br />

10.000 Stück als auch Kleinstlose<br />

ab Losgrösse 1.<br />

Auch für anspruchsvolle Gehrungsschnitte<br />

ist der Maschinenpark<br />

eingerichtet. Auf den Zuschnitt folgen<br />

die Verpackung und die Just-in-time-<br />

Lieferung mit firmeneigenen Lastwagen.<br />

Weiter bietet das Stahlcenter<br />

seinen Kunden zahlreiche Zusatzservices<br />

wie Trowalisieren oder Endenbearbeitung.<br />

2<br />

12 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


Strategische Beteiligung<br />

an Technologie-Start-up<br />

Klöckner investiert<br />

in 3D-Druck<br />

Klöckner & Co hat sich über die<br />

Venture-Capital-Tochter kloeckner.v an<br />

dem Technologie-Start-up BigRep beteiligt.<br />

Damit steigt das Unternehmen in die additiven<br />

Fertigung ein – ein Markt, dem gegenwärtig<br />

eine hervorragende Entwicklung prophezeit<br />

wird: Bis 2020 wird eine jährliche<br />

Wachstumsrate von rund 20 % erwartet.<br />

Foto: Sülzle-Gruppe<br />

Heinrich Sülzle (li.) und Andreas Sülzle, Gesellschafter der SÜLZLE Gruppe, freuen sich über die<br />

Erweiterung des Produktangebots am SÜLZLE Stahlpartner Standort in Lübeck.<br />

Breites Portfolio für regionale Kunden<br />

Sülzle Stahlpartner erweitert Lagersortiment in Lübeck<br />

Die SÜLZLE-Gruppe mit ihrem Unternehmen<br />

Sülzle Stahlpartner erweitert seit<br />

Juli 2017 das Lagersortiment am Standort<br />

Lübeck. „Unser umfangreiches Produktangebot<br />

umfasst neben Trägern, Blechen,<br />

Rohren und Flachstahl auch das Schweißen<br />

von Betonstahl nach DIN EN ISO 17660-1“,<br />

erläuterte der Lübecker Niederlassungsleiter<br />

Martin Vestring.<br />

Der Standort in Norddeutschland entstand<br />

bereits im März 2015 durch die Übernahme<br />

des Biegebetriebes und der Trägerhalle der<br />

Max Schön GmbH. Seinen Kunden in der<br />

Region rund um Lübeck, Hamburg und Kiel<br />

bietet das Unternehmen seither sämtliche<br />

Anarbeitungen nach DIN EN 1090 sowie<br />

den Zuschnitt von Profilstählen.<br />

„Wir freuen uns, dass wir den mittelständischen<br />

Unternehmen in Lübeck und<br />

Umgebung neben kompetenter Beratung<br />

und Service vor Ort auch ein breites<br />

Produktsortiment anbieten können“,<br />

betonte Heinrich Sülzle, Gesellschafter<br />

der Sülzle Gruppe.<br />

BigRep ist Entwickler und Hersteller des<br />

größten serienmäßig verfügbaren 3D-Druckers<br />

weltweit. Daneben berät die GmbH<br />

zu Anlagen der additiven Fertigung. Klöckner<br />

& Co plant, industrielle 3D-Drucker von<br />

BigRep zukünftig an seinen Standorten in<br />

Europa und den USA einzusetzen. „Unsere<br />

Beteiligung an BigRep ermöglicht uns, an<br />

einem sehr vielversprechenden Wachstumsmarkt<br />

zu partizipieren“, kommentierte<br />

Gisbert Rühl, Vorsitzender des Vorstands<br />

der Klöckner & Co SE.<br />

Während sich Klöckner & Co an BigRep<br />

beteiligt, hat der werksunabhängige Stahldistributeur<br />

die Contorion GmbH abgestoßen.<br />

Der digitale Fachhändler für den professionellen<br />

Handwerks- und Industriebedarf ist<br />

seit Juni Teil der Hoffmann SE, einem der<br />

führenden europäischen Systempartner für<br />

Qualitätswerkzeuge. Die Übernahme gilt vorbehaltlich<br />

der Zustimmung der zuständigen<br />

Kartellbehörden.


Stahlverarbeiter<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Zukunftsorientierte Fragen jetzt klären<br />

Der Stahlbau im BIM-Prozess<br />

Mit zunehmender Digitalisierung der Wirtschaft wird auch das digitale Planen, Bauen und Betreiben<br />

von Gebäuden immer wichtiger. An diesen Punkten setzt Building Information Modeling ein (kurz:<br />

BIM), das gerade für den Stahlbau viele Vorteile bietet. Stahlbauspezialisten haben bislang aber<br />

versäumt, sich in den Gesamtprozess einzutakten. Um den Fachbereich zukunftsorientiert weiterzuentwicklen,<br />

ist es jetzt nötig, die anstehenden Fragen gemeinsam zu erörtern. Das meint Andreas<br />

Kohlhaas, GSP Network GmbH/buildingSMART German Speaking Chapter, in seinem Gastbeitrag.<br />

GERMAN SPEAKING CHAPTER<br />

[ Kontakt ]<br />

buildingSMART e.V.<br />

Wiener Platz 6<br />

01069 Dresden<br />

Tel. +49 30 55571996-<br />

0<br />

www.buildingsmart.de<br />

Info buildingSMART e.V.<br />

Die neue Arbeitsmethode<br />

basiert auf der integralen Vernetzung<br />

aller Beteiligten und bedeutet<br />

eine grundsätzlich bauteilorientierte<br />

Herangehensweise. Dabei<br />

werden Bauwerke in der Planungsphase<br />

aus parametrischen 3D-<br />

Objekten „modelliert“, die neben<br />

den geometrischen Informationen<br />

zahlreiche notwendige alphanumerische<br />

Informationen enthalten.<br />

Viele einzelne sogenannte „Fachmodelle“<br />

können in allen Phasen<br />

und mit unterschiedlichen Zielen<br />

über offene Schnittstellen koordiniert<br />

und ausgewertet werden (zum<br />

Beispiel Mengenermittlung, Bauablaufplanung,<br />

Wartungsintervalle).<br />

Das BIM-Modell wird so über den<br />

gesamten Lebenszyklus von Generationen<br />

von Anwendern genutzt<br />

und ständig fortgeschrieben.<br />

Softwareneutraler Datenaustausch<br />

bietet Vorteile<br />

Die Kommunikation und der softwareneutrale<br />

Datenaustausch zwischen<br />

den zahlreichen Baubeteiligten<br />

(„Open BIM“) wird durch den<br />

offenen IFC-Standard („Industry<br />

Foundation Classes“) ermöglicht,<br />

der von der internationalen buildingSMART-Initiative<br />

seit Mitte der<br />

1990er-Jahre ständig weiterentwickelt<br />

wird und in vielen Softwareprodukten<br />

implementiert ist. Leider<br />

erschwert der zögerliche Einstieg<br />

der Öffentlichen Hand als wichtiger<br />

Bauherr die Entwicklung von<br />

BIM hierzulande. Dabei liegen<br />

Der buildingSMART e.V. wurde 1995 auf Initiative führender deutscher<br />

Planungs-, Ausführungs- und Bausoftwareunternehmen gegründet, um<br />

den damals noch neuen Überlegungen zu modellbasierten, intelligenteren<br />

Planungstools Vorschub zu leisten. Ein zentraler Punkt ist dabei die Verbesserung<br />

des immer wieder nicht zufriedenstellenden Datenaustauschs<br />

auf Grund fehlender und ungenügender Schnittstellen der IT-Lösungen im<br />

Bauwesen. Der Verein ist offen für alle Unternehmen, Forschungs- und<br />

Bildungsstätten sowie Einrichtungen der öffentlichen Hand, die mit dem<br />

Bauwesen verbunden sind.<br />

gerade die Vorteile auch für den<br />

Stahlbau auf der Hand.<br />

Standardprozesse müssen<br />

definiert werden<br />

Wird in Bauprojekten von Anfang<br />

an nach der BIM-Methode geplant,<br />

zum Beispiel schon in der Leistungsphase<br />

Null, in der die Anforderungen<br />

der Auftraggeber formuliert<br />

werden, können die Planer<br />

frühzeitig entscheiden, in welcher<br />

Form Stahlbau benötigt wird und<br />

zu welchen Phasen hierfür Mitarbeiter<br />

in das Projekt einsteigen sollten.<br />

Obwohl es schon seit vielen Jahren<br />

bewährte und zum Teil BIMfähige<br />

Softwareprodukte zur<br />

Berechnung und Konstruktion gibt,<br />

haben es die Stahlbauspezialisten<br />

bislang versäumt, sich in den<br />

Gesamtprozess mit anderen Beteiligten<br />

in der Planung und Ausführung<br />

einzutakten. Notwendig wäre<br />

es, die idealtypischen Prozesse im<br />

Stahlbau sowie die Schnittstellen<br />

zu anderen Gewerken zu definieren<br />

und ebenso selbstbewusst wie diese<br />

eine möglichst frühe Beteiligung<br />

im Planungs- und Ausführungsprozess<br />

zu beanspruchen.<br />

14 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


Stahlbau müsste anstehende<br />

Fragen klären<br />

Unter dem Dach des neutralen Verbandes<br />

buildingSMART sind bereits diverse<br />

Arbeitsgruppen wie die Fachgruppe<br />

Tragwerksplanung oder die Fachgruppe<br />

TGA aktiv, die entsprechende Prozesse<br />

und Standardisierungsbedarf identifizieren<br />

und vorbereiten. Um auch den<br />

Fachbereich Stahlbau zukunftsweisend<br />

weiterzuentwickeln, wäre die Gründung<br />

einer Anwendergruppe Stahlbau<br />

sinnvoll.<br />

Denn jetzt gilt es zu klären: Wie<br />

kann durch die frühe Einbindung des<br />

Stahlbaus eine Steigerung der Planungs-<br />

und Ausführungsleistung<br />

bewirkt werden? Zu welchem Zeitpunkt<br />

sollte der Stahlbau mit der Gesamtplanung<br />

in Berührung kommen? Welche<br />

BIM-Daten sollten Produkthersteller<br />

der Stahlbranche vorhalten, um reibungslos<br />

Eingang in digitale Planungsprozesse<br />

zu finden? Und wie läuft idealerweise<br />

die Verzahnung mit dem<br />

Betonbau? 2<br />

Konstruktions-App für<br />

Edelstahlrohre<br />

Der finnische Hersteller und Lieferant von<br />

Edelstahlrohren Stalatube bietet Kunden<br />

eine digitale Anwendung, die dem Anwender<br />

hilft, die Rohre auszuwählen, die am<br />

besten auf seine Bedürfnisse zugeschnitten<br />

sind – auch unter Berücksichtigung<br />

der Norm EN 1003-1-4 und der dabei<br />

anzuwendenden Auflagen. Stalafit<br />

ermöglicht Kunden, die Rohrgrößen so zu<br />

wählen, dass Installations-und Konstruktionsanforderungen<br />

bestmöglich erfüllt<br />

werden. Dank dieses neuen Servicekonzepts<br />

müsse der Entwickler keine Kompromisse<br />

mehr eingehen, wenn es um<br />

passende Rohrgrößen geht, so das Unternehmen.<br />

Die äußeren Abmessungen<br />

könnten nun auf den Millimeter genau<br />

bestimmt werden. Bei Materialkäufen und<br />

in der Logistik machen sich dem Unternehmen<br />

zufolge damit schnell Kosteneinsparungen<br />

bemerkbar. Parameter wie<br />

Drehwiderstand und Querschnitteigenschaften<br />

der Rohre werden anhand der<br />

Vorgaben in Echtzeit aktualisiert. Der Entwicklungsprozess<br />

könne somit entscheidend<br />

verbessert werden. Die Stalafit-<br />

Anwendung steht als Web- oder<br />

Mobiltelefon-Anwendung zur Verfügung.<br />

Foto: worldsteel/Heckmann<br />

Dr. Roger Schlim, Vorsitzender der Geschäftsführung der Peiner Träger GmbH und Mitglied der<br />

Konzerngeschäftsleitung der Salzgitter AG, auf der worldsteel construction conference 2017.<br />

worldsteel-Konferenz zum Stahlbau<br />

Stahl muss einfacher werden<br />

Das Bauen mit Stahl ist für Anwender oftmals zu komplex. Das sagte Dr. Roger Schlim,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung der Peiner Träger GmbH und Mitglied der Konzerngeschäftsleitung<br />

der Salzgitter AG, auf der worldsteel construction conference Ende Mai in Düsseldorf.<br />

Die zu komplexe Anwendung von Stahlprodukten sei einer der Gründe, warum der<br />

Werkstoff in Bau und Architektur hinter seinem Potenzial zurückbleibe, so Schlim.<br />

Der Lagerabsatz von Profilstahl ist in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich<br />

gesunken. Nach Zahlen des Bundesverbands Deutscher Stahlhandel (BDS) lag der<br />

Lagerabsatz 2011 im Schnitt bei rund 113.000 t pro Monat, fünf Jahre später nur noch<br />

bei rund 90.500 t pro Monat.<br />

Ein Blick auf die verschiedenen Märkte in Europa zeigt, dass die Entwicklung der Stahlbaumärkte<br />

regional sehr unterschiedlich verläuft. „Wir müssen uns die Märkte isoliert ansehen,<br />

um die individuellen Ursachen für die verschiedenen Marktentwicklungen zu verstehen“,<br />

sagte Schlim. „Es sind nicht die Kosten, die die unterschiedliche Entwicklung ausmachen“,<br />

so Schlim weiter. Auch die Importsituation sei nicht ausschlaggebend für einen nachlassenden<br />

Markt. Vielmehr spielten individuelle Faktoren eine Rolle.<br />

Der Blick für die jeweiligen Eigenheiten der Märkte müsse daher geschärft werden, um<br />

herauszufinden, in welche Richtung Hersteller ihre Stahlprodukte weiterentwickeln müssen<br />

und in welche Innovationen es sich für sie lohnt zu investieren. Um Stahl besser zu positionieren,<br />

sei es nötig, besser zu verstehen, nach welchen Mechanismen die Märkte funktionierten<br />

und was Anwender jeweils konkret benötigten.<br />

Dass dabei behutsam vorgegangen werden müsse, unterstrich Dr. Edwin Basson, Generaldirektor<br />

des Weltstahlverbands worldsteel. Global betrachtet werde der Stahlbau in den<br />

kommenden 20 Jahren voraussichtlich langsamer wachsen als bisher. Daher müsse bei der<br />

Produktentwicklung seitens der Stahlhersteller sehr achtsam vorgegangen werden, um die<br />

eigenen Ressourcen zielgenau einzusetzen, so Basson.<br />

Ein Beispiel, an dem sich die Entwicklung von Produkten für den Stahlbau orientieren<br />

könne, gebe die enge Kooperation von Automobilbau und Stahlproduzenten, ergänzte<br />

Terrence Busuttil, Head of Construction Coalitions bei worldsteel.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17<br />

15


Stahlproduktion<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Das neue Schrägwalzwerk ist mit einer Drei-Walzen-Technik ausgerüstet und<br />

leistungsstärker als das alte Modell, das noch aus den 1960er-Jahren stammte.<br />

Vallourec Deutschland investiert in Produktionstechnologie<br />

Neues Schrägwalzwerk eingeweiht<br />

Vallourec hat im Rohrwerk Pilgerstraße in Düsseldorf-Rath ein neues Schrägwalzwerk in Betrieb<br />

genommen. Das Aggregat ist dem Unternehmen zufolge das weltweit größte und modernste<br />

Walzwerk seiner Art. Der französische Stahlrohrproduzent rüstet sich damit für die schnelle,<br />

hochwertige und energieeffiziente Produktion von Qualitätsrohren höher- und hochfester Güten.<br />

Das mit einer Drei-Walzen-<br />

Technik ausgerüstete Schrägwalzwerk<br />

ist leistungsstärker und präziser als<br />

das alte Modell. In Kombination mit<br />

dem Pilgerwalzwerk am Düsseldorfer<br />

Standort Rath bietet es unter deutlich<br />

verringertem Energieeinsatz eine<br />

größere Flexibilität bei den Abmessungen<br />

(Außendurchmesser, Wanddicken<br />

und Längen).<br />

Wachsende Nachfrage<br />

nach Premium-Stahlrohren<br />

Mit der neuen Anlage, in welche die<br />

Gruppe rund 45 Mio. € investiert hat,<br />

wolle man die Position als Marktführer<br />

stärken, erläuterte CEO Philippe<br />

Crouzet. Mit dem Schrägwalzwerk<br />

sei man bestens gerüstet, der Nachfrage<br />

nach hochfesten und/oder hochlegierten<br />

Stahlrohren zu begegnen.<br />

Lieferant der Anlage ist das italienische<br />

Maschinenbauunternehmen<br />

Danieli.<br />

Insbesondere für Stahlrohre aus<br />

Legierungen mit einem optimalen<br />

Verhältnis aus Festigkeit und Gewicht<br />

sieht Valllourec eine wachsende<br />

Anzahl an Anwendungen: unter anderem<br />

im Maschinenbau (Zylinderrohre<br />

und Krankomponenten), im Stahlbau<br />

(Bauteile für Bohrplattformen), in der<br />

Energieindustrie (Futterrohre und<br />

Gewinderohre, Leitungsrohre), im<br />

Kraftwerksbau (Kesselrohre) und in<br />

der Petrochemie.<br />

Neben der Investition in das neue<br />

Walzwerk hat der französische Konzern<br />

auch intern an Verbesserungen<br />

bei Produktion und Qualität gearbeitet<br />

sowie den gesamten Prozessablauf<br />

vollständig automatisiert.<br />

Die Wiege der<br />

Nahtlos-Produktion<br />

Historisch gesehen befindet sich das<br />

neue Walzwerk ohnehin am richtigen<br />

Standort. Nahtlose Rohre entstehen<br />

in Deutschland bereits seit über<br />

einem Jahrhundert: Im Jahr 1899 nahmen<br />

die Brüder Mannesmann in Düsseldorf<br />

die Produktion auf und legten<br />

den Grundstein für den weiteren<br />

Erfolg. 1997 gingen die Mannesmannröhren-Werke<br />

AG und die Vallourec-<br />

Gruppe ein Joint Venture ein, und es<br />

entstand Vallourec & Mannesmann<br />

Tubes, das 2005 hundertprozentige<br />

Tochter des französischen Konzerns<br />

wurde. Seit dem 1. November 2013 firmiert<br />

das deutsche Unternehmen als<br />

Vallourec Deutschland GmbH.<br />

In Düsseldorf-Rath wird eine<br />

umfangreiche Palette nahtloser Stahlrohre<br />

sowie runder, rechteckiger und<br />

quadratischer Hohlprofile gefertigt.<br />

Zudem befindet sich dort das Vallourec<br />

Reserach Center Germany. In den<br />

Rather Werken sind rund 1.600 Mitarbeiter<br />

beschäftigt. Weitere Standorte<br />

des Konzerns in Deutschland<br />

sind das Presswerk Düsseldorf-Reisholz<br />

und das Rohrkontiwalzwerk Mülheim<br />

an der Ruhr.<br />

Insgesamt beschäftigt der Konzern<br />

rund 19.000 Mitarbeiter in über<br />

20 Ländern. Rund zwei Drittel des<br />

Gesamtgeschäfts machen Anwendungen<br />

der Öl- und Gasbranche aus,<br />

inklusive Petrochemie. Vallourec<br />

Deutschland bedient für sich genom-<br />

16 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


Meilenstein bei der digitalen Transformation<br />

Thyssenkrupp vernetzt Maschinenpark<br />

Fotos, 3: Vallourec<br />

Blick in den Kontrollraum der neuen<br />

Anlage (hier mit Besuchern): „Die<br />

Kombination von moderner Anlagentechnik<br />

und Prozessautomatisierung<br />

beschleunigt den Produktionsprozess<br />

deutlich und ermöglicht es uns gleichzeitig,<br />

höchste Qualitätsstandards<br />

zu halten“, erläuterte Werksleiter<br />

Christoph Bem.<br />

men dagegen nur zu rund einem Drittel<br />

den Öl- und Gasmarkt, rund 50 %<br />

gehen in industrielle Anwendungen.<br />

Europa als zentralen<br />

Standort konsolidieren<br />

In den vergangenen Jahren hat der<br />

Konzern tiefgreifende Restrukturierungen<br />

vornehmen müssen. Hintergrund<br />

war hauptsächlich die negative<br />

Entwicklung der Öl- und Gasbranche.<br />

Organisatorisch hat der<br />

Konzern nun in Deutschland die<br />

Walzaktivitäten konzentriert, während<br />

die französischen Standorte auf<br />

das High-end-Finishing der Produkte<br />

fokussieren. Strategisch soll Europa<br />

als zentrales „Premium-Zentrum“ der<br />

Gruppe konsolidiert werden, sagte<br />

CEO Philippe Crouzet. 2<br />

Philippe Crouzet, Vorstandsvorsitzender<br />

der Vallourec-Gruppe<br />

Tyssenkrupp hat seinen Maschinenpark<br />

in der Werkstoffsparte mit einer neuen<br />

digitalen Plattform vernetzt, welche die Anlagen<br />

direkt miteinander kommunizieren lässt.<br />

In Zukunft soll so auch durch Predictive Maintenance<br />

der Wartungsbedarf der Maschinen<br />

vorausgesagt werden.<br />

Die Plattform „toii“ des Geschäftsbereichs<br />

Materials Services wurde komplett inhouse<br />

von Unternehmensexperten aus dem<br />

Bereich Software Engineering entwickelt<br />

und speziell auf die Gegebenheiten bei<br />

Materials Services zugeschnitten. Denn der<br />

Anlagenpark des Geschäftsbereichs, der<br />

sich auf den weltweiten Handel mit Werkund<br />

Rohstoffen sowie auf umfangreiche<br />

Anarbeitungsdienstleistungen konzentriert,<br />

ist äußerst vielschichtig: Die Maschinen<br />

führen verschiedenste Arbeiten aus, stammen<br />

von zahlreichen Herstellern und sind<br />

unterschiedlich alt.<br />

Dank toii können nun Bandsägen und Kantmaschinen,<br />

mobile Objekte, darunter Krane<br />

und Gabelstapler, und komplexe Produktionsanlagen<br />

wie komplette Längs- und Querteilanlagen<br />

sowie anspruchsvolle Anarbeitungslösungen<br />

durch Fräsmaschinen und<br />

Laseranlagen ganz im Sinne des „Industrial<br />

Internet of Things“ (IIoT) vernetzt werden.<br />

Die digitale Plattform ermöglicht sowohl<br />

den Datenaustausch und die Kommunikation<br />

von Maschinen untereinander als auch<br />

Foto: Thyssenkrupp<br />

Bereits heute vernetzt: Maschinenpark bei Thyssenkrupp<br />

zwischen Maschinen und IT-Systemen. So<br />

können Abläufe optimal und flexibel geplant<br />

sowie aufeinander abgestimmt werden –<br />

standortübergreifend, weltweit. Ein weiterer<br />

großer Nutzen der Plattform ist die einfache<br />

Datenanalyse.<br />

„Wir haben eine Komplettlösung geschaffen,<br />

die genau auf unsere Anforderungen<br />

zugeschnitten ist. Sie ermöglicht uns, die<br />

Automatisierung in der Produktion schnell<br />

voranzutreiben und macht unsere Abläufe<br />

deutlich effizienter“, sagt Hans-Josef Hoß,<br />

Vorstandsmitglied von thyssenkrupp Materials<br />

Services. „Damit bringen wir den digitalen<br />

Wandel jetzt auch in das „Kernland“<br />

unseres Geschäfts: in die Werkshallen, in<br />

den Maschinenpark, an die Materialien. Das<br />

kommt natürlich unseren Kunden zugute –<br />

aber auch uns.“<br />

Neues Kaltwalzwerk geordert<br />

Die Risse + Wilke Kaltband GmbH & Co. KG hat den Auftrag zum Bau eines neuen Kaltwalzwerks<br />

erteilt. Inklusive Elektrik und Automatisierung wird die neue Anlage von Maschinenbauunternehmen<br />

Andritz geliefert. Das neue Kaltwalzwerk soll die Bandqualität verbessern<br />

und die Produktivität steigern. Es ist für Breiten von 750 mm und Dicken von bis zu 5 mm<br />

ausgelegt. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für das dritte Quartal 2018 vorgesehen.<br />

Auch strategisch hat das Unternehmen eine Veränderung zu vermelden: Risse + Wilke hat<br />

mit Wirkung zum 1.7.2017 das italienische Unternehmen GBS (General Business Service<br />

S.r.l.) übernommen. GBS ist ein Verarbeiter und Händler von Sägenbandstahl zur Herstellung<br />

von Steingattersägen. Die Marke „GBS“ ist insbesondere auf dem chinesischen Markt<br />

von großer Bedeutung und hat dort ein Markenimage als Anbieter von Material mit hohem<br />

Qualitätsanspruch. Risse + Wilke will GBS als Kompetenzzentrum für Steingattersägen weiterführen.<br />

GBS erzielt mit einer Versandtonnage von ca. 1.300 t einen Umsatz von rd.<br />

3,5 Mio. €. Die Wilke GmbH erzielt mit dem Spalten von Warmband bei einer Jahresversandtonnage<br />

von 22.000 t einen Umsatz in Höhe von 13 Mio. € pro Jahr.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17<br />

17


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht<br />

Stahlschnitt auf<br />

einer Behringer-<br />

Großbandsäge<br />

Fotos, 2: Behringer<br />

Behringer Hausausstellung 2017<br />

Sägen, Trends und Technik<br />

Trends im Maschinenbau haben zwar eine viel höhere Halbwertszeit als in schnelllebigeren Branchen.<br />

Doch auch im Maschinenbau ist nicht klar, ob die Trends von heute der Standard von morgen sind.<br />

Ein Indikator, ob ein Unternehmen die technologische Entwicklung im Blick hat, sind dabei seine<br />

aktuellen Entwicklungen. Die Hausmesse 2017 von Behringer im Juni hat gezeigt: Die Zukunftshemen<br />

hat der Hersteller von Sägeanlagen im Blick. Zur „Erlebniswelt Sägen“ kamen bei hochsommerlichen<br />

Temperaturen rund 550 Kunden und Interessenten aus über 30 Nationen.<br />

Auf einer externen Messe sind<br />

solche Ausstellungsstücke wegen<br />

ihrer Größe in der Regel nicht zu<br />

sehen: große und kombinierte Anlagen<br />

der Behringer GmbH und ihrer<br />

„Partners 4 Steel“. Das geht nur auf<br />

einer Hausmesse. Mit im Boot waren<br />

dabei neben der Behringer GmbH<br />

selbst auch die Tochtergesellschaft<br />

Behringer Eisele GmbH (Kreissägen)<br />

sowie die französische Schwestergesellschaft<br />

Vernet Behringer<br />

(Stahlbauanlagen). In Sachen Strahltechnik<br />

präsentierte zudem die Rösler<br />

GmbH aus Untermerzbach Anlagen<br />

zur Oberflächenbehandlung von<br />

Stahlträgern.<br />

Große Fertigungstiefe<br />

sichert Qualität<br />

Eine Besonderheit fällt Gästen der<br />

Behringer GmbH am Standort Kirchhardt,<br />

Baden-Württemberg, sofort<br />

ins Auge: die unternehmenseigene<br />

Giesserei. In dem Werksgebäude,<br />

das sich auf einer leichten Anhöhe<br />

des Firmengeländes befindet, werden<br />

Grau- und Spärogussteile hergestellt.<br />

Der weitaus größte Teil der<br />

Produktion wird für den Markt gefertigt.<br />

Doch mit der Giesserei ist Behringer<br />

der Lage, die entsprechenden<br />

Komponenten für die Anlagen selbst<br />

zu produzieren. Die große Fertigungstiefe<br />

soll neben hochwertigen<br />

Bearbeitungszentren, neusten Fertigungsmethoden<br />

und einem durchgängigen<br />

Qualitätsmanagement den<br />

hohen Standard der Produkte<br />

sichern.<br />

Trends der<br />

Sägetechnologie im Blick<br />

Ein Schwerpunkt auf der Hausmesse<br />

waren unter anderem die Themen<br />

„Trennen von Sonderwerkstoffen“<br />

und „Sägetechnik trifft Intralogistik“<br />

– die derzeit auch in der Fachwelt<br />

stark diskutiert werden.<br />

Automatisierung ist zudem<br />

Abläufe, die nur von einer Handvoll<br />

Mitarbeiter gesteuert und überwacht<br />

werden und die vom Wareneingang<br />

bis zur Verladung kaum direkten<br />

Kontakt des Personals mit Material<br />

oder Maschinen vorsehen.<br />

Die Anlagensysteme von Behringer<br />

bzw. der „Partners 4 Steel“<br />

ermöglichen das. Automatisierte Systemlösungen<br />

mit kombinierten Produktionsanlagen<br />

für Profilstahlbearbeitung<br />

zeigen die Unternehmen<br />

als Verkettung von Sägen, Bohren,<br />

Strahlen und Konservieren.<br />

In dem Anlagensystem wird die<br />

Warenwirtschaft, von der Bearbeitung<br />

und Kommissionierung bis zur<br />

Auslieferung, als programmierter<br />

Prozessablauf entworfen: Ohne<br />

Kreuzverkehr gelangen Träger und<br />

Profile an der Hallenwand entlang<br />

direkt ins Lager und von dort über<br />

Zufuhrrollenbahnen zu den Bearbeitungsmaschinen.<br />

Angeschlossene<br />

Sägeanlagen, wie die Gehrungsbandsäge<br />

HBP510-923G-NAP, trennen das<br />

Material. Optional durchlaufen Teile<br />

anschließend eine Konservierungs-<br />

18 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


linie zur Oberflächenbehandlung,<br />

oder sie werden direkt verladen.<br />

Automatisierte Intralogistik<br />

Die Anarbeitung erfolgt programmgesteuert<br />

und staboptimiert. Ein<br />

Transportmanagement-System sorgt<br />

für die materialsparende Zuordnung<br />

von Ausgangslängen passend zum<br />

Auftrag sowie für den Warenfluss<br />

auf der Anlage. Material und Daten<br />

sind zum richtigen Zeitpunkt am<br />

richtigen Ort – was einen maximalen<br />

Output erlaubt. Markier- und Etikettier-Einrichtungen<br />

kennzeichnen<br />

das Material auftragsgemäß. Für die<br />

Rückführung von Reststücken ist ein<br />

separates Transportsystem vorgesehen,<br />

ohne den Ablauf zu stören oder<br />

zu unterbrechen.<br />

„Die Vorteile von automatisierten<br />

Intralogistiksystemen macht aus<br />

verschiedenen Gründen Sinn. Neben<br />

der Prozesssicherheit spielt auch die<br />

Sicherheit der Mitarbeiter, die Durchlaufgeschwindigkeit<br />

und natürlich<br />

die Vermeidung von Fehlern eine<br />

Rolle“, so Geschäftsführer Christian<br />

Behringer.<br />

Große Brocken: Die Besucher der Behringer-Hausmesse<br />

konnten Ausstellungsstücke begutachten, die – wie dieser<br />

Großbandsägeautomat – auf einer externen Präsentation so<br />

schnell nicht zu sehen sind.<br />

Alle Materialbewegungen des Prozesses<br />

werden von einem zentralen<br />

Leitstand aus koordiniert. An den<br />

Maschinen selber befinden sich nur<br />

noch eine Steuerung mit Funktionen<br />

für Service, Reparatur und Wartung.<br />

Es kommen mobile Bedienpanels<br />

zum Einsatz, die an verschiedenen<br />

Stellen an der Gesamtanlage angedockt<br />

werden können.<br />

Den Trend zur Vernetzung von<br />

Maschinen und Produktion hat Behringer<br />

mit seiner Lösung „Smart-<br />

Hub“ aufgegriffen. Mit diesem Software-Werkzeug<br />

können Sägeanlagen<br />

digital gesteuert und überwacht werden.<br />

Auch Roboter werden in Bearbeitungsprozessen<br />

in Zukunft<br />

voraussichtlich eine noch viel größere<br />

Bedeutung bekommen. Mit<br />

einer Kombination von Säge- und<br />

Robotertechnik ist Behringer auch<br />

bei dieser Entwicklung dabei. Ein<br />

Roboter, ausgestattet mit einem starken<br />

Magneten, greift in dieser Konfiguration<br />

gesägte Abschnitte aus<br />

dem Sägebereich der Kreis- oder<br />

Bandsäge, führt sie weiteren Bearbeitungs-<br />

und Prozessschritten zu<br />

– etwa der Späneentfernung, dem<br />

Wiegen und dem Markieren – und<br />

lagert sie schließlich ordnungsgemäß<br />

ab. 2<br />

STAHL TAG 2017<br />

12. MBI Stahl Konferenz<br />

17. - 18. Oktober | Frankfurt am Main<br />

Mövenpick Hotel City<br />

Entscheidungsgrundlagen für den Einkauf<br />

14 Referenten an 2 Tagen<br />

Exklusive Vorteile für BDS-Mitglieder<br />

Alle Informationen auf<br />

mbi-infosource.de<br />

Verlängerter Frühbucherpreis bis 15.08.2017<br />

Zusätzlicher Rabatt von 100 €*<br />

> Einfach bei Online-Anmeldung unter Code „BDS“ eingeben<br />

* Alle genannten Preise verstehen sich zzgl. gesetzl. MwSt. und pro Person. Es gelten unsere AGB, welche auf www.mbi-infosource.de einsehbar sind.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17 19<br />

konferenzen@mbi-infosource.de | +49 (0) 69 / 271 07 60 11 | www.mbi-infosource.de


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Intelligente Lager- und Bestückungstechnik von Remmert<br />

Herausforderung<br />

Blechbearbeitung<br />

Fotos, 2: Remmert<br />

Kleine Losgrößen, steigender Wettbewerbsdruck, zunehmende<br />

Vernetzung: Es sind große Herausforderungen, denen sich<br />

Unternehmen aus dem Stahlhandel derzeit stellen müssen. Die<br />

höhere Komplexität erfordert flexible Lösungen sowie schnelle<br />

und kosteneffiziente Prozesse. Doch, wie lassen sich bei der<br />

Blechbearbeitung die hohen Anforderungen konkret in Anarbeitung<br />

und Lager umsetzen? Lösungen für intelligente Langgut- und<br />

Blechlagersysteme hat Remmert parat.<br />

BASIC Tower 4.0:<br />

Der Anschluss an<br />

größere oder bereits<br />

bestehende Remmert-Lagersysteme<br />

ist jederzeit möglich.<br />

Der Markt verlangt ständig<br />

nach anpassungsfähigeren, komplexeren<br />

und effizienteren Lösungen.<br />

„Momentan steigt die Nachfrage<br />

nach kleinen Losgrößen stark an –<br />

bis hin zu Losgröße 1“, so Matthias<br />

Remmert, Geschäftsführer der Remmert<br />

GmbH. Zu den kleinen Losgrößen<br />

kommen oftmals kurze Fertigungshorizonte<br />

hinzu, welche die<br />

Planbarkeit in der Produktion zusätzlich<br />

erschweren. Eine Lösung ist –<br />

je nach Anforderung – ein flexibles<br />

und voll- oder halbautomatisches<br />

Blechlagersystem.<br />

Dem Unternehmen zufolge lassen<br />

sich mit dem Remmert-BASIC<br />

Tower Blech 4.0 auch kleine Mengen<br />

Blech effizient bevorraten und zügig<br />

an der Bearbeitungsmaschine bereitstellen.<br />

Die Bedienbarkeit der Anlage<br />

via Touchscreen unterstützt das<br />

schnelle und einfache Arbeiten mit<br />

dem System. „Die hohe Bedienerfreundlichkeit<br />

der Anlagen spielt im<br />

industriellen Umfeld eine immer<br />

zentralere Rolle“, erläutert Matthias<br />

Remmert.<br />

Laseranlagen<br />

effizient bestücken<br />

Wer die Kosten seiner Laseranlage<br />

mithilfe bestmöglicher Prozesseffizienz<br />

reduzieren möchte, ist dem<br />

Unternehmen zufolge bei der Materialbestückung<br />

mit der FLEX 4.0 von<br />

Remmert gut beraten. Die Automationslösung<br />

für Blech lässt sich herstellerunabhängig<br />

in Laseranlagen<br />

integrieren. Mit 65 s Materialwechselzeiten<br />

ist das System dem Hersteller<br />

zufolge die derzeit schnellste<br />

am Markt.<br />

Die fortschreitende Automatisierung<br />

sorgt aber nicht nur für schnellere<br />

Prozesse. Auch Big Data gehört<br />

zum nächsten Schritt: die Speicherung,<br />

Verarbeitung und Auswertung<br />

großer Datenmengen, die während<br />

des automatisierten Produktionsprozesses<br />

anfallen. Auf der Basis<br />

solcher Daten ermittelt Remmert<br />

zum Beispiel Wartungstermine<br />

bedarfsgenau.<br />

„Damit Anlagen jederzeit optimale<br />

Leistungen erbringen und über<br />

eine möglichst lange Lebensdauer<br />

verfügen, sind frühzeitige und anforderungsgerechte<br />

Wartungen zwingend<br />

notwendig“, so Matthias Remmert.<br />

In Zukunft werde es auf<br />

Grundlage von identifizierbaren<br />

Mustern möglich sein, die voraussichtliche<br />

Nachfrage nach Blechen zu<br />

berechnen. 2<br />

Der Laser FLEX 4.0 für die Bevorratung<br />

im unmittelbaren Produktionsumfeld<br />

20 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


Voortman-Stahlbautag 2017<br />

Automatisierung im Stahlbau auf dem Vormarsch<br />

Chancen und Herausforderungen<br />

der „Industrie 4.0“ waren das Leitmotiv des<br />

Voortman-Stahltags 2017. Teilnehmer<br />

konnten sich in den Werkshallen des niederländischen<br />

Maschinenbauunternehmens<br />

einen „Live“-Überblick zu den aktuellen<br />

Entwicklungen verschaffen. Die Voortman-<br />

Steel-Group entwickelt mit seinen beiden<br />

Unternehmen Voortman Steel Machinery<br />

und Voortman Steel Construction speziell<br />

für die Stahlbaufertigung vernetzte Maschinen<br />

und Systeme. Das besondere Interesse<br />

der Teilnehmer galt dem „Voortman Fabricator“,<br />

einem vollautomatisert arbeitenden<br />

Fertigungs- und Schweissroboter.<br />

Neben Voortman selbst präsentierte auch das<br />

in Essen beheimatete Softwarehaus Graitec<br />

sein speziell für den Stahlbau konzipiertes<br />

Management-Information-System „Advance<br />

Foto: Voortman<br />

Voortman-Stahlbautag 2017: Vernetzte Maschinen<br />

bergen für den Stahlbau großes Potenzial.<br />

Workshop“. Die Software verspricht die vollständige<br />

Steuerung und Kontrolle über jede<br />

Phase der Stahlbau-Produktion.<br />

Die Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers<br />

(PwC) präsentierte Inhalte aus<br />

ihrer letztjährigen Studie zum Thema<br />

„Industrie 4.0“.<br />

Hergarten erweitert<br />

Lagerfläche in Neuss<br />

Stahl-Logistiker<br />

baut Standort aus<br />

Die Hergarten-Gruppe, Logistikdienstleister<br />

für die Stahlbranche, erweitert<br />

ihren Standort in Neuss-Holzheim,<br />

dem bundesweit größten Lager der<br />

Gruppe. Die Kapazität dort soll von<br />

7.500 m 2 auf 11.500 m 2 angehoben werden.<br />

Der Startschuss für die Bauarbeiten<br />

ist für den Sommer geplant, zum Ende des<br />

Jahres soll der Neubau fertiggestellt sein.<br />

Der Standort Neuss-Holzheim ist gegenwärtig<br />

mit elf Krananlagen mit einer Nutzlast<br />

bis zu 60 t, kundenspezifischen<br />

Sägen, einer Brenntischanlage für Grobbleche<br />

bis 45 mm, einem Jochlager,<br />

einem Hürdenlager und drei Toreinfahrten<br />

für die effiziente und materialgerechte<br />

Wendetisch INVERTO mit neuen Funktionen<br />

Coils besser wenden<br />

Foto: Pfeifer GmbH<br />

Der Pfeifer-Wendetisch INVERTO, der<br />

unter anderem für das Coilhandling konzipiert<br />

ist, wurde überarbeitet und um zahlreiche<br />

nützliche Zusatzfunktionen ergänzt.<br />

Zusätzlich zu den bisherigen Größen ist der<br />

Inverto jetzt auch in einer kleineren Ausführung<br />

für Lasten bis 2 t erhältlich. Bei den<br />

größeren Varianten sind Belastungen bis<br />

maximal 30 t möglich.<br />

Neue Steuerung mit robuster Funk-Fernbedienung:<br />

der Pfeifer-Wendetisch Inverto<br />

Des Weiteren wurde der Wendetisch der<br />

Pfeifer Seil- und Hebetechnik GmbH mit<br />

neuer Technik ausgestattet. Die Steuerung<br />

erfolgt über eine robuste und zuverlässige<br />

Funk-Fernbedienung. Mit dem sogenannten<br />

Positionsgeber lässt sich der gewünschte<br />

Kippwinkel über eine Standard-USB-Verbindung<br />

und der mitgelieferten Software bis<br />

maximal 90° frei wählen und programmieren.<br />

Kurz vor der eingegebenen Endstellung<br />

wird der Wendetisch durch den Frequenzumrichter<br />

automatisch abgebremst und<br />

anschließend sanft gestoppt. Zusätzlich<br />

lässt sich auch die Geschwindigkeit des<br />

Wendevorgangs am Motor regulieren.<br />

Zudem wurde ein Zähler integriert, der die<br />

Anzahl der Wendevorgänge erfasst und<br />

somit als Hilfestellung für die regelmäßigen<br />

Wartungs- und Prüfungsintervalle dient. Eine<br />

weitere Neuerung ist ein Kettenschutz, der<br />

als sicherheitstechnische Einrichtung ein<br />

Eingreifen in den Antrieb verhindert und<br />

gleichzeitig die Antriebsketten vor übermäßiger<br />

Verschmutzung bewahrt.<br />

Mit dem Inverto können schwere Lasten<br />

komfortabel und sicher in vertikale und mit<br />

einer 180°-Dreheinheit auch in horizontale<br />

Richtung gedreht und gewendet werden.<br />

Passgenaue Auflagen und Aussparungen<br />

ermöglichen es, Produkte aus nahezu allen<br />

Materialien und Formen zu handhaben. Der<br />

Wendetisch lässt sich darüber hinaus einfach<br />

mit einem Stapler transportieren – und ist<br />

deshalb so gut wie überall einsetzbar. Sollten<br />

die Standard-Modelle des Wendetisches<br />

einem Interessenten nicht genügen, fertigt<br />

das Unternehmen auch Sondermodelle.<br />

Foto: Hergarten<br />

Der Standort Neuss-Holzheim platzt aus allen<br />

Nähten: Bis zum Ende des Jahres soll der<br />

größte Lagerstandort der Hergarten-Gruppe<br />

auf 11.500 m 2 erweitert werden.<br />

Anarbeitung, Lagerung und Logistik des<br />

Materials von zahlreichen Kunden ausgestattet.<br />

Zu den Lagerprodukten gehören<br />

beispielsweise Grob- und Feinbleche, Profile,<br />

Rohre, Stabstahl und Vollmaterial –<br />

jeweils in Handels- und in Fixlänge.<br />

Bereits im vergangenen Jahr hatte Hergarten<br />

sein Transportnetzwerk im süddeutschen<br />

Raum ausgebaut. So wurde<br />

Anfang 2016 ein Lager- und Anarbeitungszentrum<br />

am Standort Kornwestheim<br />

in Betrieb genommen. Von dort aus verteilt<br />

die Hergarten-Flotte mit Fokus auf<br />

die Postleitzahlengebiete 70 bis 89 Stahlrohre<br />

in Handels- und Fixlängen bis 12 m<br />

sowie Aluminium in Handels- und Fixlängen<br />

an diverse Großkunden im Automobil-,<br />

Maschinen- und Stahlbau. Für 2017<br />

rechnet Hergarten mit insgesamt rund<br />

50.000 t Material, das in Kornwestheim<br />

umgeschlagen wird.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17<br />

21


Messen<br />

und Märkte<br />

Schwerpunkt: Vorschau auf die EMO<br />

Quelle: VDW<br />

Der Bundespräsident wird die EMO in Hannover eröffnen<br />

Die Welt der Metallbearbeitung<br />

Erstmals seit vier Jahren findet die EMO wieder in Hannover statt: vom 18.-23.9.17.<br />

Mehr als 2.000 Aussteller haben sich angemeldet, um die Welt der Metallbearbeitung zu<br />

präsentieren. Dabei und im Begleitprogramm zur Messe geht es nach Angaben des VDW<br />

sowohl um technische Themen als auch um aktuelle Marktfragen. Eröffnet wird die<br />

Veranstaltung durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.<br />

Unter diesem Logo<br />

präsentiert sich in<br />

diesem Jahr auf der<br />

EMO in Hannover<br />

die Welt der Metallbearbeitung.<br />

Digitalisierung bzw. Vernetzung<br />

sind die zentralen Themen der diesjährigen<br />

EMO, die unter dem Motto<br />

„Connecting systems for intelligent production!“<br />

stattfindet. Diese Überschrift<br />

macht nach Ansicht von EMO-Generalkommissar<br />

Carl Martin Welcker deutlich,<br />

dass Werkzeugmaschinen die<br />

Industrie 4.0 längst realisiert haben.<br />

Die Basis dafür sind im Zusammenhang<br />

mit diesen Maschinen<br />

sogenannte Befähigungstechnologien,<br />

über die Ende Juni in Hannover<br />

– ebenfalls auf der Ausblickveranstaltung<br />

zur diesjährigen Messe<br />

– Prof. Hans-Christian Möhring referierte.<br />

Der Leiter des Instituts für<br />

Werkzeugmaschinen (IFW) an der<br />

Universität Stuttgart stellte dabei<br />

den aktuellen Forschungsstand dar.<br />

Die wichtigsten Trends dabei sind<br />

nach seinen Angaben die<br />

z Verbindung klassischer Werkzeugtechnologien<br />

mit dem Additiv<br />

Manufacturing, um zu leichteren<br />

Instrumenten mit einer höheren<br />

Leistungsdichte zu kommen,<br />

z Kombination mehrerer Bearbeitungsverfahren<br />

mittels hybrider<br />

Maschinen, in denen ganze Teile<br />

von Wertschöpfungsketten abgebildet<br />

werden können, sowie<br />

z die Ausstattung der neuen Aggregate<br />

mit vielerlei Sensoren, um<br />

einerseits die Qualität der erzeugten<br />

Produkte sicherzustellen und<br />

andererseits Daten für Simulationsverfahren<br />

zu generieren.<br />

Maschinen und Märkte<br />

Diese und weitere Trends werden<br />

nach Angaben des Vereins Deutscher<br />

Werkzeugmaschinenfabriken (VDW),<br />

der die EMO in diesem Jahr im Auftrag<br />

des europäischen Werkzeugmaschinenverbands<br />

CECIMO veranstaltet,<br />

in den Ausstellungshallen sichtbar<br />

werden. Präsentiert wird für<br />

Anwendergruppen wie z.B. den<br />

Maschinen- und Apparatebau, den<br />

Stahl- und Leichtmetallbau, die Automobilindustrie<br />

und ihre Zulieferer,<br />

den Schiffsbau sowie für die Bereiche<br />

Ziehereien, Kaltwalzwerke und<br />

Stahlverformung.<br />

Spanende, zerteilende und abtragende<br />

Werkzeugmaschinen bilden<br />

ebenso Ausstellergruppen wie etwa<br />

Blech-, Draht- und Rohrbearbeitungsmaschinen<br />

sowie Qualitätsmanagementsysteme,<br />

Kühl-Schmierstoffe<br />

oder das Schweißen, Schneiden, Härten<br />

und Erwärmen (vgl. weitere<br />

Berichte in diesem Schwerpunkt).<br />

Außerdem werden Rahmenveranstaltungen<br />

mit Blick in die Technik<br />

und auf die Märkte angeboten.<br />

Stichworte dazu sind neben der<br />

Industrie 4.0 die Produktion von<br />

morgen, additive Fertigungsverfahren,<br />

die Sicherheit von Werkzeugmaschinen<br />

sowie die Entwicklung<br />

der entsprechenden Märkte in den<br />

USA, in Indien und Mexiko, ferner<br />

Start-ups für die intelligente Produktion<br />

oder die Nachwuchswerbung.<br />

Der globale Markt für Werkzeugmaschinen<br />

belief sich 2016 laut<br />

VDW-Weltstatistik auf 67,7 Mrd. €.<br />

Dies entsprach im Jahresvergleich<br />

einem Rückgang um 3 %. Die Industrieproduktion<br />

und der Werkzeugmaschinenverbrauch<br />

sollen entsprechend<br />

dieser Quelle in 2017 jedoch<br />

um jeweils 3,1 % bzw. 3,2 % anziehen.<br />

2<br />

22 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


Die Schwenkrahmen-Bandsäge KASTOmicut für<br />

den Werkstattbereich ist erstmals auch in einer<br />

vollautomatischen Ausführung erhältlich.<br />

Was Kasto in Hannover zeigt<br />

Zwei Geschäftsbereiche<br />

Auf der EMO in Hannover präsentiert Kasto in Halle 015 (Standnummer D58) Innovationen aus den<br />

beiden Geschäftsbereichen Säge- und Lagertechnik.<br />

So bietet die KASTO Maschinenbau<br />

GmbH & Co. KG aus dem<br />

mittelbadischen Achern seine Lagersysteme<br />

schon seit Jahren mit einer<br />

optionalen Energierückspeisung an.<br />

Überschüssige Bewegungsenergie,<br />

die beispielsweise beim Abbremsen<br />

des Regalbediengerätes oder beim<br />

Senken des Hubwerks entsteht, lässt<br />

sich damit in Strom umwandeln und<br />

in das Netz zurückspeisen. Nun stattet<br />

Kasto seine Automatiklager auf<br />

Wunsch auch mit einem integrierten<br />

Energiespeicher aus. Die zurückgewonnene<br />

Energie wird damit flexibel<br />

nutzbar gemacht. Das Unternehmen<br />

demonstriert sein neues<br />

Energiekonzept in Hannover anhand<br />

eines Turmlagersystems vom Typ<br />

UNITOWER.<br />

Mit der KASTOwin pro AC 5.6 zeigt<br />

der Spezialist zudem eine Hochleistungs-Bandsäge,<br />

die durch kurze<br />

Schnitt- und hohe Standzeiten sowie<br />

eine intuitive Bedienung überzeugen<br />

will. Der Vollautomat ist für den Einsatz<br />

mit Bi- und Hartmetall-Sägebändern<br />

optimiert, etwa im Stahlhandel,<br />

in der Stahlerzeugung, in Schmiedewerken,<br />

im Maschinenbau oder in der<br />

Automotive-Industrie. Anwender sollen<br />

damit ihre Werkzeugkosten senken<br />

Fotos, 2: Kasto<br />

und die Sägefertigung deutlich schneller<br />

und effizienter gestalten können.<br />

Vollautomatische<br />

Schwenkrahmensäge<br />

Im vergangenen Jahr präsentierte<br />

Kasto mit der neuen Baureihe KAS-<br />

TOmicut eine vielseitige Schwenk-<br />

rahmen-Bandsäge für den Werkstattbereich.<br />

Diese ist nun erstmals auch<br />

in einer vollautomatischen Ausführung<br />

erhältlich, der KASTO micut A<br />

2.6. Auf der EMO 2017 kann sie mit<br />

all ihren technischen Eigenschaften<br />

zum ersten Mal vom Publikum<br />

betrachtet werden. 2<br />

Das Langgutlager<br />

UNITOWER von<br />

Kasto mit einem<br />

System zur Energierückspeisung<br />

und -<br />

speicherung.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17<br />

23


Messen<br />

und Märkte<br />

Schwerpunkt: Vorschau auf die EMO<br />

Das Ziel von EMAGs Industrie 4.0-Produkten<br />

ist eine ganzheitlich steuerbare, vorhersagbare<br />

und überwachte Produktion.<br />

Was der Maschinenbauer EMAG für die EMO plant<br />

Elektromobilität und Industrie 4.0<br />

Elektromobilität und Industrie 4.0 – diese aktuellen Megatrends prägen den Messestand<br />

der EMAG-Gruppe auf der diesjährigen EMO in Hannover (Halle 17, Stand C 31).<br />

Die Maschinenbauer der<br />

EMAG GmbH & Co. KG aus Salach<br />

wollen dabei ihre Rolle als „Möglichmacher“<br />

für den technologischen<br />

Wandel deutlich machen:<br />

z Bereits heute verfügen sie über<br />

Komplettlösungen, mit denen sich<br />

zentrale Bauteile von elektrischen<br />

Antriebssystemen effizient produzieren<br />

lassen. Beispielhaft dafür<br />

sehen die Messegäste mehrere<br />

High-Performance-Maschinen im<br />

Einsatz – darunter Weltneuheiten<br />

aus den Bereichen Drehbearbeitung,<br />

Laserschweißen/Fügen und<br />

Verzahnen.<br />

z Gleichzeitig treibt die Gruppe die<br />

Digitalisierung ihrer Produktionstechnologie<br />

für die Etablierung von<br />

intelligenten Fabriken massiv<br />

voran. Deshalb gibt es auf der EMO<br />

einen eigenen Bereich, in dem Kunden<br />

zentrale Industrie-4.0-Lösungen<br />

testen können.<br />

Das Ziel ist eine ganzheitlich steuerbare,<br />

vorhersagbare und überwachte<br />

Produktion – so könnte man<br />

Fotos, 2: EMAG<br />

die Botschaft des Industrie-4.0-Auftritts<br />

von EMAG auf der EMO umreißen.<br />

Die Produktionsdaten der<br />

Maschinen bieten dabei viele Möglichkeiten,<br />

um zentrale Prozesse<br />

mithilfe von passgenauen Software-<br />

Tools zu perfektionieren: Mit dem<br />

„MultiMachineMonitor“ ist es zum<br />

Beispiel möglich, unterschiedliche<br />

Maschinen von zentraler Stelle aus<br />

per Tablet oder PC zu kontrollieren.<br />

Die Software „EC Data“ soll<br />

garantieren, dass der Herstellungsprozess<br />

eines Werkstücks zurückzuverfolgen<br />

ist. Und „Machine-<br />

Status“ bietet eine Analyse der<br />

Maschine sowie der Werkzeuge im<br />

Einsatz. 2<br />

In den neuen VL-Maschinen für die Bearbeitung von Futterteilen sorgen wassergekühlte<br />

Motorspindeln bis zu 32,4 kW Leistung für Produktivität.<br />

24 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir einen<br />

Bereichsleiter<br />

Edelstahl/NE-Metalle (m/w)<br />

mit Berufserfahrung.<br />

Kunden- und Prozessorientierung bei Liebherr<br />

Wälzschälen<br />

Das Wälzschälen stellt Liebherr in Halle 26 auf<br />

Stand A72 als einen Fokus seiner Präsentationen<br />

anlässlich der EMO dar. Dabei gibt man sich<br />

bewusst kunden- und prozessorientiert.<br />

„Für erfolgreiches Wälzschälen brauchen Anwender<br />

mehr als nur eine gute Maschine“, fasst Dr.-Ing. Oliver<br />

Winkel, Leiter Anwendungstechnik, zusammen.<br />

„Beim Skiving 3 verkaufen wir nicht die LK 300 oder<br />

500, sondern einen Prozess. Der Kunde präsentiert uns<br />

ein Zahnrad und wir liefern Maschine, Werkzeuge und<br />

Technologie für dessen Produktion.“<br />

In der Praxis habe sich der ganzheitliche Ansatz der<br />

Liebherr-Verzahntechnik GmbH bereits bewährt. Für<br />

viele Kunden sei der Prozess des Schälens neu, die<br />

Bediener der Maschinen bräuchten entsprechend umfassende<br />

Schulungen und Hilfestellungen. Hinzu komme,<br />

dass die Werkzeugauslegung ein sehr komplexes Thema<br />

ist.<br />

„Wir haben unsere Arbeitsteilung sehr gut organisiert“,<br />

berichtet Oliver Winkel. „In Kempten berechnen<br />

wir die Werkzeuge, die dann in Ettlingen oder im italienischen<br />

Collegno ausgelegt und gefertigt werden – so<br />

haben wir den kompletten Prozess im Griff, sowohl für<br />

zylindrische als auch für konische Werkzeuge.“<br />

Die Wälzschälmaschinen LK 300 und 500 selbst<br />

basieren auf den bewährten Komponenten der entsprechend<br />

großen Fräsmaschinen. Allerdings waren verfahrensbedingte<br />

Modifikationen unumgänglich. So musste<br />

die gesamte Maschine deutlich steifer sein und extrem<br />

starke Spindeln erhalten.<br />

Da Schälen ein hochdynamischer Prozess ist, wird<br />

die Maschine praktisch „schlüsselfertig“ ausgeliefert: mit<br />

individuellen Aufspannungen je Werkstück, präziser<br />

Steifigkeit und Konturtreue. „Diese Gesamtbetrachtung<br />

ist eine wichtige Leistung für den Erfolg der Fertigung“,<br />

erläutert Siegfried Schmidt, Teamleiter Entwicklung<br />

und Konstruktion Wälzschälen. „Ein komplexer Prozess<br />

wie das Schälen hat viele individuelle Hürden, die wir<br />

mit mathematisch hochspezifischen Lösungen überwinden.“<br />

2<br />

Ihr Hauptaufgabengebiet<br />

Sie sind in Ihrer Funktion zuständig für die Ausrichtung des Fachbereichs<br />

Edelstahl/NE-Metalle entsprechend der Strategie des<br />

Unternehmens und der vereinbarten Ziele.<br />

Sie verantworten die operative Gesamtsteuerung der Abteilung<br />

mit folgenden Schwerpunkten:<br />

• Eigenständige Auftrags- und Einkaufsverhandlungen sowie<br />

Auftragsprüfung und Kontrolle der termingerechten Belieferung<br />

• Weiterentwicklung des Produktportfolios<br />

• Betreuung und Erweiterung unseres nationalen und internationalen<br />

Lieferanten- und Kundenkreises<br />

• Key-Account für strategische Kundenbeziehungen<br />

• Führung, Motivation und Weiterentwicklung der zugeordneten<br />

Mitarbeiter<br />

Was bieten wir Ihnen<br />

• Ein ständig wachsendes innovationsstarkes Unternehmen<br />

• Ein wertorientiertes Unternehmensumfeld mit mittelständischen<br />

Strukturen und Gestaltungsspielräumen für Menschen,<br />

die etwas bewegen möchten<br />

• Flache Hierarchien und kurze Entscheidungswege in einem<br />

hochmodernen Arbeitsumfeld<br />

• Wir bieten eine intensive Einarbeitung, kontinuierliche Weiterbildungsmaßnahmen<br />

und Entwicklungsmöglichkeiten in einem<br />

vielfältigen Marktumfeld<br />

• Wir wertschätzen Ihr Engagement durch ein attraktives<br />

Gehaltspaket und innovative Aktionen im Rahmen unseres<br />

Betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />

Was bringen Sie mit<br />

• Abgeschlossene kaufmännische Ausbildung (idealerweise im<br />

Bereich Groß- und Außenhandel) oder vergleichbares abgeschlossenes<br />

wirtschaftswissenschaftliches Studium<br />

• Sortiments- und Branchenkenntnisse im Bereich Edelstahl/<br />

NE-Metalle<br />

• den-<br />

und Vertriebsorientierung<br />

• Professionelles Auftreten im Umgang mit Kunden und Partnern<br />

verschiedener Kulturkreise<br />

• Sehr gute Englischkenntnisse<br />

• Hohes Maß an Belastbarkeit und Flexibilität<br />

• Teamfähigkeit und die Bereitschaft für lebenslanges Lernen<br />

Wir freuen uns auf Ihre schriftliche Bewerbung an<br />

Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG<br />

Postfach 1261, 73472 Ellwangen<br />

oder an bewerbung@kicherer.de.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.kicherer.de.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17<br />

25


Messen<br />

und Märkte<br />

Schwerpunkt Konjunktur<br />

Der EMI-Index stellt neue Rekorde auf<br />

In Höchstform<br />

Die deutsche Industrie ist in Höchstform und im Juni noch etwas stärker gewachsen als im Mai.<br />

Überdies blieben die Geschäftsaussichten des Verarbeitenden Gewerbes binnen Jahresfrist<br />

ausgesprochen optimistisch. Das signalisiert der saisonbereinigte EMI, der aktuell gegenüber<br />

dem Vormonat um 0,1 Punkte auf 59,6 zugelegt und damit das kräftigste Wachstum seit April 2011<br />

erzielt hat. Dieser Konjunktur-Indikator notiert bereits seit 31 Monaten über der 50-Punkte-Marke<br />

– das ist der zweitlängste Zeitraum ununterbrochenen Wachstums seit dem Umfragebeginn vor<br />

21 Jahren, teilte der BME mit.<br />

Wiederum veröffentlichte der<br />

Bundesverband Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik (BME) zu diesen<br />

aggregierten Daten des IHS Markit/<br />

BME-Einkaufsmanager-Index (EMI)<br />

fachliche Kommentare und Detailinformationen.<br />

Der EMI gibt einen allgemeinen<br />

Überblick über die konjunkturelle Lage<br />

in der deutschen Industrie. Der Index<br />

erscheint seit 1996 unter Schirmherrschaft<br />

des BME. Er wird vom Anbieter<br />

von Unternehmens-, Finanz- und<br />

Wirtschaftsinformationen IHS Markit<br />

mit Hauptsitz in London erstellt und<br />

beruht auf der Befragung von 500 Einkaufsleitern/<br />

Geschäftsführern der<br />

verarbeitenden Industrie in Deutschland<br />

(nach Branche, Größe sowie<br />

Region repräsentativ für die deutsche<br />

Wirtschaft ausgewählt).<br />

Kommentare<br />

„Die anhaltende Robustheit der deutschen<br />

Wirtschaft überrascht angesichts<br />

nach wie vor bestehender globaler<br />

Risiken. Gleichzeitig stimmt<br />

uns das EMI-Hoch für den weiteren<br />

Jahresverlauf optimistisch“, betonte<br />

Dr. Silvius Grobosch, Mitglied des<br />

geschäftsführenden Bundesvorstandes<br />

des BME.<br />

„Laut EMI ist die Stimmung in<br />

der Industrie ausgezeichnet. Es<br />

scheint, als ob die Bäume in den Himmel<br />

wachsen. Wie wahrscheinlich ist<br />

das aber?“, kommentierte Dr. Gertrud<br />

R. Traud, Chefvolkswirtin der Helaba<br />

Landesbank Hessen-Thüringen die<br />

aktuellen EMI-Daten. Die Korrektur<br />

an den Aktienmärkten sei nach Einschätzung<br />

der Helaba-Bankdirektorin<br />

ein erstes Anzeichen dafür, dass<br />

die Stimmung über die Lage hinaus<br />

gewachsen und entsprechend zu viel<br />

Euphorie eingepreist ist. „So ist es<br />

wahrscheinlich, dass der nächste EMI<br />

schwächer reinkommt“, sagte Traud.<br />

Nach Ansicht von Dr. Ulrich Kater,<br />

Chefvolkswirt der DekaBank, „geht<br />

die Party weiter“. Die politischen Risiken<br />

hätten im Euroraum in den vergangenen<br />

Monaten deutlich abgenommen.<br />

Die Europäische Zentralbank<br />

plane nur einen sehr langsamen Ausstieg<br />

aus der extrem lockeren Geldpolitik.<br />

Zudem sei der weltwirtschaftliche<br />

Rahmen laut Kater solide.<br />

Tatsache sei aber, dass der Bezug der<br />

Stimmungsindikatoren zur tatsächlichen<br />

Entwicklung verloren gegangen<br />

ist. „Schon im ersten Quartal war<br />

die Stimmung der Unternehmen im<br />

Vergleich zur tatsächlichen Entwicklung<br />

viel zu optimistisch. Diese Euphorie<br />

wird sich im weiteren Jahresverlauf<br />

korrigieren. Dann muss man sich<br />

davor hüten, diese Normalisierung<br />

gleich wieder als den Weg in die<br />

nächste Rezession zu interpretieren“,<br />

sagte Kater.<br />

Details<br />

Industrieproduktion: Die Produktionssteigerungsrate<br />

schwächte sich<br />

im Berichtsmonat gegenüber Mai<br />

zwar marginal ab, blieb aber immer<br />

noch die zweithöchste seit April 2011.<br />

Seit 50 Monaten, und damit so lang<br />

wie nie zuvor in der bisherigen Umfragegeschichte,<br />

wird die Produktion<br />

nun bereits ununterbrochen ausgeweitet.<br />

Spitzenreiter in dieser Kategorie<br />

war diesmal der Investitionsgüterbereich.<br />

Auftragseingang: Die Nachfrage<br />

zog im Juni zum sechsten Mal innerhalb<br />

der vergangenen sieben Monate<br />

an und sorgte dafür, dass das 31. Auftragsplus<br />

in Folge sowohl bei Global<br />

Playern als auch bei KMU so hoch<br />

ausfiel wie zuletzt im März 2011.<br />

Beschäftigung: Der 15. Jobaufbau<br />

in Folge fiel nur geringfügig<br />

schwächer aus als zum Sechs-Jahreshoch<br />

im Vormonat und war damit der<br />

zweitstärkste seit Mai 2011. Grund<br />

hierfür waren vor allem notwendige<br />

Kapazitätsausweitungen infolge der<br />

kräftigen Nachfrage.<br />

Einkaufs-/Verkaufspreise: Der<br />

Anstieg der Einkaufspreise schwächte<br />

sich im Juni saldiert ab. Der entsprechende<br />

Teilindex landete auf dem tiefsten<br />

Wert seit November 2016, er notiert<br />

jedoch noch immer über seinem Langzeit-Durchschnittswert.<br />

Mit dazu beigetragen<br />

haben die hohen Rohstoffpreise<br />

und verbreitete Lieferschwierigkeiten.<br />

Wegen der anhaltenden Verteuerung<br />

einiger Rohstoffe beschleunigte sich<br />

der Anstieg der Verkaufspreise und fiel<br />

erst zum zweiten Mal so hoch aus wie<br />

zuletzt im Juli 2011. Seit zehn Monaten<br />

und damit so lange wie seit über fünf<br />

Jahren nicht mehr werden die Verkaufspreise<br />

nun bereits ununterbrochen<br />

angehoben. Am stärksten fiel die Erhöhung<br />

diesmal im Vorleistungsgüterbereich<br />

aus. 2<br />

26 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


Eingeordnet<br />

Erfolge im Außenhandel<br />

Die jüngsten Erfolgszahlen der deutschen Wirtschaft spiegeln<br />

sich auch in den Daten wider, die der BGA Anfang Juli zum Außenhandel<br />

vorgelegt und zum Anlass genommen hat, aktuelle wirtschaftspolitische<br />

Ereignisse wie den G-20-Gipfel oder die bevorstehenden Bundestagswahlen<br />

entsprechend positiv und wertend einzuordnen.<br />

„Der Abschluss des deutschen Außenhandels im Mai ist angesichts<br />

der anhaltenden politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten<br />

besonders beeindruckend. Export-, aber vor allem importseitig konnten<br />

wir große Zuwächse im zweistelligen Bereich von je mehr als 10 %<br />

verzeichnen. Dies ist wohl stark auf die konjunkturelle Erholung im<br />

Umfeld der deutschen Außenwirtschaft zurückzuführen – eine Entwicklung,<br />

die für Europa genau richtig kommt.“ Dies erklärte Anton F.<br />

Börner, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel,<br />

Dienstleistungen (BGA), in Berlin zur Entwicklung des deutschen<br />

Außenhandels.<br />

Zuvor hatte das Statistische Bundesamt die Außenhandelszahlen für<br />

Mai 2017 bekannt gegeben. Demnach wurden Waren im Wert von<br />

110,6 Mrd. € exportiert, ein Plus von 14,1 % im Vorjahresvergleich. Mit<br />

einem Warenwert von 88,6 Mrd. € sind die deutschen Importe sogar<br />

stärker gestiegen, im Vorjahresvergleich um 16,2 %. Die Außenhandelsbilanz<br />

schloss damit mit einem Überschuss von 22 Mrd. € ab.<br />

Bilanziert<br />

Erfolge im Großhandel<br />

Die jüngsten Erfolgszahlen der deutschen Wirtschaft spiegeln sich<br />

auch in den Daten wider, die der BGA Anfang Juni zum Großhandel vorgelegt<br />

hat. Diese Bilanz bezieht sich auf die Zahlen zum I. Quartal 2017.<br />

„Das erste Quartal verlief für den Großhandel besser als erwartet. Nachdem<br />

die Händler seit 2014 immer mehr Waren verkaufen mussten, um<br />

ihre Umsätze stabil zu halten, konnte erstmals wieder ein ordentliches<br />

Umsatzplus erzielt werden. Es ist aber noch zu früh, von einem Trend zu<br />

sprechen. Zudem ist der Löwenanteil Preiseffekten geschuldet.“ Dies<br />

erklärte Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes Großhandel,<br />

Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), in Berlin zu den Ergebnissen des<br />

Statistischen Bundesamtes zu den Umsatzzahlen im Großhandel für das<br />

erste Quartal.<br />

Die Großhandelsunternehmen haben nach Angaben des Statistischen<br />

Bundesamtes im ersten Quartal 2017 real 4,5 % und nominal 8,5 % mehr<br />

Umsatz erwirtschaftet als im ersten Quartal 2016. Der Produktionsverbindungshandel<br />

konnte erstmals sowohl nominal als auch real Umsatzsteigerungen<br />

aufweisen. Der konsumnahe Großhandel setzte, wie bereits in Vorquartalen,<br />

nominal 3,7 % mehr um. Real verkauften die konsumnahen<br />

Großhändler 2,4 % mehr Güter und Dienstleistungen. Schwachpunkt<br />

bleibe aber die trotz einer soliden gesamtwirtschaftlichen Lage zu<br />

schwache Investitionsdynamik kommentierte Anton F. Börner.<br />

Details stützen Trend<br />

Aktuelle Baukonjunktur<br />

Auch die neuesten Monatszahlen aus<br />

der Branche stützen den allgemeinen Trend<br />

(vgl. Schwerpunkt in diesem Heft, S. 60): In<br />

der deutschen Bauwirtschaft hat sich der<br />

Aufschwung auch im April fortgesetzt. Das<br />

hat der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie<br />

Ende Juni in der neuesten Ausgabe<br />

seines aktuellen Zahlenbildes mitgeteilt.<br />

Demnach legte der baugewerbliche Umsatz<br />

im vierten Monat im Vergleich zum Vorjahr<br />

zwar nur um nominal 3,3 % zu, nach 18,2 %<br />

im Vormonat. Die Verlangsamung sei allerdings<br />

nicht Ausdruck einer sich eintrübenden<br />

Baukonjunktur, sondern lasse sich vollständig<br />

auf den Effekt einer geringeren Anzahl von<br />

Arbeitstagen zurückführen – im April standen<br />

drei Arbeitstage weniger zur Verfügung als im<br />

vergleichbaren Vorjahresmonat.<br />

Aufgrund des ausgesprochen guten ersten<br />

Quartals lagen die Umsätze in den ersten vier<br />

Monaten um 8,9 % über dem Niveau des vergleichbaren<br />

Vorjahreszeitraums. Entsprechend<br />

zufrieden zeigten sich die Bauunternehmen:<br />

90 % der im Rahmen des ifo<br />

Konjunkturtests Befragten beurteilten ihre<br />

aktuelle Geschäftslage als gut bzw. befriedigend<br />

– so viele wie noch nie in einem April.<br />

Auch der Auftragseingang trotzte dem statistischen<br />

Effekt: Die Bauunternehmen meldeten<br />

ein Orderplus von nominal 2,7 %, für<br />

Januar bis April ergibt sich ein Plus von 7,8 %.<br />

Die gute Entwicklung spiegelt sich auch in<br />

dem vom Statistischen Bundesamt berechneten<br />

(preis-, saison- und arbeitstäglich) bereinigten<br />

Auftragseingang wider: Er lag im April<br />

um 0,9 % über dem Vormonat.<br />

Es ist somit logisch, dass die Branche bei der<br />

Reichweite der Bestände immer neue<br />

Rekorde meldet: Im April lag die Reichweite<br />

laut ifo bei 3,8, im Mai sogar bei 3,9 Monaten<br />

(Vorjahr: 3,2 bzw. 3,4 Monate).<br />

Quelle: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie<br />

Die Baukonjunktur im April 2017.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17<br />

27


Messen<br />

und Märkte<br />

Schwerpunkt Konjunktur<br />

Interview mit IKB-Experte Dr. Heinz-Jürgen Büchner<br />

Gute Aussichten für die Stahlnachfrage<br />

Die Nachfrage nach Stahl in Deutschland wird sich auch im zweiten Halbjahr 2017 weiter positiv<br />

entwickeln. Die wichtigsten Abnehmerbranchen wie Bau, Fahrzeugbau sowie der Maschinen- und<br />

Anlagenbau sind weiterhin gut beschäftigt. Im Interview analysiert Dr. Heinz-Jürgen Büchner,<br />

Managing Director Industrials, Automotive & Services – IKB Deutsche Industriebank AG und<br />

einer der Referenten des kommenden Stahlhandeltages, vorab die aktuelle Marktlage.<br />

<strong>Stahlreport</strong>: Herr Dr. Büchner,<br />

wie wird sich die Stahlnachfrage im<br />

zweiten Halbjahr 2017 entwickeln?<br />

Dr. Heinz-Jürgen Büchner: Wir<br />

glauben, dass die Konjunktur in<br />

Deutschland weiterhin ordentlich<br />

läuft – ebenso wie in Europa insgesamt.<br />

Die wichtigen Abnehmerbranchen<br />

verfügen nach wie vor über<br />

eine gute Auftragslage. Ob Maschinenbau,<br />

die Automobilindustrie oder<br />

die Baubranche: Im laufenden Jahr<br />

sind diese Wirtschaftszweige nicht<br />

auf Moll gestimmt. Wir gehen für<br />

das zweite Halbjahr 2017 also von<br />

einer sehr ordentlichen Stahlnachfrage<br />

aus.<br />

Viel Freude macht dem Stahlhandel<br />

derzeit insbesondere die Baubranche.<br />

Wie lange noch?<br />

Die Nachfrage in der Baubranche<br />

in Deutschland wird relativ stark<br />

vom Wohnungsbau getrieben. Das<br />

wird voraussichtlich auch im nächsten<br />

Jahr noch der Fall sein. Im Schnitt<br />

werden wir in Westeuropa insgesamt<br />

noch bis etwa 2019 ein Wachstum<br />

der Baubranche von durchschnittlich<br />

rund 2 % pro Jahr sehen.<br />

Dabei entwickelt sich die Nachfrage<br />

im Detail sehr unterschiedlich. In<br />

Deutschland wird sich zum Beispiel<br />

der Gewerbeimmobilienbau in den<br />

nächsten zwei Jahren voraussichtlich<br />

etwas schwächer entwickeln.<br />

Beim Tiefbau hängt es davon ab, was<br />

in den einzelnen Ländern von der<br />

Öffentlichen Hand investiert wird.<br />

Ein Bick über den deutschen Tellerrand<br />

hinweg: Wie entwickelt sich<br />

die Baubranche auf europäischer<br />

Ebene?<br />

Mit Blick auf Europa ist festzustellen,<br />

dass sich die spanische Baubranche<br />

erfreulicherweise wieder<br />

erholt hat – wenn auch auf einem<br />

niedrigeren Niveau als noch 2007, als<br />

das Land noch rund zwei Drittel der<br />

Wohnungsbaufertigstellungen in<br />

Europa beigetragen hat.<br />

Sehr gut aufgestellt sind einige<br />

osteuropäische Märkte. Eine deutliche<br />

Bewegung ist auch im Benelux-<br />

Raum zu beobachten. Das wird<br />

voraussichtlich bis Ende 2017 noch<br />

anhalten, danach wird das Wachstum<br />

der Baubranche etwas schwächer,<br />

aber nicht besorgniserregend.<br />

Wie läuft es im Maschinen- und Anlagenbau?<br />

Im Maschinen- und Anlagenbau<br />

hatten wir es in Deutschland über<br />

einige Jahre mit einer schwachen<br />

Binnennachfrage zu tun. Das korrigiert<br />

sich gerade wieder ein wenig.<br />

Viele Branchen sind ja sehr gut ausgelastet,<br />

unter anderem der Automobilbau.<br />

Aber es gibt auch Branchen im<br />

Maschinen- und Anlagenbau, in<br />

denen es nicht so gut läuft. Vor allem<br />

explorationsnahe Bereiche haben zu<br />

kämpfen, etwa Hersteller von<br />

Maschinen für den Bergbau oder für<br />

Hüttenwerke. Die Ausrüster für<br />

Stahlwerke bekommen gerade zu<br />

spüren, dass die Kapazitäten, die<br />

von 2008 bis 2014 in den Markt<br />

gekommen sind, noch nicht vollkommen<br />

absorbiert worden sind. Auch<br />

die Sanktionen gegen Russland treffen<br />

diese Hersteller.<br />

Und wie entwickelt sich die Situation<br />

in der Automobilherstellung weiter?<br />

In der Automobilindustrie in<br />

Deutschland wird es auch im zweiten<br />

Halbjahr 2017 weiterhin sehr gut<br />

28 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


laufen. Die Branche wird voraussichtlich<br />

weitere Exporterfolge erzielen.<br />

Auch 2018 wird es noch relativ gut<br />

laufen – vielleicht mit einem etwas<br />

niedrigeren Zuwachs als noch in diesem<br />

Jahr.<br />

Das sind bisher gute Aussichten für<br />

den Stahlhandel. Bestehen auch<br />

Unwetterrisiken?<br />

Ein Risiko stellt zweifellos der<br />

Brexit dar. Der britische Markt ist ja<br />

ein wichtiger Absatzmarkt für die<br />

deutsche Automobilproduktion. Je<br />

nachdem, wie die anstehenden Verhandlungen<br />

ausgehen, könnte das zu<br />

einem Problem werden.<br />

Zu den Risikofaktoren zählt<br />

ebenso, ob und inwieweit die Administration<br />

unter Trump noch in die<br />

Märkte eingreift. Weder hierfür noch<br />

für den Brexit ist momentan aber<br />

sicher abzusehen, wie sich das entwickelt.<br />

Geopolitisch betrachtet ist auch<br />

die Golfregion in massiver Unruhe.<br />

Schwer abzuschätzen ist zudem, wie<br />

sich die Dinge in der Türkei weiter<br />

entwickeln. Wir beobachten momentan,<br />

dass dort eine Reihe von Investitionen<br />

etwa von Automobilzulieferern<br />

aufgeschoben wird.<br />

Info<br />

Dr. Heinz-Jürgen Büchner ist Referent<br />

auf dem kommenden Stahlhandelstag<br />

des BDS am 28. September<br />

2017 in Darmstadt. In<br />

seinem Vortag analysiert der IKB-<br />

Experte die „Volkswirtschaftlichen<br />

Entwicklungen und deren Auswirkungen<br />

auf die Stahlmärkte“ im<br />

Detail.<br />

Dr. Heinz-Jürgen Büchner trat 1990<br />

in die IKB, Deutsche Industriebank<br />

AG, ein. Nach verschiedenen Stationen<br />

ist er seit 2011 Managing<br />

Director Industrials, Automotive,<br />

Services.<br />

Die letzte Frage bringt die europäsiche<br />

und die innerdeutsche Perspektive<br />

zusammen: Welche Auswirkugen<br />

hätte aus volkswirtschaftlicher<br />

Sicht eine Fusion der Stahlsparte<br />

von Thyssenkrupp und Tata Steel<br />

Europe?<br />

Eine Fusion der beiden Unternehmen<br />

könnte ein wichtiger Beitrag<br />

zur Konsolidierung der Branche<br />

in Europa sein. Ein fusioniertes<br />

Unternehmen würde zudem einen<br />

deutlichen Sprung im Weltranking<br />

Informationen zum Programm des<br />

Stahlhandelstags unter<br />

www.stahlhandel.com<br />

machen und wäre neben Arcelor-<br />

Mittal der führende Stahlproduzent<br />

in Europa.<br />

Herr Dr. Büchner, vielen Dank für<br />

das Gespräch.<br />

Positive Signale<br />

Aktuelle Einblicke in den Fahrzeugbau<br />

Positive Signale kommen derzeit<br />

auch aus dem Fahrzeugbau. Aktuelle Daten<br />

dazu hat der VDIK beigesteuert. Dieser Verband<br />

sieht die Märkte aus einem internationalen<br />

Blickwinkel.<br />

Die neuesten Zahlen von Ende Juni<br />

beziehen sich sowohl auf den Pkwals<br />

auch auf den Nutzfahrzeugmarkt.<br />

Sie geben außerdem interessante<br />

Einblicke in die Zusammensetzung<br />

der Marktteile, wie der Verband der<br />

Internationalen Kraftfahrzeughersteller<br />

mitgeteilt hat.<br />

Personenkraftwagen<br />

Der Pkw-Markt in Deutschland hat sich<br />

demnach im ersten Halbjahr mit einem<br />

Plus von voraussichtlich 3,2 % zum Vergleichszeitraum<br />

und mit ca.1,79 Millionen<br />

neu zugelassenen Pkw deutlich besser als<br />

erwartet entwickelt.<br />

An der guten Entwicklung partizipieren<br />

die VDIK-Mitgliedsunternehmen überdurchschnittlich,<br />

sie steigern ihren Marktanteil<br />

um zwei Prozentpunkte auf 37,7 %.<br />

Mit insgesamt über 670.000 Einheiten<br />

erreichten sie das beste Halbjahresergebnis<br />

seit dem Jahr der Umweltprämie.<br />

VDIK-Präsident Reinhard Zirpel: „Der Pkw-<br />

Markt in Deutschland entwickelte sich von<br />

Januar bis Juni 2017 sehr positiv. Die nach<br />

wie vor positiven Rahmenbedingungen<br />

veranlassen uns zu einer Erhöhung unserer<br />

Prognose für das Gesamtjahr 2017 auf<br />

über 3,4 Millionen Neuzulassungen.“<br />

Nutzfahrzeuge<br />

Mit voraussichtlich 181.000 Einheiten im ersten<br />

Halbjahr 2017 wuchs der Markt der leichten<br />

und schweren Nutzfahrzeuge um 2,3 Prozent<br />

im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.<br />

Die internationalen Hersteller haben im gleichen<br />

Zeitraum rund 49.000 neue Nutzfahrzeuge<br />

zugelassen und halten ihren Marktanteil<br />

vonrund 27 %.<br />

Zahlenmäßig tragen die leichten Fahrzeuge<br />

erheblich zum Wachstum des Nutzfahrzeugmarktes<br />

bei. Sie werden mit rund 130.000<br />

Einheiten und einem Plus von 3 % wieder ein<br />

Rekordniveau erreichen. Die mittelschweren<br />

und schweren Nutzfahrzeuge liegen in etwa<br />

auf dem Vorjahrswert. Im langjährigen Vergleich<br />

ist es in dieser Gewichtsklasse ein<br />

sehr gutes Ergebnis, meint der VDIK.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17<br />

29


Messen<br />

und Märkte<br />

Schwerpunkt Konjunktur<br />

Erfolgszahlen aus dem Maschinenbau<br />

Erhöhte Jahresprognose<br />

Auch der deutsche Maschinenbau meldet in seinem jüngsten Monatsbericht Erfolgszahlen, die<br />

den mittel- und langfristigen Trend positiv stützen. Sie beziehen sich u.a. auf die Produktion, die<br />

Kapazitätsauslastung und den Auftragseingang. Quelle ist der VDMA, der inzwischen seine Jahresprognose<br />

deutlich erhöht hat.<br />

In den ersten vier Monaten<br />

dieses Jahres übertraf die Produktion<br />

im Maschinenbau ihr Vorjahresniveau<br />

nach vorläufigen Berechnungen<br />

um 2,3 %. Der Verband Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA) hat dies zu Anlass genommen,<br />

seine Produktionsprognose für<br />

das Jahr 2017 von real plus 1 % auf<br />

plus 3 % zu erhöhen. Vor allem das<br />

starke Wachstum der Orders aus den<br />

Euro-Partnerländern, die Hoffnung<br />

auf eine weiter anziehende Nachfrage<br />

aus Deutschland sowie die<br />

bereits in den ersten vier Monaten<br />

des Jahres stark gestiegenen Exporte<br />

nach China sollten nach Ansicht des<br />

Verbandes trotz aller Risiken für ein<br />

stärkeres Produktionswachstum sorgen.<br />

Die Kapazitätsauslastung der<br />

Branche lag im April 2017 mit 85,6 %<br />

nur knapp unter dem langjährigen<br />

Durchschnitt des Deutschen Maschinenbaus.<br />

Die Auslastungsquote ist<br />

damit seit Oktober 2016 wieder leicht<br />

gestiegen, nachdem sie seit Ende<br />

2012 fast ausnahmslos stagniert<br />

hatte.<br />

Auftragseingang<br />

Der Auftragseingang hat im Mai<br />

2017 sein Vorjahresniveau deutlich<br />

num real 17 % übertroffen und damit<br />

nach Ansicht des VDMA ein klares<br />

Quellen, 3: Statistisches Bundesamt/VDMA<br />

Deutsche Maschinenproduktion<br />

Preisbereinigter Index, Basis 2010 = 100<br />

170<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

Auftragseingang in Deutschland Maschinenbau<br />

Preisbereinigte Indizes, Basis Umsatz 2010 = 100<br />

170<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017<br />

Inland<br />

Ausland<br />

Gleitender 12-Monats-Durchschnitt<br />

Im April positiv fortgeschrieben: die Deutsche Maschinenproduktion<br />

Originalindizes<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017<br />

Inland Ausland<br />

Gleitender 12-Monats-Durchschnitt<br />

Originalindizes<br />

Im Mai positiv fortgeschrieben: die Auftragseingang im deutschen Maschinenbau<br />

30 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


Signal gesetzt. Die Inlandsorders<br />

legten um 5 % zu. Die Bestellungen<br />

aus dem Ausland stiegen sogar um<br />

23 %.<br />

Zum Auftragseingang teilte der<br />

VDMA ergänzend mit, dass fünf<br />

Fachzweige des Verbands Zuwachsraten<br />

von 40 % und mehr erzielen<br />

konnten. Dazu zählen Verfahrenstechnische<br />

Maschinen und Apparate,<br />

Hütten- und Walzwerkseinrichtungen,<br />

Bergbaumaschinen, die<br />

Landtechnik und Textilmaschinen.<br />

Gießereimaschinen und Power Systems<br />

(Turbinen) hätten hingegen<br />

Einbußen von 30 % und mehr hinnehmen<br />

müssen. 2<br />

Kapazitätsauslastung im deutschen Maschinenbau<br />

In Prozent der üblichen Vollauslastung<br />

95<br />

90<br />

50%-Streuband*<br />

mittlerer Wert: 85,9<br />

85<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017<br />

Im April positiv fortgeschrieben: der Kapazitätsauslastung im deutschen Maschinenbau<br />

Nochmals besser<br />

Zulieferer achten auf Bodenhaftung<br />

Die Zulieferunternehmen der ArGeZ<br />

haben im Juni die Lage und Perspektiven der<br />

Branche nochmals deutlich besser eingeschätzt<br />

als im Vormonat. Sie wollen die Bodenhaftung<br />

aber dennoch nicht verlieren.<br />

Von Übertreibungen, wie sie das Geschäftsklima<br />

des Verarbeitenden Gewerbes insgesamt<br />

womöglich signalisiert, sind die Zulieferer<br />

dennoch deutlich entfernt, hat die<br />

Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie<br />

(ArGeZ) geurteilt. Die Branche sei realistisch<br />

genug, den Abgleich mit dem realen<br />

Geschäft nicht zu scheuen:<br />

z Das Automobilgeschäft in Europa laufe<br />

noch auf hohem Niveau, im Gegensatz zu<br />

den USA sowie China. Dass selbst der Verband<br />

der Automobilindustrie (VDA) seine<br />

Markteinschätzung für China, den größten<br />

Pkw-Markt der Welt, nach unten revidiert<br />

hat, sollte allerdings zu denken geben,<br />

meint man bei der ArGeZ.<br />

z In der zweitgrößten Kundenbranche der<br />

Zulieferer, dem Maschinenbau, liege<br />

zudem der Auftragseingang nach vier<br />

Monaten lediglich 1 % Prozent im Plus –<br />

unabhängig von weitergehenden Spekulationen.<br />

Auch dies sei ein Signal, die<br />

Bodenhaftung nicht zu verlieren.<br />

Geschäftsklima Zulieferindustrie Deutschland März 2017<br />

Saldo der positiven und negativen Meldungen<br />

Aktuelle Lage Zukunftserwartungen<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Der Geschäftsklimaindex Zulieferindustrie<br />

wird von der ArGeZ in Zusammenarbeit mit<br />

dem Ifo-Institut, München, ermittelt. Er<br />

beruht auf der Befragung von rund 600<br />

Unternehmen und deckt die in der Arbeitsgemeinschaft<br />

Zulieferindustrie zusammengeschlossenen<br />

Branchen Gießerei-Industrie,<br />

Kunststoffverarbeitung, Stahl- und Metallverarbeitung,<br />

NE-Metall-Industrie, Kautschukindustrie<br />

sowie Technische Textilien<br />

ab.<br />

Quelle: ArGeZ<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

-50<br />

-60<br />

-70<br />

-80<br />

Jan 06 Jan 07 Jan 08 Jan 09 Jan 10 Jan 11 Jan 12 Jan 13 Jan 14 Jan 15 Jan 16 Jan 17 Jan 18<br />

Das Geschäftsklima der Zulieferindustrie<br />

im Juni 2017.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17<br />

31


Spezialreport BDS Abnehmergruppenanalyse Research – Abnehmergruppenanalyse 2016 2016<br />

32 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


Zuwachs bei Walzstahlfertigerzeugnissen, Rückgänge bei Rohren und Rohrverbindungen<br />

Abnehmergruppenanalyse 2016<br />

Nach bewährter Tradition halten wir im Sommer Rückschau auf die Geschäftsentwicklung des<br />

Stahlhandels im vergangenen Jahr. Dabei wird zuerst auf den Geschäftsverlauf bei der Summe aller<br />

Walzstahlfertigerzeugnisse geschaut, bevor wir die einzelnen Produkte detailliert analysieren. Von<br />

Jörg Feger, Bereichsleiter Research beim BDS.<br />

Basis der folgenden Auswertungen<br />

sind die Meldungen zur Stahlhandelsstatistik<br />

Deutschland, die seit Anfang<br />

2010 exklusiv vom BDS herausgegeben<br />

wird. Der nahezu identische Kreis<br />

der beteiligten Unternehmen und<br />

zusätzliche Berechnungsmethoden<br />

ermöglichen hierbei eine absolute Vergleichbarkeit<br />

mit den Zahlen, die bis<br />

Ende 2009 vom Statistischen Bundesamt<br />

erhoben wurden.<br />

Als Ergebnis kann festgehalten<br />

werden, dass die Lagerabsätze des<br />

Stahlhandels in den Jahren 2010 und<br />

2011 zugelegt und dann 2012 und 2013<br />

wieder nachgegeben haben. In 2014<br />

konnte ein leichtes Absatzplus verzeichnet<br />

werden. 2015 waren die Mengen<br />

dann wieder rückläufig. 2016<br />

konnte sich der Lagerabsatz bei Walzstahlfertigerzeugnissen<br />

etwas erholen,<br />

bei Rohren und Rohrverbindungen<br />

wurden leichte Rückgänge festgestellt.<br />

Lagerabsatz und -bestand<br />

Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

Im Jahr 2016 wurden von der deutschen<br />

Stahldistribution knapp 10,8 Mio. t<br />

Walzstahlfertigerzeugnisse abgesetzt.<br />

Dies ist ein leichtes Plus von 1 % im Vergleich<br />

zum Vorjahr. Zuwächse konnten<br />

dabei im zweiten und in einem vergleichsweise<br />

starken vierten Quartal<br />

erzielt werden. Die stärksten Monate<br />

waren der Juni und der November mit<br />

jeweils fast 990.000 t. Das erste und<br />

das dritte Quartal verliefen dagegen<br />

leicht rückläufig.<br />

Nachdem Ende 2015 ein ungewöhnlich<br />

niedriger Lagerbestand<br />

gemeldet wurde, füllten sich in der<br />

ersten Jahreshälfte 2016 die Läger<br />

sukzessive wieder auf. Mit knapp<br />

2,43 Mio. t erreichte der Bestand im<br />

Juli sein Höchstwert. Der Herbst war<br />

mit der Ausnahme des Monats Oktober<br />

von einem jahreszeitlich typischen<br />

Bestandsabbau geprägt. Ende<br />

Dezember wurden von der deutschen<br />

Stahldistribution insgesamt 2,22 Mio.<br />

t gemeldet. Dies sind 7,9 % mehr als<br />

zum Jahresende 2015 bevorratet wurden.<br />

Im Vergleich zu den meisten Vorjahren<br />

ist dies jedoch ein immer noch<br />

recht niedriger Wert. (Abb. 1).<br />

Bei den einzelnen Produkten<br />

konnte der Betonstahl wie schon 2015<br />

Zuwächse beim Lagerabsatz verzeichnen.<br />

Es wurde 2,2 % mehr Menge als<br />

im Vorjahr geliefert. Zulegen konnten<br />

ebenfalls Kaltgewalzte Bleche (+1,8 %).<br />

Die größten Zuwächse konnte Bandblech<br />

mit einem Plus von 5,9 % und<br />

Oberflächenveredeltes Blech mit einer<br />

Mengensteigerung von 9,3 % verzeichnen.<br />

Bei den anderen Produktgruppen<br />

wurde weniger Tonnage als im<br />

Jahr 2015 abgesetzt. (Abb. 2).<br />

Bei der Verteilung des Lagerabsatzes<br />

nach Bundesländergruppen ragt<br />

historisch die Bedeutung Nordrhein-<br />

Westfalens heraus. Gut 48 % der Lagerabgänge<br />

fanden an Standorten des<br />

einwohnerstärksten deutschen Bundeslandes<br />

statt. Dies bedeutet jedoch<br />

nicht, dass jede einzelne Tonne hiervon<br />

auch in Nordrhein-Westfalen verarbeitet<br />

wurde, vielmehr ist der hohe Anteil<br />

durch die Tatsache begründet, dass in<br />

der Region Rhein-Ruhr überdurchschnittlich<br />

viele Zentralläger und Stahl-<br />

Service-Center ansässig sind, die<br />

ebenso Verbraucher außerhalb der<br />

Landesgrenzen bedienen und im<br />

Händler-Händler-Geschäft eine bedeutende<br />

Rolle spielen. Mit deutlichem<br />

Abstand folgen Baden-Württemberg<br />

q<br />

Lagerabsatz und -Bestand Walzstahlfertigerzeugnisse Abb. 1<br />

Angaben in Millionen Tonnen<br />

12<br />

11,6<br />

10 9,8<br />

11,3<br />

10,9<br />

11,0<br />

10,7<br />

10,8<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

2,0<br />

2,4<br />

2,3<br />

2,4<br />

2,3<br />

2,1<br />

2,2<br />

0<br />

2003 2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />

n Absatz n Bestand<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17<br />

33


Spezialreport BDS Abnehmergruppenanalyse Research – Abnehmergruppenanalyse 2016 2016<br />

Vergleich Lagerabsatz 2003, 2015 und 2016 Abb. 2<br />

Angaben in Millionen Tonnen<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

2,23<br />

2,48<br />

2,71<br />

1,5<br />

1,0<br />

1,45<br />

1,10<br />

0,9<br />

1,45<br />

1,26<br />

0,98<br />

1,10 1,21 1,11 1,22 1,09<br />

1,41<br />

1,06<br />

1,09 1,15 1,13 1,09 1,15 1,44<br />

1,03<br />

0,5<br />

0<br />

0,47<br />

2003 2015<br />

2016<br />

Angaben in Prozent<br />

4,8<br />

14,7<br />

9,9 10,3<br />

9,9 10,1<br />

22,7<br />

12,9<br />

10,0<br />

2003<br />

14,8<br />

11,1<br />

9,1<br />

23,2<br />

13,2<br />

2015<br />

10,2<br />

11,4<br />

10,4<br />

10,4<br />

25,1<br />

13,3<br />

2016<br />

10,7<br />

10,6<br />

10,1<br />

10,5<br />

n Träger n Stabstahl n Betonstahl n Quartoblech<br />

n Bandblech n Feinblech n OV-Material n Sonstiges<br />

Regionale Absatzverteilung Walzstahlfertigerzeugnisse 2015 Abb. 3<br />

Angaben in Prozent<br />

1,21 Berlin/Brandenburg<br />

Bayern<br />

3,66 Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/Schleswig Holstein<br />

10,04<br />

8,44<br />

Bremen/Niedersachsen<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

16,30<br />

5,20<br />

Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen<br />

2015<br />

Hessen,<br />

Rheinland-<br />

Pfalz, Saarland<br />

6,80<br />

48,35<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

34 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


Veränderungen von Anteilen der Verbrauchergruppen bei Walzstahlfertigerzeugnissen Abb. 4<br />

0,30<br />

0,30<br />

0,25<br />

0,24<br />

0,20<br />

0,15<br />

0,20<br />

0,15<br />

0,12<br />

0,15<br />

0,17<br />

0,15 0,14<br />

0,11<br />

0,20<br />

0,20<br />

0,19<br />

0,19<br />

0,16<br />

0,14<br />

0,12<br />

0,20<br />

0,19<br />

0,19<br />

0,16<br />

0,14<br />

0,12<br />

0,10<br />

0,08<br />

0,05<br />

0<br />

1998 2003 2015 2016<br />

n Stahlbau n Maschinenbau n Fahrzeugbau n EBM n Bauwirtschaft n Sonstiges<br />

q mit rund 16 % und Bayern mit etwas<br />

über 10 %. Im Vergleich zu den Vorjahren<br />

hat es hier keine nennenswerten<br />

Veränderungen gegeben (Abb. 3).<br />

Betrachtet man die Lieferanteile<br />

nach Kundengruppen, stellt man fest,<br />

dass im Vergleich zu 2015 keine Veränderungen<br />

stattgefunden haben. Der<br />

Fahrzeugbau und seine Zulieferer, die<br />

2015 Steigerungen erzielen konnten,<br />

waren auch 2016 mit 20 % die größte<br />

Abnehmerbranche des deutschen<br />

Stahlhandels. Es folgen der Stahlbau<br />

und die Bauwirtschaft mit jeweils<br />

19 %, der Maschinenbau mit 16 % und<br />

die Eisen, Blech, und Metall verarbeitende<br />

Industrie (EBM) mit 14 %. Trotz<br />

der jüngst boomenden Entwicklung<br />

der baunahen Abnehmerbranchen<br />

stellt man im langjährigen Vergleich<br />

fest, dass die Bauwirtschaft und der<br />

Stahlbau an Menge eingebüßt haben<br />

und insbesondere EBM sowie der<br />

Fahrzeugbau mit seinen Zulieferern q<br />

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Spezialreport BDS Abnehmergruppenanalyse Research – Abnehmergruppenanalyse 2016 2016<br />

Lagerabsatz und -bestand Formstahl und Breitflanschträger Abb. 5<br />

Angaben in Millionen Tonnen<br />

1,50<br />

1,25<br />

1,00<br />

0,75<br />

0,50<br />

0,25<br />

0<br />

1,45<br />

0,31<br />

n Absatz<br />

n Bestand<br />

Regionale Absatzverteilung Abb. 6<br />

Formstahl und Breitflanschträger 2016 (Angaben in Prozent)<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

Hessen,<br />

Rheinland-Pfalz,<br />

Saarland<br />

Bayern<br />

19,37<br />

8,61<br />

12,26<br />

34,31<br />

Anteile der Verbrauchergruppen Abb. 7<br />

Bauwirtschaft<br />

EBM<br />

Fahrzeugbau<br />

Maschinenbau<br />

6,70<br />

2,43<br />

1,36<br />

Sonstiges<br />

8,99<br />

12,70<br />

0,17<br />

9,56<br />

1,27<br />

0,18<br />

1,15<br />

0,18<br />

5,60<br />

Formstahl und Breitflanschträger 2016 (Angaben in Prozent)<br />

59,63<br />

1,16<br />

0,18<br />

Stahlbau<br />

1,10<br />

0,17<br />

1,09<br />

2003 2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />

Berlin/Brandenburg<br />

Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/<br />

2,95<br />

Schleswig Holstein<br />

7,80<br />

9,10<br />

Bremen/Niedersachsen<br />

0,17<br />

Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

q ihre prozentualen Anteile steigern<br />

konnten (Abb. 4).<br />

Lagerabsatz und -bestand Formstahl<br />

und Breitflanschträger<br />

Im vergangenen Jahr wurden bei der<br />

Produktgruppe Formstahl/Breitflanschträger<br />

1,09 Mio. t abgesetzt.<br />

Das ist ein Minus von 1,5 % gegenüber<br />

2015. Auch schon in den Vorjahren<br />

wurden spürbare Mengenrückgänge<br />

registriert. Trotz guter Bau- und Stahlbaukonjunktur<br />

ist der 2016 erzielte<br />

Absatz ein sehr schwacher Wert,<br />

genau genommen der niedrigste seit<br />

der deutschen Wiedervereinigung.<br />

Es ist davon auszugehen, dass größere<br />

Mengen aus im Ausland ansässigen<br />

Lägern den deutschen Markt<br />

versorgt haben. Diese Lieferungen<br />

fließen nicht in die deutsche Lagerstatistik<br />

ein. Ebenfalls kann angenommen<br />

werden, dass verstärkt zu<br />

Konstruktionen verarbeitete Träger<br />

die Anarbeitungsbetriebe von lagerhaltenden<br />

Händlern verlassen. Diese<br />

Volumina werden ebenfalls nicht in<br />

die Stahlhandelsstatistik gemeldet.<br />

Seit 2011 bewegen sich die Lagerbestände<br />

bei Trägern auf einem recht<br />

niedrigen Niveau. Zum Stichtag<br />

31. Dezember 2016 wurden bundesweit<br />

169.372 t Lagerbestand gemeldet.<br />

Dies sind 0,6 % weniger als Ende<br />

Dezember 2015 (Abb. 5).<br />

Etwas über ein Drittel des Lagerabsatzes<br />

dieser Produktgruppe findet<br />

in Nordrhein-Westfalen statt, mengenmäßig<br />

folgt Baden-Württemberg<br />

mit etwa 19 % vor Bayern mit gut 12 %<br />

(Abb. 6).<br />

Laut der BDS-Jahresmeldung entfielen<br />

beim Lagerabsatz von Trägern<br />

im Jahr 2016 fast 60 % auf die Abnehmergruppe<br />

Stahlbau. Knapp 13 % der<br />

Lieferungen richteten sich an den<br />

Maschinenbau. Es folgt die Bauwirtschaft<br />

mit 9 % (Abb. 7).<br />

Lagerabsatz und -bestand<br />

Stabstahl<br />

Nach Zuwächsen in den Jahren 2010<br />

bis 2012 war der Lagerabsatz von<br />

Stabstahl in den Jahren 2013, 2014<br />

und 2015 rückläufig. Dieser Trend<br />

setzte sich auch 2016 fort. Der Absatz<br />

fiel um 5,5 % auf knapp 1,15 Mio. t.<br />

Der Lagerbestand erreichte im<br />

Juli mit 466.000 t seinen Höchst- q<br />

36 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


Lagerabsatz und -bestand Stabstahl Abb. 8<br />

Angaben in Millionen Tonnen<br />

1,50<br />

1,25<br />

1,09<br />

1,21<br />

1,34<br />

1,28<br />

1,27<br />

1,21<br />

1,15<br />

1,00<br />

0,75<br />

0,50<br />

0,25<br />

0,32<br />

0,43<br />

0,47<br />

0,45<br />

0,43<br />

0,42<br />

0,44<br />

0<br />

2003 2010 2011 2012 2013 2014 2016<br />

n Absatz n Bestand<br />

Regionale Absatzverteilung Abb. 9<br />

Stabstahl 2016 (Angaben in Prozent)<br />

Bayern<br />

9,74<br />

Berlin/Brandenburg<br />

1,76<br />

5,44<br />

8,59<br />

Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/<br />

Schleswig Holstein<br />

Bremen/Niedersachsen<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

21,12<br />

4,69<br />

Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen<br />

Hessen,<br />

Rheinland-Pfalz,<br />

Saarland<br />

6,95<br />

41,71<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Anteile der Verbrauchergruppen Abb. 10<br />

Angaben in Prozent<br />

50<br />

41,09<br />

40<br />

46,82<br />

30<br />

22,74<br />

22,88<br />

25,69<br />

31,70<br />

20<br />

10<br />

15,82<br />

8,91<br />

5,32 6,12<br />

8,37<br />

5,90<br />

2,95<br />

13,09<br />

14,41<br />

8,27<br />

4,89<br />

15,04<br />

0<br />

allgemeiner Stabstahl Qualitätsstabstahl Stabstahl gesamt<br />

n Stahlbau n Maschinenbau n Fahrzeugbau n EBM n Bauwirtschaft n Sonstiges<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17<br />

37


Spezialreport BDS Abnehmergruppenanalyse Research – Abnehmergruppenanalyse 2016 2016<br />

Lagerabsatz und -bestand Betonstahl Abb. 11<br />

Angaben in Tausend Tonnen<br />

1066<br />

1108 1132<br />

1000<br />

994 1005<br />

949<br />

895<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

160<br />

169<br />

179<br />

185<br />

165<br />

190<br />

192<br />

0<br />

2003 2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />

n Absatz n Bestand<br />

Regionale Absatzverteilung Abb. 12<br />

Betonstahl 2016 (Angaben in Prozent)<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

Bayern<br />

17,25<br />

24,47<br />

0,26 Berlin/Brandenburg<br />

Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/<br />

Schleswig Holstein<br />

2,81<br />

Bremen/Niedersachsen<br />

6,22<br />

Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen<br />

2,65<br />

Hessen,<br />

Rheinland-Pfalz,<br />

Saarland<br />

14,54<br />

31,80<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

q stand. Danach erfolgte ein moderater<br />

Bestandsabbau. Ende Dezember<br />

wurden 435.314 t gemeldet. Dies sind<br />

gut 4 % mehr als im Dezember 2015<br />

(Abb. 8).<br />

Auch beim Stabstahl wird die<br />

wichtige Bedeutung der Stahlhandelsläger<br />

in Nordrhein-Westfalen<br />

deutlich. Knapp 42 % aller Lieferungen<br />

stammen aus Lägern des einwohnerstärksten<br />

Bundeslandes. Es<br />

folgt Baden-Württemberg mit 21 %<br />

(Abb. 9).<br />

Bei unseren Erhebungen fällt<br />

unter den Begriff des Stabstahls<br />

sowohl der Stabstahl der Gütegruppe<br />

der allgemeinen Baustähle als auch der<br />

Qualitätsstabstahl. Nach Erhebungen<br />

der BDS-Lagerabsatzmeldung für das<br />

Jahr 2016 wurden knapp 32 % des<br />

Gesamtabsatzes an Stabstahl an den<br />

Maschinenbau geliefert. Es folgt der<br />

Stahlbau mit knapp 26 %. Beim Qualitätsstabstahl<br />

ist der Lieferanteil an<br />

den Maschinenbau mit fast 47 % noch<br />

deutlich höher. Zulegen konnte hier<br />

in den letzten Jahren der Fahrzeugbau,<br />

der knapp 23 % erreichte.<br />

Folgender Trend im Verhältnis des<br />

Lagerabsatzes von Stabstahl und Qualitätsstabstahl<br />

ist festzustellen: Lag der<br />

Anteil des Qualitätsstabstahls am<br />

Gesamtvolumen des Lagerabsatzes<br />

Stabstahl Anfang der 1990er Jahre bei<br />

16 %, beläuft er sich auf mittlerweile auf<br />

über deutlich über ein Drittel (Abb. 10).<br />

Lagerabsatz und -bestand<br />

Betonstahl<br />

Betonstahl konnte wie schon in den<br />

Vorjahren auch 2016 Zuwächse beim<br />

Lagerabsatz verzeichnen. Die Bauindustrie<br />

boomt wie seit der Wiedervereinigung<br />

nicht mehr. Vor allem der<br />

Wohnungsbau ist ein starker Mengentreiber.<br />

Insgesamt wurden im vergangenen<br />

Jahr gut 1,13 Mio. t abgesetzt.<br />

Dies ist eine Steigerung von 2,2 % im<br />

Vergleich zum Vorjahr.<br />

Die Lagerbestände erreichten<br />

schon zu Beginn des Jahres im Januar<br />

mit knapp 204.000 t ihren Höchststand.<br />

Nach einem leichten Bestandsrückgang<br />

konnte dieses Niveau im<br />

November fast noch einmal erreicht<br />

38 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


werden. Am 31. Dezember 2016 wurden<br />

rund 192.000 t gemeldet. Dies<br />

sind 1,3 % mehr als im Dezember 2015<br />

(Abb. 11).<br />

Knapp 32 % des im Jahr 2016 gelieferten<br />

Betonstahls stammen aus<br />

Lägern in Nordrhein-Westfalen und<br />

fast 25 % aus Bayern, wo traditionell<br />

viele überregional tätige Biegebetriebe<br />

beheimatet sind. Es folgt Baden-Württemberg<br />

mit gut 17 % (Abb. 12).<br />

Die Hauptkundengruppe für<br />

Betonstahl ist die Bauwirtschaft.<br />

Nahezu 100 % der Lieferungen gehen<br />

an diese Branche.<br />

Lagerabsatz und -bestand<br />

Quartoblech<br />

Im vergangenen Jahr wurden von<br />

Stahlhandelslägern in der Bundesrepublik<br />

Deutschland 1,09 Mio. t<br />

Quartoblech (einschließlich Breitflachstahl)<br />

abgesetzt. Dies ist, wie<br />

auch schon in den Vorjahren, ein<br />

Rückgang, dieses Mal mit 10,5 % ein<br />

recht deutlicher im Vergleich zu 2015.<br />

Da die Nachfrage in diesem Produktsegment<br />

relativ stabil war, ist anzunehmen,<br />

dass die Mengen, die direkt<br />

von Werkslägern und von nicht in<br />

der Bundesrepublik ansässigen<br />

Hafenlägern geliefert wurden, zugenommen<br />

haben.<br />

Nach sehr niedrigen Beständen<br />

Ende 2015 legte der bundesweite<br />

Lagerbestand in den ersten acht Monaten<br />

des Jahres 2016 sukzessive zu und<br />

erreichte im August mit rund 516.000 t<br />

seinen Höchstwert. Danach erfolgte<br />

mit Ausnahme des Oktobers ein<br />

Bestandsabbau. Ende Dezember wurde<br />

ein Bestand von knapp 455.000 t<br />

gemeldet. Dies sind 3,9 % mehr als im<br />

Dezember 2015 (Abb. 13).<br />

Auch beim Quartoblech ist die<br />

wichtige Distributionsfunktion der<br />

Stahlhandelsläger in Nordrhein-Westfalen<br />

spürbar. Gut 45 % des Lagerabsatzes<br />

fanden in NRW statt. Es folgen<br />

mit jeweils etwa 13 % die Bundesländer<br />

Baden-Württemberg, wo viele<br />

Maschinenbauer ansässig sind, sowie<br />

Niedersachsen und Bremen. Dort spielen<br />

die Windkraft und – zumindest<br />

traditionell – der Schiffsbau eine Rolle.<br />

(Abb. 14).<br />

Hauptkundengruppe für Quartobleche<br />

ist mit knapp 32 % der Maschinenbau.<br />

Es folgt der Stahlbau. Fast ein q<br />

Lagerabsatz und -bestand Quartoblech Abb. 13<br />

Angaben in Millionen Tonnen<br />

1,75<br />

1,50<br />

1,25<br />

1,00<br />

0,75<br />

0,50<br />

0,25<br />

1,45<br />

0,45<br />

0<br />

2003 2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />

n Absatz n Bestand<br />

Regionale Absatzverteilung Abb. 14<br />

Quartoblech 2016 (Angaben in Prozent)<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

Hessen,<br />

Rheinland-<br />

Pfalz, Saarland<br />

Anteile der Verbrauchergruppen Abb. 15<br />

Quartoblech 2016 (Angaben in Prozent)<br />

Sonstige<br />

Bauwirtschaft<br />

EBM<br />

Fahrzeugbau<br />

6,58<br />

4,89<br />

10,55<br />

1,42<br />

Bayern<br />

13,21<br />

12,36<br />

0,48<br />

16,47<br />

8,46<br />

1,37<br />

0,49<br />

1,28<br />

24,07<br />

31,66<br />

0,49<br />

Berlin/Brandenburg<br />

2,71<br />

4,76<br />

45,25<br />

12,59<br />

6,44<br />

1,30<br />

Stahlbau<br />

0,49<br />

Maschinenbau<br />

1,22<br />

0,44<br />

1,09<br />

Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/<br />

Schleswig Holstein<br />

Bremen/Niedersachsen<br />

0,45<br />

Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17<br />

39


Spezialreport BDS Abnehmergruppenanalyse Research – Abnehmergruppenanalyse 2016 2016<br />

Lagerabsatz und -bestand Bandblech Abb. 16<br />

Angaben in Millionen Tonnen<br />

1,50<br />

1,25<br />

1,00<br />

0,75<br />

0,50<br />

0,25<br />

0<br />

0,98<br />

0,15<br />

1,24<br />

0,21<br />

1,30<br />

0,23<br />

1,25<br />

0,23<br />

1,30<br />

0,25<br />

1,09<br />

0,20<br />

2003 2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />

n Absatz n Bestand<br />

Regionale Absatzverteilung Abb. 17<br />

Bandblech 2016 (Angaben in Prozent)<br />

Bayern<br />

Lagerabsatz und -bestand<br />

Kaltgewalztes Blech<br />

Nach starken Absatzsteigerungen<br />

von Kaltgewalztem Blech in 2011 und<br />

2012 und einem Minus beim Lagerabsatz<br />

in den Jahren 2012, 2013 und<br />

2014 verlief der Lagerabsatz im Jahr<br />

2015 stabil. 2016 konnte wieder ein<br />

Zuwachs verzeichnet werden. Knapp<br />

1,44 Mio. t wurden abgesetzt. Dies<br />

ist ein Plus von 1,8 % im Vergleich zu<br />

2015. Dabei war das zweite Quartal<br />

mit einer monatlichen Durchschnittstonnage<br />

von 123.000 t das mengenmäßig<br />

Beste. Der stärkste Monat hin-<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

Hessen,<br />

Rheinland-Pfalz,<br />

Saarland<br />

Anteile der Verbrauchergruppen Abb. 18<br />

Sonstiges<br />

Bauwirtschaft<br />

EBM<br />

Fahrzeugbau<br />

22,14<br />

3,67<br />

16,82<br />

18,97<br />

16,71<br />

4,86<br />

Bandblech 2016 (Angaben in Prozent)<br />

13,15<br />

19,55<br />

31,44<br />

7,10<br />

30,09<br />

Stahlbau<br />

Maschinenbau<br />

1,15<br />

1,44 Berlin/Brandenburg<br />

4,74 Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/<br />

Schleswig Holstein<br />

9,31<br />

Bremen/Niedersachsen<br />

0,22<br />

Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

q Viertel aller Lieferungen gehen an<br />

diese Abnehmergruppe (Abb. 15).<br />

Lagerabsatz und -bestand<br />

Bandblech<br />

Nach sehr deutlichen Rückgängen des<br />

Lagerabsatzes in 2015 konnte im vergangenen<br />

Jahr die Produktgruppe<br />

Bandblech wieder Zuwächse verzeichnen.<br />

Insgesamt wurden rund 1,15 Mio. t<br />

geliefert. Das sind 5,9 % mehr als 2015<br />

abgesetzt wurden. Im Vergleich zu<br />

den Jahren vor 2015 ist dies jedoch<br />

ein schwacher Absatz. Auch hier ist<br />

anzunehmen, dass die Mengen, die<br />

direkt von Werkslägern und von nicht<br />

in der Bundesrepublik ansässigen<br />

Hafenlägern geliefert wurden, im Vergleich<br />

zu früheren Jahren zugenommen<br />

haben.<br />

Das Bestandsniveau bewegte sich<br />

fast im gesamten vergangenen Jahr<br />

über den Werten des Vorjahres. Der<br />

Höchstbestand wurde mit 271.000 t<br />

im Juli erreicht. Zum 31. Dezember<br />

2016 wurden knapp 220.000 t Bestand<br />

gemeldet. Dies entspricht einem Plus<br />

von 11,3 % gegenüber dem Vorjahreswert<br />

(Abb. 16).<br />

Auch beim Bandblech ist das Land<br />

Nordrhein-Westfalen mit knapp 32 %<br />

des gesamten Lagerabsatzes führend,<br />

es folgen Baden-Württemberg mit 22%<br />

und Bayern mit 19 % (Abb. 17).<br />

Die Lagerabsatzstruktur nach<br />

Abnehmergruppen ist bei Bandblech<br />

relativ ausgewogen. Der größte Anteil<br />

entfällt mit 30 % auf den Maschinenbau,<br />

es folgt der Stahlbau mit rund<br />

19 %. Die Eisen, Blech und Metall verarbeitende<br />

Industrie erreicht fast 17 %<br />

und der Fahrzeugbau kommt auf etwa<br />

13 % (Abb. 18).<br />

40 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


gegen war der November mit knapp<br />

137.000 t.<br />

Im Juli wurde mit rund 346.000 t<br />

der Höchstbestand erreicht. Im August<br />

fand ein kräftiger Bestandsabbau statt.<br />

In den drei Folgemonaten legten die<br />

Lagerbestände wieder signifikant zu.<br />

Am 31. Dezember 2016 wurden<br />

309.560 t gemeldet. Dies sind 10,6 %<br />

mehr als zum Ende des Vorjahres gelagert<br />

wurden (Abb. 19).<br />

Aufgrund der zahlreichen Großhändler<br />

und Schwerpunktstandorte<br />

von Stahl-Service-Centern ist Nordrhein-Westfalen<br />

mit rund 50 % des<br />

Lagerabsatzes führend in der regionalen<br />

Verteilung. Es folgt Baden-Württemberg<br />

mit 16,7 % (Abb. 20).<br />

Größte Abnehmergruppe von Kaltgewalztem<br />

Blech sind der Fahrzeugbau<br />

und seine Zulieferer. Knapp 37 %<br />

der Gesamttonnage wurden dorthin<br />

geliefert. Es folgt die Eisen, Blech und<br />

Metall verarbeitende Industrie mit<br />

20 % und der Maschinenbau mit knapp<br />

11 % (Abb. 21).<br />

Lagerabsatz und -bestand<br />

Oberflächenveredeltes Material<br />

Auch bei Oberflächenveredeltem Blech<br />

mussten nach sehr guten Absätzen in<br />

2010 und 2011 in den Jahren 2012,<br />

2013 und 2014 Absatzrückgänge verzeichnet<br />

werden. 2015 wurde, ähnlich<br />

wie beim Kaltgewalzten Blech, eine<br />

stabile Entwicklung beobachtet. 2016<br />

konnten die Lagerabsatzmengen deutlich<br />

gesteigert werden. Im Vergleich<br />

zu 2015 nahm der Lagerabsatz um<br />

9,3 % zu und erreichte mit 2,71 Mio. t.<br />

einen ähnlich hohen Wert wie in den<br />

Jahren 2010 und 2011.<br />

Die Bestände erreichten mit knapp<br />

372.000 t im Juni ihren ersten Höhepunkt.<br />

Nach einem zwischenzeitlichen<br />

Bestandsabbau lagen sie Ende<br />

September bei 383.000 t. Ihren absoluten<br />

Höhepunkt erreichten sie sehr<br />

spät im Jahr im November mit<br />

402.000 t. Ende Dezember wurden gut<br />

385.000 t Lagerbestand gemeldet. Dies<br />

sind rund 20 % mehr als im Vorjahr<br />

(Abb. 22).<br />

Ähnlich wie bei Kaltgewalzten Blech<br />

ist Nordrhein-Westfalen aufgrund der<br />

zahlreichen Großhändler und Schwerpunktstandorte<br />

von Stahl-Service-Centern<br />

mit zwei Dritteln des Lagerabsatzes<br />

absolut führend in der regionalen q<br />

Lagerabsatz und -bestand Kaltgewalztes Blech Abb. 19<br />

1,50<br />

1,25<br />

1,00<br />

0,75<br />

0,50<br />

0,25<br />

1,26<br />

0,23<br />

1,71<br />

0,41<br />

1,49<br />

0,33<br />

Kaltgewalztes Blech 2016 (Angaben in Prozent)<br />

1,46<br />

Regionale Absatzverteilung Abb. 20<br />

0,35<br />

Angaben in Millionen Tonnen<br />

1,41<br />

0,33<br />

1,41<br />

0,28<br />

0<br />

2003 2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />

n Absatz n Bestand<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

Hessen,<br />

Rheinland-<br />

Pfalz, Saarland<br />

Anteile der Verbrauchergruppen Abb. 21<br />

Sonstiges<br />

Bauwirtschaft<br />

EBM<br />

7,36<br />

6,55<br />

19,89<br />

Bayern<br />

16,72<br />

16,27<br />

5,06<br />

Kaltgewalztes Blech 2016 (Angaben in Prozent)<br />

0,40 Berlin/Brandenburg<br />

2,16 Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/<br />

Schleswig Holstein<br />

10,68 Bremen/Niedersachsen<br />

50,29<br />

9,60<br />

8,33<br />

Stahlbau<br />

10,85<br />

36,84<br />

Maschinenbau<br />

Fahrzeugbau<br />

1,44<br />

0,31<br />

Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17<br />

41


Spezialreport BDS Abnehmergruppenanalyse Research – Abnehmergruppenanalyse 2016 2016<br />

Lagerabsatz und -bestand OV-Material Abb. 22<br />

Angaben in Millionen Tonnen<br />

3,00<br />

2,50<br />

2,00<br />

1,50<br />

1,00<br />

2,23<br />

2,73<br />

2,57<br />

2,54<br />

0,50 0,38<br />

0,50<br />

0,41 0,40 0,37 0,32 0,39<br />

0<br />

2003 2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />

n Absatz n Bestand<br />

Regionale Absatzverteilung Abb. 23<br />

OV-Material 2016 (Angaben in Prozent)<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

Hessen,<br />

Rheinland-<br />

Pfalz, Saarland<br />

Bayern 2,24<br />

3,1<br />

11,87<br />

66,73<br />

2,49<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Anteile der Verbrauchergruppen Abb. 24<br />

OV-Material 2016 (Angaben in Prozent)<br />

Sonstiges<br />

Bauwirtschaft<br />

EBM<br />

13,78<br />

20,44<br />

10,22<br />

13,43<br />

Stahlbau<br />

4,13<br />

38,00<br />

Maschinenbau<br />

Fahrzeugbau<br />

2,48<br />

0,18 Berlin/Brandenburg<br />

2,71<br />

0,83 Hamburg/Mecklenburg-<br />

Vorpommern/<br />

Schleswig Holstein<br />

10,78 Bremen/Niedersachsen<br />

4,27 Sachsen/Sachsen-Anhalt/<br />

Thüringen<br />

q Verteilung. Es folgt Baden-Württemberg<br />

mit knapp 12 % (Abb. 23).<br />

Bei den Abnehmerbranchen entfallen<br />

38 % auf den Fahrzeugbau samt<br />

seinen Zulieferern. Die Eisen, Blech<br />

und Metall verarbeitende Industrie<br />

folgt mit gut 20 % (Abb. 24).<br />

Lagerabsatz und -bestand Stahlrohre<br />

und Rohrverbindungen<br />

Anders als bei Walzstahlfertigerzeugnissen<br />

hatte es bis zum Jahr 2014<br />

weder für die Produktgruppe der Stahlrohre<br />

noch für Rohrverbindungen eine<br />

monatliche Statistik über Lagerabsätze<br />

und Lagerbestände gegeben. Seit<br />

2014 gibt es monatliche Erhebungen<br />

bei Stahlrohren, die durch den BDS<br />

durchgeführt werden. Die Ergebnisse<br />

hierbei sind deckungsgleich mit den<br />

weiterhin durchgeführten jährlichen<br />

BDS-Lagerabsatzmeldungen.<br />

Wie bei den Walzstahlfertigerzeugnissen<br />

hat sich der Lagerabsatz bei<br />

Stahlrohren und Rohrverbindungen<br />

nach guten Jahren 2004 bis 2008 und<br />

einem kräftigen Einbruch 2009 in den<br />

Jahren 2010 und 2011 deutlich erholt.<br />

2012 ist er beinahe konstant geblieben.<br />

2013 und 2014 mussten Rückgänge<br />

verzeichnet werden. Dieser Trend hat<br />

2015 noch einmal an Fahrt gewonnen.<br />

2016 konnte diese Negativdynamik<br />

etwas gebremst werden.<br />

Es wurden 1,398 Mio. t in diesen<br />

Produktbereichen von dem BDS angeschlossenen<br />

Unternehmen abgesetzt.<br />

Im Vergleich zu 2015 ist dies ein Minus<br />

von 1,1 %. Verglichen mit dem Rekordjahr<br />

2008 ist der Absatz fast 23 %<br />

geringer ausgefallen (Abb. 25).<br />

Zum Stichtag 31. Dezember 2016<br />

wurde ein Lagerbestand von rund<br />

450.000 t geführt. Dies sind 7,7 % mehr<br />

als zum Jahresende 2015.<br />

Stahlrohre<br />

Der Lagerabsatz von Stahlrohren (ohne<br />

Rohrverbindungen) lag im Jahr 2016<br />

bei rund 1,33 Mio. t. Damit lag er 1,1 %<br />

unter dem Wert des Vorjahrs. Im Vergleich<br />

zum Rekordjahr 2008 fiel der<br />

Lagerabsatz um fast 23 % geringer<br />

aus.<br />

Im Jahr 2016 entfielen vom Lagerabsatz<br />

bei Stahlrohren rund 38 % auf<br />

warmgefertigte Stahlrohre, knapp 35 %<br />

auf kaltgefertigte Stahlrohre und gut<br />

27 % auf Hohlprofile sowie sonstige<br />

42 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


Stahlrohre. Im Vergleich zum Vorjahr<br />

hat der Anteil der warmgefertigten<br />

Rohre leicht abgenommen, während<br />

der prozentuelle Anteil der kaltgefertigten<br />

Rohre und der Hohlprofile etwas<br />

zugenommen hat. (Abb. 26).<br />

Der Lagerbestand Ende Dezember<br />

2016 betrug rund 421.000 t. Er lag<br />

knapp 9 % über dem des Vorjahres. Von<br />

den knapp 1,33 Mio. t bei Stahlrohren<br />

im Jahre 2016 gelangten knapp<br />

1,01 Mio. t direkt zum Verbraucher, die<br />

restlichen knapp 323.000 t wurden im<br />

Händler-Händler-Geschäft abgewickelt.<br />

Wie bei den Walzstahlfertigerzeugnissen<br />

findet auch bei Stahlrohren mit<br />

über 46 % das Gros des Lagerabsatzes<br />

in Nordrhein-Westfalen statt, es folgen<br />

Baden-Württemberg mit knapp<br />

16 % und Bremen/Niedersachsen mit<br />

rund 11 %.<br />

Von den im letzten Jahr gelieferten<br />

Stahlrohren gelangten knapp<br />

24,7 % an den Stahlbau. 24,4 % des<br />

Gesamtabsatzes wurden dem Maschinenbau<br />

geliefert. Die nicht näher definierten<br />

Kundenbranchen „Sonstige<br />

Abnehmer“ sind mit knapp 25 % ebenfalls<br />

stark vertreten.<br />

Lagerabsatz Stahlrohre und Rohrverbindungen<br />

Angaben in Millionen Tonnen<br />

2,0<br />

1,54<br />

1,59<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0<br />

Rohrverbindungen<br />

Der Lagerabsatz bei Rohrverbindungen<br />

gab 2016 im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 1,6 % nach und belief sich auf<br />

66.238 t. Ins Händler-Händler-Geschäft<br />

gingen davon 28.314 t. Das Verbrauchergeschäft<br />

belief sich auf 37.924 t<br />

(Abb. 27).<br />

Der Lagerbestand zum 31. Dezember<br />

2016 betrug 29.646 t. Dies sind<br />

2,1% weniger als zum Jahresende 2015<br />

gemeldet wurden. Bei der regionalen<br />

Verteilung des Lagerabsatzes von<br />

Rohrverbindungen ist Nordrhein-<br />

Westfalen mit knapp 58 % mit Abstand<br />

führend, es folgen Niedersachsen und<br />

Bremen mit knapp 20 % sowie Hamburg,<br />

Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern<br />

mit fast 15 %.<br />

Klammert man das Händler-Händler-Geschäft<br />

aus und betrachtet die<br />

Verteilung des Lagerabsatzes nach<br />

Verbrauchergruppen, stellt man fest,<br />

dass über 33 % der im letzten Jahr<br />

gelieferten Rohrverbindungen in den<br />

Maschinenbau gelangten. Dies ist ein<br />

deutliches Plus im Vergleich zum Vorjahr.<br />

Noch mehr als bei Rohren spielen<br />

die nicht näher definierten Kunden<br />

unter dem Begriff „Sonstige<br />

Abnehmer“ mit über 41 % eine bedeutende<br />

Rolle. Knapp 17 % wurden dem<br />

Stahlbau geliefert. Die beiden letzten<br />

Abnehmerbranchen haben im Vergleich<br />

zu 2015 Anteile eingebüßt.<br />

Bei diesen Ausführungen zur<br />

Lagerabsatz- und der Bestandssituation<br />

von Rohren und Rohrverbindungen<br />

wurde bewusst nur auf grobe Entwicklungen<br />

bei den Produktgruppen<br />

eingegangen. Die detaillierte BDS-Jahresmeldung<br />

mit einer exakten Darstellung<br />

des produktspezifischen<br />

Lagerabsatzes und -bestandes nach<br />

BDS-Gebieten und Abnehmergruppen<br />

ist exklusiv den BDS-Mitgliedsunternehmen<br />

vorbehalten und den entsprechenden<br />

Häusern Anfang Juni dieses<br />

Jahres zugegangen. 2<br />

Abb.25<br />

2003 2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />

n Stahlrohre und Rohrverbindungen<br />

Lagerabsatz Stahlrohre<br />

Angaben in Millionen Tonnen<br />

2,0<br />

1,48 1,51<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

Abb.26<br />

0<br />

2003 2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />

n Stahlrohre<br />

Lagerabsatz Rohrverbindungen<br />

Angaben in Tausend Tonnen<br />

80<br />

80<br />

69<br />

60<br />

40<br />

20<br />

1,58<br />

1,50<br />

76<br />

1,40<br />

Abb.27<br />

0<br />

2003 2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />

n Rohrverbindungen<br />

1,51<br />

1,43<br />

73<br />

1,50<br />

1,43<br />

77<br />

1,41<br />

1,35<br />

67<br />

1,33<br />

66<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17<br />

43


BDS<br />

Research<br />

Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />

Gute Stahlkonjunktur im Frühjahr<br />

Nach einem mengenmäßig ordentlichen Start in das Jahr 2017 im Januar und Februar konnte im März<br />

ein ungewöhnlich hoher Lagerabsatz erzielt werden. Nach einem etwas bescheideneren April folgte<br />

dann ein Wonnemonat Mai, der mengenmäßig fast an die Märzzahlen anknüpfen konnte. Der Ende<br />

2016 einsetzende Preisaufbau hat sich in den ersten Monaten des Jahres 2017 fortgesetzt, scheint aber<br />

nun zu einem Halt gekommen zu sein.<br />

Foto: privat<br />

Jörg Feger, Bereichsleiter<br />

Research im<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS), berichtet<br />

zusammenfassend<br />

angesichts der ihm<br />

bis Mai 2017 vorliegenden<br />

Zahlen. Wie<br />

üblich, hat er seinen<br />

monatlichen und<br />

kommentierenden<br />

Bericht anhand der<br />

Kriterien Lagerabsatz,<br />

-bestand,<br />

-reichweite und<br />

-verkaufspreise<br />

gegliedert.<br />

Lagerabsatz<br />

Im Januar und Februar wurden<br />

jeweils etwas mehr als 900.000 t.<br />

Walzstahlfertigerzeugnisse abgesetzt.<br />

Das Geschäft im März profitierte<br />

nicht nur von einer guten<br />

Beschäftigungslage der Kunden, sondern<br />

auch von satten 23 Arbeitstagen.<br />

Es wurden 1,06 Mio. t. abgesetzt.<br />

Dies ist ein Volumen, das letztmals<br />

im Mai 2011 erreicht wurde.<br />

Die Ausgleichsbewegung folgte<br />

dann im April mit Ostern, lediglich<br />

18 Arbeitstagen und einem Absatz<br />

von knapp 860.000 t. Trotz der Feiertage<br />

konnten im Mai knapp über<br />

1 Mio. t. abgesetzt werden. Besonders<br />

dynamisch verliefen die Lagerabsätze<br />

bei Betonstahl sowie Bandblech<br />

und oberflächenveredeltem<br />

Blech.<br />

Lagerbestand<br />

Nach dem üblichen Lagerabbau zum<br />

Jahresende 2016 legten die Lager-<br />

bestände im Januar und bei den<br />

meisten Produkten auch im Februar<br />

2017 spürbar zu. Auch aufgrund des<br />

sehr hohen Lagerabsatzes kam es<br />

im März zu einem leichten Bestandsabbau.<br />

Dieser setzte sich im April<br />

und Mai fort. Ende Mai wurden von<br />

der deutschen Stahldistribution 2,39<br />

Mio. t. Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

bevorratet.<br />

Dies ist ziemlich genau das Niveau,<br />

das auch vor zwölf Monaten gemeldet<br />

wurde.<br />

Lagerreichweite<br />

Hohe Lagerabsätze und sinkende<br />

Bestände führen zu einer recht niedrigen<br />

Lagerreichweite.<br />

Sie lag im Mai bei 2,4 Monaten bzw.<br />

72 Tagen und damit knapp 12 % unter<br />

dem Vorjahreswert (vgl. Abb. 1).<br />

Lagerverkaufspreise<br />

Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />

für durchschnittliche<br />

Verkaufspreise im kleinlosigen<br />

Bereich zufolge setzte sich der<br />

starke Preisanstieg, der am Ende des<br />

Jahres 2016 angefangen hatte, im<br />

ersten Quartal 2017 fort. Dieser fiel<br />

bei Flachprodukten sowie Quadratund<br />

Rechteckrohren noch deutlich<br />

ausgeprägter aus als bei Langprodukten.<br />

Im Laufe des Frühjahrs ebbte dieser<br />

Preisauftrieb von Produkt zu Produkt<br />

unterschiedlich ab und es wurden<br />

auch wieder fallende Preise im Markt<br />

festgestellt (vgl. Abb. 2 und 3).<br />

[ Info ]<br />

Fragen zu den genannten statistischen<br />

Größen beantwortet im Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS) Jörg Feger,<br />

Bereichsleiter Research:<br />

Feger-BDS@stahlhandel.com<br />

44 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


Quelle Bild 2 u. 3: BDS Quelle: Statistisches Bundesamt/BDS<br />

lagerAbsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution Abb. 1<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />

Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

n Absatzindex (2007 = 100)<br />

n Lagerreichweite in Tagen<br />

200<br />

180<br />

106<br />

160<br />

99 99<br />

101<br />

91 92 140<br />

89 90 92 89<br />

85 90 93 90<br />

92 92 86<br />

120<br />

68<br />

100<br />

81 84 78 78 81 81 72 84 78 72 78 69 99 78 81 69 84 72<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Ø<br />

2013<br />

Ø<br />

2014<br />

Ø<br />

2015<br />

Ø<br />

2016<br />

Ø<br />

2016<br />

Mai<br />

2016<br />

Juni<br />

2016<br />

Juli<br />

2016<br />

Aug.<br />

2016<br />

Sep.<br />

2016<br />

Okt.<br />

2016<br />

Nov.<br />

2016<br />

Dez.<br />

2016<br />

Jan.<br />

2017<br />

Feb.<br />

2017<br />

Mär.<br />

2017<br />

Apr.<br />

2017<br />

Mai<br />

2017<br />

1. Q. 2010<br />

2. Q. 2010<br />

3. Q. 2010<br />

4. Q. 2010<br />

1. Q. 2011<br />

2. Q. 2011<br />

3. Q. 2011<br />

4. Q. 2011<br />

1. Q. 2012<br />

2. Q. 2012<br />

3. Q. 2012<br />

4. Q. 2012<br />

1. Q. 2013<br />

2. Q. 2013<br />

3. Q. 2013<br />

4. Q. 2013<br />

1. Q. 2014<br />

2. Q. 2014<br />

3. Q. 2014<br />

4. Q. 2014<br />

1. Q. 2015<br />

2. Q. 2015<br />

3. Q. 2015<br />

4. Q. 2015<br />

1. Q. 2016<br />

2. Q. 2016<br />

3. Q. 2016<br />

4. Q. 2016<br />

1. Q. 2017<br />

2. Q. 2017<br />

1. Q. 2010<br />

2. Q. 2010<br />

3. Q. 2010<br />

4. Q. 2010<br />

1. Q. 2011<br />

2. Q. 2011<br />

3. Q. 2011<br />

4. Q. 2011<br />

1. Q. 2012<br />

2. Q. 2012<br />

3. Q. 2012<br />

4. Q. 2012<br />

1. Q. 2013<br />

2. Q. 2013<br />

3. Q. 2013<br />

4. Q. 2013<br />

1. Q. 2014<br />

2. Q. 2014<br />

3. Q. 2014<br />

4. Q. 2014<br />

1. Q. 2015<br />

2. Q. 2015<br />

3. Q. 2015<br />

4. Q. 2015<br />

1. Q. 2016<br />

2. Q. 2016<br />

3. Q. 2016<br />

4. Q. 2016<br />

1. Q. 2017<br />

2. Q. 2017<br />

Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />

Absatz und Lagerreichweite<br />

der<br />

Stahldistribution<br />

Preisentwicklung<br />

bei Langprodukten<br />

Preisentwicklung bei<br />

Flachprodukten und<br />

Rohren<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17<br />

45


XXXXXXXXXX<br />

BDS<br />

XXXXX Kommunikation Bezeichnung A XXXXX | XXXXX<br />

Stahlhandelstag 2017<br />

9:30 Uhr Empfang<br />

10:00 Uhr Eröffnung des<br />

Stahlhandelstages 2017<br />

Eberhard Frick, F. Kicherer<br />

Oliver Ellermann, Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

10:15 Uhr Volkswirtschaftliche<br />

Entwicklungen und deren<br />

Auswirkungen auf die<br />

Stahlmärkte<br />

Dr. Heinz-Jürgen Büchner,<br />

IKB Deutsche Industriebank<br />

11:00 Uhr Kaffeepause<br />

11:30 Uhr Markt und Verband<br />

Oliver Ellermann, Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

12:15 Uhr Perspektiven des<br />

Stahlhandels aus Sicht<br />

eines inhabergeführten<br />

Mittelständlers<br />

Iris Karsten,<br />

Karsten Stahlhandel<br />

13:00 Uhr Mittagspause<br />

ZEIT, Ort und Hotels<br />

Wo? Kongresszentrum „Darmstadtium“, Darmstadt<br />

Wann? 28. September 2017<br />

9.30 Uhr bis ca. 23.00 Uhr<br />

[ Anmeldung ]<br />

14:30 Uhr Aktuelle Rechtsthemen<br />

im Stahlhandel<br />

Tim Lieber, Henseler &<br />

Partner Rechtsanwälte<br />

15:15 Uhr Kaffeepause<br />

15:45 Uhr Quo Vadis<br />

Edelstahlmarkt?<br />

Ralf Winterfeld, Edelstahlhandels-Vereinigung<br />

16:30 Uhr Kaffeepause<br />

17:00 Uhr Digitalisierung:<br />

Die Zukunft des<br />

Stahlhandels?<br />

Gisbert Rühl,<br />

Klöckner & Co.<br />

17:45 Uhr Ausblick<br />

Eberhard Frick, F. Kicherer<br />

ab 18.00 Uhr Abendveranstaltung<br />

im Foyer 1.05 des<br />

Darmstadtiums<br />

ca. 23.00 Uhr Ende des Stahlhandelstages<br />

2017<br />

Anmeldung zum Stahlhandelstag unter www.stahlhandel.com/Stahlhandelstag-2017<br />

Fachausstellung<br />

In einer begleitenden Ausstellung präsentieren<br />

sich die Ausrüster und Partner<br />

der Branche. Die Ausstellung befindet<br />

sich im Foyer unmittelbar vor dem<br />

Veranstaltungsraum, der auch für Kaffeepausen,<br />

den Mittagsimbiss und die<br />

Abendveranstaltung zur Verfügung<br />

steht. Aussteller sind:<br />

z Behringer GmbH, Kirchhardt<br />

z EVG Entwicklungs- u. Verwertungs-<br />

Gesellschaft m.b.H., Raaba (A)<br />

z Fehr Lagerlogistik, Winterthur (CH)<br />

z Forschungs- und Technologie zentrum<br />

Ladungssicherung Selm gGmbH, Selm<br />

z Fraunhofer Institut für Produktionstechnik<br />

und Automatisierung IPA,<br />

Stuttgart<br />

z FUMO Solutions GmbH, Dornstadt<br />

z GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme<br />

mbH, Münster<br />

z Ingenieurbüro Roth, Unterheinriet<br />

z KALTENBACH GmbH + Co. KG,<br />

Lörrach<br />

z Kasto Maschinenbau GmbH & Co,<br />

Achern<br />

z Kerschgens Werkstoffe und mehr<br />

GmbH, Stolberg<br />

z Montanstahl GmbH, Oelde<br />

z Nissen & Velten, Stockach<br />

z OttComputer, Langenfeld<br />

z Planungsgruppe Lapp GmbH,<br />

Groß-Gerau<br />

z Progress Maschinen & Automation<br />

AG, Brixen (I)<br />

z Scheffer Krantechnik GmbH,<br />

Sassenberg<br />

z SE Padersoft GmbH & Co. KG, Paderborn<br />

z SHComputersysteme GmbH, Speyer<br />

z Wiegel Verwaltung GmbH & Co. KG,<br />

Nürnberg<br />

[ Sie möchten ausstellen?]<br />

Weitere Informationen unter infobds@stahlhandel.com<br />

oder Tel. +49 211 86497-21.<br />

46 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


Fotos: BDS/SuevieW<br />

„Stahlgolf-Turnier“ 2017<br />

Gut gegolft<br />

Es ist Tradition seit 1977: das alljährliche „Stahlgolf-Turnier“. Zum Andenken an<br />

Karl A. Thoelke, ehemals Mitglied der Gesamtleitung der Klöckner & Co KG, fand<br />

es in diesem Jahr am 30. Juni 2017 erneut in Düsseldorf statt – und feierte damit<br />

sein 40-jähriges Bestehen. Seit 33 Jahren trägt es den Namen von Karl A. Thoelke.<br />

Auf dem legendären Ostplatz spielten 36 Kolleginnen und Kollegen aus der Stahlbranche<br />

im Golfclub Hubbelrath die Entscheidungen aus.<br />

Beim diesjährigen Thoelke-Turnier im Gespräch und beim Golfen.<br />

Der Karl-A.-Thoelke-Preis ist<br />

ein Wanderpreis, der 1984 gemeinsam<br />

von Klöckner & Co., der Thyssen<br />

AG, der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl und dem Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel im Andenken an<br />

den Mitbegründer des „Stahlgolfs“,<br />

Karl A. Thoelke, gestiftet wurde.<br />

Werke gewinnen<br />

Mannschaftswertung<br />

Bei der diesjährigen Auflage konnte<br />

Dietrich Böntgen die Bruttowertung<br />

mit 17 Punkten vor Hans-Christian<br />

vom Kolke, Alexander Lassen und<br />

Dr. Jürgen E. Platt (alle 16 Punkte)<br />

für sich entscheiden. Das erste Netto<br />

entschied ebenfalls Dietrich Böntgen<br />

mit 37 Punkten für sich, vor Dr. Jürgen<br />

E. Platt. Das zweite Netto führte<br />

Oliver Ellermann mit 34 Punkten<br />

gleichauf mit Christophe Lagrange<br />

an. Die Wertung „Nearest to the Pin“<br />

ging an Hans-Christian vom Kolke.<br />

Den Longest Drive hat Bernd P.<br />

Worms geschlagen.<br />

Die Mannschaftswertung „Stahlwerke<br />

gegen Stahlhandel“ gewann,<br />

zum ersten Mal seit 2008, die Werksseite<br />

mit 25,8 Punkten.<br />

Die Spielleitung bedankte sich<br />

herzlich bei Alexander Lassen für<br />

das Sponsoring aller Preise sowie<br />

bei Dietrich Böntgen, Michael Witt<br />

sowie Hans-Joachim Rotthäuser für<br />

Golfbälle, ebenso bei Margret Thoelke<br />

und Anja Süselbeck für weitere Geldspenden.<br />

…auf dem Golfplatz in Düsseldorf-Hubbelrath.<br />

Mitspieler gesucht<br />

Für das Thoelke-Turnier werden noch<br />

Mitspielerinnen und Mitspieler<br />

gesucht. Das Turnier vereint Golffreunde<br />

der Stahlbranche in der<br />

Freude am gemeinsamen Spiel und<br />

der Pflege persönlicher, sportlicher<br />

Beziehungen. Teilnahmeberechtigt<br />

sind aktive und im Ruhestand<br />

lebende Inhaber, Vorstände und<br />

Geschäftsführer sowie in vergleichbarer<br />

Verantwortung stehende Mitarbeiter<br />

von Unternehmen und Verbänden<br />

der Stahlindustrie sowie des<br />

Stahlhandels. 2<br />

[ Info ]<br />

Für Kontaktanfragen zum<br />

Golfturnier steht beim BDS gerne<br />

Susanne Wagner zur Verfügung unter<br />

Telefon + 49 211 86497-13 oder unter<br />

Wagner-bds@stahlhandel.com<br />

Und wieder wehten<br />

die Fahnen des BDS…<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17<br />

47


BDS<br />

Berufsbildung<br />

Nach der Prüfung:<br />

glückliche und entspannte<br />

Gesichter<br />

der 27 erfolgreichen<br />

Kandidaten.<br />

Abschlussprüfung des 19./2. Studienjahrgangs<br />

Doppelter Abschied<br />

Der 19./2. Jahrgang hat das BDS-/WGM-Fernstudium erfolgreich abgeschlossen. Beide Teilbranchen<br />

des Großhandels freuen sich nun auf 27 neue Betriebswirte, die ihr erweitertes Know-how in technischen,<br />

wirtschaftlichen und methodischen Zusammenhängen einsetzen können. Nachgewiesen haben sie<br />

diese Fähigkeiten u.a. auch im Rahmen der dreitägigen Abschlussprüfung Mitte Juni in Karlsruhe.<br />

Dort wurden bei dieser Gelegenheit zudem drei langjährige Mitarbeiter aus dem Prüfungsausschuss<br />

verabschiedet und für ihr weitgehend ehrenamtliches Engagement geehrt.<br />

Für den Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel (BDS) gratulierte<br />

Vorstand Oliver Ellermann den erfolgreichen<br />

Absolventen, Nikolai Malanowski,<br />

Geschäftsführer des Wirtschaftsverbands<br />

Großhandel Metallhalbzeug<br />

(WGM), übernahm diese<br />

Aufgabe für die Teilnehmer aus seiner<br />

Branche. Beide Verbände arbeiten<br />

seit vier Jahren im Fernstudium<br />

zusammen; 2015 war mit dem Verband<br />

Deutscher Metallhändler<br />

(VDM) ein weiterer Kooperationspartner<br />

hinzugekommen. Der erwartet<br />

erste Abschlüsse im kommenden<br />

Jahr. Dann findet die Abschlussprüfung<br />

(für den 20./3./1. Jahrgang)<br />

vom 24.-26.6.18 in Karlsruhe statt.<br />

Dieser Leistungsnachweis wird<br />

dann gemäß Studien- und Prüfungsordnung<br />

– wie auch in diesem Jahr<br />

– dreigeteilt durchgeführt: Schriftlich<br />

geht es um die Studieninhalte<br />

aus dem Fachbereich Methoden,<br />

zweitens müssen Ergebnisse aus<br />

den angefertigten Studienarbeiten<br />

präsentiert und schließlich muss im<br />

Rahmen einer Gruppenarbeit die<br />

Fähigkeit nachgewiesen werden,<br />

einen komplexen Metallhandelsfall<br />

auch unter technischen und wirtschaftlichen<br />

Aspekten lösen zu<br />

können. Die Ergebnisse dieser<br />

Abschlussprüfung gehen zu einem<br />

Viertel in die Gesamtnote ein. Die<br />

drei anderen Teile ergeben sich<br />

bereits vorher aus der Bewertung<br />

der Studienarbeit sowie den Prüfungen<br />

zur Technik und zur Wirtschaft.<br />

Flagge gezeigt<br />

Mit dem 19./2. erreichte in diesem<br />

Juni in Karlsruhe, wo der BDS bei den<br />

Abschlussprüfungen regelmäßig<br />

Flagge zeigt, erstmals ein Jahrgang<br />

in der Abschlussprüfung durchschnittlich<br />

über 80 Punkte und damit<br />

fast ein „gut“, das ab 81 Punkten<br />

vergeben wird. Die Prüfer führten<br />

dies nicht nur auf die Lernleistungen<br />

der Studentinnen und Studenten<br />

zurück, sondern auch auf die in<br />

den letzten Jahren realisierten Studienreformen<br />

zur Verbesserung der<br />

Betreuung in diesem Fernstudium.<br />

Dieses didaktische Konzept ist<br />

von der Staatlichen Zentralstelle für<br />

Fernunterricht (ZFU) genehmigt, und<br />

schlägt sich – nach Selbsteinschätzung<br />

auf der Basis der Kriterien des<br />

Fernlehrverbands Forums DistancE-<br />

Learning – in der Zuordnung dieses<br />

Abschlusses auf der Stufe 7 des achtteiligen<br />

Deutschen Qualifikationsrahmens<br />

(DQR) nieder. Es spiegelt<br />

zudem die Erfolge des Kontinuierlichen<br />

Verbesserungsprozesses (KVP)<br />

im Rahmen des praktizierten Qualitätsmanagements<br />

(QM) wider. Auf<br />

dieser Basis sind die angebotenen<br />

Betriebswirts-Abschlüsse zudem vom<br />

Deutschen Patent- und Markenamt<br />

markenrechtlich geschützt.<br />

Fest verankert<br />

Dafür, dass dieser Abschluss in der<br />

Stahlhandelsbranche fest verankert<br />

ist, hatten u.a. drei Mitglieder des<br />

48 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


Fotos: BDS<br />

Verabschiedeten sich aus Altersgründen als Mitarbeiter im Fernstudium:<br />

Heinz Schürmann (l.) und Hans Joachim Jurkscheit erhielten als<br />

Symbol für Ihre Leistungen je einen verzinkten Stahlanker.<br />

Zeigt seit Jahren bei den Abschlussprüfungen zum Fernstudium in<br />

Karlsruhe vor dem Akademiehotel Flagge: der BDS.<br />

Prüfungsausschusses gesorgt, die<br />

aus Anlass der diesjährigen Abschlussprüfung<br />

in Karlsruhe aus diesem<br />

Gremium verabschiedet wurden:<br />

Heinz Schürmann, Hans Joachim<br />

Jurkscheit und Thorsten Erny<br />

erhielten als symbolischen Dank je<br />

eine BDS-Urkunde und einen verzinkten<br />

Stahlanker – weil sie im<br />

Zusammenhang mit eben diesem<br />

Material dafür gesorgt haben, „dass<br />

das Schiff der Berufsbildung des<br />

BDS stets Boden- und damit Basiskontakt<br />

gehalten hat“, wie Dr. Ludger<br />

Wolfgart, zuständiger Bereichsleiter<br />

im Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel, in seiner Würdigung<br />

formulierte.<br />

Sichtlich bewegt bedankten sich<br />

anschließend Heinz Schürmann und<br />

Hans Joachim Jurkscheit für die<br />

Ehrung. Beide sind aus Altersgründen<br />

aus ihren Funktionen im BDS-<br />

Fernstudium ausgeschieden und<br />

zeigten sich zufrieden, von ihrem<br />

Wissen und ihren Fertigkeiten etwas<br />

an nachfolgende Generationen weitergegeben<br />

zu haben. Thorsten Erny<br />

hatte vor einiger Zeit aus dem Stahlhandel<br />

in die Kommunalpolitik<br />

gewechselt und ist inzwischen Bürgermeister<br />

der Schwarzwaldgemeinde<br />

Gengenbach. Und eben dieses<br />

Amt hatte ihn kurzfristig daran<br />

gehindert, den Dank in Karlsruhe<br />

persönlich entgegenzunehmen. 2<br />

Quelle: BDS<br />

Vincent Baumert Dorow & Sohn Oschatz<br />

Kai Burmeister Heinrich Dittmar GmbH & Co. KG Osterode am Harz<br />

Chris Chlodek Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH Gladbeck<br />

Jonathan Dietl Gebr. Lotter KG Ludwigsburg<br />

Michael Dumalski ArcelorMittal Stahlhandel GmbH Bad Oldesloe<br />

Christian Föhr IMS Trade GmbH Düsseldorf<br />

Hauke Fuschera-Petersen Georg C. Hansen GmbH & Co. KG Husum<br />

Thomas Gabor Heinemeyer Stahlhandel GmbH Rastatt<br />

Florian Haug Gebr. Lotter KG Ludwigsburg<br />

Manuel Häusleigner HEFELE GmbH & Co. KG Plattling<br />

Andy Herrmann Gustav Gross Stahlhandel GmbH Flensburg<br />

Jonas Holzer BIEBER + MARBURG + CO KG Gießen<br />

Alwina Huber ArcelorMittal Stahlhandel GmbH Regensburg<br />

Julian Hüllbrock Mosecker GmbH & Co. KG Rheda-Wiedenbrück<br />

Vinzenz Knöpfler EHG Thommel GmbH Gewerbegebiet Niederbiegen Baienfurt<br />

Eugen Koch BIEBER + MARBURG + CO KG Gießen<br />

Christian Kötter Hydro Aluminium Rolled Products GmbH Hamburg<br />

Denny Krispin Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH Köthen<br />

Marco Lenz Laun GmbH Zimmern o.R.<br />

Kai Lorenz Heinemeyer Stahlhandel GmbH Rastatt<br />

Steve Nürmberger Köstner Stahlzentrum GmbH Plauen<br />

Alexander Piesch AMARI Austria GmbH St. Johann im Pongau ÖSTERREICH<br />

Sina Riede Bucher Stahlhandel GmbH Rottweil<br />

Kevin Schelenz Eisen & Sanitär M. Bauer GmbH Bayreuth<br />

Fabian Schick Carl Spaeter GmbH Bietigheim-Bissingen<br />

Patrick Sibilja Blechform GmbH + Co. KG Köln<br />

Marlo Welsch KAUFMANN Stahl- und Metallhandel GmbH Köln<br />

Die Liste der in<br />

Karlsruhe erfolgreichen<br />

Prüflinge<br />

umfasst 27 Namen<br />

aus BDS und WGM.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17<br />

49


BDS<br />

Berufsbildung<br />

Akteure im Fokus<br />

Studienbeiratssitzungen<br />

Foto: BDS<br />

Der große Augenblick: BDS-Vorstand Oliver Ellermann (r.) gratuliert Vinzenz Knöpfler zu<br />

seinem Erfolg und überreicht ihm die Zeichen dafür.<br />

Vinzenz Knöpfler ist jetzt Betriebswirt<br />

Vom EDE gefördert<br />

Auch EDE-Stipendiat Vinzenz Knöpfler gehört in den Kreis der 27 neuen<br />

Betriebswirte Stahlhandel BDS/WGM. Der Mitarbeiter aus dem Hause<br />

Thommel schloss sein Fernstudium mit „gut“ ab. Die letzte der insgesamt<br />

vier Prüfungen fand Mitte Juni in Karlsruhe statt (vgl. S. 48f).<br />

Der Studienbeirat hat wichtige Empfehlungen<br />

für das BDS-Fernstudium formuliert:<br />

Bei den Sitzungen im Juni in Karlsruhe<br />

und im Juli in Soltau fokussierten sich die<br />

drei beteiligten Verbände dabei auf die Operationalisierung<br />

der genehmigten Lehrgangsplanung<br />

für die Akteursgruppen der Autoren,<br />

Referenten und Prüfer.<br />

Wichtigstes Werkzeug dabei ist die<br />

Geschäftsordnung, in der die Lösungen zu<br />

den entsprechenden Herausforderungen<br />

formuliert werden – im Sinne eines Kontinuierlichen<br />

Verbesserungsprozesses, der<br />

in der Zulassung durch die Staatliche Zentralstelle<br />

für Fernunterricht hinterlegt ist.<br />

Vor gut drei Jahren hatte das<br />

Wuppertaler Einkaufsbüro Deutscher<br />

Eisenhändler GmbH (E/D/E) beschlossen,<br />

bis zu zwei Kandidaten in diese<br />

Qualifizierungsmaßnahme zu entsenden<br />

und dies durch die E/D/E-Stiftung<br />

finanzieren zu lassen. Die Verbundgruppe<br />

machte damit deutlich, wie eng<br />

ihre Verbindungen zum Produktionsverbindungshandel<br />

mit Stahl ist und welche<br />

große Bedeutung sie der beruflichen<br />

Bildung zumisst.<br />

So studierte Vinzenz Knöpfler seit<br />

2014 beim Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel (BDS) berufsbegleitend –<br />

was in seinem Fall in dieser Zeit auch<br />

einen Arbeitgeberwechsel einschloss.<br />

Inzwischen ist der ursprünglich einmal<br />

als Koch Ausgebildete, der aber aus<br />

einer Stahlhandelsfamilie aus dem Allgäu<br />

stammt, für die EHG Thommel<br />

GmbH in Baienfurt tätig.<br />

Dort kann er jetzt sein neues Wissen<br />

und seine neuen Fertigkeiten zum<br />

Wohle des Unternehmens und für seine<br />

eigene Karriere einsetzen. Dieses Knowhow<br />

umfasst nicht nur die branchenbezogene<br />

Werkstoff-, Produkt- und Anarbeitungskunde.<br />

Im BDS-Fernstudium<br />

vermittelt wurden auch kaufmännische<br />

und Kompetenzen zur Unternehmensführung.<br />

Dritter Fachbereich war die<br />

Methodik, um die erweiterten Fähigkeiten<br />

auch anwenden zu können –<br />

etwa in der Ausbildung des Branchennachwuchses.<br />

Kurz nach der Abschlussprüfung,<br />

die Vinzenz Knöpfler in Karlsruhe<br />

absolviert hat, begann mit dem Eröffnungsseminar<br />

im niedersächsischen<br />

Soltau ein neuer Fernstudienjahrgang.<br />

Für dessen 29 Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer ist der frisch gebackene<br />

Betriebswirt nun eines der Vorbilder<br />

dafür, dass man ein solches Ziel auch<br />

berufsbegleitend erreichen kann.<br />

Ein weiterer Jahrgang im BDS-<br />

Fernstudium, zu dem es inzwischen<br />

auch Abschlussvarianten im NE-<br />

Metall- (Wirtschaftsverband Großhandel<br />

Metallhalbzeug, WGM) und im<br />

Handel mit Schrotten (Verband Deutscher<br />

Metallhändler, VDM) gibt, soll<br />

dann am 1.7.18 starten. Das Bildungsangebot<br />

ist über den BDS zertifiziert<br />

und bei der Staatlichen Zentralstelle<br />

für Fernunterricht zugelassen. Der<br />

Abschluss ist zudem markenrechtlich<br />

geschützt sowie – nach Selbsteinschätzung<br />

durch den BDS – auf der Stufe<br />

7 des Deutschen Qualifikationsrahmens<br />

angesiedelt; das entspricht im<br />

akademischen Bereich einem Master-<br />

Abschluss. 2<br />

Dies betrifft in den nächsten Studienquartalen<br />

schwerpunktmäßig die Prüfungen,<br />

die Thema einer Werkstatt sind, zu der die<br />

Teilnehmer des neuen Jahrgangs (2017)<br />

im Frühjahr 2018 (19.-22.4.2018 in Rösrath<br />

bei Köln) eingeladen werden. Nach<br />

dem Auftaktseminar Anfang Juli in Soltau<br />

wird dies für die 29 neuen Fernstudentinnen<br />

und -studenten die zweite Präsenzphase<br />

in dem dreijährigen Lehrgang sein.<br />

Für Prüfer ebenso wie für Autoren und<br />

Referenten gilt die Verständigung im Studienbeirat,<br />

die gesamte Informationsvermittlung<br />

sowie die Kommunikation und<br />

Administration ausschließlich über die<br />

Elektronische Bildungsplattform OPAL<br />

(Online-Plattform für akademisches Lehren<br />

und Lernen) abzuwickeln, die auch die<br />

Studentinnen und Studenten des neuen<br />

Jahrgangs nutzen.<br />

Dem Studienbeirat gehören die führenden<br />

Vertreter der drei beteiligten Verbände<br />

BDS (Bundesverband Deutscher Stahlhandel),<br />

VDM (Verband Deutscher Metallhändler)<br />

und WGM (Wirtschaftsverband<br />

Großhandel Metallhalbzeug) sowie die<br />

fünf Fachbereichsleiter zur Technik, Wirtschaft<br />

und Methodik an. Über OPAL wird<br />

dieser Kreis sein nächstes Treffen absprechen,<br />

das für Sommer 2018 angedacht<br />

ist.<br />

50 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


Warum der Fernunterricht boomt<br />

Drei Verstärker<br />

Fernunterricht war, ist und bleibt ein entscheidendes Thema in der beruflichen Bildung – nicht nur beim<br />

BDS. Verstärkt wird die Bedeutung entsprechender Angebote aktuell vor allem durch die Einbeziehung<br />

des DQR, durch Wirtschaftlichkeitsüberlegungen und durch die Digitalisierung. Das berichtet Dr. Ludger<br />

Wolfgart, Bereichsleiter Berufsbildung beim BDS, von drei Terminen, die er Ende Juni in Hamburg<br />

und Berlin für den Verband wahrgenommen hat – zwischen der Abschlussprüfung für den 19. und der<br />

Auftaktveranstaltung für den 21. Jahrgang im BDS-Fernstudium (vgl. ges. Berichte in diesem Heft).<br />

In der Hansestadt tagte das DQR-<br />

Council, mit dem der Fernlehrverband<br />

Forum DistancE-Learning (FDL), in dem<br />

der Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS) Mitglied ist, die Nutzung der<br />

Möglichkeiten des Deutschen Qualifikationsrahmens<br />

(DQR) verbessern will.<br />

Außerdem haben in Hamburg Fernhochschulen<br />

ihren Sitz, die für Absolventen<br />

des BDS-Fernstudiums potenzielle Partner<br />

bei weiteren Karriereschritten sein<br />

können, weil sie auch akademische<br />

Abschlüsse im wirtschaftlichen Fernunterricht<br />

anbieten. In der deutschen Hauptstadt<br />

schließlich fand die Jahrestagung<br />

der Arbeitsgemeinschaft Fernstudium<br />

(AG-F) statt – zum Thema „Fernstudium<br />

im digitalen Zeitalter – ein Bildungsformat<br />

im Wandel“.<br />

Qualifikationsrahmen<br />

Basis dieser dreiteiligen Thematik ist die<br />

europäische Grundidee des DQR, alle<br />

Bildungsabschlüsse in ein System einzuordnen<br />

– insbesondere die schulischen,<br />

akademischen und berufsbezogenen.<br />

Ziel dabei ist eine Vergleichbarkeit,<br />

nicht eine Egalisierung. Der BDS<br />

hat diesen Ansatz im vergangenen Jahrzehnt<br />

umgesetzt und sein Fernstudium<br />

auf der Stufe 7 des achtteiligen DQR eingeordnet.<br />

Dies ist das Ergebnis einer<br />

Selbsteinschätzung auf der Basis eines<br />

Kriterienkatalogs, den das FDL vor wenigen<br />

Jahren erarbeitet hatte, weil der DQR-<br />

Arbeitskreis aus Kapazitätsgründen noch<br />

nicht alle gewünschten offiziellen Einordnungen<br />

vorgenommen hat.<br />

Da sich an diesem Einordnungsdefizit<br />

in absehbarer Zeit nichts zu ändern<br />

scheint, überlegen im DFL organisierte<br />

Anbieter – unter ihnen der BDS – gemeinsam,<br />

wie der gewünschte Prozess<br />

beschleunigt werden kann. Das war<br />

Thema des Treffens in Hamburg. Eines<br />

der Motive für die entsprechenden Aktivitäten<br />

ist es auch, dass viele Absolven-<br />

ten aus dem Fernunterricht ihre Studienaktivitäten<br />

fortsetzen und dabei z.B.<br />

aus dem beruflichen in den akademischen<br />

Bereich wechseln wollen.<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Dafür kommen nur Fernunterrichtsformen<br />

in Frage, denn zum einen haben<br />

die Absolventen beim BDS die Wirtschaftlichkeit<br />

solcher Lernformen erfahren,<br />

zum anderen sind sie beruflich und privat<br />

in Lebenssituationen angekommen,<br />

die längere Präsenzphasen quasi ausschließen.<br />

Das jedenfalls ergaben entsprechende<br />

Gespräche mit Betriebswirten<br />

der letzten Jahrgänge.<br />

Deutlich wurde dabei vor allem aber<br />

auch, dass ein Großteil der Absolventen<br />

nach dem branchenbezogenen Abschluss<br />

seine Lernkarriere fortsetzen möchte –<br />

vornehmlich im akademischen Bereich<br />

und ohne dafür die Berufstätigkeit aufgeben<br />

zu müssen.<br />

Deshalb bemüht sich der BDS um<br />

einen Hochschulpartner, der Teile aus<br />

dem verbandseigenen Fernstudium für<br />

einen weiteren Berufsbildungsschritt<br />

anerkennt. Das wird derzeit mit einem<br />

möglichen Anbieter aus dem Fernhochschulbereich<br />

auf der Basis der Modulblätter<br />

des digitalisierten BDS-Fernstudiums<br />

geprüft.<br />

Digitalisierung<br />

Solche Kooperationen waren auch<br />

wichtiges Thema bei der Tagung „Fernstudium<br />

im digitalen Zeitalter – ein<br />

Bildungsformat im Wandel“, zu der<br />

die Deutsche Gesellschaft für wissenschaftliche<br />

Weiterbildung und Fernstudium<br />

nach Berlin eingeladen hatte.<br />

Einer der Referenten dort war Prof. Dr.<br />

Dietmar Nolting von der DIPLOMA<br />

Hochschule.<br />

Er ging in seinem Beitrag darauf ein,<br />

dass es unterschiedliche Modelle solcher<br />

studiengangsbezogenen Kooperationen<br />

gibt, zu denen der Wissenschaftsrat<br />

Anfang dieses Jahres Stellung bezogen<br />

hatte. In deren Mittelpunkt stehen die<br />

„Hochschulförmigkeit von Lernorten“<br />

und die „akademische Letztverantwortung“<br />

für diese ja eigentlich außeruniversitären<br />

Bereiche. So habe die „gradverleihende<br />

Hochschule“ bei diesen<br />

Lernorten u.a. auf einen geeigneten institutionellen<br />

und organisatorischen Rahmen<br />

zu achten, auf die Art der (zunehmend<br />

digitalisierten) Lernprozesse sowie<br />

auf die Qualifikation des Lehrpersonals<br />

und der Studierenden.<br />

Die so angesprochenen Lernorte –<br />

etwa solche aus dem Bereich der beruflichen<br />

Bildung – hatte zuvor auf derselben<br />

Tagung Prof. Dr. Werner Sauter (blended<br />

solutions) angesprochen und in<br />

diesem Zusammenhang einen die Digitalisierung<br />

nutzenden Ansatz sowie<br />

damit ein Geschäftsmodell für die Digitalisierung<br />

von Studiengängen vorgestellt,<br />

den man auch auf überbetriebliche<br />

Bildungsanbieter übertragen könne –<br />

„als völlige Abkehr von dem weitgehend<br />

sinnlosen Vorratslernen der heutigen<br />

Fernstudiengänge.“<br />

Fazit<br />

Fernunterricht in Zeiten der Digitalisierung<br />

kann – in welchen Ausprägungen<br />

auch immer – eine nicht nur wirtschaftlich<br />

attraktive Form auch der beruflichen<br />

Bildung sein. Wichtig wäre nur,<br />

dass sich die beteiligten Akteure auf ein<br />

einheitliches Instrumentarium zur Bearbeitung<br />

der auftauchenden Fragen verständigen.<br />

Dies könnte der DQR sein,<br />

wenn er nicht in der Realität vielfältig der<br />

Politik und den Hochschulen Anlass böte,<br />

den Wettbewerb auf dem Bildungsmarkt<br />

zu behindern. Die Wirtschaft ist von einer<br />

solchen Kritik aber keineswegs ausgenommen.<br />

Sie leistet sich diesen unlauteren<br />

Konkurrenzkampf sogar innerhalb<br />

der eigenen Reihen. 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17<br />

51


BDS<br />

Berufsbildung<br />

Foto: BDS<br />

Blickten von Soltau aus optimistisch<br />

auf ihr weiteres Fernstudium, die<br />

29 Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

des Jahrgangs 2017.<br />

Einführungsseminar des Jahrgangs 2017<br />

Innovativer Auftakt: jetzt vernetzt<br />

Kaum hatte der „19. Jahrgang“ Mitte Juni in Karlsruhe seine Abschlussprüfung abgelegt<br />

(vgl. ges. Bericht auf S. 48f), begann Anfang Juli in Soltau mit dem „Jahrgang 2017“ ein<br />

neues Kapitel des BDS-Fernstudiums. Dabei war die geänderte Bezeichnung nur ein kleiner<br />

Teilaspekt der Innovation. Entscheidend für das reformierte Angebot ist vielmehr, dass<br />

die 29 Teilnehmer aus den drei beteiligten Branchen des Großhandels jetzt digital studieren<br />

und damit die Vorteile der allgegenwärtigen Vernetzung nutzen können.<br />

Entscheidendes Werkzeug<br />

dabei ist die Elektronische Bildungsplattform<br />

OPAL (Online-Plattform<br />

für akademisches Lehren und Lernen).<br />

Über sie werden in dem dreijährigen<br />

Fernstudium mit Betriebswirts-Abschluss<br />

alle Informationen<br />

bereitgestellt und die gesamte Kommunikation<br />

abgewickelt, zudem<br />

werden die Ergebnisse darin verwaltet.<br />

Diese Vorteile galt es in Soltau<br />

ebenso zu vermitteln wie die<br />

umfangreichen methodischen und<br />

inhaltlichen Programmpunkte, um<br />

einen Ausblick zum weiteren Ablauf<br />

des Fernstudiums zu gewinnen.<br />

Vorteile<br />

Diese Art der Information, Kommunikation<br />

und Administration bringt<br />

nicht nur wirtschaftliche Vorteile<br />

für alle Beteiligten.<br />

Durch den nun möglichen<br />

neuen didaktischen Ansatz mit kleineren<br />

Lerneinheiten und deren<br />

intensiverer Vernetzung sowie<br />

durch die Nutzung neuer Unterrichtsmöglichkeiten<br />

– etwa in virtuellen<br />

Klassenzimmern – sollen<br />

auch die Lernerfolge weiter verbessert<br />

werden.<br />

Lernziel ist vor allem die Gewinnung<br />

von Handlungskompetenz auf<br />

der Stufe 7 des Deutschen Qualifikationsrahmens.<br />

Dort sind die auch<br />

markenrechtlich geschützten und<br />

durch die Staatliche Zentralstelle<br />

für Fernunterricht zugelassenen<br />

sowie über den BDS zertifizierten<br />

Abschlüsse „Betriebswirt/-in Stahlhandel<br />

BDS“, „Betriebswirt/-in<br />

Metallhandel VDM“ bzw. „Betriebswirt/-in<br />

Metallhandel WGM“ nach<br />

Selbsteinschätzung auf der Basis<br />

des entsprechenden Kriterienkatalogs<br />

des Fernlehrverbands eingeordnet.<br />

Die neuen methodischen Möglichkeiten<br />

und Inhalte sind in dem<br />

aktuellen Ablaufplan zudem so auf<br />

die Studienzeit verteilt, dass sie in<br />

den beiden anderen Fachbereichen<br />

(Wirtschaft und Technik) von<br />

Anfang an genutzt werden können.<br />

Programm<br />

Das spiegelte sich in dem Programm<br />

des Auftaktseminars wider:<br />

z Das begann mit kommunikativem<br />

Training, z.B. zum Feedback, um<br />

den Umgang aller Beteiligten un-<br />

52 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


tereinander auf eine gute Basis zu<br />

stellen.<br />

z Danach wurde der marktbezogene<br />

Rahmen aufgezeigt, in den alle<br />

Studieninhalte eingeordnet werden<br />

müssen. Dafür wurde die aktuelle<br />

Lage in den drei beteiligten<br />

Branchen des Stahl-, NE-Metallund<br />

Schrotthandels skizziert.<br />

z Außerdem stellten die drei Fachbereiche<br />

ihre Teilthemen und ausführlich<br />

deren Zusammenhänge<br />

vor.<br />

z Auf dieser Basis konnten die Referenten<br />

dann in dem insgesamt<br />

sechstägigen Seminar auch erstes<br />

Detailwissen zur Werkstofftechnik,<br />

zur Wirtschaft des Werkstoffhandels<br />

sowie über das nutzbare<br />

Lern- und Zeitmanagement<br />

vermitteln.<br />

z Wie ein roter Faden zogen sich<br />

zudem die Einführungen in OPAL<br />

sowie allgemein in das Fernstudium,<br />

verdichtet in den Vorstellungen<br />

der Studien- und der Prüfungsordnung,<br />

durch das Programm.<br />

Ausblick<br />

So wurde den Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern deutlich, welche<br />

Lernziele es in den drei ersten<br />

Studienquartalen zu erreichen gilt,<br />

bis sich die Gruppe im Frühjahr<br />

2018 das nächste Mal trifft – vom<br />

19.-22.4.2018 in Rösrath bei Köln<br />

zu einer Werkstattveranstaltung,<br />

um die auf die gesamte Studienzeit<br />

verteilten Prüfungen vorzubereiten.<br />

Dabei können Josip Basa als<br />

Jahrgangssprecher und seine Stellvertreter<br />

(Nina Baumann und Alexander<br />

Hermann) ein Mitspracherecht<br />

geltend machen.<br />

Die Prüfer stammen – ebenso<br />

wie die bei den Seminaren eingesetzten<br />

Referenten und die Autoren<br />

der Studienmodule – in der<br />

Regel aus der Praxis der am Fernstudium<br />

beteiligten Branchen. Die<br />

werden durch die Verbände VDM<br />

(Verband Deutscher Metallhändler)<br />

und WGM (Wirtschaftsverband<br />

Großhandel Metallhalbzeug) repräsentiert,<br />

die in dem Studienprojekt<br />

mit dem BDS (Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel) kooperieren. Entsprechend<br />

nutzten auch BDS-Vorstand<br />

Oliver Ellermann und VDM-<br />

Geschäftsführer Ralf Schmitz die<br />

Gelegenheit, die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer aus dem Stahlhandel<br />

(17), aus dem NE-Metallhandel<br />

und dem Metallhandel (je 6) in Soltau<br />

persönlich zu begrüßen und<br />

gemeinsam auf die nächsten drei<br />

Jahre zu blicken.<br />

In dieser Zeitspanne sollen auch<br />

weitere Gruppen ihr digitalisiertes<br />

Fernstudium beginnen – der Jahrgang<br />

2018 mit der Eröffnung des<br />

Einführungsseminars am 1.7. des<br />

kommenden Jahres – wiederum in<br />

Soltau. Auskünfte dazu bieten die<br />

drei beteiligten Verbände an, u.a.<br />

der BDS (Wynands-BDS@stahlhandel.com).<br />

2<br />

Quelle: BDS<br />

Jonas Austermühle Meinolf Gockel GmbH & Co. KG Warburg<br />

Josip Basa J.N. Kreiller KG Traunstein<br />

Nina Baumann Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH Peine<br />

Alexander Birk Carl Spaeter GmbH Oberhausen<br />

Tobias Blesch häuselmann metall GmbH Mannheim<br />

Niklas Bodenstab AFS Fittings Service Achim GmbH&Co.KG Achim<br />

Jennifer Böhm ArcelorMittal Stahlhandel GmbH Niederlassung Schäfer Halle (Westf.)<br />

Fred Diekmannshenke Alba Electronics Recycling GmbH Eppingen<br />

Robin Fischer Carl Berghöfer GmbH Altena<br />

Kim Stefanie Garber MKR Rothenbücher GmbH Köln<br />

Christoph Hänsch Vetter Stahlhandel GmbH Loxstedt<br />

Alexander Hermann ArcelorMittal Stahlhandel GmbH Niederlassung Schäfer Halle (Westf.)<br />

Arnold Holik Kranner GmbH Wien ÖSTERREICH<br />

Uwe Huttenlocher Alu-met GmbH Bludenz ÖSTERREICH<br />

Pascal Korb von Schaewen AG Essen<br />

Simon Matthis Weinmann Aach AG Dornstetten<br />

Vincent Thomas Matz rff Rohr Flansch Fittings Handels GmbH Bremen<br />

Marian Merkel Universal Eisen und Stahl GmbH Neuss<br />

Jonas Müller Weinmann Aach AG Dornstetten<br />

Stefanie Müller Electrocycling GmbH Goslar<br />

Max Oberföll Universal Eisen und Stahl GmbH Neuss<br />

Max Penkuhn Ed. Prosch KG Grabow<br />

Tim Rohr MECU-Metallhalbzeug GmbH & co. KG Velbert<br />

Pascal Schmidt Karsten Stahlhandel GmbH Grevenbroich<br />

Christian Schöpf Batz & Burgel GmbH & Co. KG Friedberg<br />

Marcel Spach Max Schön GmbH Lübeck<br />

Dominik Spitzer Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH Düsseldorf<br />

Kevin Wille Electrocycling GmbH Goslar<br />

André Eric Wolf Weinmann Aach Schwäbisch Gmünd GmbH Schwäbisch Gmünd<br />

Liste der im Jahrgang<br />

2017 gemeinsam<br />

Studierenden<br />

aus den Bereichen<br />

der Verbände BDS,<br />

VDM und WGM<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17<br />

53


BDS<br />

Berufsbildung<br />

Wintersemester der Arbeitskreise im Norden<br />

Überbetriebliche<br />

Ausbildungsbegleitung<br />

In Kürze beginnt für die Arbeitskreise der Jungkaufleute<br />

des Stahlhandels im Norden das Wintersemester 2017/2018:<br />

In Hamburg und in Schleswig-Holstein steht für diese<br />

überbetriebliche Ausbildungsbegleitung jeweils der erste<br />

Kurs mit zwölf bzw. fünf Terminen an.<br />

Gemeinsame Veranstaltungen<br />

der beiden Arbeitskreise sind für vier<br />

Termine geplant:<br />

z „Korrosionsschutz und Oberflächenveredelung<br />

von Stahl und NE-Metallen“<br />

steht am 19.9.17 in Neumünster<br />

auf dem Programm, wenn dort<br />

der Besuch bei des Branchennachwuchses<br />

bei ZinkPower geplant ist.<br />

z Ferner geht es am 10.10.17 unter<br />

der Überschrift „Stahl live“ um eine<br />

Werksbesichtigung bei der Salzgitter<br />

AG.<br />

z Nach diesem Ausflug nach Salzgitter<br />

und damit in die Produktion stehen<br />

am 7.11.17 in Hamburg Verarbeitungsfragen<br />

von Stahl bei der<br />

Herstellung von STILL-Gabelstaplern<br />

und Lagertechnik im Mittelpunkt<br />

sowie – danach – unter der<br />

Überschrift „Zukunft im Stahlhandel“<br />

berufliche Chancen in der Branche.<br />

Zu ihnen referiert in der Hansestadt<br />

Dr. Ludger Wolfgart,<br />

Bereichsleiter Berufsbildung bei der<br />

BDS AG – Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel.<br />

z Schließlich wird am 5.12.17 bei ArcelorMittal<br />

in Hamburg ein Sonderweg<br />

der Stahlerzeugung vorgestellt<br />

(„Ministahlwerk mit Drahtherstellung“),<br />

bevor es wenige Stunden<br />

später mit Torsten Studemund von<br />

der Voß Edelstahlhandel um neue<br />

Verkaufswege im Stahlhandel geht:<br />

„E-Commerce“.<br />

Für den Kurs in Schleswig-Holstein<br />

ist eine weitere Besichtigung für den<br />

21.11. bei KremerGlismann in Elmshorn<br />

vorgesehen – unter der Überschrift<br />

„Stahlhandel heute“ geht es<br />

vor allem um lagerwirtschaftliche<br />

Aspekte. Darüber hinaus werden in<br />

Schleswig-Holstein insbesondere Produkte<br />

thematisiert: Rohre und Fein-<br />

bleche am 19.9.17, Profile und Betonstahl<br />

am 21.11.17.<br />

Auch das weitere Programm in<br />

Hamburg ist sowohl werkstoff- als<br />

auch produktkundlich orientiert,<br />

am 12.9. bzw. am 14.11. und am<br />

12.12.17. Darüber hinaus werden<br />

u.a. Themen wie das Qualitätsmanagement<br />

aufgegriffen (21.11.17), die<br />

Werkstoffprüfung (5.9.17) oder aktuelle<br />

betriebswirtschaftliche Aspekte<br />

des Stahlhandels (19.12.17). Auch<br />

Prüfungsaspekte werden thematisiert<br />

(28.11.17).<br />

Vortragsort in Schleswig-Holstein<br />

ist in der Regel die Walther-Lehmkuhl-Schule<br />

in der Roonstraße 90 in<br />

Neumünster, in Hamburg die Staatliche<br />

Gewerbeschule Stahl- und Maschinenbau<br />

in der Angerstraße 11.<br />

Die vollständigen Programme,<br />

die allen Interessenten offenstehen,<br />

können über die Arbeitskreisleitung<br />

angefordert werden, die<br />

auch für die Anmeldungen zuständig<br />

ist: Stefan Jungblut und Helmer<br />

Blikslager, bds-jungkaufleute@web.de.<br />

2<br />

Sich ergänzende Angebote<br />

Berufliche Bildungsangebote<br />

für den Großhandel<br />

Das Bildungszentrum Groß- und<br />

Außenhandel hat sein Seminarprogramm<br />

2017/2018 vorgelegt – für die Zielgruppe der<br />

Auszubildenden wiederum mit Hinweisen<br />

auf sinnvolle Ergänzungen durch stahlhandelsspezifische<br />

Prüfungs-Vorbereitungsseminare<br />

des BDS in Goslar.<br />

Der rund 30-seitige Katalog zielt mit seinen<br />

Angeboten auf Auszubildende ebenso<br />

ab wie auch auf Führungskräfte, thematisiert<br />

den Verkauf ebenso wie Rechtsfragen.<br />

Eines der Angebote für Auszubildende im<br />

letzten Lehrjahr ist das Intensivtraining<br />

zur Vorbereitung auf die schriftlichen<br />

Prüfungen – in Form von Förderwochen<br />

für Kaufleute im Groß- und Außenhandel,<br />

für Fachkräfte der Lagerlogistik sowie für<br />

Fachlageristen. Entsprechende Kurse sind<br />

u.a. für Goslar ausgeschrieben.<br />

Dort sind üblicherweise auch die Lernteams<br />

des Bundesverbands Deutscher<br />

Stahlhandel (BDS) zur Werkstoff- und Produktkunde<br />

beheimatet, die für angehende<br />

Stahlhändlerinnen und Stahlhändler Hilfen<br />

für das Prüfungsgespräch bieten. Für die<br />

mündliche Prüfung gilt im Gegensatz zur<br />

schriftlichen Prüfung eine Branchenorientierung.<br />

So bietet es sich für Auszubildende im<br />

Stahlhandel an, im kommenden Frühjahr<br />

die großhandelsorientierte Förderwoche<br />

zur Vorbereitung auf die schriftliche Prüfung<br />

durch eine entsprechend mündlich<br />

ausgerichtete Ergänzung im branchenbezogenen<br />

Lernteam zu vervollständigen.<br />

Der komplette Katalog ist über die DAHD<br />

Bildungszentrum Groß- und Außenhandel<br />

GmbH zu beziehen: www.dahd.de.<br />

[ Info ]<br />

Informationen zum ergänzenden BDS-Angebot,<br />

auch zu den Lernteams über Verkaufsfragen,<br />

gibt es unter Wynands-BDS@stahlhandel.com.<br />

54 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


Neuordnung ist nun auf dem Weg<br />

Ausbildung im Groß- und<br />

Außenhandel<br />

Der BGA bringt in diesen Wochen die<br />

Neuordnung der Ausbildung im Groß- und<br />

Außenhandel offiziell auf den Weg. An den<br />

Beratungen zu diesem Antrag war auch der<br />

BDS beteiligt. Mit einer Umstellung wird derzeit<br />

in 2019 gerechnet.<br />

Ab dann könnten aus den Kaufleuten im<br />

Groß- und Außenhandel Kaufleute für<br />

Groß- und Außenhandelsmanagement<br />

werden. Hinter dieser Änderung der<br />

Bezeichnung steht eine Anpassung der<br />

Ausbildungsordnung hinsichtlich vor allem<br />

dreier Inhalte: an die Digitalisierung mit<br />

ihren innovativen Geschäftsmodellen<br />

sowie an aktuelle Entwicklungen in<br />

Sachen Nachhaltigkeit und Compliance.<br />

Methodisch sind die Ideen der Kompetenzorientierung<br />

ebenso aufgenommen<br />

worden wie das Bekenntnis zur gestreckten<br />

Abschlussprüfung.<br />

Die entsprechenden Beratungen im<br />

Berufsbildungsausschuss des Bundesverbands<br />

Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen<br />

e.V. (BGA) hat auch der Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS)<br />

begleitet, der in diesem Gremium einen<br />

Gaststatus besitzt. Deshalb sind auch aus<br />

dieser Branche interessierte Mitgliedsunternehmen<br />

gebeten, Sachverständige für<br />

die anstehenden Beratungen der Sozialpartner<br />

zu benennen – Gespräche, die<br />

nun über das Kuratorium der Deutschen<br />

Wirtschaft für Berufsbildung und das<br />

Bundeswirtschaftsministerium eingeleitet<br />

werden.<br />

Die dreijährige Ausbildung zur<br />

Kauffrau/zum Kaufmann im Groß- und<br />

Außenhandel war zuletzt 2006 reformiert<br />

worden. Sie ist inzwischen auf der Stufe 4<br />

des Deutschen Qualifikationsrahmens eingeordnet.<br />

Vorschläge für Sachverständige aus dem<br />

Stahlhandel nimmt beim BDS Dr. Ludger<br />

Wolfgart, Bereichsleiter Berufsbildung,<br />

entgegen: Wolfgart-BDS@stahlhandel.com<br />

Seminare nach der Sommerpause<br />

Stahl- und Verkaufskunde<br />

Stahl- und verkaufskundlich geben sich die BDS-Seminare,<br />

die unmittelbar nach der Sommerpause auf dem Programm<br />

stehen. Zielgruppe sind die Mitarbeiter des Stahlhandels,<br />

und berücksichtigt werden in diesem Zusammenhang auch<br />

die speziellen Interessen von Berufsanfängern.<br />

Da es in diesem Jahr für Auszubildende<br />

und Quereinsteiger kein<br />

entsprechendes Lernteamangebot<br />

gegeben hat, wird Prof. Dr.-Ing. Joachim<br />

Lueg von der Fachhochschule<br />

Dortmund als Referent des Seminars<br />

„Stahlkunde“ vom 22.-24.8.17<br />

in Gröditz in Sachsen in der Veranstaltung<br />

auch auf spezielle Fragen<br />

aus diesem Kreis eingehen.<br />

Das ist möglich, weil er nicht nur<br />

die üblichen Themen der Schulung<br />

koordiniert – von der Gewinnung<br />

von Stahl aus Roheisen über die<br />

Stahlkennwerte und ihre Ermittlung<br />

bis zu den wichtigen Stahlsorten –,<br />

sondern er bindet auch die Betriebsbesichtigung<br />

bei der Schmiedewerke<br />

Gröditz GmbH sowie wichtige<br />

Aspekte der Laborarbeit mit ein. So<br />

entsteht eine Mischung aus Theorie<br />

und Praxis, von der in der Seminarveranstaltung<br />

schon erfahrene Stahlhändler<br />

ebenso profitieren können<br />

wie auch Anfänger in diesem<br />

Bereich.<br />

In Sachen Verkauf bleibt es allerdings<br />

auch in dieser Veranstaltungssaison<br />

bei einer differenzierten Zielgruppenansprache:<br />

z Das „Lernteam Verkauf“ für Einsteiger<br />

in den Distributionssektor<br />

ist als Tageskurs für den 20.9.17<br />

geplant, findet in Norderstedt nahe<br />

Hamburg statt und konzentriert<br />

sich auf das richtige Verhalten am<br />

Telefon. Dabei geht es insbesondere<br />

um die passende Ansprache<br />

der Kunden und die optimale Vorbereitung<br />

von solchen und von persönlichen<br />

Kontakten. Als Basis<br />

dafür werden die geeignete Einstellung<br />

auf unterschiedliche Kundentypen<br />

sowie der gezielte Einsatz<br />

von Stimme und Sprache vermittelt,<br />

Diese Aufgabe übernimmt Werner<br />

Möstl, der seit 1987 als Vertriebstrainer<br />

insbesondere für den technisch<br />

orientierten Großhandel tätig ist und<br />

sich für die entsprechende Aufgabe<br />

in der Stahldistribution von Stahlhändler<br />

Heinz Schürmann hat briefen<br />

lassen, der aus Altersgründen<br />

für entsprechende Aufgaben nicht<br />

mehr zur Verfügung steht.<br />

z Werner Möstl, Partner der DV Deutsche<br />

Vertriebsberatung GmbH in<br />

Mettmann, ist auch der entscheidende<br />

Akteur bei der zweiteiligen<br />

Verkaufsschulung am 18./19.9.17 in<br />

Norderstedt bzw. am 25./26.10.17 in<br />

Nürnberg. Bei dem ersten Termin<br />

geht es um das Thema „Neue<br />

A-Kunden gewinnen und Anfragen<br />

professional managen“, im zweiten<br />

Fall darum, „Mehr Aufträge durch<br />

professionelle Angebotsverfolgung<br />

und effektive Preisverhandlung“ zu<br />

generieren. Teilnehmer, die beide<br />

Veranstaltungen erfolgreich absolvieren,<br />

die sich an der Stufe 6 des achtteiligen<br />

Deutschen Qualifikationsrahmens<br />

orientieren, erhalten zu<br />

ihren Teilnahmebescheinigungen<br />

das Verbandszertifikat „Vertriebsmanager<br />

Stahlhandel (BDS)“.<br />

Gedacht sind die beiden Seminare für<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

des Verkaufs im Innen- und Außendienst,<br />

die bereits über Praxiserfahrungen<br />

verfügen. 2<br />

[ Info ]<br />

Auskünfte und Anmeldemöglichkeiten zu<br />

der Lernteamveranstaltung und den Seminaren<br />

gibt es unter Wynands-BDS@stahlhandel.com.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17<br />

55


BDS<br />

Recht<br />

Endgültiger Ausgleichszoll festgelegt<br />

Antidumpingzoll auf<br />

Flacherzeugnisse aus China<br />

Die EU-Kommission hat mit Wirkung vom 10.6.2017 einen endgültigen Ausgleichszoll auf die Einfuhren<br />

bestimmter flachgewalzter Erzeugnisse aus Eisen, nicht legiertem Stahl oder legiertem Stahl, auch in<br />

Rollen (Coils) (auch zugeschnittene Waren und Schmalband („narrow strip“)), nur warmgewalzt,<br />

weder plattiert noch überzogen, mit Ursprung in der Volksrepublik China eingeführt.<br />

Von der Maßnahme nicht<br />

betroffen sind:<br />

z Erzeugnisse aus nicht rostendem<br />

Stahl und kornorientiertem Siliciumelektrostahl,<br />

Erzeugnisse aus<br />

Werkzeugstahl und Schnellarbeitsstahl,<br />

z Erzeugnisse, nicht in Rollen, ohne<br />

Oberflächenmuster, mit einer<br />

Dicke von mehr als 10 mm und<br />

einer Breite von 600 mm oder<br />

mehr, und<br />

z Erzeugnisse, nicht in Rollen, ohne<br />

Oberflächenmuster, mit einer Dicke<br />

von 4,75 mm oder mehr, aber nicht<br />

Endgültiger Ausgleichszoll<br />

Chinesische ausführende Dumpingspanne (in der Höhe der Schadensbeseitigungs- Ausgleichs- Antidumping-<br />

Hersteller Antidumpinguntersuchung anfechtbaren schwelle zollsatz zoll<br />

ermittelt)<br />

Subventionen<br />

Benxi Group 97,3 % 28,5 % 28,1 % 28,1 % 0 %<br />

Hesteel Group 95,5 % 7,8 % 18,1 % 7,8 % 10,3 %<br />

Jiangsu Shagang Group 106,9 % 4,6 % 35,9 % 4,6 % 31,3 %<br />

Shougang Group<br />

Nicht in die Stichprobe der<br />

Antidumpinguntersuchung<br />

einbezogen 38,6 % 31,5 % 31,5 % 0 %<br />

Andere Unternehmen, die sowohl bei<br />

der Antisubventionsuntersuchung als<br />

auch bei der Antidumpinguntersuchung<br />

mitgearbeitet haben 100,5 % 17,1 % 27,9 % 17,1 % 10,8 %<br />

Andere Unternehmen, die zwar bei der<br />

Antidumpinguntersuchung, nicht aber<br />

bei der Antisubventionsuntersuchung<br />

mitgearbeitet haben 100,5 % 38,6 % 35,9 % 35,9 % 0 %<br />

Alle übrigen Unternehmen 106,9 % 38,6 % 35,9 % 35,9 % 0 %<br />

Durchführungsverordnung (EU) 2017/969 der Kommission vom 8. Juni 2017 zur Einführung endgültiger Ausgleichszölle auf die Einfuhren bestimmter warmgewalzter<br />

Flacherzeugnisse aus Eisen, nicht legiertem Stahl oder anderem legiertem Stahl mit Ursprung in der Volksrepublik China und zur Änderung der Durchführungsverordnung<br />

(EU) 2017/649 der Kommission zur Einführung eines endgültigen Antidumpingzolls auf die Einfuhren bestimmter warmgewalzter Flacherzeugnisse<br />

aus Eisen, nicht legiertem Stahl oder legiertem Stahl mit Ursprung in der Volksrepublik China; ABl. L 146 vom 9.6.2017, S. 17.<br />

56 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


mehr als 10 mm, und einer Breite<br />

von 2 050 mm oder mehr.<br />

Betroffene Waren<br />

Die von dieser Maßnahme betroffenen<br />

Waren werden derzeit unter den<br />

KN-Codes<br />

7208 10 00, 7208 25 00, 7208 26 00,<br />

7208 27 00, 7208 36 00, 7208 37 00,<br />

7208 38 00, 7208 39 00, 7208 40 00,<br />

7208 52 10, 7208 52 99, 7208 53 10,<br />

7208 53 90, 7208 54 00, 7211 13 00,<br />

7211 14 00, 7211 19 00, ex 7225 19 10<br />

(TARIC-Code 7225 19 10 90),<br />

7225 30 90, ex 7225 40 60 (TARIC-<br />

Code 7225 40 60 90), 7225 40 90,<br />

ex 7226 19 10 (TARIC-Code<br />

7226 19 10 90), 7226 91 91 und<br />

7226 91 99<br />

eingereiht.<br />

Die Zölle gelten zusätzlich zu den<br />

endgültigen Antidumpingzöllen, die<br />

zum 7. April dieses Jahres eingeführt<br />

wurden (siehe <strong>Stahlreport</strong> 5/17,<br />

S. 39), allerdings nur bis zum Erreichen<br />

der Schadensbeseitungsschwelle.<br />

Letztere markiert daher<br />

die Gesamthöhe der Zölle (Antidumping-<br />

und Ausgleichszölle), die bei<br />

der Einfuhr der fraglichen Produkte<br />

in die EU gezahlt werden müssen.<br />

Eine Übersicht bietet die Tabelle auf<br />

der gegenüberliegenden Seite.<br />

Hintergrundinfo<br />

Neben dem Antidumpingverfahren<br />

gab es ein Antisubventionsverfahren.<br />

Die zu Grunde liegenden<br />

Zolltarifnummern sind<br />

identisch. Die endgültigen Antidumpingzölle<br />

wurden Anfang<br />

April festgesetzt. Nun wurden<br />

zusätzlich Ausgleichszölle eingeführt<br />

und beide Zölle an die<br />

Schadenbeseitigungsschwelle<br />

als Höchstgrenze angepasst.<br />

Die Schadensbeseitigungsschwellen<br />

decken sich bei fast<br />

allen Unternehmen mit den endgültigen<br />

Antidumpingzollsätzen<br />

vom April. Sie liegen zwischen<br />

18,1 und 35,9 %. Lediglich der<br />

Prozentsatz für Produkte der<br />

Shougang Group, die im April<br />

laut Anhang mit 27,3 % beaufschlagt<br />

werden sollten, erhöht<br />

sich auf 31,5 %.<br />

Einführung einer endgültigen Antidumping-Abgabe<br />

Antidumpingzoll auf Betonstabstahl aus Belarus<br />

Die EU-Kommission hat mit Wirkung<br />

vom 18.6.2017 einen endgültigen Antidumpingzoll<br />

auf die Einfuhren von bestimmtem<br />

Betonstabstahl aus Eisen oder nicht legiertem<br />

Stahl, nur geschmiedet, nur warmgewalzt,<br />

nur warmgezogen oder nur warmstranggepresst,<br />

ob nach dem Walzen<br />

verwunden oder nicht, mit vom Walzen herrührenden<br />

Einschnitten, Rippen (Wülsten),<br />

Vertiefungen oder Erhöhungen mit Ursprung<br />

in der Republik Belarus eingeführt.<br />

Aus der Warendefinition ausgenommen sind<br />

hochdauerfester Betonstabstahl aus Eisen<br />

oder Stahl sowie andere Profilerzeugnisse,<br />

wie etwa runder Stabstahl.<br />

Die von dieser Maßnahme betroffenen<br />

Waren werden derzeit unter den KN-Codes<br />

ex 7214 10 00, ex 7214 20 00,<br />

ex 7214 30 00, ex 7214 91 10,<br />

ex 7214 91 90, ex 7214 99 10 und<br />

Anordnung der zollamtlichen Erfassung<br />

Antidumping auf korrosionsbeständige Stähle aus China<br />

Die Zollbehörden der Mitgliedstaaten<br />

sind angewiesen, seit dem 9.7.2017, befristet<br />

für neun Monate, die Einfuhren bestimmter<br />

korrosionsbeständiger Stähle mit Ursprung in<br />

der Volksrepublik China in die Union zollamtlich<br />

zu erfassen. Bei den von der Maßnahme<br />

betroffenen Waren handelt es sich um flachgewalzte<br />

Erzeugnisse aus Eisen oder legiertem<br />

oder nicht legiertem Stahl; aluminiumberuhigt;<br />

schmelztauchbeschichtet mit Zink<br />

und/oder Aluminium, jedoch nicht mit anderen<br />

Metallen; chemisch passiviert; mit einem<br />

Kohlenstoffgehalt von 0,015 Gewichtshundertteilen<br />

(GHT) bis 0,170 GHT, einem Aluminiumgehalt<br />

von 0,015 GHT bis 0,100 GHT,<br />

einem Niobgehalt von 0,045 GHT oder weniger,<br />

einem Titangehalt von 0,010 GHT oder<br />

weniger sowie einem Vanadiumgehalt von<br />

0,010 GHT oder weniger; aufgerollt, als auf<br />

Länge zugeschnittene Bleche und als<br />

Schmalband („narrow strip“) angeboten.<br />

Die Waren werden derzeit unter den KN-Codes<br />

ex 7210 41 00, ex 7210 49 00, ex 7210 61 00,<br />

ex 7210 69 00, ex 7212 30 00, ex 7212 50 61,<br />

ex 7212 50 69, ex 7225 92 00, ex 7225 99 00,<br />

ex 7226 99 30 und ex 7226 99 70 (TARIC-<br />

Codes: 7210 41 00 20, 7210 49 00 20,<br />

ex 7214 99 95 (TARIC-Codes:<br />

7214 10 00 10, 7214 20 00 20,<br />

7214 30 00 10, 7214 91 10 10,<br />

7214 91 90 10, 7214 99 10 10,<br />

7214 99 95 10)<br />

eingereiht.<br />

Der endgültige Antidumpingzollsatz auf den<br />

Nettopreis frei Grenze der Europäischen<br />

Union, unverzollt für die vorstehend<br />

genannten Waren, beträgt 10,6 %. Die<br />

Sicherheitsleistungen für die mit der Durchführungsverordnung<br />

(EU) 2016/2303 eingeführten<br />

vorläufigen Antidumpingzölle werden<br />

endgültig vereinnahmt.<br />

[ Quelle ]<br />

GTAI und Durchführungsverordnung (EU)<br />

2017/1019 der Kommission vom 16.6.2017 zur<br />

Einführung eines endgültigen Antidumpingzolls<br />

und zur endgültigen Vereinnahmung des vorläufigen<br />

Zolls auf die Einfuhren von bestimmtem<br />

Betonstabstahl mit Ursprung in der Republik<br />

Belarus.<br />

7210 61 00 20, 7210 69 00 20, 7212 30 00 20,<br />

7212 50 61 20, 7212 50 69 20, 7225 92 00 20,<br />

7225 99 00 22, 7225 99 00 35, 7225 99 00 92,<br />

7226 99 30 10 und 7226 99 70 94)<br />

eingereiht.<br />

Ausgenommen sind Erzeugnisse aus nichtrostendem<br />

Stahl, aus Silicium-Elektrostahl<br />

und aus Schnellarbeitsstahl sowie nur<br />

warm- oder nur kaltgewalzte Erzeugnisse.<br />

Derzeit untersucht die Kommission im Rahmen<br />

eines Antidumpingverfahrens (Einleitungsbekanntmachung<br />

– ABl. C 459 vom<br />

9.12.2016, S. 17), ob bei der Einfuhr<br />

bestimmter korrosionsbeständiger Stähle<br />

mit Ursprung in der Volksrepublik China<br />

eine entsprechende Maßnahme zu ergreifen<br />

ist. Mit der zollamtlichen Erfassung soll<br />

sichergestellt werden, dass eine spätere<br />

Maßnahme gegenüber diesen Einfuhren ab<br />

dem Zeitpunkt der zollamtlichen Erfassung<br />

angewandt werden kann.<br />

[ Quelle ]<br />

GTAI und Durchführungsverordnung (EU)<br />

2017/1238 der Kommission vom 7. Juli 2017<br />

zur zollamtlichen Erfassung der Einfuhren<br />

bestimmter korrosionsbeständiger Stähle mit<br />

Ursprung in der Volksrepublik China; ABl. L 177<br />

vom 8.7.2017, S. 39.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17<br />

57


Verbände und<br />

Politik<br />

Schwerpunkt Bauwirtschaft<br />

Das beeindruckende Bild der Bauwirtschaft in Berlin<br />

Bundestagswahlkampf<br />

Der Tag der Deutschen Bauindustrie 2017 am 1.6. in Berlin stand unter dem Motto „Werte schaffen,<br />

Werte schützen.“ Kurz zuvor hatte der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie beeindruckend positive<br />

Zahlen für 2016 sowie das laufende Jahr vorgelegt und mit einer Sonderveranstaltung zur Schwarzarbeit<br />

am Bau auch die makroökonomische Verantwortung der Branche unterstrichen. Abgerundet<br />

wurde das Bild des Baus in Berlin und wird dieser Schwerpunkt durch viel Aktuelles sowie den Wohnungsbau-Tag<br />

am 22.6. (Vgl. ges. Berichte in diesem Heft) Dieser Veranstaltungsreigen zeigte zudem:<br />

ein passendes Thema für den begonnenen Bundestagswahlkampf.<br />

Foto: BDS<br />

Entsprechend bedeutend war<br />

die Bühne. So schlug Peter Hübner,<br />

Präsident des Hauptverbands der<br />

Deutschen Bauindustrie, in seiner<br />

Begrüßung am 1. 6. einen Bogen zwischen<br />

den branchenbezogenen Werten<br />

des Tagungsmottos und den politischen<br />

Werten, die derzeit global in<br />

Gefahr seien. Einen besonderen Fokus<br />

legte er dabei auf Personalfragen und<br />

insbesondere die Nachwuchssicherung.<br />

Große Politik<br />

Zunächst aber war die große Politik<br />

angesagt: Friedrich Merz, Geschäftsführender<br />

Vorsitzender der Atlantik-Brücke<br />

und ehemaliger Vorsitzender<br />

der CDU-/CSU-Bundestagsfraktion,<br />

referierte über „Europa und<br />

die USA – die Zukunft unserer Wertegemeinschaft“.<br />

Er griff dabei<br />

besonders die Bedeutung des Brexit<br />

sowie der US-Präsidentenwahl auf,<br />

plädierte in diesen Zusammenhängen<br />

für eine gut geregelte Handelspolitik<br />

und versicherte, dass die USA<br />

„unsere wichtigsten Verbündeten<br />

bleiben“ werden.<br />

Schwieriges Werben um Branchennachwuchs: die mittägliche<br />

Diskussionsrunde beim Tag der Deutschen Bauindustrie.<br />

Alexander Graf Lambsdorff, Vizepräsident<br />

des Europäischen Parlaments,<br />

setzte sich ein für eine dienende<br />

Führungsrolle Deutschlands<br />

in Europa – als (relative) Insel des<br />

Wohlstands und Friedens. Die Arbeit<br />

auf der „Baustelle Europa“ könne<br />

wegen der Krisen rundherum nicht<br />

durch einzelne Staaten geleistet werden.<br />

So gebe es eine umfangreiche<br />

Liste europäischer Aufgaben, insbesondere<br />

in der Asyl-, Migrationsund<br />

Flüchtlingspolitik. Ihre erfolgreiche<br />

Erledigung wäre gut auch für<br />

den deutschen Arbeitsmarkt.<br />

Große Aufgaben<br />

Trotz des personellen Fokus‘ des<br />

Präsidenten in seiner Einleitung: In<br />

doppeltem Sinn etwas fehl am Platze<br />

war die mittägliche Diskussionsrunde<br />

zur Fachkräftesicherung. Zeitlich<br />

parallel zur Mittagspause in<br />

einen Nebenraum ausgelagert, hatten<br />

es sieben Herren in gesetztem<br />

Alter schlichtweg schwer, die Zielgruppe<br />

der eingeladenen Schüler<br />

und Studenten, vor allem die weiblichen,<br />

von den Vorzügen einer Karriere<br />

in Bauberufen zu überzeugen.<br />

Daran änderte auch Staatssekretär<br />

Matthias Machnig aus dem Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und<br />

Energie nichts, der sich zu Beginn der<br />

Nachmittagsveranstaltung in Vertretung<br />

des in Baufragen bundesweit<br />

engagierten Ersten Bürgermeisters<br />

von Hamburg, Olaf Scholz, an die<br />

Versammlung wandte. Er unterstrich<br />

dabei die quantitative Bedeutung der<br />

Baubranche und forderte, Politik und<br />

Wirtschaft müssten im Gespräch bleiben.<br />

In diesem Zusammenhang hatte<br />

Peter Hübner schon zu Beginn der<br />

Veranstaltung als aktuelle Schwachstelle<br />

die Planung identifiziert. Die<br />

dürfe nicht allein bei der Verwaltung<br />

liegen. Die Bauindustrie biete sich<br />

als Partner an.<br />

Dieses Angebot griff Alexander<br />

Dobrindt, Bundesminister für Verkehr<br />

und digitale Infrastruktur, in<br />

seinem auf den Nachmittag verschobenen<br />

Redebeitrag auf. Er bedankte<br />

sich für politischen Beratungsleistungen<br />

der Bauindustrie, lobte die Partnerschaft<br />

von Wirtschaft und Politik<br />

als Grundlage für soziale<br />

Marktwirtschaft und benannte die<br />

Planungsbeschleunigung als Schwerpunkt<br />

in der nächsten Legislatur. Im<br />

Übrigen gelte es, noch mehr über<br />

erfolgreiche Bauprojekte zu sprechen.<br />

Große Herausforderungen<br />

Die so deutlich gewordene Nähe zwischen<br />

Bauwirtschaft und Politik<br />

bereitete dem Tag der Deutschen<br />

Bauindustrie allerdings auch organisatorische<br />

Probleme: Die prominent<br />

besetzte Rednerliste und die<br />

strategisch geschickt platzierten<br />

Inhalte gerieten immer wieder ins<br />

Schwimmen – angesichts der zeitgleichen<br />

namentlichen Abstimmung<br />

im Deutschen Bundestag, einer personell<br />

plötzlich neu aufgestellten<br />

SPD. Und zum Schluss sprach – in<br />

Vertretung seines Ministerpräsidenten<br />

Horst Seehofer – der bayerische<br />

Innenminister Joachim Herrmann.<br />

Da war es gut, dass die Grußbotschaft<br />

von Bundeskanzlerin Angela<br />

Merkel von vornherein per Video<br />

eingespielt worden war: Darin<br />

bemühte sie das einprägsame und<br />

die Bauindustrie aufwertende Bild<br />

von „Gebäuden als Visitenkarten<br />

unseres Landes“. 2<br />

58 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


Bauwirtschaft ermittelt für sich Spitzenposition<br />

Bekämpfung der Schwarzarbeit<br />

Gut ein Viertel der in der deutschen Bauwirtschaft erzielten Umsätze mit Personal und Material<br />

entfallen auf die Schattenwirtschaft. Um dieser Spitzenposition künftig effektiver entgegentreten<br />

zu können, hat die Bundesvereinigung Bauwirtschaft Ende Mai in Berlin ein Fachforum zur<br />

Schwarzarbeitsbekämpfung veranstaltet. Es war Teil der politischen Präsentationen und Gespräche<br />

der Branche im Frühsommer in der Hauptstadt.<br />

Zur Eröffnung des Forums<br />

sagte der Vorsitzende der Bundesvereinigung,<br />

Karl-Heinz Schneider: „Die<br />

Schwarzarbeit ist das Krebsgeschwür<br />

der deutschen Bauwirtschaft.<br />

Sie belastet all jene Betriebe, die ihre<br />

Mitarbeiter legal beschäftigen.“ Die<br />

Bundesvereinigung Bauwirtschaft<br />

ist ein Zusammenschluss des deutschen<br />

Bau- und Ausbauhandwerks<br />

– mit insgesamt 380.000 Betrieben.<br />

Für die hat Prof. Dr. Friedrich<br />

Schneider von der Universität Linz<br />

die Lage in Sachen Schwarzarbeit<br />

untersucht. Für ihn umfasst die<br />

„Schattenwirtschaft die eigentlich<br />

legale Produktion, die absichtlich<br />

vor den staatlichen Stellen verheimlicht<br />

wird“, um Steuern und Sozialabgaben<br />

zu vermeiden, Mindeststandards<br />

und/oder umständliche<br />

Verwaltungsprozesse zu umgehen.<br />

Dass dies in dem genannten Umfang<br />

möglich ist, führt der Wissenschaftler<br />

darauf zurück, dass nach jüngsten<br />

Untersuchungen für 64 % der<br />

deutschen Bevölkerung Schwarzarbeit<br />

ein Kavaliersdelikt ist.<br />

Baugewerbe mit Spitzen -<br />

postition bei Schwarzarbeit<br />

Vor diesem Hintergrund differenzierte<br />

Professor Schneider seine aktuellen<br />

Analysen unter Berücksichtigung von<br />

erlaubter Nachbarschaftshilfe und<br />

des ebenfalls legalen Do it yourself-<br />

Bereichs. Ohne diese Faktoren sind<br />

das Baugewerbe und die Handwerksbetriebe<br />

2016 mit 127,7 Mrd. € an erster<br />

Stelle illegal dabei gewesen.<br />

Gemessen am Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) brachte es die gesamte Schattenwirtschaft<br />

im vergangenen Jahr auf<br />

11,6 %. (Vgl. Tabelle)<br />

Die Botschaft der Forumsveranstaltung:<br />

Je geringer die staatlich<br />

verordneten Belastungen sind und<br />

je weniger kompliziert die entsprechenden<br />

Verfahren ausfallen, umso<br />

erfolgreicher kann der Kampf gegen<br />

Schwarzarbeit geführt werden. 2<br />

Quelle: Bundesvereinigung Bauwirtschaft<br />

Nr. Sektor-Variable 2012 2013 2014 2015 2016 2012-2016<br />

(1) Baugewerbe u. Handwerksbetriebe 130,7 129,6 128,8 128,8 127,7 129,1 (38 %)<br />

(2) Andere Gewerbe- und Industriebetriebe 58,3 58,0 57,6 57,6 57,1 57,7 (17 %)<br />

(3) Dienstleistungsbetriebe 58,3 58,0 57,6 57,6 57,1 57,7 (17 %)<br />

(4) Unterhaltungs- und Vergnügungsbranche 44,6 44,3 44,1 44,1 43,7 44,2 (13 %)<br />

(5) Sonstige und haushaltsnahe Dienstleistungen 51,5 51,2 50,9 50,9 50,4 51,0 (15 %)<br />

(6) Gesamte Schattenwirtschaft 343 341 339 339 336 339,6<br />

(in % des BIP) Summe aus (1) b. (5) (12,5) (12,1) (11,6) (11,2) (10,8) (11,6)<br />

Entwicklung der<br />

Schattenwirtschaft<br />

in Deutschland<br />

2012 bis<br />

2016 in Mrd. €.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17<br />

59


Verbände und<br />

Politik<br />

Schwerpunkt Bauwirtschaft<br />

Basis für den aktuellen<br />

Optimismus am<br />

Bau: die Konjunkturdaten<br />

für das erste<br />

Quartal 2017.<br />

Quelle: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie<br />

Umsatz<br />

im Bauhauptgewerbe, in % zum Vorjahreszeitraum, nominal<br />

+11,6%<br />

Jan.–März 2017<br />

März 2017<br />

+18,2%<br />

Auftragseingang<br />

im Bauhauptgewerbe,<br />

in % zum Vorjahreszeitraum,<br />

nominal<br />

Die Bauwirtschaft ist im Aufwind<br />

Jahresprognose angehoben<br />

Die Baukonjunktur entwickelt sich derzeit so gut, dass der HDB zeitlich passend zum Branchentreffen<br />

Anfang Juni seine Jahresprognose auf der Basis der Zahlen des ersten Quartals (vgl. Abb.) angehoben<br />

hat: von 5 % auf 6 %. Angesichts dieser Umstände sah sich Bundesminister Alexander Dobrindt auf dem<br />

Tag der Deutschen Bauindustrie 2017 gar veranlasst, dafür einen ausdrücklichen Dank zu formulieren.<br />

Wieder gliederten sich die entsprechenden Angaben<br />

des Verbands in Daten für den Wohnungsbau, den<br />

Öffentlichen Bau und den Wirtschaftsbau. Der Trend dieser<br />

Zahlen wurde im Übrigen inzwischen auch für die<br />

neuesten Monatsangaben bestätigt (vgl. S. 27). Und außerdem<br />

wagte der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie<br />

(HDB) auch für 2018 schon eine positive Prognose.<br />

Wohnungsbau<br />

Treiber der Baukonjunktur bleibe auch 2017 der Wohnungsneubau,<br />

erwartet Peter Hübner, Präsident des HDB.<br />

Fertigungszahlen von bis zu 400.000 Einheiten pro Jahr<br />

ließen sich nach den langen Jahren der Krise im Wohnungsneubau<br />

aber nicht von heute auf morgen realisieren.<br />

Auch die Bauwirtschaft brauche Zeit, ihre Kapazitäten<br />

an das stark steigende Nachfrageniveau anzupassen.<br />

Der HDB rechne deshalb zwar für 2017 mit einem weiteren<br />

Anstieg der Fertigstellungszahlen auf 320.000 Einheiten,<br />

erst 2018 werde aber mit etwa 350.000 Fertigstellungen<br />

die Untergrenze des Bedarfs erreicht. Die Umsätze<br />

im Bauhauptgewerbe würden entsprechend 2017 um 7,5 %,<br />

2018 um 7 % zunehmen.<br />

Öffentlicher Bau<br />

Im Öffentlichen Bau werde die deutsche Bauwirtschaft in<br />

den nächsten zwei Jahren von der Investitionswende im<br />

Verkehrswegebau des Bundes profitieren, ist Hübner überzeugt.<br />

Bis 2018 würden die Verkehrswegeinvestitionen<br />

des Bundes auf knapp 14 Mrd. Euro steigen. Erstmals<br />

dürfe die Bauwirtschaft aber darauf hoffen, dass sich der<br />

Investitionshochlauf über die Legislaturperiode hinaus<br />

fortsetzt.<br />

Die Bauindustrie erwarte für den öffentlichen Sektor in<br />

2017 ein Umsatzplus von 6 %, für 2018 von 4 %.<br />

Wirtschaftsbau<br />

Der Wirtschaftsbau wird 2017 den Anschluss an den allgemeinen<br />

Bauaufschwung schaffen, glaubt Hübner. Die Zuwanderung<br />

in die Ballungszentren habe nicht nur eine erhöhte<br />

Wohnungsbaunachfrage, sondern auch eine steigende Nachfrage<br />

nach Büroarbeitsplätzen und damit nach Büroraum<br />

ausgelöst. Gleichzeitig profitiere der Wirtschaftsbau von<br />

der Investitionsoffensive der Deutschen Bahn AG. Als weiterer<br />

Impuls komme hinzu, dass nach der Frühjahrsumfrage<br />

des Instituts der Deutschen Wirtschaft 44 % der Industriefirmen<br />

2017 ihre Investitionen am Standort Deutschland ausweiten<br />

wollen. Der HDB habe deshalb seine Umsatzprognose<br />

für 2017 von 3 % auf 4 % erhöht. Für 2018 erwarte die<br />

Branche ein weiteres Umsatzplus in dieser Sparte von 5 %.<br />

„Die Baukonjunktur läuft besser als zu Beginn des<br />

Jahres erwartet. Wir haben uns deshalb entschlossen,<br />

unsere Jahresauftaktprognose über die Entwicklung der<br />

baugewerblichen Umsätze im Bauhauptgewerbe nominal<br />

von 5 auf 6 % anzuheben (real: 4 %).<br />

Weitere Aussichten<br />

Nach nunmehr 6 % Zuwachs in 2017 rechnet der HDB für<br />

2018 mit einem weiteren Umsatzplus von 5,5 %.<br />

Der Bau sei damit weiter eine der Stützen der gesamtwirtschaftlichen<br />

Konjunktur. Wie im Vorjahr gebe es zwei<br />

Sondereffekte, welche die Bauwirtschaft ankurbeln: Zum<br />

einen der weiterhin akute Bedarf an zusätzlichem Wohnraum,<br />

zum anderen die öffentliche Investitionswende, die<br />

inzwischen auch den kommunalen Bereich erfasst habe.2<br />

60 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


Verbändebündnis<br />

Mehr und besser bauen<br />

Das Prinzip „Gemeinsam Größer“ praktiziert das „Verbände -<br />

bündnis Wohnungsbau“ bereits zum dritten Mal in einem<br />

Bundestagswahlkampf und nutzte am 22.6.17 die sozialen<br />

Implikationen seines Themas für einen erfolgreichen Lobbyauftritt<br />

in Berlin. Führende Vertreter aller im Deutschen Bundestag<br />

vertretenen Parteien sowie der FDP, vor allem aber die Sozial -<br />

demokraten, stellten sich hinter die Forderungen u.a. des BGA:<br />

Es muss mehr und besser gebaut werden, denn die Wohnungsnot<br />

ist mitten in der Gesellschaft angekommen.<br />

Nachdruck erhielt diese nachhaltige<br />

Ansage vor allem durch eine<br />

aktuelle Studie: Die neue Wohnungsknappheit<br />

hat demnach mittlerweile<br />

138 Städte und Kreise erreicht – und<br />

damit ein Drittel der Kommunen. Dort<br />

können sich selbst die mittleren Einkommensklassen<br />

kaum noch die für<br />

ihre Haushaltsverhältnisse erforderlichen<br />

Wohnraumquadratmeter mieten<br />

– und das bei einem Einkommensanteil<br />

von 35 % für die Warmmiete.<br />

Dies gelte insbesondere für Familien<br />

und in Ballungsräumen (vgl. Abbildung),<br />

erläuterten auf dem Wohnungsbautag<br />

Tobias Koch und Dr. Oliver<br />

Ehrentraut von der Prognos AG.<br />

Mieten und Einkommen haben<br />

sich demnach entkoppelt. Konkret<br />

haben die Wissenschaftler errechnet,<br />

dass bundesweit das mittlere Haus-<br />

haltsnettoeinkommen von 2.168 € pro<br />

Monat mittlerweile nur noch ausreicht,<br />

um eine durchschnittliche<br />

Wohnung von 77 m 2 zu mieten.<br />

Grundlage ist hierbei eine Miet-Obergrenze<br />

von 759 € pro Monat.<br />

Dies berge auch sozialpolitisch<br />

Konfliktpotenzial, so das Prognos-<br />

Institut in seiner Analyse. Der entscheidende<br />

Grund für den Wohnungsmangel<br />

sei, dass seit Jahren zu wenig,<br />

am Bedarf vorbei und meist auch zu<br />

teuer gebaut werde. Allein in den vergangenen<br />

acht Jahren sei eine Wohnungsbaulücke<br />

von 1 Mio. Wohneinheiten<br />

entstanden.<br />

Verbändebündnis stellt<br />

Forderungskatalog auf<br />

Die Prognos-Studie war vom Verbändebündnis<br />

Wohnungsbau beauftragt<br />

worden. In dem Bündnis haben<br />

sich Organisationen und Verbände<br />

der beteiligten Branchen zusammengeschlossen.<br />

Ihnen angeschlossen<br />

hat sich über die Aktion<br />

„Impulse für den Wohnungsbau“<br />

auch der Bundesverband Großhandel,<br />

Außenhandel, Dienstleistungen<br />

(BGA), der u.a. den Produktionsverbindungshandel<br />

vertritt, für den die<br />

Baubranche eine wichtige Zielgruppe<br />

darstellt. So gehört dem Verbändebündnis<br />

auch der vom BGA<br />

als Dachverband vertretene Bundesverband<br />

Deutscher Baustoff-Fachhandel<br />

(BDB) an.<br />

Vor diesen Hintergründen hat das<br />

Verbändebündnis anlässlich der<br />

bevorstehenden Bundestagswahl<br />

einen Forderungskatalog erstellt –<br />

u.a.:<br />

q<br />

Quelle: Prognos AG<br />

Wohnraumbedarfe und deren Finanzierungsmöglichkeiten<br />

qm<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Deutschland<br />

Berlin<br />

Düsseldorf<br />

Frankfurt<br />

Hamburg<br />

Köln<br />

München<br />

Stuttgart<br />

70 qm<br />

40 qm<br />

alle Haushalte Singles Familien<br />

110 qm<br />

Begrenzte Wohnkaufkraft<br />

bis hinein<br />

in die mittleren Einkommensgruppen:<br />

ein Ergebnis der<br />

neuesten Prognos-<br />

Studie<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17<br />

61


Verbände und<br />

Politik<br />

Schwerpunkt Bauwirtschaft<br />

q z Neubau von 80.000 zusätzlichen Sozialmietwohnungen<br />

pro Jahr. Deshalb müsse<br />

der Bund seine Zahlungen für die Wohnraumförderung<br />

– auch nach 2019 – fortsetzen.<br />

z Darüber hinaus sei es dringend erforderlich,<br />

bessere steuerliche Anreize für mehr<br />

bezahlbaren Wohnungsbau zu schaffen:<br />

Eine von 2 % auf 3 % erhöhte AfA sei schon<br />

deshalb notwendig, um der – durch immer<br />

mehr Anlagentechnik – verkürzten Nutzungsdauer<br />

von Wohngebäuden gerecht<br />

zu werden.<br />

z Zudem soll es für Regionen mit angespannten<br />

Wohnungsmärkten wahlweise eine<br />

befristete Sonderabschreibung oder Investitionszulagen<br />

für den Neubau bezahlbarer<br />

Mietwohnungen geben.<br />

z An die Adresse von Bund, Ländern und<br />

Kommunen appelliert das Verbändebündnis<br />

Wohnungsbau ferner, Bauland<br />

verbilligt bereitzustellen und nicht länger<br />

– wie häufig praktiziert – im Höchstpreisverfahren<br />

anzubieten.<br />

z Eine weitere Botschaft des Wohnungsbau-<br />

Tages richtet sich an Politik und Verwaltung:<br />

Der Staat dürfe nicht durch immer<br />

neue Gesetze und Normen die Baukosten<br />

in die Höhe treiben. Er solle stattdessen<br />

den Kosten-Nutzen-Aspekt stärker im Blick<br />

haben.<br />

z Darüber hinaus sei eine deutliche Erhöhung<br />

der KfW-Förderung für die altersgerechte<br />

und energetische Gebäudesanierung<br />

notwendig.<br />

z In diesem Zusammenhang fordert das<br />

Verbändebündnis Wohnungsbau die Bundesregierung<br />

auch auf, den Gebäudebereich<br />

nicht ungleich stärker als andere<br />

Segmente – wie beispielsweise den Verkehr<br />

oder die Landwirtschaft – zu belasten,<br />

wenn es darum geht, gesteckte Klimaschutzziele<br />

zu erreichen.<br />

Angesichts der angesprochenen nachhaltigen<br />

Themen mit ihren ökonomischen, ökologischen<br />

und sozialen Implikationen war<br />

dies eine Steilvorlage vor allem für die beiden<br />

ersten Redner des Wohnungsbautages:<br />

Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks<br />

(SPD), die unter Hinweis auf den Zeitbedarf<br />

der Entwicklungen auf den Baumärkten<br />

eine positive Bilanz ihrer Amtszeit zog, und<br />

für SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz:<br />

„Wohnraum statt Wohntraum!“ 2<br />

[ Info ]<br />

Der nächste und damit zehnte<br />

Wohnungsbautag findet am 1.3.2018<br />

ebenfalls in Berlin statt.<br />

Deutsche Bauindustrie<br />

Gute Nachrichten aus dem Ausland<br />

Zu den guten Konjunkturnachrichten<br />

aus der deutschen Bauindustrie gehört<br />

auch, dass die Branche ebenso im Ausland<br />

sehr erfolgreich gewesen ist und sein wird.<br />

„Die deutsche Bauindustrie hat sich 2016 in<br />

einem schwierigen weltwirtschaftlichen<br />

Umfeld behauptet und den Auftragseingang<br />

aus dem Ausland um 10 % auf 27,2 Mrd. €<br />

gesteigert. Für das laufende Jahr sind wir<br />

zuversichtlich, diesen Wert nochmals zu übertreffen.“<br />

Mit diesen Worten kommentierte im<br />

Juni Dip.-Ing. Hans-Joachim Bliss, Vorsitzender<br />

des Auslandsbau-Ausschusses im Hauptverband<br />

der Deutschen Bauindustrie, die Vorlage<br />

der Auslandsbaustatistik für das Vorjahr.<br />

Die Erfolge führt Bliss vor allem auf zwei<br />

Faktoren zurück:<br />

z „Zum einen sind die deutschen Auslandsbaufirmen<br />

und ihre ausländischen Tochterund<br />

Beteiligungsgesellschaften bei komplexen<br />

Infrastrukturvorhaben im Verkehrsbereich,<br />

im Spezialtiefbau, im gewerblichen<br />

Hochbau sowie zunehmend auch im<br />

Paradigmenwechsel<br />

Impulse für die Infrastruktur<br />

Die Interessenverbände jubilieren:<br />

Mit der Gründung der Infrastrukturgesellschaft<br />

Verkehr ist ein Wandel in der Verkehrspolitik<br />

eingeläutet worden. Er ist Teil<br />

eines umfassenderen Paradigmenwechsels.<br />

„Der Übergang zur Infrastrukturgesellschaft<br />

ist ein richtiger Schritt in eine zukunftsorientierte<br />

Verkehrspolitik. Der Systemwechsel<br />

hin zu einer einheitlichen Planung aus<br />

einem Guss bietet eine echte Chance, um<br />

die marode und überlastete Infrastruktur<br />

wieder auf Vordermann zu bringen.“ Dies<br />

erklärte Carsten Taucke, Vorsitzender des<br />

Verkehrsausschusses im Bundesverband<br />

Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen<br />

(BGA).<br />

„Endlich kann das Management von<br />

Deutschlands Autobahnen in einer Hand<br />

gebündelt und eine ganzheitliche Netzbewirtschaftung<br />

angegangen werden. Dies ist<br />

auch ein Erfolg für Bundesverkehrsminister<br />

Dobrindt!“ Mit diesen Worten kommentierte<br />

Zukunftsmarkt des nachhaltigen und umweltfreundlichen<br />

Bauens gut aufgestellt.<br />

z Zum anderen macht sich die klare Fokussierung<br />

der internationalen Aktivitäten auf die<br />

Industrieländer bezahlt“.<br />

Die Aktivitäten deutscher Baufirmen im<br />

Ausland erstreckten sich vom Umbau einer<br />

Kupfermine über Gründungsarbeiten für<br />

Offshore Windfarmen, das Design, den Bau<br />

und den Betrieb von Autobahnstrecken über<br />

die Trinkwasserversorgung von Großstädten<br />

bis hin zu klassischen Aufgaben – wie dem<br />

schlüsselfertigen Bau eines Hotelkomplexes<br />

mit einem Wohnturm und einem Konferenz -<br />

zentrum sowie innerstädtischen S-Bahn-<br />

Netzen.<br />

Die Bauleistung im Ausland sei zwar 2016<br />

leicht auf 24,8 Mrd. € zurück gegangen, vor<br />

dem Hintergrund des deutlich gestiegenen<br />

Auftragseingangs erwartet Bliss aber für das<br />

laufende Jahr bei der Bauleistung ein Wachstum<br />

von rund 10 %; auch das Auftragsvolumen<br />

dürfte demnach weiter steigen.<br />

der Präsident des Hauptverbandes der<br />

Deutschen Bauindustrie, Dipl.-Ing. Peter<br />

Hübner, ebenfalls Anfang Juni das positive<br />

Votum des Deutschen Bundestags zum<br />

Abschluss der Bund-Länder-Finanzbeziehungen<br />

und zur Gründung der Infrastrukturgesellschaft<br />

Verkehr.<br />

Unterdessen hat Bundesverkehrsminister<br />

Alexander Dobrindt eine Bilanz zur gesamten<br />

Verkehrsinfrastrukturpolitik der 18.<br />

Legislaturperiode des Deutschen Bundestages<br />

gezogen und den tiefgreifenden Paradigmenwechsel<br />

deutlich gemacht: Zentrale<br />

Erfolge seien die massive Steigerung der<br />

Investitionsmittel, die Verabschiedung eines<br />

neuen Verkehrswegeplans, der Systemwechsel<br />

von der steuerfinanzierten zur nutzerfinanzierten<br />

Infrastruktur, die neue<br />

Generation Öffentlich-Privater Partnerschaften,<br />

der Masterplan Bauen 4.0, die Vorstellung<br />

einer Strategie zur Planungsbeschleunigung<br />

sowie: die Gründung einer<br />

Bundesautobahngesellschaft.<br />

62 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


Seriell und modular<br />

Schnelle Bauweisen<br />

Die Wohnungsmärkte vieler Groß- und Universitätsstädte<br />

in Deutschland entwickeln sich aufgrund eines starken<br />

Einwohnerzuwachses dynamisch. Die Folge sind Engpässe<br />

beim Wohnungsangebot sowie steigende Bau- und<br />

Wohnkosten. Ein Hauptgrund für den Wohnungsmangel: Der<br />

Bau neuer Wohnungen dauert immer noch zu lange. Deshalb<br />

sollte es nach Meinung eines Akteursverbundes mehr um<br />

serielle und modulare Bauweisen gehen.<br />

Das Bundesbauministerium und der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft<br />

gehen gemeinsam mit Partnern aus dem<br />

Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen neue Wege, um<br />

den Bau preisgünstiger Wohnungen in hoher Qualität zu<br />

beschleunigen. Dazu starten die Akteure ein europaweites<br />

Ausschreibungsverfahren zur Entwicklung mehrgeschossiger<br />

Wohngebäude in serieller und modularer Bauweise. Gesucht<br />

werden neue, innovative Konzepte des Wohnungsbaus, die in<br />

wenigen Monaten bereits in Deutschlands Städten für zeitgemäßen<br />

Wohnraum und eine Marktentlastung sorgen können.<br />

Welche innovativen Ideen dazu gefragt sind, welches Potenzial<br />

sie für den Wohnstandort Deutschland haben bzw. wie<br />

schnelles und gleichzeitig qualitätsvolles Bauen gelingen soll<br />

– dazu haben die Projektpartner bei einer gemeinsamen Veranstaltung<br />

Ende Juni in Berlin Auskunft gegeben.<br />

Wasserbau<br />

Neue Bundesfachabteilung<br />

Mit der Gründung der BFA Wasserbau durch die Bauindustrie<br />

hat die technisch-politische Interessenvertretung des<br />

Wasserbaus mit seinen vielfältigen Aufgaben an Küsten, Flüssen<br />

und Kanälen eine neue Grundlage erhalten.<br />

Als Ansprechpartner für Politik und Verwaltung soll die Bundesfachabteilung<br />

(BFA) Wasserbau den Dialog mit dem Bundesverkehrsministerium<br />

sowie der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung<br />

des Bundes, aber auch mit privaten<br />

Auftraggebern über aktuelle Herausforderungen des Wasserbaus<br />

suchen. Erste inhaltliche Schwerpunkte der Arbeit dürften<br />

die Reduzierung des Planungsdefizits sowie die<br />

Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren<br />

im Wasserstraßenbereich, ferner in der Kommentierung von<br />

neuen technischen und umweltrechtlichen Vorschriften<br />

sowie der Mitarbeit bei der Nachwuchsgewinnung sein.<br />

Die Mitgliederversammlung des Hauptverbandes der Deutschen<br />

Bauindustrie hatte am 1.6.17 die Gründung der neuen<br />

Bundesfachabteilung beschlossen. Die BFA Wasserbau<br />

ergänzt die bereits im Verkehrsbereich bestehenden Bundesfachabteilungen<br />

Straßenbau und Eisenbahnoberbau. Bislang<br />

sind 30 Unternehmen in der BFA Wasserbau organisiert, die<br />

zur konstituierenden Sitzung am 18.9.17 in Duisburg zusammenkommen.<br />

Edelstahl Rostfrei in modernisierten Heizungen<br />

Umweltfreundliche Wärme<br />

Zeitlich passend zu der nun zu Ende gegangenden Heizperiode,<br />

was Umbaumaßnahmen erlaubt, ist dem Warenzeichenverband Edelstahl<br />

Rostfrei aufgefallen: Deutschlands Heizungen sind mit einem<br />

Durchschnittsalter von knapp 17 Jahren technisch nicht mehr auf der<br />

Höhe. Wer seine Anlage kosten-, wärme- und umwelttechnisch auf den<br />

neuesten Stand bringen will, kann seit 2016 von zwei Förderprogrammen<br />

der Bundesregierung profitieren – und vom technischen Potenzial<br />

in Sachen Edelstahl Rostfrei, etwa bei Pumpen.<br />

Eine entscheidende Rolle in ebenso effizienten wie umweltfreundlichen<br />

Heizungsanlagen spiele Edelstahl Rostfrei mit Qualitätssiegel. Denn der<br />

korrosions- und temperaturbeständige Werkstoff bedeute an vielen Stellen<br />

im Heizungssystem unverzichtbare Sicherheit. Zudem stünden seine<br />

jahrzehntelange, wartungsfreie Lebensdauer und hundertprozentige<br />

Recyclingfähigkeit für günstige Lebenszykluskosten sowie ökologische<br />

Nachhaltigkeit. So argumentiert der Warenzeichenverband Edelstahl<br />

Rostfrei, der seit 1958 das entsprechende Markenzeichen an Verarbeiter<br />

und Fachbetriebe vergibt. Diese derzeit über 1.000 Mitgliedsunternehmen<br />

verpflichten sich zum produkt- und anwendungsspezifisch korrekten<br />

Werkstoffeinsatz und zur fachgerechten Verarbeitung.<br />

Innovationsspektrum<br />

Das Innovationsspektrum insgesamt ist groß: Ob zur Optimierung alter<br />

Heizungsanlagen durch hocheffiziente Pumpen für Heizung und Warmwasser,<br />

hydraulischen Ab gleich und begleitende Maßnahmen oder zum<br />

Einbau von stationären Brennstoffzellen-Heizungen: Bis zu 30 %<br />

Zuschuss von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und dem Bundesamt<br />

für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) können diese<br />

Modernisierungsmaßnahmen auch mit Blick auf die Kosten so reizvoll<br />

machen wie nie zuvor. Dies zeige sich beispielhaft bei den Pumpen.<br />

Bis 2020 sollen jedes Jahr zwei Millionen Pumpen ausgetauscht und<br />

zusätzlich 200.000 Heizungsanlagen durch hydraulischen Abgleich<br />

optimiert werden. Die Bundesregierung will mit der Förderung dieser<br />

Maßnahmen den Energieverbrauch in deutschen Haushalten deutlich<br />

senken und so bis zu 1,8 Mio. t CO2-Emissionen vermeiden. Der erste<br />

Blick des Heizungsfachmanns sollte sollte deshalb den Umwälzpumpen<br />

für Heizung und Warmwasser gelten. 25 Millionen dieser Pumpen sind<br />

in Deutschland im Einsatz, etwa jede zweite von ihnen gilt als Stromfresser.<br />

Je nach Größe der Heizung und Pumpe kommen dafür in einem<br />

Einfamilienhaus jährlich schnell 100 bis 150 € an unnötigen Stromkosten<br />

zustande. Die Investitionskosten für Kauf und Einbau einer neuen<br />

Pumpe betragen jedoch nur wenige hundert Euro.<br />

Entsprechende Modelle aus Edelstahl Rostfrei mit Qualitätssiegel<br />

böten jahrzehntelangen Schutz gegen Korrosion in häuslichen Warmwassersystemen<br />

und Heizungsanlagen. In die Umwälzpumpe integrierte<br />

Elektronik ermögliche zudem eine kompakte Bauweise, sodass<br />

auch bei wenig vorhandenem Platz eine einfache Installation realisierbar<br />

ist.<br />

Dank des Förderprogramms der Bundesregierung kommen Gebäudeeigentümer<br />

besonders günstig in den Genuss dieser Vorteile. Denn wer<br />

sich für eine Hocheffizienzpumpe mit einem Energieeffizienz-Index von<br />

≤0,20 entscheidet, erhält einen Zuschuss von 30 % zu Kaufpreis, Montage<br />

und Durchführung eines hydraulischen Abgleichs.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17<br />

63


Lifesteel<br />

Berichte/Nachricht<br />

Durch Corten-Stahl gegliederte Rasenlandschaft in einem der „Gärten der Welt“.<br />

Der Wuhlesteg ermöglicht es den<br />

IGA-Besuchern, über’s Wasser zu gehen.<br />

Stahl auf der IGA in Berlin<br />

Masse statt Klasse<br />

Stahl spielt auf der Internationalen Gartenausstellung, zu der in diesem Sommerhalbjahr in Berlin<br />

rund 2 Mio. Besucher erwartet werden, eine große Rolle. Die ist jedoch vorwiegend quantitativ<br />

definiert und betrifft die Menge des auf dem Gelände verwendeten Materials. Der qualitative Aspekt<br />

des Themas, also die Nachhaltigkeit, bleibt dagegen weitgehend im Verborgenen: Eine verpasste<br />

Chance für ein umfassendes Werkstoffmarketing, meint Dr. Ludger Wolfgart.<br />

[ Info ]<br />

Ein Beispiel dafür ist der Wolkenhain,<br />

die zentrale Aussichtsplattform<br />

auf dem Ausstellungsgelände<br />

im Stadtbezirk Marzahn-Hellersdorf.<br />

„200 Tonnen Stahl wurden zur Konstruktion<br />

verbaut.“ „15 Stahlstützen<br />

tragen den Wolkenhain.“ In großen<br />

Lettern prangen diese und weitere<br />

Informationen auf dem Bauwerk.<br />

Was das für die Ökologie bedeutet,<br />

neben Ökonomie und Sozialem die<br />

dritte Säule der Nachhaltigkeit, darüber<br />

findet der naturliebende Besucher<br />

keine Angaben – nicht zur CO 2<br />

-<br />

Einsparung, nicht zu den Recyclingmöglichkeiten.<br />

Sichtbar dagegen wird sehr schön,<br />

welche optische und damit soziale<br />

Bereicherung Stahl bietet – etwa in<br />

den „Gärten der Welt“, die in die<br />

Internationale Gartenausstellung<br />

(IGA) integriert und dafür erweitert<br />

worden sind: Geländer aus Corten-<br />

Stahl leiten sicher durch die durch<br />

das selbe Material gegliederte Rasenlandschaft,<br />

entsprechende Gitter<br />

bieten Blumentöpfen Halt. Und<br />

dann das Belvedere: Ein 3,5 x 18 m<br />

großer stählerner Rahmen mit seinen<br />

warmen Brauntönen lenkt vom<br />

südlichen Eingangsbereich aus den<br />

Blick wie durch ein Fenster auf das<br />

Ausstellungsgelände.<br />

Und dann natürlich die technisch<br />

beeindruckenden Aspekte: Angefangen<br />

mit dem 280 m langen Wuhle-<br />

Weitere Informationen<br />

gibt es auf der<br />

IGA-Internetseite:<br />

www.iga-berlin-<br />

2017.de.<br />

Fotos, 3: Wolfgart<br />

Bildet einen Rahmen für den Blick<br />

auf das Ausstellungsgelände und seine<br />

Umgebung: das Belvedere.<br />

64 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


Foto: Nava Rapacchietta<br />

Catellani & Smith: Uomo della Luce<br />

steg, der – ebenso wie die Tälchenbrücke<br />

– als vorgefertigter Stahlbau<br />

einen Weg über Wasserlandschaften<br />

im Berliner Osten ermöglicht,<br />

über die einzige Kabinenseilbahn<br />

Berlins mit ihren tonnenschweren<br />

Stahlseilen bis hin zu den konstruktiven<br />

Stahlknotenverbindungen, welche<br />

die Konstruktion des Wolkenhains<br />

auf dem Kienberg erst<br />

ermöglicht haben.<br />

Und weitgehend verborgen bleibt<br />

schließlich auch, welche Bedeutung<br />

das Element Eisen für das Wachstum<br />

und die Ausprägungen der und in der<br />

Natur hat, die in den zahlreichen<br />

Themenbereichen auf dem hügeligen<br />

Ausstellungsgelände zu bewundern<br />

sind. Da muss sich der Besucher<br />

bei den Naturliebhabern, die<br />

zahlreiche Projekte betreuen, schon<br />

aufwändig durchfragen.<br />

Die neu entstandene Parklandschaft<br />

mit etwa 100 ha Fläche im<br />

Bezirk Marzahn-Hellersdorf, der<br />

schon allein etwa 250.000 Einwohner<br />

hat, liegt in einem reizvollen Landschaftsraum<br />

mit bewaldetem Kienberg<br />

und Teilen des wasserreichen<br />

Wuhletals. Vor der Silhouette einer der<br />

größten Plattenbautensiedlungen<br />

Europas feiert die Millionenmetropole<br />

Berlin 186 Tage lang (13.4.17 bis<br />

15.10.17) ein Festival der internationalen<br />

Gartenkunst – unter dem Motto<br />

„Ein MEHR aus Farben“. 2<br />

Transparenz<br />

Ein Blick auf Stahl und Aluminium auf der Möbelmesse Mailand<br />

Die Möbelmesse in Mailand gilt als<br />

einer der weltweit wichtigsten Ausstellungen<br />

dieser Art. Für Peter Becker war das<br />

Grund, sich in diesem Jahr in der norditalienischen<br />

Metropole genau umzusehen – und<br />

nach besonders verarbeiteten Metallen zu<br />

fahnden. Dabei ging es in besonderer Weise<br />

um den Durchblick.<br />

Eine Ikone unter den Lampen ist „Fil de Fer“<br />

der italienischen Firma Catellani & Smith.<br />

Bei ihr ist ein Aluminiumdraht zu einer<br />

Kugel oder ähnlichen Formen verwoben, in<br />

deren Innerem LED-Leuchten als Lichtquelle<br />

fungieren. Zum „Salone del Mobile“<br />

zeigte die Firma diesmal ihr Produkt nicht<br />

nur zum Hängen oder Hinlegen, sondern<br />

auch mit einem Ständer darunter. Klar, dass<br />

es sich um etwas Besonderes handeln<br />

musste, und so hatte der Designer Enzo<br />

Catellani den „Uomo della Luce“ entworfen,<br />

eine kräftige Männergestalt, welche die<br />

Lampe in den Himmel reckt. Die Figur ist<br />

aus gewachstem Roheisen gefertigt. Für die<br />

Verwendung als Tisch- oder Stehlampe gibt<br />

es unterschiedliche Größen.<br />

www.catellanismith.com<br />

Ungewöhnlich war der Auftritt der italienischen<br />

Firma Rimadesio: Eine Seite des<br />

Messestands bestand aus senkrecht<br />

gestellten Betonstahlmatten, wie man sie<br />

verrostet von jeder Baustelle kennt. In die-<br />

Foto: Rimadesio<br />

sem Fall waren ein paar solcher Matten mit<br />

Mattlack gestrichen und versetzt hintereinander<br />

platziert. Der Effekt war sozusagen<br />

vielschichtig. Rimadesio ist ein Hersteller<br />

von Schiebetüren, Regalwänden, begehbaren<br />

Kleiderschränken und mehr, dessen<br />

Motto „die Transparenz“ ist.<br />

www.rimadesio.com<br />

Betonstahlmatten als Dekoration am Stand der<br />

Firma Rimadesio<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17<br />

65


Lifesteel<br />

Nachricht<br />

Impressum<br />

STAHLREPORT<br />

Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />

Stahlhandel | Stahlproduktion |<br />

Stahlverarbeitung<br />

Offizielles Organ des BDS-Fernstudiums<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Max-Planck-Straße 1<br />

40237 Düsseldorf<br />

Fotos: Takraf & RWE Power AG<br />

Tabelle der zehn weltweit größten Bagger.<br />

Monströse Maschinen<br />

Die zehn größten Bagger<br />

Sie sind bis zu 96 m hoch und bis zu<br />

14.200 t schwer: Die 10 größten Bagger der<br />

Welt können begeistern. Nur wenige Hersteller<br />

weltweit stellen solche Maschinen her.<br />

Vom elektrischen Seilbagger bis zum Hochlöffelbagger<br />

ist in den Top 10 alles dabei. Der<br />

Online-Marktplatz www.maschinensucher.de<br />

hat eine Bildergalerie der monströsen Maschinen<br />

zusammengestellt.<br />

Kaum vorstellbare 45 m 3 fasst der Hochleistungstieflöffel<br />

des Liebherr Minenbaggers<br />

R 9800. Das entspricht dem Inhalt<br />

von 400 herkömmlichen Badewannen.<br />

Der Maschinenriese kann einen großen<br />

Muldenkipper in drei Arbeitsgängen komplett<br />

beladen. Sein Einsatzgewicht von<br />

810 t reicht aber nur zu Platz 6 der größten<br />

Bagger der Welt.<br />

An der Spitze der Tabelle steht eine Eigenanfertigung<br />

von MAN und Takraf für die<br />

RWE Power AG zur Braunkohleförderung.<br />

Der Schaufelradbagger RB293 hat rund<br />

6.745 PS. Das entspricht der Leistung von<br />

sieben Formel 1-Rennwagen. Sein Einsatzgewicht<br />

liegt bei 14.200 t – und das bedeutet<br />

Platz 1 im Ranking.<br />

Der RB293 ist so schwer wie 25 Passagierflugzeuge und so hoch wie ein Wolkenkratzer. Die größte<br />

Maschine der Welt hat 6.745 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von 10 m/min. Er wird von der RWE<br />

Power AG zur Braunkohleförderung eingesetzt.<br />

Redaktion:<br />

Dr. Ludger Wolfgart (Chefredakteur)<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-11<br />

E-Mail: Wolfgart-BDS@stahlhandel.com<br />

Markus Huneke<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-24<br />

E-Mail: Huneke-BDS@stahlhandel.com<br />

Anzeigen:<br />

Ksenija Sandek<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-21<br />

E-Mail: Sandek-BDS@stahlhandel.com<br />

Verlag:<br />

BDS AG<br />

Max-Planck-Straße 1<br />

40237 Düsseldorf<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-0<br />

Telefax (02 11) 8 64 97-22<br />

Layout:<br />

auhage|schwarz, Leichlingen<br />

Druck:<br />

Hellendoorn, Bad Bentheim<br />

Erscheinungsweise: monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />

Bezugspreis:<br />

Jährlich 65 € im Inland und 70 € im Ausland<br />

zuzüglich Versandspesen und Mehrwertsteuer.<br />

Abbestellungen sind lediglich unter Einhaltung<br />

einer dreimonatigen Kündigungsfrist zum Jahres -<br />

ende möglich. Für die Mitglieder des BDS und die<br />

Teilnehmer im BDS-Fernstudium ist der Bezug<br />

eines Exemplars der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“<br />

im Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studien gebühr<br />

enthalten. Ein Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung der Redaktion gestattet.<br />

Anzeigenpreis: Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 35.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder<br />

Fotos übernehmen Herausgeber, Redaktion und<br />

Verlag keine Gewähr. Namentlich oder mit Initialen<br />

gekennzeichnete Beiträge vertreten eine vom<br />

Herausgeber unabhängige Meinung der Autoren.<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird mitunter<br />

auf die gleichzeitige Verwendung mänlicher<br />

und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche<br />

Personenbezeichnungen gelten gleichwohl<br />

für beiderlei Geschlechter.<br />

Außerdem bittet die Redaktion um Verständnis,<br />

dass insbesondere Firmennamen je Artikel in der<br />

Regel nur einmal in ihrer werbeorientierten Form<br />

verwendet und entsprechende Begriffe häufig<br />

eingedeutscht werden.<br />

International Standard Serial Number:<br />

ISSN 0942-9336<br />

Diese Zeitschrift wurde aus umwelt schonendem<br />

Papier hergestellt.<br />

Beilagenhinweis:<br />

Dieser Ausgabe liegen Beilagen vom Bundesverband<br />

Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V.<br />

(BME) und BDS AG Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel bei.<br />

66 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17


BDS-Berufsbildung<br />

Seminare und sonstige (BDS-)Veranstaltungen<br />

2017<br />

Seminarthema Termin Tagungsort<br />

Stahlkunde (Seminar) 22.-24.08. Gröditz<br />

Neue A-Kunden gewinnen und Anfragen<br />

professionell managen (Verkauf I) (Seminar) 18.-19.09. Norderstedt<br />

Verkauf (Lernteam) 20.09. Norderstedt<br />

Stahleinkauf (Seminar, Kooperation) 19.-20.09. Duisburg<br />

Stahlhandelstag 28.09. Darmstadt<br />

Rohre aus Edelstählen (Seminar) 09.-10.10. Monschau<br />

Nichtrostende Stähle (Seminar) 16.-17.10. Aachen<br />

Mehr Aufträge durch professionelle Angebotsverfolgung<br />

und effektive Preisverhandlung<br />

(Verkauf II) (Seminar) 25.-26.10. Nürnberg<br />

Betonstahl (Seminar) 07.-08.11. Kehl<br />

Stahlkunde (Seminar) 06.-08.12. Gengenbach<br />

Diese Übersicht gibt den Stand der Planungen für Lernteam- und Seminarveranstaltungen<br />

und zum Fernstudium sowie zu entsprechenden Kooperationen wieder.<br />

Änderungen jeder Art sind vorbehalten, vor allem Ergänzungen. Über weitere Details sowie zu<br />

den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte im Internet (www.stahlhandel.com) oder<br />

wenden sich telefonisch bzw. elektronisch an den<br />

BUNDESVERBAND DEUTSCHER STAHLHANDEL (BDS)<br />

Max-Planck-Straße 1 · 40237 Düsseldorf<br />

Telefon: 0211/86497-19 · Telefax: 0211/86497-22<br />

E-MAIL: WYNANDS-BDS@STAHLHANDEL.COM

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