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Stahlreport 2022.06

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77. Jahrgang | Juni 2022<br />

STAHLREPORT<br />

Nachrichten aus Handel, Produktion und Verarbeitung<br />

06<br />

22<br />

Orientierung bei Green Steel | ab S. 14<br />

Klöckner & Co entwickelt Metrik für Emissionsklassen<br />

Wirkt der Emissionshandel? | S. 42<br />

Welche Kritikpunkte die Stahlindustrie hat<br />

Berufsbildung: Betriebspraxis inklusive | ab S. 34<br />

BDS-Blankstahl-Seminar mit Praxis-Einblick


Stahl<br />

verbindet.<br />

Besuchen Sie uns auf der Tube Düsseldorf<br />

20. - 24. Juni 2022, Halle 01, Stand 1A59<br />

WIR STEHEN AN DER<br />

SEITE DER UKRAINE.<br />

Bepro Blech und Profilstahl GmbH & Co. KG<br />

Consolstraße 11, D-45889 Gelsenkirchen<br />

Tel. +49(0)209/98251-10, Fax +49(0)209/98251-31<br />

info@bepro.de, www.bepro.de


EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

mit Brücken lassen sich im Wesentlichen zwei Dinge anstellen: Man kann sie bauen, was der<br />

erfreulichere Part ist, oder abbrechen (und drittens instandhalten, aber das subsummieren wir<br />

wohlwollend dem Bauen). Beim Abbrechen von Brücken, das gemeinhin als nicht besonders<br />

erquicklich betrachtet wird, sind seinerseits erhebliche Unterschiede zu beachten. So ist die<br />

vermutlich häufigste Art, eine Brücke abzubrechen der simple, stillschweigende Abbruch,<br />

zum Beispiel von Beziehungen. Den wollen wir hier nicht weiter betrachten. Eine erfreulichere<br />

Kategorie des Brückenabbruchs ist hingegen die, die dem Zweck dient, wieder anderen, neuen<br />

Brücken Platz zu machen – ein in Wahrheit also erfreulicher Brückenabbruch. Wobei die<br />

Wirklichkeit wie immer komplexer ist: So wurde die neue Neckarbrücke in Stuttgart erbaut,<br />

bevor die alte Brücke abgerissen wurde (S. 22).<br />

Eine gute Sache ist es hingegen für gewöhnlich, wenn Brücken gebaut werden. Sie dienen,<br />

mit Pathos gesagt, der Verbindung vorher unverbundener Gegenden und Bereiche sowie,<br />

durch die ökonomische Brille gesehen, einer besseren Logistik von Mensch und Dingen.<br />

So ist diese Ausgabe des <strong>Stahlreport</strong> trotz aller Unsicherheiten, Risiken und negativen<br />

Entwicklungen voller Brückenbau-Projekte – der Mensch ist nun mal ein Brückenbauer. So<br />

baut Sülzle Stahlpartner eine Brücke für den vermehrten Einsatz von digitalen Daten in der<br />

Bewehrungsbranche (S. 10), während Klöckner & Co mit einer Klassifizierung von Green Steel<br />

eine Brücke für diesen Markt zwischen Hersteller und Verwender errichtet (S. 14).<br />

Auf eine weitere Kategorie des Brückenabbruchs müssen wir aber auch zu sprechen<br />

kommen: die unmenschliche. Ein großer Brücken-Abbrecher ist derzeit die Putinsche<br />

Abrissunternehmung, die in der Ukraine tätig ist. Sie hat ein Ausmaß, das weit über das<br />

gewöhnliche Abbrechen von Brücken hinaus geht, denn dort wird vernichtet. Das Leid ist<br />

unaussprechlich. Folgen hat das aber auch für die Wirtschaft in Europa und Deutschland<br />

(S. 38).<br />

Als große Brücke kann man zu guter Letzt die Doppelmesse Tube & wire betrachten, die vom<br />

20. bis 24. Juni in Düsseldorf stattfindet. Aussteller und Besucher bauen dort viele kleine<br />

Brücken zwischen vielen Themen, Projekten und Bereichen. An diesem Brückenbau-Projekt<br />

beteiligt sich auch der BDS mit seinem Gemeinschaftsstand in Halle 1, Stand A59, auf dem<br />

sich Unternehmen des Stahlhandels mit ihrem Portfolio präsentieren (S. 35).<br />

Viel Vergnügen & Informationsgewinn beim Lesen wünscht<br />

Markus Huneke<br />

Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|22<br />

3


Inhalt <strong>Stahlreport</strong> 6 2022<br />

XXXXXXXXXX<br />

XXXXX A XXXXX<br />

Durchblick bei Green Steel<br />

Klöckner & Co klassifiziert Stahlerzeugnisse<br />

Welche Emissionen fallen bei der Herstellung konkreter Stahlerzeugnisse<br />

tatsächlich an? Diese Frage stellt sich Stahlanwendern,<br />

die emissionsarmen oder -freien Stahl beschaffen<br />

möchten. Mit einer fünfstufigen Skala bietet Klöckner & Co nun<br />

Orientierung im Green Steel-Markt.<br />

14<br />

42<br />

Ein gutes Instrument?<br />

Was der Emissionshandel für die<br />

Stahlindustrie bedeutet<br />

Seit 2005 wird der Europäische Emissionshandel<br />

eingesetzt, um einen großen Teil des Treibhausgas-<br />

Ausstoßes der beteiligten Länder zu senken. Wo die<br />

einen das System als volkswirtschaftlich ausgewogenes<br />

Instrument befürworten, warnen die anderen vor<br />

negativen Effekten durch zu hohe Belastungen. Ein<br />

Überblick.<br />

Berufsbildung mit Praxisanteil<br />

Blankstahl-Seminar mit<br />

Betriebseinsicht<br />

34<br />

Herstellung, Eigenschaften, Verarbeitung: Das BDS-<br />

Seminar Blankstahl gibt einen umfassenden Überblick<br />

über diese bedeutende Erzeugnisgruppe. An den zwei<br />

Seminartagen ging es aber nicht nur um die Theorie.<br />

Mit zwei Betriebsbesichtigungen haben die Teilnehmer<br />

und Teilnehmerinnen auch einen unmittelbaren Eindruck<br />

von der Praxis bekommen.<br />

4 <strong>Stahlreport</strong> 6|22


PERSÖNLICHES<br />

6 Kurznachrichten<br />

Stahlhandel<br />

8 Klöckner & Co – Q1-Umsatz nochmal deutlich gestiegen<br />

10 Sülzle – „Digitalisierung im Bau könnte so einfach sein“<br />

12 Günther + Schramm – Leuchtturmprojekt neue Sägeanlage<br />

13 EDE – Neue belgische Kooperation<br />

14 Klöckner & Co – Orientierung im Green Steel-Wald<br />

18 Cogne – Expansion in den Norden<br />

Stahlproduktion<br />

20 Vermischte Meldungen<br />

21 Rohstahlproduktion Deutschland & weltweit<br />

Stahlverarbeitung<br />

48<br />

Tesla zieht<br />

Innovationen an<br />

Studie zur<br />

Zusammenarbeit<br />

mit deutschen<br />

Unternehmen<br />

Tesla gilt vielen als Unternehmen,<br />

das anderen in Sachen<br />

Arbeitsorganisation und Abläufen<br />

voraus ist. Wie sich der<br />

Produktionsstandort in Grünheide<br />

auf die Zulieferer-Landschaft<br />

in Deutschland auswirkt,<br />

hat nun die Studie „Tesla<br />

und die Hidden Champions“<br />

herausgearbeitet.<br />

22 Schlanke Linie beim Stahlbrückenbau<br />

26 Arnold Umformtechnik – Fernab von etablierten Denkmustern<br />

Anarbeitung & Logistik<br />

28 Progress – Automation zahlt sich aus<br />

30 IMS Messsysteme – Marktreifes System für kaltgewalzte Bandstähle<br />

BDS-Research<br />

32 Ukraine-Krieg verunsichert Stahlmärkte<br />

BDS-Berufsbildung<br />

34 BDS-Seminar – Einblick in die Blankstahl-Praxis<br />

BDS-Kommunikation<br />

35 Treffpunkt Stahlhandel – BDS-Gemeinschaftsstand auf der Tube<br />

Messen und Märkte<br />

36 Termine<br />

37 Messekalender<br />

38 PwC-Maschinenbau-Barometer – Resilienz ist das Gebot der Stunde<br />

Wissenswertes<br />

42 Was der Emissionshandel für die Stahlindustrie bedeutet<br />

48 Tesla und die Hidden Champions<br />

Lifesteel<br />

50 Zukunftstrend Vertical Farming?<br />

50 Impressum<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|22<br />

5


XXXXXXXXXX<br />

Persönliches<br />

XXXXX Kurznachrichten A XXXXX<br />

Bild: Aichelin-Gruppe<br />

Aichelin-Gruppe<br />

Christian Grosspointner<br />

übernimmt die Geschäftsführung der<br />

Aichelin-Gruppe. Er folgt auf Dr. Peter<br />

Schobesberger, der sich nach mehr als<br />

23-jähriger Tätigkeit in unterschiedlichsten<br />

Management-Positionen der Aichelin-Gruppe<br />

im Sommer 2022 in den Ruhestand<br />

verabschiedet. In dieser Zeit habe sich die<br />

Gruppe zu einem der größten internationalen<br />

Wärmebehandlungsspezialisten in<br />

ihrem Segment weiterentwickelt. Schobesberger<br />

bleibt mit dem Unternehmen ab<br />

März 2023 im Beirat der Aichelin Holding<br />

verbunden. An seine Stelle als CEO der<br />

Aichelin Holding GmbH tritt Dipl.-Ing.<br />

Christian Grosspointner, ein ausgebildeter<br />

Wirtschaftsingenieur mit breiter Erfahrung<br />

in der Geschäftsführung von Fertigungsbetrieben<br />

im internationalen Maschinen- und<br />

Anlagenbau sowie in der Metallverarbeitung.<br />

Christian Grosspointner (li.) und Dr. Peter<br />

Schobesberger<br />

KfW<br />

Katharina Herrmann<br />

ist zur Generalbevollmächtigten der Kreditanstalt<br />

für Wiederaufbau (KfW) ernannt<br />

worden. Dies erklärten der Vorsitzende<br />

des KfW-Verwaltungsrates Dr. Robert<br />

Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und<br />

Klimaschutz, und der Stellvertretende Vorsitzende<br />

Christian Lindner, Bundesminister<br />

der Finanzen, im Anschluss an die Sitzung<br />

des KfW-Verwaltungsrates vom 6. April<br />

2022. Katharina Herrmann hat die neue<br />

Funktion zum 8. April 2022 übernommen.<br />

Nach erfolgreichem<br />

Abschluss der<br />

Zeit als Generalbevollmächtigte<br />

soll Herrmann im<br />

April 2023 in den<br />

Vorstand der KfW<br />

aufrücken und dort<br />

die Verantwortung<br />

für das inländische<br />

Bild: KfW<br />

Fördergeschäft übernehmen.<br />

Vor Eintritt in die KfW arbeitete Katharina<br />

Herrmann viele Jahre bei der ING Group,<br />

zuletzt als Head of Platforms and New<br />

Business bei der ING-DiBa AG in Frankfurt<br />

(2018 bis Ende 2021) sowie parallel als Global<br />

Head of Platforms and Beyond Banking<br />

bei der ING Group in den Niederlanden<br />

(2018 bis Ende 2020). Davor war Herrmann<br />

Mitglied des Vorstands der ING-DiBa AG<br />

in Frankfurt (2011 bis 2017) sowie Chief<br />

Executive Officer der ING-DiBa Direktbank<br />

Austria (2007 bis 2010). Zuvor bekleidete<br />

sie seit 1998 verschiedene leitende Funktionen<br />

im Marketing der ING-DiBa AG in<br />

Frankfurt.<br />

Katharina Herrmann ist Diplom-Betriebswirtin<br />

(FH) von der Fachhochschule Wiesbaden<br />

und hat davor eine Ausbildung zur<br />

Bankkauffrau bei der Nassauischen Sparkasse,<br />

Wiesbaden absolviert.<br />

Salzgitter AG<br />

Thorsten Möllmann<br />

ist neuer Leiter der Konzernkommunikation<br />

der Salzgitter AG. Der 54-jährige, der die<br />

Position Anfang Mai übernahm, verfügt über<br />

umfangreiche internationale Erfahrung in<br />

unterschiedlichen<br />

industriellen Branchen.<br />

So hatte er<br />

Leitungsfunktionen<br />

bei EADS, Airbus<br />

Group und zuletzt<br />

bei der Schaeffler<br />

AG inne. Möllmann<br />

berichtet in seiner<br />

Funktion an Gunnar<br />

Groebler, Vorstandsvorsitzender<br />

der<br />

Salzgitter AG. Thorsten Möllmann – verheiratet,<br />

zwei erwachsene Söhne – stammt<br />

ursprünglich aus dem rheinischen Grevenbroich.<br />

Er hat Publizistik und Kommunikationswissenschaften<br />

in Göttingen und Berlin<br />

studiert.<br />

DB Cargo<br />

Michael Fritz<br />

ist seit dem 1. Mai der neue Vorstand Personal<br />

von DB Cargo. Michael Fritz ist seit<br />

über 20 Jahren bei der Deutschen Bahn in<br />

verschiedenen Funktionen tätig. Seit 2016<br />

als Geschäftsführer Personal bei der DB<br />

Engineering & Consulting im Einsatz, blickt<br />

er seinem Wechsel zum Schienengüterver-<br />

Bild: Salzgitter AG<br />

kehr gespannt entgegen:<br />

„Mehr Güter<br />

auf die Schiene zu<br />

bringen ist aktuell<br />

eine der spannendsten<br />

Herausforderungen<br />

im DB-Konzern.<br />

Dabei spielt der<br />

Austausch mit den<br />

Mitarbeitenden für<br />

mich eine entscheidende Rolle.“<br />

VDI<br />

Christian Hopmann<br />

ist seit 23. März neuer Vorsitzender der<br />

VDI-Gesellschaft Materials Engineering.<br />

Prof. Dr. Christian Hopmann löst damit<br />

Prof. Dr. Jörg Eßlinger (Direktor Materials<br />

bei MTU Aero Engines) ab, der für zwei<br />

Amtsperioden den Vorsitz innehatte und<br />

nicht wiedergewählt werden konnte. „Ob<br />

Energiewende, nachhaltige<br />

Mobilität,<br />

Kreislaufwirtschaft<br />

oder Versorgung<br />

der wachsenden<br />

Weltbevölkerung mit<br />

Lebensmitteln und<br />

sauberem Wasser –<br />

zur Bewältigung der<br />

großen gesellschaftlichen<br />

Herausforderungen<br />

stellen Werkstoff-Innovationen den<br />

Schlüssel. Die VDI-Gesellschaft Materials<br />

Engineering stellt diesen Hidden Champion<br />

in das Zentrum ihrer Aktivitäten, um durch<br />

neue Werkstoffe und einen neuen Umgang<br />

mit Werkstoffen die Welt nachhaltiger und<br />

resilienter zu machen,“ so Hopmann nach<br />

seiner Wahl.<br />

Volkswagen AG<br />

Imelda Labbé<br />

wird zum 1. Juli neue Vorständin für Marketing,<br />

Vertrieb und After Sales bei Volkswagen<br />

Pkw. Sie folgt in dieser Funktion<br />

auf Klaus Zellmer, der zum 1. Juli als Vorstandsvorsitzender<br />

zu Škoda Auto a.s.<br />

wechseln wird.<br />

Labbé ist derzeit<br />

Sprecherin der<br />

Geschäftsführung<br />

der Volkswagen<br />

Originalteile Logistik<br />

GmbH (OTLG)<br />

und verfügt über<br />

Bild: DB Cargo<br />

Bild: IKV Fröls<br />

Bild: Volkswagen AG<br />

6 <strong>Stahlreport</strong> 6|22


DRÖSSER.STAHL<br />

langjährige Erfahrung im Vertrieb, dem Produkt-<br />

und Markenmanagement sowie dem<br />

After-Sales-Geschäft.<br />

Imelda Labbé hat mehr als 35 Jahre Erfahrung<br />

in der internationalen Automobilindustrie.<br />

Sie war von 1986 bis 2013 in internationalen<br />

Führungspositionen bei Opel und<br />

General Motors (GM) tätig – unter anderem<br />

als Opel-Qualitätschefin im Werk Antwerpen<br />

und als Opel-Vertriebschefin für den deutschen<br />

Markt. 2013 wechselte sie als Sprecherin<br />

der Geschäftsführung Škoda Auto<br />

Deutschland zum Volkswagen Konzern. Im<br />

Sommer 2016 übernahm sie die globale Leitung<br />

After Sales des Volkswagen Konzerns<br />

und verantwortete zuletzt das Business<br />

Development der Volkswagen AG. Seit März<br />

2022 ist Labbé Sprecherin der Geschäftsführung<br />

der Volkswagen OTLG. Sie ist Diplom-Betriebswirtin<br />

und erhielt den Master<br />

of Science in Management der Stanford<br />

University.<br />

Klöckner & Co<br />

Khaled Bagban<br />

ist seit 1. Mai 2022 neuer Chief Digital and<br />

Information Officer (CDIO) von Klöckner<br />

& Co SE. Dr. Khaled Bagban übernimmt<br />

die globale Steuerung aller IT- und Digitalthemen.<br />

In seiner Funktion werde er die<br />

digitale Transformation von Klöckner & Co<br />

weiter beschleunigen, so das Unternehmen.<br />

Als CEO von kloeckner.i werde er zudem die<br />

Weiterentwicklung des Digital-Hubs in Berlin<br />

und Duisburg vorantreiben. Khaled Bagban<br />

berichtet in diesen Positionen auf der<br />

Managementebene unterhalb des Vorstands<br />

direkt an Guido Kerkhoff, Vorstandsvorsitzender<br />

von Klöckner & Co SE.<br />

Bilder: Nordwest<br />

voestalpine<br />

Gerhard Gerstmayr<br />

ist seit dem 1. April Vorstandsmitglied der<br />

High Performance Metals Division des<br />

voestalpine-Konzerns. Damit folgt er auf<br />

Gerhard Lichtenegger, der seine Vorstandsfunktion<br />

abgegeben hat. Gerstmayr, der<br />

zuletzt als technischer Geschäftsführer der<br />

voestalpine Böhler Aerospace tätig war,<br />

verantwortet als Mitglied des fünfköpfigen<br />

Divisionsvorstands unter anderem die Bereiche<br />

Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft,<br />

Forschung und Entwicklung sowie Luftfahrt.<br />

Nach Abschluss des Doktoratsstudiums<br />

an der Montanuniversität Leoben begann<br />

Gerstmayr seine Karriere 2010 als Produktmanager<br />

für Triebwerke, Strukturteile<br />

und Energieprodukte in der damaligen<br />

Gesellschaft Böhler Schmiedetechnik<br />

(heute voestalpine Böhler Aerospace). Ab<br />

2014 leitete er den Bereich Marketing und<br />

Vertrieb, bevor er 2020 die technische<br />

Geschäftsführung von voestalpine Böhler<br />

Aerospace übernahm. Zusammen mit dem<br />

kaufmännischen Geschäftsführer Thomas<br />

Kornfeld lenkte Gerstmayr das Unternehmen<br />

durch den Beginn der Corona-Pandemie<br />

und damit eine der herausforderndsten<br />

Zeiten der Luftfahrtindustrie. Gerstmayr<br />

übergibt seine Agenden an Devrim Caliskanoglu,<br />

Geschäftsführer der Schwesterfirma<br />

voestalpine Böhler Profil, der vorübergehend<br />

beiden Gesellschaften vorsteht. Der voestalpine<br />

Böhler Aerospace bleibt Gerstmayr als<br />

Aufsichtsratsvorsitzender erhalten.<br />

Nordwest Handel AG<br />

Jan Korb und Stefan Richlick<br />

haben zum 01.04.2022 die Geschäftsbereichsleitung<br />

bei Nordwest übernommen,<br />

um die Unternehmensziele im Bereich<br />

Großhandel und Geschäftspartnermanagement<br />

sowie im Bereich Einkaufsprozesse<br />

und Beschaffung weiter voranzutreiben.<br />

Jan Korb übernahm dabei die Gesamtverantwortung<br />

als Geschäftsbereichsleiter im<br />

Bereich Großhandel und Geschäftspartnermanagement.<br />

Der 39Jährige kann auf eine<br />

erfolgreiche Historie in der Dortmunder<br />

Zentrale zurückblicken. Für seine neue<br />

Position bringt er langjährige Erfahrungen<br />

aus den Bereichen Kundenservice und Vertrieb<br />

mit. Stefan Richlick ist seit 2014 im<br />

Unternehmen beschäftigt und kann ebenfalls<br />

auf vielseitige Erfahrungen im Einkauf<br />

zurückgreifen. Bisher war der 41-Jährige bei<br />

Nordwest für den internationalen sowie den<br />

operativen Einkauf zuständig. Zeitgleich mit<br />

dem Funktionswechsel wurde die bisherige<br />

Stabsstelle als Geschäftsbereich mit der<br />

neuen Bezeichnung Einkaufsprozesse und<br />

Beschaffung gebildet, die Stefan Richlick in<br />

Fortsetzung weiterentwickeln werde.<br />

Jan Korb<br />

Stefan Richlick<br />

Stahl<br />

Tränenblech<br />

Edelstahl<br />

Tränenblech<br />

Stahl Riffel-/<br />

Waffelblech<br />

Verzinktes Riffel-/<br />

Waffelblech<br />

STÄRKE:<br />

Tränen- / Riffel- & Waffelbleche<br />

3,0 bis 10,0 mm + Träne<br />

Duett- / Quintettbleche<br />

1,5 / 2,5 / 3,5 / 5 / 8 mm + Träne<br />

FORMATE:<br />

1.000 mm x 2.000 mm<br />

1.250 mm x 2.500 mm<br />

1.335 mm x 3.000 mm*<br />

1.500 mm x 3.000 mm<br />

LOGISTIK:<br />

von der einzelnen Tafel<br />

über Pakete bis hin zur<br />

kompletten Ladung<br />

droesser.de/belagbleche<br />

KONTAKT<br />

Verzinktes<br />

Tränenblech<br />

Aluminium<br />

Duett<br />

Aluminium<br />

Quintett<br />

Cor-Ten<br />

Tränenblech*<br />

BELAGBLECHE<br />

ERSTMALS AUCH<br />

AUS COR-TEN!<br />

Koray Süerdem<br />

ksueerdem@droesser.de<br />

+49 (0) 2263 / 87 - 421<br />

Wir freuen<br />

uns auf Sie!<br />

20. – 24.06.22<br />

Halle 1 / A59<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|22<br />

7<br />

Peter Drösser GmbH<br />

Im Auel 67–69 // 51766 Engelskirchen<br />

www.droesser.de


Stahlhandel<br />

Bericht/Nachricht<br />

Klöckner & Co startet mit starken Quartalszahlen ins Jahr 2022<br />

Q1-Umsatz nochmal deutlich gestiegen<br />

Im ersten Quartal 2022 ist der Umsatz von Klöckner & Co aufgrund der positiven Preisentwicklung um rund 60 % auf<br />

2,4 Mrd. € gestiegen. Das um wesentliche Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) lag mit 201 Mio. €<br />

sehr deutlich über dem Vorjahresergebnis von 130 Mio. € in Q1 2021. Einschließlich wesentlicher Sondereffekte, die<br />

überwiegend aus der Veräußerung geschlossener Standorte resultierten, betrug das EBITDA 254 Mio. €<br />

(Q1 2021 : 141 Mio. €). Das Konzernergebnis konnte auf 172 Mio. € gesteigert werden (Q1 2021: 86 Mio. €).<br />

„Auch im ersten Quartal des Jahres haben wir<br />

wieder ein sehr starkes Ergebnis erzielt. Gleichzeitig<br />

haben wir in den ersten Monaten des Jahres große<br />

Fortschritte bei der Umsetzung unserer Konzernstrategie<br />

gemacht: Mit der Anerkennung unserer Net-<br />

Zero-Ziele durch die Science Based Targets initiative<br />

(SBTi), unserer neuen Bewertungsskala für grünen<br />

Stahl sowie der weiteren Beschleunigung der digitalen<br />

Transformation stellen wir die entscheidenden<br />

Weichen für die kommenden Jahre, um Klöckner &<br />

Co in eine nachhaltige und digitale Zukunft zu führen“,<br />

sagte Guido Kerkhoff, Vorsitzender des Vorstands<br />

der Klöckner & Co SE.<br />

Fortschritte bei der Umsetzung<br />

der Konzernstrategie<br />

Als erstes Unternehmen weltweit erreichte Klöckner<br />

& Co, dass alle seine CO 2 -NetZero-Ziele im regulären<br />

Verfahren nach neuesten Standards als wissenschaftlich<br />

fundiert anerkannt wurden. Darüber hinaus<br />

ergreife Klöckner & Co die erheblichen Chancen aus<br />

der nachhaltigen Transformation der Stahlindustrie.<br />

Das Unternehmen hat dafür eine eigene Bewertungsskala<br />

für grünen Stahl mit sechs Kategorien vorgestellt,<br />

um den CO 2 -Fußabdruck von Produkten verlässlich<br />

beurteilen und vergleichen zu können (siehe Interview<br />

S. 14). Durch zahlreiche Partnerschaften will Klöckner<br />

Ausblick 2022<br />

Europa<br />

+1 bis 3 %<br />

Tatsächliche<br />

Stahlnachfrage<br />

Bauindustrie<br />

Maschinen- und<br />

Anlagenbau<br />

Energiesektor<br />

Automobilindustrie<br />

Schiffbau<br />

[Kontakt]<br />

Klöckner & Co SE<br />

Am Silberpalais 1<br />

47057 Duisburg<br />

+49 203 307-0<br />

www.kloeckner.com<br />

USA<br />

+3 bis 5 %<br />

Quelle: Klöckner & Co SE<br />

8 <strong>Stahlreport</strong> 6|22


& Co seinen Kunden bereits in diesem Jahr grüne Stahlmengen<br />

anbieten und sie auf diese Weise beim Aufbau nachhaltiger<br />

Wertschöpfungsketten unterstützen.<br />

Die mit dem Kloeckner Assistant automatisiert abgewickelten<br />

Umsätze wurden im ersten Quartal mit rund 390<br />

Mio. € nahezu verdoppelt (Q1 2021: 200 Mio. €). Der digitale<br />

Umsatzanteil stieg insgesamt leicht auf rund 46 % (Q1<br />

2021: 45 %). Am 1. Mai 2022 hat Dr. Khaled Bagban als Chief<br />

Digital and Information Officer (CDIO) die globale Steuerung<br />

aller IT- und Digitalthemen übernommen, um die digitale<br />

Transformation von Klöckner & Co weiter zu beschleunigen.<br />

Als CEO von kloeckner.i wird er die Weiterentwicklung des<br />

Digital-Hubs in Berlin und Duisburg vorantreiben und<br />

berichtet in diesen Positionen auf der Managementebene<br />

unterhalb des Vorstands direkt an Guido Kerkhoff.<br />

Ausblick<br />

Trotz des Ukraine-Kriegs ist Kerkhoff zufolge das für Klöckner<br />

& Co bedeutendste Segment, die Baubranche, gegenwärtig<br />

kaum betroffen. Die Automobilindustrie jedoch habe mit<br />

erheblichen Auswirkungen zu kämpfen. Trotz des herausfordernden<br />

wirtschaftlichen Umfelds ist Klöckner & Co für<br />

das operative Geschäft jedoch optimistisch. Das Unternehmen<br />

rechnet für das zweite Quartal mit einer stabilen bis<br />

leicht steigenden Absatzentwicklung im Vergleich zum ersten<br />

Quartal 2022.<br />

Aufgrund der Stahlpreisdynamik und unterstützt durch<br />

die Margin-over-Volume-Strategie des Konzerns sowie ein<br />

diszipliniertes Bestandsmanagement erwartet Klöckner &<br />

Co für das zweite Quartal 2022 einen deutlichen Anstieg<br />

des Umsatzes im Vergleich zum Vorquartal. Darüber hinaus<br />

prognostiziert das Unternehmen für das bereits laufende<br />

zweite Quartal ein EBITDA von 180 bis 240 Mio. € vor wesentlichen<br />

Sondereffekten sowie einen starken und deutlich<br />

positiven Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit. 2<br />

SAVE<br />

THE<br />

NEW<br />

DATE<br />

join the best — willkommen auf den Weltleitmessen der Rohr-, Draht-<br />

und Kabelindustrie! Hier ist der Treffpunkt der internationalen<br />

Fachwelt, der Spezialisten und Weltmarktführer der Branchen. Im<br />

Zentrum des Interesses: die Innovationen und zukunftsweisenden<br />

Trends. Ein Schwerpunkt der wire: die wachsende Bedeutung<br />

von Kupferdrähten im Automobilbau, in der Telekommunikation<br />

oder Elektronik. Entdecken Sie neue Wege der Nachhaltigkeit: auf<br />

den ecoTrails zu den Ausstellern, die sich besonders nachhaltigen<br />

Technologien und Prozessketten widmen. Mehr unter wire.de/<br />

ecometals und tube.de/ecometals.<br />

Eine feste Größe in Ihrem Kalender —<br />

der Besuch der wire und Tube 2022<br />

in Düsseldorf!<br />

International Wire and Cable Trade Fair<br />

Internationale Fachmesse Draht und Kabel<br />

20–24 June<br />

2022<br />

join<br />

the best:<br />

Düsseldorf<br />

Germany<br />

www.wire.de<br />

www.tube.de<br />

International Tube and Pipe Trade Fair<br />

Internationale Rohr-Fachmesse<br />

2. Nordwest-Nachhaltigkeitspreis verliehen<br />

Am 26. April 2022 wurden die Gewinner des Nachhaltigkeitswettbewerbs<br />

unter allen Lieferantenpartnern der Nordwest Handel<br />

AG gekürt. Ausgezeichnet wurden die Probst GmbH – Handling<br />

Equipment, die Gebr. Schroeder GmbH & Co. KG – Maschinenfabrik<br />

sowie die Julius vom Hofe GmbH & Co KG – Regalsysteme.<br />

Preiswürdig für die Jury war unter anderem die Einbeziehung der<br />

Auszubildenden (Probst GmbH), die eigene Ideen verwirklichen<br />

konnten, wie beispielsweise Mülltrennung oder die Installation<br />

von LED-Beleuchtungen. Eine hohe Langlebigkeit der Produkte<br />

sowie das soziale Engagement überzeugten die Jury bei der<br />

Gebr. Schroeder GmbH. Die Julius vom Hofe GmbH wurde für ihr<br />

Engagement bei der Senkung des Strom-, Wasser- und Gasverbrauchs,<br />

für eine nachhaltige Beschaffung sowie wie die Verwendung<br />

von recyclingfähigem Stahl ausgezeichnet. Alle drei Sieger<br />

erhielten als Preisgeld je 6.000 € für ein Teamevent. Nordwest<br />

spendete zudem der Jury je 1.000 €, die gesamtheitlich in das<br />

neuaufgelegte Programm der Klimastiftung einfließen sollen.<br />

Zeitgleich<br />

mit der<br />

METAV<br />

21.–24.06.2022<br />

www.nordwest.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|22<br />

9<br />

Messe Düsseldorf GmbH<br />

Postfach 10 10 06 – 40001 Düsseldorf – Germany<br />

Tel. +49 211 4560 01 – Fax +49 211 4560 668<br />

www.messe-duesseldorf.de


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Sülzle Stahlpartner ist mit seinen 18 Standorten einer der größten Bewehrungsstahlhändler und Biegebetriebe Deutschlands. Die Biegerei in<br />

Lübeck hat 2019 die Biegekultur maßgeblich verändert und steht für Automatisierung und Fortschritt.<br />

Elektronische Bewehrungsdaten machen Prozesse effizienter<br />

„Digitalisierung im Bau könnte so einfach sein“<br />

Building Information Modelling (BIM) steigert die Effizienz von Baumaßnahmen – diese Erkenntnis ist in der Branche<br />

zwar angekommen, aber in der täglichen Arbeit scheint der Digitalisierungsschub bisher ausgeblieben zu sein. Einzelne<br />

Vorreiter, darunter die Sülzle Stahlpartner GmbH, die Ed. Züblin AG und die Brendebach Ingenieure GmbH, setzen<br />

digitale und standardisierte Lösungen ein. Datenbankdateien im ABS-Format (Absolute Database Software) ermöglichen<br />

ihnen einen sicheren und schnellen Austausch von Bewehrungsstahllisten. Vom Softwarehaus bis zum Bauunternehmer<br />

– sechs Experten geben Einblick, warum der digitale Datentransfer von Bewehrungsstahllisten ihren Arbeitsalltag<br />

erleichtert.<br />

„Wir müssen erst lernen, in<br />

digitalen Datenströmen zu denken,<br />

und das über Abteilungs- und<br />

Unternehmensgrenzen hinweg“, so<br />

Reinhold Wittenberg, der als Leiter<br />

des Arbeitskreises Baubetriebswirtschaftslehre<br />

der Schmalenbach-Gesellschaft<br />

für Betriebswirtschaft<br />

e.V. weiß, wie die Branche<br />

tickt. „Der entscheidende Vorteil<br />

besteht darin, dass der gesamte<br />

Workflow vom Tragwerksplaner bis<br />

zum Biegebetrieb digital abgebildet<br />

werden kann. Die Biegereien können<br />

die ABS-Daten problemlos in<br />

ihre Programme einlesen. Bei allen<br />

Beteiligten entfallen zeitaufwändige<br />

und letztendlich fehleranfällige<br />

manuelle Erfassungsarbeiten“,<br />

ergänzt Wittenberg.<br />

Einheitliche Prozesse<br />

Als Bauunternehmen verfolgt Züblin<br />

das Ziel, Prozesse wie den<br />

Bewehrungsstahlabruf zu verein-<br />

heitlichen. Für Dr. Jan Niklas Franzius,<br />

Gruppenleiter im Bereich Konstruktion<br />

und Technologie der Ed.<br />

Züblin AG, liegen die Vorteile von<br />

ABS-Daten auf der Hand: „Das<br />

ABS-Format bietet die Möglichkeit,<br />

Daten aus der Bewehrungsplanung<br />

direkt in ein Datenbanksystem zu<br />

importieren und darüber den<br />

Bewehrungsabruf für die Baustellen<br />

zu standardisieren.“<br />

„Durch die<br />

Zeitersparnis kann<br />

ich unseren Kunden<br />

oftmals kürzere Lieferzeiten<br />

anbieten.“<br />

Martin Vestring, Standortleiter<br />

Sülzle Stahlpartner Lübeck<br />

Von Vorteil ist dabei auch der Datenrückfluss<br />

in Form von digitalen<br />

Lieferscheinen, wie sie die Sülzle<br />

Stahlpartner GmbH in Echtzeit zur<br />

Verfügung stellt. Nicht nur Bauleiter<br />

und Bauleiterinnen profitieren<br />

von der Verwendung des digitalen<br />

Bewehrungsabrufs. Auch Projektleitungen<br />

und -kaufleute sowie die<br />

Kalkulationsabteilung erfahren<br />

einen Mehrwert, da sich die Bau-<br />

10 <strong>Stahlreport</strong> 6|22


Anzeige Nissen & Velten Software GmbH<br />

BDS <strong>Stahlreport</strong><br />

Maße: 210x97 mm mit Anschnitt<br />

projekte damit besser auswerten<br />

lassen.<br />

Benjamin Rummel, Bauleiter<br />

bei der Ed. Züblin AG, kann mithilfe<br />

der ABS-Daten alle benötigten<br />

Informationen in den digitalen<br />

Bewehrungsabruf übermitteln:<br />

„Endlose Excel-Tabellen und mögliche<br />

Datenverluste gehören nun der<br />

Vergangenheit an. Ebenso der hohe<br />

Zeitaufwand beim Versenden von<br />

Teilabrufen.“<br />

Das Ingenieurbüro Brendebach<br />

nutzt als Tragwerksplaner schon<br />

seit längerer Zeit ABS-Daten: „Wir<br />

stellen unseren Kunden die ABS-Dateien<br />

mit jedem Bewehrungsplan<br />

zur Verfügung. Das ist für uns kein<br />

Mehraufwand, im Gegenteil: Wir<br />

können sie sogar für unser Qualitätsmanagement<br />

nutzen, indem wir<br />

die Stahltonnage auswerten,“<br />

erklärt der Senior Project Manager<br />

Michael Hermes.<br />

Beschleunigte Lieferzeiten<br />

Sülzle Stahlpartner in Lübeck setzte<br />

mit der 2019 eröffneten Biegerei<br />

4.0 bereits ein Zeichen. Im Sinne<br />

der Nachhaltigkeitsstrategie der<br />

gesamten Firmengruppe werde täglich<br />

daran gearbeitet, Geschäftsprozesse<br />

zu digitalisieren und nachhaltige<br />

Lösungen sowie vereinfachte<br />

Schnittstellen einzusetzen, so das<br />

Unternehmen. Statt wie bisher die<br />

Biegepläne als PDF-Datei im System<br />

Bilder: Sülzle<br />

händisch zu erfassen, können diese<br />

einfach per ABS-Datei eingelesen<br />

werden. Die gewonnene Zeit wird<br />

in die Kontrolle der Daten und in<br />

die Prüfung der Umsetzbarkeit in<br />

der Biegerei gesteckt.<br />

„Ich freue mich, dass die Digitalisierung<br />

jetzt von allen Beteiligten<br />

gemeinsam angepackt wird“, so<br />

Martin Vestring weiter.<br />

Schnittstellen sparen<br />

Ressourcen<br />

ISBCAD ist eine CAD-Software zur<br />

Erstellung von 2D-Plänen im konstruktiven<br />

Ingenieurbau und auf die<br />

Erstellung von Positions-, Schalund<br />

Bewehrungsplänen spezialisiert.<br />

Andreas Schaprian, Prokurist<br />

bei Galser Programmsysteme,<br />

erklärt: „Für uns gehört die<br />

BVBS-Schnittstelle zum Export<br />

digitaler Biegeanweisungen als<br />

ABS-Datei seit vielen Jahren zum<br />

Standardumfang. Unser BVBS-<br />

QuickView visualisiert ABS-Daten<br />

zum Abgleich mit Plan und Biegeliste.<br />

Damit unterstützen wir die<br />

Digitalisierung in der Baubranche<br />

effektiv und reduzieren die Fehleranfälligkeit<br />

in der Kommunikation.“<br />

2<br />

Weitere Infos zur Digitalisierung<br />

im Bau im Video: https://suelzlestahlpartner.de/digitalisierung-imbau/abs-dateien<br />

Video „Einlesen<br />

von elektronischen<br />

ABS-Dateien“<br />

[Kontakt]<br />

Sülzle Holding<br />

GmbH & Co. KG<br />

Hauffstraße 14+15<br />

72348 Rosenfeld<br />

+ 49 7428 9414–0<br />

info@suelzle-gruppe.de<br />

www.suelzle-gruppe.de<br />

Schmalenbach-Gesellschaft<br />

für Betriebswirtschaft<br />

www.schmalenbach.org<br />

Ed. Züblin AG<br />

www.zueblin.de<br />

Glaser<br />

Programmsysteme GmbH<br />

www.glasercad.de<br />

Brendebach<br />

Ingenieure GmbH<br />

www.brendebach.de<br />

Business-Software<br />

für erfolgreiche<br />

Unternehmen<br />

www.nissen-velten.de


Stahlhandel<br />

Berichte<br />

In enger Zusammenarbeit hat Günther + Schramm gemeinsam mit MEBA und Remmert eine vollautomatisierte Sägeanlage mit Hochregallageranbindung<br />

verwirklicht. Das Ergebnis: eine Steigerung der Materialzugriffszeiten und Sägeschnittzeiten für den Stahlhändler.<br />

Bilder: Günther + Schramm<br />

Günther + Schramm: vollautomatisierte Sägeanlage mit Hochregallageranbindung<br />

Leuchturmprojekt neue Sägeanlage<br />

Günther + Schramm, Süddeutschlands Systemdienstleister für Stahl, Edelstahl und Aluminium, setzt gemeinsam mit<br />

der MEBA Metall-Bandsägemaschinen GmbH und Remmert, einem Lieferanten für Regal- und Pick-Systeme,<br />

ein Leuchtturmprojekt um. In enger Zusammenarbeit haben die drei Partner eine vollautomatisierte Sägeanlage<br />

mit Pendelrollenbahnen und Hochregallageranbindung verwirklicht. Das Ergebnis: eine Steigerung der<br />

Materialzugriffszeiten und Sägeschnittzeiten für den Stahlhändler.<br />

[Kontakt]<br />

Günther + Schramm<br />

GmbH<br />

Bernd Seibold<br />

Vorsitzender<br />

Geschäftsführung<br />

+ 49 7364 24-110<br />

Heidenheimer Str. 65<br />

73447 Oberkochen<br />

Tel. +49 7364 24-0<br />

info@gs-stahl.de<br />

www.gs-stahl.de<br />

Ausgangslage für das Projekt<br />

bei Günther + Schramm waren eine<br />

Kreis- und eine Bandsäge, die durch<br />

zwei Komplett-Sägeanlagen ersetzt<br />

werden sollten. Die beiden neuen<br />

Hochleistungsautomaten MEBAmat<br />

330 sind technisch identisch, aber<br />

spiegelverkehrt zueinander angeordnet.<br />

Die Sägen haben im Gegensatz<br />

zu der vorherigen Lösung gleiche<br />

Bau- und Verschleißteile,<br />

wodurch die Ersatzteilbeschaffung<br />

und der Wartungsaufwand optimiert<br />

wurden. Die Integration von<br />

Fördersystemen zum Regallager<br />

findet über eine SAP-Schnittstelle<br />

statt, über die Aufträge automatisch<br />

an die Anlagen generiert werden.<br />

Die Materialentnahme der aus dem<br />

Hochregal angeforderten Kassetten<br />

erfolgt über ein Pick-System. Das<br />

Picksystem beinhaltet einen Greifer,<br />

der Einzelstäbe aus der unterteilten<br />

Kassette heraus nimmt und<br />

auf einen Pendelrollengang ablegt.<br />

Der Bediener wählt für die Ausführung<br />

des Auftrags die linke oder<br />

rechte Maschine aus. Damit dieser<br />

Vorgang von der zentralen Steuerung<br />

aus erfolgt, wurden von der<br />

Instandhaltung von Günther +<br />

Schramm die beiden parallel nebeneinander<br />

positionierten Pendelrollengänge<br />

sicherheitstechnisch<br />

umgebaut und mit neuen Sensoren<br />

versehen. Der Sägehersteller<br />

stimmte die Pendelrollengänge auf<br />

die Sägezuführung ab. Durch das<br />

Versetzen des Materials über zwei<br />

Pendelrollenbahnen arbeitet Günther<br />

+ Schramm nebenzeitenreduziert<br />

und somit schneller.<br />

Intelligente Software gibt<br />

jederzeit Auskunft<br />

Die Sägeanlage kommuniziert mit<br />

SAP und mit dem Hochregallager.<br />

Eine zentrale Rolle spielt dabei der<br />

MEBA NC-Server, über den MEBA<br />

den kompletten Zugriff auf alle Regler<br />

hat und Günther + Schramm<br />

über ein Modem in puncto Diagnose<br />

und Bedienung unterstützt. Die<br />

Daten von Remmert werden aufbe-<br />

reitet und spezielle Programme mit<br />

Parametern erstellt und in die Säge<br />

gespeist. MEBA ist in der Lage, dem<br />

Kunden jederzeit eine Statusmeldung<br />

darüber zu geben, wie weit<br />

der Auftrag fortgeschritten ist.<br />

Im Ergebnis wird der vorhandene<br />

Lagerplatz bei Günther +<br />

Schramm nach dem erfolgreichen<br />

Projekt kompakter ausgenutzt.<br />

Durch den hohen Automatisierungs-<br />

und Digitalisierungsgrad<br />

verzeichnet der Stahlhändler eine<br />

Produktivitätssteigerung von bis zu<br />

50 %. „Die Inbetriebnahme ist einwandfrei<br />

gelaufen. Insgesamt<br />

haben wir eine sehr gute Zusammenarbeit<br />

mit MEBA und Remmert<br />

erlebt. Die Anlage bringt uns einen<br />

großen Mehrwert“, resümiert<br />

Volker Walz, Projektleiter bei<br />

Günther + Schramm. 2<br />

Mehr zu Günther + Schramm unter<br />

www.gs-stahl.de/.<br />

Aktuelles und Wissenswertes zur<br />

Stahlbranche finden Interessenten<br />

unter www.gs-magazin.de.<br />

12 <strong>Stahlreport</strong> 6|22


Zuwachs in der EDE-Gruppe: Baugeräte-Verband Bricks and Tools<br />

Neue belgische Kooperation<br />

Seit Mitte Mai kooperiert der belgische Baugeräte-Verband Bricks and Tools mit der EDE-Gruppe. Dem Verband gehören<br />

rund 60 Mitgliedsunternehmen an. Bereits vorab nutzten rund 30 Mitglieder sowie die beiden Geschäftsführer des<br />

Mutter-Verbandes ProCoop, Charlie Baus und Kristof Thys, die Gelegenheit und besuchten den EDE in Wuppertal.<br />

Bei dem Besuch stand neben<br />

dem persönlichen Kennenlernen eine<br />

erste Vorstellung der allgemeinen<br />

Leistungen des EDE und insbesondere<br />

der Besuch des Logistikzentrums<br />

eLC im Fokus. Freek Dekkers, Vertriebsleiter<br />

bei EDE International,<br />

war von Anfang an überzeugt von der<br />

Effektivität der Gruppe, so der EDE:<br />

„Bricks and Tools hat es geschafft, in<br />

einer schwierigen pandemischen<br />

Situation nicht nur einen neuen Verband<br />

zu gründen, sondern in kürzester<br />

Zeit eine respektable Gruppe an<br />

Händlern zu gewinnen.“ Das sei kein<br />

Zufall, so Dekkers weiter: „Der Verband<br />

agiert schnell, schlank und<br />

hocheffektiv. Er bietet seinen Mitgliedern<br />

Unterstützung an, die speziell<br />

auf die Bedürfnisse der Baugeräte-Händler<br />

abgestimmt sind.“<br />

sischen Eckpfeilern dieser Fachkonzeption<br />

– wie ein Katalog in der<br />

Landessprache mit Originalmarken<br />

und mit der EDE-Handelsmarke<br />

FORMAT sowie internationale und<br />

nationale Lieferanten – werden<br />

gemeinsame Marketingaktionen<br />

entwickelt. Daneben soll die schrittweise<br />

Kooperation im Bereich Reihengeschäft<br />

aufgebaut werden, die<br />

das EDE bereits seit vielen Jahren<br />

sehr erfolgreich im gesamten Benelux-Markt<br />

unter anderem mit der<br />

Ferney Gruppe betreibe.<br />

„Die Symbiose zwischen dem<br />

engagierten Verband mit Sitz in<br />

Westerlo, den spezialisierten Fachhändlern<br />

vor Ort in Belgien und den<br />

kompetenten Dienstleistungen des<br />

EDE verspricht einen Gewinn für<br />

alle Beteiligten“, so Dekkers. „Die<br />

Ausweitung der Zusammenarbeit<br />

auf andere Ebenen und Produktbereiche<br />

wie Werkzeug ist fest<br />

geplant.“ Auch Charlie Baus,<br />

Geschäftsführer ProCoop, ist überzeugt:<br />

„Wir haben bewusst die Entscheidung<br />

getroffen, den Sprung in<br />

einen Full-Service-Verband zu schaffen.<br />

Denn wir wollen unseren Mitgliedern<br />

mehr Dienstleistungen<br />

Kooperation geht<br />

in die erste Phase<br />

Die nächsten Monate der Kooperation<br />

zwischen der EDE International<br />

AG und Bricks and Tools werden<br />

geprägt sein von einer intensiven<br />

Erarbeitung einer auf die Händler<br />

in Belgien perfekt angepassten Baugeräte-Konzeption.<br />

Neben den klasanbieten,<br />

um sie weiter voranzubringen,<br />

und EDE International ist<br />

der richtige Partner dafür.“<br />

Über Bricks and Tools<br />

2021 wurde der jüngste belgische<br />

Verband, spezialisiert auf Baugeräte,<br />

mit Sitz in Westerlo durch die<br />

beiden Jungunternehmer Charlie<br />

Baus und Kristof Thys gegründet<br />

und wuchs seitdem überproportional.<br />

Heute beschäftigt der Verband<br />

bereits 15 Mitarbeiter, die ihre 62<br />

Mitglieder, vorwiegend im niederländischsprachigen<br />

Flandern, durch<br />

effektive und zielgerichtete Dienstleistungen<br />

rund um das Thema Baugeräte<br />

professionell unterstützen.<br />

Über EE International<br />

Die EDE International AG, gegründet<br />

2011, mit Sitz in der Schweiz ist<br />

eine 100 prozentige Tochtergesellschaft<br />

der Einkaufsbüro Deutscher<br />

Eisenhändler GmbH. Sie zeichnet<br />

verantwortlich für alle europäischen<br />

Aktivitäten außerhalb Deutschlands.<br />

Ziel ist die maßgeschneiderte,<br />

länderspezifische und direkte<br />

Betreuung der Mitglieder und Lieferanten<br />

vor Ort. 2<br />

[Kontakt]<br />

EDE International AG<br />

Annegret Franzen<br />

Geschäftsführerin<br />

+49 151 58023570<br />

annegret.franzen@edeinternational.com<br />

Freek Dekkers<br />

Sales Director Nord<br />

Europa-Benelux<br />

+49 171 2684441<br />

freek.dekkers@edeinternational.com<br />

Hofwiesenstr. 3<br />

8057 Zürich<br />

Schweiz<br />

www.ede.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|22<br />

13


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Klöckner & Co: Klassifizierung für CO 2 -reduzierten Stahl<br />

Orientierung im Green Steel-Wald<br />

Ein zentraler Baustein auf dem Weg zum emissionsfreien Wirtschaften ist „grün“ hergesteller Stahl. Diese<br />

Mammutaufgabe haben Stahlhersteller angenommen und begonnen, ihre Produktion umzubauen. Stahlanwender stehen<br />

damit vor der Herausforderung, die „Emissions-Situation“ der Erzeugnisse verlässlich einschätzen zu müssen. Hier hilft<br />

Klöckner & Co mit einem eigenen Klassifikationssystem. Damit können Kunden auf einen Blick sehen, wie es um die<br />

Emissionen bei den Erzeugnissen bestellt ist. Felix Schmitz, Head of Strategic Sustainability bei Klöckner & Co, erläutert<br />

im Interview mit dem <strong>Stahlreport</strong>, wie die Klassifizierung funktioniert.<br />

<strong>Stahlreport</strong>: Herr Schmitz, können Sie uns die<br />

Funktionsweise der Klassifikation, die Klöckner & Co<br />

seinen Kunden anbietet, kurz erläutern?<br />

Felix Schmitz: Bisher hatte die Stahlindustrie das<br />

Problem, dass viele zwar „grünen“ Stahl produzieren<br />

oder beziehen wollten, aber nirgends klar definiert<br />

war, was mit „grün“ gemeint ist. Kunden sind auf der<br />

Suche nach Informationen und bei Klöckner & Co wollen<br />

wir sie dabei unterstützen und Orientierung bieten.<br />

Dafür haben wir bereits Expertinnen und Experten<br />

zu Green Steel in unsere Sales Organisation integriert,<br />

die Kunden bei Bedarf zu dem Thema beraten.<br />

Unser Klassifizierungssystem orientiert sich<br />

sowohl an reinen CO 2 -Emissionen als<br />

auch an technologischen Grenzpunkten<br />

und Produzenteninformationen,<br />

das war unseren<br />

Kundinnen und Kunden<br />

besonders wichtig. „CO 2 -reduzierter<br />

Stahl“ bedeutet für<br />

uns: Höchstens 1.750 kg<br />

CO 2 -Emissionen pro Tonne<br />

Stahl über die gesamte Wertschöpfungskette<br />

– von der<br />

Rohstoffgewinnung bis hin zur<br />

Produktion, also vollständig,<br />

inklusive der sogenannten Scope 3<br />

„In unserer<br />

Systematik sind zudem<br />

alle Lieferkettenemissionen<br />

enthalten,<br />

wohingegen Klimakompensationen<br />

nicht berücksichtigt<br />

werden, um Verzerrungen<br />

zu vermeiden.“<br />

Felix Schmitz, Head of Strategic<br />

Sustainability bei Klöckner<br />

& Co<br />

Upstream-Emissionen. Je weniger CO 2 ausgestoßen<br />

wird, desto besser die Kategorie. Die Grenzwerte dafür<br />

sind festgelegt und unabhängig vom Produktionsverfahren.<br />

Um unsere Kunden vor „Greenwashing“ zu schützen,<br />

richtet sich unsere Systematik zusätzlich nach<br />

internationalen Normen wie dem GHG Protocol.<br />

Mit der Metrik wollen wir für unsere Kunden vorweg<br />

gehen, einen Beitrag zur Transformation unserer<br />

Industrie leisten und Fortschritt sichtbar machen.<br />

Denn es gibt nicht nur grünen und grauen Stahl, sondern<br />

schrittweise Verbesserungen in der Produktion.<br />

Aus unserer Sicht hat nicht nur der erfolgreiche<br />

Bilder: Klöckner & Co<br />

14 <strong>Stahlreport</strong> 6|22


INFO<br />

Klöckner & Co-Metrik für CO 2 -reduzierten Stahl<br />

„grüne“ Endzustand einen Mehrwert für die Umwelt<br />

und unsere Kunden. Allein die Tatsache, dass Produzenten<br />

einen Transformationsprozess in Gang gesetzt<br />

haben, trägt einen erheblichen Wert in sich.<br />

Wie überprüfen Sie, ob sich die Produktionsweisen<br />

einzelner Stahlhersteller – und damit die Bewertungsgrundlage<br />

für die Klassifizierung – im Laufe der Zeit<br />

ändern? Ist das nicht ein Riesenaufwand?<br />

Natürlich ist es mit Aufwand verbunden, die relevanten<br />

Informationen aktuell zu halten. Wir sind aber<br />

davon überzeugt, dass sich dieser Aufwand lohnt. Wir<br />

stehen in ständigen Austausch mit Produzenten und<br />

Kunden, um sicherzustellen, dass die Bewertungsgrundlagen<br />

für die Klassifizierung auf dem aktuellen<br />

Stand sind. Darüber hinaus ist auf unserer Seite ein<br />

Re-Zertifizierungsprozess implementiert.<br />

Haben Sie bereits alle Stahlerzeugnisse in Ihrem<br />

Portfolio klassifiziert? Welche Schwierigkeiten und<br />

Herausforderungen gibt es dabei?<br />

In einem ersten Schritt klassifizieren und validieren<br />

wir die Produkte, die bereits wesentliche CO 2 -Reduktionen<br />

aufweisen. Dabei beginnen wir bei einem<br />

CO 2 -Ausstoß kleiner 1.750 kg pro Tonne und gruppieren<br />

darunter in sechs Kategorien.<br />

Bereits in diesem Jahr werden wir erste Mengen<br />

in der nachhaltigsten Kategorie unserer Metrik anbieten<br />

können, d.h. Produkte mit weniger als 400 kg pro<br />

Tonne, womit unser Portfolio zeitnah bereits alle Kategorien<br />

abdecken wird und das produktübergreifend,<br />

also bei Lang- und Flacherzeugnissen. Eine Herausforderung<br />

liegt darin, signifikante Mengen an nachhaltigen<br />

Stahlerzeugnissen anbieten zu können. Dafür<br />

haben wir bereits konkrete Partnerschaften in Europa<br />

und in den USA geschlossen.<br />

Was hat es mit der Kategorie „Balanced“ auf sich?<br />

Bei der Berechnung der Dekarbonisierung der Produktion<br />

verfolgen Produzenten verschiedene Ansätze.<br />

Es gibt unter anderem auch den Ansatz, CO 2 -Emissionen<br />

zu rebilanzieren, wenn gewisse CO 2 -Einsparungsmaßnahmen<br />

in Produktionsanlagen getroffen<br />

werden. Die gesonderte Kategorie „Balanced“ trägt q<br />

NAUMANN STAHL IST QUALITÄT. SEIT 1960.<br />

join the best:<br />

20. bis 24.<br />

Juni 2022 in<br />

Düsseldorf<br />

Naumann Stahl auf der Tube 2022<br />

WIR FREUEN UNS AUF SIE IN HALLE 1 / STAND A59<br />

In Krisenzeiten sind zuverlässige Partner unverzichtbar. Wir bieten eine breite Produktpalette mit<br />

westeuropäischem Ursprung, große Lagerkapazitäten und umfangreiche Service-/Logistiklösungen.<br />

Leistungsvielfalt, über die es sich zu sprechen lohnt.<br />

naumann-stahl.de<br />

Seien Sie unser Gast auf dem BDS-Gemeinschaftsstand unter dem Motto „Treffpunkt Stahlhandel“!<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|22<br />

15


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

q diesen Bemühungen von Akteuren<br />

Rechnung. In unserer Metrik – aber<br />

auch unserem generellen Marktansatz<br />

– konzentrieren wir uns jedoch<br />

vornehmlich auf tatsächlich physisch<br />

CO 2 -reduzierte Produkte.<br />

Welche Vorteile haben Stahlverbraucher<br />

von der Klassifizierung?<br />

Bei der Entwicklung unserer<br />

Bewertungssystematik stand<br />

immer die Nutzbarkeit für Kunden<br />

im Vordergrund. Damit schafft die<br />

Klassifizierung vor allem Verlässlichkeit<br />

und Transparenz. Kunden<br />

erhalten präzise Informationen<br />

darüber, wie viel CO 2 bei der Herstellung<br />

des bezogenen<br />

„Bereits Stahls über die gesamte<br />

in diesem Wertschöpfungskette<br />

hinweg entstanden<br />

Jahr werden wir<br />

ist und können so<br />

erste Mengen in<br />

den CO 2 -Fußabdruck<br />

ihrer Pro-<br />

der nachhaltigsten<br />

Kategorie unserer dukte berechnen.<br />

Metrik anbieten Außerdem können<br />

können.“ unsere Kunden die<br />

zugrundeliegenden<br />

CO 2 -Emissionen von Stahlprodukten<br />

verlässlich vergleichen.<br />

Unsere Systematik sorgt in<br />

einem momentan undurchsichtigen<br />

Markt für Klarheit und Orientierung.<br />

[Kontakt]<br />

Klöckner & Co SE<br />

Am Silberpalais 1<br />

47057 Duisburg<br />

+49 203 307-0<br />

www.kloeckner.com<br />

Welches Feedback zu Ihrer Klassifizierung<br />

bekommen Sie von der<br />

Herstellerseite?<br />

Unsere Metrik ist gewissermaßen<br />

der Schlüssel zu nachhaltigen Endprodukten<br />

zwischen Herstellern<br />

und Abnehmern. Es ist unser aller<br />

Ziel, die Welt nachhaltiger zu<br />

gestalten: Kunden fragen verstärkt<br />

nachhaltige Produkte nach und<br />

Unternehmen wollen diese gerne<br />

liefern. Dafür brauchen sie Transparenz,<br />

die bieten wir mit unserer<br />

Metrik.<br />

Vor der Veröffentlichung der<br />

Metrik haben wir mit unseren wichtigsten<br />

Zulieferern in Europa und<br />

den USA gesprochen, um auch ihre<br />

Standpunkte zu verstehen und miteinzubeziehen.<br />

Der Dialog mit allen<br />

involvierten Partnern war uns<br />

dabei sehr wichtig. Aus diesem<br />

Grund waren wir sehr froh, dass<br />

alle Partner unseren Ansatz inhaltlich<br />

nachvollziehen können. Doch<br />

vor allem kurbelt die Metrik die<br />

Nachfrage nach grünem Stahl an,<br />

indem sich Kunden nun sicher sein<br />

können, dass sie Stahl beziehen, der<br />

wirklich „grün“ ist. Diese belastbare<br />

Transparenz ist ein wichtiges<br />

Element, unsere Industrie in Richtung<br />

Nachhaltigkeit zu transformieren.<br />

Alle Partner, mit denen wir<br />

gesprochen haben, stimmten hierin<br />

überein.<br />

In welchen Marktsegmenten sehen<br />

Sie in den kommenden Jahren am<br />

ehesten einen wachsenden Bedarf<br />

für grünen Stahl?<br />

Hier muss man genau hinschauen.<br />

Nachfrage ist überall vorhanden<br />

und übersteigt bereits das momentan<br />

verfügbare Angebot bei Weitem.<br />

Aber wir sehen beispielsweise,<br />

dass die Nachfrage in Europa noch<br />

größer ist als in den USA, obwohl<br />

auch dort der Markt für nachhaltige<br />

Produkte stetig und schnell wächst.<br />

Auch mit Blick auf einzelne Industrien<br />

gibt es natürlich Unterschiede.<br />

In der Automobilindustrie oder im<br />

Bausektor ist die Nachfrage besonders<br />

groß, genau wie im Energiesektor<br />

und beim Maschinenbau.<br />

Zudem zeigt sich, dass es nicht nur<br />

auf die Unternehmensgröße<br />

ankommt. Auch kleinere Unternehmen<br />

und der Mittelstand wollen für<br />

mehr Nachhaltigkeit in ihrer Wertschöpfungskette<br />

sorgen.<br />

Für welche geografischen Regionen/Märkte<br />

ist die Klassifizierung<br />

von grünem Stahl derzeit von<br />

Bedeutung?<br />

Die Klassifizierung lässt sich global<br />

anwenden, da sie das gesamte weltweite<br />

Produktspektrum umfasst.<br />

Bei uns kommt sie jedoch in den<br />

Märkten USA und Europa zum Einsatz.<br />

Herr Schmitz, vielen Dank für das<br />

Gespräch. 2<br />

16 <strong>Stahlreport</strong> 6|22


<strong>Stahlreport</strong> 6|22<br />

17


Stahlhandel<br />

Bericht/Nachricht<br />

Der neue Standort von Cogne Edelstahl in Stuhr bei Bremen<br />

Bild: Cogne<br />

Cogne übernimmt EMB GmbH<br />

Expansion in den Norden<br />

Zu Anfang Mai hat die Cogne Edelstahl GmbH aus Neuss den norddeutschen Edelstahlspezialisten EMB<br />

(Edelstahl- und Metallhandel Bremen GmbH) aus Stuhr bei Bremen übernommen. Damit ist das Unternehmen<br />

jetzt auch im Norddeutschen Raum mit einem Vertriebs- und Lagerstandort vertreten. Neben kürzeren<br />

Lieferwegen, profitieren die Kunden zukünftig auch von einem breiteren Produkt- und Serviceangebot vor Ort,<br />

ergänzt um die umfangreichen Werksliefermöglichkeiten der Cogne-Gruppe, so Cogne Edelstahl.<br />

[Kontakt]<br />

Cogne Edelstahl GmbH<br />

Bernd Grotenburg<br />

CEO<br />

Carl-Schurz-Straße 2<br />

41460 Neuss<br />

+49 2131 1246-0<br />

grotenburg@cogne.de<br />

www.cogne.de<br />

„Beide Unternehmen sind seit<br />

über 20 Jahren im Bereich Edelstahl<br />

Rostfrei aktiv und ergänzen sich<br />

optimal bei der Kundenbetreuung.<br />

Wir bieten bekanntlich eine sehr<br />

hohe Qualität unserer Produkte,<br />

verbunden mit einer ebenso zuverlässigen<br />

Lieferperformance“, erläutert<br />

Bernd Grotenburg, CEO der<br />

Cogne Edelstahl GmbH die Gründe<br />

für die Übernahme.<br />

„Der neue Standort ergänzt die<br />

Vertriebsniederlassungen in Düsseldorf/Neuss<br />

und Rudersberg und<br />

deckt den Norddeutschen Raum ab.<br />

Damit können die Lieferzeiten für<br />

die norddeutschen Kunden, nicht<br />

zuletzt durch einen eigenen<br />

Fuhrpark, noch einmal signifikant<br />

verbessert werden“, so<br />

Grotenburg weiter.<br />

Beide Unternehmen zeichnen<br />

sich durch erfahrene Mitarbeiter<br />

aus, die seit vielen Jahren<br />

den Unternehmen verbunden sind<br />

und über ein großes Know-how im<br />

Segment der Rostfreien Stähle verfügen.<br />

Die bekannten Ansprechpartner,<br />

sowohl bei EMB als auch<br />

bei Cogne Edelstahl, bleiben den<br />

Kunden erhalten.<br />

Über Cogne<br />

Die Cogne Edelstahl GmbH wurde<br />

1997 in Düsseldorf gegründet und<br />

ist als klassische Werksvertretung<br />

„Wir<br />

sind absolut<br />

überzeugt, dass wir<br />

in der Kombination EMB<br />

und Cogne unseren Kunden<br />

im Norden Deutschlands entscheidende<br />

Vorteile bieten können,<br />

um deren Wettbewerbsfähigkeit<br />

auch in Zukunft zu<br />

gewährleisten.“<br />

Bernd Grotenburg, CEO Cogne<br />

Edelstahl GmbH<br />

für Cogne Acciai Speciali in<br />

Deutschland, BeNeLux und Österreich<br />

tätig. Nach einer umfassenden<br />

Restrukturierungsphase im Jahr<br />

2014 agiert das Unternehmen heute<br />

an drei Standorten in Deutschland.<br />

Neben der Hauptverwaltung in<br />

Neuss, die den Verkauf Nord- und<br />

Westdeutschland und alle Werksstreckengeschäfte<br />

betreut, unterhält<br />

Cogne in Rudersberg (nahe<br />

Stuttgart) das Zentrallager und den<br />

Verkauf für die Regionen Süd- und<br />

Ostdeutschland. Im Lager<br />

Rudersberg wird ein umfangreiches<br />

Programm an rostfreien Edelstählen<br />

bevorratet, ergänzt um<br />

einen leistungsfähigen Sägepark.<br />

Neu hinzu gekommen ist<br />

nun der Vertriebs- und Lagerstandort<br />

der Firma EMB GmbH<br />

in Stuhr (nahe Bremen), über<br />

den der norddeutsche Raum versorgt<br />

wird. Auch dieser Standort<br />

ist mit leistungsfähigen Sägeautomaten<br />

ausgestattet- 2<br />

18 <strong>Stahlreport</strong> 6|22


28.000 to<br />

Stahl<br />

Stahl · Röhren · Bauprodukte<br />

Stark in Stahl<br />

Nutzen Sie die Breite und Vielfalt unseres Sortiments.<br />

Auftragsannahme bis 16.00 Uhr zur Lieferung am Folgetag<br />

im Rahmen unseres Tourenplans. Eingesetzter Fuhrpark:<br />

45 eigene LKW sowie weitere Speditionsfahrzeuge.<br />

Überzeugen Sie sich von unseren Leistungen!<br />

für Sie auf Lager.<br />

Walzstahl<br />

Formstahl, Breitflanschträger, Stabstahl, Flachprodukte,<br />

Betonstahl, Betonstahlgewebe<br />

Röhren<br />

Handelsrohre, Konstruktionsrohre, Profilrohre,<br />

Stahlbauhohlprofile<br />

Anarbeitung<br />

Brennschneid-, Säge-, Strahl- + Biegebetrieb<br />

Qualitätsstahl, Blankstahl, Edelstahl<br />

und NE-Metalle<br />

BIEBER + MARBURG GMBH + CO KG<br />

35394 Gießen Steinberger Weg 60 0641/7944-0 0641/7944-366<br />

giessen@bieber-marburg.de<br />

shop.bieber-marburg.de<br />

Nordwest Handel<br />

Wieder ein Rekordergebnis<br />

Im Geschäftsjahr 2021 hat Nordwest<br />

trotz anhaltender Pandemie historische<br />

Rekordmarken erzielt: Mit 4.859 Mio. €<br />

Geschäftsvolumen ist ein neuer Quantensprung<br />

gelungen, der Vorjahreswert wird<br />

damit um 27,9 % deutlich übertroffen. Mit<br />

14,4 Mio. € wird das beste Ergebnis vor<br />

Steuern und Finanzergebnis (EBIT) in der<br />

Unternehmensgeschichte erreicht. Darüber<br />

hinaus wachse auch die Anzahl der angeschlossenen<br />

Fachhandelspartner stetig weiter,<br />

so das Verbundunternehmen. Zu Ende<br />

2021 ist die Zahl gegenüber dem Vorjahr um<br />

44 auf 1.169 gestiegen – davon 67 Zugänge<br />

und 23 Abgänge.<br />

die Tonnage der Entwicklung der Preise<br />

nicht folgen konnte und gegenüber dem Vorjahr<br />

nur ein Plus von 1,5 % erreichte.<br />

Trotz aller Unwägbarkeiten blickt Nordwest<br />

zuversichtlich in die Zukunft. Mit dem<br />

anhaltenden Ukraine-Krieg kommen jedoch<br />

ganz neue Herausforderungen hinsichtlich<br />

Rohstoffknappheiten, Preiserhöhungen und<br />

vielem mehr hinzu – insbesondere in den<br />

baunahen Bereichen, so das Nordwest-Management.<br />

Das Verbundunternehmen<br />

erwartet für das Geschäftsjahr 2022 eine<br />

Entwicklung des Geschäftsvolumens in<br />

einer Spanne von -5 % bis +10 % ggü. dem<br />

Vorjahr.<br />

www.nordwest.com<br />

Der Geschäftsbereich Stahl erreichte im<br />

Geschäftsjahr 2021 mit 2.053,6 Mio. € erstmals<br />

ein Geschäftsvolumen von mehr als 2<br />

Mrd. € und steigert damit diesen Wert um<br />

satte 57,6 % gegenüber dem Vorjahr (2020:<br />

1.303 Mio. €). Die gute Entwicklung sei<br />

getrieben durch das weiterhin starke Wachstum<br />

des Bausektors, die hohe Nachfrage bei<br />

Industriekunden und durch das weiterhin<br />

deutlich höhere Preisniveau gegenüber dem<br />

Geschäftsjahr 2020, so Nordwest – wobei<br />

Bild: Nordwest Handel<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|22<br />

19


XXXXXXXXXX<br />

Stahlproduktion<br />

XXXXX Nachrichten A XXXXX<br />

Joerg Disteldorf, Arbeitsdirektor und Personalvorstand<br />

von Dillinger und Saarstahl, gratuliert<br />

Jubilar.<br />

Bild: Saarstahl/Dirk Martin<br />

Rekord-Jubilarehrung: Dillinger und Saarstahl ehren 1.468 Beschäftigte<br />

Über 47.000 Jahre für die Stahlproduktion<br />

Nach zwei Jahren Corona-Pause fand<br />

im April erstmals wieder eine große Jubilarehrung<br />

von Dillinger und Saarstahl statt.<br />

Im Beisein von Vorstand, Kuratorium und<br />

Betriebsrat wurden 1.468 Jubilarinnen und<br />

Jubilare für 50, 45, 35 und 25 Jahre Treue zu<br />

den Unternehmen ausgezeichnet. Dabei war<br />

wegen des Jubiläumszeitraums von September<br />

2019 bis April 2022 nicht nur die Anzahl<br />

der Jubilare, sondern auch die Jahre ihrer<br />

Unternehmenszugehörigkeit rekordverdächtig:<br />

Die Jubilare haben sich insgesamt<br />

47.515 Jahre für Saarstahl und Dillinger<br />

engagiert.<br />

Aufgrund der großen Anzahl von Jubilaren<br />

und Gästen fand die Ehrung an zwei<br />

Tagen in der Saarbrücker Saarlandhalle<br />

statt. Zu beiden Veranstaltungen begrüßte<br />

Dr. Karl-Ulrich Köhler, Vorstandsvorsitzender<br />

von Dillinger und Saarstahl, die Gäste. Auch<br />

der Betriebsratsvorsitzende von Saarstahl,<br />

Stephan Ahr, unterstrich die große Leistung<br />

der Jubilare und sprach ihnen dafür seinen<br />

Dank aus.<br />

Geehrt wurden 21 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter (Dillinger 7/Saarstahl 14) für<br />

ein halbes Jahrhundert Unternehmenstreue.<br />

240 Jubilarinnen und Jubilare (Dillinger 135/<br />

Saarstahl 105) engagieren sich bereits seit<br />

45 Jahren für die Stahlpartner. Für 35 Jahre<br />

Unternehmenszugehörigkeit ehrten Dillinger<br />

und Saarstahl insgesamt 549 Personen<br />

(Dillinger 387/Saarstahl 162). Auf 25 Jahre<br />

in der saarländischen Stahlindustrie können<br />

658 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Dillinger<br />

315/Saarstahl 343) zurückblicken.<br />

www.dillinger.de, www.saarstahl.de<br />

Salzgitter AG und Mendritzki-Gruppe kooperieren<br />

Partneringvereinbarung für grünen Stahl<br />

Die Salzgitter AG und die Mendritzki<br />

Holding GmbH & Co. KG haben eine neuartige<br />

Partnering-Vereinbarung getroffen und<br />

vertiefen ihre langjährige Geschäftsbeziehung<br />

jetzt auch im Bereich CO₂-arme Stahlprodukte<br />

und deren Weiterverarbeitung.<br />

Das Partneringprogramm des Salzgitter-Konzerns<br />

bietet Unternehmen die Möglichkeit,<br />

sich im Rahmen eines wirtschaftlichen<br />

Kommitments schon heute eine<br />

definierte Tonnage grünen Stahls zu sichern,<br />

der ab Ende 2025 produziert und geliefert<br />

werden soll. Außerdem wollen beide Unternehmen<br />

bei der weiteren Entwicklung von<br />

Stahlgüten kooperieren.<br />

Bei der Vertragsunterzeichnung (v.l.n.r.): Friedrich Ellebrecht (Verkauf Salzgitter Flachstahl) Ulrich<br />

Grethe (Geschäftsbereichsleiter Stahlerzeugung Salzgitter AG), Gunnar Groebler (Vorstandsvorsitzender<br />

Salzgitter AG), Christina Eckmann (Einkaufsleitung Mendritzki), Roland Newe und Stefan Brunn (beide<br />

Geschäftsführer Mendritzki)<br />

Bild: Salzgitter AG<br />

Die Mendritzki-Gruppe ist als eines der<br />

führenden Unternehmen der Kaltwalz-Industrie<br />

ein Hauptkunde der Salzgitter AG. Als<br />

solches stellt Mendritzki höchste Ansprüche<br />

an das Vormaterial seiner Lieferanten. Beide<br />

Unternehmen erreichen nicht nur bei der<br />

Qualität, sondern insbesondere auch bei<br />

nachhaltiger Produktion höchste Standards,<br />

hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung. Im<br />

Bereich der CO₂-Reduktion bei der Stahlherstellung<br />

und -weiterverarbeitung sei es das<br />

gemeinsame Ziel, eine führende Position<br />

einzunehmen.<br />

www.salzgitter-ag.com<br />

www.mendritzki.de<br />

20 <strong>Stahlreport</strong> 6|22


Stene Stål setzt auf XCarb®<br />

Emissionsarmes Sortiment<br />

Der norwegische Stahlhändler<br />

Stene Stål Produkter AS will der erste<br />

europäische Händler sein, der ausschließlich<br />

offene Profi le führt, die mit geringen<br />

Emissionen hergestellt wurden. Zu den<br />

offenen Profi len gehören große Träger und<br />

Pfähle, die hauptsächlich im Bauwesen<br />

verwendet werden, bis hin zu kleineren<br />

Produkten wie Schienen, Stangen und<br />

Stäbe.<br />

Das umfangreiche Sortiment von Stene<br />

Stål wird ArcelorMittal zufolge ein Treibhauspotenzial<br />

von weniger als 400 kg CO 2<br />

pro Tonne aufweisen, angefangen bei IPE-,<br />

HEA- und HEB-Profi len. Angetrieben von<br />

der eigenen Strategie, schneller und effektiver<br />

auf den Klimawandel zu reagieren,<br />

und motiviert durch die wachsende politische<br />

Besorgnis in Norwegen, plant Stene<br />

Stål, seinen gesamten Profi lbestand bis<br />

2022 umzustellen und dabei auf Arcelor-<br />

Mittals XCarb-recycelten und erneuerbar<br />

hergestellten Trägern aus den luxemburgischen<br />

Werken des Unternehmens<br />

Bild: ArcelorMittal<br />

in Belval und Differdange zu nutzen,<br />

die diese strengen CO 2 -Anforderungen<br />

erfüllen. Mit Werten von 333 kg CO 2 pro<br />

Tonne Stahlprodukte entsprechen die<br />

recycelten und erneuerbar hergestellten<br />

XCarb-Profi le den Zielen von Stene Stål.<br />

www.arcelormittal.com<br />

Stahlindustrie warnt vor<br />

Erdgasembargo<br />

Die Stahlindustrie warnt vor den Folgen<br />

eines Erdgasembargos. Ohne Erdgas<br />

aus Russland wäre eine Stahlproduktion<br />

zurzeit nicht möglich, so die WV Stahl.<br />

Die Stahlindustrie ist mit 40 Mio. t Rohstahlproduktion<br />

der größte Hersteller in<br />

der EU und der achtgrößte Produzent<br />

weltweit. Stahl sei der Basiswerkstoff und<br />

Ausgangspunkt nahezu aller industriellen<br />

Wertschöpfungsketten. Ein unmittelbarer<br />

Importstopp von russischem Gas würde<br />

daher nicht nur zu Produktionsstillständen<br />

in der Stahlindustrie, sondern auch<br />

zu einem Einbruch der Industrieproduktion<br />

in Deutschland und der EU führen,<br />

mahnt die WV Stahl.<br />

Rohstahlproduktion<br />

weltweit<br />

Die weltweite Rohstahlproduktion der 64<br />

Länder, die dem Weltstahlverban (worldsteel)<br />

Bericht erstatten, lag im April 2022 bei<br />

162,7 Mio. t, was einem Rückgang von 5,1 %<br />

gegenüber April 2021 entspricht. Aufgrund<br />

der anhaltenden Schwierigkeiten, die die<br />

COVID-19-Pandemie mit sich bringt, sind<br />

viele dieser Zahlen des Monats Schätzungen,<br />

die mit der Produktionsaktualisierung<br />

des nächsten Monats revidiert werden<br />

können.<br />

Rohstahlproduktion weltweit April 2022<br />

China 92,8 Mio. t -5,2 %<br />

Japan 7,5 Mio. t -4,4 %<br />

Südkorea 5,5 Mio. t -4,1 %<br />

Deutschland 3,3 Mio. t -1,1 %<br />

EU 12,3 Mio. t -5,4 %<br />

USA 6,9 Mio. t -3,9 %<br />

GUS 7,3 Mio. t -18,4 %<br />

Russland 6,4 Mio. t 0,6 %<br />

Türkei 3,4 Mio. t 1,6 %<br />

April 2022 in Mio. t<br />

Veränderung zum Vorjahreszeitraum in Prozent<br />

Quelle: worldsteel<br />

Rohstahlproduktion<br />

in Deutschland<br />

Die Rohstahlerzeugung in Deutschland hat im<br />

April gegenüber dem Vorjahresmonat leicht<br />

abgenommen. Im April 2022 wurden rund 3,3<br />

Mio. t Rohstahl hergestellt, rund 1 % weniger<br />

als im entsprechenden Vorjahresmonat. Insgesamt<br />

unterschreitet die Erzeugung den Vergleichszeitraum<br />

des Vorjahres um 3 %.<br />

Rohstahlproduktion in Deutschland April 2022<br />

Rohstahl gesamt 3.323 -1,1 %<br />

Oxygenstahl 2.316 1,3 %<br />

Elektrostahl 1.009 -6,2 %<br />

Roheisen 2.144 2,4 %<br />

Warmgewalzte Stahlerzeugnisse 2.941 -0,7 %<br />

April 2022 in Tsd. t<br />

Veränderung zum Vorjahreszeitraum in Prozent<br />

Quelle: WV Stahl<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|22<br />

21


Stahlverarbeitung<br />

Bericht<br />

Neue Neckarbrücke Bad Cannstatt: Markante Stahlsegel kennzeichnen die beiden Hauptfelder über dem Fluss.<br />

Bild: schlaich bergermann partner/Frank Schächner<br />

Dillinger: Neckarbrücke mit LP-Blechen in Form gebracht<br />

Schlanke Linie beim Stahlbrückenbau<br />

Die neue Neckarbrücke ist ikonisches Entrée von Stuttgart und ingenieurtechnische Pionierleistung zugleich. Diesen<br />

Status verdankt die viergleisige Eisenbahnbrücke über den Neckar ihrer innovativen Gestaltung als Stahlsegelbrücke. Für<br />

ihre Stahlsegel kamen Längsprofilbleche (LP-Bleche) von Dillinger zum Einsatz – deren Dicke sich über die Länge variabel<br />

einstellen und optimal an den Spannungsverlauf anpassen lässt.<br />

Als Teil des Infrastrukturprojektes<br />

Stuttgart 21, in dessen Rahmen<br />

auch der Stuttgarter Hauptbahnhof<br />

neu gebaut wurde, ist die neue Neckarbrücke<br />

Teil der Hauptverkehrslinie<br />

Paris-München-Budapest. Durch den<br />

Umbau des vorhandenen Bahnhofs zu<br />

einem tief liegenden Durchgangsbahnhof<br />

erhielt die Gleistrasse eine<br />

neue, um 90 ° gedrehte Orientierung<br />

– was den Ersatz der Bestandsbrücke<br />

durch einen Neubau für den S- und<br />

Fernbahnverkehr bedingte.<br />

Stahlsegel statt Seile<br />

Die viergleisige Eisenbahnbrücke<br />

über den Neckar hat beeindruckende<br />

Maße: 345 m lang, 25 m breit, mit<br />

Spannweiten von 77 beziehungsweise<br />

74 m. An ihrer höchsten Stelle erhebt<br />

sie sich 15 m über dem Normalwasserspiegel<br />

des Flusses. Wärend sie<br />

optisch durch markante Stahlsegel<br />

gekennzeichnet ist, wird sie von<br />

einem siebenfeldrigen Durchlaufträger<br />

getragen – so wird ein Balkentragwerk<br />

genannt, das sich über mehrere<br />

„Felder“ zwischen tragenden Abstüt-<br />

zungen erstreckt. Die beiden Hauptfelder<br />

der Brücke, direkt über dem<br />

Neckar, sind zudem über die Stahlsegel<br />

und Zügelgurte an insgesamt neun<br />

Stahlmasten aufgehängt.<br />

Für die Stahlverbundkonstruktion<br />

entwickelte das renommierte Ingenieurbüro<br />

schlaich bergermann partner<br />

(sbp) ein Längstragwerk aus drei<br />

Hohlkasten-Stahlträgern, das auf drei<br />

Hauptpfeilerreihen – jeweils an beiden<br />

Ufern und eine in der Mitte des<br />

Flusses – gelagert und durch die<br />

Stahlsegel gestützt wird. Auf diese<br />

Weise tragen die neun schlanken Stützen<br />

die enormen horizontalen<br />

Kräfte ab, die auf<br />

der viergleisigen<br />

Eisenbahnbrücke<br />

entstehen<br />

können.<br />

Optische<br />

Leichtigkeit<br />

Ziel der Architekten<br />

war trotz<br />

der Spannweite<br />

von fast 80 m und der<br />

„Die<br />

Kombination<br />

von derart hohen<br />

Festigkeiten, Dicken und<br />

Formgebungen der Stähle<br />

zur Steigerung der Eigenschaften<br />

bei gleicher<br />

Beanspruchung gab<br />

es so noch nicht.“<br />

Philipp Wenger, Technical<br />

Director bei sbp<br />

viergleisigen Eisenbahnlast eine<br />

optisch leichte und transparente Brückenkonstruktion<br />

zu erreichen.<br />

Anders als bei ähnlich konstruierten<br />

Schrägseilbrücken wählte sbp jedoch<br />

anstelle von Seilen eine Ausführung<br />

aus Stahlblechen.<br />

Blechpakete aus zwei stehenden,<br />

mit umlaufenden Stirnfugen gefügten<br />

Blechen formen Zügel und Mastköpfe<br />

aller Segel. Für diese Konstruktion<br />

wurde ein unten eher dünner Querschnitt<br />

gewählt, der nach oben hin<br />

schmal zuläuft und dabei zunehmend<br />

dicker wird. Durch dieses ausgeklügelte<br />

Zusammenspiel von<br />

Fläche und Volumen<br />

wurde erreicht, dass<br />

die Spannungsausnutzung<br />

im<br />

gesamten Segel<br />

wegen der<br />

unterschiedlichen<br />

Dicke der<br />

Stahlbleche über<br />

die gesamte<br />

Länge gleich ist.<br />

Insgesamt wurden 18<br />

22 <strong>Stahlreport</strong> 6|22


Halbsegel mit identischer Geometrie<br />

zu den neun für die Brücke charakteristischen<br />

Segeln verschweißt. Die<br />

Segel tragen die Kräfte weitgehend<br />

ab.<br />

Maßanzug aus<br />

ausgewählten Blechen<br />

Für jede Zügelkonstruktion der beiden<br />

Außenträger wurden jeweils zwei<br />

keilförmige LP-Bleche, deren Dicke<br />

von 35 mm bis 90 mm ansteigt, zu<br />

10,5 m dicken Blechpaketen mit einer<br />

Dicke von 70 bis 180 mm längsgefügt.<br />

Für die mittleren, deutlich höher<br />

beanspruchten Segel wurden bis zu<br />

250 mm dicke Blechpakete aus den<br />

höherfesten Stahlgüten S460ML und.<br />

S460QL benötigt. Da LP-Bleche jedoch<br />

nur im normalisierten Lieferzustand<br />

(beispielsweise S460NL) geliefert werden<br />

können, wurde auf in Form gefräste<br />

Bleche zurückgegriffen.<br />

„Wir wussten natürlich, dass diese<br />

Bleche eine mögliche Lösung sind, um<br />

variable Dicken herzustellen und auch<br />

kostenmäßige Vorteile auszuschöpfen“,<br />

erinnert sich Frank Schächner,<br />

Administrative Director bei sbp. „Die<br />

Ausschreibung musste aber wie<br />

immer produktneutral erfolgen.“<br />

Dennoch wählte auch das mit dem<br />

Bau der Brücke von der Deutschen<br />

Bahn beauftragte Bauunternehmen<br />

Max Bögl diese besonderen Blechprofile<br />

von Dillinger, deren Dicke sich<br />

beim Walzen in Längsrichtung variabel<br />

einstellen lässt. Von Dillinger und<br />

kontinuierlich weiterentwickelt, gibt<br />

es heute in ganz Europa Referenzen<br />

für ihren erfolgreichen Einsatz im<br />

Brücken- und Hochbau. Auch für die<br />

Konstruktion extrem langer Rotorblätter<br />

für Windturbinen bewähren sich<br />

ihre Möglichkeiten der spezifischen<br />

Profilgebung.<br />

Grundsätzlich von Dillinger als<br />

Einfach-, Doppel- oder Mehrfachkeil<br />

lieferbar erübrigen LP-Bleche die<br />

sonst unvermeidliche kosten- und zeitintensive<br />

mechanische Bearbeitung<br />

oder das Anschweißen von Lamellenpaketen.<br />

Durch Einsparung von<br />

Schweißnähten reduzieren sie zudem<br />

neben Fertigungs- und Prüfzeit auch<br />

anfallende Schweißkosten. So tragen<br />

sie unterm Strich – trotz ihrer aufwendigen<br />

Produktion und damit verbundenen<br />

höheren Gestehungskosten –<br />

Bild: schlaich bergermann partner/Philipp Wenger<br />

Bild: Dillinger<br />

zu einer Kosteneinsparung von bis zu<br />

10 % bei.<br />

Innovativer Stahl statt Beton<br />

Bei dem Bau der neuen Neckarbrücke<br />

sprach noch ein weiterer Aspekt für<br />

den Einsatz von Grobblechen. Der<br />

Standort der Brücke liegt im Stuttgarter<br />

Heilquellenschutzgebiet: Bad<br />

Cannstatt ist nach Budapest der<br />

bedeutendste Mineralwasser-Standort<br />

in Europa – mit 44 Mio. l Schüttung<br />

pro Tag. Der Brückenneubau befindet<br />

sich in der Kernzone der unter sehr<br />

hohem Druck stehenden Gesteinsschichten.<br />

Die hier vorherrschenden<br />

natürlichen Druckverhältnisse durften<br />

durch den Bau nicht verändert<br />

werden, um eine Verletzung der Dichtschicht<br />

und damit Mineralwasser-Aufbrüche<br />

zu verhindern. Deshalb wurde<br />

das Längstragwerk auch – anders als<br />

ursprünglich geplant – anstelle von<br />

Beton mit Stahl realisiert. Hierdurch<br />

konnte das Eigengewicht der Brücke<br />

um gut 20 % reduziert werden, sodass<br />

deutlich weniger Lasten in den Baugrund<br />

abzuleiten waren.<br />

Dillinger lieferte insgesamt 1.600 t<br />

Stahl an Max Bögl – vor allem Sonderstähle<br />

in großen Blechdicken und -formaten.<br />

169 t entfielen dabei auf<br />

LP-Bleche für die Zügel aus Baustählen<br />

der Güten S355J2+N, S355N und<br />

S355NL. Für die Längs- und Querträger,<br />

Mastkopfbleche und nicht dickenvariablen<br />

Teile der Segel kam vor<br />

allem thermomechanisch (TM)<br />

gewalzter Stahl zum Einsatz, darunter<br />

auch über 30 t schwere, extrem großformatige<br />

Bleche der Güte S460ML.<br />

Eine große Herausforderung für Konstruktion<br />

und Fertigung war die Befestigung<br />

der stehenden, bis zu 250 mm<br />

dicken Mastkopfbleche aus S460QL<br />

auf den Mastkopfplatten. Durch den<br />

Kraftfluss zwischen Segeln und Masten<br />

sind die Mastköpfe, an die beidseitig<br />

die Zügel anschließen, besonders<br />

neuralgische Punkte. Die<br />

geplante Blechdicke und der eingesetzte<br />

hochfeste Feinkornbaustahl<br />

erforderten neben einer Zustimmung<br />

im Einzelfall auch eine Sondergenehmigung<br />

der Deutschen Bahn. Die<br />

Experten von sbp haben deshalb die<br />

geforderte Ermüdungsfestigkeit der<br />

Nähte unter anderem anhand umfangreicher<br />

Struktur- und Kerbspannungsuntersuchungen<br />

nachgewiesen. 2<br />

Die 15 m langen Zügel<br />

mit Mastköpfen warten<br />

auf der Baustelle auf<br />

ihre Montage. Im Hintergrund<br />

sind die Maste zu<br />

sehen.<br />

Vergleich einer Konstruktion<br />

aus konventionellen<br />

Blechen und<br />

Längsprofilblechen<br />

von Dillinger<br />

[Kontakt]<br />

AG der Dillinger<br />

Hüttenwerke<br />

Werkstraße 1<br />

66763 Dillingen/Saar<br />

+49 6831 47 0<br />

www.dillinger.de<br />

sbp gmbh<br />

Schwabstraße 43<br />

70197 Stuttgart<br />

+ 49 711 64871-0<br />

www.sbp.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|22<br />

23


Stahlverarbeitung<br />

Nachrichten<br />

SMS group<br />

Neuer Hochofen für Jindal United Steel<br />

Der indische Edelstahlhersteller Jindal<br />

United Steel Limited hat die SMS group<br />

mit dem Bau eines neuen Hochofens am<br />

Standort Kalinganagar beauftragt. Die Produktionsleistung<br />

des Hochofens werde bei<br />

2 Mio. t Roheisen pro Jahr liegen, so die<br />

sms Group. Er soll sowohl die bereits bestehenden<br />

nachgeschalteten Stahlwerke als<br />

auch in Zukunft neu zu errichtende Anlagen<br />

versorgen.<br />

Der Vertrag über die als Hochofen Nr.<br />

1 bezeichnete Anlage wurde bereits im<br />

November 2021 zwischen Paul Wurth,<br />

einem Unternehmen der SMS group, und<br />

Jindal United Steel Limited unterzeichnet.<br />

Der vereinbarte Lieferumfang umfasst<br />

Hochofen, Winderhitzer, Trockengasreinigungsanlage,<br />

Kohlestaubeinblasung und<br />

Schlackengranulierung auf Engineering &<br />

Procurement-Basis. „Jindal United Steel<br />

Limited ist Indiens führender Edelstahlhersteller“,<br />

so Anil Anand, Chief Operating<br />

Officer der SMS group, Gurugram. „Dies ist<br />

Kaltenbach.Solutions bei Peters Stahlbau<br />

Performance boostern<br />

Bei der Peters Stahlbau GmbH läuft<br />

derzeit ein Digitalisierungs-Projekt mit der<br />

Kaltenbach.Solutions GmbH. Mit mehr als<br />

90 Jahren Erfahrung im Stahlbau errichtet<br />

die familiengeführte Peters Stahlbau GmbH<br />

aus Itterbeck, Niedersachen, europaweit<br />

Stahl-Konstruktionen sowie Dach- und Wandelemente.<br />

Die unmittelbare Nähe von Konstruktion<br />

und Produktion garantiert passende<br />

Bauteile für ganz unterschiedliche<br />

Kundenanforderungen.<br />

Um den Kunden aus dem Stahlbau individuell<br />

passende Angebote machen zu können,<br />

produziert und bearbeitet das Bauunternehmen<br />

auch Stahlelemente im eigenen<br />

Haus. Durch den Einsatz des Messgeräts<br />

„BoosterBOX“ von Kaltenbach.Solutions an<br />

den Maschinen und Anlagen in der Stahlbaufertigung<br />

strebt das Unternehmen eine<br />

nachhaltige Steigerung der Performance an.<br />

Die universell nutzbaren, digital unterstützten<br />

Messgeräte zeigen auf Basis der<br />

festgehaltenen Maschinendaten relevante<br />

Parameter wie Tätigkeitsprofile, Rüstzeiten,<br />

Störungen und Stillstände oder den Bear-<br />

der erste Großauftrag, an dem wir gemeinsam<br />

mit JUSL arbeiten. Es ist der Beginn<br />

eines bedeutenden neuen Kapitels in unserer<br />

gemeinsamen Geschichte.“<br />

Der neue Hochofen wird der erste im neuen<br />

Edelstahlkomplex von JUSL sein, der derzeit<br />

auf Grundlage der Elektrolichtbogenofentechnologie<br />

betrieben wird – und das<br />

Herzstück der Erweiterung des JUSL-Werks<br />

in Kalinganagar. Darüber hinaus gehören<br />

eine Reihe von Nebenanlagen zum Lieferumfang,<br />

wie modernste und hocheffiziente<br />

Winderhitzer mit interner Verbrennung, eine<br />

Trockengasreinigungsanlage (Axialzyklon<br />

und Schlauchfilter) – die erste Installation<br />

dieser Art von SMS group für einen Hochofen<br />

in Indien – sowie eine Schlackengranulieranlage<br />

mit Kaltwassertechnologie. Die<br />

Inbetriebnahme der neuen Anlage wird für<br />

Ende 2023 erwartet.<br />

www.sms-group.com<br />

Pascal Peters (Geschäftsführer der Peters Stahlbau<br />

GmbH, li.) und Valentin Kaltenbach (CEO der<br />

Kaltenbach.Solutions)<br />

beitungsstatus in Echtzeit an. Anhand übersichtlicher<br />

Grafiken lassen sich im nächsten<br />

Schritt optimale Entscheidungen für eine<br />

nachhaltige Performance-Steigerung in der<br />

Fertigung ableiten.<br />

www.kaltenbach-solutions.com<br />

Bild: Kaltenbach Solutions<br />

Gesellschaft für Wolfram Industrie<br />

und Bayerische Metallwerke<br />

205 Jahre kumuliertes<br />

Know-how<br />

Bereits im vergangenen Jahr feierten<br />

die Gesellschaft für Wolfram Industrie<br />

und die Bayerischen Metallwerke ihr 110-<br />

und 95-jähriges Bestehen. Ebenfalls im<br />

Jubiläumsjahr modernisierten die Unternehmen<br />

ihre Kapazitäten in Form von<br />

Erweiterungs- sowie Neubauten an beiden<br />

bayerischen Standorten. Mit den<br />

Investitionen will die mittelständische<br />

Unternehmensfamilie das in insgesamt<br />

205 Jahren kumulierte Know-how weiter<br />

ausbauen. Kürzere Produktionswege und<br />

eine modernste Fertigungsumgebung sollen<br />

es der Unternehmensgruppe auch<br />

weiterhin ermöglichen, innovative Lösungen<br />

„Made in Germany“ für ihre Kunden<br />

zu entwickeln.<br />

Die beiden bisher größten Projekte der<br />

Unternehmensgeschichte – die Erweiterung<br />

der Produktionskapazitäten am Sitz<br />

der Bayerischen Metallwerke in Dachau<br />

um 50 % sowie eine neue Firmenzentrale<br />

in Traunstein, dem traditionellen Standort<br />

der Gesellschaft für Wolfram Industrie<br />

– umfassen Investionen von etwa 20<br />

Mio. €. Während der Erweiterungsbau<br />

in Dachau bereits fertig gestellt wurde,<br />

soll die insgesamt rund 7.000 m 2 große<br />

Firmenzentrale, mit insgesamt 6.500 m 2<br />

Fertigungsfläche voraussichtlich Anfang<br />

2023 in Betrieb genommen werden. „Die<br />

Investitionen von etwa 20 Mio. € schaffen<br />

uns den Platz und die logistischen Möglichkeiten,<br />

um den Materialfluss zu optimieren<br />

und neue Fertigungstechnologien<br />

voranzutreiben“, berichtet Sebastian von<br />

Cetto, Gesellschafter der Gesellschaft für<br />

Wolfram Industrie mbH und Produktionsleiter<br />

am Standort Dachau.<br />

Besonderes Wachstumspotential sieht<br />

die Unternehmensfamilie neben dem<br />

hochqualitativen Sektor des WIG-Schweißens<br />

auch in der Halbleiterindustrie,<br />

in der zunehmend Materialien mit sehr<br />

hohen Schmelzpunkten wie Wolfram und<br />

Molybdän zum Einsatz kommen.<br />

www.wolfram-industrie.de<br />

24 <strong>Stahlreport</strong> 6|22


König Metall Group beteiligt sich an Startup NES<br />

Energiespeicher-Entwicklung<br />

Die König Metall Group beteiligt sich am niederländischen<br />

Startup Newton Energy Solutions B.V. (NES). Ziel der Partnerschaft<br />

ist die Entwicklung eines Energiespeichers, mit dem die<br />

CO 2 -neutrale Strom- und Wärmenutzung vor allem im Gebäudebau<br />

und somit der nachhaltige Schutz des Klimas gelingen sollen.<br />

In Zusammenarbeit mit dem öffentlichen niederländischen Institut<br />

für angewandte naturwissenschaftliche Forschung TNO ist im Rahmen<br />

des EU-weiten Forschungsprojektes SCORES (Self-Consumption<br />

Of Renewable Energy by hybrid Storage systems) bereits<br />

die ein Energiespeicher für Elektrizität und Wärme als Grundlage<br />

entstanden. Im Startup Newton Energy Solutions B.V. (NES) soll er<br />

nun weiterentwickelt und bis spätestens 2024 als „NEStore“ auf<br />

dem Markt erhältlich sein. „Klimaneutralität hat gesellschaftliche,<br />

wirtschaftliche und ökologische Relevanz – in jedem Lebensbereich.<br />

Wir verstehen den ‚NEStore‘ als eine Teilantwort auf die<br />

Herausforderungen einer CO 2 -neutralen Energieversorgung, vor<br />

allem im Umfeld von Gebäuden. Hierbei spielt die dezentrale Energieerzeugung<br />

und -nutzung ebenso eine Rolle wie die Stabilität<br />

von Stromnetzen und die größtmögliche Verwertung eigenerzeugter<br />

Energie“, erläutert Stefan Wolff, Leiter New Business bei König<br />

Metall, die Beteiligung an NES.<br />

FÜR EINE<br />

WELT OHNE<br />

WARTEN.<br />

www.koenigmetall.com<br />

Wissensmanagement-Software und ERP-System<br />

Meusburger vereint Software & Consulting<br />

Der Normalienhersteller Meusburger vereint die Wissensmanagement-Software<br />

Wivio und das ERP-System mERPio in seinem<br />

Bereich Software & Consulting. Von der Kalkulation über die<br />

Kapazitätsplanung und Produktionsrückmeldungen bis hin zur<br />

übersichtlichen Nachkalkulation bietet Meusburger mit mERPio<br />

alles in einem System an. Das österreichische Unternehmen passt<br />

die ERP-Lösung dabei an die Bedürfnisse der Kunden an und liefert<br />

ihnen maßgeschneiderte Modelle.<br />

Damit sollen die Unternehmen unterstützt werden, ihre Fertigungsabläufe<br />

effizient zu steuern und Ordnung in den Arbeitsalltag<br />

zu bringen. Während der kurzen Einführungsphase und darüber<br />

hinaus steht Meusburger seinen Kunden beratend zur Seite.<br />

Passend dazu ist die dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage<br />

des Buches „Erfolg mit Wissensmanagement“ von Guntram Meusburger<br />

erschienen. Mit der Lösung von Meusburger und der dazu<br />

passenden Software Wivio kann das vorhandene Wissen zentral<br />

erfasst, gesichert, verteilt und weiterentwickelt werden, so das<br />

Unternehmen. In seinem neuen Buch „Erfolg mit Wissensmanagement“<br />

gibt der Meusburger Geschäftsführer Guntram Meusburger<br />

Einblicke, wie solch eine lebendige Wissensdatenbank aufgebaut<br />

werden kann. „Auch Wissensmanagement-Neulinge können beruhigt<br />

zu dem Buch greifen“, erklärt er.<br />

Wir freuen uns auf gute Gespräche!<br />

20. – 24. Juni 2022, Düsseldorf<br />

Halle 1, A59<br />

Stahl verbindet – deshalb beliefern<br />

wir ausschließlich den Handel.<br />

Worauf Sie sich verlassen können.<br />

VOSS-EDELSTAHL.COM<br />

Das Buch „Erfolg mit Wissensmanagement“ kann kostenlos<br />

heruntergeladen werden unter:<br />

www.meusburger.com/erfolg-mit-wissensmanagement<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|22<br />

25<br />

Einfaches Bestellen – schnelles Liefern.<br />

voss-edelstahl.com/online


Stahlverarbeitung<br />

Bericht<br />

Arnold Umformtecnik: Komponenten für die Elektromobilität<br />

Fernab von etablierten Denkmustern<br />

Als direkter und indirekter Zulieferer von Komponenten für die Elektromobilität setzt Arnold Umformtechnik auf<br />

nachhaltige Produktionsansätze mit Blick auf möglichst umfassende CO 2 -Reduktionen. Ralf Lagerbauer, Geschäftsführer<br />

für Vertrieb und Marketing schildert, wie das in der täglichen Praxis umgesetzt wird.<br />

Das Interview führte<br />

Dipl.-Ing. Annedore<br />

Bose-Munde,<br />

Fachredakteurin für<br />

Wirtschaft und Technik,<br />

99094 Erfurt, Tel. +49<br />

361 78944695, info@<br />

bose-munde.de, www.<br />

bose-munde.de.<br />

<strong>Stahlreport</strong>: Herr Lagerbauer, was<br />

bedeutet es für Arnold, Komponenten<br />

für den Bereich Elektromobilität<br />

zu fertigen?<br />

Ralf Lagerbauer: Grundsätzlich<br />

stellen wir Verbindungselemente<br />

für verschiedenste Einsatzbereiche<br />

her – sowohl für die Automobilindustrie<br />

insgesamt als auch für andere<br />

Branchen. Das Themenfeld E-Mobility<br />

gilt jedoch quasi als Symbol<br />

für den Wandel in der Mobilitätsindustrie.<br />

Vor diesem Hintergrund ist<br />

es sehr motivierend, dass wir mit<br />

unseren innovativen Verbindungslösungen<br />

und -systemen diesen<br />

Transformationsprozess begleiten<br />

dürfen.<br />

Was ist anders in diesem Themenbereich?<br />

Durch die Fokussierung auf E-Mobilität<br />

ist die Diskussion mit dem<br />

Kunden in diesem Bereich viel<br />

intensiver. Es gilt, für eine klare<br />

Problemstellung eine geeignete<br />

Lösung zu finden, auch unabhängig<br />

von etablierten Denkmustern.<br />

Bei Arnold Umformtechnik<br />

haben wir fünf strategische Stoß-<br />

richtungen für alle Funktionsbereiche:<br />

E-Mobilität, Leichtbau, Digitalisierung,<br />

Internationalisierung und<br />

Nachhaltigkeit. Und genau auf diese<br />

Themen setzen auch die Player im<br />

Bereich Elektromobilität häufig. Das<br />

bedeutet, dass wir einen wichtigen<br />

Beitrag zur Entwicklung und Realisierung<br />

des Gesamtsystems leisten<br />

können und oft nicht nur mit Blick<br />

auf den Antrieb agieren.<br />

Uns ist es wichtig, die Lösungen<br />

gemeinsam voranzutreiben. Das ist<br />

spannend und schafft für beide<br />

Unternehmen durchaus eine Lernkurve.<br />

Was kennzeichnet die Kunden im<br />

Bereich E-Mobilität?<br />

Unternehmen, die in diesem Sektor<br />

tätig sind, müssen sich komplett<br />

neu orientieren und neue Herausforderungen<br />

bewältigen. In der Verbindungstechnik<br />

ist beispielsweise<br />

Dichtigkeit sehr wichtig. Es darf<br />

keinesfalls ein Leck im Battery Pack<br />

sein; zudem müssen Wartungszugänge<br />

konzipiert werden. Wichtig<br />

ist auch das Denken in Strom, also<br />

das Thema Leitfähigkeit in der Verbindungstechnik.<br />

So werden Verbindungslösungen<br />

mitunter zusätzlich<br />

zur Stromübertragung genutzt,<br />

„Der<br />

Einstieg von<br />

neuen E-Mobility-OEMs<br />

in den Automobilmarkt hat<br />

die Automobiler nicht nur aus<br />

ihrer Ruhe herausgeholt sondern<br />

auch sehr viel auf dem Markt<br />

bewegt und beschleunigt“<br />

Ralf Lagerbauer, Geschäftsführer für<br />

Vertrieb und Marketing bei Arnold<br />

Umformtechnik.<br />

26 <strong>Stahlreport</strong> 6|22


INFO Über Arnold Umformtechnik<br />

Die Arnold Umformtechnik GmbH & Co. KG ist eine<br />

Unternehmensgruppe mit Sitz in Forchtenberg<br />

(Baden-Württemberg), die Verbindungselemente und<br />

Kaltfließpressteile herstellt und als internationaler<br />

Entwicklungspartner mit den OEMs und<br />

Zulieferern der Automobil- und Elektroindustrie<br />

zusammenarbeitet. Arnold gehört seit 1994 zur<br />

Würth-Gruppe.<br />

INFO Zur Person<br />

Bilder: Arnold Umformtechnik<br />

Arnold Umformtechnik ermöglicht für Verbindungselemente<br />

in CO 2 -optimiertes Engineering.<br />

Ralf Lagerbauer verantwortet als Geschäftsführer für<br />

Vertrieb und Marketing bei Arnold Umformtechnik<br />

die Standorte Deutschland, USA und China. Seine<br />

berufliche Laufbahn begann er bei der Würth<br />

Industrie Service GmbH sowie später bei der<br />

Würth Group, wo er unter anderem verschiedene<br />

internationale Geschäftsführerpositionen innehatte.<br />

Zudem ist Lagerbauer Mitglied des Verwaltungsrates<br />

bei der Denios AG.<br />

um zwei Anforderungen gleichzeitig<br />

abzudecken. Es werden also<br />

andere Materialien, Verarbeitungsverfahren<br />

und Oberflächen als bisher<br />

genutzt. Für die Player, die in<br />

diesem Bereich agieren, ist ein Austausch<br />

wichtig, denn alle wollen<br />

wissen, wohin die Reise beim<br />

Antriebsstrang mit Blick auf Verbindungslösungen<br />

geht. Das gilt für<br />

Startups genauso wie für etablierte<br />

OEMs. Und so wird sehr häufig eine<br />

Entwicklungspartnerschaft angestrebt.<br />

Wie kann ein Hersteller von Verbindungslösungen<br />

für Nachhaltigkeit<br />

und CO 2 -Reduktion sorgen?<br />

Über eine komplette Wertschöpfungskette<br />

hinweg betrachtet entsteht<br />

für jedes Produkt ein individueller<br />

Footprint. Und so kann jede<br />

kleine Schraube und jedes Kaltumformteil<br />

ein Klimaschützer sein,<br />

auch wenn das auf den ersten Blick<br />

unwahrscheinlich zu sein scheint.<br />

Mit der Initiative ACO 2 -Save bietet<br />

Arnold Umformtechnik für die Kunden<br />

vielfältige Möglichkeiten für<br />

CO 2 -Einsparungen. So startet die<br />

Konstruktion mit einer FEM-Simulation,<br />

die mit einem CO 2 -Kalkulator<br />

verknüpft werden kann. Dieser<br />

berechnet im Vorfeld den Footprint,<br />

der durch die Herstellung des Bauteils<br />

entstehen wird. Unterschiedliche<br />

Lösungen können dann miteinander<br />

verglichen werden.<br />

Und wie sieht das mit Blick auf die<br />

CO 2 -Reduktionen konkret aus?<br />

Ansätze können ein Wechsel der<br />

Produktionstechnologie oder eine<br />

Direktverschraubung anstatt<br />

Schrauben mit Muttern sein. Für<br />

eine spanabhebend hergestellte<br />

Sonderschraube wurde bisher beispielsweise<br />

ein Drehteilrohling verwendet,<br />

der ein Ausgangsvolumen<br />

von 25.630 mm³ und ein Gewicht<br />

von 69,2 g pro Stück hatte. Durch<br />

eine ACO 2 -Save-Analyse wurde das<br />

Teil auf ein Umformteil umgestellt.<br />

Der Umformrohling hat gerade<br />

noch ein Volumen von 9.135 mm³<br />

und 24.82 g pro Stück.<br />

Nachhaltigkeit ist für Arnold schon<br />

lange ein Thema. Warum?<br />

Mit nunmehr 123 Jahren Unternehmensgeschichte<br />

ist Arnold Umformtechnik<br />

durchaus ein Traditionsunternehmen.<br />

Das bedeutet auch eine<br />

Verpflichtung für die Zukunft. Seit<br />

2016 agiert Arnold daher unter dem<br />

Unternehmens-Claim „Blue Fastening<br />

System“ und demonstriert<br />

auch dadurch die Bedeutung von<br />

Nachhaltigkeit für alle Unternehmensaktivitäten.<br />

„Fest steht jedenfalls:<br />

Die zunehmende Fokussierung<br />

auf Elektromobilität<br />

wird sehr viel auf dem<br />

Markt bewegen.“<br />

Produktionsprozesse können nicht<br />

losgelöst vom Klimaschutz betrachtet<br />

werden. Uns ist mit Blick auf<br />

Nachhaltigkeit deshalb ein Denken<br />

in neuen Lösungsansätzen sehr<br />

wichtig. Schließlich zählt die Stahlbranche<br />

zu den großen CO 2 -Emittenten.<br />

Da ist von Beginn an ein<br />

CO 2 -optimiertes Engineering nötig.<br />

Es ist also gut, wenn wir frühzeitig<br />

gemeinsam mit dem Kunden in<br />

einem Boot sitzen und in die gleiche<br />

Richtung steuern.<br />

Welche Rolle spielt die E-Mobilität in<br />

diesem Kontext für Arnold?<br />

Seit 2006 beschäftigen wir uns konsequent<br />

mit dieser Thematik und<br />

haben komplexe Kompetenzen aufgebaut.<br />

Heute sind wir einfach stolz,<br />

dass wir in diesem Zukunftssegment<br />

agieren und sehr viele Kunden<br />

auf unser Knowhow vertrauen. 2<br />

[Kontakt]<br />

Arnold Umformtechnik<br />

GmbH & Co. KG<br />

Carl-Arnold-Str. 25<br />

74670 Forchtenberg-<br />

Ernsbach<br />

Tel. +49 7947 821-0<br />

www.arnold-fastening.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|22<br />

27


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Die bereits zweite MSR 20 Richtschneide- und Biegemaschine führt bei der Marktgröße Hierros Sancho<br />

zu einer noch höheren Automation und einer dadurch größeren Produktionsleistung.<br />

Bilder: Progress<br />

Hierros Sancho: Spaniens Marktgröße rüstet weiter auf – wieder mit Progress<br />

Automation zahlt sich aus<br />

Spaniens führendes Unternehmen im Bereich Betonfertigteile, hat sich wiederholt für Fortschritt entschieden –<br />

und somit, dazu mehr auf Automation zu setzen. Mit Erfolg, wie die jährliche Wachstumsrate von mehr als 25 %<br />

zeigt. 2021 investierte Hierros Sancho, unter dem das Unternehmen Hijos de Lorenzo Sancho SA vor allem bekannt<br />

ist, in eine zusätzliche Maschine aus der Progress-Schmiede für eine der Biegereien des Unternehmens.<br />

[Kontakt]<br />

Hijos de Lorenzo Sancho<br />

S.A.<br />

Barrio San Juan, 14, Igorre<br />

Alda. Urquijo 63, Bilbao<br />

Spanien<br />

info@hierrossancho.com<br />

www.hierrossancho.com<br />

progress Maschinen &<br />

Automation AG<br />

Julius-Durst-Straße 100<br />

39042 Brixen/Italien<br />

Tel. + 39 472 979100<br />

info@progress-m.com<br />

www.progress-m.com<br />

Hierros Sancho hat bereits<br />

zwei MSR (eine MSR16 und eine<br />

MSR20), einen Radial Master sowie<br />

eine ESR-Richt- und Schneidemaschine<br />

von Progress Maschinen &<br />

Automation im Einsatz. Nun hat sich<br />

das Unternehmen dazu entschlossen,<br />

mit einer weiteren MSR<br />

20-Richtschneide- und Biegemaschine,<br />

die Drähte von bis zu 20 mm<br />

bearbeitet, aufzurüsten.<br />

„Wir sehen ein progressives Wachstum<br />

unserer Industrie in ganz Europa<br />

mit der Verwaltung von europäischen<br />

Fonds voraus, die uns in den<br />

nächsten fünf Jahren zu einem Aufschwung<br />

in unserem Sektor führen<br />

werden“, erklärt Raúl Benegas,<br />

Assistant Manager und Präsident<br />

von ANIFER (Nationaler Verband<br />

der Betonstahlhersteller) – und fügt<br />

an, dass der Sektor jedoch ein erns-<br />

Durch die automatisierte Maschine mit integrierter Biegeeinheit<br />

kann ein hohes und gleichbleibendes Qualitätsniveau garantiert und<br />

der Personal- und Zeitaufwand weiter verringert werden.<br />

tes Problem in Bezug auf die Eingliederung<br />

junger Arbeitnehmer<br />

hat, die die Branche verlassen.<br />

Umso wichtiger sei Automation.<br />

Bereits die zweite MSR 20<br />

Die MSR-Serie arbeitet vom Coil und<br />

optimiert somit den Produktionsprozess.<br />

Aufgrund des schnellen Durchmesserwechsels<br />

und einer Bearbeitung<br />

von Durchmessern von bis zu<br />

20 mm garantiere die Anlage eine<br />

hohe Produktivität und Flexibilität.<br />

Zu der weiteren Investitionsentscheidung<br />

gefragt, erklärt Benegas: „Die<br />

MSR 20 ist die Anlage, die derzeit im<br />

Vergleich zu ähnlichen Modellen und<br />

im Vergleich mit den Klassikern der<br />

Branche den größten Mehrwert bietet.<br />

Sie ist in Europa das Modell, bei<br />

dem sich auf dem Markt neuer<br />

Maschinen und Anlagen am meisten<br />

bewegt – weil sie etwas anderes bietet<br />

als das, was es bereits im ersten<br />

Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts gab“<br />

– und führt weiter aus: „Die MSR-Maschinen<br />

sind am zuverlässigsten, mit<br />

den geringsten Ausfallzeiten und den<br />

niedrigsten langfristigen Wartungskosten.“<br />

2<br />

28 <strong>Stahlreport</strong> 6|22


Trumpf: neue Laserschneidmaschine TruLaser 3080 fiber für 8 m lange Bauteile<br />

XXL-Bleche sparsam schneiden<br />

Das Hochtechnologieunternehmen<br />

Trumpf hat auf seiner Hausmesse Intech<br />

von 17. bis 20. Mai 2022 virtuell eine neue<br />

Laserschneidmaschine gezeigt, die sich<br />

besonders für Bleche in Übergröße eignet.<br />

Die TruLaser 3080 fiber schneide Bauteile<br />

mühelos aus bis zu 8 m langen Blechtafeln<br />

heraus.<br />

Die Maschine eignet sich besonders für<br />

schwere und große Bauteile bis zu 7.850 kg,<br />

etwa Fassaden oder Auflieger für Lkw<br />

oder Kräne. Aber auch kleine und mittlere<br />

Werkstücke bearbeitet die TruLaser 3080<br />

fiber problemlos, so das Unternehmen.<br />

Anwender könnten die Maschine daher einfach<br />

auslasten und ihre Fertigungskapazität<br />

deutlich steigern. „Am Markt für Blechbearbeitung<br />

gibt es nur wenige Unternehmen,<br />

die Bauteile in Übergröße präzise schneiden<br />

können. Als Lösungsanbieter verschaffen<br />

wir unseren Kunden mit dieser Maschine<br />

Wettbewerbsvorteile und die Möglichkeit,<br />

noch mehr Aufträge in weniger Zeit abzuarbeiten“,<br />

sagte Trumpf Produktmanager<br />

Patrick Schüle. Die Anlage eignet sich für<br />

verschiedene Materialien von Aluminium bis<br />

Baustahl und Blechdicken bis 50 mm.<br />

www.trumpf.com<br />

Das Prinzip: Bei der<br />

Messung wird ein Laserstrahl<br />

aus sicherem<br />

Abstand auf das Material<br />

fokussiert und das<br />

vom dabei entstehenden<br />

Plasma ausgesandte<br />

Licht analysiert.<br />

Spatenstich für neues<br />

Jungheinrich Werk<br />

Neuer Standort für<br />

Schubmaststapler-Fertigung<br />

Jungheinrich hat die Bauarbeiten<br />

seines neuen Werkes im tschechischen<br />

Chomutov gestartet. Mit einem Spatenstich<br />

hat Sabine Neuß, Technikvorständin<br />

der Jungheinrich AG, gemeinsam mit Vertretern<br />

der zuständigen Bauentwicklung,<br />

Lokalpolitik und Wirtschaft am 6. Mai<br />

2022 den Baustart eingeläutet. Auf rund<br />

37.000 m 2 entsteht ein energieeffizienter<br />

und CO 2 -optimierter Neubau für die<br />

Schubmaststaplerfertigung. Das Projektbudget<br />

beträgt rund 60 Mio. €.<br />

Ab 2023 wird Jungheinrich in Chomutov<br />

die aktuelle Generation seiner Schubmaststapler,<br />

den ETV 216i aus der POW-<br />

ERLiNE, produzieren. Für das Unternehmen<br />

stellt das neue Werk einen zentralen<br />

Baustein dar, um Wachstumsziele im Rahmen<br />

der Strategie 2025+ zu erreichen<br />

und langfristig seine Wettbewerbsfähigkeit<br />

zu erhöhen.<br />

Bild: Secopta<br />

Secopta analytics: Premiere auf der wire & Tube 2022<br />

Inline-Verwechslungsprüfung erstmals für Schwarzstähle<br />

Auf der Doppelmesse wire & Tube<br />

stellt Secopta vom 20. bis 24. Juni in Düsseldorf<br />

sein LIBS-System für die vollautomatische<br />

Inline-Verwechslungsprüfung erstmals<br />

für die Kontrolle von Langprodukten<br />

aus Schwarzstahl vor. Mit einer Detektionsrate<br />

von mehr als 99,9 % schleust es Material,<br />

dessen Zusammensetzung nicht den<br />

Vorgaben entspricht, zuverlässig aus dem<br />

Prozess aus. So vermeidet es die Verwechslung<br />

von Halbzeugen vor deren Weiterverarbeitung.<br />

Die vollautomatische Verwechslungskontrolle<br />

(Positive Material Identification, PMI)<br />

hat sich bei Blankstahl bereits in vielen<br />

Werken bewährt. Jetzt bietet Secopta das<br />

System FiberLIBS black bar zum ersten Mal<br />

auch für Schwarzstahl an. Das laserbasierte<br />

System reduziere den manuellen Aufwand<br />

bei der Materialidentifikation drastisch und<br />

soll die mechanische Probenvorbereitung in<br />

vielen Fälle überflüssig machen.<br />

Weitere Einsatzbereiche von LIBS-Systemen<br />

sind die Analyse der Schmelze im Stahlwerk,<br />

die Kontrolle angelieferten Schrottes<br />

oder die Verwechslungskontrolle von Stahlknüppeln<br />

vor der Wiedererwärmung. Auch<br />

dort vermeidet LIBS, dass Verwechslungen<br />

nicht erkannt werden und Produkte mit den<br />

falschen Materialeigenschaften an den Kunden<br />

geliefert werden.<br />

Secopta auf der Tube & wire 2022:<br />

Halle 6, Stand J11. www.secopta.de<br />

Das Unternehmen legt beim Neubau<br />

einen besonderen Schwerpunkt auf Effizienz<br />

und Nachhaltigkeit. Bei der gesamten<br />

Werksausstattung, vom Arbeitsplatz bis<br />

hin zur komplexen Produktionsanlage,<br />

werde moderne Technik eingesetzt: So<br />

soll beispielsweise ein neues Produktionsleitsystem<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Neben dem Bezug von Ökostrom ist<br />

zudem die Installation einer Wärmepumpe<br />

geplant und eine spezielle Wärmedämmung<br />

im Bürotrakt sorgt für zusätzliche<br />

Energieeinsparung.<br />

Der Wasserverbrauch wird durch den Einsatz<br />

einer Regenwassernutzungsanlage<br />

reduziert. Geplant ist außerdem eine 1,5<br />

ha große Grünfläche mit einheimischen<br />

Bäumen und Sträuchern, um die lokale<br />

Artenvielfalt zu fördern. Für das Gebäude<br />

wird eine Zertifizierung mit dem Nachhaltigkeitsstandard<br />

Building Research Establishment<br />

Environmental Assessment<br />

Methodology der Stufe „Excellent“ angestrebt.<br />

Die Fertigstellung ist im Frühjahr<br />

2023 geplant, Mitte 2023 will Jungheinrich<br />

mit der Produktion starten.<br />

www.jungheinrich.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|22<br />

29


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Inclusion Detection System (IDS) der IMS Messsysteme GmbH für die Früherkennung<br />

von inneren Einschlüssen und Schalendefekten in kaltgewalzten Bandstählen<br />

Bilder: IMS Messsysteme<br />

IMS Messsysteme: Früherkennung von inneren Einschlüssen und Schalendefekten<br />

Marktreifes Messsystem<br />

für kaltgewalzte Bandstähle<br />

IMS Messsysteme hat ein Detektionssystem entwickelt, das innenliegende Einschlüsse und Schalendefekte in<br />

kaltgewalzten Bandstählen kontinuierlich, im laufenden Produktionsprozess, berührungslos und zerstörungsfrei<br />

detektiert. Das Streufluss-Detektionssystem Inclusion Detection System (IDS) bietet die Funktionalität einer<br />

vollständigen Streuflussprüfung im laufenden Produktionsbetrieb.<br />

Das marktreife IDS aus dem<br />

Hause IMS setzt auf hochwertige<br />

Messelektronik sowie fortschrittliche<br />

Bildverarbeitung und liefert<br />

hochauflösende Messdaten für innere<br />

Fehler und äußere Materialbeschädigungen.<br />

Das Messsystem<br />

steht Kaltwalzwerken von Bandstahl<br />

für die umfassende Bewertung des<br />

Reinheitsgrades zur Verfügung. Die<br />

maximale Banddicke bei voller Empfindlichkeit<br />

beträgt 1 mm. Das Inspektionssystem<br />

ist für beliebige<br />

Bandbreiten skalierbar und individuell<br />

an die Kundenspezifikation<br />

anpassbar.<br />

Schematische Abbildung des magnetischen Feldverlaufs bei einem inneren Einschluss<br />

30 <strong>Stahlreport</strong> 6|22


Durch die eingesetzte Bildverarbeitung<br />

mit Merkmalsberechnung und<br />

Klassifikation werden die Fehler<br />

anhand ihrer Größe und Fehlerart<br />

unterschieden. Die Klassifikation<br />

wird an das jeweilige Material sowie<br />

die Kundenspezifikation angepasst.<br />

Band muss in ganzer Länge<br />

geprüft werden<br />

Die Anforderungen an den Werkstoff<br />

Stahl unterliegen durch die<br />

fortwährende Entwicklung des<br />

Materials sowie dessen Verarbeitungsprozesse<br />

einer permanenten<br />

Steigerung. Dies gilt ebenso für den<br />

Reinheitsgrad des Stahls.<br />

Entsprechend ist für die Erzeugung<br />

qualitativ hochwertiger Endprodukte<br />

eine exakte Führung der Produktionsprozesse<br />

unabdingbar, um<br />

der nachbearbeitenden Industrie einwandfreie<br />

Ausgangsmaterialien mit<br />

homogenen Materialstrukturen zur<br />

Verfügung zu stellen. Um dies sicherzustellen<br />

zu können ist es wichtig,<br />

diverse Kenngrößen über die gesamte<br />

Länge des Bandes zu ermitteln.<br />

Eine punktuell durchgeführte<br />

Materialprüfung an den Enden des<br />

Bandes ist hierbei nicht ausreichend,<br />

um Materialfehler bei den<br />

Endprodukten sowie eventuelle<br />

Beschädigungen an Werkzeugen in<br />

den nachgelagerten Verformungspr<br />

ozessen sicher zu vermeiden.<br />

Produktqualität erhöht,<br />

Ressourcen geschont, Kosten<br />

gesenkt<br />

Durch Einsatz eines IMS Inclusion<br />

Detection Systems wird die Auslieferung<br />

von fehlerhaftem Material<br />

vermieden und die einwandfreie<br />

Produktqualität für den Endkunden<br />

sichergestellt. Darüber hinaus werden<br />

die Messergebnisse für die<br />

Optimierung der Vormaterialstufen<br />

verwendet. Durch Verbesserung der<br />

Qualität und der Ausbringung werden<br />

Ressourcen geschont und Kosten<br />

reduziert. 2<br />

[Kontakt]<br />

IMS Messsysteme GmbH<br />

Dieselstraße 55<br />

42579 Heiligenhaus<br />

+49 2056 975-0<br />

info@ims-gmbh.de<br />

www.ims-gmbh.de, www.ims-experts.com<br />

Gauss Machine Learning: KI-Assistent für metallverarbeitende Unternehmen<br />

App ermittelt optimale Laser-Schnittdaten in Minuten<br />

Die Gauss Machine Learning GmbH,<br />

ein Startup aus Leonberg bei Stuttgart, hat<br />

eine Web-App für metallverabeitende Unternehmen<br />

entwickelt. Die Lösung hilft dabei,<br />

optimale Schnittdaten einer Laserschneidemaschine<br />

innerhalb von Minuten zu ermitteln<br />

– für viele Unternehmen immer noch<br />

eine große Herausforderung in der Fertigung.<br />

Dabei spiele der Hersteller der Laserschneidemaschine<br />

und der Werkstoff, der<br />

geschnitten werden soll, keine Rolle. Die<br />

Lösung von Gauss ML habe dem Unternehmen<br />

zufolge kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen (KMU) aus der Metallverarbeitung<br />

bereits dabei geholfen, rund 60 %<br />

schneller zu schneiden, 40 % weniger Stickstoff<br />

zu verwenden sowie die Qualität um<br />

20 % zu erhöhen (Grat und Rauheit).<br />

Maschinen in einer Produktionslinie verfügen<br />

über mehr als 100.000 Einstellungskombinationen.<br />

Diese wirken sich direkt<br />

auf die Qualität, Quantität und Effizienz<br />

der Produktion aus. Den Anforderungen<br />

entsprechende Prozessstabilität mit kalkulierbaren<br />

Aufwand zu erzielen, werde<br />

dadurch nahezu unmöglich, so das Unternehmen.<br />

Um die besten Schnittdaten beispielsweise<br />

einer Laserschneidemaschine<br />

zu ermitteln, müsse man bis zu sieben<br />

Parameter optimal aufeinander abstimmen.<br />

Der KI-Assistent von Gauss ML unterstützt<br />

dabei, die Maschine so einzustellen, wie es<br />

den Umständen entsprechend am besten<br />

ist. Als weiteren Entwicklungsschritt plant<br />

Gauss ML, die App bald auch auf das Laserschweißen<br />

sowie das Fräsen auszuweiten.<br />

www.gauss-ml.com<br />

Walther Trowal: Größter Multivibrator der 90-jährigen Firmengeschichte<br />

Gleitschleifen XXL<br />

Auf der Surface Technology stellt<br />

Walther Trowal vom 21. bis 23. Juni in Stuttgart<br />

den Multivibrator MV 50 für die vollautomatische<br />

Oberflächenbearbeitung von<br />

großen Werkstücken für Flugzeugtriebwerke,<br />

Turbinenlaufräder oder Gesenkformen<br />

vor. Mit einem Innendurchmesser von<br />

1.650 mm ist er der größte, den das Unternehmen<br />

je gebaut hat.<br />

Die erste Gleitschleif-Anlage der neuen<br />

Generation wird Blisks („Blade Integrated<br />

Disks“) für Flugzeugtriebwerke bearbeiten.<br />

Bei ihnen entscheidet die Qualität der Oberfläche<br />

in hohem Maße über die Effizienz der<br />

Umströmung und somit über Wirkungsgrad,<br />

Treibstoffverbrauch und Geräuschentwicklung.<br />

Mit einem maximalen Durchmesser der<br />

Werkstücke von 1.300 mm eignet sich die<br />

MV 50 ebenfalls für Planetengetriebe für<br />

Windturbinen, für Triebwerksteile, bei denen<br />

die Innenbearbeitung wichtig ist, oder für<br />

Werkzeuge für das Gesenkschmieden, für<br />

die bisher keine Gleitschleif-Maschinen zur<br />

Verfügung standen.<br />

Die neue Anlage ist auf automatischen<br />

Betrieb ausgelegt: Nachdem das Werkstück<br />

im Arbeitsbehälter fixiert ist, ist keinerlei<br />

manuelle Tätigkeit mehr erforderlich. Das<br />

erhöht die Reproduzierbarkeit des Prozesses<br />

erheblich. Außerdem spart die Anlage<br />

Zeit, denn der Gleitschleifprozess wird nur<br />

zwei bis drei Stunden dauern.<br />

Auf der Messe zeigt Walther Trowal die<br />

„kleine Schwester“ der MV 50, eine MV 25<br />

für Werkstücke mit einem Durchmesser von<br />

bis zu 600 mm. Sie arbeitet nach dem gleichen<br />

Verfahren.<br />

www.walther-trowal.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|22<br />

31


BDS<br />

XXXXX Research A XXXXX<br />

Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />

Ukraine-Krieg verunsichert Stahlmärkte<br />

Nach einem durch die Corona-Pandemie samt Lieferengpässen sowie kräftigen Rohstoff- und Materialverteuerungen<br />

geprägten Jahr 2021 rechneten die meisten Marktteilnehmer für 2022 mit etwas berechenbareren Marktverhältnissen.<br />

Weit gefehlt! Seit Ende Februar herrscht in der Ukraine Krieg. Neben unendlichem Leid bei der Bevölkerung hat dies<br />

auch massive Auswirkungen auf die verschiedensten Wirtschaftsbereiche, in großem Maße auch auf die Stahlmärkte.<br />

Hier herrschte im März allergrößte Verunsicherung hinsichtlich zukünftiger Verfügbarkeiten und Preisentwicklungen.<br />

Jörg Feger, Bereichsleiter<br />

Research im<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS), berichtet<br />

zusammenfassend<br />

angesichts der ihm<br />

bis einschließlich<br />

März 2022 vorliegenden<br />

Zahlen.<br />

Fragen zur<br />

Statistik<br />

beantwortet im<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS) Jörg<br />

Feger, Prokurist<br />

und Bereichsleiter<br />

Research:<br />

Feger-BDS@<br />

stahlhandel.com<br />

Foto: privat<br />

Lagerabsatz<br />

Im Jahr 2021 wurden 10,62 Mio. t<br />

Walzstahlfertigerzeugnisse abgesetzt.<br />

Das ist ein Plus von 2,7 % gegenüber<br />

dem Vorjahr. Im Vergleich zu<br />

2019 und den Jahren zuvor fiel der<br />

Lagerabsatz jedoch geringer aus.<br />

Quartoblech, das in den Vorjahren<br />

recht deutliche Mengenverluste verzeichnet<br />

hatte, konnte 2021 zweistellig<br />

zulegen. Betonstahl hingegen<br />

verpasste das zwölfte Plus in Folge<br />

und verfehlte den Lagerabsatz des<br />

überaus starken Vorjahres um knapp<br />

6 %.<br />

Der Start ins Jahr 2022 verlief<br />

noch ohne besondere Vorkommnisse.<br />

Den Kunden der deutschen Stahldistribution<br />

wurden im Januar knapp<br />

858.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

geliefert. Das sind knapp 6 % weniger<br />

als im Januar des Vorjahres. Der Februar<br />

lag mit 899.000 t 1 % unter der<br />

Tonnage des Vergleichsmonats. Der<br />

Ausbruch des Krieges führte zu großen<br />

Unsicherheiten, auf welchem<br />

Wege und zu welchen Kosten zukünftig<br />

die Materialversorgung gewährleistet<br />

werden könne. Dies führte zu<br />

hohen, teilweise auch über den aktuellen<br />

Bedarf hinausgehenden Bestellungen<br />

der Kunden.<br />

Der Lagerabsatz lag im März bei<br />

1,05 Mio. t. Zuwächse gab es im Vergleich<br />

zum starken Vorjahresmonat<br />

bei fast allen Produkten. Lediglich bei<br />

kaltgewalzten und oberflächenveredelten<br />

Blechen fiel der Absatz aufgrund<br />

der Schwäche im Automobilsektor<br />

geringer aus.<br />

Lagerbestand<br />

Nach sehr geringen Lagerbeständen<br />

zum Jahreswechsel 2020/2021 konnten<br />

die Lagermengen in den meisten<br />

Monaten des Jahres 2021 zulegen, so<br />

dass im Spätsommer erstmals wieder<br />

von relativ normalen Bestandsgrößen<br />

gesprochen werden konnte. Im<br />

November und Dezember 2021 kam<br />

es zum saisonal üblichen Bestandsabbau.<br />

Mit 2,07 Mio. t lag der Bestand<br />

im Dezember 2021 um 8,1 % über dem<br />

sehr niedrigen Vorjahresniveau. Zu<br />

Jahresbeginn legten die Bestände bei<br />

allen Produkten zu. Der Zuwachs war<br />

in den meisten Produktgruppen signifikant.<br />

Im März nahmen die Bestände<br />

erstmals wieder etwas ab. Sie lagen<br />

bei 2,23 Mio. t. Dieser Wert ist um<br />

15,8 % höher als im Jahr zuvor.<br />

Lagerreichweite<br />

Aufgrund der sehr niedrigen Lagerbestände<br />

und ordentlichen Absätze<br />

war die Reichweite im gesamten ersten<br />

Halbjahr 2021 sehr niedrig. Ab<br />

dem Spätsommer normalisierte sie<br />

sich und schwankte, mit Ausnahme<br />

des Dezembers, zwischen 2,2 und 2,5<br />

Monaten. Im Jahresdurchschnitt lag<br />

sie bei niedrigen 2,3 Monaten bzw.<br />

69 Tagen. Anfang 2022 legte die<br />

Lagerreichweite aufgrund des<br />

Bestandsaufbaus und des eher unterdurchschnittlichen<br />

Lagerabsatzes<br />

zu. Sie lag im Januar und Februar bei<br />

2,5 Monaten. Dies entspricht 75<br />

Tagen Im März sank sie aufgrund<br />

hoher Lagerabsätze und leichtem<br />

Bestandsabbau auf 2,1 Monate. Das<br />

entspricht 63 Tagen (vgl. Abbildung<br />

1).<br />

Lagerverkaufspreise<br />

Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />

für durchschnittliche<br />

Verkaufspreise im kleinlosigen<br />

Bereich zufolge stiegen die Preise in<br />

den ersten sieben Monaten des Jahres<br />

2021 wie es zuvor selbst im Jahr 2008<br />

nicht erlebt wurde. Dabei fiel der<br />

Anstieg bei Flachprodukten noch viel<br />

deutlicher als bei Langprodukten<br />

aus. Im August kam dieser Preisaufbau<br />

bei den meisten Produkten zum<br />

Stillstand. In den letzten Monaten des<br />

Jahres wurden vor allem bei Flachprodukten<br />

Preisreduzierungen festgestellt.<br />

Langprodukte zeigten sich<br />

vergleichsweise stabiler und konnten<br />

teilweise sogar zulegen. In den ersten<br />

Wochen des Jahres 2022 wurden verstärkt<br />

wieder Preisanstiege wahrgenommen.<br />

Nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs<br />

Ende Februar kannten die<br />

Preise nur eine Richtung: steil nach<br />

oben! (vgl. Abbildungen 2 und 3) 2<br />

32 <strong>Stahlreport</strong> 6|22


Lagerabsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution<br />

n Absatzindex (2007 = 100) n Lagerreichweite in Tagen<br />

Abb.1<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

97<br />

Ø<br />

2018<br />

94<br />

Ø<br />

2019<br />

90 89 94<br />

Ø<br />

2020<br />

Ø<br />

2021<br />

Ø<br />

2022<br />

108<br />

März<br />

2021<br />

92<br />

April<br />

2021<br />

94<br />

87<br />

91 89 89<br />

84 87<br />

91<br />

86<br />

81 81 72 69 72 54 63 69 60 66 75 72 75 72 99 75 75 63<br />

Mai<br />

2021<br />

Juni<br />

2021<br />

Juli<br />

2021<br />

Aug.<br />

2021<br />

Sep.<br />

2021<br />

Okt.<br />

2021<br />

Nov.<br />

2021<br />

64<br />

Dez.<br />

2021<br />

Jan.<br />

2022<br />

Feb.<br />

2022<br />

105<br />

März<br />

2022<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

350<br />

Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />

350<br />

300<br />

300<br />

250<br />

250<br />

200<br />

200<br />

150<br />

150<br />

100<br />

100<br />

|<br />

2010<br />

|<br />

2011<br />

|<br />

2012<br />

|<br />

2013<br />

|<br />

2014<br />

|<br />

2015<br />

|<br />

2016<br />

|<br />

2017<br />

|<br />

2018<br />

|<br />

2019<br />

|<br />

2020<br />

|<br />

2021<br />

|<br />

2022<br />

Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

Quelle: BDS<br />

400<br />

400<br />

350<br />

350<br />

300<br />

300<br />

250<br />

250<br />

200<br />

200<br />

150<br />

150<br />

100<br />

100<br />

50<br />

50 |<br />

2010<br />

Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />

|<br />

2011<br />

|<br />

2012<br />

|<br />

2013<br />

|<br />

2014<br />

|<br />

2015<br />

|<br />

2016<br />

|<br />

2017<br />

|<br />

2018<br />

|<br />

2019<br />

|<br />

2020<br />

|<br />

2021<br />

|<br />

2022<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|22<br />

33


BDS<br />

XXXXX BerichteA XXXXX<br />

Besuch bei der Hagelauer Dewald GmbH<br />

Bilder: BDS<br />

BDS-Seminar Blankstahl: Begrüßung bei der Betriebsbesichtigung<br />

des Spannmittelherstellers Hainbuch.<br />

BDS-Seminar mit zwei Betriebsbesichtigungen<br />

Einblick in die Blankstahl-Praxis<br />

Blankstähle stehen auf der ersten Verarbeitungsstufe für Konstruktionsmaterialien. Diese besondere Position innerhalb<br />

der Wertschöpfungsketten macht sie für die gesamte Stahlwirtschaft interessant: werkstoffbezogen für die Hersteller<br />

sowie mit Blick auf die Verarbeitung auch für den Handel. Einen detaillierten Einblick in diese Erzeugnisgruppe hat<br />

das BDS-Seminar „Blankstahl“ Ende April in Ludwigsburg gegeben – bei dem nicht nur die Theorie, sondern mit zwei<br />

Betriebsbesichtigungen auch die Praxis eine große Rolle spielte.<br />

INFO Über die BDS-Berufsbildung<br />

Zu Beginn des Seminars, das<br />

als eines der ersten BDS-Seminare<br />

seit der Einschränkung durch die<br />

Coronapandemie wieder als zweitägiges<br />

Präsenzseminar durchgeführt<br />

wurde, standen die beiden alternativen<br />

Bearbeitungsmöglichkeiten<br />

von Blankstählen auf dem Programm:<br />

die spanlose und die spanende<br />

Formgebung. Der zweite Themenblock<br />

fokussierte die kompletten<br />

Produkte – von den Oberflächen bis<br />

zur Beeinflussung der inneren<br />

Struktur durch Wärmebehandlung.<br />

Die BDS AG – Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

bietet ein breitgefächtertes ganzjähriges Seminarprogramm<br />

für den Stahlhandel und verwandte Branchen.<br />

Im Weiterbildungsgeschehen dieser Branchen sind die<br />

Seminare des BDS seit vielen Jahren eine feste Größe.<br />

Von Seminaren zu Herstellung und Erzeugnissen bis<br />

hin zu Marketingthemen deckt das Programm der<br />

BDS-Berufsbildung alle für den Stahlhandel relevanten<br />

Themen ab – und entwickelt sich kontinuierlich weiter,<br />

etwa mit Softskill-Seminaren für Auszubildende und<br />

speziell für Frauen in der Branche konzipierte Formate.<br />

In einem dritten Teil der Schulung<br />

ging es schließlich um Standards für<br />

Blankstahl und um dessen besondere<br />

Logistik.<br />

Zwei Einblicke in die Praxis<br />

Auf dem Programm standen neben<br />

dem von Dozent Dr. Manfred Feurer<br />

geleiteten Durchgang durch die<br />

Welt der Blankstähle auch zwei<br />

Betriebsbesichtigungen: bei dem<br />

europaweit agierenden Stahlhandelshaus<br />

mit Schwerpunkt auf<br />

hochwertige Qualitätsstähle Hagelauer<br />

Dewald GmbH sowie beim<br />

Spannmittelhersteller Hainbuch.<br />

Während bei Hagelauer Dewald die<br />

Qualität und Logistik eines Werkstofflieferanten<br />

im Fokus standen,<br />

haben die Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer bei der Hainbuch<br />

GmbH die Produktion und die<br />

Komplexität eines Blankstahl-verarbeitenden<br />

Unternehmens kenngelernt:<br />

vom Wareneingang über<br />

Qualitätskontrolle und Fertigungsvorbereitung<br />

bis hin zur Fertigung<br />

selbst. Gezeigt wurden insbesondere<br />

die spanende Fertigung beim<br />

Drehen, Fräsen, Schleifen und Rüsten<br />

sowie ein Werkstück, das an<br />

einer fertig bearbeiteten Oberfläche<br />

gespannt wird.<br />

Bei Hainbuch werden in der<br />

Regel kleinere Stückzahlen, Sonderfertigungen<br />

sowie Anpasskonstruktionen<br />

gefertigt, wobei häufig komplexe<br />

Spannaufgaben zu lösen sind.<br />

Die Kunden des Unternehmens<br />

haben hohe Ansprüche an die Hainbuch-Produkte<br />

und legen unter<br />

anderem Wert auf Rüstzeitminimierung,<br />

Schnellwechsel sowie eine<br />

Null-Fehler-Quote – alles Anforderungen,<br />

die sich unmittelbar auf die<br />

hohe Qualität in den eigenen Fertigungsprozessen<br />

auswirken. „Mit<br />

diesem Praxis-Einblick entlang der<br />

Blankstahl-Wertschöpfungskette<br />

konnten wir die Seminarthemen<br />

durch eigene Anschauung direkt<br />

mit der Praxis verknüpfen“, sagte<br />

Beate Wynands, Seminarleiterin<br />

und als Abteilungsleiterin im BDS<br />

für die Berufsbildung verantwortlich.<br />

2<br />

Das aktuelle Programm ist zu finden<br />

unter www.stahlhandel.com<br />

34 <strong>Stahlreport</strong> 6|22


BDS-Gemeinschaftsstand in neuer Halle 1<br />

Treffpunkt Stahlhandel auf der Tube<br />

Die Internationale Rohrfachmesse Tube zeigt die gesamte Bandbreite von der Rohrherstellung über die Rohrbearbeitung<br />

bis hin zur Verarbeitung von Rohren und den Rohrhandel. Auch der BDS ist dabei: Auf dem Gemeinschaftsstand des<br />

Bundesverbands Deutscher Stahlhandel in Halle 1, Stand A59 präsentieren Unternehmen des Stahlhandels ihr Portfolio.<br />

Das Angebot der Tube reicht<br />

von Rohmaterialien, Rohren und<br />

Zubehör, Maschinen zur Herstellung<br />

von Rohren und Gebrauchtmaschinen<br />

über Werkzeuge zur Verfahrenstechnik,<br />

Hilfsmittel und<br />

Mess-, Steuer-, Regel- und Prüftechnik.<br />

Pipelines und der Bereich der<br />

OCTG-Technologie sowie Profile und<br />

Maschinen ergänzen das Angebot.<br />

Die Nr. 1 Messe der Rohrindustrie<br />

belegt mit den Bereichen Rohrherstellung,<br />

Rohrzubehör und Rohrhandel<br />

zum ersten Mal die neue Messehalle<br />

1 sowie die angeschlossenen<br />

Hallen 3 und 4. In den Hallen 5 und<br />

6 schließt sich die Umformtechnik<br />

an, der Bereich Rohrbearbeitungstechnik<br />

folgt in den Hallen 6 und 7a.<br />

Halle 7a wird von großen Maschinen<br />

und Anlagen belegt.<br />

Alles zum Draht<br />

Die internationale Leitmesse der<br />

Drahtbranche wire zeigt Maschinen<br />

zur Drahtherstellung und Veredelung,<br />

Werkzeuge und Hilfsmaterialien<br />

zur Verfahrenstechnik sowie<br />

Werkstoffe, Spezialdrähte und Kabel.<br />

Außerdem werden Innovationen aus<br />

den Bereichen Mess-, Steuer- und<br />

Regeltechnik sowie Prüftechnik und<br />

Spezialgebiete präsentiert. Zum ersten<br />

Mal werden auch die Endprodukte<br />

aus den traditionellen Bereichen<br />

Fastener Technology und Spring<br />

Making Technology gezeigt. So halten<br />

Endprodukte wie technische Federn,<br />

Schrauben, Litzen, Ösen etc. Einzug<br />

ins Sortiment der wire 2022.<br />

Die internationale Fachmesse<br />

wire belegt mit den Bereichen<br />

Draht, Kabel, Drahtprodukte und<br />

Fertigungstechnik, Befestigungstechnik<br />

(Fastener Technology) und<br />

Federfertigungstechnik (Spring<br />

Making Technology) plus Endprodukte<br />

die Messehallen 9 bis 14,<br />

wobei Halle 13 ganz im Zeichen von<br />

Fastener und Spring Making Technologies<br />

und deren Endprodukten<br />

steht. Die großen und energieintensiven<br />

Gitterschweißmaschinen und<br />

die dazugehörige Technik schließen<br />

sich in Halle 15 an. 2<br />

Aktuelle Informationen zu beiden<br />

Fachmessen finden sich unter<br />

www.wire.de und www.tube.de.<br />

INFO BDS-Gemeinschaftsstand auf der Tube<br />

Der Gemeinschaftsstand des BDS mit den ausstellenden<br />

Unternehmen des Stahlhandels befindet sich in<br />

Halle 1, Stand A59. Ausstellende Unternehmen sind<br />

z BEPRO Blech und Profilstahl Handelsgesellschaft<br />

mbH & Co. KG, Gelsenkirchen<br />

z Heine + Beisswenger Stiftung + Co. KG, Fellbach<br />

z Naumann Stahl GmbH & Co. KG, Neuss<br />

z Peter Drösser GmbH, Köln<br />

z RHB Voß GmbH, Düsseldorf<br />

z Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG, Neu Wulmstorf<br />

z Weinmann Aach AG, Dornstetten<br />

Bereiche für alle BDS-Mitglieder nutzbar<br />

Für alle ordentlichen BDS-Mitglieder besteht<br />

ebenfalls die Möglichkeit, die Lounge-Bereiche auf<br />

dem Messestand zu nutzen, um Ihre Kunden zu<br />

Gesprächen einzuladen.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|22<br />

35


Messen<br />

XXXXXXXXXX<br />

und Märkte<br />

XXXXX Nachrichten A XXXXX<br />

Bild: Landesmesse Stuttgart GmbH<br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

Materialkunde e.V.<br />

40. Vortrags- und<br />

Diskussionstagung<br />

Werkstoffprüfung<br />

Die 40. Vortrags- und Diskussionstagung<br />

Werkstoffprüfung findet vom 27. bis<br />

28. Oktober 2022 als hybride Veranstaltung<br />

in Dresden und online stattfinden. Sie wendet<br />

sich an alle, die in Industrie und wissenschaftlichen<br />

Instituten mit der Prüfung und<br />

Charakterisierung von Werkstoffen und Bauteilen<br />

sowie mit der Schadensanalyse und<br />

Schadensvermeidung befasst sind. Themenschwerpunkte<br />

sind unter anderem die<br />

Charakterisierung der Wasserstoffversprödung,<br />

Schadensanalyse/Schadensprävention,<br />

neue digitale Konzepte und Methoden,<br />

Prüfung additiv gefertigter Bauteile, Ermüdung/Betriebsfestigkeit<br />

und mehr.<br />

Weitere Informationen unter bit.ly/<br />

tagung-werkstoffpruefung<br />

Messe Stuttgart<br />

Lasys<br />

Vom 21. bis 23. Juni findet in Stuttgart<br />

die Fachmesse Lasys statt. Von Lasersystemen<br />

über Dienstleistungen bis hin zu Verfahren<br />

und Werkstoffen zeigt die Lasys das<br />

ganze Anwendungsspektrum des Lasers in<br />

der Materialbearbeitung. Ein Messeschwerpunkt<br />

wird die Transformation der Automobilindustrie<br />

hin zur Elektromobilität sein, die die<br />

Arbeitswelt in der Branche enorm verändere.<br />

Der Branche eröffneten sich damit neue<br />

Märkte, in denen erst die Materialbearbeitung<br />

durch den Laser eine effiziente Serienfertigung<br />

ermögliche. Zeitgleich zur Messe<br />

finden die Stuttgarter Lasertage (SLT) am 21.<br />

und 22. Juni statt. Die SLT werden vom Institut<br />

für Strahlwerkzeuge (IFSW) der Universität<br />

Stuttgart veranstaltet. Neben den SLT hält<br />

das Fachforum „Lasers in Action“ für drei<br />

Tage praxisorientierte Vorträge direkt in der<br />

Messehalle bereit.<br />

www.messe-stuttgart.de/lasys<br />

Die Lasys begrüßt vom 21. bis 23. Juni ihre Besucher<br />

und Besucherinnen vor Ort.<br />

VDI<br />

VDI-Expertenforum<br />

Emissionshandel 2022<br />

Das marktorientierte Instrument des<br />

Emissionshandels hat in den zurückliegenden<br />

Handelsperioden gezeigt, dass es den<br />

Ausstoß an Treibhausgasen in dem angestrebten<br />

Umfang mindern kann. Aufgrund<br />

der neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse<br />

und unter den aktuellen weltpolitischen<br />

Rahmenbedingungen sind die Ambitionen<br />

zur Treibhausgasminderung jedoch weiter<br />

gestiegen, so dass dieses Instrument weiterentwickelt<br />

und angepasst werden muss.<br />

Zudem plant die EU-Kommission eine Verknüpfung<br />

des marktorientierten Instruments<br />

Emissionshandel (EU ETS) mit dem ordnungsrechtlichen<br />

Instrument Industrieemissionsrichtlinie<br />

(IED). Wie diese Herausforderungen<br />

konkret angegangen werden sollen<br />

und welche Auswirkungen dies auf die<br />

betroffenen Industrien hat, soll u.a. im Rahmen<br />

des kostenlosen VDI-Expertenforums<br />

„Emissionshandel 2022“ vorgestellt und diskutiert<br />

werden.<br />

bit.ly/emissionshandel-forum<br />

Messe Stuttgart<br />

Cast Forge<br />

Parallel zur Messe Lasys findet vom<br />

21. bis 23.06. in Stuttgart die Messe Cast-<br />

Forge statt, bei der rund 280 Ausstellende<br />

ihre Lösungen und Dienstleistungen präsentieren.<br />

Als Fachmesse legt die CastForge<br />

ihren Fokus auf Guss- und Schmiedeteile<br />

und deren Bearbeitung. Internationale Herwire<br />

und Tube 2022<br />

Profis für Profis beim ExpertenTreff<br />

steller von Guss- und Schmiedeteilen sowie<br />

hoch spezialisierte Bearbeiter präsentieren<br />

sich den industriellen Einkäufern aus dem<br />

Maschinen- und Anlagenbau, der Antriebstechnik,<br />

der Pumpen- und Hydraulikindustrie<br />

und dem Nutzfahrzeugbau. Besucher<br />

und Besucherinnen erwartet daneben ein<br />

umfangreiches Rahmenprogramm. Ein wichtiger<br />

Teil ist dabei das VDG-Eisengussforum.<br />

Am 22. und 23. Juni wenden sich hier Vorträge<br />

an GusseinkäuferInnen und KonstrukteurInnen.<br />

Auf dem Einkäufertag des Bundesverbandes<br />

Materialwirtschaft, Einkauf<br />

und Logistik e. V. auf der CastForge am<br />

22.06.2022 stehen die persönlichen Begegnungen<br />

und Gespräche rund um die technischen<br />

Neuheiten für Guss- und Schmiedeteile<br />

mit Bearbeitung im Vordergrund,<br />

ergänzt werden diese durch ein Vortragsprogramm:<br />

PraxisvertreterInnen aus dem<br />

Einkauf stellen Best Practice Beispiele vor<br />

und informieren über aktuelle Entwicklungen<br />

und Trends aus der Beschaffung.<br />

www.messe-stuttgart.de/castforge<br />

Auf der Doppelmesse wire & Tube, die vom 20. bis 24. Juni in Düsseldorf stattfindet,<br />

lädt die Agentur Stahlkommunikation in Halle 3, Stand D38 zum ExpertenTreff ein.<br />

Am 21. und 22. Juni geht es dabei jeweils ab 14.00 h um die aktuelle Situation in der<br />

Stahlindustrie, insbesondere die „grüne Transformation“ der Branche. Branchen-Key-Player<br />

wie die Salzgitter AG, thyssenkrupp Steel, thyssenkrupp Material Services<br />

Processing, ArcelorMittal, die Heine + Beisswenger-Gruppe, Klöckner + Co SE,<br />

die Swiss Steel Group, die SMS Group GmbH, die Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre<br />

e.V., Benteler Steel/Tube GmbH, Voß Edelstahlhandel GmbH + Co. KG sowie der Bundesverband<br />

Energiespeicher Systeme und Stahlmarkt Consult schicken Experten zum<br />

Treff, die über hochaktuelle Themen aus jeweiliger Unternehmenssicht informieren.<br />

Kostenfreie Anmeldungen zu diesem hochkarätig besetzten ExpertenTreff sind unter:<br />

hgd@stahl-kommunikation.de möglich.<br />

www.stahl-kommunikation.de/veranstaltungen<br />

Bild: Landesmesse Stuttgart GmbH<br />

Auch der BME Einkäufertag findet 2022 wieder<br />

auf der CastForge in Stuttgart statt.<br />

36 <strong>Stahlreport</strong> 6|22


Messekalender<br />

Datum Messe Ort Info<br />

08.-10.06.2022 EUROGUSS, Internationale Fachmesse für Gruckguss, Technik, Prozesse, Produkte Nürnberg www.euroguss.de<br />

20.–24.06.2022 wire und Tube, Internationale Fachmesse für Rohr, Röhren, Herstellung und Düsseldorf www.tube.de<br />

Verarbeitung sowie Internationale Messe der Draht- und Kabelindustrie<br />

www.wire.de<br />

Treffpunkt Stahlhandel, BDS-Gemeinschaftsstand auf der Tube, Halle 1, Stand A 59<br />

21.-22.06.2022 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com<br />

Immer aktuell<br />

auch auf<br />

www.stahlreport.com<br />

21.-23.06.2022 CastForge, Fachmesse für Guss- und Schmiedeteile mit Bearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/castforge<br />

21.-23.06.2022 LASYS Fachmesse für Systemlösungen für die Laser-Materialbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/lasys<br />

21.–23.06.2022 Surface Technology Germany 2022, Internationale Fachmesse für Stuttgart www.surface-technology-germany.de<br />

Oberflächen & Schichten<br />

21.-24.06.2022 METAV, 22. Internationale Messe für Technologien der Metallbearbeitung Düsseldorf www.metav.de<br />

21.-24.06.2022 automatica, Weltleitmesse für intelligente Automation und Robotik München www.automatica-munich.com<br />

28.06.2022 BDS-Seminar: Stahl AGB – juristische Grundlagen Düsseldorf www.stahlhandel.com<br />

20.-22.07.2022 Hybrid 2022 – Materialien und Strukturen Leoben/AT www.dgm.de/hybrid/2022<br />

& online<br />

31.08.-01.09.2022 BDS-Seminar: Qualitäts- und Edelstahl Osnabrück www.stahlhandel.com<br />

13.-14.09.2022 BDS-Seminar: Ladies first – sicher eigene Akzente setzen Soltau www.stahlhandel.com<br />

13.-17.09.2022 AMB, Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/amb<br />

14.-17.09.2022 GaLaBau, Internationale Leitmesse für Planung, Bau und Pflege von Urban-, Nürnberg www.galabau-messe.com<br />

Grün- und Freiräumen<br />

19.09.2022 BDS-Gebietsversammlungen Soltau www.stahlhandel.com<br />

20.09.2022 BDS-Gebietsversammlungen Leipzig www.stahlhandel.com<br />

21.09.20222 BDS-Gebietsversammlungen Merklingen www.stahlhandel.com<br />

22.09.2022 BDS-Gebietsversammlungen Groß-Gerau www.stahlhandel.com<br />

23.09.2022 BDS-Gebietsversammlungen Duisburg www.stahlhandel.com<br />

25.-28.09.2022 Internationale Eisenwarenmesse Köln www.eisenwarenmesse.de<br />

27.09.2022 BDS-Seminar: Prüfbescheinigungen und Produkthaftung Düsseldorf www.stahlhandel.com<br />

27.-29.09.2022 Aluminium Düsseldorf www.aluminium-exhibition.com<br />

27.-28.09.2022 MBI-StahlTag 2022 Frankfurt/Main www.mbi-infosource.de<br />

27.-29.09.2022 FachPack 2022, Fachmesse für Verpackungen, Prozesse und Technik Nürnberg www.fachpack.de<br />

27.-29.09.2022 MSE 2022, Internationaler Kongress für Materialwirtschaft und Werkstofftechnik Darmstadt/online www.dgm.de/mse/2022<br />

04.-07.10.2022 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de<br />

04.-07.10.2022 Bondexpo, Internationale Fachmesse für Klebtechnologie Stuttgart www.bondexpo-messe.de<br />

10.-11.10.2022 BDS-Seminar: Grobbleche Wernigerode www.stahlhandel.com<br />

11.-13.10.2022 11. Internationale Zulieferbörse (IZB) Wolfsburg www.izb-online.com<br />

17.-18.10.2022 BDS-Seminar: Methodische Prüfungsvorbereitung für Auszubildende Münster www.stahlhandel.com<br />

19.-20.10.2022 BDS-Seminar: Auszubildende im Fokus Münster www.stahlhandel.com<br />

24.–30.10.2022 bauma, 33. Weltleitmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, München www.bauma.de<br />

Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte<br />

25.-28.10.2022 EuroBLECH, Internationale Technologiemesse für Blechbearbeitung Hannover www.euroblech.com<br />

27.-28.10.2022 Werkstoffprüfung 2022 – 40. Vortrags- und Diskussionstagung Dresden & online www.dgm.de/wp/2022<br />

08.-09.11.2022 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com<br />

14.-15.11.2022 BDS-Seminar: Mehr Umsatz, Ertrag und Kunden I Köln www.stahlhandel.com<br />

22.-23.11.2022 BDS-Seminar: Betonstahl Kehl www.stahlhandel.com<br />

29.11.-01.12.2022 BDS-Seminar: Stahlkunde Gengenbach www.stahlhandel.com<br />

05.-06.12.2022 BDS-Seminar: Nichtrostende Stähle Düsseldorf www.stahlhandel.com<br />

07.-10.03.2023 Intec, Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen, Leipzig www.messe-intec.de<br />

Fertigungs- und Automatisierungstechnik<br />

07.-10.03.2023 Z, Internationale Zuliefermesse für Teile, Komponenten, Module und Technologien Leipzig www.zuliefermesse.de<br />

21.-23.03.2023 Fastener Fair, Internationale Fachmesse der Verbindungs- und Befestigungsbranche Stuttgart www.fastenerfair.com<br />

17.-22.04.2023 BAU, Weltleitmesse für Architektur, Materialien, Systeme München www.bau-muenchen.com<br />

02.-06.05.2023 METPACK, Weltleitmesse für Metallverpackungen Essen www.metpack.de<br />

04.-10.05.2023 Interpack – Processing & Packaging Düsseldorf www.interpack.de<br />

09.-12.05.2023 Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Stuttgart www.control-messe.de<br />

12.-16.06.2023 GIFA, METEC, THERMPROCESS und NEWCAST Düsseldorf www.gifa.de, www.metec.de<br />

13.-16.06.2023 Moulding Expo, Internationale Fachmesse Werkzeug-, Modell- und Formenbau Stuttgart www.messe-stuttgart.de/<br />

moulding-expo<br />

11.-15.09.2023 SCHWEISSEN & SCHNEIDEN, Weltleitmesse Fügen, Trennen, Beschichten Essen www.schweissen-schneiden.com<br />

18.-23.09.2023 EMO Hannover, Weltleitmesse der Produktionstechnologie Hannover www.emo-hannover.de<br />

10.-13.10.2023 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de<br />

Sie möchten Ihre Veranstaltung bei uns im Kalender sehen?<br />

Kommen Sie gern auf uns zu unter +49 211 86497-0 oder jung-bds@stahlhandel.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|22<br />

37


Messen<br />

und Märkte<br />

Bericht<br />

PwC-Maschinenbau-Barometer<br />

Resilienz ist das Gebot der Stunde<br />

Der Ausbruch des Krieges in der Ukraine hat den deutschen Maschinen- und Anlagenbau massiv beeinträchtigt.<br />

Die noch zu Beginn des Jahres vorhandene Aufbruchsstimmung hat sich komplett ins Gegenteil verkehrt, stellt die<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) fest. Sechs von zehn Entscheiderinnen und Entscheidern<br />

blicken demach inzwischen pessimistisch auf die Entwicklung der deutschen Wirtschaft in den nächsten zwölf Monaten.<br />

Vor der russischen Invasion waren es nicht einmal zwei von zehn.<br />

[Kontakt]<br />

Pricewaterhouse Coopers<br />

GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Friedrich-Ebert-Anlage 35-37<br />

60327 Frankfurt/Main<br />

+49 69 9585-0<br />

de_kontakt@pwc.com<br />

www.pwc.com<br />

Auch der Blick auf die globale<br />

Konjunktur hat sich PwC zufolge<br />

binnen weniger Tage dramatisch<br />

verschlechtert: Vor Kriegsbeginn<br />

blickte rund die Hälfte der Befragten<br />

positiv auf die Entwicklung der<br />

Weltwirtschaft, danach sind es gerade<br />

noch 13 % – der niedrigste Wert<br />

seit zwei Jahren. Dies geht aus dem<br />

aktuellen Maschinenbau-Barometer<br />

der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft<br />

PwC Deutschland<br />

(PwC) hervor.<br />

Umsatzprognosen drehen<br />

ins Negative<br />

43 % der Befragten erwarten eine<br />

klare Negativentwicklung für den<br />

Maschinen- und Anlagenbau im Jahr<br />

2022. Noch vor rund zehn Wochen<br />

hatte ihr Anteil bei 16 % gelegen. Die<br />

durchschnittliche Umsatzerwartung<br />

für die Gesamtbranche in den nächsten<br />

zwölf Monaten liegt derzeit bei<br />

-2,8 %, so das Konjunktur-Barometer.<br />

Kurz vor dem russischen Angriff<br />

auf die Ukraine waren es noch im<br />

Schnitt 7,2 %. Damit ist die kontinuierliche<br />

Erholung, die man im Verlauf<br />

des letzten Jahres feststellen<br />

konnte, wieder dahin.<br />

„Auffällig ist, dass die<br />

Umsatzprognose nicht so<br />

negativ ausfällt wie zur<br />

Hochphase der Pandemie<br />

im Herbst 2020.“<br />

Dr. Klaus-Peter Gushurst,<br />

Leiter des Bereichs Industries &<br />

Innovation bei PwC Deutschland<br />

„Der Einbruch um zehn Prozentpunkte<br />

ist frappierend. Auch die<br />

Prognosen für die eigenen Unternehmen<br />

haben rund sechs Prozentpunkte<br />

eingebüßt. Auffällig ist allerdings,<br />

dass die Umsatzprognose<br />

nicht so negativ ausfällt wie zur<br />

Hochphase der Pandemie im Herbst<br />

2020“, kommentiert Dr. Klaus-Peter<br />

Gushurst, Leiter des Bereichs Industries<br />

& Innovation bei PwC Deutschland.<br />

„Vermutlich erzeugt der Krieg<br />

als determinierende Größe weniger<br />

Unsicherheit bei den Managern als<br />

eine nicht einschätzbare Pandemie.“<br />

Kriegs-Auswirkungen<br />

sind deutlich spürbar<br />

Trotz zahlreicher Lieferengpässe<br />

von Rohstoffen und Vorprodukten<br />

im Bereich Elektronik (Halbleitermangel,<br />

Kabelbäume, etc.) und dem<br />

Wegfall des Russlandgeschäfts liegt<br />

die Kapazitätsauslastung der<br />

Maschinen- und Anlagenbauer PwC<br />

zufolge unverändert bei 87,7 %.<br />

Momentan arbeite jeder zweite<br />

Betrieb am Auslastungslimit.<br />

Nicht die Auftragslage, sondern<br />

der steigende Kostendruck sei die<br />

größte Sorge der Maschinenbauer.<br />

Denn die Kosten haben sich durch<br />

den Kriegsausbruch noch einmal<br />

kräftig erhöht. 93 % der Befragten<br />

rechneten entsprechend fest mit<br />

steigenden Kosten im kommenden<br />

Quartal, das sind fast 20 % mehr als<br />

vor der russischen Invasion. Nahezu<br />

zwei Drittel erwarten demnach<br />

einen Kostenanstieg von mindestens<br />

5 % – der absolute Höchstwert<br />

aller bisherigen Befragungen.<br />

Gefragt nach den größten Herausforderungen<br />

durch den Ukraine-Krieg<br />

benennen 84 % steigende<br />

Rohstoffkosten und 77 % steigende<br />

Energiekosten. Die Verfügbarkeit<br />

von Komponenten stellt 68 % vor<br />

große Herausforderungen, die Störung<br />

der Lieferkette 65 %. Zahlungsausfälle<br />

(11 %), Probleme bei der<br />

Finanzierung (6 %) oder drohende<br />

38 <strong>Stahlreport</strong> 6|22


Enteignungen (5 %) sind demgegenüber<br />

nachrangig. Dies überrascht<br />

insbesondere beim Thema Enteignungen<br />

– entweder ist dieses Resultat<br />

auch Ausdruck einer fatalistischen<br />

Einstellung oder man hegt die<br />

Hoffnung, dass sich das Thema über<br />

die nächsten drei bis fünf Jahre wieder<br />

entschärfen wird.<br />

Resilience first,<br />

restructuring second<br />

Die Maßnahmen der befragten<br />

Maschinenbauer in Reaktion auf<br />

den Krieg und seine Folgen betreffen<br />

in erster Linie die Sicherheit<br />

gegenüber Cyber-Attacken und die<br />

Stärkung der Energieeffizienz.<br />

Sechs von zehn der durch PwC<br />

Befragten haben Maßnahmen rund<br />

um diese beiden Aspekte geplant.<br />

40 % setzen diese bereits um. Ein<br />

Drittel der Befragten befindet sich<br />

darüber hinaus in der laufenden<br />

Umstrukturierung der Lieferkette<br />

und des Energiemixes, rund ein<br />

Viertel erschließt zudem neue Kunden.<br />

Mit Blick auf die nächsten zwölf Monate: Wie bewerten Sie<br />

die Entwicklung der deutschen Wirtschaft?<br />

Wie schätzen Sie die Umsatzentwicklung Ihrer Gesamtbranche für 2022<br />

im Vergleich zum Vorjahr ein?<br />

„Die Abwehr von<br />

Angriffen aus dem Netz<br />

und die Optimierung des<br />

Energieverbrauchs stehen<br />

hoch im Kurs.“<br />

Dr. Klaus-Peter Gushurst<br />

„Es zeigt sich, dass die Unternehmen<br />

Maßnahmen zur Steigerung<br />

ihrer Resilienz im Moment priorisieren<br />

– vor allem die Abwehr von<br />

Angriffen aus dem Netz und die<br />

Optimierung des Energieverbrauchs<br />

stehen hoch im Kurs.<br />

Neben der Widerstandskraft gehen<br />

einige Unternehmen bereits proaktive<br />

Schritte in der Lieferkette oder<br />

im Kundenportfolio. Allerdings stehen<br />

wir voraussichtlich auch erst<br />

am Anfang eines länger andauernden<br />

Konflikts mit einer Blockbildung<br />

vergleichbar der des Kalten<br />

Krieges des 20. Jahrhunderts. Dies<br />

wird noch viele Umstrukturierungen<br />

notwendig machen“, resümiert<br />

Gushurst. 2<br />

Quelle: PricewaterhouseCoopers<br />

Erwarten Sie, dass Ihre Gesamtkosten im nächsten Quartal steigen,<br />

sinken oder gleichbleiben werden?<br />

Vor Kriegsbeginn rechneten 75 % mit<br />

steigenden Kosten, danach 93 %<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|22<br />

39


Messen<br />

XXXXXXXXXX<br />

und Märkte<br />

XXXXX Bericht/Nachrichten<br />

A XXXXX<br />

Aktuelle BME-Umfrage<br />

Folgen des Erdgasembargos<br />

unabsehbar<br />

AMB 2022<br />

Vorbereitung voll im Plan<br />

Vom 13. bis 17. September öffnet die Messe Stuttgart zur AMB 2022<br />

ihre Tore für das Who-is-Who der Metallbearbeitungsbranche.<br />

Die aktuellen Anmeldezahlen und das vielfältige Rahmenprogramm<br />

versprechen volle Hallen und wertvolle Impulse für austellende<br />

Unternehmen sowie Besucher und Besucherinnen.<br />

„Die Messeplanung verläuft<br />

voll und ganz im Plan“. Diese Aussage<br />

hat man lange vermisst. Für die<br />

AMB 2022 trifft sie jedoch zu. In den<br />

letzten Monaten konnten die Organisatoren<br />

die Platzierungen der Aussteller<br />

und Ausstellerinnen weitgehend<br />

abschließen. Aktuell haben sich<br />

1.061 Unternehmen angemeldet. „Wir<br />

sind sehr dankbar und sogar ein<br />

wenig stolz, dass eine überwältigende<br />

Mehrheit von Firmen weiterhin fest<br />

zur AMB steht. Diese Unterstützung<br />

unserer PartnerInnen und AusstellerInnen<br />

hat wesentlich dazu beigetragen,<br />

dass die Messe Stuttgart die<br />

Corona-bedingten Betriebsverbote<br />

der letzten zwei Jahre einigermaßen<br />

glimpflich überstehen konnte“, betont<br />

Roland Bleinroth, Geschäftsführer der<br />

Messe Stuttgart.<br />

Neues Messeerlebnis mit<br />

digitalen Angeboten<br />

Die Besucher und Besucherinnen der<br />

AMB 2022 erwartet volle Hallen und<br />

ein ausgelastetes Messegelände, so<br />

der Veranstalter. Ein neues Erlebnis<br />

sollen dabei nahtlos eingebunde digitale<br />

Angebote bieten, beispielsweise<br />

ein innovatives Online-Ausstellerverzeichnis,<br />

in dem ausstellende<br />

Unternehmen neben statischen Informationen<br />

auch Videos und Animationssequenzen,<br />

Produkt-Broschüren<br />

und Co. zum Download anbieten und<br />

interaktive Inhalte oder ihren Social-Media-Auftritt<br />

einbinden können.<br />

Darüber hinaus können Unternehmen<br />

mehrere AnsprechpartnerInnen<br />

für unterschiedliche Zielgruppen hinterlegen,<br />

um am Messestand direkt<br />

die richtigen Personen zusammenzubringen.<br />

Maßgeblich erleichtert werde den<br />

Besuchern und Besucherinnen<br />

bereits der Weg zu den für sie relevanten<br />

Messeständen. Sie können mit<br />

einer ebenfalls neuen Funktion im<br />

Online-Ausstellerverzeichnis eigene<br />

konkrete Thementouren planen und<br />

so ihren Messebesuch optimal vorplanen.<br />

Diese Self-Guided-Tours werden<br />

gesteuert durch zahlreiche Filtermöglichkeiten<br />

zu Exponaten und Anwendungen<br />

auf den Messeständen zu<br />

verschiedenen Highlight-Themen.<br />

Einen digital verknüpften Weg<br />

schlägt die Messe auch bei Vorträgen<br />

ein, so werde Vorträge zu täglich<br />

wechselnden Themen gehalten, deren<br />

Inhalte aufgezeichnet und nach der<br />

Messe on-demand zugänglich sein<br />

werden. Themen sind unter anderem<br />

Additive Manufacturing mit Metall,<br />

Industrial Security, Digitale Vernetzung,<br />

Klimawandel und Nachhaltigkeit<br />

sowie Start-up Pitches. 2<br />

www.amb-messe.de<br />

[Kontakt]<br />

Landesmesse Stuttgart GmbH<br />

Messepiazza 1<br />

70629 Stuttgart<br />

+49 711 18560-0<br />

www.messe-stuttgart.de<br />

Eine aktuelle Umfrage des Einkäuferverbandes<br />

von Mitte April zum Ukraine-Krieg<br />

ergab, dass ein möglicher Energiestopp<br />

die deutsche Wirtschaft zwar<br />

stark gefährden würde, langfristig aber<br />

eine Chance für nachhaltigere Energien<br />

sein könnte. „Die Unsicherheit bezüglich<br />

der künftigen Energieversorgung und der<br />

hohe, sich weiter verschärfende Infl ationsdruck<br />

trüben die Aussichten der deutschen<br />

Wirtschaft stark ein. Zudem hängt das drohende<br />

Erdgasembargo wie ein Damoklesschwert<br />

über ihr“, betonte Gundula Ullah,<br />

Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes<br />

Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik<br />

e.V. (BME).<br />

Die daraus entstehenden Folgen seien<br />

unabsehbar. Über 75 % der vom BME<br />

befragten Unternehmen erwarten in diesem<br />

Fall Produktionsstillstände bei sich<br />

oder ihren Zulieferern. In Bezug auf die<br />

Energieversorgung seien Alternativen und<br />

kurzfristige Lösungsmöglichkeiten sehr<br />

begrenzt. Diese Situation verstärke allerdings<br />

ein Umdenken in Bezug auf alternative<br />

Energien bei den Unternehmen und<br />

könne einen Schub für den klimaneutralen<br />

Umbau weg von fossilen Energieträgern<br />

bedeuten.<br />

70 % der Unternehmen haben aktuell<br />

zudem Schwierigkeiten, die bisher in der<br />

Region beschafften Waren und Rohstoffe<br />

durch Lieferungen von anderen Märkten zu<br />

ersetzen. Bei den benötigten Waren fehle<br />

es zurzeit vor allem an Stahl- und Stahlprodukten,<br />

Energie, Logistikleistungen sowie<br />

Lebensmitteln und Agrarrohstoffen. Laut<br />

aktueller BME-Umfrage rücken regionale<br />

Beschaffungsmärkte nach Jahrzehnten der<br />

Globalisierung als ernsthafte Alternativen<br />

in den Fokus. Bei der Suche nach Ersatzlieferanten<br />

richten viele der befragten Unternehmen<br />

ihr Augenmerk nun verstärkt auf<br />

den EU-Binnenmarkt.<br />

An der Umfrage haben 96 Einkäufer und<br />

Einkäuferinnen unter anderem aus den<br />

Bereichen Maschinenbau, Energie, Automotive,<br />

Chemie und Pharma teilgenommen.<br />

www.bme.de<br />

40 <strong>Stahlreport</strong> 6|22


KfW-ifo-Mittelstandsbarometer<br />

Zaghaftes Durchatmen<br />

nach Kriegsschock<br />

Nachdem die Stimmung im Mittelstand<br />

im März infolge des russischen<br />

Angriffs auf die Ukraine kollabiert war, hat<br />

sich dem KfW-ifo-Mittelstandsbarometer<br />

zufolge das Geschäftsklima im April wieder<br />

ein wenig gefangen. Mit einem Zuwachs um<br />

1,8 Zähler auf -7,7 Saldenpunkte wurde<br />

gleichwohl nur knapp ein Achtel des Einbruchs<br />

im März kompensiert, wie das aktuelle<br />

KfW-ifo-Mittelstandsbarometer zeigt.<br />

Sowohl die Geschäftsurteile als auch die<br />

Erwartungen sind demnach geringfügig im<br />

Plus. So stiegen die Urteile zur aktuellen<br />

Geschäftslage um 1,3 Zähler auf 7,3 Saldenpunkte<br />

und hielten sich damit deutlich oberhalb<br />

des langfristigen Durchschnitts. Gleichzeitig<br />

legten die Geschäftserwartungen mit<br />

einem Plus von 2,4 Zählern auf -21,0 Saldenpunkte<br />

etwas stärker zu.<br />

Unter den Mittelständlern hat sich die Stimmung<br />

im April insbesondere im Großhandel<br />

aufgehellt (+4,5 Zähler auf -4,8 Saldenpunkte),<br />

dicht gefolgt von den Dienstleistern<br />

KfW-ifo-Klimakomponenten<br />

Saldo (Prozentpunkte)<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

-50<br />

-60<br />

2018<br />

(+4,4 Zähler auf -5,9 Saldenpunkte) und mit<br />

etwas Abstand dem Einzelhandel (+3,5 Zähler<br />

auf -3,5 Saldenpunkte). Ungeachtet der<br />

Besserung gegenüber dem Vormonat blieb<br />

die Stimmung in allen drei Segmenten aber<br />

unterdurchschnittlich. Die Hoffnung auf<br />

einen kräftigen Konsumaufschwung sei aufgrund<br />

der stark beschleunigten Inflation und<br />

des daraus resultierenden Kaufkraftverlusts<br />

inzwischen verflogen.<br />

Deutlich schlechter als im Mittelstand war<br />

das Geschäftsklima bei den Großunterneh-<br />

2019 2020 2021 2022<br />

men. Im April blieb die Stimmung weiterhin<br />

im Keller (+0,1 Zähler auf -15,7 Saldenpunkte).<br />

Während sich die sehr pessimistischen<br />

Geschäftserwartungen der großen Unternehmen<br />

kaum verbesserten (+1,7 Zähler auf<br />

-29,9 Saldenpunkte), gaben deren Urteile<br />

zur aktuellen Geschäftslage – anders als im<br />

Mittelstand – noch weiter nach (-1,9 Zähler<br />

auf 0,8 Saldenpunkte).<br />

www.kfw.de<br />

Lage (Mittelstand)<br />

Lage (Großunternehmen)<br />

Erwartungen (Mittelstand)<br />

Erwartungen (Großunt.)<br />

WSM senkt Prognose<br />

Stahl- und Metallverarbeiter schon wieder im Rückwärtsgang<br />

Bild: WSM/Mourad ben Rhouma<br />

Der Wirtschaftsverband Stahl- und<br />

Metallverarbeitung (WSM) hat seine Produktionsprognose<br />

7 auf 5 % gesenkt. Auslöser<br />

sind die jüngsten fallenden Konjunkturzahlen<br />

des Statistischen Bundesamtes und das<br />

aktuelle Krisenszenario. Die stark von Automobil-<br />

und Maschinenbauherstellern abhängigen<br />

Stahl- und Metallverarbeiter mussten<br />

damit schon wieder den Rückwärtsgang einlegen:<br />

Ihre Produktion lag im ersten Quartal<br />

2022 um 1,8 % niedriger als im gleichen Vorjahreszeitraum.<br />

Der Pessimismus hat in der Stahl- und<br />

Metallverarbeitung demnach die Oberhand<br />

– auch wenn die Folgen der osteuropäischen<br />

Eskalation im ersten Quartal 2022<br />

dem WSM zufolge noch keine allzu großen<br />

Spuren hinterlassen haben. Der akute<br />

Schock habe sich gelegt und das Geschäftsklima<br />

beruhige sich. Aber die Gefahr bleibe<br />

und sie wachse: „Die Sanktionsspirale<br />

macht die Lage der mittelständischen Industrie<br />

täglich riskanter, ihre Energieversorgung<br />

steht auf dem Spiel. Dazu kommen Liefer-<br />

WSM-Hauptgeschäftsführer<br />

Christian Vietmeyer<br />

probleme, Materialengpässe und logistische<br />

Herausforderungen. All das führt zu einer<br />

nie gekannten Bedrohung des industriellen<br />

Mittelstands, der die Politik stärker entgegenwirken<br />

muss“, sagte WSM-Hauptgeschäftsführer<br />

Christian Vietmeyer.<br />

„Gasembargo würde Produktion lahmlegen“<br />

Höhere Energiekosten können die Stahl und<br />

Metall verarbeitenden Unternehmen nicht<br />

mehr stemmen, warnt der WSM. Und das<br />

„helfende“ Maßnahmenpaket der Bundesregierung<br />

– ein Bürgschafts- und ein KfW-Kreditprogramm<br />

–, das Preisspitzen abfedern<br />

soll, greife nicht in der Breite. Schuld daran<br />

sind dem WSM zufolge Hürden, die über das<br />

von der EU-Kommission vorgegebene Maß<br />

hinausgehen. „Die Stimmung sinkt von Tag<br />

zu Tag. Sollte es zum Gasembargo kommen<br />

und daraus weitere Preisanstiege folgen,<br />

wird das die Industrieproduktion lahmlegen“,<br />

warnt Vietmeyer.<br />

www.wsm-net.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|22<br />

41


Wissenswertes<br />

Bericht<br />

Auf dem Weg zur Klimaneutralität<br />

Was der Emissionshandel<br />

für die Stahlindustrie bedeutet<br />

„Fit for 55“ – was sich anhört wie ein Angebot der örtlichen Krankenkasse, steht tatsächlich für das aktuell<br />

vorgeschlagene Maßnahmenpaket, mit dem die EU-Kommission der Klimaneutralität einen großen Schritt näher<br />

kommen will. Neben anderen Sektoren steht auch die Stahlindustrie im Fokus. Das Paket schlägt unter anderem eine<br />

Reform des Emissionshandelssystems vor, mit der Ausstoß von Treibhausgasen in der europäischen Union noch schneller<br />

gesenkt werden soll. Ein Überblick.<br />

Der Europäische Emissionshandel<br />

(EU-ETS) ist seit 2005 das<br />

zentrale Klimaschutzinstrument<br />

der Europäischen Union. Mit dem<br />

Handelssystem sollen die Treibhausgas-Emissionen<br />

der Energiewirtschaft<br />

und der energieintensiven<br />

Industrien reduziert werden,<br />

zu denen auch die Stahlindustrie<br />

zählt. Das ist keine Kleinigkeit, das<br />

System erfasst etwa 40 % der gesamten<br />

Treibhausgasemissionen der<br />

EU. Neben CO 2 schädigen auch<br />

andere Gase, wie Lachgas oder Methan<br />

das Klima. Insgesamt sind rund<br />

11.000 Anlagen und einige hundert<br />

Luftfahrzeugbetreiber in ganz<br />

Europa emissionshandelspflichtig.<br />

In Deutschland umfasst das EU-ETS<br />

fast 2.000 Anlagen.<br />

So funktioniert das System<br />

Der EU-Emissionshandel ist ein Instrument,<br />

das den Ausstoß klimaschädlicher<br />

Gase auf marktwirtschaftlicher<br />

Basis reduziert. Es<br />

funktioniert so: Durch politisch<br />

festgelegte Emissions-Höchstgrenzen<br />

erhalten die tatsächlichen Treibhausgas-Emissionen<br />

einen Preis,<br />

der sich am Markt bildet. Der Emissionshandel<br />

setzt so Impulse für<br />

Investitionen in klimaschonende<br />

Technologien. Während der Verein<br />

Deutscher Ingenieure (VDI) feststellt,<br />

dass „marktorientierte Instrument<br />

des Emissionshandels […]<br />

in den zurückliegenden Handelsperioden<br />

gezeigt [hat], dass es den<br />

Ausstoß an Treibhausgasen in dem<br />

angestrebten Umfang mindern<br />

kann“, sieht die Stahlindustrie<br />

jedoch ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />

durch das Emissionshandelssystem<br />

gefährdet. So warnte die Wirtschaftsvereinigung<br />

(WV) Stahl<br />

Anfang 2020, dass „die Stahlindustrie<br />

in Deutschland von 2021 bis<br />

2030 Mehrbelastungen in Höhe von<br />

3,5 Mrd. € durch den Emissionsrechtehandel<br />

ausgesetzt ist, sofern<br />

die politischen Rahmenbedingungen<br />

nicht entsprechend angepasst“<br />

würden. Der Branche würden<br />

dadurch zudem notwendige Mittel<br />

für Klimaschutz-Investitionen entzogen,<br />

um bis 2050 klimaneutral<br />

produzieren zu können.<br />

Begrenzen und Handeln<br />

Der Emissionshandel funktioniert<br />

nach dem Prinzip „Cap and Trade“.<br />

Mit einer staatlich festgelegten<br />

Obergrenze – Cap, engl. für Kappe,<br />

bedeutet soviel wie „gedeckelt“,<br />

„begrenzt“ – wird politisch entschieden,<br />

wieviel in einer bestimmten<br />

Periode insgesamt emittiert werden<br />

darf. Gerechnet wird dabei in<br />

CO 2 -Äquivalenten, womit man die<br />

Klimaschädlichkeit anderer Treibhausgase,<br />

die beispielsweise bei<br />

42<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|22


Methan viel höher ist als bei Kohlenstoffdioxid,<br />

auf die Schädlichkeit<br />

von CO 2 als „Basiseinheit“ umrechnet.<br />

Alle Unternehmen, deren Anlagen<br />

in den Emissionshandel einbezogen<br />

sind, müssen nun für jede<br />

emittierte Tonne an CO 2 -Äquivalenten<br />

eine Emissionsberechtigung<br />

abgeben. Wird das Cap so gewählt,<br />

dass die Menge der realen Emissionen<br />

über der politisch bestimmten<br />

Emissionsmenge liegt, werden die<br />

Emissionsberechtigungen ein knappes<br />

Gut. Durch den Handel (Trade)<br />

mit diesen Berechtigungen bildet<br />

sich ein Preis für CO 2 -Zertifikate.<br />

Der eigentliche Mechanismus<br />

zur Reduktion der Emissionen<br />

greift bei höheren Preisen für die<br />

Emissionszertifikate. Wenn die Kosten<br />

für die Zertifikate für Unternehmen<br />

über den Kosten für eigene<br />

technische Maßnahmen liegen, mit<br />

den die Emissionen gesenkt werden<br />

können, ist das ein Anreiz, solche<br />

Klimaschutzmaßnahmen auch tatsächlich<br />

zu realisieren. Stehen im<br />

Verhältnis zu den Emissionen der<br />

Unternehmen (Nachfrage) viele<br />

Emissionsberechtigungen zur Verfügung<br />

(Angebot), ist der Marktpreis<br />

niedrig. Werden die Emissionsberechtigungen<br />

hingegen<br />

knapp, weil beispielsweise zur<br />

Erreichung der Klimaschutzziele<br />

weniger Berechtigungen verfügbar<br />

sind, steigt der Preis.<br />

Einem Teil der Unternehmen<br />

wird dabei eine begrenzte Anzahl<br />

Emissionsberechtigungen entsprechend<br />

europaweit festgelegter<br />

Zuteilungsregeln kostenlos zur Verfügung<br />

gestellt – so auch der Stahlindustrie.<br />

Unternehmen, die keine<br />

kostenlosen Emissionsberechtigungen<br />

erhalten oder bei denen die<br />

Zuteilung nicht ausreicht, müssen<br />

Emissionsberechtigungen in den<br />

regelmäßig stattfindenden Auktionen<br />

ersteigern oder von anderen<br />

Unternehmen kaufen. Wenn Unternehmen<br />

hingegen zu viele Emissionsberechtigungen<br />

besitzen, können<br />

sie diese verkaufen.<br />

Warum ein Handelssystem –<br />

und keine festen Grenzwerte?<br />

Warum wird eigentlich ein Handelssystem<br />

für die Erreichung der<br />

Klimaziel eingesetzt – und nicht<br />

beispielsweise Vorschriften oder<br />

Grenzwerte? Experten und Expertinnen<br />

sind sich dabei weitgehend<br />

einig, dass solche ordnungsrechtlichen<br />

Instrumente dann sinnvoll<br />

sind, wenn es darum geht Menschen<br />

und Ökosysteme vor to xischen<br />

Substanzen zu schützen. Während<br />

Subventionen und Marktanreizprogramme<br />

etwa die Einführung von<br />

neuen Techniken unterstützen können,<br />

haben starre Vorgaben wie<br />

etwa einheitliche Grenzwerte oder<br />

Mengenbeschränkungen allerdings<br />

den Nachteil, dass alle regulierten<br />

Energie- und Industrieanlagen<br />

diese Vorgaben einhalten<br />

müssen. Da dies für die Betreiber<br />

mit unterschiedlich hohen Kosten<br />

verbunden ist, ist es für manche<br />

Unternehmen daher einfacher,<br />

einen bestimmten Grenzwert einzuhalten,<br />

als für andere.<br />

Hier bieten marktbasierte Instrumente<br />

wie der Emissionshandel<br />

volkswirtschaftliche Vorteile, argumentiert<br />

etwa das Bundesumweltamt.<br />

Marktbasierte Instrumente<br />

zielen darauf ab, dass Umweltbelastungen<br />

bei den Verursachern, zum<br />

Beispiel bei Unternehmen, Kosten<br />

verursachen und diese jeweils<br />

selbst entscheiden, ob es für sie<br />

günstiger ist, die Belastungen zu<br />

reduzieren oder für die Belastungen<br />

zu bezahlen. Dies führt dazu, dass<br />

aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive<br />

die kostengünstigen<br />

Umweltschutzmaßnahmen zuerst<br />

ergriffen werden. Wenn so insge-<br />

samt ein ausreichender Umweltschutz<br />

erreicht wird, kann auf teurere<br />

Umweltschutzmaßnahmen<br />

verzichtet werden. Damit können<br />

marktbasierte Instrumente<br />

bestimmte Umweltziele zu geringeren<br />

volkswirtschaftlichen Kosten<br />

erreichen als andere Instrumente.<br />

Ist das System wirksam?<br />

Mit Blick auf das Ziel, die Emissionen<br />

zu senken, muss man sagen,<br />

dass das System wirksam ist. So<br />

sind die Emissionen der einbezogenen<br />

Anlagen in Deutschland seit<br />

Beginn des Emissionshandels im<br />

Jahr 2005 um etwa 38 % gesunken.<br />

Europaweit ist sogar ein noch höhrer<br />

Rückgang um rund 43 % unterhalb<br />

des Ausgangswerts von 2005<br />

zu verzeichnen. Dabei hat sich der<br />

Rückgang der Emissionen im Zeitraum<br />

2013 bis 2020 allerdings verlangsamt:<br />

Im Jahr 2020 lagen die<br />

Emissionen europaweit um etwa<br />

29 % unterhalb des Werts von 2013.<br />

In Deutschland gingen die Emissionen<br />

im selben Zeitraum um etwa<br />

33 % zurück. Dabei sind die Preise<br />

für die Zertifikate seit Mitte 2017<br />

in Folge der letzten Reform des<br />

EU-ETS wieder deutlich gestiegen.<br />

Mitte 2021 lag der Preis bei rund<br />

55 € pro Tonne emittierter CO 2 -Äquivalente.<br />

Um die im europäischen Klimagesetz<br />

festgelegten höheren<br />

Ziele für die Verringerung der<br />

Treibhausgasemissionen zu erreichen,<br />

hat die EU-Kommission im<br />

Juli 2021 Vorschläge gemacht, wie q<br />

Grafik: Friedrich-Naumann-Stiftung<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|22<br />

43


Wissenswertes<br />

Bericht<br />

q das Emissionshandelssystem daran<br />

angepasst werden soll. Vorgeschlagen<br />

sind unter anderem eine geringere<br />

Obergrenze und ein ehrgeizigerer<br />

Reduktionsfaktor für<br />

Treibhausgasemissionen sowie<br />

überarbeitete Regeln für die kostenlose<br />

Zuteilung von Zertifikaten und<br />

die Marktstabilitätsreserve. Konkret<br />

sollen die Emissionen aus den<br />

am Handelssystem beteiligten Sektoren<br />

bis 2030 um 61 % gegenüber<br />

dem Stand von 2005 verringert werden.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen,<br />

soll der Emissionsreduktionsfaktor<br />

von 2,2 % pro Jahr auf 4,2 % erhöht<br />

werden. Auf die betroffenen Unternehmen<br />

kommen also ambitioniertere<br />

Ziele und höhere Kosten zu.<br />

Kritik von der Stahlindustrie<br />

Die Stahlindustrie in Deutschland<br />

und Europa ist als eine der energieintensiven<br />

Branchen direkt vom<br />

Emissionshandelssystem betroffen.<br />

Auch wenn sich die Branche seit<br />

vielen Jahren eindeutig zu dem Ziel<br />

bekennt, das Klima zu schützen und<br />

Treibhausgase zu reduzieren, kritisieren<br />

die Stahlhersteller – wie auch<br />

andere energieintensive Industrien,<br />

beispielsweise Zementhersteller –<br />

immer wieder die konkrete Gestaltung<br />

des Emissionshandelssystems<br />

und die damit zusammenhängenden<br />

weiteren politischen Maßnahmen,<br />

da sie ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

gefährdet sehen.<br />

Die Stahlhersteller mahnen,<br />

dass außereuropäische Wettbewerber<br />

in der Regel keinen zusätzlichen<br />

Kosten für Treibhausgas-Emissionen<br />

unterliegen. Sie<br />

können ihre Erzeugnisse daher zu<br />

niedrigeren Kosten herstellen und<br />

anbieten. Für die europäischen<br />

energieintensiven Industrien ist<br />

das ein klarer Nachteil, der dazu<br />

führen könnte, Produktion (und<br />

die damit verbundenen Emissionen)<br />

ins Ausland zu verlagern.<br />

Diese Verlagerung wird als „Carbon<br />

Leakage“ bezeichnet.<br />

Zudem werden den Unternehmen<br />

durch den verpflichtenden<br />

Kauf von Emissionsberechtigungen<br />

finanziellen Mittel entzogen, die in<br />

der Folge nicht mehr für andere<br />

Investitionen beispielsweise in die<br />

Produktentwicklung zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Transformation und<br />

Emissionshandel?<br />

Ein weiterer Kritikpunkt der Stahlindustrie,<br />

nicht eigentlich am Emis-<br />

sionshandelssystem, sondern mit<br />

Blick auf die poltischen Maßnahmen<br />

insgesamt, von denen die Branche<br />

betroffen ist, hebt die Doppelbelastung<br />

hervor, mit der die<br />

Stahlhersteller auf dem Weg zur<br />

Klimaneutralität zu kämpfen<br />

haben. So fallen einerseits Kosten<br />

für die Emissionszertifikate an, die,<br />

so sieht es die Roadmap des Handelssystems<br />

vor, nach und nach weiter<br />

verknappt werden und damit die<br />

Kosten für die Unternehmen tendenziell<br />

weiter steigen lassen.<br />

Andererseits stehen die Stahlproduzenten<br />

aber vor der immensen<br />

Herausforderung, ihre Produktion<br />

für das Ziel klimaneutral zu produzieren,<br />

komplett umbauen zu müssen.<br />

Diese gewaltigen Investitionen<br />

können nicht gestemmt werden,<br />

wenn zugleich an anderer Stelle die<br />

finanziellen Mittel der Unternehmen<br />

abgezogen würden.<br />

Carbon Leakage verhindern<br />

Das Risiko des Carbon Leakage<br />

haben die politischen Entscheidungsträger<br />

erkannt. Das EU-ETS<br />

steuert mit einer kostenlosen Zuteilung<br />

eines Teils der Emissionsberechtigungen<br />

entgegen. Zudem<br />

wird in Deutschland und einigen<br />

Vier Fragen zum Emissionshandelssystem an …<br />

Dr. Roland Geres, Geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensberatung FutureCamp. Das Münchener Unternehmen<br />

berät mit einem Team von rund 40 Expertinnen und Experten Konzerne, regierungsnahe Behörden, Kommunen,<br />

mittelständische Unternehmen und öffentliche Bildungsträger zu Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Umweltmanagement<br />

und Innovation. Dr. Roland Geres ist zudem Mitglied des Programmkomitees für das VDI-Expertenforum<br />

Emissionshandel.<br />

<strong>Stahlreport</strong>: Wie erfolgreich ist das Europäische Emissionshandelssystem<br />

(EU-ETS, ETS = Emissions Trading System,<br />

deutsch: Emissionshandelssystem) dabei, Emissionen<br />

tatsächlich zu senken?<br />

Dr. Roland Geres: In den letzten Jahren, ca. seit 2017 und bis Ende<br />

2021, war das EU-ETS tatsächlich ein sehr wesentlicher Treiber für<br />

Emissionsreduktionen – vor allem in der Stromerzeugung, teilweise<br />

aber auch in der Industrie. Das folgt aus den stark gestiegenen<br />

Preisen sowie der deutlich rückläufigen kostenlosen Zuteilung von<br />

Emissionsrechten in der Industrie. Eine ähnliche Rolle hatte das EU-<br />

ETS historisch übrigens schon mal, vor der Wirtschaftskrise 2008,<br />

als die Emissionsrechte-Preise auch schon bei rund 30 €/t lagen.<br />

Darüber hinaus hat das EU-ETS de facto auch die Funktion,<br />

das Erreichen von Reduktionszielen in den erfassten Sektoren<br />

Energiewirtschaft und Industrie auch tatsächlich sicherzustellen.<br />

Dieses Ziel hat das EU-ETS konstant erreicht – übrigens wesentlich<br />

besser und zuverlässiger, als andere Instrumente, die zum Beispiel<br />

im Gebäude- oder Verkehrssektor zur Anwendung kommen.<br />

Trägt das Handelssystem – wie Kritiker zuweilen anführen –<br />

dazu bei, den Industriestandort Europa durch zu hohe Auflagen<br />

zu deindustrialisieren?<br />

Bisher nicht, jedenfalls nicht direkt. Mir ist auch kein Fall bekannt,<br />

dass allein deswegen eine Produktion verlagert wurde. Allein für die<br />

Zementindustrie, die ihre Klinkerproduktion teils nach Nordafrika<br />

verlegt, lässt sich das bisher ansatzweise empirisch nachweisen.<br />

Das heißt aber nicht, dass zunehmend steigende reale Kosten<br />

aus dem EU-ETS nicht eine Rolle bei Standortentscheidungen<br />

und Investitionen spielen. Und es heißt auch nicht, dass sich der<br />

bisherige empirische Befund einfach in die Zukunft übertragen lässt.<br />

Deshalb bleibt der Schutz vor „Carbon Leakage“ wichtig.<br />

44<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|22


anderen Mitgliedstaaten eine Beihilfe<br />

zur Kompensation der im<br />

Strompreis enthaltenen CO 2 -Kosten<br />

gewährt – die sogenannte Strompreiskompensation.<br />

Um die Verlagerung der Produktion<br />

und damit der Emissionen in<br />

Nicht-EU-Länder zu verhindern, hat<br />

die EU-Kommission mit dem „Fit for<br />

55“-Paket nun ein weiteres Instrument<br />

vorgeschlagen: einen Grenzausgleichsmechanismus<br />

(Carbon<br />

Bordern Adjustment Mechanism,<br />

CBAM) für eine Auswahl von Produkten.<br />

Neben Stahl sollen ab 2026<br />

auch für Strom, Zement, Aluminium<br />

sowie Düngemittel Zertifikate<br />

in Höhe der herstellungsbedingten,<br />

direkten, produktbezogenen Emissionen<br />

erworben werden müssen.<br />

Damit soll vermieden werden, dass<br />

in Hinsicht auf Emissionen günstiger<br />

produzierende Unternehmen<br />

auf dem europäischen Markt Kostenvorteile<br />

haben.<br />

Beide Instrumente zur Verhinderung<br />

des Carbon Leakage – die<br />

kostenlose Zuteilung von Zertifikaten<br />

sowie der Grenzausgleichsmechanismus<br />

– werden dabei verknüpft.<br />

So soll die kostenlose<br />

Zuteilung von Zertifikaten für die<br />

Hersteller von Produkten, die dem<br />

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz<br />

INFO Was sind Carbon Contracts for Difference?<br />

Ein weiteres Instrument sind sogenannte Differenzverträge (Contracts for Difference)<br />

– ursprünglich ein Produkt aus der Finanzwelt. Sie dienen dazu, schwankende Preise<br />

beispielsweise für Aktien oder Rohstoffe abzusichern. Dafür wird zwischen Verkäufer und Käufer<br />

ein Preis (strike price) für ein bestimmtes Produkt zu einem bestimmten Zeitpunkt vereinbart.<br />

Liegt zu diesem Zeitpunkt der vereinbarte Preis unter dem momentanen Marktpreis, muss der<br />

Käufer die Differenz zwischen vereinbartem Preis und Marktpreis an den Verkäufer bezahlen.<br />

Liegt der Marktpreis über dem strike price, verhält es sich genau anders herum: Der Verkäufer<br />

muss die Differenz an den Käufer bezahlen.<br />

Und was heißt das in der Praxis? Ein stark vereinfachtes Beispiel von zwei Unternehmen aus der<br />

energieintensiven Industrie: Unternehmen A, das mittels herkömmlicher Technologie produziert,<br />

hat Produktionskosten von 10 € für ein Gut und muss zusätzlich für 5 € Emissionszertifikate für<br />

den CO 2 -Ausstoß der Produktion kaufen. Insgesamt liegen die Produktionskosten des Gutes<br />

also bei 15 €. Solange der CO 2 -Preis relativ niedrig ist, ist die Produktion von Unternehmen<br />

A mit herkömmlichen Technologien günstiger als für Unternehmen B, das mithilfe einer<br />

teureren, treibausgasneutralen Technologie produziert und Produktionskosten von 16 € hat.<br />

Die sogenannten CO 2 -Vermeidungskosten bei Unternehmen B betragen 6 €. Der Staat und das<br />

Unternehmen B können nun einen Carbon Contrac for difference (CCfd) abschließen, der die<br />

Differenz zwischen dem Marktpreis für Emissionszertifikate und den CO 2 -Vermeidungskosten<br />

ausgleicht. In unserem Beispiel beträgt diese Differenz 1 € (6 € CO 2 -Vermeidungskosten<br />

minus 5 € Zertifikatepreis). Ist der Marktpreis für Emissionszertifikate niedriger als die CO 2 -<br />

Vermeidungskosten, zahlt der Staat den Differenzbetrag an Unternehmen B. Im umgekehrten<br />

Fall muss Unternehmen B die Differenz zahlen. Bei den energieintensiven Industrien liegen<br />

die Vermeidungskosten aber oft weit über dem Preis für Emissionszertifikate. In diesem Fall<br />

sorgen CCfD dafür, dass klimafreundliche Technologien gegenüber herkömmlichen Technologien<br />

wettbewerbsfähig werden. Der Vorteil eines CCfD liegt dann darin, dass dieser die tatsächlichen<br />

Vermeidungskosten eines Unternehmens und dessen Möglichkeiten, diese an den Markt weiter<br />

zu geben, berücksichtigt. Wenn über die Zeit Veränderungen zum Beispiel bei den Preisen für<br />

Emissionszertifikate auftreten oder beim Thema Carbon-Leakage Schutz der EU, können die<br />

Differenzzahlungen flexibel angepasst werden.<br />

Grenzausgleichsmechanismus ab<br />

2026 unterliegen jährlich um 10 %<br />

gesenkt werden. CBAM soll die bisherigen<br />

Instrumente zum Schutz<br />

vor Carbon Leakage also schrittweise<br />

ersetzen. 2<br />

www.dehst.de<br />

Kosten aus dem EU-ETS können im Verbund mit anderen<br />

Instrumenten – zum Beispiel Investitionszuschüssen oder den<br />

für die Transformation für die Stahlindustrie besonders wichtigen<br />

„Carbon Contracts for Difference“ – auch Investitionen de facto<br />

begünstigen. Der Verbund von Instrumenten kann dann umgekehrt<br />

sogar zur Stärkung der industriellen Basis beitragen. Der Umbau<br />

eines Verbundstandortes in der Primärerzeugung von Roheisen auf<br />

das Direktreduktions-Verfahren ist ein Beispiel dafür. Das EU-ETS<br />

allein kann dies nicht schaffen.<br />

Allerdings gehört zu einer fairen Bewertung auch, dass<br />

die genannten Beihilfen ganz wesentlich aus staatlichen<br />

Auktionserlösen aus dem EU-ETS (und dem nationalen<br />

Emissionshandel) finanziert werden, der zum Beispiel in Deutschland<br />

das Sondervermögen des „Klima- und Transformationsfonds“ speist.<br />

Welche Auswirkungen hat das Emissionshandelssystem<br />

auf die betroffenen Märkte? Verteuert es beispielsweise die<br />

Erzeugnisse der Stahlhersteller?<br />

Ja, die Bepreisung von Treibhausgas-Emissionen verteuert<br />

energieintensive bzw. Treibhausgas-intensive Produkte. Das ist auch<br />

der Sinn des Instruments. Ich denke, das müssen wir im Sinne des<br />

Verursacherprinzips auch akzeptieren. Im Binnenmarkt der EU ist<br />

das auch kein Wettbewerbsproblem, international aber schon.<br />

Welche Strategien verfolgen andere Regionen und Länder, um<br />

Emissionen zu senken?<br />

Sehr unterschiedliche. Zunächst<br />

mal ist es so, dass bei weitem<br />

nicht alle Staaten dem Thema<br />

Klimaschutz die Priorität geben,<br />

wie es notwendig wäre. Erfreulich<br />

ist aber, dass dies in immer mehr<br />

Staaten der Fall ist. Und: Seit Jahren<br />

gibt es einen Trend, zur Bepreisung<br />

von Treibhausgas-Emissionen als<br />

Instrument zu greifen – sowohl<br />

über Steuern als auch und gerade<br />

über Emissionshandelssysteme. Dr. Roland Geres, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Unter-<br />

Letztere decken derzeit schon über<br />

20 % der weltweiten Treibhausgas- nehmensberatung FutureCamp.<br />

Emissionen ab – wenn auch mit<br />

schwer vergleichbarem Design und<br />

unterschiedlichen Preisniveaus.<br />

Trotzdem ist dieser Befund ermutigend. Auch die in Glasgow [die<br />

UN-Klimakonferenz in Glasgow 2021, Anm. d. Red.] endlich erzielten<br />

Fortschritte zur Umsetzung des Pariser Abkommens sind hier<br />

hilfreich. Hoffen wir, dass die angespannte geopolitische Lage nicht<br />

dazu führt, dass dieser positive Trend stockt.<br />

[Kontakt]<br />

www.future-camp.de<br />

Bild: FutureCamp<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|22<br />

45


Wissenswertes<br />

Nachrichten<br />

Fachbuch: Marketing- und<br />

Sales-Intelligenz<br />

„Branche vernachlässigt<br />

digitale Transformation im<br />

Vertriebskanal“<br />

Bild: VDI<br />

VDI-Fokusthemen Klimaschutz und Energietechnik<br />

Präzise Aussagen zu gewaltigen Aufgaben<br />

Das im Pariser Übereinkommen formulierte<br />

Klimaziel, die durchschnittliche,<br />

globale Temperaturerhöhung auf 1,5 ° C zu<br />

begrenzen, erfordert zahlreiche Innovationen<br />

im Bereich der Energietechnik und des<br />

Klimaschutzes. Darüber hinaus zeichnet<br />

sich ab, dass auch Klimaanpassungsstrategien<br />

entwickelt werden müssen, um die Folgen<br />

des Klimawandels erträglich zu gestalten.<br />

Daher hat der Verein Deutscher Ingenieure<br />

e.V. (VDI) die beiden Fokusthemen „Klimaschutz“<br />

und „Klimaanpassung als Herausforderung“<br />

entwickelt. Ziel ist es, Lösungen<br />

zur Reduktion des CO 2 -Fußabdrucks aufzuzeigen,<br />

zu vermitteln, wie unser Planet vor<br />

weiterer Erwärmung geschützt werden kann<br />

und wie wir uns besser vor den Folgen des<br />

Klimawandels schützen können.<br />

Neues Logo kehrt zu blau-grün zurück<br />

BME präsentiert Website-Relaunch<br />

Der Bundesverband Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik e.V. (BME) hat<br />

seinen Online-Auftritt runderneuert und auch<br />

sein Logo erneuert. Die Webseite hat nicht<br />

nur ein komplett neues Design und eine neue<br />

Farbgebung bekommen, sondern wurde auch<br />

neu strukturiert und verschlankt. „Eine zeitgemäße<br />

Website muss vom Nutzer her gedacht<br />

werden. Die User Experience war daher Leitgedanke<br />

bei dieser Umstellung.<br />

Nicht jede Detailinformation muss sich auf<br />

einer neuen Website wiederfinden, gleichzeitig<br />

wollten wir aber natürlich sicherstellen, dass<br />

sich die verschiedenen Stakeholdergruppen<br />

des BME weiterhin bestmöglich damit identifizieren<br />

können“, sagt BME-Hauptgeschäftsführerin<br />

Dr. Helena Melnikov. „Ich hoffe, das ist<br />

Beiträge zu den Fokusthemen leisten<br />

Experten und Expertinnen aus allen<br />

VDI-Fachgesellschaften: Ob Fragen des<br />

Klimaschutzes, der Klimaanpassung, der<br />

Industrie, der Bereitstellung von Strom und<br />

Wärme oder der Mobilität – zu allen Themenschwerpunkten<br />

können VDI-Fachleute<br />

aus Bereichen wie Solarenergie, Windkraft,<br />

Elektromobilität und Wärmewende präzise<br />

Aussagen liefern.<br />

Als unabhängiger, technologieoffener Verein<br />

liefere der VDI transparente Einblicke in<br />

alle Lösungspfade mit ihren Vor- und Nachteilen.<br />

Dem VDI sei es daher möglich, verschiedene<br />

Pfade ausgewogen darzustellen<br />

und Empfehlungen zu geben, die nicht von<br />

partikulären Interessen bestimmt werden.<br />

www.vdi.de/energie-und-umwelt<br />

uns gelungen.“ Parallel zum Website-Relaunch<br />

hat der Einkäuferverband in den vergangenen<br />

Monaten auch an der Erneuerung seines<br />

Markenauftritts gearbeitet – und ein aufgefrischtes<br />

Logo präsentiert. Die Marke BME<br />

habe sich in den vergangenen 68 Jahren zu<br />

einer echten „Brand“ entwickelt. Sie steht<br />

für Seriosität und Unabhängigkeit in den vier<br />

Säulen des BME: Netzwerk, Weiterbildung,<br />

Fachinformationen und Services – daran<br />

werde sich auch künftig nichts ändern. „Unser<br />

neues Logo bricht nicht mit Vertrautem. Die<br />

Neuerungen haben eine zeitgemäße Prägung,<br />

gleichzeitig knüpfen wir bei den Farben des<br />

neuen Logos an unsere Traditionen an: Denn<br />

ganz früher war das BME-Logo mal grün.<br />

www.bme.de<br />

Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau<br />

vernachlässigt das Marketing und<br />

den Vertrieb – diese Einschätzung ist nach<br />

wie vor zutreffend, sagt der darauf spezialisierte<br />

Experte Eckhart Hilgenstock. Wie<br />

die digitale Transformation auch hier<br />

gelingt, zeigt der Experte in seinem neuen<br />

Buch „Marketing- und Sales-Intelligenz im<br />

Maschinen- und Anlagenbau“ auf.<br />

Darin gibt er sein Praxiswissen über<br />

Marketing, Business Development und<br />

Vertrieb im Maschinen- und Anlagenbau<br />

wieder. Schritt für Schritt wird erklärt, wie<br />

das Führungsteam auf die notwendigen<br />

Veränderungen eingeschworen<br />

und die<br />

Belegschaft auf die<br />

Anpassungen vorbereitet<br />

wird, welche<br />

Qualifikations- und<br />

Transparenzoffensiven<br />

erforderlich sind, wie<br />

die damit verbundenen<br />

Doppelbelastungen<br />

bewältigt werden,<br />

Widerstände überwunden<br />

und letztendlich<br />

die erforderliche Zentrierung auf die<br />

Kundschaft erreicht werde. Darüber hinaus<br />

beschreibt das Buch, wie Unternehmen<br />

mit modernem Benchmarking sicherstellen<br />

können, dass sie im Schnitt ihrer Branche<br />

an der Spitze, statt im Mittelfeld oder gar<br />

am Ende stehen.<br />

Das Fachbuch wird von der UNO-Denkfabrik<br />

Diplomatic Council gemeinsam mit<br />

United Interim, dem laut eigenen Angaben<br />

größten Netzwerk für Interim Manager<br />

im deutschsprachigen Raum, herausgegeben.<br />

Eckhart Hilgenstock wurde 2012<br />

vom Arbeitskreis Interim Management<br />

Provider (AIMP) als „Interim Manager des<br />

Jahres“ ausgezeichnet. 2021 nahm ihn<br />

das Manager Magazin in den Kreis der<br />

„Top Interim Manager“ auf, 2022 wurde er<br />

von Capital ebenfalls zu den „Top Interim<br />

Managern“ gezählt.<br />

Eckhart Hilgenstock, „Marketing- und<br />

Sales-Intelligenz im Maschinen- und<br />

Anlagenbau“, DC Publishing, 2022, 76 S.,<br />

Paperback, ISBN 978-3-98674-020-7, 25 €<br />

www.diplomatic-council.org/de/hilgenstock<br />

46 <strong>Stahlreport</strong> 6|22


Studie von Allianz Trade<br />

Energiewende könnte viele neue Jobs schaffen<br />

Bis 2030 soll die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland nahezu verdreifacht<br />

werden. Wenn dies gelingt, dürfte die Wirtschaft von zusätzlichem Wachstum und Arbeitsplätzen<br />

profitieren. Dafür müssen allerdings zahlreiche Herausforderungen gemeistert werden, denn der<br />

Startschuss fällt in eine schwierige Zeit, geprägt von Inflation und der russischen Invasion in der<br />

Ukraine. Das ist das Ergebnis der jüngsten Studie des Kreditversicherers Allianz Trade. Die Umstellung<br />

könne ein echter Job-Motor werden und in den kommenden zehn Jahren mehr als 400.000 Jobs<br />

schaffen, sagte Katharina Utermöhl, Senior Volkswirtin bei Allianz Trade. Die ambitionierten Pläne<br />

der Bundesregierung und das damit verbundene Potenzial könnten auch ein Umdenken der Unternehmen<br />

bewirken, das Thema Nachhaltigkeit stärker zu priorisieren und ihre Nachhaltigkeitsstrategien<br />

zu schärfen. Allerdings seien noch viele Hürden zu bewältigen.<br />

Werner Sobek: weltweite<br />

Bestandsaufnahme von der<br />

Rolle des Bauwesens im<br />

Klimawandel<br />

non nobis – über das<br />

Bauen in der Zukunft<br />

Mit Band 1 seiner Trilogie<br />

„non nobis“ legt Werner Sobek die<br />

erste umfassende Gegenwartsanalyse<br />

seiner Branche vor. „Ein neues<br />

Standardwerk, das die Grundlage<br />

für ein Bauen in der Zukunft bildet“,<br />

wirbt der Verlag. Das Buch bietet<br />

eine weltweite Bestandsaufnahme<br />

von aktuellen Trends und Entwicklungen,<br />

die unsere gebaute und<br />

natürliche Umwelt direkt betreffen<br />

– und die von unserer Art zu bauen<br />

massiv beeinflusst werden: Ressourcenverbrauch<br />

und verfügbarkeit,<br />

Bau stoffe, Emissionen, Energie,<br />

Erderwärmung, Klimaziele,<br />

Bevölkerungsentwicklung u. v. m.<br />

Werner Sobek ist einer der bedeutendsten<br />

Architekten und Ingenieure<br />

unserer Zeit. Er ist Professor am<br />

Institut für Leichtbau Entwerfen und<br />

Konstruieren (ILEK) der Universität<br />

Stuttgart, Initiator des Sonderforschungsbereichs<br />

SFB 1244 über<br />

„Adaptive Hüllen und Strukturen<br />

für die gebaute Umwelt von morgen“<br />

sowie Gründer eines weltweit<br />

tätigen Planungsbüros mit mehr als<br />

350 Mitarbeitern.<br />

Werner Sobek, „non nobis –<br />

über das Bauen in der Zukunft“,<br />

av edition, Januar 2022, deutsch,<br />

292 S., gebunden mit Prägung, zwei<br />

Lesezeichen, 114 Bilder und Grafiken,<br />

21,4 x 22,5 cm, ISBN 9783899863697,<br />

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<strong>Stahlreport</strong> 6|22<br />

47


Wissenswertes<br />

Bericht<br />

Die Gigafactory Berlin-Brandenburg ist der erste Tesla-Produktionsstandort in Europa.<br />

Studie zur Bedeutung von Innovationen<br />

Tesla und die Hidden Champions<br />

Bereits die Vorab-Veröffentlichung seiner Studie „Tesla und die Hidden Champions“ erregte Aufmerksamkeit: 41<br />

mittelständische Weltmarktführer – alle mit Präsenz in Deutschland – liefern Teile an Tesla. Dazu kommen neun große<br />

Weltmarktführer, auch ehemalige Hidden Champions. Rund 35 % der verbauten Teile werden von deutschen Hidden<br />

Champions hergestellt. Im Interview spricht Prof. Dr. Jan-Philipp Büchler, Direktor des Center for Applied Studies &<br />

Education in Management an der Fachhochschule Dortmund, über die Hintergründe.<br />

<strong>Stahlreport</strong>: Herr Professor Büchler,<br />

was war das Ziel der Studie?<br />

Jan-Philipp Büchler: Ziel war es,<br />

Wachstumspfade und -muster strategischer,<br />

kultureller und organisatorischer<br />

Art bei den Tesla-Zuliefe-<br />

Was zeichnet die Tesla-Zulieferer<br />

aus?<br />

Grundsätzlich ist dies eine sehr<br />

hohe Leistungsfähigkeit im gesamten<br />

Innovationsmanagement. Die<br />

Investition in Forschung und Entrern<br />

herauszuarbeiten. Dabei<br />

sollten Gemeinsamkeiten und<br />

Unterschiede mit der deutschen<br />

Industrie allgemein und insbesondere<br />

mit der deutschen Automobilindustrie<br />

festgestellt werden.<br />

Bild: privat<br />

„Tesla ist kein heiliges Unternehmen sondern ein<br />

Kunde mit einem starken Leistungsprinzip. Die<br />

Zusammenarbeit ist intensiv und gleichermaßen<br />

fordernd.“<br />

Prof. Dr. Jan-Philipp Büchler, Inhaber der Professur für Unternehmensführung<br />

und Global Business Management sowie Direktor des interdisziplinären Center for<br />

Applied Studies & Education in Management an der Fachhochschule Dortmund.<br />

48 <strong>Stahlreport</strong> 6|22


wicklung ist mit 9 % deutlich höher<br />

als bei den deutschen Hidden Champions,<br />

die mit rund 6 % im Durchschnitt<br />

bereits schon doppelt so<br />

intensiv forschen wie der Durchschnitt<br />

der gesamtdeutschen Industrie,<br />

wo die Forschungsquote<br />

bei rund 3 %<br />

liegt. Gleichzeitig<br />

ist als Ergebnis<br />

Bild: Tesla<br />

„Die Entwicklungszeiten,<br />

die die Zulieferer in der<br />

Zusammenarbeit mit Tesla<br />

realisieren, sind etwa um<br />

den Faktor 5 bis 10 kürzer<br />

als es mit der deutschen<br />

Automobilindustrie<br />

möglich ist.“<br />

die Anzahl der<br />

Patente mit 50<br />

Patenten pro<br />

1.000 Mitarbeiter<br />

deutlich<br />

höher; 31 sind<br />

es in der Grundgesamtheit<br />

aller<br />

Hidden Champions<br />

und sechs bei den Großunternehmen.<br />

Natürlich ist dies nicht ohne<br />

eine entsprechende Innovationskultur<br />

möglich. Wenn also ein persönlich<br />

haftender Gesellschafter die<br />

Bedeutung von Innovation vorlebt,<br />

ist das Innovationsdenken im Unternehmen<br />

fest verankert. Zudem sind<br />

in der Unternehmensführung vergleichsweise<br />

häufig Ingenieure vertreten,<br />

was dann auch eine hohe<br />

Technologieaffinität und einen entsprechenden<br />

strategischen Fokus<br />

zur Folge hat.<br />

Wie sieht die Zusammenarbeit der<br />

Hidden Champions mit Tesla aus?<br />

Die Kundenorientierung hat einen<br />

sehr hohen Stellenwert. Es geht<br />

nicht nur um eine Standardforschung<br />

für einen Markt, sondern<br />

um die gemeinsame Entwicklung<br />

mit dem Kunden. Aus dieser hohen<br />

Kundenzentrierung sowie einer<br />

positiven Entwicklungserfahrung<br />

entsteht häufig eine langfristig<br />

angelegte Entwicklungspartnerschaft.<br />

Tesla ist natürlich kein heiliges<br />

Unternehmen, sondern ein Kunde<br />

mit einem starken Leistungsprinzip.<br />

Die Zusammenarbeit ist intensiv<br />

und gleichermaßen fordernd. Der<br />

Gedanke, das technisch Mögliche<br />

oder die Grenzen des technisch<br />

Möglichen zu erreichen, spornt zu<br />

Höchstleistungen an. Dieses Prinzip<br />

lebt Tesla genauso wie es die Tesla-Zulieferer<br />

leben.<br />

Warum setzt Tesla aus Ihrer Sicht<br />

auf genau diese Zulieferer?<br />

Tesla will eine Industrie in ihren<br />

Standards, Verhaltens- und Arbeitsweisen<br />

verändern. Mit Blick auf die<br />

Automobilindustrie waren<br />

Veränderungen in der<br />

Vergangenheit oft<br />

mit langen Ent-<br />

wicklungszei-<br />

ten, preislichen<br />

Garantien und<br />

dem Fokus auf<br />

Kostenoptimierung<br />

verbunden<br />

– gerade in<br />

der komplexen<br />

Hierarchie von Zuliefererstrukturen.<br />

Bewusst, aus Überzeugung und<br />

aufgrund positiver Erfahrungen<br />

setzt Tesla auf agiles Projektmanagement<br />

und auf funktions- und<br />

bereichsübergreifendes Denken.<br />

Prozesse werden konsequent vom<br />

Anfang bis zum Ende gedacht.<br />

Gerade das ist jedoch bis heute oft<br />

ein Manko in der Automobilindustrie.<br />

INFO Visionen und Leistungsorientierung verbinden<br />

Bei den Hidden Champions hat der „durchschnittliche“<br />

Tesla-Zulieferer ein Unternehmensalter von 93 Jahren,<br />

erzielt einen Umsatz von jährlich 800 Mio. €, hat<br />

4.778 Mitarbeiter, 50 Patente je 1.000 Mitarbeiter<br />

und eine F&E-Quote von 9,0 %. Wichtig sind für diese<br />

Supplier im Business die Vision und der Anspruch,<br />

Standardsetzer und Marktführer zu sein. Diese<br />

Zielsetzung teilen sie mit Tesla und nutzen sie zum<br />

eigenen Antrieb.<br />

Auch viele Hidden Champions wollen<br />

zunehmend in agilen und kundenzentrierten<br />

Strukturen arbeiten.<br />

Sie wollen mit ihrer Innovation<br />

und Entwicklung zum Standard im<br />

Markt werden und eine Marktführerschaft<br />

erreichen. Es ist also<br />

sicher die besonders hohe Leistungsfähigkeit<br />

und -bereitschaft,<br />

die Tesla bei seinen Zulieferern zu<br />

schätzen weiß.<br />

Was ist anders in der<br />

Zusammenarbeit mit Tesla?<br />

Die Entwicklungszeiten, die die<br />

Zulieferer in der Zusammenarbeit<br />

mit Tesla realisieren, sind etwa um<br />

den Faktor 5 bis 10 kürzer als es mit<br />

der deutschen Automobilindustrie<br />

möglich ist. Aber genau das können<br />

und wollen die Tesla-Zulieferer leisten.<br />

Zudem ist Tesla deutlich Nutzen-getrieben.<br />

Natürlich ist auch die<br />

Kostenoptimierung ein Thema. Im<br />

Fokus der Entwicklungen steht<br />

jedoch immer der Mehrwert für den<br />

Kunden. Und fest steht auch: Hidden<br />

Champions sind es gewohnt, außerhalb<br />

der Komfortzone und mitunter<br />

auch in unbekanntem Terrain zu<br />

arbeiten.<br />

Und welche Gemeinsamkeiten hat<br />

Tesla mit seinen Zulieferern?<br />

Der Höchstleistungsgedanke, die<br />

Kundenorientierung, die Ambition<br />

zu wachsen und die Bereitschaft,<br />

Gewohntes in Frage zu stellen und<br />

Innovationen auch in Krisen voranzutreiben<br />

sind klare Gemeinsamkeiten.<br />

Die Wachstumsleidenschaft, die<br />

Tesla hat, verbunden mit der Vision<br />

einer elektrischen Gesellschaft<br />

ohne Verbrenner-Motoren ist ein<br />

Statement, welches die Tesla-Zulieferer<br />

teilen und unterstützen. 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 6|22<br />

49


Lifesteel XXXXXXXXXX<br />

XXXXX Nachricht A XXXXX<br />

Gewächshaus-Anlagen aus Stahl<br />

Zukunftstrend Vertical Farming?<br />

Mit Vertical Farming – vertikaler<br />

Landwirtschaft – sollen Salat,<br />

Tomate & Co auch unabhängig von<br />

Acker und Boden angebaut werden<br />

– direkt in den Ballungsgebieten<br />

von Städten, in unmittelbarer Nähe<br />

zu den Verbauchern. Nötig sind<br />

dazu entsprechende Anlagen – oft<br />

mehrstöckige Gebäude, in denen<br />

auf Basis von Hydrokulturen unter<br />

Gewächshausbedingungen in mehreren<br />

übereinander gelagerten Ebenen<br />

ganzjährig Früchte, Gemüse,<br />

essbare Speisepilze oder auch<br />

Algen erzeugt werden. Eines dieser<br />

gigantischen Gewächshäuser hat<br />

das dänische Unternehmen Nordic<br />

Harvest in Kopenhagen errichtet.<br />

Seit Anfang 2021 wachsen dort<br />

Pflanzen in 14-stöckigen Regalen<br />

aus Stahl.<br />

„Die Welt steht vor großen Herausforderungen<br />

in Bezug auf Nachhaltigkeit<br />

und Bevölkerungswachstum,<br />

weshalb wir die Art und Weise, wie<br />

wir unsere Lebensmittel produzieren,<br />

überdenken müssen. Vertikale<br />

Farmen können ein nachhaltigeres<br />

Lebensmittelsystem mit lokaler Produktion<br />

schaffen, das zudem eine<br />

höhere Qualität und ein besseres<br />

Geschmackserlebnis bietet als konventionell<br />

angebaute Lebensmittel“,<br />

sagt etwa Anders Riemann, Gründer<br />

und CEO von Nordic Harvest.<br />

Investoren sehen darin großes<br />

Potenzial. Nordic Harvest konnte<br />

genug Kapital einsammeln, um<br />

nicht nur die erste Bauphase im<br />

Herbst 2020 abzuschließen, sondern<br />

auch für den weiteren Ausbau<br />

der Anlage – die in der Endstufe<br />

1.000 t Lebensmittel pro Jahr liefern<br />

soll.<br />

www.nordicharvest.com<br />

Bilder: Nordic Harvest<br />

Impressum<br />

STAHLREPORT<br />

Nachrichten aus Handel,<br />

Produktion und Verarbeitung<br />

Offizielles Organ des<br />

BDS-Fernstudiums<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

Wiesenstraße 21<br />

40549 Düsseldorf<br />

Redaktion:<br />

Markus Huneke (Chefredakteur)<br />

Telefon +49 211 86497-24<br />

Huneke-BDS@stahlhandel.com<br />

Anzeigen:<br />

Ksenija Sandek<br />

Telefon+49 211 86497-21<br />

Sandek-BDS@stahlhandel.com<br />

Verlag:<br />

BDS AG<br />

Wiesenstraße 21<br />

40549 Düsseldorf<br />

Telefon +49 211 86497-0<br />

Telefax +49 211 86497-22<br />

Layout und Herstellung:<br />

auhage|schwarz, Leichlingen<br />

Erscheinungsweise:<br />

monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />

Anzeigenpreis:<br />

Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 39<br />

Bezugspreis:<br />

Jährlich 65 € im Inland und 70 € im<br />

Ausland zuzüglich Versandspesen und<br />

Mehrwertsteuer. Abbestellungen sind<br />

lediglich unter Einhaltung einer dreimonatigen<br />

Kündigungsfrist zum Jahresende<br />

möglich. Für die Mitglieder des<br />

BDS und die Teilnehmer im BDS-Fernstudium<br />

ist der Bezug eines Exemplars<br />

der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“ im<br />

Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studiengebühr<br />

enthalten. Ein Nachdruck ist<br />

nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />

der Redaktion gestattet.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

oder Fotos übernehmen Herausgeber,<br />

Redaktion und Verlag keine<br />

Gewähr. Namentlich oder mit Initialen<br />

gekennzeichnete Beiträge vertreten<br />

eine vom Herausgeber unabhängige<br />

Meinung der Autoren.<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit<br />

wird mitunter auf die gleichzeitige Verwendung<br />

männlicher und weiblicher<br />

Sprachformen verzichtet. Sämtliche<br />

Personenbezeichnungen gelten gleichwohl<br />

für beiderlei Geschlechter.<br />

Außerdem bittet die Redaktion um<br />

Verständnis, dass insbesondere Firmennamen<br />

je Artikel in der Regel nur<br />

einmal in ihrer werbeorientierten Form<br />

verwendet und entsprechende Begriffe<br />

häufig eingedeutscht werden.<br />

International Standard<br />

Serial Number:<br />

ISSN 0942-9336<br />

Diese Zeitschrift wurde aus umweltschonendem<br />

Papier hergestellt.<br />

50 <strong>Stahlreport</strong> 6|22


SEMINAR<br />

STAHL AGB -<br />

JURISTISCHE GRUNDLAGEN<br />

TEILNEHMERKREIS<br />

Angesprochen sind vor allem Fach- und Führungskräfte,<br />

die mit der Vertragsgestaltung und<br />

-verhandlung betraut bzw. in diesen Prozess mit<br />

eingebunden sind.<br />

28. JUNI 2022<br />

DÜSSELDORF<br />

Rechtliche Regelungen haben einen immer größeren Einfluss auf das tägliche<br />

Betriebsgeschehen. Sich im Paragrafendschungel zurechtzufinden, stellt<br />

verantwortliche Mitarbeiter vor immer größere Herausforderungen.<br />

DAS PROGRAMM<br />

Auf dem Programm stehen u. a.<br />

Einbeziehung von AGB in einen<br />

Vertrag, was bei einer „Kollision” von<br />

Verkaufs- und Einkaufsbedingungen<br />

gilt und welche Möglichkeiten zur<br />

Haftungsbeschränkung AGBs bieten.<br />

DAS SEMINARZIEL<br />

Die Teilnehmer erhalten einen<br />

umfassenden Überblick über die<br />

juristischen Grundlagen der Allgemeinen<br />

Geschäftsbedingungen im<br />

Stahlhandel.<br />

DER DOZENT<br />

Rechtsanwalt Tim Lieber, Henseler &<br />

Partner Rechtsanwälte, Düsseldorf,<br />

ist spezialisiert auf Vertrags- und<br />

Handelsrechts sowie Zoll- und Außenwirtschaftsrechts<br />

im nationalen<br />

und internationalen Stahlhandel.<br />

JETZT ANMELDEN<br />

www.stahlhandel.com/seminare<br />

Weitere Informationen erhalten Sie telefonisch unter 0211 86497-19<br />

oder per E-Mail: wynands-bds@stahlhandel.com.


BERUFSBILDUNG 2022<br />

SEMINARE BEIM BDS<br />

SEMINARTHEMA TERMIN ORT<br />

STAHLEINKAUF 21.–22.06.2022 DUISBURG<br />

STAHL AGB – JURISTISCHE GRUNDLAGEN 28.06.2022 DÜSSELDORF<br />

QUALITÄTS- UND EDELSTAHL 31.08.–01.09.2022 OSNABRÜCK<br />

„LADIES FIRST“ –<br />

SICHER EIGENE AKZENTE SETZEN 13.–14.09.2022 SOLTAU<br />

PRÜFBESCHEINIGUNGEN UND PRODUKTHAFTUNG 27.09.2022 DÜSSELDORF<br />

GROBBLECHE 10.–11.10.2022 WERNIGERODE<br />

METHODISCHE PRÜFUNGSVORBEREITUNG<br />

FÜR AUSZUBILDENDE 17.–18.10.2022 MÜNSTER<br />

AUSZUBILDENDE IM FOKUS 19.–20.10.2022 MÜNSTER<br />

STAHLEINKAUF 08.–09.11.2022 DUISBURG<br />

MEHR UMSATZ, ERTRAG UND KUNDEN I 14.–15.11.2022 KÖLN<br />

BETONSTAHL 22.–23.11.2022 KEHL<br />

STAHLKUNDE 29.11.–01.12.2022 GENGENBACH<br />

NICHTROSTENDE STÄHLE 05.–06.12.2022 DÜSSELDORF<br />

Diese Übersicht gibt den aktuellen Stand der Seminarplanungen wieder. Änderungen sind vorbehalten. Über weitere Details<br />

sowie zu den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte unter www.stahlhandel.com.<br />

»<br />

INFOS<br />

& ANMELDUNG<br />

www.stahlhandel.com/seminare<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel BDS AG · Wiesenstraße 21 · 40549 Düsseldorf · info-bds@stahlhandel.com

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