Stahlreport 2022.04
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77. Jahrgang | April 2022<br />
STAHLREPORT<br />
Nachrichten aus Handel, Produktion und Verarbeitung<br />
04<br />
22<br />
Märkte in Unsicherheit | S. 42<br />
Ukraine-Krieg wirkt sich auf EU-Stahlmarkt aus<br />
Reihenweise Rekorde | ab S. 8<br />
Stahlbranche sammelt Bestergebnisse<br />
Vor Ort ist besser | S. 38/50<br />
Messen und Veranstaltungen in den Präsenz-Startlöchern
Stahl<br />
verbindet.<br />
WIR STEHEN AN DER<br />
SEITE DER UKRAINE.<br />
Bepro Blech und Profilstahl GmbH & Co. KG<br />
Consolstraße 11, D-45889 Gelsenkirchen<br />
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EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
„’s ist Krieg! ’s ist Krieg! O Gottes Engel wehre“ – schrieb Matthias Claudius 1778. Wir haben<br />
es in der Schule gelernt, das berühmte Antikriegsgedicht des norddeutschen Dichters. Was<br />
wir auch gelernt haben in der Schule: der letzte große Krieg in Europa war der 2. Weltkrieg.<br />
Er war etwas, das weit, weit in der Vergangenheit mal stattgefunden hatte – und mit dem der<br />
moderne Mensch in modernen Zeiten nichts mehr zu tun hat.<br />
Das „Mindsetting“ des Menschen war klüger geworden, dachte man. Ein Krieg schien –<br />
trotz Aufrüstung und kaltem Krieg – eigentlich undenkbar. Krieg war in Europa keine<br />
Möglichkeit mehr, politische Konflikte zu lösen. Diese Grundhaltung ist, seltsamerweise trotz<br />
Jugoslawienkriegen ab Anfang der 1990er-Jahre, so geblieben.<br />
Bis jetzt. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ist ein Gamechanger. Die Raketen<br />
auf Kiew, Charkiw, Mariupol, die Panzer vor und in den Städten des „russischen Bruderstaats“<br />
– das ist der Einbruch nackter, roher, tödlicher Gewalt ins befriedet gedachte Europa. Nun<br />
müssen wir uns auch hier wieder damit beschäftigen, wie man solcher Gewalt begegnet –<br />
militärisch, gesellschaftlich, ökonomisch und nicht zuletzt auch seelisch.<br />
Der Ukraine-Krieg zieht sich durch diese gesamte Ausgabe des <strong>Stahlreport</strong>. Trotz guter Zahlen<br />
der Stahlbranche (beispielsweise Klöckner & Co, S. 8, und Nordwest, S. 11) hat der Konflikt<br />
die ohnehin schon bestehenden Unsicherheiten der Märkte nochmal potenziert (ab S. 44).<br />
Stichworte sind unter anderem Materialverfügbarkeit und Energieversorgung. Einen groben<br />
Überblick, welche Folgen der Krieg für die Stahlimporte hat, gibt Jörg Feger, Bereichsleitung<br />
Research im BDS, auf S. 42/43.<br />
Trotz allem: Es geht weiter. Viele Messen stehen beispielsweise in den Startlöchern, wieder<br />
Präsenz-Veranstaltungen durchzuführen – unter anderem die wire & Tube im Juni in<br />
Düsseldorf. Dort wird auch der Stahlhandel auf dem Gemeinschaftsstand des BDS vertreten<br />
sein (S. 36).<br />
Hoffen wir nur, dass der Krieg bald vorüber ist.<br />
Trotz allem eine gute Lektüre wünscht<br />
Markus Huneke<br />
Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />
3
Inhalt <strong>Stahlreport</strong> 4 2022<br />
Märkte in Unsicherheit<br />
Ukraine-Krieg beeinträchtigt EU-Stahlmärkte<br />
Seit Februar tobt mitten in Europa ein Angriffskrieg gegen die Ukraine.<br />
Dessen Auswirkungen spürt unmittelbar auch die Stahlbranche. Hersteller,<br />
Händler und Verarbeiter berichten von Materialengpässen und steigenden<br />
Preisen. Ein kurzer Überblick ab S. 42.<br />
42<br />
8<br />
Jahresbestleistungen<br />
Stahl-Unternehmen erzielen<br />
reihenweise Rekorde<br />
In der Stahlbranche wird für das vergangene Jahr<br />
gerade ein Rekordergebnis nach dem anderen gemeldet,<br />
etwa bei der Salzgitter AG auf Hersteller- und bei<br />
Klöckner & Co SE auf Händlerseite. Die Risiken für das<br />
laufende Jahr bleiben dennoch hoch (ab S. 8).<br />
Back to Präsenz<br />
Messen & Kongresse<br />
48<br />
Für das Messe- und Veranstaltungsgeschäft<br />
kündigt sich ein Comeback der Präsenzveranstaltungen<br />
an. Zu den ersten Messen, die wieder<br />
halbwegs im Normalmodus stattfinden, gehört die<br />
wire & Tube im Juni in Düsseldorf, auf der auch<br />
der BDS mit einem Gemeinschaftsstand dabei ist<br />
(S. 38). Auf welche anderen Veranstaltungen man<br />
sich noch freuen kann: S. 48/49.<br />
4 <strong>Stahlreport</strong> 4|22
PERSÖNLICHES<br />
6 Kurznachrichten<br />
Stahlhandel<br />
8 Klöckner & Co – Bestes operatives Ergebnis<br />
10 Nordwest – Krönender Abschluss für Nachwuchskräfte<br />
12 EHG – Moderner Materialfluss für kleine Losgrößen<br />
16 Erne Fittings wieder auf Erfolgskurs<br />
18 thyssenkrupp Magnettechnik – Grundstein gelegt<br />
19 Carl Spaeter weiter auf Digitalisierungskurs<br />
Stahlproduktion<br />
30<br />
Schlüsseltechnologie<br />
Elektrolyse<br />
Wasserstoff-Branche<br />
wächst<br />
Der Bedarf wird wachsen:<br />
Sauberer Wasserstoff gilt als<br />
Energieträger der Zukunft. Der<br />
Bedarf an Elektrolysesystemen<br />
für seine Herstellung wird<br />
folglich deutlich zulegen. Eine<br />
Chance, die unter anderem die<br />
Unternehmen Ecoclean und<br />
Power Plug erkannt haben –<br />
und sich auf den Aufbau von<br />
Fertigungskapazitäten fokussieren<br />
(S. 30/31).<br />
20 Salzgitter AG – Bestes Resultat seit Langem<br />
22 voestalpine startet grüne Transformation<br />
23 Salzgitter AG – Schlankere Konzernstruktur<br />
24 Swiss Steel erzielt deutlich besseres Ergebnis<br />
26 Schweißdraht Luisenthal –<br />
Neue Verkupferungsanlage in Betrieb genommen<br />
Stahlverarbeitung<br />
28 Meusburger – Ukraine-Krieg erschwert Stahlbeschaffung<br />
30 Ecoclean – Marktpotenzial für Elektrolyseure erkannt<br />
32 Modersohn – Marktpräsenz so stark wie nie zuvor<br />
BDS-Research<br />
34 Der Start ins Jahr verlief noch ruhig<br />
BDS-Kommunikation<br />
36 Treffpunkt Stahlhandel auf der Tube<br />
Anarbeitung & Logistik<br />
37 EJP – Edelstahl produktiver verarbeiten<br />
38 Metal-Service-Center Alfun – Neue Querteilanlage steigert Performance<br />
40 MEBAretrofit – Modernisierung ohne Neuanschaffung<br />
Messen und Märkte<br />
42 Ukraine-Krieg – Folgen für den EU-Stahlmarkt<br />
44 Baubranche kämpft mit steigenden Materialpreisen<br />
46 Maschinenbau – Ukraine-Krieg schlägt auf die Branche durch<br />
48 Termine<br />
49 Messekalender<br />
Lifesteel<br />
50 worldsteel – Argumente für Stahl<br />
50 Impressum<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />
5
Persönliches<br />
Kurznachrichten<br />
Bild: BSalzgitter Flachstahl GmbH<br />
Salzgitter AG<br />
Dr. Sebastian Bross<br />
soll ab 2023 den Geschäftsbereich Handel<br />
des Salzgitter-Konzerns leiten (siehe<br />
auch S. 23). Volker<br />
Schult, der derzeitige<br />
Leiter, wird nach<br />
nahezu 40-jähriger<br />
Tätigkeit für den<br />
Salzgitter-Konzern<br />
sein Amt zum 31.<br />
Dezember 2022<br />
niederlegen. „Ende<br />
des Jahres werde<br />
ich altersbedingt<br />
das Unternehmen verlassen und dann<br />
den Staffelstab an meinen Nachfolger Dr.<br />
Sebastian Bross, den bisherigen Leiter des<br />
Geschäftsbereiches Grobblech/Profilstahl,<br />
weitergeben. Er wird eine hochmotivierte,<br />
weltweit sehr professionell agierende Mannschaft<br />
übernehmen. Doch zunächst gilt es<br />
für mich, die aktuell sehr herausfordernde<br />
Stahlmarktsituation zu managen“, so Volker<br />
Schult. „Der Geschäftsbereich Handel ist<br />
wirtschaftlich außerordentlich erfolgreich.<br />
Er gilt als geschätzter Partner seiner Kunden,<br />
vom Mittelstand bis zum Großkonzern,<br />
und das weltweit. Volker Schult hat hierzu<br />
einen überragenden Beitrag geleistet. Im<br />
Namen des Aufsichtsrats der Salzgitter AG<br />
danke ich Volker Schult für seine langjährige,<br />
erfolgreiche Arbeit“, sagte Heinz-Gerhard<br />
Wente, Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />
der Salzgitter AG.<br />
Sebastian Bross hat in den vergangenen<br />
Jahren als Geschäftsführer in allen drei<br />
großen Stahlsektoren – Strip, Plate und<br />
Section – Vertrieb, Logistik und Produktion<br />
verantwortet. Aufgrund seiner langjährigen<br />
Konzern-, Markt- und Vertriebserfahrung<br />
sei er rasch arbeitsfähig, die anstehenden<br />
Herausforderungen im Geschäftsbereich<br />
Handel zu bewältigen.<br />
Salzgitter AG<br />
Ulrich Grethe<br />
wird den neuen<br />
Geschäftsbereich<br />
Stahlerzeugung der<br />
Salzgitter AG führen<br />
(siehe auch S.<br />
23). Ulrich Grethe<br />
leitet bisher schon<br />
seit acht Jahren<br />
erfolgreich den<br />
Bild: Salzgitter AG<br />
Bild: Salzgitter AG<br />
Geschäftsbereich Flachstahl. Der neue<br />
Geschäftsbereich Stahlerzeugung vereint<br />
neben den stahlerzeugenden Gesellschaften<br />
Salzgitter Flachstahl GmbH und Peiner<br />
Träger GmbH auch die DEUMU Deutsche<br />
Erz- und Metall-Union GmbH.<br />
Salzgitter AG<br />
Burkhard Becker<br />
wird zusätzlich zu seiner Aufgabe als Finanzvorstand<br />
der Salzgitter<br />
AG auch den<br />
neu geschaffenen<br />
Geschäftsbereich<br />
Stahlverarbeitung<br />
des Konzerns verantworten<br />
(siehe<br />
auch S. 23). Der<br />
Geschäftsbereich<br />
Stahlverarbeitung<br />
umfasst neben den<br />
Stahlrohrproduzenten auch die beiden Grobblechwalzwerke<br />
in Ilsenburg und Mülheim.<br />
Stahl-Holding-Saar, Dillinger<br />
und Saarstahl<br />
Ute Engel<br />
verabschiedet sich nach 33 Jahren aus<br />
der Presse- und Kommunikationsarbeit in<br />
der saarländischen Stahlindustrie in die<br />
Ruhephase der Altersteilzeit. Die Leiterin<br />
der Kommunikationsabteilung der Stahl-<br />
Holding-Saar (SHS) hat ihre Funktion zum<br />
1. März an ihren Nachfolger Martin Reinicke<br />
übergeben.<br />
voestalpine AG<br />
Wolfgang Eder<br />
ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender der<br />
voestalpine AG. Der ehemalige CEO des<br />
österreichischen Stahlherstellers übernimmt<br />
den Vorsitz<br />
des Aufsichtrats<br />
mit Wirkung zum<br />
Beginn des neuen<br />
Geschäftsjahres am<br />
1. April 2022 . Eder<br />
folgt auf Joachim<br />
Lemppenau, der<br />
nach 18 Jahren den<br />
Vorsitz im Kontrollgremium<br />
zurücklegt.<br />
Wolfgang Eder war über 40 Jahre in der<br />
Bild: voestalpine<br />
voestalpine tätig, davon 15 Jahre (2004 bis<br />
2019) als Vorstandsvorsitzender an der Spitze<br />
des Konzerns. Im Juli 2019 wurde Eder<br />
als Mitglied in den Aufsichtsrat gewählt.<br />
Nach einer verlängerten Cooling-off-Periode<br />
von knapp drei Jahren übernimmt er<br />
nun den Vorsitz im Kontrollgremium des<br />
weltweit tätigen Stahl- und Technologiekonzerns.<br />
thyssenkrupp Marine Systems<br />
Oliver Burkhard<br />
wird zum 1. Mai 2022 neuer CEO von thyssenkrupp<br />
Marine Systems – und diese Aufgabe<br />
aus seiner Funktion als Vorstand der<br />
thyssenkrupp AG<br />
heraus ausüben.<br />
Die Doppelrolle<br />
spiegele die<br />
Bedeutung von<br />
Marine Systems<br />
für die thyssenkrupp-Gruppe<br />
Bild: thyssenkrupp AG<br />
wider. Mit dieser<br />
Entscheidung ist<br />
Marine Systems<br />
künftig unmittelbar im Vorstand der thyssenkrupp<br />
AG repräsentiert.<br />
Oliver Burkhard folgt auf Dr. Rolf Wirtz, der<br />
ab dem 1. Mai 2022 nach Ablauf seiner<br />
Bestellung dem Unternehmen als Berater<br />
erhalten bleiben wird. Der Aufsichtsratsvorsitz<br />
von thyssenkrupp Marine Systems ist<br />
durch die Bestellung von Oliver Burkhard<br />
auf Dr. Klaus Keysberg, Finanzvorstand der<br />
thyssenkrupp AG, übergegangen. In seiner<br />
Funktion als Mitglied des Vorstands der<br />
thyssenkrupp AG war Burkhard seit 2018 für<br />
das Marinegeschäft und seit 2017 als Vorsitzender<br />
des Aufsichtsrats der thyssenkrupp<br />
Marine Systems GmbH verantwortlich.<br />
ArcelorMittal Germany<br />
Reiner Blaschek<br />
ist neuer CEO der deutschen Landesgesellschaft<br />
von ArcelorMittal. Den Vorsitz<br />
der Geschäftsführung bei der ArcelorMittal<br />
Germany Holding übernahm Blaschek zu<br />
Jahresbeginn von Frank Schulz. Schulz, der<br />
die Funktion seit 2014 ausgeübt hatte, ist<br />
nach 37 Jahren im Dienst von ArcelorMittal<br />
in den Ruhestand gegangen. In seiner Rolle<br />
bei ArcelorMittal Germany hat er unter<br />
anderem die Vorbereitungen für den Umbau<br />
6 <strong>Stahlreport</strong> 4|22
Bild: Swiss Steel Group<br />
auf eine klimaneutrale<br />
Stahlproduktion<br />
entscheidend vorangetrieben,<br />
so der<br />
Konzern. Bis 2030<br />
plant ArcelorMittal<br />
in Deutschland<br />
rund 7 Mio. t CO 2<br />
jährlich zu reduzieren<br />
– etwa 10 % des<br />
Einsparziels der Bundesregierung für die<br />
Industrie in Deutschland. „Ich übernehme<br />
die Aufgabe von Frank Schulz in einer spannenden<br />
Zeit und ich werde die Aktionen in<br />
Zusammenarbeit mit unseren vier Produktionsstandorten<br />
in Bremen, Duisburg, Eisenhüttenstadt<br />
und Hamburg massiv vorantreiben“,<br />
sagte Blaschek.<br />
Reiner Blaschek ist Diplom-Ingenieur der<br />
Universität Erlangen-Nürnberg, Studiengang<br />
Fertigungstechnik. Er ist seit mehr als 25<br />
Jahren in verschiedenen Funktionen für<br />
ArcelorMittal tätig. Unter anderem hat er<br />
für den Konzern in Frankreich und Brasilien<br />
gearbeitet und war Vertriebsleiter für das<br />
nordeuropäische Flachstahlgeschäft. Die<br />
neue Aufgabe als CEO von ArcelorMittal<br />
Germany übernimmt er zusätzlich zu seiner<br />
Verantwortung als CEO der Flachstahlwerke<br />
in Bremen und Eisenhüttenstadt.<br />
Swiss Steel Group<br />
Marco Portmann<br />
ist seit April neuer Chief Financial Officer<br />
(CFO) und neues Mitglied der Konzernleitung<br />
der Swiss Steel Group. Der bisherige<br />
CFO Dr. Markus Böning hatte sich entschieden,<br />
von seiner Position zum 31. März 2022<br />
zurückzutreten. Marco Portmann war bis<br />
dahin Vice President<br />
Corporate Accounting,<br />
Controlling, Tax<br />
und Risk Management<br />
bei der Swiss<br />
Steel Holding AG.<br />
Portmann hat den<br />
Großteil seiner Karriere<br />
innerhalb der<br />
Swiss Steel Group<br />
verbracht, zunächst zehn Jahre am Schweizer<br />
Produktionsstandort der Steeltec AG in<br />
verschiedenen Positionen (zuletzt als Head<br />
of Accounting & Cash Management), und<br />
hat nach kurzer Tätigkeit außerhalb der<br />
Gruppe weitere sechs Jahre in verschiede-<br />
Bild: ArcelorMittal<br />
G. Elsinghorst Stahl und Technik<br />
Manfred Hüning<br />
ist nach schwerer Krankheit im Alter von 64 Jahren im März verstorben.<br />
Der Prokurist und das Mitglied der Geschäftsleitung von<br />
G. Elsinghorst Stahl und Technik hatte bei dem Bocholter Stahlhandelsunternehmen<br />
1971 mit seiner Lehre begonnen, 1992 erhielt er<br />
die Handlungsbevollmächtigung, im Jahr 2000 dann Prokura. Ab<br />
2006 bis 2013 leitete er den Geschäftsbereich Stahl, ab 2014 verantwortete<br />
er das Keyaccounting für die Kundengruppen Stahlbau<br />
und Stahlhandel sowie (wie schon seit 2005) den Einkauf Langprodukte.<br />
“Voller Respekt und Dankbarkeit schauen wir auf 47 Jahre Lebensleistung zurück“, sagte<br />
Geschäftsführer Hans-Christian vom Kolke stellvertretend für das ganze Unternehmen.<br />
„Manfred Hüning war ein bodenständiger Macher. Seine besondere Leidenschaft waren<br />
die richtig großen Projekte im Stahlhallenbau. Die Produktbereiche Formstahl und Rohre<br />
hatten es ihm besonders angetan. Dort hat er Wachstum und Entwicklung für das Haus<br />
Elsinghorst erschaffen“, sagte vom Kolke weiter. „Und bei ihm sollte es menschlich zugehen.<br />
Als Vorgesetzter hat er seinen Mitarbeitern den nötigen Freiraum zur Entfaltung<br />
eingeräumt. Unser ehrendes Gedenken und die Anteilnahme sind bei der Witwe und den<br />
Kindern von Manfred Hüning“, schloss vom Kolke.<br />
nen leitenden Finanzpositionen auf Corporate-Ebene<br />
gearbeitet.<br />
Thermprocess<br />
Till Schreiter<br />
ist neuer Präsident der Messe Thermprocess.<br />
Der Geschäftsführer von ABP<br />
Induction Systems GmbH mit Sitz in<br />
Dortmund wurde im Februar im Rahmen<br />
der Vorbereitungen zu den Technologiemessen<br />
Gifa, Metec, Thermprocess und<br />
Newcast, die vom 12. bis 16. Juni 2023<br />
in Düsseldorf stattfinden, vom Präsidium<br />
des Düsseldorfer Messe-Quartetts in<br />
diese Funktion gewählt. Neuer Präsident<br />
der Gießerei-Fachmesse GIFA sowie der<br />
Fachmesse für Gussprodukte Newcast ist<br />
Dr. Ioannis Ioannidis, CEO und Sprecher<br />
Bild: Elsinghorst<br />
der Geschäftsführung der Oskar Frech<br />
GmbH + Co. KG aus Schorndorf. Burkhard<br />
Dahmen, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der SMS group in Düsseldorf, wurde<br />
vom Messegremium erneut als Präsident<br />
der Metec, Internationale Metallurgie Fachmesse<br />
mit den Kongressen Estad und EMC,<br />
bestätigt. Im Fokus der Weltleitmessen<br />
stehen Megatrends wie Dekarbonisierung<br />
in der Metallbranche sowie innovative Verfahren<br />
in der Stahl- und Metallverarbeitung<br />
wie Additive Fertigung. Auch KI und digitale<br />
Prozesse in Gießereien und das „Industrie<br />
4.0-Stahlwerk“ sind viel diskutierte<br />
Schwerpunkte. Die ecoMetals-Kampagne<br />
der Messe Düsseldorf nimmt auf den ökologischen<br />
Weg der Industrien Bezug. Sie<br />
fördert ausstellende Unternehmen, die in<br />
innovative, umweltschonende und nachhaltige<br />
Technologien investieren.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />
7
Stahlhandel<br />
Bericht<br />
Klöckner & Co im Geschäftsjahr 2021<br />
Bestes operatives Ergebnis seit Börsengang<br />
Klöckner & Co hat im Jahr 2021 das beste operative Ergebnis seit dem Börsengang des Unternehmens im Jahr<br />
2006 erzielt. Für das Gesamtjahr konnte der Umsatz sehr deutlich um 45 % auf 7,4 Mrd. € gesteigert werden<br />
(2020: 5,1 Mrd. €). Das operative Ergebnis (EBITDA) vor wesentlichen Sondereffekten stieg, begünstigt durch das<br />
positive Marktumfeld, von 111 Mio. € im Vorjahr auf 848 Mio. €. Das Konzernergebnis fiel mit 629 Mio. € ebenfalls<br />
ausgesprochen stark aus, nach –114 Mio. € im Vorjahr.<br />
„2021 war ein äußerst erfolgreiches Jahr in unserer<br />
Unternehmensgeschichte: Mit der Strategie ‚Klöckner<br />
& Co 2025: Leveraging Strengths‘ haben wir begonnen,<br />
unser Unternehmen wieder auf nachhaltiges<br />
Wachstum auszurichten. Wir haben in den vergangenen<br />
Jahren klare Stärken und Kompetenzen aufgebaut,<br />
die wir jetzt gezielt dafür einsetzen, die führende digitale<br />
One-Stop-Shop-Plattform für Stahl, andere Werkstoffe,<br />
Ausrüstung und Anarbeitungsdienstleistungen<br />
in Europa und Amerika und zum Vorreiter für Nachhaltigkeit<br />
zu werden“, sagte Guido Kerkhoff, Vorsitzender<br />
des Vorstands der Klöckner & Co SE.<br />
Fortschritt bei der Digitalisierung<br />
Mit der Umsetzung der Konzernstrategie wurde die<br />
Digitalisierung und Automatisierung von Klöckner & Co<br />
im vergangenen Jahr weiter beschleunigt vorangetrieben.<br />
Die Digitaleinheit kloeckner.i wurde neu aufge-<br />
Ausblick 2022<br />
Europa<br />
+5 bis 5 %<br />
Tatsächliche<br />
Stahlnachfrage<br />
Bauindustrie<br />
Maschinen- und<br />
Anlagenbau<br />
Energiesektor<br />
Automobilindustrie<br />
Schiffbau<br />
USA<br />
+4 bis 6 %<br />
Quelle: Klöckner & Co SE<br />
8 <strong>Stahlreport</strong> 4|22
stellt, ein Hub in den USA gegründet<br />
und der Umsatzanteil über digitale<br />
Kanäle weiter auf 46 % im vierten<br />
Quartal erhöht. Die KI-getriebene<br />
Applikation Kloeckner Assistant<br />
wurde ausgeweitet und ist inzwischen<br />
ein wichtiges Werkzeug bei<br />
der zunehmend automatisierten<br />
Angebots- und Auftragsbearbeitung,<br />
so das Unternehmen. Klöckner<br />
& Co erwirtschaftete über die<br />
Lösung im Jahr 2021 einen digitalen<br />
Umsatz von über 1 Mrd. €, teilte der<br />
Konzern mit. Das Tool soll in der<br />
nächsten Ausbaustufe bereits 80 %<br />
der Verkaufsprozesse digitalisieren<br />
und automatisieren und bald auch<br />
in anderen Bereichen der Wertschöpfungskette<br />
von Klöckner & Co zum<br />
Einsatz kommen.<br />
Pionier einer nachhaltigen<br />
Stahlindustrie<br />
Klöckner & Co hat im vergangenen<br />
Jahr zudem entscheidende Meilensteine<br />
erreicht, um sich als Vorreiter<br />
einer nachhaltigen Stahlindustrie<br />
zu etablieren, so der Konzern<br />
weiter. Unter dem Motto „kloeckner<br />
takes action 2040“ übernehme man<br />
Verantwortung für die<br />
Umwelt. Als eines der<br />
wenigen Unternehmen<br />
im Stahlsektor<br />
hat sich Klöckner<br />
& Co bereits<br />
im Jahr 2020 der<br />
„Business Ambition<br />
for 1.5 °C“ der<br />
Science Based Targets<br />
initiative (SBTi),<br />
dem weltweit ehrgeizigsten<br />
und profiliertesten Rahmenwerk<br />
zur Emissionsreduktion,<br />
angeschlossen.<br />
In einem ersten Schritt soll der Ausstoß<br />
von direkt beeinflussbaren<br />
Treibhausgasen bei Klöckner & Co<br />
bis 2030 signifikant reduziert werden.<br />
Die definierten mittelfristigen<br />
Ziele zur CO 2 -Reduktion wurden<br />
von der SBTi im Januar 2022 als<br />
wissenschaftlich fundiert anerkannt.<br />
Zudem plant das Unternehmen<br />
langfristig, die direkt beeinflussbaren<br />
Emissionen bis zum Jahr<br />
2040 auf „Net zero“ zu reduzieren.<br />
Zusätzlich zu den umfangreichen<br />
Reduktionsmaßnahmen, die sich<br />
„2021 war<br />
ein äußerst erfolgreiches<br />
Jahr in<br />
unserer Unternehmensgeschichte.“<br />
Guido Kerkhoff<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
Klöckner & Co SE<br />
über alle Scopes erstrecken, kompensiert<br />
das Unternehmen noch<br />
unvermeidbare Emissionen in<br />
Scope 1 und 2 durch Investitionen<br />
in hochwertige und zertifizierte<br />
Projekte. Dadurch ist Klöckner & Co<br />
bereits heute CO 2 -neutral.<br />
Nachhaltiges<br />
Produktspektrum<br />
Als Pionier auf dem Weg zu einer<br />
nachhaltigen Stahlindustrie nutze<br />
das Unternehmen die strategischen<br />
Chancen, die sich aus der<br />
Dekarbonisierung ergeben: Klöckner<br />
& Co verankert im Rahmen<br />
seiner Strategie grüne Lösungen<br />
in seinem Geschäftsmodell und<br />
baut ein nachhaltiges Produkt- und<br />
Dienstleistungsspektrum auf. In<br />
diesem Zuge hat das Unternehmen<br />
durch eine Partnerschaft mit dem<br />
schwedischen Unternehmen H2<br />
Green Steel signifikante Mengen<br />
an Stahl gesichert, der nahezu CO 2 -<br />
frei ist.<br />
Damit Kunden zukünftig verlässlich,<br />
transparent und einfach<br />
einsehen können, wie das CO 2 -Profil<br />
eines bei Klöckner & Co gekauften<br />
Produktes aussieht,<br />
hat das Unternehmen<br />
in Zusammenarbeit<br />
mit der Boston<br />
Consulting Group<br />
eine Bewertungsskala<br />
für<br />
grünen und<br />
CO 2 -reduzierten<br />
Stahl entwickelt.<br />
Die Skala beruht auf<br />
internationalen, wissenschaftlich<br />
basierten Standards<br />
und kategorisiert CO 2 -reduzierten<br />
Stahl anhand der zertifizierten<br />
Emissionen über die gesamte Wertschöpfungskette<br />
von der Rohstoffgewinnung<br />
bis zur Produktion.<br />
Das Unternehmen schafft dank<br />
einer Klassifizierung in sechs Kategorien<br />
damit eine einfache Möglichkeit,<br />
den CO 2 -Fußabdruck von<br />
grünem Stahl verlässlich zu beurteilen<br />
und zu vergleichen. Noch in<br />
2022 werde Klöckner & Co in verschiedenen<br />
Kategorien der Skala<br />
CO 2 -reduzierten Stahl anbieten<br />
können. Damit könne man Kunden<br />
bereits im laufenden Jahr bei dem<br />
Aufbau von nachhaltigen Wertschöpfungsketten<br />
unterstützen. Bis<br />
2025 sollen dann über 30 % und bis<br />
2030 über 50 % des Gesamtangebots<br />
von Klöckner & Co aus den<br />
beiden Kategorien mit dem niedrigsten<br />
CO 2 -Fußabdruck stammen.<br />
Das entspricht einer jährlichen Einsparung<br />
von rund vier Mio. Tonnen<br />
CO 2 .<br />
Konzern-Claim<br />
aktualisiert<br />
Um Orientierung in einem sich<br />
schnell verändernden Umfeld zu<br />
geben, hat sich Klöckner & Co in<br />
den vergangenen Monaten umfassend<br />
mit seiner Identität beschäftigt<br />
und einen Purpose und einen Claim<br />
entwickelt sowie sein Logo angepasst,<br />
teilte der Konzern mit. In<br />
einem umfassenden Prozess unter<br />
Beteiligung von Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern ist der Purpose<br />
des Unternehmens entstanden: „We<br />
partner with customers and suppliers<br />
to deliver innovative metal<br />
solutions for a sustainable tomorrow.“<br />
Gleichzeitig engagiert sich<br />
Klöckner & Co für eine nachhaltige<br />
Zukunft und strebt danach, sich<br />
vom digitalen Pionier in der Stahlindustrie<br />
zum Vorreiter für Nachhaltigkeit<br />
weiterzuentwickeln. In<br />
diesem Zusammenhang wurde der<br />
Claim formuliert, der den Purpose<br />
aufgreift und das zentrale Markenversprechen<br />
auf den Punkt bringt:<br />
„Your partner for a sustainable<br />
tomorrow“. Zukünftig wird Klöckner<br />
& Co zur Stärkung der Markenpositionierung<br />
außerdem mit einem<br />
angepassten Logo auftreten.<br />
Ausblick<br />
Im laufenden Jahr erwartet Klöckner<br />
& Co ein weiteres Anziehen der<br />
Stahlnachfrage in den Kernmärkten<br />
Europa und Nordamerika.<br />
Bereits für das erste Quartal 2022<br />
rechnet das Unternehmen mit<br />
einem deutlichen Umsatzanstieg im<br />
Vergleich zum Vorquartal. Die Prognose<br />
eines operativen Ergebnisses<br />
(EBITDA) vor wesentlichen Sondereffekten<br />
von 130 bis 180 Mio. €<br />
(Q1 2021: 130 Mio. €) wird bestätigt.<br />
2<br />
[Kontakt]<br />
Klöckner & Co SE<br />
Am Silberpalais 1<br />
47057 Duisburg<br />
+49 203 307-0<br />
www.kloeckner.com<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />
9
Stahlhandel<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Ehrung der Nordwest-Auszubildenden: v.l.n.r. Jörg Simon, Michael Rolf, Leonhard Schmidt,<br />
Aylin Baloglu, Dennis Davydov, Leon Gärtner, Christian Scherpner und Alina Kaspereit<br />
Bild: Nordwest<br />
Nordwest ehrt und übernimmt Auszubildende nach erfolgreicher Prüfung<br />
Krönender Abschluss für die Nachwuchskräfte<br />
Am 11. Februar 2022 wurden gleich vier Auszubildende bei Nordwest für den erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung im<br />
Bereich Groß- und Außenhandel sowie E-Commerce beglückwünscht. Die bestandene Abschlussprüfung, die von allen<br />
mit guten Noten gemeistert wurde, wurde jetzt vom Vorstand und dem Bereich Personalentwicklung geehrt. Der Stolz<br />
und die Freude waren den Azubis deutlich anzusehen, insbesondere weil sich alle auf eine Übernahme in der Dortmunder<br />
Firmenzentrale freuen können.<br />
[Kontakt]<br />
Nordwest Handel AG<br />
Robert-Schumann-Str. 17<br />
44623 Dortmund<br />
+49 231 2222-3001<br />
www.nordwest.com<br />
Die Ausbildung eigener Nachwuchskräfte hat<br />
bei Nordwest eine lange Tradition: Um den Geschäftserfolg<br />
nachhaltig sicherzustellen, investiert Nordwest<br />
gezielt in die eigenen Nachwuchskräfte, um<br />
von vornherein das notwendige Fach- und<br />
Branchenwissen sowie das entsprechende<br />
Netzwerk und Geschäftsverständnis<br />
zu vermitteln.<br />
Jörg Simon und Michael Rolf,<br />
Vorstände, Christian Scherpner,<br />
Geschäftsbereichsleiter Personal,<br />
und Alina Kaspereit, Personalentwicklung<br />
& Ausbildung, gratulierten<br />
den vier glücklichen Absolventinnen<br />
und Absolventen, darunter zwei Kaufleute<br />
für Groß- und Außenhandel und zwei Kaufleute<br />
für E-Commerce.<br />
Mitarbeit auf Augenhöhe<br />
„Ich war von Anfang an voll integriert“, lautet das<br />
Feedback von Dennis Davydoy Rückblickend zum Ausbildungsverlauf<br />
– was die ehemalige Auszubildende<br />
„Eine auf die<br />
Zukunft ausgerichtete<br />
Ausbildung gehört<br />
für uns zur Unternehmens-DNA.“<br />
Jörg Simon,<br />
Vorstand Nordwest Handel AG<br />
Aylin Baloglu bestätigt: „Ich wurde wirklich sehr gut<br />
von allen Kollegen aufgenommen“. Auch die andern<br />
Auszubildenden blicken positiv auf die Lehrjahre<br />
zurück: „Wir wurden an jeder erdenklichen<br />
Stelle unterstützt“, so Leon Gärtner und<br />
Leonhard Schmidt freut sich „einen<br />
Platz in meiner absoluten Wunschabteilung<br />
bekommen zu haben“. Die<br />
jetzt ehemaligen Auszubildenden<br />
starten in den Bereichen Service-Center,<br />
Vertriebskonzepte, E-Business<br />
und Web-Anwendungen.<br />
Dass das Ausbildungskonzept aufgeht,<br />
haben schon die vergangenen Jahre<br />
gezeigt: 2021 erhielt Nordwest zum neunten<br />
Mal das unabhängige Siegel „Ausgezeichneter<br />
Ausbildungsbetrieb“ von der Ertragswerkstatt GmbH.<br />
Geschätzt werden unter anderem, neben der Vermittlung<br />
von theoretischem Wissen in Berufsschule und<br />
Uni, auch die vollumfängliche Einbindung in das Tagesgeschäft<br />
und in verschiedenste spannende Sonderprojekte.<br />
2<br />
10 <strong>Stahlreport</strong> 4|22
Nordwest-Bilanz 2021<br />
Bestes Ergebnis der Unternehmensgeschichte<br />
Im Geschäftsjahr 2021 hat Nordwest<br />
trotz anhaltender Pandemie wieder Rekorde<br />
gebrochen. Mit 4.859 Mio. € Geschäftsvolumen<br />
ist ein neuer Quantensprung gelungen<br />
und mit 14,4 Mio. € wird das bisher<br />
beste Ergebnis (EBIT) in der Unternehmensgeschichte<br />
erzielt, wie der Dortmunder Verbundkonzern<br />
mitteilte. Auch die Anzahl der<br />
angeschlossenen Fachhandelspartner steige<br />
stetig.<br />
Zum 31.12.2021 ist die Zahl gegenüber<br />
dem 31.12.2020 um 44 auf 1.169 Fachhandelspartner<br />
bei Nordwest (67 Zugänge,<br />
23 Abgänge) gestiegen. Die Zahlen spiegelten<br />
die außerordentliche Leistung der<br />
Nordwestmitarbeiter und Partner wider<br />
und seien insbesondere vor dem durch die<br />
Pandemie beeinflussten konjunkturellen<br />
Umfeld entsprechend hoch zu bewerten, so<br />
der Konzern.<br />
Insbesondere der Geschäftsbereich Stahl<br />
hat sich im vergangenen Geschäftsjahr<br />
abgehoben. Angetrieben durch massive<br />
ProKilo wird Sumo Consulting<br />
Mit Wirkung zum 1. März 2022 ist die ProKilo Deutschland GmbH in Sumo Consulting<br />
GmbH umfirmiert worden. Die Handelsregisternummer HRB 58199 und das Registergericht<br />
Köln bleiben unverändert, teilte das Unternehmen mit. Die Mitarbeiter stehen Kunden und<br />
Lieferanten weiterhin unter den bekannten E-Mailadressen und Rufnummern zur Verfügung.<br />
www.sumoconsulting.de<br />
Preisanstiege sowie einem Anstieg der<br />
Tonnagemengen wurde mit 2.053,6 Mio. €<br />
erstmals ein Volumen von mehr als 2 Mrd.<br />
€ erzielt – und das Vorjahr damit um mehr<br />
als 50 % übertroffen.<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 erzielte<br />
der Nordwest-Konzern insgesamt ein<br />
Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern<br />
(EBIT) von 14,4 Mio. € (+28,6 % ggü. VJ) bei<br />
einem Ergebnis nach Ertragsteuern von 8,9<br />
Mio. € (+30,8 % ggü. VJ).<br />
Auch in das laufende Geschäftsjahr 2022<br />
ist Nordwest erfolgreich gestartet. Eine<br />
Fortschreibung dieser positiven Entwicklung<br />
sei jedoch von einer Vielzahl an Einflussfaktoren<br />
abhängig – allen voran dem<br />
Kriegsausbruch in der Ukraine. Vorbehaltlich<br />
einer steigenden Einflussnahme dieses<br />
Konfliktes erwartet das Nordwest-Management<br />
für das Jahr 2022 auf Konzernebene<br />
beim Geschäftsvolumen eine Entwicklung<br />
von -5 % bis +10 % ggü. VJ, insbesondere in<br />
Abhängigkeit des Stahlgeschäftes.<br />
www.nordwest.com<br />
Weinmann Aach<br />
Neues Vertriebsbüro im Raum Freiburg eröffnet<br />
Die Weinmann Aach AG hat zum Jahreswechsel<br />
einen neuen Vertriebsstandort<br />
im Raum Freiburg eröffnet. Damit baut das<br />
Metallhandels unternehmen aus Dornstetten<br />
im Schwarzwald die Vertriebsaktivitäten<br />
entlang des Rheins von Karlsruhe bis zur<br />
Schweizer Grenze aus. „Das in der Firmengeschichte<br />
schon immer sehr wichtige Vertriebsgebiet<br />
entlang des Rheins kann durch<br />
diese Erweiterungsstrategie noch optimaler<br />
vor Ort betreut werden“, so Sascha Rauter,<br />
Vorstand Vertrieb bei Weinmann Aach. Mit<br />
Mathias Zimmermann konnte die Weinmann<br />
Aach AG einen erfahrenen Leiter für<br />
den neuen Vertriebsstandort gewinnen.<br />
Zimmermann war knapp 30 Jahre in verschiedenen<br />
leitenden Positionen bei der<br />
thyssenkrupp Schulte GmbH in Freiburg<br />
tätig. Er geht top motiviert an die neue Aufgabe,<br />
so das Unternehmen. „Der Service,<br />
das hervorragende Sortiment und die absolute<br />
Kundenorientierung haben mich überzeugt,<br />
diese Aufgabe anzunehmen.“<br />
Geplant ist, das Verkaufsteam am neuen<br />
Standort kontinuierlich aufzubauen und die<br />
Marke Weinmann Aach im Raum Freiburg<br />
weiter zu etablieren.<br />
www.weinmann-aach.de<br />
Die rundum überarbeitete Webseite der<br />
Marke Stahl Krebs wurde im März für den<br />
German Brand Award 2022 nominiert.<br />
Emotionales Webdesign<br />
von Stahl Krebs<br />
Preisverdächtig<br />
Das Solinger Stahlhandelshaus<br />
Ernst Krebs KG (Stahl Krebs) setzt mit<br />
dem Re-Design der Homepage neue digitale<br />
Impulse. Die rundum überarbeitete<br />
Webseite der Marke Stahl Krebs wurde<br />
im März für den German Brand Award<br />
2022 nominiert. Von klassischen<br />
Schneidwaren über medizinische Produkte<br />
bis hin zu Handwerkzeugen, von Automotive<br />
bis zu High-Tech-Industrien: Auf<br />
die Stähle von Stahl Krebs vertrauen<br />
Marktführer aus klassischen und innovativen<br />
Branchen, so das Unternehmen.<br />
Das Stahlhandelshaus blickt auf 140<br />
Jahre Tradition und gilt als Spezialist für<br />
martensitische, rostfreie Stahlgüten. „Es<br />
war an der Zeit, unsere intern gelebte<br />
qualitative Marktführerschaft positiv nach<br />
außen darzustellen“, erklärt Geschäftsführer<br />
Daniel Krebs. Er und sein Team<br />
haben nun mit einem komplett überarbeiteten<br />
Webdesign neue kommunikative<br />
Impulse für sich und die Branche gesetzt.<br />
Der German Brand Award wird initiiert<br />
vom Rat für Formgebung, Deutschlands<br />
Design- und Markeninstanz, sowie dem<br />
German Brand Institute, welche das<br />
Thema Marke als Erfolgsfaktor vorantreibt.<br />
Eine hochkarätige Jury bestehend<br />
aus Persönlichkeiten von Unternehmen,<br />
Wirtschaft und Wissenschaft kürt die<br />
Bestleistungen in der Markenführung und<br />
zeichnet die Marke aus.<br />
Weitere Info unter www.stahl-krebs.de<br />
Bild: Stahl Krebs<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />
11
Stahlhandel<br />
Bericht<br />
Das österreichische Stahlhandelsunternehmen EHG setzt an seinem Standort Dornbirn auf zwei vollautomatische Sägezellen aus dem Hause Kasto.<br />
Kasto-Sägezentren sorgen bei EHG für autonomen Materialfluss<br />
Moderner Materialfluss<br />
für kleine Losgrößen<br />
Vollautomatisch vom Rohmaterial bis zum gesägten und versandfertig vorkonfektionierten Werkstück:<br />
Das österreichische Stahlhandelsunternehmen EHG setzt auf die intelligente Verkettung interner<br />
Logistik- und Anarbeitungsprozesse. Die Technik dafür lieferte Kasto: Der Lager- und Sägetechnik-<br />
Spezialist installierte bei EHG zwei autonome Sägezellen, in denen von der Materialzufuhr bis zum<br />
Behälter- und Palettenhandling alle Komponenten in ein smartes Komplettsystem integriert sind.<br />
12 <strong>Stahlreport</strong> 4|22
Nicht nur Stahlhändler und<br />
Lieferant, sondern Lösungsanbieter,<br />
Systemdienstleister und kompetenter<br />
Partner: So lautet das Selbstverständnis<br />
der österreichischen EHG<br />
Stahlzentrum GmbH & CO OG. Das<br />
1963 in Dornbirn in unmittelbarer<br />
Nähe zur Deutschen und Schweizer<br />
Grenze gegründete Unternehmen<br />
hat sich zu einem international aktiven,<br />
unabhängigen Vollanbieter für<br />
Industrie, Gewerbe, Handwerk und<br />
Handel entwickelt. Das Sortiment<br />
umfasst in einem Gesamtlager von<br />
rund 45.000 t mehr als 15.000 Artikel<br />
in über 140 Qualitäten und<br />
unzähligen Abmessungen aus Stahl<br />
und Metall.<br />
Das gut ausgestattete Lager<br />
sorge für eine hohe Verfügbarkeit<br />
und kurze Lieferzeiten, erklärt<br />
Christian Rüf, Leiter Logistik-Systeme<br />
und Prozesse bei EHG.<br />
Mindestens genauso wichtig wie<br />
das große Lagersortiment ist EHG<br />
allerdings das umfangreiche Dienstleistungsspektrum.<br />
„Wir denken<br />
nicht in Produkten, sondern in<br />
Lösungen“, führt Rüf weiter aus.<br />
„Das bedeutet, dass wir unseren<br />
Kunden die benötigten Artikel<br />
stückgerecht, fertig zugeschnitten<br />
und just in time direkt in die Produktion<br />
liefern.“<br />
Teil dieser Strategie ist auch ein<br />
weitläufiges Liefergebiet : EHG<br />
bedient nicht nur Unternehmen in<br />
Österreich, Deutschland und der<br />
Schweiz, sondern auch Italien, Slowenien,<br />
Ungarn, der Slowakei, der<br />
Tschechischen Republik und Rumänien.<br />
Das Firmennetzwerk umfasst<br />
mittlerweile zehn Standorte mit insgesamt<br />
rund 360 Mitarbeitern und<br />
etwa 6.000 Kunden. 90 % der Lieferungen<br />
werden jedoch vom Stammsitz<br />
in Dornbirn aus verschickt –<br />
entweder per Spedition oder mit<br />
dem eigenen Fuhrpark.<br />
als zehn Stück“, beschreibt Rüf die<br />
Herausforderung. „Dabei stehen wir<br />
unter einem sehr hohen Zeitdruck.<br />
Manchmal haben wir nur ein bis<br />
zwei Stunden Zeit, um<br />
einen Auftrag fertigzustellen.“<br />
EHG setzt<br />
deshalb auf hochmoderne<br />
Lagerund<br />
Bearbeitungstechnik:<br />
Der<br />
Standort Dornbirn<br />
verfügt unter<br />
anderem über acht<br />
vollautomatische Hochregalanlagen,<br />
40 Band- und<br />
Kreissägeautomaten und zwei autonome<br />
Sägezentren. „Diese Ausstattung<br />
macht uns zum modernsten<br />
Säge- und Schneidezentrum Europas“,<br />
berichtet Rüf.<br />
Sowohl bei der Lager- als auch<br />
bei der Sägetechnik vertraut EHG<br />
seit vielen Jahren auf die Produkte<br />
und die Expertise der Kasto Maschinenbau<br />
GmbH & Co. KG. Das Unternehmen<br />
aus dem süddeutschen<br />
Achern bietet automatische Lagersysteme,<br />
aber auch Sägemaschinen,<br />
Robotik- und Handling-Lösungen für<br />
Metall-Langgut inklusive der dazugehörigen<br />
Software aus einer Hand.<br />
„Wir<br />
verfügen über<br />
eines der bestsortierten<br />
Lager in ganz<br />
Mitteleuropa“.<br />
Christian Rüf, Leiter<br />
Logistik-Systeme und Prozesse<br />
bei EHG.<br />
„Unsere modernen Hochregallager<br />
stammen alle von Kasto. Zum Beispiel<br />
haben wir allein vier Wabenlager<br />
vom Typ UNICOMPACT für die<br />
Aufbewahrung von Stäben,<br />
Rohren und Profilen<br />
sowie ein weiteres<br />
für die Blechlagerung<br />
installiert“,<br />
schildert Rüf.<br />
„Darüber hinaus<br />
sind in Dornbirn<br />
27 Kasto-Sägeautomaten<br />
im Einsatz,<br />
von der kompakten und<br />
flexiblen Produktionskreissäge<br />
bis zur schweren Block- und<br />
Plattenbandsäge. Für sämtliche<br />
Materialien und Abmessungen gibt<br />
es hier die ideale Maschine.“<br />
Autonome Sägezentren<br />
ersparen mühsame Arbeit<br />
Besonders stolz ist der Logistikleiter<br />
auf die beiden vollautomatischen<br />
Sägezentren, in denen von der<br />
Zufuhr des eingelagerten Rohmaterials<br />
bis zum Sortieren und Abstapeln<br />
der gesägten Abschnitte sämtliche<br />
Arbeitsschritte komplett<br />
mannlos ablaufen. „Hier bearbeiten<br />
wir vor allem häufig verwendete q<br />
Über abschüssige Rollenbahnen werden Karton- und Kunststoffboxen<br />
in unterschiedlichen Größen an der Säge bereitgestellt.<br />
Hohe Auftragszahlen, kleine<br />
Mengen und Zeitdruck<br />
Ausschlaggebend für den Erfolg des<br />
Geschäftsmodells von EHG sind effiziente<br />
und reibungslose Anarbeitungs-<br />
und Logistikprozesse. „Pro<br />
Jahr arbeiten wir etwa 620.000 Auftragspositionen<br />
ab, hauptsächlich<br />
in kleinen Losgrößen von weniger<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />
13
Stahlhandel<br />
Bericht<br />
[Kontakt]<br />
Kasto Maschinenbau<br />
GmbH & Co. KG<br />
Industriestr. 14<br />
77855 Achern<br />
+49 7841 61-0<br />
www.kasto.com<br />
kasto@kasto.com<br />
EHG Stahlzentrum<br />
GmbH & CO OG<br />
Wallenmahd 54<br />
6850 Dornbirn<br />
Österreich<br />
+43 5572 391-0<br />
www.ehg-stahl.com<br />
dornbirn@ehg-stahl.com<br />
q Werkstoffe in kleinen Losgrößen“,<br />
erklärt Rüf. „Der große Vorteil daran<br />
ist der effiziente und schnelle Materialwechsel.“<br />
Die Sägen sind direkt<br />
an eines der Hochregallager angebunden<br />
und werden von dessen<br />
Regalbediengerät (RBG) selbstständig<br />
mit dem benötigten Langgut versorgt,<br />
ohne dass die Mitarbeiter<br />
Hand anlegen müssen. „Das erspart<br />
uns die mühsame Arbeit, die größtenteils<br />
sehr schweren und bis zu<br />
sechs Meter langen Stähle manuell<br />
der Maschine zuzuführen.“<br />
Das erste seiner beiden Sägezentren<br />
nahm EHG im Jahr 2000 in<br />
Betrieb, 2019 wurde die Anlage<br />
erweitert. Sie ist mit einer Hochleistungs-Kreissäge<br />
vom Typ Kastovariospeed<br />
ausgestattet. Die Maschine<br />
ist speziell darauf ausgelegt, schnellwechselnde<br />
Aufträge vollautomatisch<br />
abzuarbeiten. „Ausschlaggebend<br />
für diese Anschaffung war,<br />
dass eine unserer Sägen nach rund<br />
20 Jahren am Ende ihrer Lebensdauer<br />
angelangt war und ersetzt werden<br />
musste. Im Zuge dessen beschlossen<br />
wir, verstärkt in das Thema Automatisierung<br />
zu investieren, um<br />
unsere Prozesse effizienter zu<br />
gestalten und die Mitarbeiter zu entlasten.“<br />
Dass auch für dieses Projekt<br />
die Wahl auf Kasto fiel, überraschte<br />
kaum: Schließlich ist das Unternehmen<br />
nicht nur seit Jahren bevorzugter<br />
Lieferant, sondern verfügt als<br />
Hersteller von sowohl Säge- als auch<br />
Lagertechnik über das nötige Knowhow<br />
für die Umsetzung integrierter<br />
Komplettsysteme.<br />
Per Roboter von der Säge<br />
in die Versandbox<br />
An die Säge ist wiederum ein Industrieroboter<br />
angebunden, der die fertigen<br />
Abschnitte mithilfe von verschiedenen<br />
Greifern automatisch aus dem<br />
Arbeitsbereich der Maschine entnimmt,<br />
entgratet und auftragsbezogen<br />
sortiert. Abgelegt werden die Teile<br />
in unterschiedlich große Karton- und<br />
Kunststoffboxen, die ebenfalls maschinell<br />
bereitgestellt werden. „Kasto hat<br />
hier für uns eine ganz besondere<br />
Lösung entwickelt“, führt Rüf vor. „Ein<br />
Behälterkarussell mit acht Palettenplätzen,<br />
auf denen der Roboter die<br />
jeweiligen Boxen selbstständig platzieren<br />
und befüllen kann.“<br />
Über abschüssige Rollenbahnen<br />
gelangen die Karton- und Kunststoffboxen<br />
in jeweils sechs verschiedenen<br />
Größen in den Arbeitsbereich<br />
des Roboters. Die Steuerung<br />
des Sägezentrums ermittelt anhand<br />
der Auftragsdaten den für die jeweiligen<br />
Werkstücke geeigneten Behälter,<br />
welchen der Roboter anschließend<br />
mithilfe eines Saugers auf der<br />
bereitstehenden Palette platziert.<br />
Während die Abschnitte gesägt und<br />
gestapelt werden, erstellt ein Drucker<br />
parallel ein Versandetikett für<br />
den aktuellen Auftrag. Dieses wird<br />
ebenfalls vom Roboter per Sauger<br />
in der dazugehörigen Box abgelegt.<br />
Ist eine Palette komplett befüllt,<br />
rotiert das Karussell einen Platz<br />
weiter, so dass ein neuer Ladungsträger<br />
zur Verfügung steht. Mit dem<br />
Hubwagen oder dem Stapler transportieren<br />
die Mitarbeiter die Paletten<br />
mit der vorkonfektionierten<br />
Ware anschließend zum Versand.<br />
Paletten-Puffer ermöglicht<br />
autonomen Betrieb<br />
Die Steuerung der Anlage ist über<br />
eine eigens geschaffene Schnittstelle<br />
Von der Materialzufuhr über die Sägetechnik bis zum Behälter- und Palettenhandling sind alle Komponenten in ein smartes Komplettsystem integriert.<br />
14 <strong>Stahlreport</strong> 4|22
DRÖSSER.STAHL<br />
Stahl<br />
Tränenblech<br />
Aluminium<br />
Quintett<br />
Edelstahl<br />
Tränenblech<br />
Verzinktes<br />
Tränenblech<br />
Bilder: Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />
Ein Roboter platziert mithilfe eines Saugers die benötigten Boxen auf einer<br />
bereitstehenden Palette und befüllt diese mit den Sägeabschnitten.<br />
Stahl Riffel-/<br />
Waffelblech<br />
Verzinktes Riffel-/<br />
Waffelblech<br />
Aluminium<br />
Duett<br />
Cor-Ten<br />
Tränenblech*<br />
an das bei EHG eingesetzte Warenwirtschaftssystem<br />
angebunden.<br />
„Damit können wir Aufträge vollautomatisch<br />
generieren und abwickeln“,<br />
verdeutlicht Rüf die Vorteile. „Wir<br />
profitieren von einem einheitlich<br />
gesteuerten und verwalteten Materialfluss,<br />
bei dem im gesamten Prozess<br />
von Warenein- bis -ausgang nur<br />
wenig menschliches Eingreifen erforderlich<br />
ist.“ Dank des Puffers von bis<br />
zu acht Paletten ist es möglich, das<br />
Sägezentrum auch über einen längeren<br />
Zeitraum autonom laufen zu lassen,<br />
zum Beispiel über Nacht. „Das<br />
sorgt für einen hohen Durchsatz und<br />
ein effizientes Abarbeiten aller anfallenden<br />
Aufträge“, schildert ein zufriedener<br />
Logistikleiter.<br />
Die Kasto-Lösung überzeugte<br />
die Verantwortlichen bei EHG dermaßen,<br />
dass sie 2020 ein weiteres<br />
Sägezentrum, in das 2007 investiert<br />
worden war, mit neuer Sägetechnik<br />
erweiterten. „Ausschlaggebend<br />
dafür war, dass wir unser bestehendes<br />
Hochregallager verlängern und<br />
zugleich eine zusätzliche Kommissionierhalle<br />
realisieren wollten“,<br />
erzählt Rüf. „Die neue Sägezelle ist<br />
so in unsere Räumlichkeiten eingebunden,<br />
dass sie sich sogar aus zwei<br />
Lagerbereichen selbstständig bedienen<br />
kann.“ Ausgestattet ist sie mit<br />
dem Hochleistungs-Kreissägeautomaten<br />
Kastogripspeed C 10, der für<br />
das gleichermaßen schnelle und<br />
präzise Trennen von unterschiedli-<br />
chen Stählen ausgelegt ist. Ein<br />
besonderer Vorteil der Maschine ist<br />
ihre Vorschubzangen-Technologie,<br />
die für eine lange Lebensdauer bei<br />
geringem Verschleiß sorgt. Auch das<br />
zweite Sägezentrum verfügt über<br />
einen Handling-Roboter und ein<br />
Behälterkarussell. „Wir haben mit<br />
dieser Säge und der dazugehörigen<br />
Peripherie unsere Kapazitäten noch<br />
einmal deutlich erweitert und sind<br />
damit für steigende Auftragszahlen<br />
bei kleinen Losgrößen optimal<br />
gerüstet“, erklärt Rüf.<br />
Ergebnis: Schnelleres, besseres<br />
und effizienteres Arbeiten<br />
EHG ist mit seinen neuen Kasto-Anlagen<br />
rundum zufrieden. „Die Integration<br />
der einzelnen Maschinen in<br />
ein durchgängiges System ist in dieser<br />
Form sicherlich einzigartig“, findet<br />
Rüf. „Dies hat natürlich auch den<br />
Vorteil, dass wir nur einen Ansprechpartner<br />
haben, der sich um alle<br />
Belange kümmert.“ Bei Störungen<br />
können die Kasto-Experten sich per<br />
Fernwartung auf die Anlage schalten<br />
und schnell Abhilfe leisten, um teure<br />
Stillstandszeiten zu vermeiden. Dies<br />
sei jedoch nur selten notwendig:<br />
„Die Sägezellen sind äußerst zuverlässig<br />
und einfach zu bedienen“,<br />
stellt Rüf fest. „Sie sind für unseren<br />
Betrieb wirklich eine Bereicherung,<br />
mit der wir unsere Arbeit schneller,<br />
besser und effizienter erledigen können.“<br />
2<br />
BELAGBLECHE<br />
ERSTMALS AUCH<br />
AUS COR-TEN!<br />
STÄRKE:<br />
Tränen- / Riffel- & Waffelbleche<br />
3,0 bis 10,0 mm + Träne<br />
Duett- / Quintettbleche<br />
1,5 / 2,5 / 3,5 / 5 / 8 mm + Träne<br />
FORMATE:<br />
1.000 mm x 2.000 mm<br />
1.250 mm x 2.500 mm<br />
1.335 mm x 3.000 mm*<br />
1.500 mm x 3.000 mm<br />
LOGISTIK:<br />
von der einzelnen Tafel<br />
über Pakete bis hin zur<br />
kompletten Ladung<br />
droesser.de/belagbleche<br />
KONTAKT<br />
Koray Süerdem<br />
ksueerdem@droesser.de<br />
+49 (0) 2263 / 87 - 421<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />
15<br />
Peter Drösser GmbH<br />
Im Auel 67–69 // 51766 Engelskirchen<br />
www.droesser.de
Stahlhandel<br />
Bericht<br />
Bilder: Erne Fittings/Vogel Pix<br />
Dass die strategische Kehrtwende richtig war, beweist unter anderem das wieder positive Ergebnis 2021 der Erne Fittings in Schlins.<br />
Spezialist für Rohrverbindungen konzentriert sich auf seine Stärken<br />
Erne Fittings wieder auf Erfolgskurs<br />
Erne Fittings, einer der weltweit führenden Anbieter von Rohrverbindungen (Fittings), verzeichnet<br />
nach durchwachsenen Zeiten wieder handfeste Erfolge. Die 2020 eingeläutete Strategiewende zeigt<br />
erste Auswirkungen: Erne verbucht eine zweistellige Produktivitätssteigerung und somit wieder ein<br />
positives Ergebnis.<br />
Der Corona-Pandemie und<br />
steigenden Energie- und Lohnkosten<br />
zum Trotz erwirtschaftete der in der<br />
Rohrleitungstechnik angesiedelte<br />
Industriebetrieb Erne Fittings mit<br />
Stammsitz in Schlins, Österreich,<br />
2021 einen konsolidierten vorläufigen<br />
Gruppenumsatz von 61,6 Mio. €.<br />
Die Erne Fittings GmbH in<br />
Schlins und ihre Betriebsstätten<br />
in Mürzzuschlag<br />
in der Steiermark/Österreich<br />
und in Al-Jubail in<br />
Saudi-Arabien mit<br />
insgesamt rund<br />
330 Mitarbeitern<br />
und Mitarbeiterin-<br />
Wir haben<br />
uns auf unsere<br />
Stärken konzentriert<br />
und das Produktportfolio<br />
reduziert.<br />
Matthias Kaufmann,<br />
CEO Erne Fittings Group<br />
nen schrieben damit wieder ein klar<br />
positives Ergebnis.<br />
Dass sich die wirtschaftliche Entwicklung<br />
des Herstellers von Fittings<br />
trotz der komplizierten Wirtschaftslage<br />
so positiv gestaltet, hängt in<br />
erster Linie mit dem laufenden Strategieprozess<br />
bei Erne zusammen, so<br />
das Unternehmen: „Als 2020<br />
neu eingesetzte Geschäftsleitung<br />
mussten<br />
wir aufgrund<br />
mangelnder Rentabilität<br />
eine<br />
umfassende Restrukturierung<br />
starten: Es ging<br />
und geht in erster<br />
Linie darum, den Fokus wieder mehr<br />
auf die Kernkompetenzen, die wichtigen<br />
Kunden und Kernmärkte zu<br />
legen. Also haben wir uns auf unsere<br />
Stärken konzentriert und das Produktportfolio<br />
reduziert. Heute beliefern<br />
wir den spezialisierten<br />
Rohrhandel in erster Linie mit unseren<br />
hochwertigen Schlüsselprodukten“,<br />
fasst Matthias Kaufmann, CEO<br />
der Erne Fittings Group, die jüngsten<br />
strategischen Änderungen zusammen.<br />
Zweistellige<br />
Produktivitätssteigerung<br />
Die Hauptmärkte von Erne Fittings<br />
befinden sich in Europa, den USA<br />
16 <strong>Stahlreport</strong> 4|22
Mit der seit 2020 neuen Geschäftsführung<br />
unter Matthias Kaufmann<br />
(CEO) und Bernd Klemisch (CFO)<br />
schafft es die Erne Fittings Group mit<br />
ihren rund 350 Mitarbeitenden wieder<br />
zurück in die Gewinnzone. (v.l.)<br />
und dem Mittleren Osten. Knapp<br />
99 % aller Rohrverbindungen –<br />
T-Stücke, Rohrreduzierungen und<br />
Rohrbögen – werden exportiert und<br />
gehen in den Kraftwerks- und Nuklearanlagenbau,<br />
den Öl- und Gasanlagenbau,<br />
an die Chemie und Petrochemie<br />
sowie an Raffinerien. Dass<br />
sich das Geschäft im vergangenen<br />
Jahr wieder bezahlt gemacht hat, ist<br />
auch den im Zuge des Turnaround<br />
straffer organisierten Produktionsprozessen<br />
zu verdanken: „Im Vergleich<br />
zum Vorjahr wurde eine<br />
zweistellige Produktivitätssteigerung<br />
erzielt“, ergänzt Kaufmann.<br />
Auch Erne Fittings spüre die pandemiebedingt<br />
schwierige Liefersituation,<br />
jedoch vielleicht weniger<br />
als Mitbewerber: Das Unternehmen<br />
habe großteils auf bewährte Liefernetzwerke<br />
zurückgreifen können.<br />
Man konnte dadurch bei den Kunden<br />
mit verlässlichen und technisch<br />
korrekten Lieferungen punkten, so<br />
Erne Fittings weiter.<br />
Produkte für die Energiewende<br />
Dank der Entwicklungen in den<br />
letzten Jahren tragen die Produkte<br />
von Erne auch zur Energiewende<br />
bei – etwa in Anlagen zur Erzeugung<br />
und Verteilung von Fernwärme<br />
und solchen zur Herstellung von<br />
Elektrofahrzeugen. Das Unternehmen<br />
kann heute 100 % wasserstofftaugliche<br />
Fittings liefern und gehört<br />
damit zu den Vorreitern in der Branche.<br />
„Die Notwendigkeit, den<br />
CO 2 -Ausstoß zu reduzieren, ist ein<br />
großes internationales Thema und<br />
uns ebenfalls ein Anliegen. Deshalb<br />
arbeitet unsere Entwicklungsabteilung<br />
schon länger intensiv an der<br />
Definition eines Wasserstoffstandards<br />
für den Transport von H2.<br />
Demnächst starten wir erste Probefertigungen<br />
von Fittings für Wasserstoffpipelines“,<br />
schildert<br />
Matthias Kaufmann.<br />
Positive Geschäftsentwicklung<br />
erwartet<br />
Dass die strategische Kehrtwende<br />
richtig war, beweisen die Zahlen:<br />
„2020 noch hatten wir in Schlins<br />
einen hohen Verlust zu verzeichnen.<br />
Heute befinden wir uns nicht<br />
nur in ruhigerem Fahrwasser, sondern<br />
können sogar ein positives<br />
Ergebnis vorweisen. Das freut uns<br />
sehr. Das haben wir einerseits der<br />
Motivation und Erfahrung unserer<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
zu verdanken, andererseits auch<br />
unseren treuen Kunden“, unterstreicht<br />
Bernd Klemisch, CFO der<br />
Erne Fittings Group.<br />
Obwohl die Umstrukturierung<br />
noch läuft und nach wie vor<br />
anspruchsvoll ist, blickt Erne zuversichtlich<br />
in die Zukunft: „Wir gehen<br />
von einem verbrauchsbedingten<br />
Nachholbedarf beim Bau von Ölund<br />
Gasgewinnungsanlagen aus –<br />
trotz der bereits eingeleiteten Energiewende.<br />
Dieser wird sich vor<br />
allem im Herbst bzw. Anfang des<br />
nächsten Jahres bemerkbar machen.<br />
Für heuer rechnen wir inflationsbedingt<br />
mit einem moderaten, aber<br />
neuerlich positiven Umsatzwachstum<br />
von 10 bis 15 %“, fasst Bernd<br />
Klemisch zusammen.<br />
Auch der Nahost-Standort von<br />
Erne, die Erne Fittings Middle East<br />
Co. Ltd., verzeichnet eine positive<br />
Geschäftsentwicklung: Das Produktionswerk<br />
in Al-Dschubail im<br />
östlichen Saudi-Arabien stellt<br />
inzwischen die komplette Bandbreite<br />
an C-Stahl-Rohrbögen her und<br />
kann seine Kunden vor Ort direkt<br />
beliefern.<br />
Umzug und Neubau am<br />
Standort Schlins<br />
Teile der Produktionsabteilung von<br />
Erne, konkret der Werkzeugbau<br />
und die Instandhaltung, werden<br />
noch in diesem Jahr vom Stammsitz<br />
im Ortskern von Schlins an den<br />
Ortsrand ins Werk III übersiedeln.<br />
Die Verlagerung war seit Jahren<br />
geplant, wurde jedoch durch Corona<br />
verzögert. Auch ein neues Bürogebäude<br />
zum Werk III ist in Planung.<br />
„Mit diesem Neubau können<br />
wir unserem gestiegenen Platzbedarf<br />
gerecht werden. Es werden<br />
eigene Sozialräume zur Nutzung<br />
bereitstehen, wodurch wir erfreulicherweise<br />
auch gleichzeitig die<br />
Arbeitsbedingungen für unsere<br />
Belegschaft weiter verbessern können“,<br />
erklärt Matthias Kaufmann<br />
abschließend. 2<br />
[Kontakt]<br />
Erne Fittings GmbH<br />
Hauptstrasse 48<br />
6824 Schlins<br />
Österreich<br />
+43 5524 501-0<br />
office@ernefittings.com<br />
www.ernefittings.com<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />
17
Stahlhandel<br />
Berichte<br />
Bild: thyssenkrupp Materials Services<br />
Projektmitglieder mit Zeitkapsel (v.l.n.r.): Hans H. Sudhoff, Investor, Thomas Eiskirch, Oberbürgermeister Bochum, Matthias Schlottke, Projektleiter<br />
thyssenkrupp Magnettechnik, Dominik Duda, Betriebsrat thyssenkrupp Magnettechnik, Rouven Beeck, Geschäftsführer Bochum Wirtschaftsentwicklung,<br />
Peter Zarth, CFO thyssenkrupp Schulte, Bettina Schotten, Geschäftsbereichsleiterin thyssenkrupp Magnettechnik<br />
thyssenkrupp Magnettechnik: neuer Firmensitz in Bochum<br />
Grundstein gelegt<br />
thyssenkrupp Magnettechnik, ein Geschäftsbereich der thyssenkrupp Schulte GmbH, hat am<br />
25. Februar 2022 den Grundstein für den Bau des neuen Unternehmenssitzes in Bochum gelegt.<br />
[Kontakt]<br />
thyssenkrupp Materials<br />
Services GmbH<br />
thyssenkrupp Allee 1<br />
45143 Essen<br />
+49 201 844-0<br />
www.thyssenkruppmaterials-services.com<br />
Der Neubau im Gewerbepark<br />
Gerthe-Süd ist ein lokales Gemeinschaftsprojekt,<br />
das von der Bochum<br />
Wirtschaftsentwicklung unterstützt<br />
und von dem Investor Hans<br />
H. Sudhoff finanziert wird. Insgesamt<br />
werden in den Neubau circa<br />
3,5 Mio. € investiert. Bauherr und<br />
Eigentümer des Gebäudes wird<br />
Investor Sudhoff sein. Der feierliche<br />
Höhepunkt der Grundsteinlegung<br />
war das Versenken einer Zeitkapsel,<br />
die mit persönlichen Wünschen<br />
und Sofortbildern, der Titelseite der<br />
Tageszeitung sowie Magneten<br />
gefüllt wurde.<br />
„Der neue Standort bietet uns<br />
hervorragende Möglichkeiten, spezialisierte<br />
Partner für individuelle<br />
Anwendungen im Bereich der Magnettechnik<br />
zu finden und unser Serviceportfolio<br />
für unsere Kunden auszubauen.<br />
Wir sind der Stadt Bochum<br />
sehr dankbar für die engagierte und<br />
vollumfängliche Unterstützung, die<br />
uns die Ansiedlung erst ermöglicht<br />
hat“, sagte Projektleiter Matthias<br />
Schlottke von thyssenkrupp Magnettechnik.<br />
„Wir freuen uns, dass wir<br />
eine zukunftsweisende Perspektive<br />
für unseren international erfolgreichen<br />
Geschäftsbereich geschaffen<br />
haben. Es unterstreicht einmal mehr<br />
die Bedeutung von thyssenkrupp<br />
Magnettechnik innerhalb der thyssenkrupp<br />
Schulte Gruppe“, berichtete<br />
Peter Zarth, CFO von thyssenkrupp<br />
Schulte.<br />
Effizienter Neubau mit<br />
nachhaltigem Konzept<br />
Der neue Standort mit einer Gesamtfläche<br />
von über 2.000 m 2 , davon<br />
circa 1.300 m 2 Lager- sowie knapp<br />
800 m 2 Bürofläche, wird gemäß<br />
dem energiesparenden Standard<br />
„Effizienzhaus 40“ erstellt. Angeschlossen<br />
ist ein hochmodernes<br />
Mess- und Prüflabor zur Qualitätssicherung<br />
der vertriebenen Magnete<br />
und Magnetsysteme. Mithilfe<br />
unterschiedlichster, umweltfreundlicher<br />
Maßnahmen wird großer<br />
Wert auf das Thema Nachhaltigkeit<br />
gelegt. Der geplante Umzug vom<br />
derzeitigen Essener Firmensitz von<br />
thyssenkrupp Magnettechnik soll<br />
schrittweise im Zeitraum Juni bis<br />
Oktober 2022 erfolgen.<br />
thyssenkrupp Magnettechnik<br />
ist seit über 100 Jahren Experte für<br />
magnetische Werkstoffe, Systeme<br />
und Komponenten. Das breite Produktsortiment<br />
an Permanent- und<br />
Haftmagneten über Filter- und Lasthebemagneten<br />
bis hin zu Messgeräten<br />
findet in der Aufzugs- und<br />
Antriebstechnik, etwa in Elektromotoren,<br />
oder der Sensorik Anwendung.<br />
Bedient werden sowohl Kleinbetriebe<br />
als auch internationale<br />
Großkonzerne. 2<br />
18 <strong>Stahlreport</strong> 4|22
Bild: Kaltenbach.Solutions<br />
Anzeige Nissen & Velten Software GmbH<br />
BDS <strong>Stahlreport</strong><br />
Maße: 210x97 mm mit Anschnitt<br />
Das Projektteam bei Carl Spaeter in Karlsruhe: ganz rechts Sebastian Engel<br />
(Kaufmännischer Leiter), Dritter von rechts Jahn Senger (Betriebsleiter), Zweiter<br />
von links Valentin Kaltenbach (Kaltenbach.Solutions)<br />
Auch Standort Karlsruhe testet „BoosterBoxen“<br />
Carl Spaeter weiter auf<br />
Digitialisierungskurs<br />
Nach guten Erfahrungen in einem ähnlichen Projekt in Hamburg<br />
setzt Carl Spaeter jetzt auch die Lösungen der Kaltenbach.Solutions<br />
GmbH am Standort Karlsruhe ein. Mit Hilfe des digitalen Messgerätes<br />
„BoosterBOX“ soll die Performance in der Anarbeitung damit an<br />
einem weiteren Standort nachhaltig gesteigert werden.<br />
Bereits im Februar hat ein<br />
Projektteam damit begonnen, die<br />
Leistung von Maschinen an Säge-,<br />
Bohr- und Strahlanlagen festzuhalten.<br />
Auf Basis der präzisen Messungen<br />
im laufenden Betrieb lassen<br />
sich optimale Entscheidungen für<br />
eine effizientere Anarbeitung ableiten,<br />
so Kaltenbach.Solutions. Das<br />
Team unter der Führung von Sebas-<br />
tian Engel (Kaufmännischer Leiter)<br />
und Jahn Senger (Betriebsleiter)<br />
setzt die „BoosterBOXen“ nun für<br />
acht Wochen an den Maschinen in<br />
der Anarbeitung ein.<br />
Daten-Basis für optimale<br />
Entscheidungen<br />
In fünf Workshops werden die<br />
gemessenen Daten analysiert und<br />
geeignete Handlungsoptionen entwickelt.<br />
Auf dieser objektiven Basis<br />
lassen sich passende Entscheidungen<br />
treffen, um eine Steigerung der<br />
Maschinenperformance von mindestens<br />
30 % zu erzielen, so Kaltenbach.Solutions<br />
weiter.<br />
Die Digitalisierungsstrategie<br />
der Carl Spaeter-Gruppe wird in<br />
zahlreichen Projekten konsequent<br />
vorangetrieben. Gemeinsam mit<br />
der Kaltenbach.Solutions realisierte<br />
man unter anderem im vierten<br />
Quartal 2021 die Einführung einer<br />
einheitlichen und vollständig digitalen<br />
Betriebsmittelverwaltung für<br />
15 Organisationseinheiten an 19<br />
Standorten. Zu den einbezogenen<br />
Betriebsmitteln gehören neben 200<br />
Krananlagen und über 1.000 weiteren<br />
Geräten auch rund 150 Maschinen<br />
in der Anarbeitung.<br />
Im nächsten Schritt soll die Performance<br />
in der Anarbeitung mit<br />
Hilfe der digitalen Tools von Industrie<br />
4.0 deutlich gesteigert werden.<br />
Durch eine stabile Weiterentwicklung<br />
der Leistungen an den Säge-,<br />
Bohr- und Strahlanlagen in der<br />
Anarbeitung will man u.a. am<br />
Standort Karlsruhe das Anarbeitungsvolumen<br />
erhöhen und die Lieferzeiten<br />
an die Kunden verkürzen.<br />
Mit konsequenter Effizienzsteigerung<br />
aller Prozesse arbeite Carl<br />
Spaeter daran, seine Position in<br />
Südwestdeutschland weiter zu festigen.<br />
2<br />
[Kontakt]<br />
Kaltenbach.<br />
Solutions GmbH<br />
Bahnhofstraße 35a<br />
79206 Breisach<br />
+49 800 4540234<br />
www.kaltenbachsolutions.com<br />
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für erfolgreiche<br />
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Stahlproduktion<br />
Bericht<br />
Salzgitter-Konzern: Geschäftsjahr 2021<br />
Bestes Resultat seit Langem<br />
Der Salzgitter-Konzern hat im Geschäftsjahr 2021 mit 705,7 Mio. € sein bestes Resultat vor Steuern seit 13 Jahren<br />
erreicht. Zu der erheblichen Ergebnisverbesserung haben dank der positiven Stahlpreisdynamik vor allem die<br />
Geschäftsbereiche Flachstahl und Handel beigetragen. Darüber hinaus verzeichnete der Trägerbereich trotz des massiven<br />
Anstieges der Energiepreise ein hervorragendes Resultat und auch der Geschäftsbereich Technologie steigerte seinen<br />
Gewinn vor Steuern deutlich, teilte der Konzern mit.<br />
[Kontakt]<br />
Salzgitter AG<br />
Eisenhüttenstraße 99<br />
38239 Salzgitter<br />
+49 5341 21-01<br />
www.salzgitter-ag.com<br />
Der Außenumsatz des Salzgitter-Konzerns<br />
stieg wegen der im<br />
Vergleich zum Vorjahr höheren<br />
Versandmenge sowie der erheblich<br />
verbesserten Durchschnittserlöse<br />
der meisten Walzstahlprodukte auf<br />
rund 9,8 Mrd. € (2020: rund 7,1<br />
Mrd. €).<br />
Das Ergebnis des vergangenen<br />
Geschäftsjahr sei nicht nur erfreulich,<br />
sondern stärke die wirtschaftliche<br />
Basis, die der Konzern benötige,<br />
um die anstehende Transformation<br />
hin zur „Circular Economy“ und<br />
CO 2 -armer Stahlerzeugung in Europa<br />
erfolgreich zu meistern.<br />
Umstellung auf wasserstoffbasierte<br />
Produktion „Unsere neue Strategie<br />
‘Salzgitter AG 2030’ unterlegt<br />
diese Ambitionen mit einer Agenda,<br />
an der wir unser Handeln in den<br />
nächsten Jahren ausrichten werden.<br />
Ein zentraler Baustein ist dabei<br />
unser Programm Salcos mit dem wir<br />
den in der Stahlerzeugung notwendigen<br />
Kohlenstoff anfangs durch Erdgas<br />
und dann schrittweise durch<br />
Wasserstoff ersetzen werden“, so<br />
Groebler weiter.<br />
Das Projekt Salcos soll dem<br />
Konzern zufolge noch im Sommer<br />
2022 zur Investitionsreife gebracht<br />
werden, um ab Ende 2025 am<br />
Standort Salzgitter Rohstahl auf<br />
Grundlage der wasserstoffbasierten<br />
Direktreduktion produzieren zu kön-<br />
nen. Die vollständige Umsetzung des<br />
Programms soll bis 2033 erfolgen.<br />
Erste Kooperationen hierzu wurden<br />
in den vergangenen Wochen mit verschiedenen<br />
Unternehmen abgeschlossen<br />
– unter anderem mit der<br />
Volkswagen AG.<br />
Auch seine finanziellen Ziele für<br />
die kommenden Jahre der Transformation<br />
hat der Stahlkonzern konkretisiert.<br />
So soll ab dem Jahr 2025 eine<br />
regelmäßige EBITDA-Marge zwischen<br />
8 % und 10 % erreicht werden,<br />
wie Finanzvorstand Burkhard Becker<br />
sagte. Das bedeute nicht weniger,<br />
„als die Ergebnisse von Ausnahmejahren<br />
wie dem letzten zu verstetigen“,<br />
betonte Becker.<br />
Ausblick<br />
Vor dem Hintergrund eines „überaus<br />
ermutigenden Jahresauftakts“ sowie<br />
„Nach zwei<br />
wirtschaftlich<br />
schwierigeren Jahren<br />
erzielten wir 2021 mit<br />
706 Mio. EUR Gewinn vor<br />
Steuern ein ausgezeichnetes<br />
Ergebnis.“<br />
Gunnar Groebler, Vorstandsvorsitzender<br />
der Salzgitter AG<br />
der „anhaltend starken Ergebnisentwicklung“<br />
vor allem im Flachstahlbereich<br />
rechnet der Salzgitter-Konzern<br />
im Geschäftsjahr 2022 mit<br />
einem auf knapp 11 Mrd. € gesteigerten<br />
Umsatz sowie einem Vorsteuergewinn<br />
zwischen 600 Mio. € und<br />
750 Mio. €.<br />
Einen nochmaligen pandemiebedingten<br />
Einbruch der Wirtschaft<br />
stuft der Salzgitter-Konzern dabei als<br />
eher unwahrscheinlich ein. Der<br />
Angriff Russlands auf die Ukraine<br />
und seine Folgen könnten jedoch ein<br />
abruptes Abbremsen der wirtschaftlichen<br />
Erholung bewirken. Damit<br />
einher gehe die Gefahr eines weiteren<br />
Anstiegs der bereits sehr hohen<br />
Energiekosten. Somit bestünden<br />
aktuell kaum quantifizierbare Prognoserisiken,<br />
gab der Konzern zu<br />
bedenken. 2<br />
Bilder: Salzgitter AG<br />
20 <strong>Stahlreport</strong> 4|22
Betonstahl richten, schneiden und biegen<br />
• Flexibel<br />
• Effizient<br />
• Wartungsarm<br />
Die MSR 20-Linie mit raffiniertem<br />
Rotorrichtsystem ermöglicht zahlreiche<br />
Formen der Automatisierung.<br />
Wir bieten maßgeschneiderte<br />
Lösungen für die Bearbeitung großer<br />
Drahtdurchmesser vom Coil und einen<br />
schnellen Durchmesserwechsel.<br />
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Stahlproduktion<br />
Berichte/Nachricht<br />
Startschuss für die Transformation hin zu grünem Stahl: voestalpine will im Sommer mit der Freimachung der notwendigen Baufelder sowie mit<br />
infrastrukturellen Umbauarbeiten an seinen beiden Standorten in Linz und Donawitz beginnen.<br />
Bilder: voestalpine<br />
Grünes Licht vom Aufsichtsrat<br />
voestalpine startet grüne Transformation<br />
Der Aufsichtsrat der voestalpine AG hat im März grünes Licht für den Umstieg von der kohlebasierten Hochofentechnologie<br />
auf die grünstrombetriebene Elektrolichtbogenofentechnologie gegeben. Der Konzern will nun im Sommer<br />
2022 mit der Freimachung der notwendigen Baufelder sowie mit infrastrukturellen Umbauarbeiten an seinen beiden<br />
Standorten in Linz und Donawitz beginnen. Die dafür veranschlagten Investitionskosten belaufen sich in der ersten Phase<br />
auf einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag, teilte der Konzern mit.<br />
Im nächsten Jahr entscheide<br />
der Aufsichtsrat dann final über die<br />
Investition in die beiden Elektrolichtbogenöfen<br />
(electric arc furnace,<br />
EAF). Der Bau der EAFs soll 2024<br />
starten – und Anfang 2027 jeweils<br />
ein Elektrolichtbogenofen in Linz<br />
und Donawitz in Betrieb gehen. Die<br />
Gesamtinvestitionskosten betragen,<br />
so der Konzern, aus heutiger Sicht<br />
rund1 Mrd. €. Durch diese Technologieumstellung<br />
sollen die<br />
CO 2 -Emissionen signifikant um<br />
rund 30 % gesenkt werden – das<br />
entspricht einer Einsparung von<br />
rund 3 bis 4 Mio. t CO 2 pro Jahr, was<br />
fast 5 % der jährlichen CO 2 -Emissi-<br />
onen Österreichs ausmacht. Das<br />
Interesse an „grünem Stahl“ nehme<br />
kontinuierlich zu. „Derzeit bildet<br />
sich ein Markt für grünen Stahl in<br />
Europa, diese Entwicklung wird<br />
insbesondere von der europäischen<br />
Automobilindustrie vorangetrieben“,<br />
sagte Herbert Eibensteiner,<br />
Vorstandsvorsitzender der voestalpine<br />
AG<br />
Mit „greentec steel“<br />
in die Zukunft<br />
Die voestalpine hat in den vergangenen<br />
Jahrzehnten Luftemissionen<br />
und Energieverbrauch bereits auf<br />
das technologische Minimum reduziert.<br />
Eine weitere signifikante<br />
Reduktion der CO 2 -Emissionen sei<br />
jedoch nur auf Basis eines grundlegenden<br />
Technologiewandels möglich.<br />
Der Konzern werde mit greentec<br />
steel seinen Beitrag zur<br />
Erreichung der Klimaziele leisten.<br />
Konkret ist geplant, ab 2027 sukzessive<br />
von der kohlebasierten<br />
Hochofentechnologie auf grünstrombetriebene<br />
Elektrolichtbogenofentechnologie<br />
umzusteigen.<br />
Langfristig strebe man eine<br />
CO 2 -neutrale Stahlproduktion auf<br />
Basis grünen Wasserstoffs an. Dazu<br />
forsche man bereits an vielversprechenden<br />
Technologien.<br />
[Kontakt]<br />
voestalpine AG<br />
voestalpine-Straße 1<br />
4020 Linz<br />
Österreich<br />
+43 50304 15-0<br />
www.voestalpine.com<br />
Wir haben mit greentec steel einen klaren Plan zur<br />
Dekarbonisierung der Stahlproduktion entwickelt<br />
und sind bereits weitgehend startbereit. Damit<br />
der Zeitplan hält, bedarf es jedoch entsprechender<br />
Rahmenbedingungen wie ausreichend erneuerbare<br />
Energie zu wirtschaftlich darstellbaren Preisen sowie<br />
leistungsfähige Netze.<br />
Herbert Eibensteiner, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG<br />
22 <strong>Stahlreport</strong> 4|22
Bild: Salzgitter AG<br />
Salzgitter-Konzern: künftig vier statt fünf Geschäftsbereiche<br />
Schlankere Konzernstruktur<br />
Die Salzgitter AG hat im Zuge der Transformationsstrategie<br />
„Salzgitter AG 2030“ seine bestehende Konzernstruktur mit<br />
Wirkung zum 1. April 2022 angepasst. In den beiden neuen<br />
Geschäftsbereichen „Stahlerzeugung“ und „Stahlverarbeitung“<br />
bündelt der Konzern seine Stahlaktivitäten neu. Damit ist der<br />
Salzgitter-Konzern zukünftig in vier, statt zuvor fünf Segmente<br />
gegliedert.<br />
„Wir stellen unseren Konzern<br />
für die eingeleitete Transformation<br />
schlank, schlagkräftig sowie marktund<br />
kundengerecht auf. Im Bereich<br />
Stahlerzeugung bündeln wir die<br />
wesentlich an unserem Programm<br />
SALCOS ® (Salzgitter Low CO 2 Steelmaking)<br />
beteiligten Tochtergesell-<br />
schaften. Der Bereich Stahlverarbeitung<br />
konzentriert sich auf die<br />
nachgelagerten Wertschöpfungsstufen<br />
und Kundenprozesse“, erläuterte<br />
Gunnar Groebler, Vorstandsvorsitzender<br />
der Salzgitter AG.<br />
Der Geschäftsbereich Stahlerzeugung<br />
wird von Ulrich Grethe geführt,<br />
der schon seit acht Jahren den<br />
Geschäftsbereich Flachstahl leitet.<br />
Der Geschäftsbereich vereint neben<br />
den stahlerzeugenden Gesellschaften<br />
Salzgitter Flachstahl GmbH und Peiner<br />
Träger GmbH auch die DEUMU<br />
Deutsche Erz- und Metall-Union<br />
GmbH als wichtigem internen Transformationspartner<br />
für das SALCOS ®<br />
Programm. Der Geschäftsbereich<br />
Stahlverarbeitung umfasst neben den<br />
Stahlrohrproduzenten auch die beiden<br />
Grobblechwalzwerke in Ilsenburg<br />
und Mülheim. Verantwortlich<br />
für diesen Geschäftsbereich ist Burkhard<br />
Becker, zusätzlich zu seiner<br />
Funktion als Finanzvorstand der<br />
Salzgitter AG.<br />
Sebastian Bross leitet Geschäftsbereich<br />
Handel ab 2023<br />
Die Geschäftsbereiche Technologie<br />
und Handel bleiben unverändert<br />
bestehen. Der Geschäftsbereich Technologie<br />
wird von Kai Acker geführt,<br />
der diesen bereits in den vergangenen<br />
Jahren geführt und weiterentwickelt<br />
hat. Volker Schult, Leiter des<br />
Geschäftsbereiches Handel, wird zum<br />
31. Dezember 2022 nach nahezu<br />
40-jähriger Tätigkeit für den Salzgitter-Konzern<br />
sein Amt niederlegen<br />
(siehe Personalie S.6). Nachfolger<br />
wird ab 2023 Dr. Sebastian Bross, der<br />
in den vergangenen Jahren als<br />
Geschäftsführer in allen drei großen<br />
Stahlsektoren – Strip, Plate und Section<br />
– Vertrieb, Logistik und Produktion<br />
verantwortet hat. 2<br />
[Kontakt]<br />
Salzgitter AG<br />
Eisenhüttenstraße 99<br />
38239 Salzgitter<br />
+49 5341 21-01<br />
www.salzgitter-ag.com<br />
Volkswagen AG und Salzgitter AG<br />
Lieferung von CO 2 -armem Stahl vereinbart<br />
Die Volkswagen AG und die Salzgitter AG haben eine gemeinsame<br />
Absichtserklärung abgegeben, den Automobilhersteller mit<br />
CO 2 -armen Stahl zu beliefern. Auf der Basis von Wasserstoff und<br />
erneuerbaren Energien lassen sich laut Salzgitter AG kü nftig ü ber<br />
95 % der CO 2 -Emissionen in der Stahlproduktion einsparen. Der<br />
Volkswagen Konzern plant, den CO 2 -armen Stahl ab Ende 2025 in<br />
wichtigen Zukunftsprojekten wie dem E-Modell Trinity1, das ab 2026<br />
in Wolfsburg produziert wird, einzusetzen.<br />
Fü r Volkswagen ist die Senkung der CO 2 -Emissionen in der Lieferkette<br />
ein zentraler Baustein, um bis 2050 schrittweise bilanziell<br />
klimaneutral zu werden. Bei künftigen Projekten wie dem Trinity soll<br />
der Einsatz von CO 2 -reduziertem Stahl einen relevanten Beitrag zur<br />
verbesserten CO 2 -Gesamtbilanz leisten. Bis Ende des Jahres 2022<br />
wollen beide Partner Abnahmemengen fü r den CO 2 -armen Stahl im<br />
Zeitraum 2025 bis 2030 konkretisieren und vertraglich vereinbaren.<br />
Die Salzgitter AG hat sich mit dem Transformationsprogramm „SAL-<br />
COS ® – Salzgitter Low CO 2 -Steelmaking“ auf den Weg gemacht, die<br />
CO 2 -Emissionen in der Stahlproduktion massiv zu senken. Im Unterschied<br />
zur Roheisenproduktion mittels Hochöfen auf Kohlenstoffbasis<br />
will der Stahl- und Technologiekonzern kü nftig auf einer neuen Produktionsroute<br />
Stahl mit grü nem Wasserstoff und erneuerbaren Energien<br />
herstellen. Dafü r werden in Salzgitter Wasserstoffelektrolyseure,<br />
Direktreduktionsanlagen und Elektroöfen errichtet. Schrittweise will<br />
der Stahlproduzent bis 2033 den CO 2 -Ausstoß so um mehr als 95 %<br />
senken. Damit wü rde 1 % des gesamten deutschen CO 2 -Ausstoßes<br />
vermieden werden.<br />
www.salzgitter-ag.com<br />
www.volkswagen.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />
23
Stahlproduktion<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Trotz sinkender Nachfrage aus der Automobilindustrie: Absatzmenge gestiegen<br />
Swiss Steel erzielt deutlich besseres Ergebnis<br />
Das Absatzvolumen der Swiss Steel-Gruppe ist im Jahr 2021 trotz nachlassender Nachfrage aus der Automobilindustrie<br />
im vierten Quartal von 1,5 auf rund 1,9 Mio. t gestiegen. Dabei ist der Gesamtumsatz für 2021 aufgrund höherer<br />
Rohstoffpreise überdurchschnittlich um 40 % von 2,29 Mrd. € auf rund 3,19 Mrd. € gestiegen. Das bereinigte EBITDA<br />
belief sich 2021 auf EUR 191,6 Mio. gegenüber EUR - 68,9 Mio. im Jahr 2020.<br />
Für 2022 ist die Schweizer Stahlgruppe Swiss<br />
Steel „vorsichtig optimistisch“, dass die 2021 eingesetzte<br />
Erholung fortgesetzt werden kann. Swiss Steel<br />
rechnet für 2022 mit einem bereinigten EBITDA zwischen<br />
160 und 200 Mio. € – vorausgesetzt, die aktuellen<br />
geopolitischen Unsicherheiten zeitigten nicht noch<br />
einschneiderende Folgen.<br />
„Wir sind stolz darauf, dass wir im Jahr 2021 einen<br />
starken Geschäftsaufschwung mit deutlich erhöhter<br />
Rentabilität verzeichnen konnten.“ Frank Koch, CEO<br />
Swiss Steel<br />
Nach einem schwierigen Jahr 2020 mit<br />
einem massiven Nachfragerückgang als<br />
Folge von Covid-19 hat die Swiss<br />
Steel-Gruppe im vergangenen Jahr<br />
deutlich bessere Ergebnisse erzielt.<br />
Bereits im ersten Quartal 2021<br />
haben sich demnach die Umsätze<br />
normalisiert, was vor allem auf die<br />
Erholung in der Automobilindustrie<br />
zurückzuführen gewesen sei. Im folgenden<br />
zweiten Quartal habe dann der<br />
Anlagen- und Maschinenbau nachgezogen<br />
– während parallel die Preise insgesamt kontinuierlich<br />
gestiegen sind. Am Ende des dritten Quartals verzeichnete<br />
die Gruppe jedoch aufgrund der weltweiten<br />
Knappheit an Halbleitern einen starken und plötzlichen<br />
Rückgang der Nachfrage aus der Automobilindustrie.<br />
Gleichzeitig führten Turbulenzen im Energiesektor zu<br />
extrem hohen und volatilen Preisen. „Wir haben sofort<br />
unsere Produktion entsprechend angepasst. Dank<br />
einer anhaltend positiven Preis- und Margenentwick-<br />
„Wir<br />
sind in einer<br />
ausgezeichneten<br />
Position, um mit unseren<br />
Elektrolichtbogenöfen<br />
den Übergang zu umweltfreundlicheren<br />
Technologien<br />
an vorderster Front<br />
mitzugestalten“.<br />
Frank Koch, CEO Swiss<br />
Steel<br />
Bild: Swiss Steel<br />
24 <strong>Stahlreport</strong> 4|22
lung können wir dennoch solide<br />
Ergebnisse für das letzte Quartal<br />
und das Gesamtjahr bekannt<br />
geben“, so Frank Koch weiter.<br />
Management erweitert<br />
Auch personell gab es bei dem<br />
Stahlkonzern im vergangenen Jahr<br />
Veränderungen. So wurde die Konzernleitung<br />
im Dezember 2021 um<br />
drei erfahrene Stahlmanager erweitert,<br />
die die Wachstumsstrategie der<br />
Gruppe in den drei Kernbereichen<br />
Qualitäts- und Edelbaustahl, Werkzeugstahl<br />
sowie rost-, säure- und<br />
hitzebeständige Stähle sowie die<br />
Transformation zu einem CO 2 -neutralen<br />
Stahlherstellungsprozess<br />
vorantreiben sollen. Kreislaufwirtschaft<br />
und Recycling seien von<br />
jeher Teil des Konzerns, sagte Koch.<br />
Doch es gibt auch Herausforderungen<br />
zu meistern, unterstrich<br />
Koch. So ereignete sich zu Beginn<br />
des Jahres ein tragischer Unfall in<br />
dem französischen Werk der Gruppe<br />
in Ugine, bei dem ein Arbeiter<br />
ums Leben gekommen ist. Die<br />
Schmelz- und Giessanlagen des<br />
Werks seien infolgedessen derzeit<br />
nicht in Betrieb, sie würden voraussichtlich<br />
erst Ende des zweiten<br />
Quartals 2022 wieder anlaufen, so<br />
der Konzern. Das Walzwerk und<br />
weitere nachgelagerte Aktivitäten<br />
haben indes schon kurz nach dem<br />
Unfall die normale Produktion wieder<br />
aufgenommen, wenn auch – entsprechend<br />
dem verfügbaren Material<br />
– in begrenztem Umfang. 2<br />
[Kontakt]<br />
Swiss Steel Holding AG<br />
Landenbergstrasse 11<br />
6005 Luzern<br />
Schweiz<br />
+41 41 58140-00<br />
www.swisssteel-group.com<br />
Rohstahlproduktion<br />
weltweit<br />
Die weltweite Rohstahlproduktion der 64<br />
Länder, die dem Weltstahlverband (worldsteel)<br />
Bericht erstatten, belief sich im<br />
Februar 2022 auf 142,7 Mio. t, was einem<br />
Rückgang von 5,7% gegenüber Februar<br />
2021 entspricht. Aufgrund der anhaltenden<br />
Schwierigkeiten, die die COVID-19-Pandemie<br />
mit sich bringt, sind viele dieser<br />
Zahlen des Monats Schätzungen, die mit<br />
der Produktionsaktualisierung des nächsten<br />
Monats revidiert werden können.<br />
Rohstahlproduktion weltweit Februar 2022<br />
China 75,0 Mio. t -10,0 %<br />
Japan 7,3 Mio. t -2,3 %<br />
Südkorea 5,2 Mio. t -6,0 %<br />
Deutschland 3,2 Mio. t 3,8 %<br />
EU 11,7 Mio. t -2,5 %<br />
USA 6,4 Mio. t 1,4 %<br />
GUS 7,7 Mio. t -5,8 %<br />
Russland 5,8 Mio. t -1,4 %<br />
Türkei 3,0 Mio. t -3,3 %<br />
Februar 2022 in Mio. t<br />
Veränderung zum Vorjahreszeitraum in Prozent<br />
Quelle: worldsteel<br />
Rohstahlproduktion<br />
in Deutschland<br />
In Deutschland wurden im Februar 2022 rund<br />
3,2 Mio. t Rohstahl produziert. Damit hat die<br />
Stahlerzeugung im Vergleich zum Vorjahresmonat<br />
zwar um rund 4 % zugelegt, im bisherigen<br />
Jahresverlauf ist der Zuwachs aber nur<br />
moderat.<br />
Rohstahlproduktion in Deutschland Februar 2022<br />
Rohstahl gesamt 3.215 3,8 %<br />
Oxygenstahl 2.150 2,1 %<br />
Elektrostahl 1.065 7,5 %<br />
Roheisen 1.979 1,4 %<br />
Warmgewalzte Stahlerzeugnisse 2.817 1,4 %<br />
Februar 2022 in Tsd. t<br />
Veränderung zum Vorjahreszeitraum in Prozent<br />
Quelle: WV Stahl<br />
Produktion nichtrostender<br />
Stähle gestiegen<br />
Das International Stainless Steel Forum<br />
(ISSF) hat Zahlen für das Gesamtjahr 2021<br />
veröffentlicht, aus denen hervorgeht, dass<br />
die Schmelzbetriebsproduktion von Edelstahl<br />
im Vergleich zum Vorjahr um 10,6 %<br />
auf 56,3 Mio. t gestiegen ist.<br />
Region Quartal Gesamt Veränderung<br />
1/2021 2/2021 3/2021 4/2021 2021 in Prozent<br />
Angaben in 1.000 t<br />
Europa 1.909 1.919 1.586 1.767 7.181 13,6<br />
USA 624 654 552 538 2.368 10,4<br />
China 8.198 8.044 7.184 7.206 30.632 1,6<br />
Asien ohne China und Korea 1.880 1.845 2.044 2.023 7.792 21,2<br />
Andere 1.901 2.052 2.184 2.179 8.316 42,0<br />
Gesamt 14.512 14.513 13.550 13.713 56.289 10,6<br />
Quelle: ISSF<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />
25
Stahlproduktion<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Bild: Saarstahl<br />
Neue Verkupferungsanlage bei Schweißdraht Luisenthal: Zwei neue Verkupferungslinien verdoppeln die Produktionskapazität und steigern die Produktqualität.<br />
Schweißdraht Luisenthal: Invest in höhere Kapazität<br />
Neue Verkupferungsanlage in Betrieb genommen<br />
Die Saarstahl-Tochter Schweißdraht Luisenthal (SDL) hat eine neue Verkupferungsanlage in Betrieb genommen. Hierfür<br />
wurden rd. 5 Mio. € investiert. Die Anlage verfügt über zwei Verkupferungslinien modernster Bauart und sorgt zusammen<br />
mit der bereits zuvor vorhandenen ebenfalls zweiadrigen Anlage für eine Verdoppelung der Produktionskapazität des<br />
Schweißdrahtspezialisten sowie für eine weitere Verbesserung der Qualität. „Mit der neuen Anlage verfügen wir über<br />
eines der modernsten Verkupferungszentren weltweit“, so Dr. Klaus Richter, Technik-Vorstand der Saarstahl AG. „Damit<br />
können wir unseren technologischen Vorsprung bei der Herstellung unserer Hightech-Produkte weiter ausbauen.“<br />
[Kontakt]<br />
Schweißdraht<br />
Luisenthal GmbH<br />
Straße des 13.<br />
Januar 286<br />
66333 Völklingen<br />
+ 49 6898 879-0<br />
www.schweissdrahtluisenthal.de<br />
Hightech-Drähte für Motoren<br />
Schweißdraht Luisenthal ist Spezialist<br />
für Drähte und Stäbe für das<br />
Schutzgasschweißen von Hartauftragungen<br />
und Werkzeugstählen,<br />
sowie für Drähte für das thermische<br />
Spritzen in den Bereichen konventionelles<br />
Spritzen als auch für die<br />
diversen Verfahren zum Ausspritzen<br />
der Kolbenlaufbahnen von<br />
Motoren. Eine Linie der neuen Anlage<br />
wird der Verkupferung von so<br />
genannten Cylinder Bore Coating<br />
– CBC-Drähten vorbehalten sein.<br />
Diese Hightech-Drähte dienen der<br />
Beschichtung von Kolbenlaufbahnen<br />
von Motoren – was die Effizienz<br />
erhöht, den Verbrauch reduziert<br />
und damit zur Einsparung von<br />
CO 2 -Emissionen beiträgt. Die zweite<br />
Linie dient zum Ausbau der Verkupferungskapazitäten<br />
im Bereich<br />
Schweißzusatzwerkstoffe.<br />
Kapazität verdoppelt<br />
„Die Anlage ist das neue Herzstück<br />
des Unternehmens“, freut sich<br />
SDL-Geschäftsführer Marc Philipps.<br />
„Durch die Verdoppelung der Produktionskapazität<br />
können wir unsere<br />
Lieferperformance weiter verbessern<br />
und den Kunden unser<br />
komplettes Sortiment auf einem<br />
noch höheren Qualitätslevel anbieten.“<br />
Und Tom Niemann, Vertriebsvorstand<br />
der Saarstahl AG: „Mit dieser<br />
hohen Produktqualität und ihrer<br />
nachhaltigen Serviceorientierung<br />
positioniert sich Schweißdraht Luisenthal<br />
nun noch stärker als gefragter<br />
Partner der Automobilindustrie.“<br />
Investiert wurde auch in die Peripherie<br />
der Anlage. So verfügt die<br />
Produktionshalle jetzt u.a. über ein<br />
Beleuchtungssystem, das automatisch<br />
die Helligkeit im Raum regelt<br />
und so für optimale Lichtverhältnisse<br />
sorgt. „Es war uns wichtig, bei der<br />
Investition in die neue Hightech-Anlage<br />
auch den Mitarbeiter in den<br />
Fokus zu rücken und durch ergonomische<br />
Maßnahmen das Arbeiten<br />
angenehmer und noch sicherer zu<br />
machen“, so Marc Philipps. 2<br />
26 <strong>Stahlreport</strong> 4|22
Dekarbonisierung der Stahlindustrie<br />
thyssenkrupp Steel vereinbart Wasserstofflieferung<br />
HydrOxy Walsum, das Wasserstoff-Projekt<br />
von STEAG im nordrhein-westfälischen<br />
Duisburg, nimmt Gestalt an: Auf<br />
Basis einer positiv ausgefallenen Machbarkeitsstudie<br />
für eine Wasserelektrolyse mit<br />
einer Leistung von bis zu 520 MW, die die<br />
Projektpartner STEAG, fünftgrößter Stromerzeuger<br />
in Deutschland, und thyssenkrupp<br />
Steel gemeinsam erstellt haben, wurde nun<br />
ein Memorandum of Understanding über die<br />
Belieferung des thyssenkrupp Steel Standortes<br />
in Duisburg mit Wasserstoff und Sauerstoff<br />
vom benachbarten STEAG-Standort<br />
in Duisburg-Walsum geschlossen. Dabei<br />
garantiert STEAG, dass der in Walsum<br />
erzeugte Wasserstoff „grün“, das heißt klimaneutral,<br />
erzeugt wird.<br />
thyssenkrupp Steel möchte den Wasserstoff<br />
dazu nutzen, künftig bei der Roheisenerzeugung<br />
deutliche CO 2 -Einsparungen zu<br />
generieren. „Unser Ziel ist es, dass thyssenkrupp<br />
Steel bis 2045 klimaneutral ist.<br />
Als Zwischenschritt streben wir bereits bis<br />
2030 eine signifikante Reduzierung unserer<br />
Für thyssenkrupp Steel ist die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff eine wesentliche Voraussetzung<br />
für eine künftige klimaneutrale Stahlproduktion.<br />
Emissionen um 30 % an“, sagt Dr. Marie<br />
Jaroni, Head of Decarbonization bei thyssenkrupp<br />
Steel.<br />
www.thyssenkrupp.com<br />
www.thyssenkrupp-steel.com<br />
Bild: thyssenkrupp<br />
thyssenkrupp – Neuausrichtung geht weiter<br />
Verkauf des Edelstahlwerks AST abgeschlossen<br />
thyssenkrupp hat Ende Januar den<br />
Verkauf der Acciai Speciali Terni (AST) inklusive<br />
der dazugehörigen Vertriebsorganisation<br />
in Deutschland, Italien und der Türkei an<br />
das italienische Unternehmen Arvedi erfolgreich<br />
abgeschlossen. Damit habe der Konzern<br />
ein weiteres Etappenziel der Transformation<br />
des Unternehmens in eine<br />
leistungsstarke „Group of Companies“<br />
erreicht. Der Verkauf war im September<br />
2021 vertraglich vereinbart worden. Über<br />
die finanziellen Details der Transaktion<br />
haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart.<br />
Mit dem Erwerber Arvedi ist vereinbart,<br />
dass thyssenkrupp Anteile in Höhe von<br />
15 % an AST behält, um die schon heute<br />
bestehende operative Zusammenarbeit mit<br />
Arvedi durch eine solche Minderheitsbeteiligung<br />
zu stärken.<br />
Der Edelstahlproduzent AST beschäftigt<br />
rund 2.700 Mitarbeitende, die im Geschäftsjahr<br />
2020/2021 einen Umsatz von rund<br />
2 Mrd. € erwirtschaftet haben. Mit dem<br />
Verkauf trennt sich thyssenkrupp bereits<br />
von der vierten Portfoliogesellschaft im<br />
Segment Multi Tracks. Zuvor hat thyssenkrupp<br />
bereits die Verkäufe des Infrastructure-Geschäfts<br />
sowie der Carbon Components<br />
abgeschlossen und den Verkauf des<br />
Mining-Geschäfts angekündigt. Darüber<br />
hinaus wurde die Schließung des Grobblechwerks<br />
in Duisburg vollzogen. Durch<br />
den Zusammenschluss von AST und Arvedi<br />
entsteht ein europäisches Stahlunternehmen<br />
mit insgesamt 6.200 Mitarbeitenden.<br />
Arvedis Kerngeschäft ist die Primärstahlerzeugung<br />
und Verarbeitung von Stahlprodukten.<br />
www.thyssenkrupp.com<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />
27
Stahlverarbeitung<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Trotz der aktuellen Herausforderungen hat Meusburger beste Voraussetzungen, auch in herausfordernden Zeiten als zuverlässiger Lieferant zu gelten.<br />
Bild: Meusburger<br />
Meusburger setzt auf großes Lager und Eigenfertigung<br />
Ukraine-Krieg erschwert Stahlbeschaffung<br />
Die derzeitige Krisensituation in der Ukraine hat dramatische Auswirkungen auf die Stahlbeschaffung. Der akute<br />
Engpass an Rohstoffen sorge für große Unsicherheiten und für eine extreme Preisentwicklung, wie der österreichische<br />
Normalien-Hersteller Meusburger Georg GmbH & Co KG meldet. Das Unternehmen setzt auf ein großes Lager und<br />
einen hohen Grad an Eigenfertigung, um auch in herausfordernden Zeiten ein zuverlässiger Lieferant zu sein.<br />
[Kontakt]<br />
Meusburger Georg<br />
GmbH & Co KG<br />
Kesselstraße 42<br />
6960 Wolfurt<br />
Österreich<br />
+43 5574 6706-0<br />
#meusburger<br />
Die aktuelle Krise führt dem Unternehmen zufolge<br />
in Europa zu einer deutlichen Verknappung des<br />
Stahlangebots. Die Folgen daraus seien sehr heftige<br />
Preisentwicklungen sowohl bei den Stahlpreisen<br />
als auch bei den Energie- und Transportpreisen<br />
sowie eine Erhöhung der<br />
Nachfrage bei renommierten Stahlwerken.<br />
Meusburger unterstreicht,<br />
keine Ware aus Russland oder der<br />
Ukraine zu beziehen. Zudem habe<br />
man durch die langjährigen partnerschaftlichen<br />
Beziehungen und<br />
ein großes Rohmaterial- und Normalienlager<br />
gute Voraussetzungen,<br />
auch in diesen unsicheren Zeiten eine<br />
hohe Versorgungssicherheit zu gewährleisten.<br />
Stahlhersteller berufen sich auf höhere Gewalt<br />
Um diesen Service weiterhin zu garantieren, kann der<br />
Normalienhersteller auch weiterhin nicht auf den Rohstoffeinkauf<br />
verzichten und muss die erhöhten Kosten<br />
in Kauf nehmen.<br />
„Durch die unvorhergesehene Situation am Markt<br />
berufen sich nun viele Stahlhersteller auf höhere<br />
Gewalt und treten von ihren Verträgen zurück. Trotz<br />
der Stahlknappheit bemühen wir uns, die Lieferver-<br />
„Wir machen<br />
gerade turbulente<br />
Zeiten durch, wie ich sie<br />
in den letzten 25 Jahren<br />
noch nicht erlebt habe.“<br />
Guntram Meusburger, Inhaber und<br />
Geschäftsführung Meusburger<br />
Georg GmbH & Co KG<br />
fügbarkeit für unsere Kunden aufrechtzuerhalten“,<br />
betont Guntram Meusburger, Inhaber und Geschäftsführung<br />
der Meusburger Georg GmbH & Co KG.<br />
Lieferfähigkeit in Krisenzeiten<br />
durch großes Lager<br />
Bei Meusburger werden 100 % der<br />
Platten eigengefertigt und Normplatten<br />
können direkt ab Lager versendet<br />
werden. Zusätzlich liegen im<br />
Außenlager des Unternehmens auf<br />
rund 24.000 m² verschiedene Rohmaterialien<br />
für die weitere Verarbeitung<br />
bereit. Aktuell könne Meusburger<br />
trotz der schwierigen Situation eine<br />
durchgehende Lieferfähigkeit gewährleisten.<br />
Der Normalienhersteller setzt dabei auf beste Qualität.<br />
Hochautomatisierte Fertigungsanlagen und bestens<br />
geschultes Personal garantieren Qualität im μ-Bereich.<br />
Auch das beste Rohmaterial wird bei Meusburger<br />
spannungsarmgeglüht. Für diesen Prozess ist ein hoher<br />
Energiebedarf in Form von Gasverbrauch notwendig,<br />
er schafft jedoch optimale Voraussetzungen für die verzugsarme<br />
Weiterverarbeitung der Teile. 2<br />
Einen Einblick in die Plattenlager von Meusburger gibt es<br />
hier: www.meusburger.com/platten-video<br />
28 <strong>Stahlreport</strong> 4|22
Russland-Lieferungen gestoppt<br />
Miele-Gruppe erzielt 7,5 %<br />
Umsatzplus<br />
Die Miele-Gruppe hat im<br />
Geschäftsjahr 2021 weltweit 4,84 Mrd. €<br />
Umsatz erzielt, das sind 7,5 % mehr als<br />
im Jahr zuvor. Auf Deutschland bezogen<br />
hat das Unternehmen 1,39 Mrd. €<br />
Umsatz erzielt und damit auf bereits<br />
hohem Niveau weitere 5,1 % hinzugewonnen.<br />
Bild: Wuppermann<br />
Arrondieranlage bei Wuppermann in Ungarn<br />
Wuppermann Hungary nimmt Packenwickelanlage erfolgreich in Betrieb<br />
Spaltbandlogistik verbessert<br />
Die Wuppermann Hungary Kft. liefert<br />
ab sofort auch arrondiertes und/oder<br />
packengewickeltes Spaltband. Die neue<br />
Packenwickelanlage (PWA) wurde Anfang<br />
2022 erfolgreich in Betrieb genommen. Die<br />
PWA ist ein nachgeschaltetes Aggregat der<br />
Längsteilanlage, die bereits Ende 2021<br />
modernisiert wurde. Mit der Modernisierung<br />
ging auch eine neue, hochmoderne<br />
und auf dem neusten Stand der Technik<br />
basierende Arrondieranlage an den Start.<br />
Technisch gesehen ist das Arrondieren ein<br />
mechanisches Abrunden der Schnittkanten,<br />
bei dem auch die Zink- bzw. Zink-Magnesiumbeschichtung<br />
über die Schnittkanten<br />
geschoben wird. Dadurch kann der<br />
Korrosionsschutz über die Kanten hinaus<br />
erweitert und der sogenannte kathodische<br />
Kantenschutz verstärkt bzw. bei dickeren<br />
Spaltbändern bewirkt werden. Packengewickeltes<br />
Material sorgt in der Weiterverarbeitung<br />
für mehr Durchsatz und verkürzt die<br />
Rüstzeiten deutlich, da mehr Material auf<br />
einem Coil aufgewickelt werden kann. Jeder<br />
packengewickelte Coil erhöht die Produktivität<br />
und ermöglicht längere kontinuierliche<br />
Fertigung. Indem weniger Coils nachgeladen<br />
werden müssen, wird der Stillstand<br />
von Maschinen und die Spulenhandhabung<br />
minimiert und der erforderliche Lagerplatz<br />
sowie anfallender Schrott erheblich<br />
gesenkt.<br />
Abgeschlossen wurde die Umbau- und<br />
Erweiterungsmaßnahme mit der Integration<br />
und Inbetriebnahme einer vollautomatischen<br />
Verpackungsanlage im Februar 2022.<br />
Zukünftig werden die arrondierten und<br />
packengewickelten Produkte inline direkt<br />
in Ungarn verzinkt und zum jeweiligen<br />
Produkt weiterverarbeitet, sodass sich der<br />
logistische Aufwand von Produktion bis zum<br />
Endkunden wesentlich verbessern wird.<br />
Dadurch werden Lieferwege gespart und<br />
der CO 2 -Ausstoß wird verringert, so das<br />
Unternehmen.<br />
www.wuppermann.com<br />
Gesco: erfolgreichstes Geschäftsjahr übver<br />
Die Gesco AG hat im Geschäftsjahr 2021 nach noch vorläufigen Zahlen ihre Erwartungen<br />
beim Umsatz und vor allem im Ergebnis deutlich übertroffen. Trotz des herausfordernden<br />
Umfelds erhöhte sich der Konzernumsatz 2021 gegenüber dem Vorjahreswert um 23 % auf<br />
488 Mio. €. Das Konzernjahresergebnis stieg überproportional zum Umsatz auf 26,9 Mio. €<br />
an (+361 % geg. Vj.).<br />
Das Geschäft des Haushalts- und Gewerbegeräteherstellers<br />
wurde dabei von<br />
gegenläufigen Entwicklungen geprägt:<br />
Einerseits sorgte die historische Sonderkonjunktur<br />
aufgrund von Corona für<br />
kräftigen Rückenwind. Andererseits habe<br />
auch Miele die Störungen in den weltweiten<br />
Lieferketten gespürt, insbesondere<br />
bei den Halbleitern. In Summe wurden<br />
2021 jedoch mehr Geräte produziert und<br />
verkauft als jemals zuvor in der 123-jährigen<br />
Geschichte der deutschen Premiummarke.<br />
Der Auftragsbestand zum Start ins neue<br />
Jahr sei ebenfalls so hoch wie nie. Um die<br />
teils deutlich verlängerten Lieferzeiten<br />
wieder zu verkürzen, produziert Miele in<br />
allen Werken mit größtmöglicher Auslastung,<br />
teilte das Unternehmen mit.<br />
Die Perspektiven für den weiteren Verlauf<br />
des Jahres sieht das Unternehmen demgegenüber<br />
durch die politischen und wirtschaftlichen<br />
Auswirkungen des Krieges in<br />
der Ukraine geprägt, wo Miele, wie auch<br />
in Russland, mit einer eigenen Vertriebsgesellschaft<br />
vertreten ist. „Geschäftsleitung<br />
und Belegschaft der Miele-Gruppe<br />
sind tief erschüttert über das Leid der<br />
Menschen im Kriegsgebiet und auf den<br />
Fluchtrouten“, so das Unternehmen.<br />
Aufgrund der geopolitischen Situation<br />
und den Unwägbarkeiten, die sich daraus<br />
ergeben, hat die Miele-Gruppe – über die<br />
aktuell verhängten EU-Sanktionen hinaus<br />
– die Lieferung von Geräten nach Russland<br />
mit sofortiger Wirkung bis auf Weiteres<br />
komplett eingestellt. Ausgenommen<br />
bleiben Produkte für die medizinische<br />
Versorgung, soweit diese nicht auch von<br />
Sanktionen erfasst sind.<br />
www.miele.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />
29
Stahlverarbeitung<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Bild: ZSW<br />
Die schnelle Entwicklung und Serienfertigung eines skalierbaren Baukastensystems für Elektrolyseure ist ein wesentlicher Schritt für die Energiewende.<br />
Ecoclean steigt in Zukunftstechnologie ein<br />
Marktpotenzial für Elektrolyseanlagen erkannt<br />
Auf dem Weg zur Klimaneutralität ist die Elektrolyse eine Schlüsseltechnologie. Um sie effektiv und nachhaltig<br />
nutzen zu können, sind skalierbare Elektrolysesysteme im Megawatt-Bereich entscheidend. Die Ecoclean GmbH hat<br />
sich gemeinsam mit dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg (ZSW) nun im<br />
Verbundprojekt „EcoLyzer BW“ entschlossen, international wettbewerbsfähige Anlagen zu entwickeln und zu fertigen.<br />
Das bisher als Hersteller von Systemen für die industrielle Bauteilreinigung und Oberflächenbearbeitung bekannte<br />
Unternehmen baut seine Geschäftsfelder damit um eine Zukunftstechnologie aus.<br />
Bei der Elektrolyse wird Wasser<br />
durch den Einsatz elektrischer<br />
Energie in seine Bestandteile Sauerstoff<br />
und Wasserstoff zerlegt.<br />
Durch den starken Ausbau erneuerbarer<br />
Energie, insbesondere Photovoltaik<br />
und Windenergie, wird die<br />
Erzeugung von Wasserstoff mit grünem<br />
Strom zukünftig deutlich an<br />
Bedeutung gewinnen. Denn sauberer<br />
Wasserstoff gilt als Energieträger<br />
der Zukunft.<br />
Die Unternehmensberatung<br />
Roland Berger prognostiziert in<br />
einer aktuellen Studie bis 2050 eine<br />
Nachfrage von mehr als 45 Mio. t<br />
Wasserstoff in Europa. Es wird<br />
daher ein global stark steigender<br />
Bedarf an Elektrolysesystemen<br />
erwartet. Weltweit existieren derzeit<br />
rund zehn Unternehmen, die<br />
kommerzielle Elektrolysesysteme<br />
im Megawatt-Maßstab anbieten.<br />
Dieser Markt bietet daher ein großes<br />
Wachstumspotenzial.<br />
Mit dem vom Umweltministerium<br />
Baden-Württemberg geförderten<br />
Verbundprojekt „EcoLyzer BW“<br />
starten Ecoclean und das Zentrum<br />
für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung<br />
Baden-Württemberg<br />
(ZSW) die Entwicklung, den<br />
Aufbau entsprechender Fertigungskapazitäten<br />
und die weltweite Vermarktung<br />
eines international wettbewerbsfähigen<br />
Elektrolysesystems.<br />
Es basiert technologisch auf einer<br />
vom ZSW in den letzten zehn Jahren<br />
entwickelten Systemtechnik für die<br />
Elektrolyse in der Megawatt-Leistungsklasse.<br />
Die bereits gut erprobte<br />
und robuste Technologie lässt sich<br />
auch in größere Leistungsklassen<br />
skalieren. Außerdem kommt sie im<br />
Gegensatz zu anderen Elektrolyseverfahren<br />
ohne ressourcenkritische<br />
Rohstoffe wie Edelmetalle und seltenen<br />
Erden aus.<br />
Skalierbares Baukastensystem<br />
für Elektrolyseure<br />
Im ersten Schritt des Förderprojekts<br />
wird der Elektrolyseur „Made<br />
by Ecoclean“ unter anderem hin-<br />
30 <strong>Stahlreport</strong> 4|22
sichtlich Skalierbarkeit, Systemaufbau<br />
und einzelner Module definiert.<br />
Ziel von Ecoclean ist die Entwicklung<br />
eines skalierbaren Baukastensystems<br />
mit einem Basismodell,<br />
dessen Leistung bei 1 MW liegt.<br />
Damit lassen sich pro Stunde etwa<br />
20 kg Wasserstoff produzieren, was<br />
ausreicht um drei Pkw zu betanken<br />
und insgesamt 2.000 km zu fahren.<br />
Dieses Standardprodukt soll nach<br />
unten und oben anpassbar sein –<br />
zunächst bis hin zu einer Leistungsklasse<br />
von zirka 10 MW.<br />
Parallel dazu werden die Fertigungskapazitäten<br />
aufgebaut. Die<br />
Produktion erster Anlagen soll<br />
2023 anlaufen. Durch die Kombination<br />
der Kompetenz des ZSW im<br />
Bereich des Elektrolyseblocks und<br />
der Erfahrungen von Ecoclean im<br />
Maschinen- und Anlagenbau sehen<br />
sich die Projektpartner dafür gut<br />
aufgestellt.<br />
Wesentlich für die<br />
Energiewende<br />
Mit dem erzeugten Wasserstoff<br />
gelingt es einerseits, erneuerbare<br />
Energie aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen<br />
zu speichern beziehungsweise<br />
in andere Energiesektoren<br />
wie Wärmeversorgung und<br />
Verkehr zu transferieren. Andererseits<br />
ermöglicht er, auch energieintensive<br />
Industriebereiche wie die<br />
Stahl- und Chemieindustrie klimaneutral<br />
zu gestalten.<br />
Das macht die EcoLyzer beispielsweise<br />
interessant für Kommunen,<br />
die ihren öffentlichen Nahverkehr<br />
auf alternative Technologien<br />
umstellen und dafür Wasserstofftankstellen<br />
aufbauen möchten.<br />
Erhebliche industriepolitische<br />
Chancen sehen die Projektpartner<br />
auch im Export der Elektrolysesysteme<br />
in Länder mit günstigeren<br />
Sonnen- und Windverhältnissen, so<br />
genannte Power-to-X-Regionen.<br />
[Kontakt]<br />
SBS Ecoclean Group<br />
Savignystrasse 43<br />
60325 Frankfurt am Main<br />
+49 69 747499-0<br />
https://ecoclean-group.net<br />
Bild: Plug Power<br />
Plug Power eröffnet europäisches Service- und Logistikzentrum in Duisburg<br />
Wasserstoff-Wirtschaft wächst<br />
Plug Power, ein Anbieter von<br />
betriebsbereiten Wasserstofflösungen für<br />
den globalen Markt für grünen Wasserstoff,<br />
hat im Duisburger Freihafen sein europäisches<br />
Service- und Logistikzentrum eröffnet.<br />
Bis Ende 2025 sollen am Duisburger<br />
Standort jährlich 500 t grüner Wasserstoff<br />
produziert werden.<br />
An der Eröffnungsveranstaltung haben<br />
fast 100 Gäste teilgenommen. Zu den<br />
Gastrednern gehörten neben dem nordrhein-westfälischen<br />
Wirtschaftsminister<br />
Prof. Dr. Andreas Pinkwart der Oberbürgermeister<br />
von Duisburg, Sören Link,<br />
der duisport-CEO Markus Bangen sowie<br />
Energieexperte Dr. Thomas Kattenstein von<br />
der zur TÜV-Gruppe gehörenden EE Energy<br />
Engineers GmbH.<br />
Die circa 6.500 m 2 große Anlage wurde als<br />
Service- und Logistikzentrum für Plug-Power-Kunden<br />
aus ganz Europa konzipiert. Derzeit<br />
bedient Plug Power Kunden in Frank-<br />
reich, Belgien, England, Spanien und Polen.<br />
Das Gelände umfasst technische Labors,<br />
ein Zentrum für Überwachung, Diagnose<br />
und technischen Support, einen Generator<br />
für grünen Wasserstoff mit eigener Elektrolyseur-Infrastruktur,<br />
ein Logistikzentrum<br />
sowie Schulungsräume. Die umfangreichen<br />
Logistikflächen des Duisburger Hafens<br />
stehen für zukünftige Erweiterungen bereit,<br />
sodass Plug Power für seine Wachstumspläne<br />
in Europa gut aufgestellt ist.<br />
Plug Power ist seit mehr als zehn Jahren<br />
in Europa präsent und beschleunigt jetzt<br />
seine Investitionen auf dem Kontinent, um<br />
die grüne Wasserstoffwirtschaft als Schrittmacher<br />
voranzutreiben. Duisburg mit dem<br />
größten Binnenhafen der Welt und einer<br />
großen Anzahl an Logistik- und Transportkunden<br />
bietet dem Unternehmen direkte<br />
maritime Lieferkettenverbindungen nach<br />
Antwerpen und Rotterdam.<br />
www.plugpower.com<br />
Kion-Group erzielt Rekordauftragseingang<br />
Die Kion-Gruppe hat 2021 ein überaus erfolgreiches Geschäftsjahr abgeschlossen. Der<br />
global tätige Hersteller von Flurförderzeugen sowie Robotik und Automatisierungstechnologien<br />
für die Intralogistik hat im vergangenen Jahr mit einen Auftragseingang von 12,482<br />
Mrd. € einen neuen Rekord erzielt. Damit hat die Unternehmensgruppe den Vorjahreswert<br />
(9,443 Mrd. €) um fast ein Drittel (+32,2 %) übertroffen. Dieser deutliche Anstieg beruhte<br />
insbesondere auf dem Segment Industrial Trucks & Services (ITS), das mit einem Plus von<br />
40,9 % gegenüber dem Vorjahr auch das Vorkrisenniveau von 2019 übertraf. Das Segment<br />
Supply Chain Solutions (SCS) hat den Auftragseingang ebenfalls gesteigert – und zwar um<br />
18,5 % auf 4,329 Mrd. € (Vorjahr: 3,655 Mrd. €).<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />
31
Stahlverarbeitung<br />
Bericht<br />
Bilder: Modersohn<br />
Modersohn-Zentralgebäude in Spenge<br />
Modersohn Stainless Steel in 2022<br />
Marktpräsenz so stark wie nie zuvor<br />
Die Wilhelm Modersohn GmbH & Co. KG hat im Geschäftsjahr 2021 mit einem Umsatzrekord von knapp unter 22 Mio. €<br />
ein Umsatzplus von 16 % erzielt. „In den letzten 20 Jahren haben wir unseren Umsatz vervierfacht, den Gewinn haben<br />
wir vor allem in den Ausbau unseres Standortes, in neue Maschinen und Anlagen und nicht zuletzt in qualifiziertes<br />
Personal investiert“, so Wilhelm Modersohn, Geschäftsführer und Inhaber des edelstahlverarbeitenden Unternehmens.<br />
Die Wilhelm Modersohn<br />
GmbH & Co. KG gehört europaweit<br />
zu den größten Anbietern<br />
im Bereich der Herstellung<br />
und des Vertriebs von<br />
Schwerlastbefestigungen<br />
für Mauerwerks- und<br />
Betonfertigteilfassadensysteme,<br />
gefertigt aus Edelstahl<br />
Rostfrei und Lean<br />
Duplex-Stahl.<br />
„Wir wollen<br />
mit Stabilität, Zuverlässigkeit<br />
und unerschütterlicher<br />
Präsenz unseren<br />
Kunden das nötige Vertrauen<br />
bestätigen, das sie für ihr Projektgeschäft<br />
in uns setzen.“<br />
Wilhelm Modersohn, Geschäftsführer<br />
und Inhaber der Wilhelm Modersohn<br />
GmbH & Co. KG<br />
32 <strong>Stahlreport</strong> 4|22
Seit über 50 Jahren entwickelt sich<br />
das Unternehmen kontinuierlich<br />
weiter: „1970 hat mein Vater, Wilhelm<br />
Modersohn sen., die Firma<br />
gegründet und in einem Hühnerstall<br />
mit der Produktion des ersten<br />
MU-Ankers begonnen. Er hatte nur<br />
zwei Mitarbeiter, und ich habe<br />
schon als Junge bei der Vormontage<br />
ausgeholfen.“ Nun konnten weder<br />
die Pandemie noch die Materialknappheit<br />
das Unternehmen im<br />
letzten Jahr von dem anhaltenden<br />
Erfolgskurs abbringen. Mit gut 145<br />
Mitarbeitern erweitert der Edelstahlverarbeiter<br />
seinen Kompetenzbereich<br />
– und damit auch seine<br />
Marktposition – stetig.<br />
(Environmental Product Declaration)<br />
wird im Bereich des nachhaltigen<br />
Bauens, für den Bau von „grünen<br />
Häusern“, immer häufiger von<br />
Architektur- und Planungsbüros<br />
nachgefragt. Zudem will das Unternehmen<br />
in 2023 weiter in neue Produktionsmaschinen<br />
investieren,<br />
auch der Bau weiterer Betriebshallen<br />
ist dem Unternehmen zufolge<br />
in Planung. 2<br />
[Kontakt]<br />
Wilhelm Modersohn GmbH & Co. KG<br />
Industriestraße 23<br />
32139 Spenge<br />
+49 5225 8799-472<br />
www.Modersohn.eu<br />
INFO Über das Unternehmen<br />
Die Wilhelm Modersohn<br />
GmbH & Co. KG ist im Bereich<br />
der Edelstahl-Verarbeitung<br />
und der Herstellung von<br />
Befestigungselementen<br />
vor allem für Serien- und<br />
Sonderanfertigungen aus<br />
hochlegierten und speziellen<br />
Edelstählen bekannt. Dabei<br />
setzt die Firma seit Jahren auf<br />
Duplexstähle, insbesondere auf<br />
die sogenannten „Lean Duplex“<br />
Stähle (1.4062, 1.4162, 1.4362),<br />
für deren Markteinführung in die<br />
deutsche Baubranche sich der<br />
Geschäftsführer W. Modersohn<br />
seit 2002 einsetzte.<br />
Präsenz im Ausland ausbauen<br />
Jetzt soll die Marktpräsenz auch im<br />
Ausland ausgebaut werden. So konzentrieren<br />
sich die Investitionen<br />
für 2022 auf den Ausbau digitaler<br />
Technologien. Noch bessere Sicherheitssysteme<br />
für die EDV und<br />
eigens erstellte mehrsprachige<br />
Softwareprogramme und -schnittstellen<br />
sollen für eine effektivere<br />
und nachhaltigere Kundenbeziehung<br />
sorgen.<br />
Bereits im August 2021 wurde<br />
der Online-Shop für Befestigungszubehör<br />
und Normteile aus<br />
Duplex-Stahl auf den Weg gebracht<br />
– und in diesem Jahr intensiver<br />
etabliert werden. Maßgeblich verstärkt<br />
wurde im letzen Jahr mit<br />
dem eigenen Prüflabor, samt Prüfingenieur<br />
und Prüfgeräten für<br />
umfassende Materialanalysen und<br />
Produktprüfungen wie Härte-,<br />
Rauheit-, Dichtungs- und mechanische<br />
Belastungsprüfungen auch<br />
die Qualitätssicherung.<br />
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Nachhaltigkeit auf der Agenda<br />
Nachhaltigkeit der Modersohn-Produkte<br />
ist ebenfalls ein Thema, das<br />
2022 für die Geschäftskunden der<br />
Wilhelm Modersohn GmbH &<br />
Co. KG transparent gestaltet werden<br />
soll. Aktuell befinden sich<br />
Umwelt-Produktdeklarationen für<br />
die gängigsten Produkte, den<br />
MOSO ® -Tragankerkonsolen und<br />
der MBA CE-Ankerschiene in<br />
Arbeit, so das Unternehmen. Der<br />
Nachweis einer sogenannten EPD<br />
Istzustand<br />
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Gültigkeit: 20.08. bis 31.10.2021<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />
33
BDS<br />
XXXXX Research A XXXXX<br />
Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />
Der Start ins Jahr verlief noch ruhig<br />
Nach einem denkwürdigen ersten Halbjahr 2021 mit ordentlichen Lagerabsätzen und bis dato nicht gekannten<br />
Preissprüngen bei Rohstoffen und Fertigerzeugnissen gepaart mit erschwerten Materialverfügbarkeiten entspannte<br />
sich ab dem Spätsommer die Lage auf den Stahlmärkten wieder etwas. Die Verfügbarkeiten wurden besser und auch<br />
der eine oder andere Verkaufspreis tendierte seitwärts und teilweise auch wieder nach unten. Auch die ersten Wochen<br />
im Jahr 2022 verliefen vergleichsweise unspektakulär.<br />
Jörg Feger, Bereichsleiter<br />
Research im<br />
Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
(BDS), berichtet<br />
zusammenfassend<br />
angesichts der ihm<br />
bis einschließlich<br />
Januar 2022 vorliegenden<br />
Zahlen.<br />
Fragen zur<br />
Statistik<br />
beantwortet im<br />
Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
(BDS) Jörg<br />
Feger, Prokurist<br />
und Bereichsleiter<br />
Research:<br />
Feger-BDS@<br />
stahlhandel.com<br />
Foto: privat<br />
Lagerabsatz<br />
Im Jahr 2021 wurden 10,62 Mio. t<br />
Walzstahlfertigerzeugnisse abgesetzt.<br />
Das ist ein Plus von 2,7 %<br />
gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich<br />
zu 2019 und den Jahren zuvor<br />
fiel der Lagerabsatz jedoch geringer<br />
aus. Quartoblech, das in den Vorjahren<br />
recht deutliche Mengenverluste<br />
verzeichnet hatte, konnte 2021<br />
zweistellig zulegen. Betonstahl hingegen<br />
verpasste das zwölfte Plus in<br />
Folge und verfehlte den Lagerabsatz<br />
des überaus starken Vorjahres um<br />
knapp 6 %.<br />
Der Start ins Jahr 2022 verlief<br />
ohne besondere Vorkommnisse. Den<br />
Kunden der deutschen Stahldistribution<br />
wurden im Januar knapp<br />
858.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />
geliefert. Das sind knapp 6 %<br />
weniger als im Januar des Vorjahres.<br />
Zuwächse konnten lediglich bei<br />
Stabstahl und Betonstahl verzeichnet<br />
werden. Besonders bei letzterem<br />
Produkt wird die vergleichsweise<br />
milde Witterung einen positiven<br />
Effekt gehabt haben. Ins Auge fallen<br />
die Rückgänge bei kaltgewalzten<br />
und oberflächenveredelten Blechen.<br />
Hier mag die geringe Produktion im<br />
Fahrzeugbau aufgrund nicht verfügbarer<br />
Halbleiter eine entscheidende<br />
Rolle gespielt haben.<br />
Lagerbestand<br />
Nach sehr geringen Lagerbeständen<br />
zum Jahreswechsel 2020/2021<br />
konnten die Lagermengen in den<br />
meisten Monaten des Jahres 2021<br />
zulegen, so dass im Spätsommer<br />
erstmals wieder von relativ normalen<br />
Bestandsgrößen gesprochen<br />
werden konnte. Im November und<br />
Dezember 2021 kam es zum saisonal<br />
üblichen Bestandsabbau. Mit<br />
2,07 Mio. t lag der Bestand im<br />
Dezember 2021 um 8,1 % über dem<br />
sehr niedrigen Vorjahresniveau.<br />
Zu Jahresbeginn legten die<br />
Bestände bei allen Produkten zu.<br />
Der Zuwachs war in den meisten<br />
Produktgruppen signifikant. Die<br />
Lagerbestände bei Walzstahlfertigerzeugnissen<br />
lagen Ende Januar<br />
um 12,5 % höher als im Jahr zuvor.<br />
Lagerreichweite<br />
Aufgrund der sehr niedrigen Lagerbestände<br />
und ordentlichen Absätze<br />
war die Reichweite im gesamten<br />
ersten Halbjahr 2021 sehr niedrig.<br />
Ab dem Spätsommer normalisierte<br />
sie sich und schwankte, mit Ausnahme<br />
des Dezembers, zwischen 2,2<br />
und 2,5 Monaten. Im Jahresdurchschnitt<br />
lag sie bei niedrigen 2,3<br />
Monaten bzw. 69 Tagen.<br />
Im Januar 2022 legte die Lagerreichweite<br />
aufgrund des Bestandsaufbaus<br />
und des eher unterdurchschnittlichen<br />
Lagerabsatzes zu. Sie<br />
lag bei 2,5 Monaten. Dies entspricht<br />
75 Tagen (vgl. Abb. 1).<br />
Lagerverkaufspreise<br />
Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />
für durchschnittliche<br />
Verkaufspreise im kleinlosigen<br />
Bereich zufolge stiegen die<br />
Preise in den ersten sieben Monaten<br />
des Jahres 2021 wie es zuvor selbst<br />
im Jahr 2008 nicht erlebt wurde.<br />
Dabei fiel der Anstieg bei Flachprodukten<br />
noch viel deutlicher als bei<br />
Langprodukten aus. Im August kam<br />
dieser Preisaufbau bei den meisten<br />
Produkten zum Stillstand.<br />
In den letzten Monaten des Jahres<br />
wurden vor allem bei Flachprodukten<br />
Preisreduzierungen festgestellt.<br />
Langprodukte zeigten sich<br />
vergleichsweise stabiler und konnten<br />
teilweise sogar zulegen. Dieser<br />
Trend setzte sich im Januar 2022<br />
fort (vgl. Abb. 2 und 3). 2<br />
34 <strong>Stahlreport</strong> 4|22
Lagerabsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution<br />
n Absatzindex (2007 = 100) n Lagerreichweite in Tagen<br />
Abb.1<br />
140<br />
200<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
97<br />
94<br />
90 89 89<br />
108<br />
91 91 92<br />
94<br />
87<br />
91 89 89<br />
84 87<br />
86<br />
64<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
40<br />
20<br />
0<br />
75 81 81 72 69<br />
Ø<br />
2017<br />
Ø<br />
2018<br />
Ø<br />
2019<br />
Ø<br />
2020<br />
Ø<br />
2021<br />
63 66 54 63 69 60 66 75 72 75 72 99 75<br />
Jan.<br />
2021<br />
Feb.<br />
2021<br />
März<br />
2021<br />
April<br />
2021<br />
Mai<br />
2021<br />
Juni<br />
2021<br />
Juli<br />
2021<br />
Aug.<br />
2021<br />
Sep.<br />
2021<br />
Okt.<br />
2021<br />
Nov.<br />
2021<br />
Dez.<br />
2021<br />
Jan.<br />
2022<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
250<br />
Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />
Index (Januar 2010 = 100)<br />
Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />
250<br />
200<br />
200<br />
150<br />
150<br />
100<br />
100<br />
|<br />
2010<br />
|<br />
2011<br />
|<br />
2012<br />
|<br />
2013<br />
|<br />
2014<br />
|<br />
2015<br />
|<br />
2016<br />
|<br />
2017<br />
|<br />
2018<br />
|<br />
2019<br />
|<br />
2020<br />
|<br />
2021<br />
|<br />
2022<br />
Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />
Index (Januar 2010 = 100)<br />
Quelle: BDS<br />
400<br />
400<br />
350<br />
350<br />
300<br />
300<br />
250<br />
250<br />
200<br />
200<br />
150<br />
150<br />
100<br />
100<br />
50<br />
50 |<br />
2010<br />
Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />
|<br />
2011<br />
|<br />
2012<br />
|<br />
2013<br />
|<br />
2014<br />
|<br />
2015<br />
|<br />
2016<br />
|<br />
2017<br />
|<br />
2018<br />
|<br />
2019<br />
|<br />
2020<br />
|<br />
2021<br />
|<br />
2022<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />
35
BDS<br />
Kommunikation<br />
BDS-Gemeinschaftsstand in neuer Halle 1<br />
Treffpunkt Stahlhandel auf der Tube<br />
Der Stahlhandel ist anpassungsfähig: Nachdem die Messen wire und Tube aufgrund der Corona-<br />
Pandemie von ihrem ursprünglichen Termin im Mai auf den Juni verschoben wurden, haben auch der<br />
BDS und seine ausstellenden Mitgliedsunternehmen den geplanten Gemeinschaftsstand auf den<br />
neuen Termin umorganisiert: Vom 20.–24.06.2022 ist der BDS-Gemeinschaftsstand in der neuen<br />
Halle 1 der Messe Düsseldorf zu finden.<br />
[Kontakt]<br />
BDS AG<br />
Ksenija Sandek<br />
Marketing/PR<br />
+49 211 86497-21<br />
Sandek-BDS@<br />
stahlhandel.com<br />
Die neue Halle 1 präsentiert<br />
sich mit einem modernen Südeingang<br />
und insgesamt 12.000 m 2<br />
Ausstellungsfläche. Der Stahlhandel<br />
und seine benachbarten Branchen<br />
sind gebündelt im Bereich der<br />
Hallen 3, 4 und der neuen Halle 1<br />
zu finden. Besucher profitieren so<br />
bei ihrem Messebesuch von kürze-<br />
ren Wegen und besserer Erreichbarkeit.<br />
Auf dem rund 200 m 2 großen<br />
Gemeinschaftsstand in Halle 1 auf<br />
Stand 1A59 stellen folgende Unternehmen<br />
aus:<br />
z BEPRO Blech und Profilstahl Handelsgesellschaft<br />
mbH & Co. KG,<br />
Gelsenkirchen<br />
z Heine + Beisswenger Stiftung +<br />
Co. KG, Fellbach<br />
z Naumann Stahl GmbH & Co. KG,<br />
Neuss<br />
z Peter Drösser GmbH, Köln<br />
z RHB Voß GmbH, Düsseldorf<br />
z Voß Edelstahlhandel GmbH &<br />
Co. KG, Neu Wulmstorf<br />
z Weinmann Aach AG, Dornstetten<br />
Erleichterungen für Transportgewerbe<br />
Mehr Beiladungen möglich<br />
Beiladungen bei Großraum- und/<br />
oder Schwertransporten sind zukünftig in<br />
größerem Umfang möglich. So sieht es die<br />
aktuelle Änderung der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift<br />
zur Straßenverkehrsordnung<br />
vor. So ist zusätzliche Ladung gestattet, so<br />
lange die zulässigen Werte beim Gesamtgewicht<br />
und den Achslasten nach § 34 StVZO<br />
nicht überschritten werden. Dies bedeutet<br />
für Fahrzeuge, z. B. einen Telesattel mit<br />
Dauererlaubnis nach § 70 StVZO und § 29<br />
StVO, dass zusätzlich zur 18 bis 20 m langen<br />
Ladung kürzeres Material, z. B. in Längen<br />
von 12 oder 15 m, beigeladen werden<br />
darf, so lange das zulässige Gesamtgewicht<br />
eingehalten und die zulässigen Achslasten<br />
nicht überschritten werden.<br />
Die Allgemeine Verwaltungsvorschrift<br />
zur Straßenverkehrsordnung kann online<br />
eingesehen werden unter<br />
bit.ly/vorschrift-verkehrsordnung<br />
36 <strong>Stahlreport</strong> 4|22
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Bericht<br />
Mit den angetriebenen Polierscheiben (unten) kann das Verhältnis<br />
zwischen Vorschub und Drehzahl der Stange während<br />
des laufenden Betriebes verändert werden.<br />
Bilder: EJP Maschinen<br />
Die auf einer Kugelumlaufspindel montierte Einziehzange fördert einen neuen<br />
Draht in die Maschine, der anschließend vom Raupenzug gefasst wird.<br />
EJP zeigt neue Anlagen auf der wire<br />
Edelstahl produktiver zu Stange n verarbeiten<br />
Auf der wire 2022 stellt EJP drei Neuentwicklungen vor, die die Produktion von Stangen und Rohren einfacher<br />
und effizienter machen. Der 12,5 t-Raupenzug für Ziehlinien ermöglicht jetzt auch das Ziehen von Material mit<br />
empfindlicher Oberfläche bei höheren Geschwindigkeiten. Mit der neuen spitzenlosen Schleifmaschine erhöht<br />
EJP Präzision und Flexibilität beim Schleifen von Stangen.<br />
Ziehlinien mit einem Raupenzug<br />
anstelle eines klassischen Ziehteils<br />
mit Kurven und Ziehschlitten<br />
wurden bisher meist für eine Ziehkraft<br />
bis zu 2,5 t für Material bis<br />
etwa 10 mm Durchmesser und Ziehgeschwindigkeiten<br />
bis 250 m/min<br />
gebaut. Auf der Messe stellt EJP jetzt<br />
erstmals einen Raupenzug für Ziehlinien<br />
mit einer Ziehkraft bis zu 12,5<br />
t für Vormaterial mit bis zu 28 mm<br />
Durchmesser vor. Die Maschine ist<br />
eine Weiterentwicklung der von EJP<br />
patentierten Lösung. Sie hat gegenüber<br />
dem Zweischlitten-Prinzip den<br />
Vorteil, dass sie während des gesamten<br />
Ziehprozesses mit sehr gleichmäßiger<br />
Geschwindigkeit arbeitet.<br />
Dies führt speziell bei Edelstahl zu<br />
einer deutlich gesteigerten Produktivität,<br />
so das Unternehmen.<br />
Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />
Anlagen können die neuen<br />
Maschinen jetzt auch für Fertigmaterial<br />
oder das Vorziehen von Kupferrohr<br />
verwendet werden, denn<br />
trotz der hohen Ziehkraft fördern<br />
sie das Material sehr schonend: Es<br />
wird kein Druck auf die Ketten des<br />
Raupenzuges aufgebracht, denn das<br />
Ziehen ist vom Öffnen und Schließen<br />
der Ziehbacken entkoppelt. Da<br />
die Backen sich jederzeit parallel<br />
zur Bewegungsrichtung des Materials<br />
anlegen, schonen sie die Oberfläche<br />
des Drahtes oder Rohres.<br />
Die neue Konstruktion bringt<br />
es auch mit sich, dass bei Änderung<br />
der Materialabmessungen deutlich<br />
weniger Werkzeugwechsel erforderlich<br />
sind.<br />
Lösungen für die gesamte<br />
Prozesskette<br />
Auf der wire 2022 präsentiert EJP<br />
erstmals auch eine spitzenlose<br />
Schleifmaschine für Stangen.<br />
Damit bietet das Unternehmen jetzt<br />
Lösungen für die gesamte Prozesskette<br />
aus einer Hand: vom Ziehen<br />
über das Schälen und Richten bis<br />
hin zum Schleifen.<br />
Die von Grund auf neu entwickelte<br />
Maschine verfügt über vier<br />
angetriebene Polierscheiben. Im<br />
Gegensatz zu herkömmlichen Anlagen<br />
kann das Verhältnis zwischen<br />
Vorschub und Drehzahl der Stange<br />
während des laufenden Betriebes<br />
auf Knopfdruck verändert werden.<br />
Auf diese Weise braucht die Produktion<br />
nicht – wie es bisher üblich war<br />
– gestoppt zu werden, um die Führungslineale<br />
der Polierscheiben in<br />
der Höhe zu verstellen. Das Ergebnis:<br />
weniger Stillstände und insgesamt<br />
höherer Durchsatz.<br />
Neu: Geradheitsmessung mit<br />
Feedback in den Prozess<br />
In Zusammenarbeit mit dem italienischen<br />
Hersteller von Messsystemen<br />
Q-Tech hat EJP zudem die zweite<br />
Generation des laseroptischen<br />
3D-Geradheits-Messsystems TQC<br />
2.0 entwickelt. Neu ist, dass jetzt<br />
auch Stangen mit einem Durchmesser<br />
von herab zu 5 mm gemessen<br />
werden können. 2<br />
EJP auf der wire 2022 (20. bis 24.<br />
Juni 2022) Halle 9, Stand A12<br />
EJP wire Technology, EJP Italmec und<br />
WWM, die Spezialisten der EJP-Gruppe<br />
für Draht, stellen ebenfalls aus:<br />
Halle 11, Stand D06<br />
[Kontakt]<br />
EJP Maschinen GmbH<br />
Thomas Ganser<br />
Max-Planck-Straße 4<br />
52499 Baesweiler<br />
+49 2401 9541-0<br />
www.ejpmachines.com<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />
37
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Bericht<br />
Bilder: Heinrich Georg Maschinenfabrik<br />
Für die Hochleistungs-Richtmaschine hat Georg drei Richtkassetten geliefert,<br />
die an die Eigenschaften der unterschiedlichen Werkstoffe angepasst sind.<br />
Die hochautomatisierte Besäumschere mit der „Georg Shimless Tooling“<br />
Technologie minimiert die Stillstandszeit bei jedem Messerwechsel deutlich.<br />
Tschechisches Metal-Service-Center setzt auf Georg Maschinenfabrik<br />
Neue Querteilanlage steigert die Performance<br />
Die Heinrich Georg Maschinenfabrik hat kürzlich im Metal-Service-Center Alfun in Bruntál, Tschechische<br />
Republik, eine Hybrid-Querteilanlage mit Besäumschere für Bleche aus Aluminium, Edelstahl und Stahl in Betrieb<br />
genommen. Mit hohem Automatisierungsgrad und einer Vielzahl konstruktiver Details erzielen die Anlagen eine<br />
außerordentlich hohe Produktivität.<br />
Das 1999 gegründete Alfun<br />
Metal-Service-Center liefert eine<br />
breite Palette von Flach- und Langprodukten<br />
aus Stahl, Edelstahl, Aluminium<br />
und Kupfer. Ein Schwerpunkt<br />
sind Bleche für die<br />
Automobilindustrie, die höchste<br />
Anforderungen an die Oberflächenqualität<br />
erfüllen. Außerdem stellt<br />
das Unternehmen Bleche aus Edelstahl<br />
für „Weiße Ware“ her, zum Beispiel<br />
für Wäschetrommeln, bei<br />
denen es auf präzise geschnittene<br />
Kanten und exaktes Einhalten der<br />
Rechtwinkligkeit der einzelnen<br />
Tafeln ankommt.<br />
Seit 2015 betreibt Alfun eine<br />
Querteilanlage der Heinrich Georg<br />
GmbH (Georg) für Bänder mit einer<br />
Dicke zwischen 0,3 und 3,0 mm und<br />
einer Breite von bis zu 2.000 mm.<br />
Sie schneidet Tafeln mit einer Länge<br />
von bis zu 6.000 mm.<br />
Wegen des beständig steigenden<br />
Auftragseingangs musste die Produktionsmenge<br />
erhöht werden. Um<br />
maximale Flexibilität in der Produktivität<br />
zu erzielen, sollte eine neue<br />
Hybrid-Anlage Bänder aus Stahl und<br />
aus Aluminium sowohl besäumen als<br />
auch querteilen. Ein wichtiges Kriterium<br />
bei der Entscheidung für eine<br />
neue Anlage war die Qualität der<br />
Schnittkanten, denn viele der fertigen<br />
Tafeln werden bei den Kunden<br />
von Alfun mit Lasern geschweißt.<br />
Hoher Automatisierungsgrad<br />
sichert Produktivität<br />
Aufgrund der guten Erfahrungen mit<br />
der ersten Anlage und der Langlebigkeit<br />
hat das Management von<br />
Alfun sich auch bei der zweiten Anlage<br />
für Georg entschieden. Sie ist auf<br />
höchste Performance ausgelegt: Die<br />
hochautomatisierte Anlage besäumt<br />
und teilt Aluminiumband mit einer<br />
Breite von bis zu 2.300 mm und Edelstahlband<br />
mit einer Breite von 2.050<br />
mm bei einer Geschwindigkeit von<br />
bis zu 60m/min.<br />
Im Gegensatz zur ersten von<br />
Georg gelieferten Anlage verfügt die<br />
neue über ein Drehkreuz für Coils<br />
mit vier Positionen. Es erhöht die<br />
Flexibilität der Produktion, denn<br />
Ringe müssen nicht exakt in der Reihenfolge<br />
verarbeitet werden, in der<br />
sie angeliefert werden.<br />
Das Einfädeln bis zur Richtmaschine<br />
erfolgt automatisch; es entlastet<br />
die Bediener und spart Zeit.<br />
Die an den angelieferten Coils befestigten<br />
Barcodes werden gescannt<br />
und mit den Auftragsdaten zusammengeführt,<br />
daraufhin stellt die Prozesssteuerung<br />
die Parameter für die<br />
nachfolgenden Anlagenkomponenten<br />
bis hin zum Stapler automatisch<br />
ein. Ein Beispiel ist der Messerspalt,<br />
dessen Breite sich nach der Materialfestigkeit,<br />
der Dicke und der Breite<br />
des Bandes richtet.<br />
Da die Anlage sowohl Aluminium<br />
als auch Stahl und Edelstahl verarbeitet,<br />
hat Georg für die Hochleistungs-Richtmaschine<br />
drei Richtkassetten<br />
geliefert, die an die<br />
Materialwerte und Oberflächenbeschaffenheit<br />
des jeweiligen Werkstoffes<br />
angepasst sind. Der Wechsel der<br />
Kassetten erfolgt vollautomatisch<br />
mit nur einem Knopfdruck innerhalb<br />
von wenigen Minuten.<br />
38 <strong>Stahlreport</strong> 4|22
Das Messer der Exzenterschere besitzt eine adaptierte Kontur,<br />
die beim Schneiden höchste Präzision gewährleistet.<br />
Der Saumschrottschneider ist mit<br />
der „Georg Shimless Tooling“-Technologie<br />
ausgestattet. Sie macht beim<br />
Wiedereinbau abgeschliffener<br />
Schneiden das Einlegen von Passblättern<br />
überflüssig und reduziert<br />
die Stillstandszeit bei einem Messerwechsel<br />
deutlich.<br />
Um beim Querteilen höchste<br />
Schnittqualität zu erzielen, hat<br />
Georg eine kontinuierlich schneidende<br />
Exzenterschere geliefert. Ihr Messer<br />
besitzt eine adaptierte Kontur,<br />
die speziell beim Schneiden von<br />
hochempfindlichem Edelstahl höchste<br />
Präzision gewährleistet.<br />
Am Auslauf der Anlage können<br />
Tafeln bis zu einer Länge von 6.000<br />
mm auf einer Stapelstelle oder bis zu<br />
3.000 mm lange Bleche auf zwei<br />
Paletten gestapelt werden. Dabei<br />
kann bei voller Anlagengeschwindigkeit<br />
ohne Unterbrechung und ohne<br />
neues Justieren fliegend gewechselt<br />
werden. Dies reduziert nicht nur<br />
unproduktive Nebenzeiten: Darüber<br />
hinaus entstehen in der Richtmaschine<br />
keine Markierungen oder Ablaufspuren<br />
auf dem Band, die einen Stillstand<br />
verursachen könnten – ein<br />
wichtiger Aspekt speziell bei Edelstahl<br />
mit hochglänzender Oberfläche.<br />
Positive Bilanz nach<br />
anderthalb Jahren<br />
Nach einer umfangreichen Schulung<br />
der Mitarbeiter in der Georg Akademie<br />
in Kreuztal ging die neue Anlage<br />
im Sommer 2019 in Betrieb. Da<br />
die intuitive Bedienerführung der<br />
neuen Anlage derjenigen der vorhandenen<br />
sehr ähnlich ist, waren die<br />
Bediener schnell mit dem Betrieb<br />
vertraut.<br />
Seit der Inbetriebnahme arbeitet<br />
die Anlage mit Ausnahme der Weihnachtsferien<br />
permanent im Zweischichtbetrieb.<br />
Bisher gab es keine<br />
durch die Anlage verursachten Produktionsausfälle,<br />
so das Unternehmen.<br />
Alle Projektziele sind erreicht:<br />
Die neue Anlage arbeitet dem<br />
Metal-Service-Center zufolge extrem<br />
präzise und erzielt die angestrebte<br />
hohe Produktivität, was sich unter<br />
anderem in geringen Betriebskosten<br />
zeigt. Mit der Kombination aus<br />
„exzellent gerichtet“ und „sehr gut<br />
geschnitten“ liefere man Bleche, die<br />
die Erwartungen der Kunden in<br />
Bezug auf Maßhaltigkeit, Qualität<br />
der Schnittkanten und der Oberflächen<br />
voll und ganz erfüllen.<br />
Die umfassende Automatisierung<br />
hat die Produktivität im Vergleich<br />
mit den anderen im Werk vorhandenen<br />
Anlagen deutlich<br />
gesteigert, so das Unternehmen weiter.<br />
Auf der Basis der Auftragsdaten<br />
stellt die Prozessteuerung die Parameter<br />
der gesamten Anlage automatisch<br />
auf die Erfordernisse des jeweiligen<br />
Materials ein. Dies trägt auch<br />
dazu bei, dass die Qualität der ausgelieferten<br />
Tafeln tagein, tagaus –<br />
unabhängig von der jeweiligen<br />
Schicht – reproduzierbar hoch ist.<br />
Messerwechsel in<br />
wenigen Minuten<br />
Bewährt habe sich auch die automatische<br />
Messerklemmung der Exzenterschere:<br />
Auf einen Knopfdruck<br />
hin nimmt der Messerbalken eine<br />
Wechselstellung ein. Das Messer<br />
wird mit wenigen Handgriffen<br />
gewechselt, ohne dass Zug- oder<br />
Druckschrauben gelöst oder andere<br />
Komponenten demontiert werden<br />
müssen. Nach weniger als zehn<br />
Minuten nimmt die Anlage die Produktion<br />
wieder auf. Dieser Prozess<br />
hatte in der Vergangenheit an vergleichbaren<br />
Anlagen einen Stillstand<br />
von einer halben Schicht verursacht.<br />
Die Integration des Vakuum-Staplers<br />
in die Prozesssteuerung trägt<br />
wesentlich zum geringen Energiebedarf<br />
der Anlage bei: Aus Dicke, Breite<br />
und Länge der Bleche sowie den<br />
Materialeigenschaften, errechnet die<br />
Prozesssteuerung, welcher Unterdruck<br />
für das Aufnehmen erforderlich<br />
ist. So ist gewährleistet, dass jede<br />
Tafel nur mit dem zum sicheren<br />
Anheben nötigen Unterdruck angehoben<br />
und äußerst schonend transportiert<br />
wird, nicht jedoch durch zu<br />
hohe Saugkräfte zu viel Energie aufgewendet<br />
wird. Da das Hydraulikaggregat<br />
nicht immer mit voller Leistung<br />
arbeitet und außerdem<br />
eingehaust ist, sind die Lärmemissionen<br />
gering.<br />
Die hohe Produktivität der Anlage<br />
lässt sich unter anderem mit dem<br />
Personaleinsatz konkret beziffern:<br />
Im Vergleich zur ersten von Georg<br />
gelieferten Anlage kann bei der<br />
neuen Georg-Anlage auf etwa 20 %<br />
der Bedienerkapazität verzichtet<br />
werden, so das Unternehmen.<br />
Ausblick<br />
Mit der neuen Anlage ist Alfun auch<br />
für die Zukunft gut aufgestellt, steigende<br />
Anforderungen seiner Kunden<br />
zu erfüllen und weitere Marktsegmente<br />
zu erschließen. So ist zum Beispiel<br />
der Platz für ein Oberflächeninspektionssystem,<br />
elektrostatische<br />
Einölmaschine und weitere Folierstationen<br />
bereits vorgesehen. 2<br />
[Kontakt]<br />
Heinrich Georg GmbH<br />
Maschinenfabrik<br />
Thomas Kleb<br />
Leiter Marketing<br />
Langenauer Straße 12<br />
57223 Kreuztal<br />
+49 2732 779-539<br />
thomas.kleb@georg.com<br />
www.georg.com<br />
Alfun a.s. Metal Service<br />
Center<br />
Martin Sklenar<br />
Projektmanager<br />
Zahradni 1610/40<br />
79201 Bruntál<br />
Tschechische Republik<br />
+420 552 350-205<br />
martin.sklenar@alfun.cz<br />
www.alfun.cz<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />
39
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Bericht/Nachrichten<br />
MEBAretrofit verlängert Anlagen-Lebensdauer und steigert Präzision und Qualität<br />
Modernisierung ohne Neuanschaffung<br />
Es muss nicht immer neu sein: In vielen Fällen lohnt sich die Modernisierung von Alt-Anlagen oder Bestandsmaschinen.<br />
Auch die Firma Ruf Brikettiersysteme hat sich für eine solche Modernisierung ihrer Meba-Doppelgehrungssäge<br />
entschieden und dadurch mehr Effizienz und Präzision erhalten.<br />
„Wir<br />
haben uns<br />
für das Retrofit entschieden,<br />
da es deutlich<br />
günstiger war als eine<br />
vergleichbare neue Säge.<br />
Die Säge ist jetzt viel<br />
schneller geworden.“<br />
Manfred Demmler, Meister für<br />
den Meba-Sägeautomaten<br />
bei Ruf<br />
[Kontakt]<br />
MEBA Metall-<br />
Bandsägemaschinen<br />
GmbH<br />
Lindenstraße 6-8<br />
72589 Westerheim<br />
+49 7333 9644-0<br />
www.meba-saw.com<br />
info@meba-saw.de<br />
Es muss nicht immer neu sein:<br />
In vielen Fällen lohnt sich die Modernisierung<br />
von Alt-Anlagen oder<br />
Bestandsmaschinen. Auch die Firma<br />
Ruf Brikettiersysteme hat sich für<br />
eine solche Modernisierung ihrer<br />
Meba-Doppelgehrungssäge<br />
entschieden und dadurch<br />
mehr Effizienz und Präzision<br />
erhalten.<br />
Auf den Brikettpressen<br />
der Firma<br />
Ruf lassen sich verschiedene<br />
Materialien<br />
wie Holz, Aluminium,<br />
Metall und<br />
vieles mehr zu hochwertigen<br />
Briketts verpressen.<br />
Im Maschinenpark<br />
des Weltmarktführers für hydraulische<br />
Brikettiermaschinen befindet<br />
sich ein Bandsägeautomat MEBAeco<br />
335 DGA-500 mit Baujahr 2006.<br />
Hauptsächlich Vierkantrohre und<br />
Profile auf Gehrung werden auf dem<br />
Bandsägeautomaten gesägt und<br />
anschließend mit Schweißrobotern zu<br />
Grundrahmen für die Brikettieranlagen<br />
zusammengeschweißt.<br />
Alte Anlage für akutelle Anforderungen<br />
fit machen Für die Firma<br />
Ruf stand die Überlegung im Raum,<br />
wie dieser Sägevorgang wieder auf<br />
aktuelle Produktions- und vor allem<br />
Qualitätsanforderungen angepasst<br />
werden kann. Die Lösung: Das Mebaretrofit.<br />
Denn vielfach ist ein Retrofit<br />
eine wirtschaftlich sinnvolle Alternative,<br />
um den Maschinenpark auf<br />
den neuesten Stand der Technik zu<br />
bringen.<br />
Ein Retrofit verlängert die Lebensdauer<br />
um ca. zehn Jahre, steigert die<br />
Maschinenverfügbarkeit und sorgt<br />
für eine deutliche Reduzierung der<br />
Reparaturkosten, so Meba. Zudem<br />
gebe eine Überarbeitung der Maschine<br />
verlorengegangene Präzision und<br />
damit Qualität zurück.<br />
Retroftit – wie geht das?<br />
Vor einem Retrofit begutachtet der<br />
Meba-Kundenservice die Bestandsmaschine<br />
vor Ort und gibt eine individuelle<br />
Empfehlung ab, welche<br />
Arbeiten erforderlich und sinnvoll<br />
sind. Der Kunde entscheidet über<br />
den Umfang der Überholung. Nach<br />
Auftragsvergabe wird das notwendige<br />
Material individuell zusammengestellt<br />
und erst, wenn alles<br />
parat steht, die Maschine zu Meba<br />
geholt. Dies reduziert den Zeitaufwand<br />
auf ein Minimum.<br />
Im Falle der Firma Ruf wurde das<br />
Basispaket ausgewählt, plus eine<br />
Überarbeitung der Material- und der<br />
Bandspannung. Die MEBAeco wurde<br />
bei Meba zunächst vorbereitet, große<br />
Teile demontiert, von Hand weiter<br />
gereinigt und weiter zerlegt. Es wurden<br />
Ausbesserungen am Lack durchgeführt,<br />
Hydraulikleitungen und<br />
Schläuche ausgetauscht, das Hydrauliköl<br />
gewechselt und sämtliche Verschleißteile<br />
im Rahmen eines kompletten<br />
Neuaufbaus der Maschine<br />
ausgetauscht.<br />
Der Freihub-Einschub wurde mit<br />
vorhandenen Teilen wieder gangbar<br />
gemacht. Nach dem Wiederaufbau<br />
wurde in einem aufwändigen Probelauf<br />
mit Aussägen die Doppelgehrung<br />
neu justiert. Die Maßhaltigkeit<br />
des Automaten wies nach dem Retrofit<br />
Werte vergleichbar mit einer Neumaschine<br />
auf. Nach insgesamt 14<br />
Arbeitstagen wurde die Maschine<br />
vom Kunden abgenommen und ausgeliefert.<br />
Auch bei Meba ist man voll und<br />
ganz von einem Retrofit als wertvolle<br />
Maßnahme überzeugt. Marc Fessele<br />
erachtet ein Mebaretrofit in vielen<br />
Fällen für Kunden mit Halbautomaten<br />
als sinnvoll. Den größten Nutzen<br />
sieht er für Anwender mit 90°-Maschinen<br />
und Doppelgehrungs-Vollautomaten.<br />
2<br />
Die MEBAeco der Ruf Maschinenbau GmbH & Co. KG vor und nach dem Retrofit<br />
Bild: Meba<br />
40 <strong>Stahlreport</strong> 4|22
Bild: Dango & Dienenthal<br />
Die erste Maschine,<br />
die D&D zurzeit fertigt,<br />
richtet und expandiert<br />
die Rohrenden.<br />
Low-Carbon-Zinq: die Zinq-Gruppe setzt ihre<br />
Dekarbonisierungsstrategie weiter um<br />
Bild: Zinq<br />
Dango & Dienenthal: Premiere auf der Tube<br />
Präzise Rohrvermessung ohne „trial und error“<br />
Auf der Messe Tube – Düsseldorf,<br />
20. bis 24. Juni 2022 – stellt Dango & Dienenthal<br />
(D&D) erstmals das lasergestützte<br />
Kalibrieren von Großrohren vor. Die Maschinen<br />
der PST-Serie erzielen dem Unternehmen<br />
zufolge eine bisher ungekannte Präzision.<br />
Gleichzeitig reduzieren sie den<br />
Zeitaufwand beim Richten drastisch und<br />
ermöglichen die lückenlose Dokumentation<br />
der Innenkontur.<br />
Grundlegend neu an der Pipe Sizing Technologie<br />
(PST) ist, dass ein 360° Zirkular-Laser<br />
die Innenkontur des Rohres während des<br />
Richtprozesses misst und die Ergebnisse<br />
sofort in den Prozess eingehen. Die Maschinen<br />
der PST-Serie werden generell für das<br />
Richten eingesetzt. Die PST-PE-EX Ausführung<br />
eignet sich zusätzlich für das Expandieren<br />
der Rohrenden, die PST-FB Ausführung<br />
(Fullbody-Sizen) richtet die Rohre über<br />
Für Krane und andere Schwerlastanwendungen<br />
Neue Generation Demag-Radblock DRS-M<br />
Die Demag-Baureihe DRS hat sich<br />
weltweit in zehntausenden von Anwendungen<br />
– nicht nur in der Krantechnik – als<br />
zuverlässiges Radblocksystem erwiesen.<br />
Jetzt hat Demag die Nachfolgerbaureihe<br />
DRS-M vorgestellt. Die neuen Radblöcke<br />
zeichnen sich u.a. durch eine modulare und<br />
robuste Bauweise und vielseitige Anbaumöglichkeiten<br />
an fünf Seiten aus, so das<br />
Unternehmen. Ebenfalls neu ist eine optionale<br />
mechanische Verschleißmessung des<br />
Rades.<br />
Die in vier Baugrößen angebotenen Radblöcke<br />
DRS-M mit Radgrößen von 112 bis<br />
deren gesamte Länge. Der im Messkopf<br />
angebrachte Laser projiziert eine Linie auf<br />
die Innenwand des Rohres. Eine Kamera,<br />
die sich ebenfalls im Messkopf befindet,<br />
erfasst die Kreislinie mit bis zu 3.200 Messpunkten<br />
über den gesamten Rohrumfang.<br />
Auf diese Weise entsteht das vollständige<br />
Abbild der Innenkontur des Rohres in Echtzeit.<br />
Diese Daten sind die Grundlage für das<br />
Ansteuern der Richtwerkzeuge.<br />
Für das Sizen verfügen die PST-PE Maschinen<br />
über sechs Spreizbacken, die – den<br />
Ergebnissen der Laser-Messung entsprechend<br />
– gezielt angesteuert werden. Das<br />
Ergebnis: Das Rohr wird nicht expandiert,<br />
sondern behält den ursprünglichen Innenumfang.<br />
Dango & Dienenthal auf der Tube 2022:<br />
Halle 5, Stand 5F08<br />
www.dango-dienenthal.de<br />
200 bilden gemeinsam mit vier weiteren<br />
DRS-Baugrößen ein abgestuftes Portfolio<br />
mit bis zu 40 t Tragfähigkeit pro Rad. Bei<br />
gleicher Tragfähigkeit und Leistungsdichte<br />
haben die Demag-Konstrukteure zusätzliche<br />
Funktionen in den Radblock integriert und<br />
die „Useability“ aus Sicht der Planer und<br />
Anwender noch verbessert, so das Unternehmen<br />
weiter. Aufgrund der modularen<br />
Konstruktion – dafür steht das „M“ in der<br />
Bezeichnung DRS-M – ist das neue Radblocksystem<br />
DRS-M durch diverse Optionen<br />
an individuelle Einsatzfälle anpassbar.<br />
Weitere Informationen unter www.<br />
demagcranes.de/radblocksystem-drs-m<br />
Höhere CO 2 -Gutschriften für<br />
Kunden durch Low-Carbon-Zinq<br />
Verzinker setzt<br />
Dekarbonisierung um<br />
Im Januar 2022 wurde dem zirkulären<br />
Geschäftsmodell der Zinq-Gruppe ein<br />
weiterer Baustein zugefügt: Low-Carbon-<br />
Zinq. Mit einem Bündel an Maßnahmen<br />
rund um den Einsatz und Verbrauch von<br />
Zink setzt die Verzinkungs-Gruppe ihre<br />
Dekarbonisierungsstrategie um. Für Kunden<br />
bedeute dies höhere Gutschriften auf<br />
ihren Zinq-CO 2 -Konten.<br />
„Im Rahmen unserer Cradle to Cradle-Selbstverpflichtung<br />
setzen wir hier ein<br />
weiteres Zeichen in Richtung Zirkularität<br />
und Dekarbonisierung von Zinq-Prozessen<br />
und -Produkten. Auf Grundlage der<br />
dreifachen Zielsetzung unseres zirkulären<br />
Geschäftsmodells unternehmen wir<br />
gemeinsam mit unseren Lieferanten enorme<br />
Anstrengungen, um durch Innovationen<br />
den Product Carbon Footprint (PCF)<br />
unserer Produkte zu senken.<br />
Dazu setzen wir beispielsweise Low-carbon-Primärzink<br />
des Zinkherstellers<br />
Boliden ein. Das Zink wird in Norwegen<br />
ausschließlich mit erneuerbarer Energie<br />
aus Wasser- und Windkraft erzeugt – so<br />
wie Zinq bereits seit 2013 mit Ökostrom<br />
produziert. Gleichzeitig erhöhen wir die<br />
Einsatzmengen an CO 2 -armem Sekundärzink<br />
und optimieren unsere Zinklegierungen,<br />
um den Verbrauch an wertvollem<br />
Zink zu reduzieren. Mit den Low-Carbon-Zinq-Maßnahmen<br />
senken wir unsere<br />
CO 2 -Emissionen und unsere Oberflächen<br />
werden noch zirkulärer“, sagte Lars<br />
Baumgürtel, geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Zinq-Gruppe.<br />
www.zinq.com<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />
41
Messen<br />
und Märkte<br />
Bericht<br />
Ukraine-Krieg<br />
Folgen für den EU-Stahlmarkt<br />
Die Invasion der russischen Armee in die Ukraine wirkt sich auch auf die europäischen Stahlmärkte aus.<br />
Einen Überblick über die Stahlimporte in die EU aus Drittländern – insbesondere aus Russland, Belarus<br />
sowie der Ukraine – gibt Jörg Feger, Bereichsleiter BDS-Research.<br />
Um die Bedeutung von Importen<br />
in einen Wirtschaftraum zu<br />
bewerten, sind die Importanteile in<br />
Relation zur gesamten dortigen<br />
Stahlverwendung – auch Marktversorgung<br />
genannt – zu setzen. Die<br />
Marktversorgung errechnet sich<br />
aus der Summe der Produktion und<br />
der Importe abzüglich der Exporte.<br />
In Relation zu dieser Basis kann der<br />
Anteil einzelner Importländer<br />
anschaulich dargestellt werden.<br />
Für die Bewertung der Importmengen<br />
aus Russland, Belarus und<br />
der Ukraine dient hier das Jahr 2020<br />
als Basis – die Marktversorgung in<br />
der EU-28, also noch inklusive Großbritannien.<br />
Diese belief sich bei<br />
Walzstahl und Rohren samt Zubehör<br />
auf knapp 150 Mio. t. Immerhin<br />
8 % stammen davon aus Importen,<br />
die aus Russland, der Ukraine und<br />
Belarus geliefert wurden. Wir gehen<br />
davon aus, dass die Importe im Jahr<br />
2021 im Vergleich hierzu noch einmal<br />
etwas zugenommen haben.<br />
Sowohl bei Flach- wie bei Langerzeugnissen<br />
spielen Importe aus<br />
Russland und der Ukraine also eine<br />
große Rolle, Belarus ist dagegen<br />
lediglich bei Langerzeugnissen ein<br />
wichtiger Lieferant in die EU.<br />
Blöcke und Halbzeug sind dabei<br />
noch nicht berücksichtigt. Dabei hat<br />
auch der sehr hohe Importanteil bei<br />
Blöcken und Halbzeug von knapp<br />
90 % aus den drei Ländern ein<br />
zusätzliches hohes Störpotenzial in<br />
den Lieferketten. Nochmal verschärft<br />
ist die Marktlage, da mittlerweile<br />
ein Importverbot für Material<br />
aus Russland und Belarus in<br />
die EU gilt.<br />
Im Folgenden schauen wir die<br />
einzelnen Produktkategorien<br />
genauer an.<br />
Walzstahl<br />
Insgesamt wurden aus Drittländern<br />
2020 in die EU rund 21 Mio. t Walzstahl<br />
eingeführt, davon 16,5 Mio. t<br />
Flachprodukte und 4,5 Mio. t Langprodukte.<br />
Hiervon entfielen 3,2<br />
Mio. t auf Russland, 1,7 Mio. t auf<br />
die Ukraine und 650.000 t auf Belarus.<br />
In Prozenten ausgedrückt<br />
stammten rund 15 % der Lieferungen<br />
aus Russland, knapp 8 % aus<br />
der Ukraine und 3 % aus Belarus.<br />
Die drei Länder zusammen erreichten<br />
einen Lieferanteil von rund 26 %<br />
der Drittlandimporte von Walzstahl<br />
in die EU.<br />
Schaut man sich die Unterteilung<br />
in Flacherzeugnisse und Langerzeugnisse<br />
an, kommt man zu<br />
folgendem Bild.<br />
Flacherzeugnisse<br />
In die EU wurden 2020 rund 16,5<br />
Mio. t Flacherzeugnisse importiert.<br />
Hiervon entfielen 2,35 Mio. t auf<br />
Russland und rund 1,3 Mio. t auf<br />
die Ukraine. Belarus spielt in dieser<br />
Produktgruppe keine Rolle. In Prozenten<br />
ausgedrückt stammten rund<br />
14 % der Lieferungen aus Russland<br />
und 8 % aus der Ukraine. Die beiden<br />
Länder zusammen erreichten einen<br />
Importanteil von rund 22 %. Erwähnenswert<br />
ist ferner, dass beim<br />
Import von Flacherzeugnissen aus<br />
Russland Warmbreitband mit<br />
einem Anteil von 65 % die größte<br />
Rolle spielt, während 60 % der<br />
Flach-Importe der Ukraine auf das<br />
Konto der Quartobleche geht.<br />
42 <strong>Stahlreport</strong> 4|22
Langerzeugnisse<br />
Von den rund 4,5 Mio. t Importen<br />
bei Langerzeugnissen entfielen<br />
864.000 t auf Russland, 336.000 t<br />
auf die Ukraine und 648.000 t auf<br />
Belarus. In Prozenten ausgedrückt<br />
stammten 19 % der Lieferungen aus<br />
Russland, rund 7 % aus der Ukraine<br />
gut 14 % aus Belarus. Die drei Länder<br />
zusammen erreichten einen<br />
Lieferanteil von fast 41 % der Drittlandimporte<br />
von Langprodukten in<br />
die EU.<br />
Bei rund 40 % der Importe aus<br />
Russland handelt es sich um Walzdraht,<br />
bei knapp 40 % um Stabstahl.<br />
60 % der Lang-Importe der Ukraine<br />
entfallen auf Walzdraht. Bei den<br />
Importen aus Belarus haben Betonstahl<br />
mit 40 %, Walzdraht mit 30 %<br />
und Stabstahl mit 25 % den größten<br />
Anteil.<br />
Rohre und Rohrzubehör<br />
Bei diesen Produktgruppen wurden<br />
2020 insgesamt 2,6 Mio. t aus Drittländern<br />
in die EU importiert.<br />
300.000 t bzw. knapp 12 % entfielen<br />
auf Russland, rund 200.000 t bzw.<br />
8 % auf die Ukraine und 84.000 t,<br />
also rund 3 % auf Belarus. Insgesamt<br />
kommen die drei Länder<br />
zusammen auf einen Anteil von<br />
knapp 23 % der Gesamtimporte.<br />
Blöcke und Halbzeug<br />
Fast noch interessanter ist der Blick<br />
auf die Importe von Blöcken und<br />
Halbzeug. Dieses Material dient als<br />
Vormaterial für die weitere Auswalzung.<br />
Insgesamt wurden 7,3 Mio. t<br />
im Jahr 2020 in die EU importiert.<br />
Der Lieferanteil von Russland<br />
betrug 3,6 Mio. t. Dies sind fast 50 %.<br />
Die Ukraine lieferte knapp 2,9 Mio.<br />
t und erreichte einen Lieferanteil<br />
von fast 40 %. Bei Blöcken und Halbzeug<br />
spielen Importe aus diesen<br />
beiden Ländern also eine entscheidende<br />
Rolle. Sie stehen für fast 90 %<br />
der gesamten Drittlandeinfuhren.<br />
Äußerst kritische Auswirkungen<br />
auf den europäischen Markt<br />
dürfte es bei Quartoblechen geben,<br />
die vor allem im Maschinenbau, bei<br />
Windkraftanlagen und im Schiffbau<br />
verwendet werden. Bei diesen<br />
Blechen ist nicht nur – wie oben<br />
gezeigt – der kombinierte Importanteil<br />
aus beiden Ländern sehr<br />
hoch, sondern große Teile der<br />
EU-Produktion, vor allem in Südeuropa<br />
und Mittelosteuropa, entfallen<br />
auf Re-Roller, die auf Halbzeuge aus<br />
diesen Ländern angewiesen sind.<br />
Starke Auswirkungen auf die<br />
EU-Versorgung sind zudem bei<br />
Warmbreitband, Betonstahl, Walzdraht<br />
und Hohlprofilen zu erwarten.<br />
Auch bei Warmbreitband kommt<br />
zu dem relativ hohen Importanteil<br />
eine zu erwartende starke Beeinträchtigung<br />
der Versorgung mit<br />
Halbzeugen vor allem in Süd- und<br />
Mittelosteuropa dazu. Bei Betonstahl<br />
und Walzdraht dürften zudem<br />
im Schwerpunkt Güten mit Verwendung<br />
in der Bauindustrie direkt von<br />
Versorgungsproblemen betroffen<br />
sein. 2<br />
Marktversorgung der EU-28 für 2020, Angaben in Mio. t.<br />
Walzstahl gesamt 150,0<br />
Importe insgesamt 21,0 davon aus RUS 3,2 BLR 0,65 UKR 1,7<br />
Importe Flachprodukte ges. 16,5 davon aus RUS 2,35 BLR 0,0 UKR 1,3<br />
Importe Langprodukte ges. 4,5 davon aus RUS 0,864 BLR 0,648 UKR 0,336<br />
Langprodukte: Importe 2020 in die EU-28<br />
Importe insgesamt in die EU 4,5 Mio. t.<br />
aus Russland 0,864 Mio t<br />
aus Belarus 0,648 Mio t<br />
aus Ukraine 0,336 Mio t<br />
40 % Walzdraht<br />
40 % Stabstahl<br />
30 % Walzdraht<br />
25 % Walzdraht<br />
40 % Betonstahl<br />
60 % Walzdraht<br />
Hoher gemeinsamer Importanteil von Ukraine, Russland und Belarus von rund 40 %.<br />
Flachprodukte: Importe 2020 in die EU-28<br />
Importe insgesamt in die EU 16,5 Mio. t.<br />
aus Russland 2,35 Mio t<br />
aus Ukraine 1,3 Mio t<br />
65 % Warmbreitband<br />
60 % Quartobleche<br />
Hoher gemeinsamer Importanteil von Ukraine und Russland von rund 22 %.<br />
Rohre und Rohrzubehör: Importe 2020 in die EU-28<br />
Importe insgesamt in die EU 2,6 Mio. t.<br />
Anteil Russland 0,3 Mio. t.<br />
Anteil Belarus 0,084 Mio. t.<br />
Anteil Ukraine 0,2 Mio. t.<br />
Hoher gemeinsamer Importanteil von Ukraine, Russland und Belarus von knapp 23 %.<br />
Blöcke und Halbzeug: Importe 2020 in die EU-28<br />
Importe insgesamt in die EU 7,3 Mio. t.<br />
Anteil Russland 3,6 Mio. t.<br />
Anteil Ukraine 2,9 Mio. t.<br />
Fast 90 % der gesamten Drittlandeinfuhren kommen aus Ukraine und Russland<br />
Quelle: Comext<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />
43
Messen<br />
und Märkte<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Folgen des Krieges gegen die Ukraine<br />
Baubranche kämpft mit steigenden Materialpreisen<br />
Die Auswirkungen des von Russland geführten Krieges gegen die Ukraine treffen auch Baustellen hierzulande:<br />
Gravierende Materialpreissteigerungen und drohende Lieferschwierigkeiten sind die Folge, wie der Hauptverband der<br />
Deutschen Bauindustrie meldete. Zudem sehen sich die Bauunternehmen, wie andere Teile der deutschen Wirtschaft<br />
auch, mit massiv steigenden Energie- bzw. Treibstoffpreisen, vor allem bei Dieselkraftstoffen, konfrontiert.<br />
[Kontakt]<br />
Hauptverband<br />
der Deutschen<br />
Bauindustrie e.V.<br />
Kurfürstenstraße 129<br />
10785 Berlin<br />
+49 30 21286-0<br />
www.bauindustrie.de<br />
„Die Materialpreise steigen täglich, teilweise im<br />
Stundentakt. Allerdings sind die Preissteigerungen<br />
bisher noch kein Anzeichen von Materialknappheit,<br />
sondern eher von Angst vor drohenden Lieferausfällen.<br />
Inwieweit und vor allem wann<br />
es zu angebotsseitigen Materialengpässen<br />
kommen wird, lässt sich<br />
aktuell noch nicht beurteilen. Die<br />
Gefahr ist aber sehr reell“, sagte<br />
Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer<br />
des Hauptverbandes<br />
der Deutschen<br />
Bauindustrie. Besonders<br />
betroffene Bauproduktegruppen<br />
sind erdölbasierte Stoffe wie<br />
Bitumen als wichtiger Bestandteil<br />
von Asphalt für den Straßenbau,<br />
Stahl und Aluminium, die zu<br />
großen Teilen aus Russland beziehungsweise<br />
der Ukraine bezogen werden.<br />
Preissteigerungen können kaum<br />
weitergegeben werden<br />
Gleichzeitig werde es für die Unternehmen zunehmend<br />
schwieriger, Produkte wie Spundwände und Epoxidharze<br />
oder gar Abdeckfolie und Hartholz am Markt<br />
einzukaufen. „Bereits jetzt garantieren einzelne Baustofflieferanten<br />
keine Preise mehr, teilweise nehmen<br />
„Helfen würde<br />
die durchgängige Vereinbarung<br />
von Stoffpreisgleitklauseln,<br />
auch in bestehenden<br />
Verträgen, bei denen<br />
der Bezugspunkt der Materialpreise<br />
auf den Zeitpunkt der<br />
Angebotsabgabe gelegt wird.“<br />
Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer<br />
des Hauptverbandes der Deutschen<br />
Bauindustrie<br />
Lieferanten sogar keine Anfragen mehr entgegen. In<br />
laufenden Verträgen ist es für die Unternehmen kaum<br />
möglich, diese Preissteigerungen weiterzureichen, was<br />
zu einem großen wirtschaftlichen Risiko führen<br />
kann. Für neue Projekte kann es sogar<br />
dazu führen, dass die Unternehmen<br />
keine Angebote mehr abgeben können.<br />
Erste Anzeichen sind auf<br />
kommunaler Ebene zu beobachten“,<br />
sagte Müller.<br />
Wichtig sei, dass aufgrund<br />
dieser besonderen Lage faire,<br />
partnerschaftliche Lösungen<br />
zwischen Auftraggebern und<br />
Auftragnehmern zum einen für<br />
mögliche Lieferprobleme und zum<br />
anderen für den Umgang mit den<br />
enormen Baumaterialpreissteigerungen<br />
gefunden werden. „Wir setzen auf<br />
einen direkten Dialog mit den Bundesministerien,<br />
den Kommunen und größeren Auftraggeberorganisationen,<br />
wie der Autobahn GmbH und der Deutschen<br />
Bahn“, sagte Müller.<br />
Zudem sollte der Produktkatalog solcher Preisgleitungen<br />
ausgeweitet werden, insbesondere für Bitumen,<br />
sagte Müller weiter. So könne das Risiko zumindest<br />
teilweise abgeschwächt und die Bautätigkeit aufrechterhalten<br />
werden. 2<br />
44 <strong>Stahlreport</strong> 4|22
Quelle: ArGeZ<br />
Krieg in der Ukraine<br />
Zulieferer-Erwartungen drastisch eingebrochen<br />
Das Geschäftsklima der deutschen<br />
Zulieferer ist laut ifo-Institut im März historisch<br />
eingebrochen. In der ersten Erhebung<br />
nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine<br />
sackte das Geschäftsklima um 31,9 Punkte<br />
ab. Dies markiert mit Abstand den stärksten<br />
Einbruch seit Beginn der Datenerhebung im<br />
Jahr 1991. Zum Vergleich, der bis dato stärkste<br />
Einbruch, der mit dem Ausbruch der Coronapandemie<br />
einherging, betrug 22,3 Punkte.<br />
Auch wenn das Ausgangsniveau in beiden<br />
Fällen ein anderes gewesen ist und ein<br />
Vergleich dieser Zahlen deshalb hinkt, sei<br />
die Dimension eindeutig, so die Arbeitsgemeinschaft<br />
Zulieferindustrie (ArGeZ). Durch<br />
den Einbruch liegt das Geschäftsklima mit<br />
-7,5 Punkten erstmals seit Oktober 2020<br />
wieder im negativen Bereich. So dramatisch<br />
der Kollaps des Geschäftsklimas der deutschen<br />
Zulieferer auch sei – bislang sei dieser<br />
hauptsächlich auf die implodierten Erwartungen<br />
der Unternehmen zurückzuführen,<br />
so die ArGeZ weiter. Während der Saldo von<br />
positiven und negativen Erwartungen von<br />
13,7 auf -40,5 in den Keller rauschte, verlor<br />
die Bewertung der aktuellen Geschäftslage<br />
im ersten Monat des Krieges in der Ukraine<br />
nur geringe 3,3 Saldenpunkte und hält sich<br />
somit noch stabil bei Plus 32,4 Punkten. Die<br />
sehr dynamische Eskalationsentwicklung<br />
sorgt insgesamt für fundamentale Unsicherheiten<br />
in der Zulieferindustrie. Zum einen<br />
sehen sich die deutschen Zulieferer auf der<br />
Beschaffungsseite mit teils erheblichen Verwerfungen<br />
und punktuellen Engpässen bei<br />
wichtigen Vormaterialien konfrontiert. Zum<br />
anderen werden Signale über Produktionsausfälle<br />
bei Kundenbranchen genaustens verfolgt.<br />
Über allem schwebe zudem die Frage<br />
der Energiesicherheit und insbesondere der<br />
Verfügbarkeit von Gas.<br />
www.argez.de<br />
Geschäftsklima Zulieferindustrie Deutschland März 2022<br />
Saldo der positiven und negativen Meldungen<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
-40<br />
-50<br />
-60<br />
Aktuelle Lage<br />
Erwartungen für die nächsten sechs Monate<br />
Beginn des Ukrainie-Kriegs —><br />
-70<br />
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022<br />
BDSV zum Krieg in der Ukraine<br />
Energiepreise setzen<br />
Stahlrecyclern zu<br />
Der Einmarsch russischer Truppen<br />
in die Ukraine Ende Februar hat weitreichende<br />
Auswirkungen auch auf die Stahlrecyclingunternehmen.<br />
Die Bundesvereinigung<br />
Deutscher Stahlrecycling- und<br />
Entsorgungsunternehmen e.V. (BDSV)<br />
forderte die Politik daher auf, schnellstmöglich<br />
finanzielle Entlastungen für<br />
betroffene Unternehmen auf den Weg zu<br />
bringen, damit die im EU-Green Deal festgehaltenen<br />
Klimaschutzziele erreicht werden<br />
können.<br />
Neben der humanitären Krise, die der<br />
Krieg in der Ukraine hervorbringt, sorgt<br />
die Situation auch für hohe wirtschaftliche<br />
Unsicherheiten, insbesondere in den<br />
Märkten für Rohstoffe und Energie, so die<br />
BDSV. Sowohl die Ukraine als auch Russland<br />
gehören zu den weltweit wichtigsten<br />
Rohstoff- und Energielieferanten. „Besonders<br />
betroffen ist die Stahlrecyclingbranche<br />
von den ohnehin schon extrem hohen<br />
Energiekosten.<br />
Die Stromkosten sind als Reaktion auf<br />
den Angriff Russlands auf die Ukraine<br />
derzeit hochvolatil“, sagte BDSV Hauptgeschäftsführer<br />
Thomas Junker. Die<br />
Preissteigerungen in den letzten Wochen<br />
stellen die Mitgliedsunternehmen des<br />
BDSV vor eine hohe Belastung. Auch<br />
bei Primärenergien herrschten derzeit<br />
enorme Preissteigerungen. So sei zum<br />
Beispiel Erdgas rund viermal so teuer wie<br />
noch vor einem Jahr.<br />
www.bdsv.org<br />
WSM zur Lage bei der Energieversorgung<br />
Metallverarbeiter verlangen Entlastung<br />
Unterbrechungen in der Gasversorgung gefährden die Produktion<br />
und rund 500.000 Arbeitsplätze in den Stahl und Metall verarbeitenden<br />
Branchen – und die Industrien ihrer Auftraggeber. Darauf wies<br />
der Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V. (WSM) in<br />
einer aktuellen Mitteilung hin: „Ohne Vorleistungsgüter aus Metall entsteht<br />
keine Injektionsnadel, kein Herzschrittmacher und auch kein<br />
Windrad“, sagte WSM-Präsident Hubert Schmidt. Der WSM unterstütze<br />
die Regierungsforderung nach einem sofortigen Stopp des Angriffskriegs<br />
und die Sanktionen gegen Russland und Belarus. Zugleich<br />
bräuchten die Unternehmen aber auch eine sichere Energieversorgung<br />
und eine sofortige finanzielle und bürokratische Entlastung, so der<br />
Verband. Aufgrund der dynamischen Veränderung der Lage fordert der<br />
WSM zügige Reaktionen. „Die Politik hat jetzt die einmalige Chance,<br />
verkrustete Strukturen zu reformieren und schneller zu werden. Weitere<br />
drückende Compliance- und Dokumentationspflichten sind nicht<br />
tragbar“, betont Hubert Schmidt. Der WSM verlangt auch eine schnelle<br />
finanzielle Entlastung der meist mittelständischen Unternehmen<br />
angesichts hoher Gas- und Stromkosten. „Die Politik muss die Energiepreise<br />
weitgehend von staatlichen Aufschlägen befreien“, so<br />
WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer.<br />
www.wsm-net.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />
45
Messen<br />
und Märkte<br />
Bericht<br />
VDMA-Blitzumfrage und Prognose 2022<br />
Ukraine-Krieg schlägt auf Maschinenbau durch<br />
Der Krieg in der Ukraine wird sich im Maschinen- und Anlagenbau deutlich auswirken und die noch nicht überwundenen<br />
Schwierigkeiten in den Lieferketten abermals verschärfen – so lautet die aktuelle Einschätzung des Verbands Deutscher<br />
Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA) zum Krieg gegen die Ukraine.<br />
Der aktuellen 13. Blitz-Umfrage<br />
des VDMA unter seinen Mitgliedsfirmen<br />
zufolge, die Anfang<br />
März durchgeführt wurde, sehen<br />
85 % der knapp 550 Teilnehmer den<br />
Krieg als gravierendes oder merkliches<br />
Risiko für ihre Geschäfte.<br />
Hier stehen insbesondere die indirekten<br />
Auswirkungen im Fokus:<br />
Knapp 80 % der Maschinen- und<br />
Anlagenbauer erwarten gravierende<br />
oder merkliche Folgen zum Beispiel<br />
durch eine weitere Energie-<br />
verteuerung, die allgemeine<br />
Verunsicherung von Kunden oder<br />
die Rubel-Abwertung. Gefragt nach<br />
direkten Auswirkungen der russischen<br />
Aggression sprechen 45 %<br />
der Firmen von gravierenden oder<br />
merklichen Auswirkungen durch<br />
die Sanktionen, die Verschiebung<br />
von Projekten oder generell weniger<br />
Umsatz in Russland oder in der<br />
Ukraine.<br />
Vorrangig geht es jetzt für viele<br />
Firmen darum, die Sicherheit ihrer<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
in der Ukraine und auch in Russland<br />
zu gewährleisten. Zugleich<br />
müssen sie sich auch auf weitere<br />
Lücken in den Lieferketten einstellen.<br />
Das zieht sich durch die gesamte<br />
Produktion bis hin zur Auslieferung<br />
und Inbetriebnahme.<br />
Produktion 2021 um 6,4 %<br />
gewachsen<br />
Laut revidierter Zahlen des Statistischen<br />
Bundesamts hat die Pro-<br />
[Kontakt]<br />
Verband Deutscher<br />
Maschinen- und<br />
Anlagenbau e. V.<br />
(VDMA)<br />
Lyoner Str. 18<br />
60528 Frankfurt<br />
+49 69 6603-0<br />
www.vdma.org<br />
Bild: VDMA<br />
„Für den Maschinen- und Anlagenbau ist die<br />
Geschäftstätigkeit mit Russland zwar nicht existenziell,<br />
aber die Unternehmen werden für den russischen<br />
Angriffskrieg, der durch nichts zu rechtfertigen ist,<br />
einen Preis zahlen müssen.“<br />
Karl Haeusgen, VDMA-Präsident<br />
46 <strong>Stahlreport</strong> 4|22
duktion im Maschinen- und Anlagenbau<br />
in Deutschland im Jahr<br />
2021 um real 6,4 % zugelegt. Das<br />
entspricht nahezu der Schätzung<br />
der VDMA-Volkswirte. Für das laufende<br />
Jahr birgt der Ukraine-Krieg<br />
– neben anderen Risiken wie Inflation,<br />
neuen Pandemiewellen oder<br />
der Auseinandersetzung China-USA<br />
– jedoch nicht abschätzbare<br />
Gefahren für die weitere wirtschaftliche<br />
Entwicklung.<br />
Handelsunterbrechungen und<br />
die stark gestiegenen Energiepreise<br />
werden die wirtschaftliche Erholung<br />
zumindest bremsen. Zwar<br />
rangiert Russland inzwischen nur<br />
noch auf Platz neun im Exportranking<br />
des deutschen Maschinenund<br />
Anlagenbaus (Ukraine: Platz<br />
31, Belarus: Rang 53).<br />
Doch immerhin entfällt auf alle<br />
drei Länder zusammen ein Exportvolumen<br />
von 7,0 Milliarden Euro<br />
(2021). „Hiervon werden wir aller<br />
Voraussicht nach deutliche Abstriche<br />
bis zum weitgehenden Ausfall<br />
machen müssen. Unsere Umfrage<br />
zeigt zudem: Noch schwerer wiegen<br />
die indirekten Folgen des Ukraine-Kriegs,<br />
also die gegenseitigen<br />
Sanktionen, der Abbruch von<br />
Geschäftsbeziehungen bis hin zu<br />
grundlegend veränderten geopolitischen<br />
und ökonomischen Rahmenbedingungen“,<br />
erläutert Haeusgen.<br />
Anlagenbauer und ihrer Kunden.<br />
Stützend dürften sich die vollen<br />
Auftragsbücher erweisen. Diese<br />
Prognose deckt Extremszenarien<br />
Maschinenbau: Engpässe in den Zulieferungen<br />
Anzahl auswertbarer Rückmeldungen<br />
Elektrotechnik/Elektronikkomponenten (N = 534)<br />
Metalle/Metallerzeugnisse (N = 543)<br />
Kunststoffe/Gummi (N = 520)<br />
Andere (N = 472)<br />
7%<br />
6%<br />
10%<br />
Chemikalien (N = 497) 1% 8%<br />
Maschinenbau: Bis wann wird weitgehende Entschärfung<br />
in den Zulieferungen erwartet?<br />
Anzahl auswertbarer Rückmeldungen<br />
Anzahl auswertbarer Rückmeldungen<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
wie die Ausweitung der kriegerischen<br />
Handlungen auf andere Länder,<br />
deren Folgen sich nicht vorhersehen<br />
lassen, nicht ab. 2<br />
29%<br />
31%<br />
52%<br />
39%<br />
44%<br />
gravierend merklich gering keine<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
schon entspannt (vor Q1/2022) Q1/2022 Q2/2022 Q3/2022 Q4/2022 Q1/2023 Q2/2023 später<br />
36%<br />
37%<br />
28%<br />
37%<br />
52%<br />
10%<br />
25%<br />
29%<br />
10%<br />
8%<br />
Schwaches Abschlussquartal<br />
2021 drückt die Prognose<br />
Als Konsequenz daraus korrigieren<br />
die VDMA-Volkswirte die bisherige<br />
Jahresprognose zum realen Produktionswachstum.<br />
„Statt eines<br />
ursprünglich erwarteten Zuwachses<br />
von real 7 % rechnen wir nun<br />
für das laufende Jahr nur noch mit<br />
einem Produktionsplus von 4 %“,<br />
sagte der VDMA-Präsident. Der<br />
Rückgang hat seine Ursache zum<br />
einen im vergleichsweise schwachen<br />
vierten Quartal 2021. Der<br />
Maschinenbau ist dadurch von<br />
einer niedrigeren Ausgangsbasis<br />
ins Jahr 2022 gestartet, was die<br />
Wachstumsrate drückt. Hinzu<br />
kommen die direkten Kriegsfolgen<br />
und die schon jetzt spürbare Verunsicherung<br />
der Maschinen- und<br />
Quelle: VDMA<br />
10%<br />
0%<br />
Metallerzeugnisse (N = 523) Elektronikkomponenten (N = 506) Chemikalien (N = 408) Kunststoffe/Gummi (N = 453)<br />
Maschinenbau: Einfluss des Ukraine-Kriegs auf die Geschäfte<br />
Anzahl auswertbarer Rückmeldungen (N = 542)<br />
Indirekte Auswirkungen (z. B. Energieverteuerung,<br />
Verunsicherung von Kunden, Rubelabwertung)<br />
Direkte Auswirkungen (z. B. Sanktionen, Verschiebung von<br />
Projekten, generell weniger Umsatz in Russland/Ukraine)<br />
14%<br />
23%<br />
gravierend merklich gering keine<br />
31%<br />
55%<br />
42%<br />
20%<br />
14%<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
2%<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />
47
Messen<br />
XXXXXXXXXX<br />
und Märkte<br />
Nachrichten<br />
bauforumstahl-Webseminar<br />
Toleranzen im Stahlbau<br />
Am 26. April findet von 14:00 bis<br />
15:00 h das Webseminar „Toleranzen im<br />
Stahlbau“ statt. Das Seminar stellt die beiden<br />
generellen Gruppen von Toleranzen<br />
vor, die im Stahlbau unterschieden werden:<br />
Solche, die sich auf die Standsicherheit von<br />
Bauteilen und Tragwerken auswirken, und<br />
solche, die die Gebrauchsfähigkeit bzw.<br />
Funktion des Bauteils, Teiltragwerks oder<br />
Bauwerks betreffen. Innerhalb dieser Gruppen<br />
gibt es weitere Anforderungen an Produkte<br />
und Fertigungsprozesse, deren Einhaltung<br />
ebenfalls Vorausetzung dafür sind,<br />
den Kriterien der Bemessung und Funktion<br />
der Stahlkonstruktion zu entsprechen. Das<br />
Webseminar gibt einen Überblick über die<br />
wichtigsten Toleranznormen.<br />
Weitere Informationen:<br />
bit.ly/webseminartoleranzen<br />
DGM<br />
3. Fachtagung Werkstoffe<br />
Vom 11. bis 13. Mai 2022 findet die<br />
3. Fachtagung Werkstoffe und Additive Fertigung<br />
statt – sowohl als Präsenzveranstaltung<br />
in Dresden als auch online. Die 3.<br />
Fachtagung Werkstoffe und Additive Fertigung<br />
verbindet fertigungs- und werkstoffbezogene<br />
Aspekte miteinander und nimmt<br />
sowohl den aktuellen Stand der Wissenschaft<br />
als auch die Umsetzung in der praktischen<br />
Anwendung in den Blick. In einer<br />
Reihe von Plenarvorträgen geben Expertinnen<br />
und Experten einen Überblick über die<br />
neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet<br />
der Additiven Fertigung.<br />
Weitere Informationen:<br />
https://dgm.de/additive/2022<br />
BDG<br />
Deutscher Gießereitag 2022<br />
Am 5. und 6. Mai 2022 findet der<br />
Deutsche Gießereitag 2022 in Münster<br />
statt. Als eine der wichtigsten Veranstaltungen<br />
für die Gießerei-Industrie bietet der<br />
Gießereitag mit moderierten Vortragsforen,<br />
einer begleitenden Fachausstellung<br />
und dem traditionellen Gießerabend die<br />
Möglichkeit, sich ein umfassendes Bild<br />
davon zu machen wo die Branche aktuell<br />
steht.<br />
Die Besucher erwartet ein vielseitiges Vortragsprogramm<br />
zu aktuellen technischen<br />
und wirtschaftlichen Themen der Gießereibranche.<br />
Auf dem Programm stehen<br />
unter anderem Energiewende, Klimaschutz,<br />
Dekarbonisierung und additive Fertigung.<br />
Weitere Informationen:<br />
www,guss.de/dgt2022<br />
Fachmesse für Fertigungstechnik<br />
Intertool<br />
Vom 11. bis 13. Mai findet die Intertool<br />
in Wels, Österreich, statt. Im Fokus der<br />
B2B-Fachmesse stehen Werkzeugmaschinen<br />
und Präzisionswerkzeuge für die Werkstückbearbeitung,<br />
ein Schwerpunkt wird<br />
dabei auf der Additiven Fertigung sowie auf<br />
Automatisierungstechnik und Digitalisierung<br />
liegen. Auf zwei Content-Bühnen werden<br />
dabei konkrete Beispiele und Lösungen<br />
aus der industriellen Praxis vorgestellt.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.intertool.at<br />
Fachmesse für Laser-Materialbearbeitung<br />
LASYS 2022<br />
Vom 21. bis 23. Juni findet die Internationale<br />
Fachmesse für Laserbearbeitung<br />
LASYS in Stuttgart statt. Die Fachmesse<br />
zeigt die ganze Bandbreite der Materialbearbeitungsmöglichkeiten<br />
der Lasertechnologie.<br />
Besucher und Besucherinne haben<br />
zudem die Möglichkeit, an den Stuttgarter<br />
Lasertagen (SLT) teilzunehmen, die am 21.<br />
und 22. Juni Forscher, Entwickler und<br />
Anwender in einem Kongress zusammenbringen.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.messe-stuttgart.de/lasys<br />
DGM/Arbeitsgemeinschaft<br />
Wärmebehandlung und<br />
Werkstofftechnik e. V.<br />
Härtereikongress + Steel<br />
Innovation<br />
Vom 11.-13. Oktober 2022 findet der<br />
HärtereiKongress zusammen mit der Fachtagung<br />
Steel Innovation (SI) (12./13.10.)<br />
und einer angeschlossenen Messe als Präsenzveranstaltung<br />
statt. Nach Corona-bedingter<br />
Pause ist die Fachveranstaltung<br />
eine der ersten, auf der sich eine größere<br />
Community zum Thema Stahlforschung in<br />
einer großen Bandbreite im Präsenzmodus<br />
austauschen kann – von der Werkstoffentwicklung<br />
bis zur Nachbehandlung. Ein<br />
besonderer Fokus wird dabei auf Nachhaltigkeitskonzepten<br />
in der Werkstoffentwicklung,<br />
Produktion und Nachbehandlung von<br />
Stählen liegen. Veranstaltet werden der<br />
Kongress und die Fachtagung gemeinsam<br />
von der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde<br />
e.V. (DGM) und der Arbeitsgemeinschaft<br />
Wärmebehandlung und Werkstofftechnik<br />
e. V. (AWT).<br />
Weitere Informationen:<br />
www.hk-si.de<br />
Last Call<br />
bauma Innovationspreis<br />
2022<br />
Die bauma, Weltleitmesse für<br />
Baumaschinen, Baustoffmaschinen,<br />
Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge<br />
und Baugeräte findet vom 24.-30.<br />
Oktober 2022 in München statt. Sie<br />
ist alle drei Jahre eine Bühne für die<br />
internationale Bau-, Baustoff- und<br />
Bergbaumaschinenindustrie. Der<br />
VDMA, die Messe München und die<br />
Spitzenverbände der deutschen Bauwirtschaft loben wiederkehrend zur bauma den<br />
bauma Innovationspreis aus. Mit dem Preis würdigen die Veranstalter Forschungs-, und<br />
Entwicklungsteams von Unternehmen und Hochschulen, die praxistaugliche Spitzentechnik<br />
für die Bau-, Baustoff- und Miningindustrie zur Markreife bringen und dabei Ressourcen,<br />
Umwelt und Menschen im Blick haben.<br />
Ausstellende können sich noch bis zum 3. Mai 2022 für den bauma Innovationspreis<br />
2022 bewerben. Zugelassen sind Innovationen, die noch nicht auf anderen Messen<br />
beworben wurden oder bereits einen Preis erhalten haben. Die Verleihung des Preises<br />
findet traditionell am Vorabend zur Messeeröffnung in der Münchner Residenz statt.<br />
Alle notwendigen Informationen zu den Teilnahmebedingungen sind auf www.baumainnovationspreis.de<br />
abrufbar.<br />
Bild: bauma<br />
48 <strong>Stahlreport</strong> 4|22
Messekalender<br />
Datum Messe Ort Info<br />
26.–27.04.2022 BDS-Seminar: Blankstahl Ludwigsburg www.stahlhandel.com<br />
26.–29.04.2022 PaintExpo, Weltleitmesse für industrielle Lackiertechnik Karlsruhe www.paintexpo.de<br />
26.–29.04.2022 IFH Intherm Nürnberg www.ifh-intherm.de<br />
03.–06.05.2022 Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Stuttgart www.control-messe.de<br />
03.–06.05.2022 SWISSBAU Basel www.swissbau.ch<br />
04.–05.05.2022 BDS-Seminar: Mehr Umsatz, Ertrag und Kunden II Hamburg www.stahlhandel.com<br />
10.–12.05.2022 SENSOR + TEST, Messtechnik-Messe Nürnberg www.sensor-test.de<br />
10.-13.05.2022 Intertool, Österreichs Fachmesse für Fertigungstechnik Wels/Österreich www.intertool.at<br />
16.–17.05.2022 BDS-Seminar: „Ladies first“ – die Arbeitswelt der Frau im Stahlhandel Fulda www.stahlhandel.com<br />
17.–20.05.2022 GrindingHub – von der Branche für die Branche Stuttgart www.grindinghub.de<br />
18.–21.05.2022 Lamiera Mailand www.lamiera.net<br />
19.–20.05.2022 BDS-Seminar: Flacherzeugnisse Duisburg www.stahlhandel.com<br />
Immer aktuell<br />
auch auf<br />
www.stahlreport.com<br />
30.05.–02.06.2022 Hannover Messe Hannover www.hannovermesse.de<br />
31.05.–02.06.2022 EuroCIS, The Leading Trader Fair for Retail Technology Düsseldorf www.eurocis.com<br />
31.05.–02.06.2022 LogiMAT, Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement Stuttgart www.logimat-messe.de<br />
31.05.–02.06.2022 digitalBAU, Fachmesse für digitale Lösungen in der Baubranche Köln www.digital-bau.com<br />
31.05.–02.06.2022 LEARNTEC, Internationale Fachmesse und Kongress Karlsruhe www.learntec.de<br />
31.05.–03.06.2022 NORTEC, Fachmesse für Produktion Hamburg www.nortec-hamburg.de<br />
08.–10.06.2022 EUROGUSS, Internationale Fachmesse für Gruckguss, Technik, Prozesse, Produkte Nürnberg www.euroguss.de<br />
09.–13.05.2022 wire und Tube, Internationale Fachmesse für Rohr, Röhren, Herstellung und Düsseldorf www.tube.de<br />
Verarbeitung sowie Internationale Messe der Draht- und Kabelindustrie<br />
www.wire.de<br />
Treffpunkt Stahlhandel, BDS-Gemeinschaftsstand auf der Tube, Halle 1<br />
21.–22.06.2022 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com<br />
21.–23.06.2022 CastForge, Fachmesse für Guss- und Schmiedeteile mit Bearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/castforge<br />
21.–23.06.2022 LASYS Fachmesse für Systemlösungen für die Laser-Materialbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/lasys<br />
21.–23.06.2022 Surface Technology Germany 2022, Internationale Fachmesse für Stuttgart www.surface-technology-germany.de<br />
Oberflächen & Schichten<br />
21.–24.06.2022 METAV, 22. Internationale Messe für Technologien der Metallbearbeitung Düsseldorf www.metav.de<br />
21.–24.06.2022 automatica, Weltleitmesse für intelligente Automation und Robotik München www.automatica-munich.com<br />
28.06.2022 BDS-Seminar: Stahl AGB – juristische Grundlagen Düsseldorf www.stahlhandel.com<br />
20.-22.07.2022 Hybrid 2022 – Materialien und Strukturen Leoben/AT www.dgm.de/hybrid/2022<br />
& online<br />
31.08.–01.09.2022 BDS-Seminar: Qualitäts- und Edelstahl Osnabrück www.stahlhandel.com<br />
13.–14.09.2022 BDS-Seminar: Ladies first – sicher eigene Akzente setzen Soltau www.stahlhandel.com<br />
13.–17.09.2022 AMB, Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/amb<br />
14.–17.09.2022 GaLaBau, Leitmesse für Planung, Bau und Pflege von Urban-, Grün- und Freiräumen Nürnberg www.galabau-messe.com<br />
19.09.2022 BDS-Gebietsversammlungen Soltau www.stahlhandel.com<br />
20.09.2022 BDS-Gebietsversammlungen Leipzig www.stahlhandel.com<br />
21.09.2022 BDS-Gebietsversammlungen Merklingen www.stahlhandel.com<br />
22.09.2022 BDS-Gebietsversammlungen Groß-Gerau www.stahlhandel.com<br />
23.09.2022 BDS-Gebietsversammlungen Duisburg www.stahlhandel.com<br />
25.–28.09.2022 Internationale Eisenwarenmesse Köln www.eisenwarenmesse.de<br />
27.09.2022 BDS-Seminar: Prüfbescheinigungen Düsseldorf www.stahlhandel.com<br />
27.–29.09.2022 Aluminium Düsseldorf www.aluminium-exhibition.com<br />
27.–29.09.2022 FachPack 2022, Fachmesse für Verpackungen, Prozesse und Technik Nürnberg www.fachpack.de<br />
27.-29.09.2022 MSE 2022, Internationaler Kongress für Materialwirtschaft und Werkstofftechnik Darmstadt/online www.dgm.de/mse/2022<br />
04.–07.10.2022 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de<br />
04.–07.10.2022 Bondexpo, Internationale Fachmesse für Klebtechnologie Stuttgart www.bondexpo-messe.de<br />
10.–11.10.2022 BDS-Seminar: Grobbleche Wernigerode www.stahlhandel.com<br />
11.–13.10.2022 11. Internationale Zulieferbörse (IZB) Wolfsburg www.izb-online.com<br />
17.–18.10.2022 BDS-Seminar: Methodische Prüfungsvorbereitung Münsten www.stahlhandel.com<br />
19.–20.10.2022 BDS-Seminar: Auszubildende im Fokus Münster www.stahlhandel.com<br />
24.–30.10.2022 bauma, 33. Weltleitmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, München www.bauma.de<br />
Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte<br />
25.–28.10.2022 EuroBLECH, Iwnternationale Technologiemesse für Blechbearbeitung Hannover www.euroblech.com<br />
08.–09.11.2022 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com<br />
14.-15.11.2022 BDS-Seminar: Mehr Umsatz, Ertrag und Kunden I Köln www.stahlhandel.com<br />
22.-23.11.2022 BDS-Seminar: Betonstahl Kehl www.stahlhandel.com<br />
29.11.-01.12.2022 BDS-Seminar: Stahlkunde Gengenbach www.stahlhandel.com<br />
Sie möchten Ihre Veranstaltung bei uns im Kalender sehen?<br />
Kommen Sie gern auf uns zu unter +49 211 86497-0 oder jung-bds@stahlhandel.com<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />
49
Lifesteel XXXXXXXXXX<br />
XXXXX Nachricht A XXXXX<br />
steelfacts<br />
Argumente für Stahl<br />
Werkstoffe sind angesichts der Klimawandels und eines größeren<br />
Bewusstseins für nachhaltige Produktion immer häufiger<br />
Thema öffentlicher Diskussion. Gefragt wird etwa nach den Auswirkungen<br />
ihrer Herstellung und Verwendung auf Umwelt und Gesellschaft.<br />
Antworten für den Werkstoff Stahl hat der Weltstahlverband<br />
worldsteel in seinen #steelfacts zusammengestellt – medienwirksam,<br />
lehrreich und unterhaltsam.<br />
Die Infocards sind kostenlos verfügbar und können als Bilddateien<br />
heruntergeladen sowie über Social Media geteilt werden.<br />
https://worldsteel.org/about-steel/steel-facts<br />
Bilder: worldsteel<br />
Impressum<br />
STAHLREPORT<br />
Nachrichten aus Handel,<br />
Produktion und Verarbeitung<br />
Offizielles Organ des<br />
BDS-Fernstudiums<br />
Herausgeber:<br />
Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
Wiesenstraße 21<br />
40549 Düsseldorf<br />
Redaktion:<br />
Markus Huneke (Chefredakteur)<br />
Telefon +49 211 86497-24<br />
Huneke-BDS@stahlhandel.com<br />
Anzeigen:<br />
Ksenija Sandek<br />
Telefon+49 211 86497-21<br />
Sandek-BDS@stahlhandel.com<br />
Verlag:<br />
BDS AG<br />
Wiesenstraße 21<br />
40549 Düsseldorf<br />
Telefon +49 211 86497-0<br />
Telefax +49 211 86497-22<br />
Layout und Herstellung:<br />
auhage|schwarz, Leichlingen<br />
Erscheinungsweise:<br />
monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />
Anzeigenpreis:<br />
Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 39<br />
Bezugspreis:<br />
Jährlich 65 € im Inland und 70 € im<br />
Ausland zuzüglich Versandspesen und<br />
Mehrwertsteuer. Abbestellungen sind<br />
lediglich unter Einhaltung einer dreimonatigen<br />
Kündigungsfrist zum Jahresende<br />
möglich. Für die Mitglieder des<br />
BDS und die Teilnehmer im BDS-Fernstudium<br />
ist der Bezug eines Exemplars<br />
der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“ im<br />
Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studiengebühr<br />
enthalten. Ein Nachdruck ist<br />
nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />
der Redaktion gestattet.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
oder Fotos übernehmen Herausgeber,<br />
Redaktion und Verlag keine<br />
Gewähr. Namentlich oder mit Initialen<br />
gekennzeichnete Beiträge vertreten<br />
eine vom Herausgeber unabhängige<br />
Meinung der Autoren.<br />
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit<br />
wird mitunter auf die gleichzeitige Verwendung<br />
männlicher und weiblicher<br />
Sprachformen verzichtet. Sämtliche<br />
Personenbezeichnungen gelten gleichwohl<br />
für beiderlei Geschlechter.<br />
Außerdem bittet die Redaktion um<br />
Verständnis, dass insbesondere Firmennamen<br />
je Artikel in der Regel nur<br />
einmal in ihrer werbeorientierten Form<br />
verwendet und entsprechende Begriffe<br />
häufig eingedeutscht werden.<br />
International Standard<br />
Serial Number:<br />
ISSN 0942-9336<br />
Diese Zeitschrift wurde aus umweltschonendem<br />
Papier hergestellt.<br />
50 <strong>Stahlreport</strong> 4|22
SEMINAR<br />
„LADIES FIRST“ –<br />
DIE ARBEITSWELT DER FRAU IM STAHLHANDEL<br />
TEILNEHMERKREIS<br />
Mitarbeiterinnen aus allen Unternehmens- und<br />
Fachbereichen im Stahlhandel.<br />
16. - 17. MAI 2022<br />
FULDA<br />
Typische Männerdomäne – in kaum einer Branche sind Männer so in der Überzahl<br />
wie im Stahlhandel. Für Frauen hat das spürbare Auswirkungen – vom<br />
Arbeitsalltag über die berufliche Kommunikation bis hin zur Karriereplanung.<br />
DAS THEMA<br />
Wie Sie dabei Ihre eigene Perspektive<br />
behalten, Netzwerke aufbauen<br />
und Ziele realisieren, dazu gibt<br />
Ihnen das Seminar „Ladies first – die<br />
Arbeitswelt der Frau im Stahlhandel“<br />
Tipps & Tricks an die Hand.<br />
DAS SEMINARZIEL<br />
In diesem BDS-Seminar erhalten<br />
Mitarbeiterinnen aus allen Unternehmens-<br />
und Fachbereichen im<br />
Stahlhandel wertvolle Informationen<br />
zum Arbeitsalltag und profitieren<br />
vom Erfahrungsaustausch.<br />
DIE DOZENTIN<br />
Regina Groß blickt auf eine langjährige<br />
Erfahrung als Personalentwicklerin<br />
zurück. Mit ihren speziellen Soft-Skill-<br />
Trainings setzt sie sich erfolgreich für<br />
die Förderung und die Belange von<br />
Frauen in Führungspositionen ein.<br />
JETZT ANMELDEN<br />
www.stahlhandel.com/seminar/ladies-first/<br />
Weitere Informationen erhalten Sie telefonisch unter 0211 86497-19<br />
oder per E-Mail: wynands-bds@stahlhandel.com.
BERUFSBILDUNG 2022<br />
SEMINARE BEIM BDS<br />
SEMINARTHEMA TERMIN ORT<br />
BLANKSTAHL 26.–27.04.2022 LUDWIGSBURG<br />
MEHR UMSATZ, ERTRAG UND KUNDEN II 04.–05.05.2022 HAMBURG<br />
„LADIES FIRST“ –<br />
DIE ARBEITSWELT DER FRAU IM STAHLHANDEL 16.–17.05.2022 FULDA<br />
FLACHERZEUGNISSE<br />
(FEINBLECHE, OBERFLÄCHENVEREDELUNG) 19.–20.05.2022 DUISBURG<br />
STAHLEINKAUF 21.–22.06.2022 DUISBURG<br />
STAHL AGB – JURISTISCHE GRUNDLAGEN 28.06.2022 DÜSSELDORF<br />
QUALITÄTS- UND EDELSTAHL 31.08.–01.09.2022 OSNABRÜCK<br />
„LADIES FIRST“ –<br />
SICHER EIGENE AKZENTE SETZEN 13.–14.09.2022 SOLTAU<br />
PRÜFBESCHEINIGUNGEN UND PRODUKTHAFTUNG 27.09.2022 DÜSSELDORF<br />
GROBBLECHE 10.–11.10.2022 WERNIGERODE<br />
METHODISCHE PRÜFUNGSVORBEREITUNG 17.–18.10.2022 MÜNSTER<br />
AUSZUBILDENDE IM FOKUS 19.–20.10.2022 MÜNSTER<br />
STAHLEINKAUF 08.–09.11.2022 DUISBURG<br />
MEHR UMSATZ, ERTRAG UND KUNDEN I 14.–15.11.2022 KÖLN<br />
BETONSTAHL 22.–23.11.2022 KEHL<br />
STAHLKUNDE 29.11.–01.12.2022 GENGENBACH<br />
NICHTROSTENDE STÄHLE 05.–06.12.2022 DÜSSELDORF<br />
Diese Übersicht gibt den aktuellen Stand der Seminarplanungen wieder. Änderungen sind vorbehalten. Über weitere Details<br />
sowie zu den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte unter www.stahlhandel.com.<br />
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INFOS<br />
& ANMELDUNG<br />
www.stahlhandel.com/seminare<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel BDS AG · Wiesenstraße 21 · 40549 Düsseldorf · info-bds@stahlhandel.com