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Stahlreport 2022.04

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77. Jahrgang | April 2022<br />

STAHLREPORT<br />

Nachrichten aus Handel, Produktion und Verarbeitung<br />

04<br />

22<br />

Märkte in Unsicherheit | S. 42<br />

Ukraine-Krieg wirkt sich auf EU-Stahlmarkt aus<br />

Reihenweise Rekorde | ab S. 8<br />

Stahlbranche sammelt Bestergebnisse<br />

Vor Ort ist besser | S. 38/50<br />

Messen und Veranstaltungen in den Präsenz-Startlöchern


Stahl<br />

verbindet.<br />

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EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

„’s ist Krieg! ’s ist Krieg! O Gottes Engel wehre“ – schrieb Matthias Claudius 1778. Wir haben<br />

es in der Schule gelernt, das berühmte Antikriegsgedicht des norddeutschen Dichters. Was<br />

wir auch gelernt haben in der Schule: der letzte große Krieg in Europa war der 2. Weltkrieg.<br />

Er war etwas, das weit, weit in der Vergangenheit mal stattgefunden hatte – und mit dem der<br />

moderne Mensch in modernen Zeiten nichts mehr zu tun hat.<br />

Das „Mindsetting“ des Menschen war klüger geworden, dachte man. Ein Krieg schien –<br />

trotz Aufrüstung und kaltem Krieg – eigentlich undenkbar. Krieg war in Europa keine<br />

Möglichkeit mehr, politische Konflikte zu lösen. Diese Grundhaltung ist, seltsamerweise trotz<br />

Jugoslawienkriegen ab Anfang der 1990er-Jahre, so geblieben.<br />

Bis jetzt. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ist ein Gamechanger. Die Raketen<br />

auf Kiew, Charkiw, Mariupol, die Panzer vor und in den Städten des „russischen Bruderstaats“<br />

– das ist der Einbruch nackter, roher, tödlicher Gewalt ins befriedet gedachte Europa. Nun<br />

müssen wir uns auch hier wieder damit beschäftigen, wie man solcher Gewalt begegnet –<br />

militärisch, gesellschaftlich, ökonomisch und nicht zuletzt auch seelisch.<br />

Der Ukraine-Krieg zieht sich durch diese gesamte Ausgabe des <strong>Stahlreport</strong>. Trotz guter Zahlen<br />

der Stahlbranche (beispielsweise Klöckner & Co, S. 8, und Nordwest, S. 11) hat der Konflikt<br />

die ohnehin schon bestehenden Unsicherheiten der Märkte nochmal potenziert (ab S. 44).<br />

Stichworte sind unter anderem Materialverfügbarkeit und Energieversorgung. Einen groben<br />

Überblick, welche Folgen der Krieg für die Stahlimporte hat, gibt Jörg Feger, Bereichsleitung<br />

Research im BDS, auf S. 42/43.<br />

Trotz allem: Es geht weiter. Viele Messen stehen beispielsweise in den Startlöchern, wieder<br />

Präsenz-Veranstaltungen durchzuführen – unter anderem die wire & Tube im Juni in<br />

Düsseldorf. Dort wird auch der Stahlhandel auf dem Gemeinschaftsstand des BDS vertreten<br />

sein (S. 36).<br />

Hoffen wir nur, dass der Krieg bald vorüber ist.<br />

Trotz allem eine gute Lektüre wünscht<br />

Markus Huneke<br />

Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />

3


Inhalt <strong>Stahlreport</strong> 4 2022<br />

Märkte in Unsicherheit<br />

Ukraine-Krieg beeinträchtigt EU-Stahlmärkte<br />

Seit Februar tobt mitten in Europa ein Angriffskrieg gegen die Ukraine.<br />

Dessen Auswirkungen spürt unmittelbar auch die Stahlbranche. Hersteller,<br />

Händler und Verarbeiter berichten von Materialengpässen und steigenden<br />

Preisen. Ein kurzer Überblick ab S. 42.<br />

42<br />

8<br />

Jahresbestleistungen<br />

Stahl-Unternehmen erzielen<br />

reihenweise Rekorde<br />

In der Stahlbranche wird für das vergangene Jahr<br />

gerade ein Rekordergebnis nach dem anderen gemeldet,<br />

etwa bei der Salzgitter AG auf Hersteller- und bei<br />

Klöckner & Co SE auf Händlerseite. Die Risiken für das<br />

laufende Jahr bleiben dennoch hoch (ab S. 8).<br />

Back to Präsenz<br />

Messen & Kongresse<br />

48<br />

Für das Messe- und Veranstaltungsgeschäft<br />

kündigt sich ein Comeback der Präsenzveranstaltungen<br />

an. Zu den ersten Messen, die wieder<br />

halbwegs im Normalmodus stattfinden, gehört die<br />

wire & Tube im Juni in Düsseldorf, auf der auch<br />

der BDS mit einem Gemeinschaftsstand dabei ist<br />

(S. 38). Auf welche anderen Veranstaltungen man<br />

sich noch freuen kann: S. 48/49.<br />

4 <strong>Stahlreport</strong> 4|22


PERSÖNLICHES<br />

6 Kurznachrichten<br />

Stahlhandel<br />

8 Klöckner & Co – Bestes operatives Ergebnis<br />

10 Nordwest – Krönender Abschluss für Nachwuchskräfte<br />

12 EHG – Moderner Materialfluss für kleine Losgrößen<br />

16 Erne Fittings wieder auf Erfolgskurs<br />

18 thyssenkrupp Magnettechnik – Grundstein gelegt<br />

19 Carl Spaeter weiter auf Digitalisierungskurs<br />

Stahlproduktion<br />

30<br />

Schlüsseltechnologie<br />

Elektrolyse<br />

Wasserstoff-Branche<br />

wächst<br />

Der Bedarf wird wachsen:<br />

Sauberer Wasserstoff gilt als<br />

Energieträger der Zukunft. Der<br />

Bedarf an Elektrolysesystemen<br />

für seine Herstellung wird<br />

folglich deutlich zulegen. Eine<br />

Chance, die unter anderem die<br />

Unternehmen Ecoclean und<br />

Power Plug erkannt haben –<br />

und sich auf den Aufbau von<br />

Fertigungskapazitäten fokussieren<br />

(S. 30/31).<br />

20 Salzgitter AG – Bestes Resultat seit Langem<br />

22 voestalpine startet grüne Transformation<br />

23 Salzgitter AG – Schlankere Konzernstruktur<br />

24 Swiss Steel erzielt deutlich besseres Ergebnis<br />

26 Schweißdraht Luisenthal –<br />

Neue Verkupferungsanlage in Betrieb genommen<br />

Stahlverarbeitung<br />

28 Meusburger – Ukraine-Krieg erschwert Stahlbeschaffung<br />

30 Ecoclean – Marktpotenzial für Elektrolyseure erkannt<br />

32 Modersohn – Marktpräsenz so stark wie nie zuvor<br />

BDS-Research<br />

34 Der Start ins Jahr verlief noch ruhig<br />

BDS-Kommunikation<br />

36 Treffpunkt Stahlhandel auf der Tube<br />

Anarbeitung & Logistik<br />

37 EJP – Edelstahl produktiver verarbeiten<br />

38 Metal-Service-Center Alfun – Neue Querteilanlage steigert Performance<br />

40 MEBAretrofit – Modernisierung ohne Neuanschaffung<br />

Messen und Märkte<br />

42 Ukraine-Krieg – Folgen für den EU-Stahlmarkt<br />

44 Baubranche kämpft mit steigenden Materialpreisen<br />

46 Maschinenbau – Ukraine-Krieg schlägt auf die Branche durch<br />

48 Termine<br />

49 Messekalender<br />

Lifesteel<br />

50 worldsteel – Argumente für Stahl<br />

50 Impressum<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />

5


Persönliches<br />

Kurznachrichten<br />

Bild: BSalzgitter Flachstahl GmbH<br />

Salzgitter AG<br />

Dr. Sebastian Bross<br />

soll ab 2023 den Geschäftsbereich Handel<br />

des Salzgitter-Konzerns leiten (siehe<br />

auch S. 23). Volker<br />

Schult, der derzeitige<br />

Leiter, wird nach<br />

nahezu 40-jähriger<br />

Tätigkeit für den<br />

Salzgitter-Konzern<br />

sein Amt zum 31.<br />

Dezember 2022<br />

niederlegen. „Ende<br />

des Jahres werde<br />

ich altersbedingt<br />

das Unternehmen verlassen und dann<br />

den Staffelstab an meinen Nachfolger Dr.<br />

Sebastian Bross, den bisherigen Leiter des<br />

Geschäftsbereiches Grobblech/Profilstahl,<br />

weitergeben. Er wird eine hochmotivierte,<br />

weltweit sehr professionell agierende Mannschaft<br />

übernehmen. Doch zunächst gilt es<br />

für mich, die aktuell sehr herausfordernde<br />

Stahlmarktsituation zu managen“, so Volker<br />

Schult. „Der Geschäftsbereich Handel ist<br />

wirtschaftlich außerordentlich erfolgreich.<br />

Er gilt als geschätzter Partner seiner Kunden,<br />

vom Mittelstand bis zum Großkonzern,<br />

und das weltweit. Volker Schult hat hierzu<br />

einen überragenden Beitrag geleistet. Im<br />

Namen des Aufsichtsrats der Salzgitter AG<br />

danke ich Volker Schult für seine langjährige,<br />

erfolgreiche Arbeit“, sagte Heinz-Gerhard<br />

Wente, Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />

der Salzgitter AG.<br />

Sebastian Bross hat in den vergangenen<br />

Jahren als Geschäftsführer in allen drei<br />

großen Stahlsektoren – Strip, Plate und<br />

Section – Vertrieb, Logistik und Produktion<br />

verantwortet. Aufgrund seiner langjährigen<br />

Konzern-, Markt- und Vertriebserfahrung<br />

sei er rasch arbeitsfähig, die anstehenden<br />

Herausforderungen im Geschäftsbereich<br />

Handel zu bewältigen.<br />

Salzgitter AG<br />

Ulrich Grethe<br />

wird den neuen<br />

Geschäftsbereich<br />

Stahlerzeugung der<br />

Salzgitter AG führen<br />

(siehe auch S.<br />

23). Ulrich Grethe<br />

leitet bisher schon<br />

seit acht Jahren<br />

erfolgreich den<br />

Bild: Salzgitter AG<br />

Bild: Salzgitter AG<br />

Geschäftsbereich Flachstahl. Der neue<br />

Geschäftsbereich Stahlerzeugung vereint<br />

neben den stahlerzeugenden Gesellschaften<br />

Salzgitter Flachstahl GmbH und Peiner<br />

Träger GmbH auch die DEUMU Deutsche<br />

Erz- und Metall-Union GmbH.<br />

Salzgitter AG<br />

Burkhard Becker<br />

wird zusätzlich zu seiner Aufgabe als Finanzvorstand<br />

der Salzgitter<br />

AG auch den<br />

neu geschaffenen<br />

Geschäftsbereich<br />

Stahlverarbeitung<br />

des Konzerns verantworten<br />

(siehe<br />

auch S. 23). Der<br />

Geschäftsbereich<br />

Stahlverarbeitung<br />

umfasst neben den<br />

Stahlrohrproduzenten auch die beiden Grobblechwalzwerke<br />

in Ilsenburg und Mülheim.<br />

Stahl-Holding-Saar, Dillinger<br />

und Saarstahl<br />

Ute Engel<br />

verabschiedet sich nach 33 Jahren aus<br />

der Presse- und Kommunikationsarbeit in<br />

der saarländischen Stahlindustrie in die<br />

Ruhephase der Altersteilzeit. Die Leiterin<br />

der Kommunikationsabteilung der Stahl-<br />

Holding-Saar (SHS) hat ihre Funktion zum<br />

1. März an ihren Nachfolger Martin Reinicke<br />

übergeben.<br />

voestalpine AG<br />

Wolfgang Eder<br />

ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender der<br />

voestalpine AG. Der ehemalige CEO des<br />

österreichischen Stahlherstellers übernimmt<br />

den Vorsitz<br />

des Aufsichtrats<br />

mit Wirkung zum<br />

Beginn des neuen<br />

Geschäftsjahres am<br />

1. April 2022 . Eder<br />

folgt auf Joachim<br />

Lemppenau, der<br />

nach 18 Jahren den<br />

Vorsitz im Kontrollgremium<br />

zurücklegt.<br />

Wolfgang Eder war über 40 Jahre in der<br />

Bild: voestalpine<br />

voestalpine tätig, davon 15 Jahre (2004 bis<br />

2019) als Vorstandsvorsitzender an der Spitze<br />

des Konzerns. Im Juli 2019 wurde Eder<br />

als Mitglied in den Aufsichtsrat gewählt.<br />

Nach einer verlängerten Cooling-off-Periode<br />

von knapp drei Jahren übernimmt er<br />

nun den Vorsitz im Kontrollgremium des<br />

weltweit tätigen Stahl- und Technologiekonzerns.<br />

thyssenkrupp Marine Systems<br />

Oliver Burkhard<br />

wird zum 1. Mai 2022 neuer CEO von thyssenkrupp<br />

Marine Systems – und diese Aufgabe<br />

aus seiner Funktion als Vorstand der<br />

thyssenkrupp AG<br />

heraus ausüben.<br />

Die Doppelrolle<br />

spiegele die<br />

Bedeutung von<br />

Marine Systems<br />

für die thyssenkrupp-Gruppe<br />

Bild: thyssenkrupp AG<br />

wider. Mit dieser<br />

Entscheidung ist<br />

Marine Systems<br />

künftig unmittelbar im Vorstand der thyssenkrupp<br />

AG repräsentiert.<br />

Oliver Burkhard folgt auf Dr. Rolf Wirtz, der<br />

ab dem 1. Mai 2022 nach Ablauf seiner<br />

Bestellung dem Unternehmen als Berater<br />

erhalten bleiben wird. Der Aufsichtsratsvorsitz<br />

von thyssenkrupp Marine Systems ist<br />

durch die Bestellung von Oliver Burkhard<br />

auf Dr. Klaus Keysberg, Finanzvorstand der<br />

thyssenkrupp AG, übergegangen. In seiner<br />

Funktion als Mitglied des Vorstands der<br />

thyssenkrupp AG war Burkhard seit 2018 für<br />

das Marinegeschäft und seit 2017 als Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrats der thyssenkrupp<br />

Marine Systems GmbH verantwortlich.<br />

ArcelorMittal Germany<br />

Reiner Blaschek<br />

ist neuer CEO der deutschen Landesgesellschaft<br />

von ArcelorMittal. Den Vorsitz<br />

der Geschäftsführung bei der ArcelorMittal<br />

Germany Holding übernahm Blaschek zu<br />

Jahresbeginn von Frank Schulz. Schulz, der<br />

die Funktion seit 2014 ausgeübt hatte, ist<br />

nach 37 Jahren im Dienst von ArcelorMittal<br />

in den Ruhestand gegangen. In seiner Rolle<br />

bei ArcelorMittal Germany hat er unter<br />

anderem die Vorbereitungen für den Umbau<br />

6 <strong>Stahlreport</strong> 4|22


Bild: Swiss Steel Group<br />

auf eine klimaneutrale<br />

Stahlproduktion<br />

entscheidend vorangetrieben,<br />

so der<br />

Konzern. Bis 2030<br />

plant ArcelorMittal<br />

in Deutschland<br />

rund 7 Mio. t CO 2<br />

jährlich zu reduzieren<br />

– etwa 10 % des<br />

Einsparziels der Bundesregierung für die<br />

Industrie in Deutschland. „Ich übernehme<br />

die Aufgabe von Frank Schulz in einer spannenden<br />

Zeit und ich werde die Aktionen in<br />

Zusammenarbeit mit unseren vier Produktionsstandorten<br />

in Bremen, Duisburg, Eisenhüttenstadt<br />

und Hamburg massiv vorantreiben“,<br />

sagte Blaschek.<br />

Reiner Blaschek ist Diplom-Ingenieur der<br />

Universität Erlangen-Nürnberg, Studiengang<br />

Fertigungstechnik. Er ist seit mehr als 25<br />

Jahren in verschiedenen Funktionen für<br />

ArcelorMittal tätig. Unter anderem hat er<br />

für den Konzern in Frankreich und Brasilien<br />

gearbeitet und war Vertriebsleiter für das<br />

nordeuropäische Flachstahlgeschäft. Die<br />

neue Aufgabe als CEO von ArcelorMittal<br />

Germany übernimmt er zusätzlich zu seiner<br />

Verantwortung als CEO der Flachstahlwerke<br />

in Bremen und Eisenhüttenstadt.<br />

Swiss Steel Group<br />

Marco Portmann<br />

ist seit April neuer Chief Financial Officer<br />

(CFO) und neues Mitglied der Konzernleitung<br />

der Swiss Steel Group. Der bisherige<br />

CFO Dr. Markus Böning hatte sich entschieden,<br />

von seiner Position zum 31. März 2022<br />

zurückzutreten. Marco Portmann war bis<br />

dahin Vice President<br />

Corporate Accounting,<br />

Controlling, Tax<br />

und Risk Management<br />

bei der Swiss<br />

Steel Holding AG.<br />

Portmann hat den<br />

Großteil seiner Karriere<br />

innerhalb der<br />

Swiss Steel Group<br />

verbracht, zunächst zehn Jahre am Schweizer<br />

Produktionsstandort der Steeltec AG in<br />

verschiedenen Positionen (zuletzt als Head<br />

of Accounting & Cash Management), und<br />

hat nach kurzer Tätigkeit außerhalb der<br />

Gruppe weitere sechs Jahre in verschiede-<br />

Bild: ArcelorMittal<br />

G. Elsinghorst Stahl und Technik<br />

Manfred Hüning<br />

ist nach schwerer Krankheit im Alter von 64 Jahren im März verstorben.<br />

Der Prokurist und das Mitglied der Geschäftsleitung von<br />

G. Elsinghorst Stahl und Technik hatte bei dem Bocholter Stahlhandelsunternehmen<br />

1971 mit seiner Lehre begonnen, 1992 erhielt er<br />

die Handlungsbevollmächtigung, im Jahr 2000 dann Prokura. Ab<br />

2006 bis 2013 leitete er den Geschäftsbereich Stahl, ab 2014 verantwortete<br />

er das Keyaccounting für die Kundengruppen Stahlbau<br />

und Stahlhandel sowie (wie schon seit 2005) den Einkauf Langprodukte.<br />

“Voller Respekt und Dankbarkeit schauen wir auf 47 Jahre Lebensleistung zurück“, sagte<br />

Geschäftsführer Hans-Christian vom Kolke stellvertretend für das ganze Unternehmen.<br />

„Manfred Hüning war ein bodenständiger Macher. Seine besondere Leidenschaft waren<br />

die richtig großen Projekte im Stahlhallenbau. Die Produktbereiche Formstahl und Rohre<br />

hatten es ihm besonders angetan. Dort hat er Wachstum und Entwicklung für das Haus<br />

Elsinghorst erschaffen“, sagte vom Kolke weiter. „Und bei ihm sollte es menschlich zugehen.<br />

Als Vorgesetzter hat er seinen Mitarbeitern den nötigen Freiraum zur Entfaltung<br />

eingeräumt. Unser ehrendes Gedenken und die Anteilnahme sind bei der Witwe und den<br />

Kindern von Manfred Hüning“, schloss vom Kolke.<br />

nen leitenden Finanzpositionen auf Corporate-Ebene<br />

gearbeitet.<br />

Thermprocess<br />

Till Schreiter<br />

ist neuer Präsident der Messe Thermprocess.<br />

Der Geschäftsführer von ABP<br />

Induction Systems GmbH mit Sitz in<br />

Dortmund wurde im Februar im Rahmen<br />

der Vorbereitungen zu den Technologiemessen<br />

Gifa, Metec, Thermprocess und<br />

Newcast, die vom 12. bis 16. Juni 2023<br />

in Düsseldorf stattfinden, vom Präsidium<br />

des Düsseldorfer Messe-Quartetts in<br />

diese Funktion gewählt. Neuer Präsident<br />

der Gießerei-Fachmesse GIFA sowie der<br />

Fachmesse für Gussprodukte Newcast ist<br />

Dr. Ioannis Ioannidis, CEO und Sprecher<br />

Bild: Elsinghorst<br />

der Geschäftsführung der Oskar Frech<br />

GmbH + Co. KG aus Schorndorf. Burkhard<br />

Dahmen, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der SMS group in Düsseldorf, wurde<br />

vom Messegremium erneut als Präsident<br />

der Metec, Internationale Metallurgie Fachmesse<br />

mit den Kongressen Estad und EMC,<br />

bestätigt. Im Fokus der Weltleitmessen<br />

stehen Megatrends wie Dekarbonisierung<br />

in der Metallbranche sowie innovative Verfahren<br />

in der Stahl- und Metallverarbeitung<br />

wie Additive Fertigung. Auch KI und digitale<br />

Prozesse in Gießereien und das „Industrie<br />

4.0-Stahlwerk“ sind viel diskutierte<br />

Schwerpunkte. Die ecoMetals-Kampagne<br />

der Messe Düsseldorf nimmt auf den ökologischen<br />

Weg der Industrien Bezug. Sie<br />

fördert ausstellende Unternehmen, die in<br />

innovative, umweltschonende und nachhaltige<br />

Technologien investieren.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />

7


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Klöckner & Co im Geschäftsjahr 2021<br />

Bestes operatives Ergebnis seit Börsengang<br />

Klöckner & Co hat im Jahr 2021 das beste operative Ergebnis seit dem Börsengang des Unternehmens im Jahr<br />

2006 erzielt. Für das Gesamtjahr konnte der Umsatz sehr deutlich um 45 % auf 7,4 Mrd. € gesteigert werden<br />

(2020: 5,1 Mrd. €). Das operative Ergebnis (EBITDA) vor wesentlichen Sondereffekten stieg, begünstigt durch das<br />

positive Marktumfeld, von 111 Mio. € im Vorjahr auf 848 Mio. €. Das Konzernergebnis fiel mit 629 Mio. € ebenfalls<br />

ausgesprochen stark aus, nach –114 Mio. € im Vorjahr.<br />

„2021 war ein äußerst erfolgreiches Jahr in unserer<br />

Unternehmensgeschichte: Mit der Strategie ‚Klöckner<br />

& Co 2025: Leveraging Strengths‘ haben wir begonnen,<br />

unser Unternehmen wieder auf nachhaltiges<br />

Wachstum auszurichten. Wir haben in den vergangenen<br />

Jahren klare Stärken und Kompetenzen aufgebaut,<br />

die wir jetzt gezielt dafür einsetzen, die führende digitale<br />

One-Stop-Shop-Plattform für Stahl, andere Werkstoffe,<br />

Ausrüstung und Anarbeitungsdienstleistungen<br />

in Europa und Amerika und zum Vorreiter für Nachhaltigkeit<br />

zu werden“, sagte Guido Kerkhoff, Vorsitzender<br />

des Vorstands der Klöckner & Co SE.<br />

Fortschritt bei der Digitalisierung<br />

Mit der Umsetzung der Konzernstrategie wurde die<br />

Digitalisierung und Automatisierung von Klöckner & Co<br />

im vergangenen Jahr weiter beschleunigt vorangetrieben.<br />

Die Digitaleinheit kloeckner.i wurde neu aufge-<br />

Ausblick 2022<br />

Europa<br />

+5 bis 5 %<br />

Tatsächliche<br />

Stahlnachfrage<br />

Bauindustrie<br />

Maschinen- und<br />

Anlagenbau<br />

Energiesektor<br />

Automobilindustrie<br />

Schiffbau<br />

USA<br />

+4 bis 6 %<br />

Quelle: Klöckner & Co SE<br />

8 <strong>Stahlreport</strong> 4|22


stellt, ein Hub in den USA gegründet<br />

und der Umsatzanteil über digitale<br />

Kanäle weiter auf 46 % im vierten<br />

Quartal erhöht. Die KI-getriebene<br />

Applikation Kloeckner Assistant<br />

wurde ausgeweitet und ist inzwischen<br />

ein wichtiges Werkzeug bei<br />

der zunehmend automatisierten<br />

Angebots- und Auftragsbearbeitung,<br />

so das Unternehmen. Klöckner<br />

& Co erwirtschaftete über die<br />

Lösung im Jahr 2021 einen digitalen<br />

Umsatz von über 1 Mrd. €, teilte der<br />

Konzern mit. Das Tool soll in der<br />

nächsten Ausbaustufe bereits 80 %<br />

der Verkaufsprozesse digitalisieren<br />

und automatisieren und bald auch<br />

in anderen Bereichen der Wertschöpfungskette<br />

von Klöckner & Co zum<br />

Einsatz kommen.<br />

Pionier einer nachhaltigen<br />

Stahlindustrie<br />

Klöckner & Co hat im vergangenen<br />

Jahr zudem entscheidende Meilensteine<br />

erreicht, um sich als Vorreiter<br />

einer nachhaltigen Stahlindustrie<br />

zu etablieren, so der Konzern<br />

weiter. Unter dem Motto „kloeckner<br />

takes action 2040“ übernehme man<br />

Verantwortung für die<br />

Umwelt. Als eines der<br />

wenigen Unternehmen<br />

im Stahlsektor<br />

hat sich Klöckner<br />

& Co bereits<br />

im Jahr 2020 der<br />

„Business Ambition<br />

for 1.5 °C“ der<br />

Science Based Targets<br />

initiative (SBTi),<br />

dem weltweit ehrgeizigsten<br />

und profiliertesten Rahmenwerk<br />

zur Emissionsreduktion,<br />

angeschlossen.<br />

In einem ersten Schritt soll der Ausstoß<br />

von direkt beeinflussbaren<br />

Treibhausgasen bei Klöckner & Co<br />

bis 2030 signifikant reduziert werden.<br />

Die definierten mittelfristigen<br />

Ziele zur CO 2 -Reduktion wurden<br />

von der SBTi im Januar 2022 als<br />

wissenschaftlich fundiert anerkannt.<br />

Zudem plant das Unternehmen<br />

langfristig, die direkt beeinflussbaren<br />

Emissionen bis zum Jahr<br />

2040 auf „Net zero“ zu reduzieren.<br />

Zusätzlich zu den umfangreichen<br />

Reduktionsmaßnahmen, die sich<br />

„2021 war<br />

ein äußerst erfolgreiches<br />

Jahr in<br />

unserer Unternehmensgeschichte.“<br />

Guido Kerkhoff<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Klöckner & Co SE<br />

über alle Scopes erstrecken, kompensiert<br />

das Unternehmen noch<br />

unvermeidbare Emissionen in<br />

Scope 1 und 2 durch Investitionen<br />

in hochwertige und zertifizierte<br />

Projekte. Dadurch ist Klöckner & Co<br />

bereits heute CO 2 -neutral.<br />

Nachhaltiges<br />

Produktspektrum<br />

Als Pionier auf dem Weg zu einer<br />

nachhaltigen Stahlindustrie nutze<br />

das Unternehmen die strategischen<br />

Chancen, die sich aus der<br />

Dekarbonisierung ergeben: Klöckner<br />

& Co verankert im Rahmen<br />

seiner Strategie grüne Lösungen<br />

in seinem Geschäftsmodell und<br />

baut ein nachhaltiges Produkt- und<br />

Dienstleistungsspektrum auf. In<br />

diesem Zuge hat das Unternehmen<br />

durch eine Partnerschaft mit dem<br />

schwedischen Unternehmen H2<br />

Green Steel signifikante Mengen<br />

an Stahl gesichert, der nahezu CO 2 -<br />

frei ist.<br />

Damit Kunden zukünftig verlässlich,<br />

transparent und einfach<br />

einsehen können, wie das CO 2 -Profil<br />

eines bei Klöckner & Co gekauften<br />

Produktes aussieht,<br />

hat das Unternehmen<br />

in Zusammenarbeit<br />

mit der Boston<br />

Consulting Group<br />

eine Bewertungsskala<br />

für<br />

grünen und<br />

CO 2 -reduzierten<br />

Stahl entwickelt.<br />

Die Skala beruht auf<br />

internationalen, wissenschaftlich<br />

basierten Standards<br />

und kategorisiert CO 2 -reduzierten<br />

Stahl anhand der zertifizierten<br />

Emissionen über die gesamte Wertschöpfungskette<br />

von der Rohstoffgewinnung<br />

bis zur Produktion.<br />

Das Unternehmen schafft dank<br />

einer Klassifizierung in sechs Kategorien<br />

damit eine einfache Möglichkeit,<br />

den CO 2 -Fußabdruck von<br />

grünem Stahl verlässlich zu beurteilen<br />

und zu vergleichen. Noch in<br />

2022 werde Klöckner & Co in verschiedenen<br />

Kategorien der Skala<br />

CO 2 -reduzierten Stahl anbieten<br />

können. Damit könne man Kunden<br />

bereits im laufenden Jahr bei dem<br />

Aufbau von nachhaltigen Wertschöpfungsketten<br />

unterstützen. Bis<br />

2025 sollen dann über 30 % und bis<br />

2030 über 50 % des Gesamtangebots<br />

von Klöckner & Co aus den<br />

beiden Kategorien mit dem niedrigsten<br />

CO 2 -Fußabdruck stammen.<br />

Das entspricht einer jährlichen Einsparung<br />

von rund vier Mio. Tonnen<br />

CO 2 .<br />

Konzern-Claim<br />

aktualisiert<br />

Um Orientierung in einem sich<br />

schnell verändernden Umfeld zu<br />

geben, hat sich Klöckner & Co in<br />

den vergangenen Monaten umfassend<br />

mit seiner Identität beschäftigt<br />

und einen Purpose und einen Claim<br />

entwickelt sowie sein Logo angepasst,<br />

teilte der Konzern mit. In<br />

einem umfassenden Prozess unter<br />

Beteiligung von Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern ist der Purpose<br />

des Unternehmens entstanden: „We<br />

partner with customers and suppliers<br />

to deliver innovative metal<br />

solutions for a sustainable tomorrow.“<br />

Gleichzeitig engagiert sich<br />

Klöckner & Co für eine nachhaltige<br />

Zukunft und strebt danach, sich<br />

vom digitalen Pionier in der Stahlindustrie<br />

zum Vorreiter für Nachhaltigkeit<br />

weiterzuentwickeln. In<br />

diesem Zusammenhang wurde der<br />

Claim formuliert, der den Purpose<br />

aufgreift und das zentrale Markenversprechen<br />

auf den Punkt bringt:<br />

„Your partner for a sustainable<br />

tomorrow“. Zukünftig wird Klöckner<br />

& Co zur Stärkung der Markenpositionierung<br />

außerdem mit einem<br />

angepassten Logo auftreten.<br />

Ausblick<br />

Im laufenden Jahr erwartet Klöckner<br />

& Co ein weiteres Anziehen der<br />

Stahlnachfrage in den Kernmärkten<br />

Europa und Nordamerika.<br />

Bereits für das erste Quartal 2022<br />

rechnet das Unternehmen mit<br />

einem deutlichen Umsatzanstieg im<br />

Vergleich zum Vorquartal. Die Prognose<br />

eines operativen Ergebnisses<br />

(EBITDA) vor wesentlichen Sondereffekten<br />

von 130 bis 180 Mio. €<br />

(Q1 2021: 130 Mio. €) wird bestätigt.<br />

2<br />

[Kontakt]<br />

Klöckner & Co SE<br />

Am Silberpalais 1<br />

47057 Duisburg<br />

+49 203 307-0<br />

www.kloeckner.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />

9


Stahlhandel<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Ehrung der Nordwest-Auszubildenden: v.l.n.r. Jörg Simon, Michael Rolf, Leonhard Schmidt,<br />

Aylin Baloglu, Dennis Davydov, Leon Gärtner, Christian Scherpner und Alina Kaspereit<br />

Bild: Nordwest<br />

Nordwest ehrt und übernimmt Auszubildende nach erfolgreicher Prüfung<br />

Krönender Abschluss für die Nachwuchskräfte<br />

Am 11. Februar 2022 wurden gleich vier Auszubildende bei Nordwest für den erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung im<br />

Bereich Groß- und Außenhandel sowie E-Commerce beglückwünscht. Die bestandene Abschlussprüfung, die von allen<br />

mit guten Noten gemeistert wurde, wurde jetzt vom Vorstand und dem Bereich Personalentwicklung geehrt. Der Stolz<br />

und die Freude waren den Azubis deutlich anzusehen, insbesondere weil sich alle auf eine Übernahme in der Dortmunder<br />

Firmenzentrale freuen können.<br />

[Kontakt]<br />

Nordwest Handel AG<br />

Robert-Schumann-Str. 17<br />

44623 Dortmund<br />

+49 231 2222-3001<br />

www.nordwest.com<br />

Die Ausbildung eigener Nachwuchskräfte hat<br />

bei Nordwest eine lange Tradition: Um den Geschäftserfolg<br />

nachhaltig sicherzustellen, investiert Nordwest<br />

gezielt in die eigenen Nachwuchskräfte, um<br />

von vornherein das notwendige Fach- und<br />

Branchenwissen sowie das entsprechende<br />

Netzwerk und Geschäftsverständnis<br />

zu vermitteln.<br />

Jörg Simon und Michael Rolf,<br />

Vorstände, Christian Scherpner,<br />

Geschäftsbereichsleiter Personal,<br />

und Alina Kaspereit, Personalentwicklung<br />

& Ausbildung, gratulierten<br />

den vier glücklichen Absolventinnen<br />

und Absolventen, darunter zwei Kaufleute<br />

für Groß- und Außenhandel und zwei Kaufleute<br />

für E-Commerce.<br />

Mitarbeit auf Augenhöhe<br />

„Ich war von Anfang an voll integriert“, lautet das<br />

Feedback von Dennis Davydoy Rückblickend zum Ausbildungsverlauf<br />

– was die ehemalige Auszubildende<br />

„Eine auf die<br />

Zukunft ausgerichtete<br />

Ausbildung gehört<br />

für uns zur Unternehmens-DNA.“<br />

Jörg Simon,<br />

Vorstand Nordwest Handel AG<br />

Aylin Baloglu bestätigt: „Ich wurde wirklich sehr gut<br />

von allen Kollegen aufgenommen“. Auch die andern<br />

Auszubildenden blicken positiv auf die Lehrjahre<br />

zurück: „Wir wurden an jeder erdenklichen<br />

Stelle unterstützt“, so Leon Gärtner und<br />

Leonhard Schmidt freut sich „einen<br />

Platz in meiner absoluten Wunschabteilung<br />

bekommen zu haben“. Die<br />

jetzt ehemaligen Auszubildenden<br />

starten in den Bereichen Service-Center,<br />

Vertriebskonzepte, E-Business<br />

und Web-Anwendungen.<br />

Dass das Ausbildungskonzept aufgeht,<br />

haben schon die vergangenen Jahre<br />

gezeigt: 2021 erhielt Nordwest zum neunten<br />

Mal das unabhängige Siegel „Ausgezeichneter<br />

Ausbildungsbetrieb“ von der Ertragswerkstatt GmbH.<br />

Geschätzt werden unter anderem, neben der Vermittlung<br />

von theoretischem Wissen in Berufsschule und<br />

Uni, auch die vollumfängliche Einbindung in das Tagesgeschäft<br />

und in verschiedenste spannende Sonderprojekte.<br />

2<br />

10 <strong>Stahlreport</strong> 4|22


Nordwest-Bilanz 2021<br />

Bestes Ergebnis der Unternehmensgeschichte<br />

Im Geschäftsjahr 2021 hat Nordwest<br />

trotz anhaltender Pandemie wieder Rekorde<br />

gebrochen. Mit 4.859 Mio. € Geschäftsvolumen<br />

ist ein neuer Quantensprung gelungen<br />

und mit 14,4 Mio. € wird das bisher<br />

beste Ergebnis (EBIT) in der Unternehmensgeschichte<br />

erzielt, wie der Dortmunder Verbundkonzern<br />

mitteilte. Auch die Anzahl der<br />

angeschlossenen Fachhandelspartner steige<br />

stetig.<br />

Zum 31.12.2021 ist die Zahl gegenüber<br />

dem 31.12.2020 um 44 auf 1.169 Fachhandelspartner<br />

bei Nordwest (67 Zugänge,<br />

23 Abgänge) gestiegen. Die Zahlen spiegelten<br />

die außerordentliche Leistung der<br />

Nordwestmitarbeiter und Partner wider<br />

und seien insbesondere vor dem durch die<br />

Pandemie beeinflussten konjunkturellen<br />

Umfeld entsprechend hoch zu bewerten, so<br />

der Konzern.<br />

Insbesondere der Geschäftsbereich Stahl<br />

hat sich im vergangenen Geschäftsjahr<br />

abgehoben. Angetrieben durch massive<br />

ProKilo wird Sumo Consulting<br />

Mit Wirkung zum 1. März 2022 ist die ProKilo Deutschland GmbH in Sumo Consulting<br />

GmbH umfirmiert worden. Die Handelsregisternummer HRB 58199 und das Registergericht<br />

Köln bleiben unverändert, teilte das Unternehmen mit. Die Mitarbeiter stehen Kunden und<br />

Lieferanten weiterhin unter den bekannten E-Mailadressen und Rufnummern zur Verfügung.<br />

www.sumoconsulting.de<br />

Preisanstiege sowie einem Anstieg der<br />

Tonnagemengen wurde mit 2.053,6 Mio. €<br />

erstmals ein Volumen von mehr als 2 Mrd.<br />

€ erzielt – und das Vorjahr damit um mehr<br />

als 50 % übertroffen.<br />

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 erzielte<br />

der Nordwest-Konzern insgesamt ein<br />

Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern<br />

(EBIT) von 14,4 Mio. € (+28,6 % ggü. VJ) bei<br />

einem Ergebnis nach Ertragsteuern von 8,9<br />

Mio. € (+30,8 % ggü. VJ).<br />

Auch in das laufende Geschäftsjahr 2022<br />

ist Nordwest erfolgreich gestartet. Eine<br />

Fortschreibung dieser positiven Entwicklung<br />

sei jedoch von einer Vielzahl an Einflussfaktoren<br />

abhängig – allen voran dem<br />

Kriegsausbruch in der Ukraine. Vorbehaltlich<br />

einer steigenden Einflussnahme dieses<br />

Konfliktes erwartet das Nordwest-Management<br />

für das Jahr 2022 auf Konzernebene<br />

beim Geschäftsvolumen eine Entwicklung<br />

von -5 % bis +10 % ggü. VJ, insbesondere in<br />

Abhängigkeit des Stahlgeschäftes.<br />

www.nordwest.com<br />

Weinmann Aach<br />

Neues Vertriebsbüro im Raum Freiburg eröffnet<br />

Die Weinmann Aach AG hat zum Jahreswechsel<br />

einen neuen Vertriebsstandort<br />

im Raum Freiburg eröffnet. Damit baut das<br />

Metallhandels unternehmen aus Dornstetten<br />

im Schwarzwald die Vertriebsaktivitäten<br />

entlang des Rheins von Karlsruhe bis zur<br />

Schweizer Grenze aus. „Das in der Firmengeschichte<br />

schon immer sehr wichtige Vertriebsgebiet<br />

entlang des Rheins kann durch<br />

diese Erweiterungsstrategie noch optimaler<br />

vor Ort betreut werden“, so Sascha Rauter,<br />

Vorstand Vertrieb bei Weinmann Aach. Mit<br />

Mathias Zimmermann konnte die Weinmann<br />

Aach AG einen erfahrenen Leiter für<br />

den neuen Vertriebsstandort gewinnen.<br />

Zimmermann war knapp 30 Jahre in verschiedenen<br />

leitenden Positionen bei der<br />

thyssenkrupp Schulte GmbH in Freiburg<br />

tätig. Er geht top motiviert an die neue Aufgabe,<br />

so das Unternehmen. „Der Service,<br />

das hervorragende Sortiment und die absolute<br />

Kundenorientierung haben mich überzeugt,<br />

diese Aufgabe anzunehmen.“<br />

Geplant ist, das Verkaufsteam am neuen<br />

Standort kontinuierlich aufzubauen und die<br />

Marke Weinmann Aach im Raum Freiburg<br />

weiter zu etablieren.<br />

www.weinmann-aach.de<br />

Die rundum überarbeitete Webseite der<br />

Marke Stahl Krebs wurde im März für den<br />

German Brand Award 2022 nominiert.<br />

Emotionales Webdesign<br />

von Stahl Krebs<br />

Preisverdächtig<br />

Das Solinger Stahlhandelshaus<br />

Ernst Krebs KG (Stahl Krebs) setzt mit<br />

dem Re-Design der Homepage neue digitale<br />

Impulse. Die rundum überarbeitete<br />

Webseite der Marke Stahl Krebs wurde<br />

im März für den German Brand Award<br />

2022 nominiert. Von klassischen<br />

Schneidwaren über medizinische Produkte<br />

bis hin zu Handwerkzeugen, von Automotive<br />

bis zu High-Tech-Industrien: Auf<br />

die Stähle von Stahl Krebs vertrauen<br />

Marktführer aus klassischen und innovativen<br />

Branchen, so das Unternehmen.<br />

Das Stahlhandelshaus blickt auf 140<br />

Jahre Tradition und gilt als Spezialist für<br />

martensitische, rostfreie Stahlgüten. „Es<br />

war an der Zeit, unsere intern gelebte<br />

qualitative Marktführerschaft positiv nach<br />

außen darzustellen“, erklärt Geschäftsführer<br />

Daniel Krebs. Er und sein Team<br />

haben nun mit einem komplett überarbeiteten<br />

Webdesign neue kommunikative<br />

Impulse für sich und die Branche gesetzt.<br />

Der German Brand Award wird initiiert<br />

vom Rat für Formgebung, Deutschlands<br />

Design- und Markeninstanz, sowie dem<br />

German Brand Institute, welche das<br />

Thema Marke als Erfolgsfaktor vorantreibt.<br />

Eine hochkarätige Jury bestehend<br />

aus Persönlichkeiten von Unternehmen,<br />

Wirtschaft und Wissenschaft kürt die<br />

Bestleistungen in der Markenführung und<br />

zeichnet die Marke aus.<br />

Weitere Info unter www.stahl-krebs.de<br />

Bild: Stahl Krebs<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />

11


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Das österreichische Stahlhandelsunternehmen EHG setzt an seinem Standort Dornbirn auf zwei vollautomatische Sägezellen aus dem Hause Kasto.<br />

Kasto-Sägezentren sorgen bei EHG für autonomen Materialfluss<br />

Moderner Materialfluss<br />

für kleine Losgrößen<br />

Vollautomatisch vom Rohmaterial bis zum gesägten und versandfertig vorkonfektionierten Werkstück:<br />

Das österreichische Stahlhandelsunternehmen EHG setzt auf die intelligente Verkettung interner<br />

Logistik- und Anarbeitungsprozesse. Die Technik dafür lieferte Kasto: Der Lager- und Sägetechnik-<br />

Spezialist installierte bei EHG zwei autonome Sägezellen, in denen von der Materialzufuhr bis zum<br />

Behälter- und Palettenhandling alle Komponenten in ein smartes Komplettsystem integriert sind.<br />

12 <strong>Stahlreport</strong> 4|22


Nicht nur Stahlhändler und<br />

Lieferant, sondern Lösungsanbieter,<br />

Systemdienstleister und kompetenter<br />

Partner: So lautet das Selbstverständnis<br />

der österreichischen EHG<br />

Stahlzentrum GmbH & CO OG. Das<br />

1963 in Dornbirn in unmittelbarer<br />

Nähe zur Deutschen und Schweizer<br />

Grenze gegründete Unternehmen<br />

hat sich zu einem international aktiven,<br />

unabhängigen Vollanbieter für<br />

Industrie, Gewerbe, Handwerk und<br />

Handel entwickelt. Das Sortiment<br />

umfasst in einem Gesamtlager von<br />

rund 45.000 t mehr als 15.000 Artikel<br />

in über 140 Qualitäten und<br />

unzähligen Abmessungen aus Stahl<br />

und Metall.<br />

Das gut ausgestattete Lager<br />

sorge für eine hohe Verfügbarkeit<br />

und kurze Lieferzeiten, erklärt<br />

Christian Rüf, Leiter Logistik-Systeme<br />

und Prozesse bei EHG.<br />

Mindestens genauso wichtig wie<br />

das große Lagersortiment ist EHG<br />

allerdings das umfangreiche Dienstleistungsspektrum.<br />

„Wir denken<br />

nicht in Produkten, sondern in<br />

Lösungen“, führt Rüf weiter aus.<br />

„Das bedeutet, dass wir unseren<br />

Kunden die benötigten Artikel<br />

stückgerecht, fertig zugeschnitten<br />

und just in time direkt in die Produktion<br />

liefern.“<br />

Teil dieser Strategie ist auch ein<br />

weitläufiges Liefergebiet : EHG<br />

bedient nicht nur Unternehmen in<br />

Österreich, Deutschland und der<br />

Schweiz, sondern auch Italien, Slowenien,<br />

Ungarn, der Slowakei, der<br />

Tschechischen Republik und Rumänien.<br />

Das Firmennetzwerk umfasst<br />

mittlerweile zehn Standorte mit insgesamt<br />

rund 360 Mitarbeitern und<br />

etwa 6.000 Kunden. 90 % der Lieferungen<br />

werden jedoch vom Stammsitz<br />

in Dornbirn aus verschickt –<br />

entweder per Spedition oder mit<br />

dem eigenen Fuhrpark.<br />

als zehn Stück“, beschreibt Rüf die<br />

Herausforderung. „Dabei stehen wir<br />

unter einem sehr hohen Zeitdruck.<br />

Manchmal haben wir nur ein bis<br />

zwei Stunden Zeit, um<br />

einen Auftrag fertigzustellen.“<br />

EHG setzt<br />

deshalb auf hochmoderne<br />

Lagerund<br />

Bearbeitungstechnik:<br />

Der<br />

Standort Dornbirn<br />

verfügt unter<br />

anderem über acht<br />

vollautomatische Hochregalanlagen,<br />

40 Band- und<br />

Kreissägeautomaten und zwei autonome<br />

Sägezentren. „Diese Ausstattung<br />

macht uns zum modernsten<br />

Säge- und Schneidezentrum Europas“,<br />

berichtet Rüf.<br />

Sowohl bei der Lager- als auch<br />

bei der Sägetechnik vertraut EHG<br />

seit vielen Jahren auf die Produkte<br />

und die Expertise der Kasto Maschinenbau<br />

GmbH & Co. KG. Das Unternehmen<br />

aus dem süddeutschen<br />

Achern bietet automatische Lagersysteme,<br />

aber auch Sägemaschinen,<br />

Robotik- und Handling-Lösungen für<br />

Metall-Langgut inklusive der dazugehörigen<br />

Software aus einer Hand.<br />

„Wir<br />

verfügen über<br />

eines der bestsortierten<br />

Lager in ganz<br />

Mitteleuropa“.<br />

Christian Rüf, Leiter<br />

Logistik-Systeme und Prozesse<br />

bei EHG.<br />

„Unsere modernen Hochregallager<br />

stammen alle von Kasto. Zum Beispiel<br />

haben wir allein vier Wabenlager<br />

vom Typ UNICOMPACT für die<br />

Aufbewahrung von Stäben,<br />

Rohren und Profilen<br />

sowie ein weiteres<br />

für die Blechlagerung<br />

installiert“,<br />

schildert Rüf.<br />

„Darüber hinaus<br />

sind in Dornbirn<br />

27 Kasto-Sägeautomaten<br />

im Einsatz,<br />

von der kompakten und<br />

flexiblen Produktionskreissäge<br />

bis zur schweren Block- und<br />

Plattenbandsäge. Für sämtliche<br />

Materialien und Abmessungen gibt<br />

es hier die ideale Maschine.“<br />

Autonome Sägezentren<br />

ersparen mühsame Arbeit<br />

Besonders stolz ist der Logistikleiter<br />

auf die beiden vollautomatischen<br />

Sägezentren, in denen von der<br />

Zufuhr des eingelagerten Rohmaterials<br />

bis zum Sortieren und Abstapeln<br />

der gesägten Abschnitte sämtliche<br />

Arbeitsschritte komplett<br />

mannlos ablaufen. „Hier bearbeiten<br />

wir vor allem häufig verwendete q<br />

Über abschüssige Rollenbahnen werden Karton- und Kunststoffboxen<br />

in unterschiedlichen Größen an der Säge bereitgestellt.<br />

Hohe Auftragszahlen, kleine<br />

Mengen und Zeitdruck<br />

Ausschlaggebend für den Erfolg des<br />

Geschäftsmodells von EHG sind effiziente<br />

und reibungslose Anarbeitungs-<br />

und Logistikprozesse. „Pro<br />

Jahr arbeiten wir etwa 620.000 Auftragspositionen<br />

ab, hauptsächlich<br />

in kleinen Losgrößen von weniger<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />

13


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

[Kontakt]<br />

Kasto Maschinenbau<br />

GmbH & Co. KG<br />

Industriestr. 14<br />

77855 Achern<br />

+49 7841 61-0<br />

www.kasto.com<br />

kasto@kasto.com<br />

EHG Stahlzentrum<br />

GmbH & CO OG<br />

Wallenmahd 54<br />

6850 Dornbirn<br />

Österreich<br />

+43 5572 391-0<br />

www.ehg-stahl.com<br />

dornbirn@ehg-stahl.com<br />

q Werkstoffe in kleinen Losgrößen“,<br />

erklärt Rüf. „Der große Vorteil daran<br />

ist der effiziente und schnelle Materialwechsel.“<br />

Die Sägen sind direkt<br />

an eines der Hochregallager angebunden<br />

und werden von dessen<br />

Regalbediengerät (RBG) selbstständig<br />

mit dem benötigten Langgut versorgt,<br />

ohne dass die Mitarbeiter<br />

Hand anlegen müssen. „Das erspart<br />

uns die mühsame Arbeit, die größtenteils<br />

sehr schweren und bis zu<br />

sechs Meter langen Stähle manuell<br />

der Maschine zuzuführen.“<br />

Das erste seiner beiden Sägezentren<br />

nahm EHG im Jahr 2000 in<br />

Betrieb, 2019 wurde die Anlage<br />

erweitert. Sie ist mit einer Hochleistungs-Kreissäge<br />

vom Typ Kastovariospeed<br />

ausgestattet. Die Maschine<br />

ist speziell darauf ausgelegt, schnellwechselnde<br />

Aufträge vollautomatisch<br />

abzuarbeiten. „Ausschlaggebend<br />

für diese Anschaffung war,<br />

dass eine unserer Sägen nach rund<br />

20 Jahren am Ende ihrer Lebensdauer<br />

angelangt war und ersetzt werden<br />

musste. Im Zuge dessen beschlossen<br />

wir, verstärkt in das Thema Automatisierung<br />

zu investieren, um<br />

unsere Prozesse effizienter zu<br />

gestalten und die Mitarbeiter zu entlasten.“<br />

Dass auch für dieses Projekt<br />

die Wahl auf Kasto fiel, überraschte<br />

kaum: Schließlich ist das Unternehmen<br />

nicht nur seit Jahren bevorzugter<br />

Lieferant, sondern verfügt als<br />

Hersteller von sowohl Säge- als auch<br />

Lagertechnik über das nötige Knowhow<br />

für die Umsetzung integrierter<br />

Komplettsysteme.<br />

Per Roboter von der Säge<br />

in die Versandbox<br />

An die Säge ist wiederum ein Industrieroboter<br />

angebunden, der die fertigen<br />

Abschnitte mithilfe von verschiedenen<br />

Greifern automatisch aus dem<br />

Arbeitsbereich der Maschine entnimmt,<br />

entgratet und auftragsbezogen<br />

sortiert. Abgelegt werden die Teile<br />

in unterschiedlich große Karton- und<br />

Kunststoffboxen, die ebenfalls maschinell<br />

bereitgestellt werden. „Kasto hat<br />

hier für uns eine ganz besondere<br />

Lösung entwickelt“, führt Rüf vor. „Ein<br />

Behälterkarussell mit acht Palettenplätzen,<br />

auf denen der Roboter die<br />

jeweiligen Boxen selbstständig platzieren<br />

und befüllen kann.“<br />

Über abschüssige Rollenbahnen<br />

gelangen die Karton- und Kunststoffboxen<br />

in jeweils sechs verschiedenen<br />

Größen in den Arbeitsbereich<br />

des Roboters. Die Steuerung<br />

des Sägezentrums ermittelt anhand<br />

der Auftragsdaten den für die jeweiligen<br />

Werkstücke geeigneten Behälter,<br />

welchen der Roboter anschließend<br />

mithilfe eines Saugers auf der<br />

bereitstehenden Palette platziert.<br />

Während die Abschnitte gesägt und<br />

gestapelt werden, erstellt ein Drucker<br />

parallel ein Versandetikett für<br />

den aktuellen Auftrag. Dieses wird<br />

ebenfalls vom Roboter per Sauger<br />

in der dazugehörigen Box abgelegt.<br />

Ist eine Palette komplett befüllt,<br />

rotiert das Karussell einen Platz<br />

weiter, so dass ein neuer Ladungsträger<br />

zur Verfügung steht. Mit dem<br />

Hubwagen oder dem Stapler transportieren<br />

die Mitarbeiter die Paletten<br />

mit der vorkonfektionierten<br />

Ware anschließend zum Versand.<br />

Paletten-Puffer ermöglicht<br />

autonomen Betrieb<br />

Die Steuerung der Anlage ist über<br />

eine eigens geschaffene Schnittstelle<br />

Von der Materialzufuhr über die Sägetechnik bis zum Behälter- und Palettenhandling sind alle Komponenten in ein smartes Komplettsystem integriert.<br />

14 <strong>Stahlreport</strong> 4|22


DRÖSSER.STAHL<br />

Stahl<br />

Tränenblech<br />

Aluminium<br />

Quintett<br />

Edelstahl<br />

Tränenblech<br />

Verzinktes<br />

Tränenblech<br />

Bilder: Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />

Ein Roboter platziert mithilfe eines Saugers die benötigten Boxen auf einer<br />

bereitstehenden Palette und befüllt diese mit den Sägeabschnitten.<br />

Stahl Riffel-/<br />

Waffelblech<br />

Verzinktes Riffel-/<br />

Waffelblech<br />

Aluminium<br />

Duett<br />

Cor-Ten<br />

Tränenblech*<br />

an das bei EHG eingesetzte Warenwirtschaftssystem<br />

angebunden.<br />

„Damit können wir Aufträge vollautomatisch<br />

generieren und abwickeln“,<br />

verdeutlicht Rüf die Vorteile. „Wir<br />

profitieren von einem einheitlich<br />

gesteuerten und verwalteten Materialfluss,<br />

bei dem im gesamten Prozess<br />

von Warenein- bis -ausgang nur<br />

wenig menschliches Eingreifen erforderlich<br />

ist.“ Dank des Puffers von bis<br />

zu acht Paletten ist es möglich, das<br />

Sägezentrum auch über einen längeren<br />

Zeitraum autonom laufen zu lassen,<br />

zum Beispiel über Nacht. „Das<br />

sorgt für einen hohen Durchsatz und<br />

ein effizientes Abarbeiten aller anfallenden<br />

Aufträge“, schildert ein zufriedener<br />

Logistikleiter.<br />

Die Kasto-Lösung überzeugte<br />

die Verantwortlichen bei EHG dermaßen,<br />

dass sie 2020 ein weiteres<br />

Sägezentrum, in das 2007 investiert<br />

worden war, mit neuer Sägetechnik<br />

erweiterten. „Ausschlaggebend<br />

dafür war, dass wir unser bestehendes<br />

Hochregallager verlängern und<br />

zugleich eine zusätzliche Kommissionierhalle<br />

realisieren wollten“,<br />

erzählt Rüf. „Die neue Sägezelle ist<br />

so in unsere Räumlichkeiten eingebunden,<br />

dass sie sich sogar aus zwei<br />

Lagerbereichen selbstständig bedienen<br />

kann.“ Ausgestattet ist sie mit<br />

dem Hochleistungs-Kreissägeautomaten<br />

Kastogripspeed C 10, der für<br />

das gleichermaßen schnelle und<br />

präzise Trennen von unterschiedli-<br />

chen Stählen ausgelegt ist. Ein<br />

besonderer Vorteil der Maschine ist<br />

ihre Vorschubzangen-Technologie,<br />

die für eine lange Lebensdauer bei<br />

geringem Verschleiß sorgt. Auch das<br />

zweite Sägezentrum verfügt über<br />

einen Handling-Roboter und ein<br />

Behälterkarussell. „Wir haben mit<br />

dieser Säge und der dazugehörigen<br />

Peripherie unsere Kapazitäten noch<br />

einmal deutlich erweitert und sind<br />

damit für steigende Auftragszahlen<br />

bei kleinen Losgrößen optimal<br />

gerüstet“, erklärt Rüf.<br />

Ergebnis: Schnelleres, besseres<br />

und effizienteres Arbeiten<br />

EHG ist mit seinen neuen Kasto-Anlagen<br />

rundum zufrieden. „Die Integration<br />

der einzelnen Maschinen in<br />

ein durchgängiges System ist in dieser<br />

Form sicherlich einzigartig“, findet<br />

Rüf. „Dies hat natürlich auch den<br />

Vorteil, dass wir nur einen Ansprechpartner<br />

haben, der sich um alle<br />

Belange kümmert.“ Bei Störungen<br />

können die Kasto-Experten sich per<br />

Fernwartung auf die Anlage schalten<br />

und schnell Abhilfe leisten, um teure<br />

Stillstandszeiten zu vermeiden. Dies<br />

sei jedoch nur selten notwendig:<br />

„Die Sägezellen sind äußerst zuverlässig<br />

und einfach zu bedienen“,<br />

stellt Rüf fest. „Sie sind für unseren<br />

Betrieb wirklich eine Bereicherung,<br />

mit der wir unsere Arbeit schneller,<br />

besser und effizienter erledigen können.“<br />

2<br />

BELAGBLECHE<br />

ERSTMALS AUCH<br />

AUS COR-TEN!<br />

STÄRKE:<br />

Tränen- / Riffel- & Waffelbleche<br />

3,0 bis 10,0 mm + Träne<br />

Duett- / Quintettbleche<br />

1,5 / 2,5 / 3,5 / 5 / 8 mm + Träne<br />

FORMATE:<br />

1.000 mm x 2.000 mm<br />

1.250 mm x 2.500 mm<br />

1.335 mm x 3.000 mm*<br />

1.500 mm x 3.000 mm<br />

LOGISTIK:<br />

von der einzelnen Tafel<br />

über Pakete bis hin zur<br />

kompletten Ladung<br />

droesser.de/belagbleche<br />

KONTAKT<br />

Koray Süerdem<br />

ksueerdem@droesser.de<br />

+49 (0) 2263 / 87 - 421<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />

15<br />

Peter Drösser GmbH<br />

Im Auel 67–69 // 51766 Engelskirchen<br />

www.droesser.de


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Bilder: Erne Fittings/Vogel Pix<br />

Dass die strategische Kehrtwende richtig war, beweist unter anderem das wieder positive Ergebnis 2021 der Erne Fittings in Schlins.<br />

Spezialist für Rohrverbindungen konzentriert sich auf seine Stärken<br />

Erne Fittings wieder auf Erfolgskurs<br />

Erne Fittings, einer der weltweit führenden Anbieter von Rohrverbindungen (Fittings), verzeichnet<br />

nach durchwachsenen Zeiten wieder handfeste Erfolge. Die 2020 eingeläutete Strategiewende zeigt<br />

erste Auswirkungen: Erne verbucht eine zweistellige Produktivitätssteigerung und somit wieder ein<br />

positives Ergebnis.<br />

Der Corona-Pandemie und<br />

steigenden Energie- und Lohnkosten<br />

zum Trotz erwirtschaftete der in der<br />

Rohrleitungstechnik angesiedelte<br />

Industriebetrieb Erne Fittings mit<br />

Stammsitz in Schlins, Österreich,<br />

2021 einen konsolidierten vorläufigen<br />

Gruppenumsatz von 61,6 Mio. €.<br />

Die Erne Fittings GmbH in<br />

Schlins und ihre Betriebsstätten<br />

in Mürzzuschlag<br />

in der Steiermark/Österreich<br />

und in Al-Jubail in<br />

Saudi-Arabien mit<br />

insgesamt rund<br />

330 Mitarbeitern<br />

und Mitarbeiterin-<br />

Wir haben<br />

uns auf unsere<br />

Stärken konzentriert<br />

und das Produktportfolio<br />

reduziert.<br />

Matthias Kaufmann,<br />

CEO Erne Fittings Group<br />

nen schrieben damit wieder ein klar<br />

positives Ergebnis.<br />

Dass sich die wirtschaftliche Entwicklung<br />

des Herstellers von Fittings<br />

trotz der komplizierten Wirtschaftslage<br />

so positiv gestaltet, hängt in<br />

erster Linie mit dem laufenden Strategieprozess<br />

bei Erne zusammen, so<br />

das Unternehmen: „Als 2020<br />

neu eingesetzte Geschäftsleitung<br />

mussten<br />

wir aufgrund<br />

mangelnder Rentabilität<br />

eine<br />

umfassende Restrukturierung<br />

starten: Es ging<br />

und geht in erster<br />

Linie darum, den Fokus wieder mehr<br />

auf die Kernkompetenzen, die wichtigen<br />

Kunden und Kernmärkte zu<br />

legen. Also haben wir uns auf unsere<br />

Stärken konzentriert und das Produktportfolio<br />

reduziert. Heute beliefern<br />

wir den spezialisierten<br />

Rohrhandel in erster Linie mit unseren<br />

hochwertigen Schlüsselprodukten“,<br />

fasst Matthias Kaufmann, CEO<br />

der Erne Fittings Group, die jüngsten<br />

strategischen Änderungen zusammen.<br />

Zweistellige<br />

Produktivitätssteigerung<br />

Die Hauptmärkte von Erne Fittings<br />

befinden sich in Europa, den USA<br />

16 <strong>Stahlreport</strong> 4|22


Mit der seit 2020 neuen Geschäftsführung<br />

unter Matthias Kaufmann<br />

(CEO) und Bernd Klemisch (CFO)<br />

schafft es die Erne Fittings Group mit<br />

ihren rund 350 Mitarbeitenden wieder<br />

zurück in die Gewinnzone. (v.l.)<br />

und dem Mittleren Osten. Knapp<br />

99 % aller Rohrverbindungen –<br />

T-Stücke, Rohrreduzierungen und<br />

Rohrbögen – werden exportiert und<br />

gehen in den Kraftwerks- und Nuklearanlagenbau,<br />

den Öl- und Gasanlagenbau,<br />

an die Chemie und Petrochemie<br />

sowie an Raffinerien. Dass<br />

sich das Geschäft im vergangenen<br />

Jahr wieder bezahlt gemacht hat, ist<br />

auch den im Zuge des Turnaround<br />

straffer organisierten Produktionsprozessen<br />

zu verdanken: „Im Vergleich<br />

zum Vorjahr wurde eine<br />

zweistellige Produktivitätssteigerung<br />

erzielt“, ergänzt Kaufmann.<br />

Auch Erne Fittings spüre die pandemiebedingt<br />

schwierige Liefersituation,<br />

jedoch vielleicht weniger<br />

als Mitbewerber: Das Unternehmen<br />

habe großteils auf bewährte Liefernetzwerke<br />

zurückgreifen können.<br />

Man konnte dadurch bei den Kunden<br />

mit verlässlichen und technisch<br />

korrekten Lieferungen punkten, so<br />

Erne Fittings weiter.<br />

Produkte für die Energiewende<br />

Dank der Entwicklungen in den<br />

letzten Jahren tragen die Produkte<br />

von Erne auch zur Energiewende<br />

bei – etwa in Anlagen zur Erzeugung<br />

und Verteilung von Fernwärme<br />

und solchen zur Herstellung von<br />

Elektrofahrzeugen. Das Unternehmen<br />

kann heute 100 % wasserstofftaugliche<br />

Fittings liefern und gehört<br />

damit zu den Vorreitern in der Branche.<br />

„Die Notwendigkeit, den<br />

CO 2 -Ausstoß zu reduzieren, ist ein<br />

großes internationales Thema und<br />

uns ebenfalls ein Anliegen. Deshalb<br />

arbeitet unsere Entwicklungsabteilung<br />

schon länger intensiv an der<br />

Definition eines Wasserstoffstandards<br />

für den Transport von H2.<br />

Demnächst starten wir erste Probefertigungen<br />

von Fittings für Wasserstoffpipelines“,<br />

schildert<br />

Matthias Kaufmann.<br />

Positive Geschäftsentwicklung<br />

erwartet<br />

Dass die strategische Kehrtwende<br />

richtig war, beweisen die Zahlen:<br />

„2020 noch hatten wir in Schlins<br />

einen hohen Verlust zu verzeichnen.<br />

Heute befinden wir uns nicht<br />

nur in ruhigerem Fahrwasser, sondern<br />

können sogar ein positives<br />

Ergebnis vorweisen. Das freut uns<br />

sehr. Das haben wir einerseits der<br />

Motivation und Erfahrung unserer<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

zu verdanken, andererseits auch<br />

unseren treuen Kunden“, unterstreicht<br />

Bernd Klemisch, CFO der<br />

Erne Fittings Group.<br />

Obwohl die Umstrukturierung<br />

noch läuft und nach wie vor<br />

anspruchsvoll ist, blickt Erne zuversichtlich<br />

in die Zukunft: „Wir gehen<br />

von einem verbrauchsbedingten<br />

Nachholbedarf beim Bau von Ölund<br />

Gasgewinnungsanlagen aus –<br />

trotz der bereits eingeleiteten Energiewende.<br />

Dieser wird sich vor<br />

allem im Herbst bzw. Anfang des<br />

nächsten Jahres bemerkbar machen.<br />

Für heuer rechnen wir inflationsbedingt<br />

mit einem moderaten, aber<br />

neuerlich positiven Umsatzwachstum<br />

von 10 bis 15 %“, fasst Bernd<br />

Klemisch zusammen.<br />

Auch der Nahost-Standort von<br />

Erne, die Erne Fittings Middle East<br />

Co. Ltd., verzeichnet eine positive<br />

Geschäftsentwicklung: Das Produktionswerk<br />

in Al-Dschubail im<br />

östlichen Saudi-Arabien stellt<br />

inzwischen die komplette Bandbreite<br />

an C-Stahl-Rohrbögen her und<br />

kann seine Kunden vor Ort direkt<br />

beliefern.<br />

Umzug und Neubau am<br />

Standort Schlins<br />

Teile der Produktionsabteilung von<br />

Erne, konkret der Werkzeugbau<br />

und die Instandhaltung, werden<br />

noch in diesem Jahr vom Stammsitz<br />

im Ortskern von Schlins an den<br />

Ortsrand ins Werk III übersiedeln.<br />

Die Verlagerung war seit Jahren<br />

geplant, wurde jedoch durch Corona<br />

verzögert. Auch ein neues Bürogebäude<br />

zum Werk III ist in Planung.<br />

„Mit diesem Neubau können<br />

wir unserem gestiegenen Platzbedarf<br />

gerecht werden. Es werden<br />

eigene Sozialräume zur Nutzung<br />

bereitstehen, wodurch wir erfreulicherweise<br />

auch gleichzeitig die<br />

Arbeitsbedingungen für unsere<br />

Belegschaft weiter verbessern können“,<br />

erklärt Matthias Kaufmann<br />

abschließend. 2<br />

[Kontakt]<br />

Erne Fittings GmbH<br />

Hauptstrasse 48<br />

6824 Schlins<br />

Österreich<br />

+43 5524 501-0<br />

office@ernefittings.com<br />

www.ernefittings.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />

17


Stahlhandel<br />

Berichte<br />

Bild: thyssenkrupp Materials Services<br />

Projektmitglieder mit Zeitkapsel (v.l.n.r.): Hans H. Sudhoff, Investor, Thomas Eiskirch, Oberbürgermeister Bochum, Matthias Schlottke, Projektleiter<br />

thyssenkrupp Magnettechnik, Dominik Duda, Betriebsrat thyssenkrupp Magnettechnik, Rouven Beeck, Geschäftsführer Bochum Wirtschaftsentwicklung,<br />

Peter Zarth, CFO thyssenkrupp Schulte, Bettina Schotten, Geschäftsbereichsleiterin thyssenkrupp Magnettechnik<br />

thyssenkrupp Magnettechnik: neuer Firmensitz in Bochum<br />

Grundstein gelegt<br />

thyssenkrupp Magnettechnik, ein Geschäftsbereich der thyssenkrupp Schulte GmbH, hat am<br />

25. Februar 2022 den Grundstein für den Bau des neuen Unternehmenssitzes in Bochum gelegt.<br />

[Kontakt]<br />

thyssenkrupp Materials<br />

Services GmbH<br />

thyssenkrupp Allee 1<br />

45143 Essen<br />

+49 201 844-0<br />

www.thyssenkruppmaterials-services.com<br />

Der Neubau im Gewerbepark<br />

Gerthe-Süd ist ein lokales Gemeinschaftsprojekt,<br />

das von der Bochum<br />

Wirtschaftsentwicklung unterstützt<br />

und von dem Investor Hans<br />

H. Sudhoff finanziert wird. Insgesamt<br />

werden in den Neubau circa<br />

3,5 Mio. € investiert. Bauherr und<br />

Eigentümer des Gebäudes wird<br />

Investor Sudhoff sein. Der feierliche<br />

Höhepunkt der Grundsteinlegung<br />

war das Versenken einer Zeitkapsel,<br />

die mit persönlichen Wünschen<br />

und Sofortbildern, der Titelseite der<br />

Tageszeitung sowie Magneten<br />

gefüllt wurde.<br />

„Der neue Standort bietet uns<br />

hervorragende Möglichkeiten, spezialisierte<br />

Partner für individuelle<br />

Anwendungen im Bereich der Magnettechnik<br />

zu finden und unser Serviceportfolio<br />

für unsere Kunden auszubauen.<br />

Wir sind der Stadt Bochum<br />

sehr dankbar für die engagierte und<br />

vollumfängliche Unterstützung, die<br />

uns die Ansiedlung erst ermöglicht<br />

hat“, sagte Projektleiter Matthias<br />

Schlottke von thyssenkrupp Magnettechnik.<br />

„Wir freuen uns, dass wir<br />

eine zukunftsweisende Perspektive<br />

für unseren international erfolgreichen<br />

Geschäftsbereich geschaffen<br />

haben. Es unterstreicht einmal mehr<br />

die Bedeutung von thyssenkrupp<br />

Magnettechnik innerhalb der thyssenkrupp<br />

Schulte Gruppe“, berichtete<br />

Peter Zarth, CFO von thyssenkrupp<br />

Schulte.<br />

Effizienter Neubau mit<br />

nachhaltigem Konzept<br />

Der neue Standort mit einer Gesamtfläche<br />

von über 2.000 m 2 , davon<br />

circa 1.300 m 2 Lager- sowie knapp<br />

800 m 2 Bürofläche, wird gemäß<br />

dem energiesparenden Standard<br />

„Effizienzhaus 40“ erstellt. Angeschlossen<br />

ist ein hochmodernes<br />

Mess- und Prüflabor zur Qualitätssicherung<br />

der vertriebenen Magnete<br />

und Magnetsysteme. Mithilfe<br />

unterschiedlichster, umweltfreundlicher<br />

Maßnahmen wird großer<br />

Wert auf das Thema Nachhaltigkeit<br />

gelegt. Der geplante Umzug vom<br />

derzeitigen Essener Firmensitz von<br />

thyssenkrupp Magnettechnik soll<br />

schrittweise im Zeitraum Juni bis<br />

Oktober 2022 erfolgen.<br />

thyssenkrupp Magnettechnik<br />

ist seit über 100 Jahren Experte für<br />

magnetische Werkstoffe, Systeme<br />

und Komponenten. Das breite Produktsortiment<br />

an Permanent- und<br />

Haftmagneten über Filter- und Lasthebemagneten<br />

bis hin zu Messgeräten<br />

findet in der Aufzugs- und<br />

Antriebstechnik, etwa in Elektromotoren,<br />

oder der Sensorik Anwendung.<br />

Bedient werden sowohl Kleinbetriebe<br />

als auch internationale<br />

Großkonzerne. 2<br />

18 <strong>Stahlreport</strong> 4|22


Bild: Kaltenbach.Solutions<br />

Anzeige Nissen & Velten Software GmbH<br />

BDS <strong>Stahlreport</strong><br />

Maße: 210x97 mm mit Anschnitt<br />

Das Projektteam bei Carl Spaeter in Karlsruhe: ganz rechts Sebastian Engel<br />

(Kaufmännischer Leiter), Dritter von rechts Jahn Senger (Betriebsleiter), Zweiter<br />

von links Valentin Kaltenbach (Kaltenbach.Solutions)<br />

Auch Standort Karlsruhe testet „BoosterBoxen“<br />

Carl Spaeter weiter auf<br />

Digitialisierungskurs<br />

Nach guten Erfahrungen in einem ähnlichen Projekt in Hamburg<br />

setzt Carl Spaeter jetzt auch die Lösungen der Kaltenbach.Solutions<br />

GmbH am Standort Karlsruhe ein. Mit Hilfe des digitalen Messgerätes<br />

„BoosterBOX“ soll die Performance in der Anarbeitung damit an<br />

einem weiteren Standort nachhaltig gesteigert werden.<br />

Bereits im Februar hat ein<br />

Projektteam damit begonnen, die<br />

Leistung von Maschinen an Säge-,<br />

Bohr- und Strahlanlagen festzuhalten.<br />

Auf Basis der präzisen Messungen<br />

im laufenden Betrieb lassen<br />

sich optimale Entscheidungen für<br />

eine effizientere Anarbeitung ableiten,<br />

so Kaltenbach.Solutions. Das<br />

Team unter der Führung von Sebas-<br />

tian Engel (Kaufmännischer Leiter)<br />

und Jahn Senger (Betriebsleiter)<br />

setzt die „BoosterBOXen“ nun für<br />

acht Wochen an den Maschinen in<br />

der Anarbeitung ein.<br />

Daten-Basis für optimale<br />

Entscheidungen<br />

In fünf Workshops werden die<br />

gemessenen Daten analysiert und<br />

geeignete Handlungsoptionen entwickelt.<br />

Auf dieser objektiven Basis<br />

lassen sich passende Entscheidungen<br />

treffen, um eine Steigerung der<br />

Maschinenperformance von mindestens<br />

30 % zu erzielen, so Kaltenbach.Solutions<br />

weiter.<br />

Die Digitalisierungsstrategie<br />

der Carl Spaeter-Gruppe wird in<br />

zahlreichen Projekten konsequent<br />

vorangetrieben. Gemeinsam mit<br />

der Kaltenbach.Solutions realisierte<br />

man unter anderem im vierten<br />

Quartal 2021 die Einführung einer<br />

einheitlichen und vollständig digitalen<br />

Betriebsmittelverwaltung für<br />

15 Organisationseinheiten an 19<br />

Standorten. Zu den einbezogenen<br />

Betriebsmitteln gehören neben 200<br />

Krananlagen und über 1.000 weiteren<br />

Geräten auch rund 150 Maschinen<br />

in der Anarbeitung.<br />

Im nächsten Schritt soll die Performance<br />

in der Anarbeitung mit<br />

Hilfe der digitalen Tools von Industrie<br />

4.0 deutlich gesteigert werden.<br />

Durch eine stabile Weiterentwicklung<br />

der Leistungen an den Säge-,<br />

Bohr- und Strahlanlagen in der<br />

Anarbeitung will man u.a. am<br />

Standort Karlsruhe das Anarbeitungsvolumen<br />

erhöhen und die Lieferzeiten<br />

an die Kunden verkürzen.<br />

Mit konsequenter Effizienzsteigerung<br />

aller Prozesse arbeite Carl<br />

Spaeter daran, seine Position in<br />

Südwestdeutschland weiter zu festigen.<br />

2<br />

[Kontakt]<br />

Kaltenbach.<br />

Solutions GmbH<br />

Bahnhofstraße 35a<br />

79206 Breisach<br />

+49 800 4540234<br />

www.kaltenbachsolutions.com<br />

Business-Software<br />

für erfolgreiche<br />

Unternehmen<br />

www.nissen-velten.de


Stahlproduktion<br />

Bericht<br />

Salzgitter-Konzern: Geschäftsjahr 2021<br />

Bestes Resultat seit Langem<br />

Der Salzgitter-Konzern hat im Geschäftsjahr 2021 mit 705,7 Mio. € sein bestes Resultat vor Steuern seit 13 Jahren<br />

erreicht. Zu der erheblichen Ergebnisverbesserung haben dank der positiven Stahlpreisdynamik vor allem die<br />

Geschäftsbereiche Flachstahl und Handel beigetragen. Darüber hinaus verzeichnete der Trägerbereich trotz des massiven<br />

Anstieges der Energiepreise ein hervorragendes Resultat und auch der Geschäftsbereich Technologie steigerte seinen<br />

Gewinn vor Steuern deutlich, teilte der Konzern mit.<br />

[Kontakt]<br />

Salzgitter AG<br />

Eisenhüttenstraße 99<br />

38239 Salzgitter<br />

+49 5341 21-01<br />

www.salzgitter-ag.com<br />

Der Außenumsatz des Salzgitter-Konzerns<br />

stieg wegen der im<br />

Vergleich zum Vorjahr höheren<br />

Versandmenge sowie der erheblich<br />

verbesserten Durchschnittserlöse<br />

der meisten Walzstahlprodukte auf<br />

rund 9,8 Mrd. € (2020: rund 7,1<br />

Mrd. €).<br />

Das Ergebnis des vergangenen<br />

Geschäftsjahr sei nicht nur erfreulich,<br />

sondern stärke die wirtschaftliche<br />

Basis, die der Konzern benötige,<br />

um die anstehende Transformation<br />

hin zur „Circular Economy“ und<br />

CO 2 -armer Stahlerzeugung in Europa<br />

erfolgreich zu meistern.<br />

Umstellung auf wasserstoffbasierte<br />

Produktion „Unsere neue Strategie<br />

‘Salzgitter AG 2030’ unterlegt<br />

diese Ambitionen mit einer Agenda,<br />

an der wir unser Handeln in den<br />

nächsten Jahren ausrichten werden.<br />

Ein zentraler Baustein ist dabei<br />

unser Programm Salcos mit dem wir<br />

den in der Stahlerzeugung notwendigen<br />

Kohlenstoff anfangs durch Erdgas<br />

und dann schrittweise durch<br />

Wasserstoff ersetzen werden“, so<br />

Groebler weiter.<br />

Das Projekt Salcos soll dem<br />

Konzern zufolge noch im Sommer<br />

2022 zur Investitionsreife gebracht<br />

werden, um ab Ende 2025 am<br />

Standort Salzgitter Rohstahl auf<br />

Grundlage der wasserstoffbasierten<br />

Direktreduktion produzieren zu kön-<br />

nen. Die vollständige Umsetzung des<br />

Programms soll bis 2033 erfolgen.<br />

Erste Kooperationen hierzu wurden<br />

in den vergangenen Wochen mit verschiedenen<br />

Unternehmen abgeschlossen<br />

– unter anderem mit der<br />

Volkswagen AG.<br />

Auch seine finanziellen Ziele für<br />

die kommenden Jahre der Transformation<br />

hat der Stahlkonzern konkretisiert.<br />

So soll ab dem Jahr 2025 eine<br />

regelmäßige EBITDA-Marge zwischen<br />

8 % und 10 % erreicht werden,<br />

wie Finanzvorstand Burkhard Becker<br />

sagte. Das bedeute nicht weniger,<br />

„als die Ergebnisse von Ausnahmejahren<br />

wie dem letzten zu verstetigen“,<br />

betonte Becker.<br />

Ausblick<br />

Vor dem Hintergrund eines „überaus<br />

ermutigenden Jahresauftakts“ sowie<br />

„Nach zwei<br />

wirtschaftlich<br />

schwierigeren Jahren<br />

erzielten wir 2021 mit<br />

706 Mio. EUR Gewinn vor<br />

Steuern ein ausgezeichnetes<br />

Ergebnis.“<br />

Gunnar Groebler, Vorstandsvorsitzender<br />

der Salzgitter AG<br />

der „anhaltend starken Ergebnisentwicklung“<br />

vor allem im Flachstahlbereich<br />

rechnet der Salzgitter-Konzern<br />

im Geschäftsjahr 2022 mit<br />

einem auf knapp 11 Mrd. € gesteigerten<br />

Umsatz sowie einem Vorsteuergewinn<br />

zwischen 600 Mio. € und<br />

750 Mio. €.<br />

Einen nochmaligen pandemiebedingten<br />

Einbruch der Wirtschaft<br />

stuft der Salzgitter-Konzern dabei als<br />

eher unwahrscheinlich ein. Der<br />

Angriff Russlands auf die Ukraine<br />

und seine Folgen könnten jedoch ein<br />

abruptes Abbremsen der wirtschaftlichen<br />

Erholung bewirken. Damit<br />

einher gehe die Gefahr eines weiteren<br />

Anstiegs der bereits sehr hohen<br />

Energiekosten. Somit bestünden<br />

aktuell kaum quantifizierbare Prognoserisiken,<br />

gab der Konzern zu<br />

bedenken. 2<br />

Bilder: Salzgitter AG<br />

20 <strong>Stahlreport</strong> 4|22


Betonstahl richten, schneiden und biegen<br />

• Flexibel<br />

• Effizient<br />

• Wartungsarm<br />

Die MSR 20-Linie mit raffiniertem<br />

Rotorrichtsystem ermöglicht zahlreiche<br />

Formen der Automatisierung.<br />

Wir bieten maßgeschneiderte<br />

Lösungen für die Bearbeitung großer<br />

Drahtdurchmesser vom Coil und einen<br />

schnellen Durchmesserwechsel.<br />

www.progress-m.com


Stahlproduktion<br />

Berichte/Nachricht<br />

Startschuss für die Transformation hin zu grünem Stahl: voestalpine will im Sommer mit der Freimachung der notwendigen Baufelder sowie mit<br />

infrastrukturellen Umbauarbeiten an seinen beiden Standorten in Linz und Donawitz beginnen.<br />

Bilder: voestalpine<br />

Grünes Licht vom Aufsichtsrat<br />

voestalpine startet grüne Transformation<br />

Der Aufsichtsrat der voestalpine AG hat im März grünes Licht für den Umstieg von der kohlebasierten Hochofentechnologie<br />

auf die grünstrombetriebene Elektrolichtbogenofentechnologie gegeben. Der Konzern will nun im Sommer<br />

2022 mit der Freimachung der notwendigen Baufelder sowie mit infrastrukturellen Umbauarbeiten an seinen beiden<br />

Standorten in Linz und Donawitz beginnen. Die dafür veranschlagten Investitionskosten belaufen sich in der ersten Phase<br />

auf einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag, teilte der Konzern mit.<br />

Im nächsten Jahr entscheide<br />

der Aufsichtsrat dann final über die<br />

Investition in die beiden Elektrolichtbogenöfen<br />

(electric arc furnace,<br />

EAF). Der Bau der EAFs soll 2024<br />

starten – und Anfang 2027 jeweils<br />

ein Elektrolichtbogenofen in Linz<br />

und Donawitz in Betrieb gehen. Die<br />

Gesamtinvestitionskosten betragen,<br />

so der Konzern, aus heutiger Sicht<br />

rund1 Mrd. €. Durch diese Technologieumstellung<br />

sollen die<br />

CO 2 -Emissionen signifikant um<br />

rund 30 % gesenkt werden – das<br />

entspricht einer Einsparung von<br />

rund 3 bis 4 Mio. t CO 2 pro Jahr, was<br />

fast 5 % der jährlichen CO 2 -Emissi-<br />

onen Österreichs ausmacht. Das<br />

Interesse an „grünem Stahl“ nehme<br />

kontinuierlich zu. „Derzeit bildet<br />

sich ein Markt für grünen Stahl in<br />

Europa, diese Entwicklung wird<br />

insbesondere von der europäischen<br />

Automobilindustrie vorangetrieben“,<br />

sagte Herbert Eibensteiner,<br />

Vorstandsvorsitzender der voestalpine<br />

AG<br />

Mit „greentec steel“<br />

in die Zukunft<br />

Die voestalpine hat in den vergangenen<br />

Jahrzehnten Luftemissionen<br />

und Energieverbrauch bereits auf<br />

das technologische Minimum reduziert.<br />

Eine weitere signifikante<br />

Reduktion der CO 2 -Emissionen sei<br />

jedoch nur auf Basis eines grundlegenden<br />

Technologiewandels möglich.<br />

Der Konzern werde mit greentec<br />

steel seinen Beitrag zur<br />

Erreichung der Klimaziele leisten.<br />

Konkret ist geplant, ab 2027 sukzessive<br />

von der kohlebasierten<br />

Hochofentechnologie auf grünstrombetriebene<br />

Elektrolichtbogenofentechnologie<br />

umzusteigen.<br />

Langfristig strebe man eine<br />

CO 2 -neutrale Stahlproduktion auf<br />

Basis grünen Wasserstoffs an. Dazu<br />

forsche man bereits an vielversprechenden<br />

Technologien.<br />

[Kontakt]<br />

voestalpine AG<br />

voestalpine-Straße 1<br />

4020 Linz<br />

Österreich<br />

+43 50304 15-0<br />

www.voestalpine.com<br />

Wir haben mit greentec steel einen klaren Plan zur<br />

Dekarbonisierung der Stahlproduktion entwickelt<br />

und sind bereits weitgehend startbereit. Damit<br />

der Zeitplan hält, bedarf es jedoch entsprechender<br />

Rahmenbedingungen wie ausreichend erneuerbare<br />

Energie zu wirtschaftlich darstellbaren Preisen sowie<br />

leistungsfähige Netze.<br />

Herbert Eibensteiner, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG<br />

22 <strong>Stahlreport</strong> 4|22


Bild: Salzgitter AG<br />

Salzgitter-Konzern: künftig vier statt fünf Geschäftsbereiche<br />

Schlankere Konzernstruktur<br />

Die Salzgitter AG hat im Zuge der Transformationsstrategie<br />

„Salzgitter AG 2030“ seine bestehende Konzernstruktur mit<br />

Wirkung zum 1. April 2022 angepasst. In den beiden neuen<br />

Geschäftsbereichen „Stahlerzeugung“ und „Stahlverarbeitung“<br />

bündelt der Konzern seine Stahlaktivitäten neu. Damit ist der<br />

Salzgitter-Konzern zukünftig in vier, statt zuvor fünf Segmente<br />

gegliedert.<br />

„Wir stellen unseren Konzern<br />

für die eingeleitete Transformation<br />

schlank, schlagkräftig sowie marktund<br />

kundengerecht auf. Im Bereich<br />

Stahlerzeugung bündeln wir die<br />

wesentlich an unserem Programm<br />

SALCOS ® (Salzgitter Low CO 2 Steelmaking)<br />

beteiligten Tochtergesell-<br />

schaften. Der Bereich Stahlverarbeitung<br />

konzentriert sich auf die<br />

nachgelagerten Wertschöpfungsstufen<br />

und Kundenprozesse“, erläuterte<br />

Gunnar Groebler, Vorstandsvorsitzender<br />

der Salzgitter AG.<br />

Der Geschäftsbereich Stahlerzeugung<br />

wird von Ulrich Grethe geführt,<br />

der schon seit acht Jahren den<br />

Geschäftsbereich Flachstahl leitet.<br />

Der Geschäftsbereich vereint neben<br />

den stahlerzeugenden Gesellschaften<br />

Salzgitter Flachstahl GmbH und Peiner<br />

Träger GmbH auch die DEUMU<br />

Deutsche Erz- und Metall-Union<br />

GmbH als wichtigem internen Transformationspartner<br />

für das SALCOS ®<br />

Programm. Der Geschäftsbereich<br />

Stahlverarbeitung umfasst neben den<br />

Stahlrohrproduzenten auch die beiden<br />

Grobblechwalzwerke in Ilsenburg<br />

und Mülheim. Verantwortlich<br />

für diesen Geschäftsbereich ist Burkhard<br />

Becker, zusätzlich zu seiner<br />

Funktion als Finanzvorstand der<br />

Salzgitter AG.<br />

Sebastian Bross leitet Geschäftsbereich<br />

Handel ab 2023<br />

Die Geschäftsbereiche Technologie<br />

und Handel bleiben unverändert<br />

bestehen. Der Geschäftsbereich Technologie<br />

wird von Kai Acker geführt,<br />

der diesen bereits in den vergangenen<br />

Jahren geführt und weiterentwickelt<br />

hat. Volker Schult, Leiter des<br />

Geschäftsbereiches Handel, wird zum<br />

31. Dezember 2022 nach nahezu<br />

40-jähriger Tätigkeit für den Salzgitter-Konzern<br />

sein Amt niederlegen<br />

(siehe Personalie S.6). Nachfolger<br />

wird ab 2023 Dr. Sebastian Bross, der<br />

in den vergangenen Jahren als<br />

Geschäftsführer in allen drei großen<br />

Stahlsektoren – Strip, Plate und Section<br />

– Vertrieb, Logistik und Produktion<br />

verantwortet hat. 2<br />

[Kontakt]<br />

Salzgitter AG<br />

Eisenhüttenstraße 99<br />

38239 Salzgitter<br />

+49 5341 21-01<br />

www.salzgitter-ag.com<br />

Volkswagen AG und Salzgitter AG<br />

Lieferung von CO 2 -armem Stahl vereinbart<br />

Die Volkswagen AG und die Salzgitter AG haben eine gemeinsame<br />

Absichtserklärung abgegeben, den Automobilhersteller mit<br />

CO 2 -armen Stahl zu beliefern. Auf der Basis von Wasserstoff und<br />

erneuerbaren Energien lassen sich laut Salzgitter AG kü nftig ü ber<br />

95 % der CO 2 -Emissionen in der Stahlproduktion einsparen. Der<br />

Volkswagen Konzern plant, den CO 2 -armen Stahl ab Ende 2025 in<br />

wichtigen Zukunftsprojekten wie dem E-Modell Trinity1, das ab 2026<br />

in Wolfsburg produziert wird, einzusetzen.<br />

Fü r Volkswagen ist die Senkung der CO 2 -Emissionen in der Lieferkette<br />

ein zentraler Baustein, um bis 2050 schrittweise bilanziell<br />

klimaneutral zu werden. Bei künftigen Projekten wie dem Trinity soll<br />

der Einsatz von CO 2 -reduziertem Stahl einen relevanten Beitrag zur<br />

verbesserten CO 2 -Gesamtbilanz leisten. Bis Ende des Jahres 2022<br />

wollen beide Partner Abnahmemengen fü r den CO 2 -armen Stahl im<br />

Zeitraum 2025 bis 2030 konkretisieren und vertraglich vereinbaren.<br />

Die Salzgitter AG hat sich mit dem Transformationsprogramm „SAL-<br />

COS ® – Salzgitter Low CO 2 -Steelmaking“ auf den Weg gemacht, die<br />

CO 2 -Emissionen in der Stahlproduktion massiv zu senken. Im Unterschied<br />

zur Roheisenproduktion mittels Hochöfen auf Kohlenstoffbasis<br />

will der Stahl- und Technologiekonzern kü nftig auf einer neuen Produktionsroute<br />

Stahl mit grü nem Wasserstoff und erneuerbaren Energien<br />

herstellen. Dafü r werden in Salzgitter Wasserstoffelektrolyseure,<br />

Direktreduktionsanlagen und Elektroöfen errichtet. Schrittweise will<br />

der Stahlproduzent bis 2033 den CO 2 -Ausstoß so um mehr als 95 %<br />

senken. Damit wü rde 1 % des gesamten deutschen CO 2 -Ausstoßes<br />

vermieden werden.<br />

www.salzgitter-ag.com<br />

www.volkswagen.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />

23


Stahlproduktion<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Trotz sinkender Nachfrage aus der Automobilindustrie: Absatzmenge gestiegen<br />

Swiss Steel erzielt deutlich besseres Ergebnis<br />

Das Absatzvolumen der Swiss Steel-Gruppe ist im Jahr 2021 trotz nachlassender Nachfrage aus der Automobilindustrie<br />

im vierten Quartal von 1,5 auf rund 1,9 Mio. t gestiegen. Dabei ist der Gesamtumsatz für 2021 aufgrund höherer<br />

Rohstoffpreise überdurchschnittlich um 40 % von 2,29 Mrd. € auf rund 3,19 Mrd. € gestiegen. Das bereinigte EBITDA<br />

belief sich 2021 auf EUR 191,6 Mio. gegenüber EUR - 68,9 Mio. im Jahr 2020.<br />

Für 2022 ist die Schweizer Stahlgruppe Swiss<br />

Steel „vorsichtig optimistisch“, dass die 2021 eingesetzte<br />

Erholung fortgesetzt werden kann. Swiss Steel<br />

rechnet für 2022 mit einem bereinigten EBITDA zwischen<br />

160 und 200 Mio. € – vorausgesetzt, die aktuellen<br />

geopolitischen Unsicherheiten zeitigten nicht noch<br />

einschneiderende Folgen.<br />

„Wir sind stolz darauf, dass wir im Jahr 2021 einen<br />

starken Geschäftsaufschwung mit deutlich erhöhter<br />

Rentabilität verzeichnen konnten.“ Frank Koch, CEO<br />

Swiss Steel<br />

Nach einem schwierigen Jahr 2020 mit<br />

einem massiven Nachfragerückgang als<br />

Folge von Covid-19 hat die Swiss<br />

Steel-Gruppe im vergangenen Jahr<br />

deutlich bessere Ergebnisse erzielt.<br />

Bereits im ersten Quartal 2021<br />

haben sich demnach die Umsätze<br />

normalisiert, was vor allem auf die<br />

Erholung in der Automobilindustrie<br />

zurückzuführen gewesen sei. Im folgenden<br />

zweiten Quartal habe dann der<br />

Anlagen- und Maschinenbau nachgezogen<br />

– während parallel die Preise insgesamt kontinuierlich<br />

gestiegen sind. Am Ende des dritten Quartals verzeichnete<br />

die Gruppe jedoch aufgrund der weltweiten<br />

Knappheit an Halbleitern einen starken und plötzlichen<br />

Rückgang der Nachfrage aus der Automobilindustrie.<br />

Gleichzeitig führten Turbulenzen im Energiesektor zu<br />

extrem hohen und volatilen Preisen. „Wir haben sofort<br />

unsere Produktion entsprechend angepasst. Dank<br />

einer anhaltend positiven Preis- und Margenentwick-<br />

„Wir<br />

sind in einer<br />

ausgezeichneten<br />

Position, um mit unseren<br />

Elektrolichtbogenöfen<br />

den Übergang zu umweltfreundlicheren<br />

Technologien<br />

an vorderster Front<br />

mitzugestalten“.<br />

Frank Koch, CEO Swiss<br />

Steel<br />

Bild: Swiss Steel<br />

24 <strong>Stahlreport</strong> 4|22


lung können wir dennoch solide<br />

Ergebnisse für das letzte Quartal<br />

und das Gesamtjahr bekannt<br />

geben“, so Frank Koch weiter.<br />

Management erweitert<br />

Auch personell gab es bei dem<br />

Stahlkonzern im vergangenen Jahr<br />

Veränderungen. So wurde die Konzernleitung<br />

im Dezember 2021 um<br />

drei erfahrene Stahlmanager erweitert,<br />

die die Wachstumsstrategie der<br />

Gruppe in den drei Kernbereichen<br />

Qualitäts- und Edelbaustahl, Werkzeugstahl<br />

sowie rost-, säure- und<br />

hitzebeständige Stähle sowie die<br />

Transformation zu einem CO 2 -neutralen<br />

Stahlherstellungsprozess<br />

vorantreiben sollen. Kreislaufwirtschaft<br />

und Recycling seien von<br />

jeher Teil des Konzerns, sagte Koch.<br />

Doch es gibt auch Herausforderungen<br />

zu meistern, unterstrich<br />

Koch. So ereignete sich zu Beginn<br />

des Jahres ein tragischer Unfall in<br />

dem französischen Werk der Gruppe<br />

in Ugine, bei dem ein Arbeiter<br />

ums Leben gekommen ist. Die<br />

Schmelz- und Giessanlagen des<br />

Werks seien infolgedessen derzeit<br />

nicht in Betrieb, sie würden voraussichtlich<br />

erst Ende des zweiten<br />

Quartals 2022 wieder anlaufen, so<br />

der Konzern. Das Walzwerk und<br />

weitere nachgelagerte Aktivitäten<br />

haben indes schon kurz nach dem<br />

Unfall die normale Produktion wieder<br />

aufgenommen, wenn auch – entsprechend<br />

dem verfügbaren Material<br />

– in begrenztem Umfang. 2<br />

[Kontakt]<br />

Swiss Steel Holding AG<br />

Landenbergstrasse 11<br />

6005 Luzern<br />

Schweiz<br />

+41 41 58140-00<br />

www.swisssteel-group.com<br />

Rohstahlproduktion<br />

weltweit<br />

Die weltweite Rohstahlproduktion der 64<br />

Länder, die dem Weltstahlverband (worldsteel)<br />

Bericht erstatten, belief sich im<br />

Februar 2022 auf 142,7 Mio. t, was einem<br />

Rückgang von 5,7% gegenüber Februar<br />

2021 entspricht. Aufgrund der anhaltenden<br />

Schwierigkeiten, die die COVID-19-Pandemie<br />

mit sich bringt, sind viele dieser<br />

Zahlen des Monats Schätzungen, die mit<br />

der Produktionsaktualisierung des nächsten<br />

Monats revidiert werden können.<br />

Rohstahlproduktion weltweit Februar 2022<br />

China 75,0 Mio. t -10,0 %<br />

Japan 7,3 Mio. t -2,3 %<br />

Südkorea 5,2 Mio. t -6,0 %<br />

Deutschland 3,2 Mio. t 3,8 %<br />

EU 11,7 Mio. t -2,5 %<br />

USA 6,4 Mio. t 1,4 %<br />

GUS 7,7 Mio. t -5,8 %<br />

Russland 5,8 Mio. t -1,4 %<br />

Türkei 3,0 Mio. t -3,3 %<br />

Februar 2022 in Mio. t<br />

Veränderung zum Vorjahreszeitraum in Prozent<br />

Quelle: worldsteel<br />

Rohstahlproduktion<br />

in Deutschland<br />

In Deutschland wurden im Februar 2022 rund<br />

3,2 Mio. t Rohstahl produziert. Damit hat die<br />

Stahlerzeugung im Vergleich zum Vorjahresmonat<br />

zwar um rund 4 % zugelegt, im bisherigen<br />

Jahresverlauf ist der Zuwachs aber nur<br />

moderat.<br />

Rohstahlproduktion in Deutschland Februar 2022<br />

Rohstahl gesamt 3.215 3,8 %<br />

Oxygenstahl 2.150 2,1 %<br />

Elektrostahl 1.065 7,5 %<br />

Roheisen 1.979 1,4 %<br />

Warmgewalzte Stahlerzeugnisse 2.817 1,4 %<br />

Februar 2022 in Tsd. t<br />

Veränderung zum Vorjahreszeitraum in Prozent<br />

Quelle: WV Stahl<br />

Produktion nichtrostender<br />

Stähle gestiegen<br />

Das International Stainless Steel Forum<br />

(ISSF) hat Zahlen für das Gesamtjahr 2021<br />

veröffentlicht, aus denen hervorgeht, dass<br />

die Schmelzbetriebsproduktion von Edelstahl<br />

im Vergleich zum Vorjahr um 10,6 %<br />

auf 56,3 Mio. t gestiegen ist.<br />

Region Quartal Gesamt Veränderung<br />

1/2021 2/2021 3/2021 4/2021 2021 in Prozent<br />

Angaben in 1.000 t<br />

Europa 1.909 1.919 1.586 1.767 7.181 13,6<br />

USA 624 654 552 538 2.368 10,4<br />

China 8.198 8.044 7.184 7.206 30.632 1,6<br />

Asien ohne China und Korea 1.880 1.845 2.044 2.023 7.792 21,2<br />

Andere 1.901 2.052 2.184 2.179 8.316 42,0<br />

Gesamt 14.512 14.513 13.550 13.713 56.289 10,6<br />

Quelle: ISSF<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />

25


Stahlproduktion<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Bild: Saarstahl<br />

Neue Verkupferungsanlage bei Schweißdraht Luisenthal: Zwei neue Verkupferungslinien verdoppeln die Produktionskapazität und steigern die Produktqualität.<br />

Schweißdraht Luisenthal: Invest in höhere Kapazität<br />

Neue Verkupferungsanlage in Betrieb genommen<br />

Die Saarstahl-Tochter Schweißdraht Luisenthal (SDL) hat eine neue Verkupferungsanlage in Betrieb genommen. Hierfür<br />

wurden rd. 5 Mio. € investiert. Die Anlage verfügt über zwei Verkupferungslinien modernster Bauart und sorgt zusammen<br />

mit der bereits zuvor vorhandenen ebenfalls zweiadrigen Anlage für eine Verdoppelung der Produktionskapazität des<br />

Schweißdrahtspezialisten sowie für eine weitere Verbesserung der Qualität. „Mit der neuen Anlage verfügen wir über<br />

eines der modernsten Verkupferungszentren weltweit“, so Dr. Klaus Richter, Technik-Vorstand der Saarstahl AG. „Damit<br />

können wir unseren technologischen Vorsprung bei der Herstellung unserer Hightech-Produkte weiter ausbauen.“<br />

[Kontakt]<br />

Schweißdraht<br />

Luisenthal GmbH<br />

Straße des 13.<br />

Januar 286<br />

66333 Völklingen<br />

+ 49 6898 879-0<br />

www.schweissdrahtluisenthal.de<br />

Hightech-Drähte für Motoren<br />

Schweißdraht Luisenthal ist Spezialist<br />

für Drähte und Stäbe für das<br />

Schutzgasschweißen von Hartauftragungen<br />

und Werkzeugstählen,<br />

sowie für Drähte für das thermische<br />

Spritzen in den Bereichen konventionelles<br />

Spritzen als auch für die<br />

diversen Verfahren zum Ausspritzen<br />

der Kolbenlaufbahnen von<br />

Motoren. Eine Linie der neuen Anlage<br />

wird der Verkupferung von so<br />

genannten Cylinder Bore Coating<br />

– CBC-Drähten vorbehalten sein.<br />

Diese Hightech-Drähte dienen der<br />

Beschichtung von Kolbenlaufbahnen<br />

von Motoren – was die Effizienz<br />

erhöht, den Verbrauch reduziert<br />

und damit zur Einsparung von<br />

CO 2 -Emissionen beiträgt. Die zweite<br />

Linie dient zum Ausbau der Verkupferungskapazitäten<br />

im Bereich<br />

Schweißzusatzwerkstoffe.<br />

Kapazität verdoppelt<br />

„Die Anlage ist das neue Herzstück<br />

des Unternehmens“, freut sich<br />

SDL-Geschäftsführer Marc Philipps.<br />

„Durch die Verdoppelung der Produktionskapazität<br />

können wir unsere<br />

Lieferperformance weiter verbessern<br />

und den Kunden unser<br />

komplettes Sortiment auf einem<br />

noch höheren Qualitätslevel anbieten.“<br />

Und Tom Niemann, Vertriebsvorstand<br />

der Saarstahl AG: „Mit dieser<br />

hohen Produktqualität und ihrer<br />

nachhaltigen Serviceorientierung<br />

positioniert sich Schweißdraht Luisenthal<br />

nun noch stärker als gefragter<br />

Partner der Automobilindustrie.“<br />

Investiert wurde auch in die Peripherie<br />

der Anlage. So verfügt die<br />

Produktionshalle jetzt u.a. über ein<br />

Beleuchtungssystem, das automatisch<br />

die Helligkeit im Raum regelt<br />

und so für optimale Lichtverhältnisse<br />

sorgt. „Es war uns wichtig, bei der<br />

Investition in die neue Hightech-Anlage<br />

auch den Mitarbeiter in den<br />

Fokus zu rücken und durch ergonomische<br />

Maßnahmen das Arbeiten<br />

angenehmer und noch sicherer zu<br />

machen“, so Marc Philipps. 2<br />

26 <strong>Stahlreport</strong> 4|22


Dekarbonisierung der Stahlindustrie<br />

thyssenkrupp Steel vereinbart Wasserstofflieferung<br />

HydrOxy Walsum, das Wasserstoff-Projekt<br />

von STEAG im nordrhein-westfälischen<br />

Duisburg, nimmt Gestalt an: Auf<br />

Basis einer positiv ausgefallenen Machbarkeitsstudie<br />

für eine Wasserelektrolyse mit<br />

einer Leistung von bis zu 520 MW, die die<br />

Projektpartner STEAG, fünftgrößter Stromerzeuger<br />

in Deutschland, und thyssenkrupp<br />

Steel gemeinsam erstellt haben, wurde nun<br />

ein Memorandum of Understanding über die<br />

Belieferung des thyssenkrupp Steel Standortes<br />

in Duisburg mit Wasserstoff und Sauerstoff<br />

vom benachbarten STEAG-Standort<br />

in Duisburg-Walsum geschlossen. Dabei<br />

garantiert STEAG, dass der in Walsum<br />

erzeugte Wasserstoff „grün“, das heißt klimaneutral,<br />

erzeugt wird.<br />

thyssenkrupp Steel möchte den Wasserstoff<br />

dazu nutzen, künftig bei der Roheisenerzeugung<br />

deutliche CO 2 -Einsparungen zu<br />

generieren. „Unser Ziel ist es, dass thyssenkrupp<br />

Steel bis 2045 klimaneutral ist.<br />

Als Zwischenschritt streben wir bereits bis<br />

2030 eine signifikante Reduzierung unserer<br />

Für thyssenkrupp Steel ist die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff eine wesentliche Voraussetzung<br />

für eine künftige klimaneutrale Stahlproduktion.<br />

Emissionen um 30 % an“, sagt Dr. Marie<br />

Jaroni, Head of Decarbonization bei thyssenkrupp<br />

Steel.<br />

www.thyssenkrupp.com<br />

www.thyssenkrupp-steel.com<br />

Bild: thyssenkrupp<br />

thyssenkrupp – Neuausrichtung geht weiter<br />

Verkauf des Edelstahlwerks AST abgeschlossen<br />

thyssenkrupp hat Ende Januar den<br />

Verkauf der Acciai Speciali Terni (AST) inklusive<br />

der dazugehörigen Vertriebsorganisation<br />

in Deutschland, Italien und der Türkei an<br />

das italienische Unternehmen Arvedi erfolgreich<br />

abgeschlossen. Damit habe der Konzern<br />

ein weiteres Etappenziel der Transformation<br />

des Unternehmens in eine<br />

leistungsstarke „Group of Companies“<br />

erreicht. Der Verkauf war im September<br />

2021 vertraglich vereinbart worden. Über<br />

die finanziellen Details der Transaktion<br />

haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart.<br />

Mit dem Erwerber Arvedi ist vereinbart,<br />

dass thyssenkrupp Anteile in Höhe von<br />

15 % an AST behält, um die schon heute<br />

bestehende operative Zusammenarbeit mit<br />

Arvedi durch eine solche Minderheitsbeteiligung<br />

zu stärken.<br />

Der Edelstahlproduzent AST beschäftigt<br />

rund 2.700 Mitarbeitende, die im Geschäftsjahr<br />

2020/2021 einen Umsatz von rund<br />

2 Mrd. € erwirtschaftet haben. Mit dem<br />

Verkauf trennt sich thyssenkrupp bereits<br />

von der vierten Portfoliogesellschaft im<br />

Segment Multi Tracks. Zuvor hat thyssenkrupp<br />

bereits die Verkäufe des Infrastructure-Geschäfts<br />

sowie der Carbon Components<br />

abgeschlossen und den Verkauf des<br />

Mining-Geschäfts angekündigt. Darüber<br />

hinaus wurde die Schließung des Grobblechwerks<br />

in Duisburg vollzogen. Durch<br />

den Zusammenschluss von AST und Arvedi<br />

entsteht ein europäisches Stahlunternehmen<br />

mit insgesamt 6.200 Mitarbeitenden.<br />

Arvedis Kerngeschäft ist die Primärstahlerzeugung<br />

und Verarbeitung von Stahlprodukten.<br />

www.thyssenkrupp.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />

27


Stahlverarbeitung<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Trotz der aktuellen Herausforderungen hat Meusburger beste Voraussetzungen, auch in herausfordernden Zeiten als zuverlässiger Lieferant zu gelten.<br />

Bild: Meusburger<br />

Meusburger setzt auf großes Lager und Eigenfertigung<br />

Ukraine-Krieg erschwert Stahlbeschaffung<br />

Die derzeitige Krisensituation in der Ukraine hat dramatische Auswirkungen auf die Stahlbeschaffung. Der akute<br />

Engpass an Rohstoffen sorge für große Unsicherheiten und für eine extreme Preisentwicklung, wie der österreichische<br />

Normalien-Hersteller Meusburger Georg GmbH & Co KG meldet. Das Unternehmen setzt auf ein großes Lager und<br />

einen hohen Grad an Eigenfertigung, um auch in herausfordernden Zeiten ein zuverlässiger Lieferant zu sein.<br />

[Kontakt]<br />

Meusburger Georg<br />

GmbH & Co KG<br />

Kesselstraße 42<br />

6960 Wolfurt<br />

Österreich<br />

+43 5574 6706-0<br />

#meusburger<br />

Die aktuelle Krise führt dem Unternehmen zufolge<br />

in Europa zu einer deutlichen Verknappung des<br />

Stahlangebots. Die Folgen daraus seien sehr heftige<br />

Preisentwicklungen sowohl bei den Stahlpreisen<br />

als auch bei den Energie- und Transportpreisen<br />

sowie eine Erhöhung der<br />

Nachfrage bei renommierten Stahlwerken.<br />

Meusburger unterstreicht,<br />

keine Ware aus Russland oder der<br />

Ukraine zu beziehen. Zudem habe<br />

man durch die langjährigen partnerschaftlichen<br />

Beziehungen und<br />

ein großes Rohmaterial- und Normalienlager<br />

gute Voraussetzungen,<br />

auch in diesen unsicheren Zeiten eine<br />

hohe Versorgungssicherheit zu gewährleisten.<br />

Stahlhersteller berufen sich auf höhere Gewalt<br />

Um diesen Service weiterhin zu garantieren, kann der<br />

Normalienhersteller auch weiterhin nicht auf den Rohstoffeinkauf<br />

verzichten und muss die erhöhten Kosten<br />

in Kauf nehmen.<br />

„Durch die unvorhergesehene Situation am Markt<br />

berufen sich nun viele Stahlhersteller auf höhere<br />

Gewalt und treten von ihren Verträgen zurück. Trotz<br />

der Stahlknappheit bemühen wir uns, die Lieferver-<br />

„Wir machen<br />

gerade turbulente<br />

Zeiten durch, wie ich sie<br />

in den letzten 25 Jahren<br />

noch nicht erlebt habe.“<br />

Guntram Meusburger, Inhaber und<br />

Geschäftsführung Meusburger<br />

Georg GmbH & Co KG<br />

fügbarkeit für unsere Kunden aufrechtzuerhalten“,<br />

betont Guntram Meusburger, Inhaber und Geschäftsführung<br />

der Meusburger Georg GmbH & Co KG.<br />

Lieferfähigkeit in Krisenzeiten<br />

durch großes Lager<br />

Bei Meusburger werden 100 % der<br />

Platten eigengefertigt und Normplatten<br />

können direkt ab Lager versendet<br />

werden. Zusätzlich liegen im<br />

Außenlager des Unternehmens auf<br />

rund 24.000 m² verschiedene Rohmaterialien<br />

für die weitere Verarbeitung<br />

bereit. Aktuell könne Meusburger<br />

trotz der schwierigen Situation eine<br />

durchgehende Lieferfähigkeit gewährleisten.<br />

Der Normalienhersteller setzt dabei auf beste Qualität.<br />

Hochautomatisierte Fertigungsanlagen und bestens<br />

geschultes Personal garantieren Qualität im μ-Bereich.<br />

Auch das beste Rohmaterial wird bei Meusburger<br />

spannungsarmgeglüht. Für diesen Prozess ist ein hoher<br />

Energiebedarf in Form von Gasverbrauch notwendig,<br />

er schafft jedoch optimale Voraussetzungen für die verzugsarme<br />

Weiterverarbeitung der Teile. 2<br />

Einen Einblick in die Plattenlager von Meusburger gibt es<br />

hier: www.meusburger.com/platten-video<br />

28 <strong>Stahlreport</strong> 4|22


Russland-Lieferungen gestoppt<br />

Miele-Gruppe erzielt 7,5 %<br />

Umsatzplus<br />

Die Miele-Gruppe hat im<br />

Geschäftsjahr 2021 weltweit 4,84 Mrd. €<br />

Umsatz erzielt, das sind 7,5 % mehr als<br />

im Jahr zuvor. Auf Deutschland bezogen<br />

hat das Unternehmen 1,39 Mrd. €<br />

Umsatz erzielt und damit auf bereits<br />

hohem Niveau weitere 5,1 % hinzugewonnen.<br />

Bild: Wuppermann<br />

Arrondieranlage bei Wuppermann in Ungarn<br />

Wuppermann Hungary nimmt Packenwickelanlage erfolgreich in Betrieb<br />

Spaltbandlogistik verbessert<br />

Die Wuppermann Hungary Kft. liefert<br />

ab sofort auch arrondiertes und/oder<br />

packengewickeltes Spaltband. Die neue<br />

Packenwickelanlage (PWA) wurde Anfang<br />

2022 erfolgreich in Betrieb genommen. Die<br />

PWA ist ein nachgeschaltetes Aggregat der<br />

Längsteilanlage, die bereits Ende 2021<br />

modernisiert wurde. Mit der Modernisierung<br />

ging auch eine neue, hochmoderne<br />

und auf dem neusten Stand der Technik<br />

basierende Arrondieranlage an den Start.<br />

Technisch gesehen ist das Arrondieren ein<br />

mechanisches Abrunden der Schnittkanten,<br />

bei dem auch die Zink- bzw. Zink-Magnesiumbeschichtung<br />

über die Schnittkanten<br />

geschoben wird. Dadurch kann der<br />

Korrosionsschutz über die Kanten hinaus<br />

erweitert und der sogenannte kathodische<br />

Kantenschutz verstärkt bzw. bei dickeren<br />

Spaltbändern bewirkt werden. Packengewickeltes<br />

Material sorgt in der Weiterverarbeitung<br />

für mehr Durchsatz und verkürzt die<br />

Rüstzeiten deutlich, da mehr Material auf<br />

einem Coil aufgewickelt werden kann. Jeder<br />

packengewickelte Coil erhöht die Produktivität<br />

und ermöglicht längere kontinuierliche<br />

Fertigung. Indem weniger Coils nachgeladen<br />

werden müssen, wird der Stillstand<br />

von Maschinen und die Spulenhandhabung<br />

minimiert und der erforderliche Lagerplatz<br />

sowie anfallender Schrott erheblich<br />

gesenkt.<br />

Abgeschlossen wurde die Umbau- und<br />

Erweiterungsmaßnahme mit der Integration<br />

und Inbetriebnahme einer vollautomatischen<br />

Verpackungsanlage im Februar 2022.<br />

Zukünftig werden die arrondierten und<br />

packengewickelten Produkte inline direkt<br />

in Ungarn verzinkt und zum jeweiligen<br />

Produkt weiterverarbeitet, sodass sich der<br />

logistische Aufwand von Produktion bis zum<br />

Endkunden wesentlich verbessern wird.<br />

Dadurch werden Lieferwege gespart und<br />

der CO 2 -Ausstoß wird verringert, so das<br />

Unternehmen.<br />

www.wuppermann.com<br />

Gesco: erfolgreichstes Geschäftsjahr übver<br />

Die Gesco AG hat im Geschäftsjahr 2021 nach noch vorläufigen Zahlen ihre Erwartungen<br />

beim Umsatz und vor allem im Ergebnis deutlich übertroffen. Trotz des herausfordernden<br />

Umfelds erhöhte sich der Konzernumsatz 2021 gegenüber dem Vorjahreswert um 23 % auf<br />

488 Mio. €. Das Konzernjahresergebnis stieg überproportional zum Umsatz auf 26,9 Mio. €<br />

an (+361 % geg. Vj.).<br />

Das Geschäft des Haushalts- und Gewerbegeräteherstellers<br />

wurde dabei von<br />

gegenläufigen Entwicklungen geprägt:<br />

Einerseits sorgte die historische Sonderkonjunktur<br />

aufgrund von Corona für<br />

kräftigen Rückenwind. Andererseits habe<br />

auch Miele die Störungen in den weltweiten<br />

Lieferketten gespürt, insbesondere<br />

bei den Halbleitern. In Summe wurden<br />

2021 jedoch mehr Geräte produziert und<br />

verkauft als jemals zuvor in der 123-jährigen<br />

Geschichte der deutschen Premiummarke.<br />

Der Auftragsbestand zum Start ins neue<br />

Jahr sei ebenfalls so hoch wie nie. Um die<br />

teils deutlich verlängerten Lieferzeiten<br />

wieder zu verkürzen, produziert Miele in<br />

allen Werken mit größtmöglicher Auslastung,<br />

teilte das Unternehmen mit.<br />

Die Perspektiven für den weiteren Verlauf<br />

des Jahres sieht das Unternehmen demgegenüber<br />

durch die politischen und wirtschaftlichen<br />

Auswirkungen des Krieges in<br />

der Ukraine geprägt, wo Miele, wie auch<br />

in Russland, mit einer eigenen Vertriebsgesellschaft<br />

vertreten ist. „Geschäftsleitung<br />

und Belegschaft der Miele-Gruppe<br />

sind tief erschüttert über das Leid der<br />

Menschen im Kriegsgebiet und auf den<br />

Fluchtrouten“, so das Unternehmen.<br />

Aufgrund der geopolitischen Situation<br />

und den Unwägbarkeiten, die sich daraus<br />

ergeben, hat die Miele-Gruppe – über die<br />

aktuell verhängten EU-Sanktionen hinaus<br />

– die Lieferung von Geräten nach Russland<br />

mit sofortiger Wirkung bis auf Weiteres<br />

komplett eingestellt. Ausgenommen<br />

bleiben Produkte für die medizinische<br />

Versorgung, soweit diese nicht auch von<br />

Sanktionen erfasst sind.<br />

www.miele.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />

29


Stahlverarbeitung<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Bild: ZSW<br />

Die schnelle Entwicklung und Serienfertigung eines skalierbaren Baukastensystems für Elektrolyseure ist ein wesentlicher Schritt für die Energiewende.<br />

Ecoclean steigt in Zukunftstechnologie ein<br />

Marktpotenzial für Elektrolyseanlagen erkannt<br />

Auf dem Weg zur Klimaneutralität ist die Elektrolyse eine Schlüsseltechnologie. Um sie effektiv und nachhaltig<br />

nutzen zu können, sind skalierbare Elektrolysesysteme im Megawatt-Bereich entscheidend. Die Ecoclean GmbH hat<br />

sich gemeinsam mit dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg (ZSW) nun im<br />

Verbundprojekt „EcoLyzer BW“ entschlossen, international wettbewerbsfähige Anlagen zu entwickeln und zu fertigen.<br />

Das bisher als Hersteller von Systemen für die industrielle Bauteilreinigung und Oberflächenbearbeitung bekannte<br />

Unternehmen baut seine Geschäftsfelder damit um eine Zukunftstechnologie aus.<br />

Bei der Elektrolyse wird Wasser<br />

durch den Einsatz elektrischer<br />

Energie in seine Bestandteile Sauerstoff<br />

und Wasserstoff zerlegt.<br />

Durch den starken Ausbau erneuerbarer<br />

Energie, insbesondere Photovoltaik<br />

und Windenergie, wird die<br />

Erzeugung von Wasserstoff mit grünem<br />

Strom zukünftig deutlich an<br />

Bedeutung gewinnen. Denn sauberer<br />

Wasserstoff gilt als Energieträger<br />

der Zukunft.<br />

Die Unternehmensberatung<br />

Roland Berger prognostiziert in<br />

einer aktuellen Studie bis 2050 eine<br />

Nachfrage von mehr als 45 Mio. t<br />

Wasserstoff in Europa. Es wird<br />

daher ein global stark steigender<br />

Bedarf an Elektrolysesystemen<br />

erwartet. Weltweit existieren derzeit<br />

rund zehn Unternehmen, die<br />

kommerzielle Elektrolysesysteme<br />

im Megawatt-Maßstab anbieten.<br />

Dieser Markt bietet daher ein großes<br />

Wachstumspotenzial.<br />

Mit dem vom Umweltministerium<br />

Baden-Württemberg geförderten<br />

Verbundprojekt „EcoLyzer BW“<br />

starten Ecoclean und das Zentrum<br />

für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung<br />

Baden-Württemberg<br />

(ZSW) die Entwicklung, den<br />

Aufbau entsprechender Fertigungskapazitäten<br />

und die weltweite Vermarktung<br />

eines international wettbewerbsfähigen<br />

Elektrolysesystems.<br />

Es basiert technologisch auf einer<br />

vom ZSW in den letzten zehn Jahren<br />

entwickelten Systemtechnik für die<br />

Elektrolyse in der Megawatt-Leistungsklasse.<br />

Die bereits gut erprobte<br />

und robuste Technologie lässt sich<br />

auch in größere Leistungsklassen<br />

skalieren. Außerdem kommt sie im<br />

Gegensatz zu anderen Elektrolyseverfahren<br />

ohne ressourcenkritische<br />

Rohstoffe wie Edelmetalle und seltenen<br />

Erden aus.<br />

Skalierbares Baukastensystem<br />

für Elektrolyseure<br />

Im ersten Schritt des Förderprojekts<br />

wird der Elektrolyseur „Made<br />

by Ecoclean“ unter anderem hin-<br />

30 <strong>Stahlreport</strong> 4|22


sichtlich Skalierbarkeit, Systemaufbau<br />

und einzelner Module definiert.<br />

Ziel von Ecoclean ist die Entwicklung<br />

eines skalierbaren Baukastensystems<br />

mit einem Basismodell,<br />

dessen Leistung bei 1 MW liegt.<br />

Damit lassen sich pro Stunde etwa<br />

20 kg Wasserstoff produzieren, was<br />

ausreicht um drei Pkw zu betanken<br />

und insgesamt 2.000 km zu fahren.<br />

Dieses Standardprodukt soll nach<br />

unten und oben anpassbar sein –<br />

zunächst bis hin zu einer Leistungsklasse<br />

von zirka 10 MW.<br />

Parallel dazu werden die Fertigungskapazitäten<br />

aufgebaut. Die<br />

Produktion erster Anlagen soll<br />

2023 anlaufen. Durch die Kombination<br />

der Kompetenz des ZSW im<br />

Bereich des Elektrolyseblocks und<br />

der Erfahrungen von Ecoclean im<br />

Maschinen- und Anlagenbau sehen<br />

sich die Projektpartner dafür gut<br />

aufgestellt.<br />

Wesentlich für die<br />

Energiewende<br />

Mit dem erzeugten Wasserstoff<br />

gelingt es einerseits, erneuerbare<br />

Energie aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen<br />

zu speichern beziehungsweise<br />

in andere Energiesektoren<br />

wie Wärmeversorgung und<br />

Verkehr zu transferieren. Andererseits<br />

ermöglicht er, auch energieintensive<br />

Industriebereiche wie die<br />

Stahl- und Chemieindustrie klimaneutral<br />

zu gestalten.<br />

Das macht die EcoLyzer beispielsweise<br />

interessant für Kommunen,<br />

die ihren öffentlichen Nahverkehr<br />

auf alternative Technologien<br />

umstellen und dafür Wasserstofftankstellen<br />

aufbauen möchten.<br />

Erhebliche industriepolitische<br />

Chancen sehen die Projektpartner<br />

auch im Export der Elektrolysesysteme<br />

in Länder mit günstigeren<br />

Sonnen- und Windverhältnissen, so<br />

genannte Power-to-X-Regionen.<br />

[Kontakt]<br />

SBS Ecoclean Group<br />

Savignystrasse 43<br />

60325 Frankfurt am Main<br />

+49 69 747499-0<br />

https://ecoclean-group.net<br />

Bild: Plug Power<br />

Plug Power eröffnet europäisches Service- und Logistikzentrum in Duisburg<br />

Wasserstoff-Wirtschaft wächst<br />

Plug Power, ein Anbieter von<br />

betriebsbereiten Wasserstofflösungen für<br />

den globalen Markt für grünen Wasserstoff,<br />

hat im Duisburger Freihafen sein europäisches<br />

Service- und Logistikzentrum eröffnet.<br />

Bis Ende 2025 sollen am Duisburger<br />

Standort jährlich 500 t grüner Wasserstoff<br />

produziert werden.<br />

An der Eröffnungsveranstaltung haben<br />

fast 100 Gäste teilgenommen. Zu den<br />

Gastrednern gehörten neben dem nordrhein-westfälischen<br />

Wirtschaftsminister<br />

Prof. Dr. Andreas Pinkwart der Oberbürgermeister<br />

von Duisburg, Sören Link,<br />

der duisport-CEO Markus Bangen sowie<br />

Energieexperte Dr. Thomas Kattenstein von<br />

der zur TÜV-Gruppe gehörenden EE Energy<br />

Engineers GmbH.<br />

Die circa 6.500 m 2 große Anlage wurde als<br />

Service- und Logistikzentrum für Plug-Power-Kunden<br />

aus ganz Europa konzipiert. Derzeit<br />

bedient Plug Power Kunden in Frank-<br />

reich, Belgien, England, Spanien und Polen.<br />

Das Gelände umfasst technische Labors,<br />

ein Zentrum für Überwachung, Diagnose<br />

und technischen Support, einen Generator<br />

für grünen Wasserstoff mit eigener Elektrolyseur-Infrastruktur,<br />

ein Logistikzentrum<br />

sowie Schulungsräume. Die umfangreichen<br />

Logistikflächen des Duisburger Hafens<br />

stehen für zukünftige Erweiterungen bereit,<br />

sodass Plug Power für seine Wachstumspläne<br />

in Europa gut aufgestellt ist.<br />

Plug Power ist seit mehr als zehn Jahren<br />

in Europa präsent und beschleunigt jetzt<br />

seine Investitionen auf dem Kontinent, um<br />

die grüne Wasserstoffwirtschaft als Schrittmacher<br />

voranzutreiben. Duisburg mit dem<br />

größten Binnenhafen der Welt und einer<br />

großen Anzahl an Logistik- und Transportkunden<br />

bietet dem Unternehmen direkte<br />

maritime Lieferkettenverbindungen nach<br />

Antwerpen und Rotterdam.<br />

www.plugpower.com<br />

Kion-Group erzielt Rekordauftragseingang<br />

Die Kion-Gruppe hat 2021 ein überaus erfolgreiches Geschäftsjahr abgeschlossen. Der<br />

global tätige Hersteller von Flurförderzeugen sowie Robotik und Automatisierungstechnologien<br />

für die Intralogistik hat im vergangenen Jahr mit einen Auftragseingang von 12,482<br />

Mrd. € einen neuen Rekord erzielt. Damit hat die Unternehmensgruppe den Vorjahreswert<br />

(9,443 Mrd. €) um fast ein Drittel (+32,2 %) übertroffen. Dieser deutliche Anstieg beruhte<br />

insbesondere auf dem Segment Industrial Trucks & Services (ITS), das mit einem Plus von<br />

40,9 % gegenüber dem Vorjahr auch das Vorkrisenniveau von 2019 übertraf. Das Segment<br />

Supply Chain Solutions (SCS) hat den Auftragseingang ebenfalls gesteigert – und zwar um<br />

18,5 % auf 4,329 Mrd. € (Vorjahr: 3,655 Mrd. €).<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />

31


Stahlverarbeitung<br />

Bericht<br />

Bilder: Modersohn<br />

Modersohn-Zentralgebäude in Spenge<br />

Modersohn Stainless Steel in 2022<br />

Marktpräsenz so stark wie nie zuvor<br />

Die Wilhelm Modersohn GmbH & Co. KG hat im Geschäftsjahr 2021 mit einem Umsatzrekord von knapp unter 22 Mio. €<br />

ein Umsatzplus von 16 % erzielt. „In den letzten 20 Jahren haben wir unseren Umsatz vervierfacht, den Gewinn haben<br />

wir vor allem in den Ausbau unseres Standortes, in neue Maschinen und Anlagen und nicht zuletzt in qualifiziertes<br />

Personal investiert“, so Wilhelm Modersohn, Geschäftsführer und Inhaber des edelstahlverarbeitenden Unternehmens.<br />

Die Wilhelm Modersohn<br />

GmbH & Co. KG gehört europaweit<br />

zu den größten Anbietern<br />

im Bereich der Herstellung<br />

und des Vertriebs von<br />

Schwerlastbefestigungen<br />

für Mauerwerks- und<br />

Betonfertigteilfassadensysteme,<br />

gefertigt aus Edelstahl<br />

Rostfrei und Lean<br />

Duplex-Stahl.<br />

„Wir wollen<br />

mit Stabilität, Zuverlässigkeit<br />

und unerschütterlicher<br />

Präsenz unseren<br />

Kunden das nötige Vertrauen<br />

bestätigen, das sie für ihr Projektgeschäft<br />

in uns setzen.“<br />

Wilhelm Modersohn, Geschäftsführer<br />

und Inhaber der Wilhelm Modersohn<br />

GmbH & Co. KG<br />

32 <strong>Stahlreport</strong> 4|22


Seit über 50 Jahren entwickelt sich<br />

das Unternehmen kontinuierlich<br />

weiter: „1970 hat mein Vater, Wilhelm<br />

Modersohn sen., die Firma<br />

gegründet und in einem Hühnerstall<br />

mit der Produktion des ersten<br />

MU-Ankers begonnen. Er hatte nur<br />

zwei Mitarbeiter, und ich habe<br />

schon als Junge bei der Vormontage<br />

ausgeholfen.“ Nun konnten weder<br />

die Pandemie noch die Materialknappheit<br />

das Unternehmen im<br />

letzten Jahr von dem anhaltenden<br />

Erfolgskurs abbringen. Mit gut 145<br />

Mitarbeitern erweitert der Edelstahlverarbeiter<br />

seinen Kompetenzbereich<br />

– und damit auch seine<br />

Marktposition – stetig.<br />

(Environmental Product Declaration)<br />

wird im Bereich des nachhaltigen<br />

Bauens, für den Bau von „grünen<br />

Häusern“, immer häufiger von<br />

Architektur- und Planungsbüros<br />

nachgefragt. Zudem will das Unternehmen<br />

in 2023 weiter in neue Produktionsmaschinen<br />

investieren,<br />

auch der Bau weiterer Betriebshallen<br />

ist dem Unternehmen zufolge<br />

in Planung. 2<br />

[Kontakt]<br />

Wilhelm Modersohn GmbH & Co. KG<br />

Industriestraße 23<br />

32139 Spenge<br />

+49 5225 8799-472<br />

www.Modersohn.eu<br />

INFO Über das Unternehmen<br />

Die Wilhelm Modersohn<br />

GmbH & Co. KG ist im Bereich<br />

der Edelstahl-Verarbeitung<br />

und der Herstellung von<br />

Befestigungselementen<br />

vor allem für Serien- und<br />

Sonderanfertigungen aus<br />

hochlegierten und speziellen<br />

Edelstählen bekannt. Dabei<br />

setzt die Firma seit Jahren auf<br />

Duplexstähle, insbesondere auf<br />

die sogenannten „Lean Duplex“<br />

Stähle (1.4062, 1.4162, 1.4362),<br />

für deren Markteinführung in die<br />

deutsche Baubranche sich der<br />

Geschäftsführer W. Modersohn<br />

seit 2002 einsetzte.<br />

Präsenz im Ausland ausbauen<br />

Jetzt soll die Marktpräsenz auch im<br />

Ausland ausgebaut werden. So konzentrieren<br />

sich die Investitionen<br />

für 2022 auf den Ausbau digitaler<br />

Technologien. Noch bessere Sicherheitssysteme<br />

für die EDV und<br />

eigens erstellte mehrsprachige<br />

Softwareprogramme und -schnittstellen<br />

sollen für eine effektivere<br />

und nachhaltigere Kundenbeziehung<br />

sorgen.<br />

Bereits im August 2021 wurde<br />

der Online-Shop für Befestigungszubehör<br />

und Normteile aus<br />

Duplex-Stahl auf den Weg gebracht<br />

– und in diesem Jahr intensiver<br />

etabliert werden. Maßgeblich verstärkt<br />

wurde im letzen Jahr mit<br />

dem eigenen Prüflabor, samt Prüfingenieur<br />

und Prüfgeräten für<br />

umfassende Materialanalysen und<br />

Produktprüfungen wie Härte-,<br />

Rauheit-, Dichtungs- und mechanische<br />

Belastungsprüfungen auch<br />

die Qualitätssicherung.<br />

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Nachhaltigkeit auf der Agenda<br />

Nachhaltigkeit der Modersohn-Produkte<br />

ist ebenfalls ein Thema, das<br />

2022 für die Geschäftskunden der<br />

Wilhelm Modersohn GmbH &<br />

Co. KG transparent gestaltet werden<br />

soll. Aktuell befinden sich<br />

Umwelt-Produktdeklarationen für<br />

die gängigsten Produkte, den<br />

MOSO ® -Tragankerkonsolen und<br />

der MBA CE-Ankerschiene in<br />

Arbeit, so das Unternehmen. Der<br />

Nachweis einer sogenannten EPD<br />

Istzustand<br />

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Gültigkeit: 20.08. bis 31.10.2021<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />

33


BDS<br />

XXXXX Research A XXXXX<br />

Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />

Der Start ins Jahr verlief noch ruhig<br />

Nach einem denkwürdigen ersten Halbjahr 2021 mit ordentlichen Lagerabsätzen und bis dato nicht gekannten<br />

Preissprüngen bei Rohstoffen und Fertigerzeugnissen gepaart mit erschwerten Materialverfügbarkeiten entspannte<br />

sich ab dem Spätsommer die Lage auf den Stahlmärkten wieder etwas. Die Verfügbarkeiten wurden besser und auch<br />

der eine oder andere Verkaufspreis tendierte seitwärts und teilweise auch wieder nach unten. Auch die ersten Wochen<br />

im Jahr 2022 verliefen vergleichsweise unspektakulär.<br />

Jörg Feger, Bereichsleiter<br />

Research im<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS), berichtet<br />

zusammenfassend<br />

angesichts der ihm<br />

bis einschließlich<br />

Januar 2022 vorliegenden<br />

Zahlen.<br />

Fragen zur<br />

Statistik<br />

beantwortet im<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS) Jörg<br />

Feger, Prokurist<br />

und Bereichsleiter<br />

Research:<br />

Feger-BDS@<br />

stahlhandel.com<br />

Foto: privat<br />

Lagerabsatz<br />

Im Jahr 2021 wurden 10,62 Mio. t<br />

Walzstahlfertigerzeugnisse abgesetzt.<br />

Das ist ein Plus von 2,7 %<br />

gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich<br />

zu 2019 und den Jahren zuvor<br />

fiel der Lagerabsatz jedoch geringer<br />

aus. Quartoblech, das in den Vorjahren<br />

recht deutliche Mengenverluste<br />

verzeichnet hatte, konnte 2021<br />

zweistellig zulegen. Betonstahl hingegen<br />

verpasste das zwölfte Plus in<br />

Folge und verfehlte den Lagerabsatz<br />

des überaus starken Vorjahres um<br />

knapp 6 %.<br />

Der Start ins Jahr 2022 verlief<br />

ohne besondere Vorkommnisse. Den<br />

Kunden der deutschen Stahldistribution<br />

wurden im Januar knapp<br />

858.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

geliefert. Das sind knapp 6 %<br />

weniger als im Januar des Vorjahres.<br />

Zuwächse konnten lediglich bei<br />

Stabstahl und Betonstahl verzeichnet<br />

werden. Besonders bei letzterem<br />

Produkt wird die vergleichsweise<br />

milde Witterung einen positiven<br />

Effekt gehabt haben. Ins Auge fallen<br />

die Rückgänge bei kaltgewalzten<br />

und oberflächenveredelten Blechen.<br />

Hier mag die geringe Produktion im<br />

Fahrzeugbau aufgrund nicht verfügbarer<br />

Halbleiter eine entscheidende<br />

Rolle gespielt haben.<br />

Lagerbestand<br />

Nach sehr geringen Lagerbeständen<br />

zum Jahreswechsel 2020/2021<br />

konnten die Lagermengen in den<br />

meisten Monaten des Jahres 2021<br />

zulegen, so dass im Spätsommer<br />

erstmals wieder von relativ normalen<br />

Bestandsgrößen gesprochen<br />

werden konnte. Im November und<br />

Dezember 2021 kam es zum saisonal<br />

üblichen Bestandsabbau. Mit<br />

2,07 Mio. t lag der Bestand im<br />

Dezember 2021 um 8,1 % über dem<br />

sehr niedrigen Vorjahresniveau.<br />

Zu Jahresbeginn legten die<br />

Bestände bei allen Produkten zu.<br />

Der Zuwachs war in den meisten<br />

Produktgruppen signifikant. Die<br />

Lagerbestände bei Walzstahlfertigerzeugnissen<br />

lagen Ende Januar<br />

um 12,5 % höher als im Jahr zuvor.<br />

Lagerreichweite<br />

Aufgrund der sehr niedrigen Lagerbestände<br />

und ordentlichen Absätze<br />

war die Reichweite im gesamten<br />

ersten Halbjahr 2021 sehr niedrig.<br />

Ab dem Spätsommer normalisierte<br />

sie sich und schwankte, mit Ausnahme<br />

des Dezembers, zwischen 2,2<br />

und 2,5 Monaten. Im Jahresdurchschnitt<br />

lag sie bei niedrigen 2,3<br />

Monaten bzw. 69 Tagen.<br />

Im Januar 2022 legte die Lagerreichweite<br />

aufgrund des Bestandsaufbaus<br />

und des eher unterdurchschnittlichen<br />

Lagerabsatzes zu. Sie<br />

lag bei 2,5 Monaten. Dies entspricht<br />

75 Tagen (vgl. Abb. 1).<br />

Lagerverkaufspreise<br />

Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />

für durchschnittliche<br />

Verkaufspreise im kleinlosigen<br />

Bereich zufolge stiegen die<br />

Preise in den ersten sieben Monaten<br />

des Jahres 2021 wie es zuvor selbst<br />

im Jahr 2008 nicht erlebt wurde.<br />

Dabei fiel der Anstieg bei Flachprodukten<br />

noch viel deutlicher als bei<br />

Langprodukten aus. Im August kam<br />

dieser Preisaufbau bei den meisten<br />

Produkten zum Stillstand.<br />

In den letzten Monaten des Jahres<br />

wurden vor allem bei Flachprodukten<br />

Preisreduzierungen festgestellt.<br />

Langprodukte zeigten sich<br />

vergleichsweise stabiler und konnten<br />

teilweise sogar zulegen. Dieser<br />

Trend setzte sich im Januar 2022<br />

fort (vgl. Abb. 2 und 3). 2<br />

34 <strong>Stahlreport</strong> 4|22


Lagerabsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution<br />

n Absatzindex (2007 = 100) n Lagerreichweite in Tagen<br />

Abb.1<br />

140<br />

200<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

97<br />

94<br />

90 89 89<br />

108<br />

91 91 92<br />

94<br />

87<br />

91 89 89<br />

84 87<br />

86<br />

64<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

40<br />

20<br />

0<br />

75 81 81 72 69<br />

Ø<br />

2017<br />

Ø<br />

2018<br />

Ø<br />

2019<br />

Ø<br />

2020<br />

Ø<br />

2021<br />

63 66 54 63 69 60 66 75 72 75 72 99 75<br />

Jan.<br />

2021<br />

Feb.<br />

2021<br />

März<br />

2021<br />

April<br />

2021<br />

Mai<br />

2021<br />

Juni<br />

2021<br />

Juli<br />

2021<br />

Aug.<br />

2021<br />

Sep.<br />

2021<br />

Okt.<br />

2021<br />

Nov.<br />

2021<br />

Dez.<br />

2021<br />

Jan.<br />

2022<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

250<br />

Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />

250<br />

200<br />

200<br />

150<br />

150<br />

100<br />

100<br />

|<br />

2010<br />

|<br />

2011<br />

|<br />

2012<br />

|<br />

2013<br />

|<br />

2014<br />

|<br />

2015<br />

|<br />

2016<br />

|<br />

2017<br />

|<br />

2018<br />

|<br />

2019<br />

|<br />

2020<br />

|<br />

2021<br />

|<br />

2022<br />

Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

Quelle: BDS<br />

400<br />

400<br />

350<br />

350<br />

300<br />

300<br />

250<br />

250<br />

200<br />

200<br />

150<br />

150<br />

100<br />

100<br />

50<br />

50 |<br />

2010<br />

Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />

|<br />

2011<br />

|<br />

2012<br />

|<br />

2013<br />

|<br />

2014<br />

|<br />

2015<br />

|<br />

2016<br />

|<br />

2017<br />

|<br />

2018<br />

|<br />

2019<br />

|<br />

2020<br />

|<br />

2021<br />

|<br />

2022<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />

35


BDS<br />

Kommunikation<br />

BDS-Gemeinschaftsstand in neuer Halle 1<br />

Treffpunkt Stahlhandel auf der Tube<br />

Der Stahlhandel ist anpassungsfähig: Nachdem die Messen wire und Tube aufgrund der Corona-<br />

Pandemie von ihrem ursprünglichen Termin im Mai auf den Juni verschoben wurden, haben auch der<br />

BDS und seine ausstellenden Mitgliedsunternehmen den geplanten Gemeinschaftsstand auf den<br />

neuen Termin umorganisiert: Vom 20.–24.06.2022 ist der BDS-Gemeinschaftsstand in der neuen<br />

Halle 1 der Messe Düsseldorf zu finden.<br />

[Kontakt]<br />

BDS AG<br />

Ksenija Sandek<br />

Marketing/PR<br />

+49 211 86497-21<br />

Sandek-BDS@<br />

stahlhandel.com<br />

Die neue Halle 1 präsentiert<br />

sich mit einem modernen Südeingang<br />

und insgesamt 12.000 m 2<br />

Ausstellungsfläche. Der Stahlhandel<br />

und seine benachbarten Branchen<br />

sind gebündelt im Bereich der<br />

Hallen 3, 4 und der neuen Halle 1<br />

zu finden. Besucher profitieren so<br />

bei ihrem Messebesuch von kürze-<br />

ren Wegen und besserer Erreichbarkeit.<br />

Auf dem rund 200 m 2 großen<br />

Gemeinschaftsstand in Halle 1 auf<br />

Stand 1A59 stellen folgende Unternehmen<br />

aus:<br />

z BEPRO Blech und Profilstahl Handelsgesellschaft<br />

mbH & Co. KG,<br />

Gelsenkirchen<br />

z Heine + Beisswenger Stiftung +<br />

Co. KG, Fellbach<br />

z Naumann Stahl GmbH & Co. KG,<br />

Neuss<br />

z Peter Drösser GmbH, Köln<br />

z RHB Voß GmbH, Düsseldorf<br />

z Voß Edelstahlhandel GmbH &<br />

Co. KG, Neu Wulmstorf<br />

z Weinmann Aach AG, Dornstetten<br />

Erleichterungen für Transportgewerbe<br />

Mehr Beiladungen möglich<br />

Beiladungen bei Großraum- und/<br />

oder Schwertransporten sind zukünftig in<br />

größerem Umfang möglich. So sieht es die<br />

aktuelle Änderung der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift<br />

zur Straßenverkehrsordnung<br />

vor. So ist zusätzliche Ladung gestattet, so<br />

lange die zulässigen Werte beim Gesamtgewicht<br />

und den Achslasten nach § 34 StVZO<br />

nicht überschritten werden. Dies bedeutet<br />

für Fahrzeuge, z. B. einen Telesattel mit<br />

Dauererlaubnis nach § 70 StVZO und § 29<br />

StVO, dass zusätzlich zur 18 bis 20 m langen<br />

Ladung kürzeres Material, z. B. in Längen<br />

von 12 oder 15 m, beigeladen werden<br />

darf, so lange das zulässige Gesamtgewicht<br />

eingehalten und die zulässigen Achslasten<br />

nicht überschritten werden.<br />

Die Allgemeine Verwaltungsvorschrift<br />

zur Straßenverkehrsordnung kann online<br />

eingesehen werden unter<br />

bit.ly/vorschrift-verkehrsordnung<br />

36 <strong>Stahlreport</strong> 4|22


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht<br />

Mit den angetriebenen Polierscheiben (unten) kann das Verhältnis<br />

zwischen Vorschub und Drehzahl der Stange während<br />

des laufenden Betriebes verändert werden.<br />

Bilder: EJP Maschinen<br />

Die auf einer Kugelumlaufspindel montierte Einziehzange fördert einen neuen<br />

Draht in die Maschine, der anschließend vom Raupenzug gefasst wird.<br />

EJP zeigt neue Anlagen auf der wire<br />

Edelstahl produktiver zu Stange n verarbeiten<br />

Auf der wire 2022 stellt EJP drei Neuentwicklungen vor, die die Produktion von Stangen und Rohren einfacher<br />

und effizienter machen. Der 12,5 t-Raupenzug für Ziehlinien ermöglicht jetzt auch das Ziehen von Material mit<br />

empfindlicher Oberfläche bei höheren Geschwindigkeiten. Mit der neuen spitzenlosen Schleifmaschine erhöht<br />

EJP Präzision und Flexibilität beim Schleifen von Stangen.<br />

Ziehlinien mit einem Raupenzug<br />

anstelle eines klassischen Ziehteils<br />

mit Kurven und Ziehschlitten<br />

wurden bisher meist für eine Ziehkraft<br />

bis zu 2,5 t für Material bis<br />

etwa 10 mm Durchmesser und Ziehgeschwindigkeiten<br />

bis 250 m/min<br />

gebaut. Auf der Messe stellt EJP jetzt<br />

erstmals einen Raupenzug für Ziehlinien<br />

mit einer Ziehkraft bis zu 12,5<br />

t für Vormaterial mit bis zu 28 mm<br />

Durchmesser vor. Die Maschine ist<br />

eine Weiterentwicklung der von EJP<br />

patentierten Lösung. Sie hat gegenüber<br />

dem Zweischlitten-Prinzip den<br />

Vorteil, dass sie während des gesamten<br />

Ziehprozesses mit sehr gleichmäßiger<br />

Geschwindigkeit arbeitet.<br />

Dies führt speziell bei Edelstahl zu<br />

einer deutlich gesteigerten Produktivität,<br />

so das Unternehmen.<br />

Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />

Anlagen können die neuen<br />

Maschinen jetzt auch für Fertigmaterial<br />

oder das Vorziehen von Kupferrohr<br />

verwendet werden, denn<br />

trotz der hohen Ziehkraft fördern<br />

sie das Material sehr schonend: Es<br />

wird kein Druck auf die Ketten des<br />

Raupenzuges aufgebracht, denn das<br />

Ziehen ist vom Öffnen und Schließen<br />

der Ziehbacken entkoppelt. Da<br />

die Backen sich jederzeit parallel<br />

zur Bewegungsrichtung des Materials<br />

anlegen, schonen sie die Oberfläche<br />

des Drahtes oder Rohres.<br />

Die neue Konstruktion bringt<br />

es auch mit sich, dass bei Änderung<br />

der Materialabmessungen deutlich<br />

weniger Werkzeugwechsel erforderlich<br />

sind.<br />

Lösungen für die gesamte<br />

Prozesskette<br />

Auf der wire 2022 präsentiert EJP<br />

erstmals auch eine spitzenlose<br />

Schleifmaschine für Stangen.<br />

Damit bietet das Unternehmen jetzt<br />

Lösungen für die gesamte Prozesskette<br />

aus einer Hand: vom Ziehen<br />

über das Schälen und Richten bis<br />

hin zum Schleifen.<br />

Die von Grund auf neu entwickelte<br />

Maschine verfügt über vier<br />

angetriebene Polierscheiben. Im<br />

Gegensatz zu herkömmlichen Anlagen<br />

kann das Verhältnis zwischen<br />

Vorschub und Drehzahl der Stange<br />

während des laufenden Betriebes<br />

auf Knopfdruck verändert werden.<br />

Auf diese Weise braucht die Produktion<br />

nicht – wie es bisher üblich war<br />

– gestoppt zu werden, um die Führungslineale<br />

der Polierscheiben in<br />

der Höhe zu verstellen. Das Ergebnis:<br />

weniger Stillstände und insgesamt<br />

höherer Durchsatz.<br />

Neu: Geradheitsmessung mit<br />

Feedback in den Prozess<br />

In Zusammenarbeit mit dem italienischen<br />

Hersteller von Messsystemen<br />

Q-Tech hat EJP zudem die zweite<br />

Generation des laseroptischen<br />

3D-Geradheits-Messsystems TQC<br />

2.0 entwickelt. Neu ist, dass jetzt<br />

auch Stangen mit einem Durchmesser<br />

von herab zu 5 mm gemessen<br />

werden können. 2<br />

EJP auf der wire 2022 (20. bis 24.<br />

Juni 2022) Halle 9, Stand A12<br />

EJP wire Technology, EJP Italmec und<br />

WWM, die Spezialisten der EJP-Gruppe<br />

für Draht, stellen ebenfalls aus:<br />

Halle 11, Stand D06<br />

[Kontakt]<br />

EJP Maschinen GmbH<br />

Thomas Ganser<br />

Max-Planck-Straße 4<br />

52499 Baesweiler<br />

+49 2401 9541-0<br />

www.ejpmachines.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />

37


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht<br />

Bilder: Heinrich Georg Maschinenfabrik<br />

Für die Hochleistungs-Richtmaschine hat Georg drei Richtkassetten geliefert,<br />

die an die Eigenschaften der unterschiedlichen Werkstoffe angepasst sind.<br />

Die hochautomatisierte Besäumschere mit der „Georg Shimless Tooling“<br />

Technologie minimiert die Stillstandszeit bei jedem Messerwechsel deutlich.<br />

Tschechisches Metal-Service-Center setzt auf Georg Maschinenfabrik<br />

Neue Querteilanlage steigert die Performance<br />

Die Heinrich Georg Maschinenfabrik hat kürzlich im Metal-Service-Center Alfun in Bruntál, Tschechische<br />

Republik, eine Hybrid-Querteilanlage mit Besäumschere für Bleche aus Aluminium, Edelstahl und Stahl in Betrieb<br />

genommen. Mit hohem Automatisierungsgrad und einer Vielzahl konstruktiver Details erzielen die Anlagen eine<br />

außerordentlich hohe Produktivität.<br />

Das 1999 gegründete Alfun<br />

Metal-Service-Center liefert eine<br />

breite Palette von Flach- und Langprodukten<br />

aus Stahl, Edelstahl, Aluminium<br />

und Kupfer. Ein Schwerpunkt<br />

sind Bleche für die<br />

Automobilindustrie, die höchste<br />

Anforderungen an die Oberflächenqualität<br />

erfüllen. Außerdem stellt<br />

das Unternehmen Bleche aus Edelstahl<br />

für „Weiße Ware“ her, zum Beispiel<br />

für Wäschetrommeln, bei<br />

denen es auf präzise geschnittene<br />

Kanten und exaktes Einhalten der<br />

Rechtwinkligkeit der einzelnen<br />

Tafeln ankommt.<br />

Seit 2015 betreibt Alfun eine<br />

Querteilanlage der Heinrich Georg<br />

GmbH (Georg) für Bänder mit einer<br />

Dicke zwischen 0,3 und 3,0 mm und<br />

einer Breite von bis zu 2.000 mm.<br />

Sie schneidet Tafeln mit einer Länge<br />

von bis zu 6.000 mm.<br />

Wegen des beständig steigenden<br />

Auftragseingangs musste die Produktionsmenge<br />

erhöht werden. Um<br />

maximale Flexibilität in der Produktivität<br />

zu erzielen, sollte eine neue<br />

Hybrid-Anlage Bänder aus Stahl und<br />

aus Aluminium sowohl besäumen als<br />

auch querteilen. Ein wichtiges Kriterium<br />

bei der Entscheidung für eine<br />

neue Anlage war die Qualität der<br />

Schnittkanten, denn viele der fertigen<br />

Tafeln werden bei den Kunden<br />

von Alfun mit Lasern geschweißt.<br />

Hoher Automatisierungsgrad<br />

sichert Produktivität<br />

Aufgrund der guten Erfahrungen mit<br />

der ersten Anlage und der Langlebigkeit<br />

hat das Management von<br />

Alfun sich auch bei der zweiten Anlage<br />

für Georg entschieden. Sie ist auf<br />

höchste Performance ausgelegt: Die<br />

hochautomatisierte Anlage besäumt<br />

und teilt Aluminiumband mit einer<br />

Breite von bis zu 2.300 mm und Edelstahlband<br />

mit einer Breite von 2.050<br />

mm bei einer Geschwindigkeit von<br />

bis zu 60m/min.<br />

Im Gegensatz zur ersten von<br />

Georg gelieferten Anlage verfügt die<br />

neue über ein Drehkreuz für Coils<br />

mit vier Positionen. Es erhöht die<br />

Flexibilität der Produktion, denn<br />

Ringe müssen nicht exakt in der Reihenfolge<br />

verarbeitet werden, in der<br />

sie angeliefert werden.<br />

Das Einfädeln bis zur Richtmaschine<br />

erfolgt automatisch; es entlastet<br />

die Bediener und spart Zeit.<br />

Die an den angelieferten Coils befestigten<br />

Barcodes werden gescannt<br />

und mit den Auftragsdaten zusammengeführt,<br />

daraufhin stellt die Prozesssteuerung<br />

die Parameter für die<br />

nachfolgenden Anlagenkomponenten<br />

bis hin zum Stapler automatisch<br />

ein. Ein Beispiel ist der Messerspalt,<br />

dessen Breite sich nach der Materialfestigkeit,<br />

der Dicke und der Breite<br />

des Bandes richtet.<br />

Da die Anlage sowohl Aluminium<br />

als auch Stahl und Edelstahl verarbeitet,<br />

hat Georg für die Hochleistungs-Richtmaschine<br />

drei Richtkassetten<br />

geliefert, die an die<br />

Materialwerte und Oberflächenbeschaffenheit<br />

des jeweiligen Werkstoffes<br />

angepasst sind. Der Wechsel der<br />

Kassetten erfolgt vollautomatisch<br />

mit nur einem Knopfdruck innerhalb<br />

von wenigen Minuten.<br />

38 <strong>Stahlreport</strong> 4|22


Das Messer der Exzenterschere besitzt eine adaptierte Kontur,<br />

die beim Schneiden höchste Präzision gewährleistet.<br />

Der Saumschrottschneider ist mit<br />

der „Georg Shimless Tooling“-Technologie<br />

ausgestattet. Sie macht beim<br />

Wiedereinbau abgeschliffener<br />

Schneiden das Einlegen von Passblättern<br />

überflüssig und reduziert<br />

die Stillstandszeit bei einem Messerwechsel<br />

deutlich.<br />

Um beim Querteilen höchste<br />

Schnittqualität zu erzielen, hat<br />

Georg eine kontinuierlich schneidende<br />

Exzenterschere geliefert. Ihr Messer<br />

besitzt eine adaptierte Kontur,<br />

die speziell beim Schneiden von<br />

hochempfindlichem Edelstahl höchste<br />

Präzision gewährleistet.<br />

Am Auslauf der Anlage können<br />

Tafeln bis zu einer Länge von 6.000<br />

mm auf einer Stapelstelle oder bis zu<br />

3.000 mm lange Bleche auf zwei<br />

Paletten gestapelt werden. Dabei<br />

kann bei voller Anlagengeschwindigkeit<br />

ohne Unterbrechung und ohne<br />

neues Justieren fliegend gewechselt<br />

werden. Dies reduziert nicht nur<br />

unproduktive Nebenzeiten: Darüber<br />

hinaus entstehen in der Richtmaschine<br />

keine Markierungen oder Ablaufspuren<br />

auf dem Band, die einen Stillstand<br />

verursachen könnten – ein<br />

wichtiger Aspekt speziell bei Edelstahl<br />

mit hochglänzender Oberfläche.<br />

Positive Bilanz nach<br />

anderthalb Jahren<br />

Nach einer umfangreichen Schulung<br />

der Mitarbeiter in der Georg Akademie<br />

in Kreuztal ging die neue Anlage<br />

im Sommer 2019 in Betrieb. Da<br />

die intuitive Bedienerführung der<br />

neuen Anlage derjenigen der vorhandenen<br />

sehr ähnlich ist, waren die<br />

Bediener schnell mit dem Betrieb<br />

vertraut.<br />

Seit der Inbetriebnahme arbeitet<br />

die Anlage mit Ausnahme der Weihnachtsferien<br />

permanent im Zweischichtbetrieb.<br />

Bisher gab es keine<br />

durch die Anlage verursachten Produktionsausfälle,<br />

so das Unternehmen.<br />

Alle Projektziele sind erreicht:<br />

Die neue Anlage arbeitet dem<br />

Metal-Service-Center zufolge extrem<br />

präzise und erzielt die angestrebte<br />

hohe Produktivität, was sich unter<br />

anderem in geringen Betriebskosten<br />

zeigt. Mit der Kombination aus<br />

„exzellent gerichtet“ und „sehr gut<br />

geschnitten“ liefere man Bleche, die<br />

die Erwartungen der Kunden in<br />

Bezug auf Maßhaltigkeit, Qualität<br />

der Schnittkanten und der Oberflächen<br />

voll und ganz erfüllen.<br />

Die umfassende Automatisierung<br />

hat die Produktivität im Vergleich<br />

mit den anderen im Werk vorhandenen<br />

Anlagen deutlich<br />

gesteigert, so das Unternehmen weiter.<br />

Auf der Basis der Auftragsdaten<br />

stellt die Prozessteuerung die Parameter<br />

der gesamten Anlage automatisch<br />

auf die Erfordernisse des jeweiligen<br />

Materials ein. Dies trägt auch<br />

dazu bei, dass die Qualität der ausgelieferten<br />

Tafeln tagein, tagaus –<br />

unabhängig von der jeweiligen<br />

Schicht – reproduzierbar hoch ist.<br />

Messerwechsel in<br />

wenigen Minuten<br />

Bewährt habe sich auch die automatische<br />

Messerklemmung der Exzenterschere:<br />

Auf einen Knopfdruck<br />

hin nimmt der Messerbalken eine<br />

Wechselstellung ein. Das Messer<br />

wird mit wenigen Handgriffen<br />

gewechselt, ohne dass Zug- oder<br />

Druckschrauben gelöst oder andere<br />

Komponenten demontiert werden<br />

müssen. Nach weniger als zehn<br />

Minuten nimmt die Anlage die Produktion<br />

wieder auf. Dieser Prozess<br />

hatte in der Vergangenheit an vergleichbaren<br />

Anlagen einen Stillstand<br />

von einer halben Schicht verursacht.<br />

Die Integration des Vakuum-Staplers<br />

in die Prozesssteuerung trägt<br />

wesentlich zum geringen Energiebedarf<br />

der Anlage bei: Aus Dicke, Breite<br />

und Länge der Bleche sowie den<br />

Materialeigenschaften, errechnet die<br />

Prozesssteuerung, welcher Unterdruck<br />

für das Aufnehmen erforderlich<br />

ist. So ist gewährleistet, dass jede<br />

Tafel nur mit dem zum sicheren<br />

Anheben nötigen Unterdruck angehoben<br />

und äußerst schonend transportiert<br />

wird, nicht jedoch durch zu<br />

hohe Saugkräfte zu viel Energie aufgewendet<br />

wird. Da das Hydraulikaggregat<br />

nicht immer mit voller Leistung<br />

arbeitet und außerdem<br />

eingehaust ist, sind die Lärmemissionen<br />

gering.<br />

Die hohe Produktivität der Anlage<br />

lässt sich unter anderem mit dem<br />

Personaleinsatz konkret beziffern:<br />

Im Vergleich zur ersten von Georg<br />

gelieferten Anlage kann bei der<br />

neuen Georg-Anlage auf etwa 20 %<br />

der Bedienerkapazität verzichtet<br />

werden, so das Unternehmen.<br />

Ausblick<br />

Mit der neuen Anlage ist Alfun auch<br />

für die Zukunft gut aufgestellt, steigende<br />

Anforderungen seiner Kunden<br />

zu erfüllen und weitere Marktsegmente<br />

zu erschließen. So ist zum Beispiel<br />

der Platz für ein Oberflächeninspektionssystem,<br />

elektrostatische<br />

Einölmaschine und weitere Folierstationen<br />

bereits vorgesehen. 2<br />

[Kontakt]<br />

Heinrich Georg GmbH<br />

Maschinenfabrik<br />

Thomas Kleb<br />

Leiter Marketing<br />

Langenauer Straße 12<br />

57223 Kreuztal<br />

+49 2732 779-539<br />

thomas.kleb@georg.com<br />

www.georg.com<br />

Alfun a.s. Metal Service<br />

Center<br />

Martin Sklenar<br />

Projektmanager<br />

Zahradni 1610/40<br />

79201 Bruntál<br />

Tschechische Republik<br />

+420 552 350-205<br />

martin.sklenar@alfun.cz<br />

www.alfun.cz<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />

39


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht/Nachrichten<br />

MEBAretrofit verlängert Anlagen-Lebensdauer und steigert Präzision und Qualität<br />

Modernisierung ohne Neuanschaffung<br />

Es muss nicht immer neu sein: In vielen Fällen lohnt sich die Modernisierung von Alt-Anlagen oder Bestandsmaschinen.<br />

Auch die Firma Ruf Brikettiersysteme hat sich für eine solche Modernisierung ihrer Meba-Doppelgehrungssäge<br />

entschieden und dadurch mehr Effizienz und Präzision erhalten.<br />

„Wir<br />

haben uns<br />

für das Retrofit entschieden,<br />

da es deutlich<br />

günstiger war als eine<br />

vergleichbare neue Säge.<br />

Die Säge ist jetzt viel<br />

schneller geworden.“<br />

Manfred Demmler, Meister für<br />

den Meba-Sägeautomaten<br />

bei Ruf<br />

[Kontakt]<br />

MEBA Metall-<br />

Bandsägemaschinen<br />

GmbH<br />

Lindenstraße 6-8<br />

72589 Westerheim<br />

+49 7333 9644-0<br />

www.meba-saw.com<br />

info@meba-saw.de<br />

Es muss nicht immer neu sein:<br />

In vielen Fällen lohnt sich die Modernisierung<br />

von Alt-Anlagen oder<br />

Bestandsmaschinen. Auch die Firma<br />

Ruf Brikettiersysteme hat sich für<br />

eine solche Modernisierung ihrer<br />

Meba-Doppelgehrungssäge<br />

entschieden und dadurch<br />

mehr Effizienz und Präzision<br />

erhalten.<br />

Auf den Brikettpressen<br />

der Firma<br />

Ruf lassen sich verschiedene<br />

Materialien<br />

wie Holz, Aluminium,<br />

Metall und<br />

vieles mehr zu hochwertigen<br />

Briketts verpressen.<br />

Im Maschinenpark<br />

des Weltmarktführers für hydraulische<br />

Brikettiermaschinen befindet<br />

sich ein Bandsägeautomat MEBAeco<br />

335 DGA-500 mit Baujahr 2006.<br />

Hauptsächlich Vierkantrohre und<br />

Profile auf Gehrung werden auf dem<br />

Bandsägeautomaten gesägt und<br />

anschließend mit Schweißrobotern zu<br />

Grundrahmen für die Brikettieranlagen<br />

zusammengeschweißt.<br />

Alte Anlage für akutelle Anforderungen<br />

fit machen Für die Firma<br />

Ruf stand die Überlegung im Raum,<br />

wie dieser Sägevorgang wieder auf<br />

aktuelle Produktions- und vor allem<br />

Qualitätsanforderungen angepasst<br />

werden kann. Die Lösung: Das Mebaretrofit.<br />

Denn vielfach ist ein Retrofit<br />

eine wirtschaftlich sinnvolle Alternative,<br />

um den Maschinenpark auf<br />

den neuesten Stand der Technik zu<br />

bringen.<br />

Ein Retrofit verlängert die Lebensdauer<br />

um ca. zehn Jahre, steigert die<br />

Maschinenverfügbarkeit und sorgt<br />

für eine deutliche Reduzierung der<br />

Reparaturkosten, so Meba. Zudem<br />

gebe eine Überarbeitung der Maschine<br />

verlorengegangene Präzision und<br />

damit Qualität zurück.<br />

Retroftit – wie geht das?<br />

Vor einem Retrofit begutachtet der<br />

Meba-Kundenservice die Bestandsmaschine<br />

vor Ort und gibt eine individuelle<br />

Empfehlung ab, welche<br />

Arbeiten erforderlich und sinnvoll<br />

sind. Der Kunde entscheidet über<br />

den Umfang der Überholung. Nach<br />

Auftragsvergabe wird das notwendige<br />

Material individuell zusammengestellt<br />

und erst, wenn alles<br />

parat steht, die Maschine zu Meba<br />

geholt. Dies reduziert den Zeitaufwand<br />

auf ein Minimum.<br />

Im Falle der Firma Ruf wurde das<br />

Basispaket ausgewählt, plus eine<br />

Überarbeitung der Material- und der<br />

Bandspannung. Die MEBAeco wurde<br />

bei Meba zunächst vorbereitet, große<br />

Teile demontiert, von Hand weiter<br />

gereinigt und weiter zerlegt. Es wurden<br />

Ausbesserungen am Lack durchgeführt,<br />

Hydraulikleitungen und<br />

Schläuche ausgetauscht, das Hydrauliköl<br />

gewechselt und sämtliche Verschleißteile<br />

im Rahmen eines kompletten<br />

Neuaufbaus der Maschine<br />

ausgetauscht.<br />

Der Freihub-Einschub wurde mit<br />

vorhandenen Teilen wieder gangbar<br />

gemacht. Nach dem Wiederaufbau<br />

wurde in einem aufwändigen Probelauf<br />

mit Aussägen die Doppelgehrung<br />

neu justiert. Die Maßhaltigkeit<br />

des Automaten wies nach dem Retrofit<br />

Werte vergleichbar mit einer Neumaschine<br />

auf. Nach insgesamt 14<br />

Arbeitstagen wurde die Maschine<br />

vom Kunden abgenommen und ausgeliefert.<br />

Auch bei Meba ist man voll und<br />

ganz von einem Retrofit als wertvolle<br />

Maßnahme überzeugt. Marc Fessele<br />

erachtet ein Mebaretrofit in vielen<br />

Fällen für Kunden mit Halbautomaten<br />

als sinnvoll. Den größten Nutzen<br />

sieht er für Anwender mit 90°-Maschinen<br />

und Doppelgehrungs-Vollautomaten.<br />

2<br />

Die MEBAeco der Ruf Maschinenbau GmbH & Co. KG vor und nach dem Retrofit<br />

Bild: Meba<br />

40 <strong>Stahlreport</strong> 4|22


Bild: Dango & Dienenthal<br />

Die erste Maschine,<br />

die D&D zurzeit fertigt,<br />

richtet und expandiert<br />

die Rohrenden.<br />

Low-Carbon-Zinq: die Zinq-Gruppe setzt ihre<br />

Dekarbonisierungsstrategie weiter um<br />

Bild: Zinq<br />

Dango & Dienenthal: Premiere auf der Tube<br />

Präzise Rohrvermessung ohne „trial und error“<br />

Auf der Messe Tube – Düsseldorf,<br />

20. bis 24. Juni 2022 – stellt Dango & Dienenthal<br />

(D&D) erstmals das lasergestützte<br />

Kalibrieren von Großrohren vor. Die Maschinen<br />

der PST-Serie erzielen dem Unternehmen<br />

zufolge eine bisher ungekannte Präzision.<br />

Gleichzeitig reduzieren sie den<br />

Zeitaufwand beim Richten drastisch und<br />

ermöglichen die lückenlose Dokumentation<br />

der Innenkontur.<br />

Grundlegend neu an der Pipe Sizing Technologie<br />

(PST) ist, dass ein 360° Zirkular-Laser<br />

die Innenkontur des Rohres während des<br />

Richtprozesses misst und die Ergebnisse<br />

sofort in den Prozess eingehen. Die Maschinen<br />

der PST-Serie werden generell für das<br />

Richten eingesetzt. Die PST-PE-EX Ausführung<br />

eignet sich zusätzlich für das Expandieren<br />

der Rohrenden, die PST-FB Ausführung<br />

(Fullbody-Sizen) richtet die Rohre über<br />

Für Krane und andere Schwerlastanwendungen<br />

Neue Generation Demag-Radblock DRS-M<br />

Die Demag-Baureihe DRS hat sich<br />

weltweit in zehntausenden von Anwendungen<br />

– nicht nur in der Krantechnik – als<br />

zuverlässiges Radblocksystem erwiesen.<br />

Jetzt hat Demag die Nachfolgerbaureihe<br />

DRS-M vorgestellt. Die neuen Radblöcke<br />

zeichnen sich u.a. durch eine modulare und<br />

robuste Bauweise und vielseitige Anbaumöglichkeiten<br />

an fünf Seiten aus, so das<br />

Unternehmen. Ebenfalls neu ist eine optionale<br />

mechanische Verschleißmessung des<br />

Rades.<br />

Die in vier Baugrößen angebotenen Radblöcke<br />

DRS-M mit Radgrößen von 112 bis<br />

deren gesamte Länge. Der im Messkopf<br />

angebrachte Laser projiziert eine Linie auf<br />

die Innenwand des Rohres. Eine Kamera,<br />

die sich ebenfalls im Messkopf befindet,<br />

erfasst die Kreislinie mit bis zu 3.200 Messpunkten<br />

über den gesamten Rohrumfang.<br />

Auf diese Weise entsteht das vollständige<br />

Abbild der Innenkontur des Rohres in Echtzeit.<br />

Diese Daten sind die Grundlage für das<br />

Ansteuern der Richtwerkzeuge.<br />

Für das Sizen verfügen die PST-PE Maschinen<br />

über sechs Spreizbacken, die – den<br />

Ergebnissen der Laser-Messung entsprechend<br />

– gezielt angesteuert werden. Das<br />

Ergebnis: Das Rohr wird nicht expandiert,<br />

sondern behält den ursprünglichen Innenumfang.<br />

Dango & Dienenthal auf der Tube 2022:<br />

Halle 5, Stand 5F08<br />

www.dango-dienenthal.de<br />

200 bilden gemeinsam mit vier weiteren<br />

DRS-Baugrößen ein abgestuftes Portfolio<br />

mit bis zu 40 t Tragfähigkeit pro Rad. Bei<br />

gleicher Tragfähigkeit und Leistungsdichte<br />

haben die Demag-Konstrukteure zusätzliche<br />

Funktionen in den Radblock integriert und<br />

die „Useability“ aus Sicht der Planer und<br />

Anwender noch verbessert, so das Unternehmen<br />

weiter. Aufgrund der modularen<br />

Konstruktion – dafür steht das „M“ in der<br />

Bezeichnung DRS-M – ist das neue Radblocksystem<br />

DRS-M durch diverse Optionen<br />

an individuelle Einsatzfälle anpassbar.<br />

Weitere Informationen unter www.<br />

demagcranes.de/radblocksystem-drs-m<br />

Höhere CO 2 -Gutschriften für<br />

Kunden durch Low-Carbon-Zinq<br />

Verzinker setzt<br />

Dekarbonisierung um<br />

Im Januar 2022 wurde dem zirkulären<br />

Geschäftsmodell der Zinq-Gruppe ein<br />

weiterer Baustein zugefügt: Low-Carbon-<br />

Zinq. Mit einem Bündel an Maßnahmen<br />

rund um den Einsatz und Verbrauch von<br />

Zink setzt die Verzinkungs-Gruppe ihre<br />

Dekarbonisierungsstrategie um. Für Kunden<br />

bedeute dies höhere Gutschriften auf<br />

ihren Zinq-CO 2 -Konten.<br />

„Im Rahmen unserer Cradle to Cradle-Selbstverpflichtung<br />

setzen wir hier ein<br />

weiteres Zeichen in Richtung Zirkularität<br />

und Dekarbonisierung von Zinq-Prozessen<br />

und -Produkten. Auf Grundlage der<br />

dreifachen Zielsetzung unseres zirkulären<br />

Geschäftsmodells unternehmen wir<br />

gemeinsam mit unseren Lieferanten enorme<br />

Anstrengungen, um durch Innovationen<br />

den Product Carbon Footprint (PCF)<br />

unserer Produkte zu senken.<br />

Dazu setzen wir beispielsweise Low-carbon-Primärzink<br />

des Zinkherstellers<br />

Boliden ein. Das Zink wird in Norwegen<br />

ausschließlich mit erneuerbarer Energie<br />

aus Wasser- und Windkraft erzeugt – so<br />

wie Zinq bereits seit 2013 mit Ökostrom<br />

produziert. Gleichzeitig erhöhen wir die<br />

Einsatzmengen an CO 2 -armem Sekundärzink<br />

und optimieren unsere Zinklegierungen,<br />

um den Verbrauch an wertvollem<br />

Zink zu reduzieren. Mit den Low-Carbon-Zinq-Maßnahmen<br />

senken wir unsere<br />

CO 2 -Emissionen und unsere Oberflächen<br />

werden noch zirkulärer“, sagte Lars<br />

Baumgürtel, geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Zinq-Gruppe.<br />

www.zinq.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />

41


Messen<br />

und Märkte<br />

Bericht<br />

Ukraine-Krieg<br />

Folgen für den EU-Stahlmarkt<br />

Die Invasion der russischen Armee in die Ukraine wirkt sich auch auf die europäischen Stahlmärkte aus.<br />

Einen Überblick über die Stahlimporte in die EU aus Drittländern – insbesondere aus Russland, Belarus<br />

sowie der Ukraine – gibt Jörg Feger, Bereichsleiter BDS-Research.<br />

Um die Bedeutung von Importen<br />

in einen Wirtschaftraum zu<br />

bewerten, sind die Importanteile in<br />

Relation zur gesamten dortigen<br />

Stahlverwendung – auch Marktversorgung<br />

genannt – zu setzen. Die<br />

Marktversorgung errechnet sich<br />

aus der Summe der Produktion und<br />

der Importe abzüglich der Exporte.<br />

In Relation zu dieser Basis kann der<br />

Anteil einzelner Importländer<br />

anschaulich dargestellt werden.<br />

Für die Bewertung der Importmengen<br />

aus Russland, Belarus und<br />

der Ukraine dient hier das Jahr 2020<br />

als Basis – die Marktversorgung in<br />

der EU-28, also noch inklusive Großbritannien.<br />

Diese belief sich bei<br />

Walzstahl und Rohren samt Zubehör<br />

auf knapp 150 Mio. t. Immerhin<br />

8 % stammen davon aus Importen,<br />

die aus Russland, der Ukraine und<br />

Belarus geliefert wurden. Wir gehen<br />

davon aus, dass die Importe im Jahr<br />

2021 im Vergleich hierzu noch einmal<br />

etwas zugenommen haben.<br />

Sowohl bei Flach- wie bei Langerzeugnissen<br />

spielen Importe aus<br />

Russland und der Ukraine also eine<br />

große Rolle, Belarus ist dagegen<br />

lediglich bei Langerzeugnissen ein<br />

wichtiger Lieferant in die EU.<br />

Blöcke und Halbzeug sind dabei<br />

noch nicht berücksichtigt. Dabei hat<br />

auch der sehr hohe Importanteil bei<br />

Blöcken und Halbzeug von knapp<br />

90 % aus den drei Ländern ein<br />

zusätzliches hohes Störpotenzial in<br />

den Lieferketten. Nochmal verschärft<br />

ist die Marktlage, da mittlerweile<br />

ein Importverbot für Material<br />

aus Russland und Belarus in<br />

die EU gilt.<br />

Im Folgenden schauen wir die<br />

einzelnen Produktkategorien<br />

genauer an.<br />

Walzstahl<br />

Insgesamt wurden aus Drittländern<br />

2020 in die EU rund 21 Mio. t Walzstahl<br />

eingeführt, davon 16,5 Mio. t<br />

Flachprodukte und 4,5 Mio. t Langprodukte.<br />

Hiervon entfielen 3,2<br />

Mio. t auf Russland, 1,7 Mio. t auf<br />

die Ukraine und 650.000 t auf Belarus.<br />

In Prozenten ausgedrückt<br />

stammten rund 15 % der Lieferungen<br />

aus Russland, knapp 8 % aus<br />

der Ukraine und 3 % aus Belarus.<br />

Die drei Länder zusammen erreichten<br />

einen Lieferanteil von rund 26 %<br />

der Drittlandimporte von Walzstahl<br />

in die EU.<br />

Schaut man sich die Unterteilung<br />

in Flacherzeugnisse und Langerzeugnisse<br />

an, kommt man zu<br />

folgendem Bild.<br />

Flacherzeugnisse<br />

In die EU wurden 2020 rund 16,5<br />

Mio. t Flacherzeugnisse importiert.<br />

Hiervon entfielen 2,35 Mio. t auf<br />

Russland und rund 1,3 Mio. t auf<br />

die Ukraine. Belarus spielt in dieser<br />

Produktgruppe keine Rolle. In Prozenten<br />

ausgedrückt stammten rund<br />

14 % der Lieferungen aus Russland<br />

und 8 % aus der Ukraine. Die beiden<br />

Länder zusammen erreichten einen<br />

Importanteil von rund 22 %. Erwähnenswert<br />

ist ferner, dass beim<br />

Import von Flacherzeugnissen aus<br />

Russland Warmbreitband mit<br />

einem Anteil von 65 % die größte<br />

Rolle spielt, während 60 % der<br />

Flach-Importe der Ukraine auf das<br />

Konto der Quartobleche geht.<br />

42 <strong>Stahlreport</strong> 4|22


Langerzeugnisse<br />

Von den rund 4,5 Mio. t Importen<br />

bei Langerzeugnissen entfielen<br />

864.000 t auf Russland, 336.000 t<br />

auf die Ukraine und 648.000 t auf<br />

Belarus. In Prozenten ausgedrückt<br />

stammten 19 % der Lieferungen aus<br />

Russland, rund 7 % aus der Ukraine<br />

gut 14 % aus Belarus. Die drei Länder<br />

zusammen erreichten einen<br />

Lieferanteil von fast 41 % der Drittlandimporte<br />

von Langprodukten in<br />

die EU.<br />

Bei rund 40 % der Importe aus<br />

Russland handelt es sich um Walzdraht,<br />

bei knapp 40 % um Stabstahl.<br />

60 % der Lang-Importe der Ukraine<br />

entfallen auf Walzdraht. Bei den<br />

Importen aus Belarus haben Betonstahl<br />

mit 40 %, Walzdraht mit 30 %<br />

und Stabstahl mit 25 % den größten<br />

Anteil.<br />

Rohre und Rohrzubehör<br />

Bei diesen Produktgruppen wurden<br />

2020 insgesamt 2,6 Mio. t aus Drittländern<br />

in die EU importiert.<br />

300.000 t bzw. knapp 12 % entfielen<br />

auf Russland, rund 200.000 t bzw.<br />

8 % auf die Ukraine und 84.000 t,<br />

also rund 3 % auf Belarus. Insgesamt<br />

kommen die drei Länder<br />

zusammen auf einen Anteil von<br />

knapp 23 % der Gesamtimporte.<br />

Blöcke und Halbzeug<br />

Fast noch interessanter ist der Blick<br />

auf die Importe von Blöcken und<br />

Halbzeug. Dieses Material dient als<br />

Vormaterial für die weitere Auswalzung.<br />

Insgesamt wurden 7,3 Mio. t<br />

im Jahr 2020 in die EU importiert.<br />

Der Lieferanteil von Russland<br />

betrug 3,6 Mio. t. Dies sind fast 50 %.<br />

Die Ukraine lieferte knapp 2,9 Mio.<br />

t und erreichte einen Lieferanteil<br />

von fast 40 %. Bei Blöcken und Halbzeug<br />

spielen Importe aus diesen<br />

beiden Ländern also eine entscheidende<br />

Rolle. Sie stehen für fast 90 %<br />

der gesamten Drittlandeinfuhren.<br />

Äußerst kritische Auswirkungen<br />

auf den europäischen Markt<br />

dürfte es bei Quartoblechen geben,<br />

die vor allem im Maschinenbau, bei<br />

Windkraftanlagen und im Schiffbau<br />

verwendet werden. Bei diesen<br />

Blechen ist nicht nur – wie oben<br />

gezeigt – der kombinierte Importanteil<br />

aus beiden Ländern sehr<br />

hoch, sondern große Teile der<br />

EU-Produktion, vor allem in Südeuropa<br />

und Mittelosteuropa, entfallen<br />

auf Re-Roller, die auf Halbzeuge aus<br />

diesen Ländern angewiesen sind.<br />

Starke Auswirkungen auf die<br />

EU-Versorgung sind zudem bei<br />

Warmbreitband, Betonstahl, Walzdraht<br />

und Hohlprofilen zu erwarten.<br />

Auch bei Warmbreitband kommt<br />

zu dem relativ hohen Importanteil<br />

eine zu erwartende starke Beeinträchtigung<br />

der Versorgung mit<br />

Halbzeugen vor allem in Süd- und<br />

Mittelosteuropa dazu. Bei Betonstahl<br />

und Walzdraht dürften zudem<br />

im Schwerpunkt Güten mit Verwendung<br />

in der Bauindustrie direkt von<br />

Versorgungsproblemen betroffen<br />

sein. 2<br />

Marktversorgung der EU-28 für 2020, Angaben in Mio. t.<br />

Walzstahl gesamt 150,0<br />

Importe insgesamt 21,0 davon aus RUS 3,2 BLR 0,65 UKR 1,7<br />

Importe Flachprodukte ges. 16,5 davon aus RUS 2,35 BLR 0,0 UKR 1,3<br />

Importe Langprodukte ges. 4,5 davon aus RUS 0,864 BLR 0,648 UKR 0,336<br />

Langprodukte: Importe 2020 in die EU-28<br />

Importe insgesamt in die EU 4,5 Mio. t.<br />

aus Russland 0,864 Mio t<br />

aus Belarus 0,648 Mio t<br />

aus Ukraine 0,336 Mio t<br />

40 % Walzdraht<br />

40 % Stabstahl<br />

30 % Walzdraht<br />

25 % Walzdraht<br />

40 % Betonstahl<br />

60 % Walzdraht<br />

Hoher gemeinsamer Importanteil von Ukraine, Russland und Belarus von rund 40 %.<br />

Flachprodukte: Importe 2020 in die EU-28<br />

Importe insgesamt in die EU 16,5 Mio. t.<br />

aus Russland 2,35 Mio t<br />

aus Ukraine 1,3 Mio t<br />

65 % Warmbreitband<br />

60 % Quartobleche<br />

Hoher gemeinsamer Importanteil von Ukraine und Russland von rund 22 %.<br />

Rohre und Rohrzubehör: Importe 2020 in die EU-28<br />

Importe insgesamt in die EU 2,6 Mio. t.<br />

Anteil Russland 0,3 Mio. t.<br />

Anteil Belarus 0,084 Mio. t.<br />

Anteil Ukraine 0,2 Mio. t.<br />

Hoher gemeinsamer Importanteil von Ukraine, Russland und Belarus von knapp 23 %.<br />

Blöcke und Halbzeug: Importe 2020 in die EU-28<br />

Importe insgesamt in die EU 7,3 Mio. t.<br />

Anteil Russland 3,6 Mio. t.<br />

Anteil Ukraine 2,9 Mio. t.<br />

Fast 90 % der gesamten Drittlandeinfuhren kommen aus Ukraine und Russland<br />

Quelle: Comext<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />

43


Messen<br />

und Märkte<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Folgen des Krieges gegen die Ukraine<br />

Baubranche kämpft mit steigenden Materialpreisen<br />

Die Auswirkungen des von Russland geführten Krieges gegen die Ukraine treffen auch Baustellen hierzulande:<br />

Gravierende Materialpreissteigerungen und drohende Lieferschwierigkeiten sind die Folge, wie der Hauptverband der<br />

Deutschen Bauindustrie meldete. Zudem sehen sich die Bauunternehmen, wie andere Teile der deutschen Wirtschaft<br />

auch, mit massiv steigenden Energie- bzw. Treibstoffpreisen, vor allem bei Dieselkraftstoffen, konfrontiert.<br />

[Kontakt]<br />

Hauptverband<br />

der Deutschen<br />

Bauindustrie e.V.<br />

Kurfürstenstraße 129<br />

10785 Berlin<br />

+49 30 21286-0<br />

www.bauindustrie.de<br />

„Die Materialpreise steigen täglich, teilweise im<br />

Stundentakt. Allerdings sind die Preissteigerungen<br />

bisher noch kein Anzeichen von Materialknappheit,<br />

sondern eher von Angst vor drohenden Lieferausfällen.<br />

Inwieweit und vor allem wann<br />

es zu angebotsseitigen Materialengpässen<br />

kommen wird, lässt sich<br />

aktuell noch nicht beurteilen. Die<br />

Gefahr ist aber sehr reell“, sagte<br />

Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer<br />

des Hauptverbandes<br />

der Deutschen<br />

Bauindustrie. Besonders<br />

betroffene Bauproduktegruppen<br />

sind erdölbasierte Stoffe wie<br />

Bitumen als wichtiger Bestandteil<br />

von Asphalt für den Straßenbau,<br />

Stahl und Aluminium, die zu<br />

großen Teilen aus Russland beziehungsweise<br />

der Ukraine bezogen werden.<br />

Preissteigerungen können kaum<br />

weitergegeben werden<br />

Gleichzeitig werde es für die Unternehmen zunehmend<br />

schwieriger, Produkte wie Spundwände und Epoxidharze<br />

oder gar Abdeckfolie und Hartholz am Markt<br />

einzukaufen. „Bereits jetzt garantieren einzelne Baustofflieferanten<br />

keine Preise mehr, teilweise nehmen<br />

„Helfen würde<br />

die durchgängige Vereinbarung<br />

von Stoffpreisgleitklauseln,<br />

auch in bestehenden<br />

Verträgen, bei denen<br />

der Bezugspunkt der Materialpreise<br />

auf den Zeitpunkt der<br />

Angebotsabgabe gelegt wird.“<br />

Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer<br />

des Hauptverbandes der Deutschen<br />

Bauindustrie<br />

Lieferanten sogar keine Anfragen mehr entgegen. In<br />

laufenden Verträgen ist es für die Unternehmen kaum<br />

möglich, diese Preissteigerungen weiterzureichen, was<br />

zu einem großen wirtschaftlichen Risiko führen<br />

kann. Für neue Projekte kann es sogar<br />

dazu führen, dass die Unternehmen<br />

keine Angebote mehr abgeben können.<br />

Erste Anzeichen sind auf<br />

kommunaler Ebene zu beobachten“,<br />

sagte Müller.<br />

Wichtig sei, dass aufgrund<br />

dieser besonderen Lage faire,<br />

partnerschaftliche Lösungen<br />

zwischen Auftraggebern und<br />

Auftragnehmern zum einen für<br />

mögliche Lieferprobleme und zum<br />

anderen für den Umgang mit den<br />

enormen Baumaterialpreissteigerungen<br />

gefunden werden. „Wir setzen auf<br />

einen direkten Dialog mit den Bundesministerien,<br />

den Kommunen und größeren Auftraggeberorganisationen,<br />

wie der Autobahn GmbH und der Deutschen<br />

Bahn“, sagte Müller.<br />

Zudem sollte der Produktkatalog solcher Preisgleitungen<br />

ausgeweitet werden, insbesondere für Bitumen,<br />

sagte Müller weiter. So könne das Risiko zumindest<br />

teilweise abgeschwächt und die Bautätigkeit aufrechterhalten<br />

werden. 2<br />

44 <strong>Stahlreport</strong> 4|22


Quelle: ArGeZ<br />

Krieg in der Ukraine<br />

Zulieferer-Erwartungen drastisch eingebrochen<br />

Das Geschäftsklima der deutschen<br />

Zulieferer ist laut ifo-Institut im März historisch<br />

eingebrochen. In der ersten Erhebung<br />

nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine<br />

sackte das Geschäftsklima um 31,9 Punkte<br />

ab. Dies markiert mit Abstand den stärksten<br />

Einbruch seit Beginn der Datenerhebung im<br />

Jahr 1991. Zum Vergleich, der bis dato stärkste<br />

Einbruch, der mit dem Ausbruch der Coronapandemie<br />

einherging, betrug 22,3 Punkte.<br />

Auch wenn das Ausgangsniveau in beiden<br />

Fällen ein anderes gewesen ist und ein<br />

Vergleich dieser Zahlen deshalb hinkt, sei<br />

die Dimension eindeutig, so die Arbeitsgemeinschaft<br />

Zulieferindustrie (ArGeZ). Durch<br />

den Einbruch liegt das Geschäftsklima mit<br />

-7,5 Punkten erstmals seit Oktober 2020<br />

wieder im negativen Bereich. So dramatisch<br />

der Kollaps des Geschäftsklimas der deutschen<br />

Zulieferer auch sei – bislang sei dieser<br />

hauptsächlich auf die implodierten Erwartungen<br />

der Unternehmen zurückzuführen,<br />

so die ArGeZ weiter. Während der Saldo von<br />

positiven und negativen Erwartungen von<br />

13,7 auf -40,5 in den Keller rauschte, verlor<br />

die Bewertung der aktuellen Geschäftslage<br />

im ersten Monat des Krieges in der Ukraine<br />

nur geringe 3,3 Saldenpunkte und hält sich<br />

somit noch stabil bei Plus 32,4 Punkten. Die<br />

sehr dynamische Eskalationsentwicklung<br />

sorgt insgesamt für fundamentale Unsicherheiten<br />

in der Zulieferindustrie. Zum einen<br />

sehen sich die deutschen Zulieferer auf der<br />

Beschaffungsseite mit teils erheblichen Verwerfungen<br />

und punktuellen Engpässen bei<br />

wichtigen Vormaterialien konfrontiert. Zum<br />

anderen werden Signale über Produktionsausfälle<br />

bei Kundenbranchen genaustens verfolgt.<br />

Über allem schwebe zudem die Frage<br />

der Energiesicherheit und insbesondere der<br />

Verfügbarkeit von Gas.<br />

www.argez.de<br />

Geschäftsklima Zulieferindustrie Deutschland März 2022<br />

Saldo der positiven und negativen Meldungen<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

-50<br />

-60<br />

Aktuelle Lage<br />

Erwartungen für die nächsten sechs Monate<br />

Beginn des Ukrainie-Kriegs —><br />

-70<br />

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022<br />

BDSV zum Krieg in der Ukraine<br />

Energiepreise setzen<br />

Stahlrecyclern zu<br />

Der Einmarsch russischer Truppen<br />

in die Ukraine Ende Februar hat weitreichende<br />

Auswirkungen auch auf die Stahlrecyclingunternehmen.<br />

Die Bundesvereinigung<br />

Deutscher Stahlrecycling- und<br />

Entsorgungsunternehmen e.V. (BDSV)<br />

forderte die Politik daher auf, schnellstmöglich<br />

finanzielle Entlastungen für<br />

betroffene Unternehmen auf den Weg zu<br />

bringen, damit die im EU-Green Deal festgehaltenen<br />

Klimaschutzziele erreicht werden<br />

können.<br />

Neben der humanitären Krise, die der<br />

Krieg in der Ukraine hervorbringt, sorgt<br />

die Situation auch für hohe wirtschaftliche<br />

Unsicherheiten, insbesondere in den<br />

Märkten für Rohstoffe und Energie, so die<br />

BDSV. Sowohl die Ukraine als auch Russland<br />

gehören zu den weltweit wichtigsten<br />

Rohstoff- und Energielieferanten. „Besonders<br />

betroffen ist die Stahlrecyclingbranche<br />

von den ohnehin schon extrem hohen<br />

Energiekosten.<br />

Die Stromkosten sind als Reaktion auf<br />

den Angriff Russlands auf die Ukraine<br />

derzeit hochvolatil“, sagte BDSV Hauptgeschäftsführer<br />

Thomas Junker. Die<br />

Preissteigerungen in den letzten Wochen<br />

stellen die Mitgliedsunternehmen des<br />

BDSV vor eine hohe Belastung. Auch<br />

bei Primärenergien herrschten derzeit<br />

enorme Preissteigerungen. So sei zum<br />

Beispiel Erdgas rund viermal so teuer wie<br />

noch vor einem Jahr.<br />

www.bdsv.org<br />

WSM zur Lage bei der Energieversorgung<br />

Metallverarbeiter verlangen Entlastung<br />

Unterbrechungen in der Gasversorgung gefährden die Produktion<br />

und rund 500.000 Arbeitsplätze in den Stahl und Metall verarbeitenden<br />

Branchen – und die Industrien ihrer Auftraggeber. Darauf wies<br />

der Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V. (WSM) in<br />

einer aktuellen Mitteilung hin: „Ohne Vorleistungsgüter aus Metall entsteht<br />

keine Injektionsnadel, kein Herzschrittmacher und auch kein<br />

Windrad“, sagte WSM-Präsident Hubert Schmidt. Der WSM unterstütze<br />

die Regierungsforderung nach einem sofortigen Stopp des Angriffskriegs<br />

und die Sanktionen gegen Russland und Belarus. Zugleich<br />

bräuchten die Unternehmen aber auch eine sichere Energieversorgung<br />

und eine sofortige finanzielle und bürokratische Entlastung, so der<br />

Verband. Aufgrund der dynamischen Veränderung der Lage fordert der<br />

WSM zügige Reaktionen. „Die Politik hat jetzt die einmalige Chance,<br />

verkrustete Strukturen zu reformieren und schneller zu werden. Weitere<br />

drückende Compliance- und Dokumentationspflichten sind nicht<br />

tragbar“, betont Hubert Schmidt. Der WSM verlangt auch eine schnelle<br />

finanzielle Entlastung der meist mittelständischen Unternehmen<br />

angesichts hoher Gas- und Stromkosten. „Die Politik muss die Energiepreise<br />

weitgehend von staatlichen Aufschlägen befreien“, so<br />

WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer.<br />

www.wsm-net.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />

45


Messen<br />

und Märkte<br />

Bericht<br />

VDMA-Blitzumfrage und Prognose 2022<br />

Ukraine-Krieg schlägt auf Maschinenbau durch<br />

Der Krieg in der Ukraine wird sich im Maschinen- und Anlagenbau deutlich auswirken und die noch nicht überwundenen<br />

Schwierigkeiten in den Lieferketten abermals verschärfen – so lautet die aktuelle Einschätzung des Verbands Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA) zum Krieg gegen die Ukraine.<br />

Der aktuellen 13. Blitz-Umfrage<br />

des VDMA unter seinen Mitgliedsfirmen<br />

zufolge, die Anfang<br />

März durchgeführt wurde, sehen<br />

85 % der knapp 550 Teilnehmer den<br />

Krieg als gravierendes oder merkliches<br />

Risiko für ihre Geschäfte.<br />

Hier stehen insbesondere die indirekten<br />

Auswirkungen im Fokus:<br />

Knapp 80 % der Maschinen- und<br />

Anlagenbauer erwarten gravierende<br />

oder merkliche Folgen zum Beispiel<br />

durch eine weitere Energie-<br />

verteuerung, die allgemeine<br />

Verunsicherung von Kunden oder<br />

die Rubel-Abwertung. Gefragt nach<br />

direkten Auswirkungen der russischen<br />

Aggression sprechen 45 %<br />

der Firmen von gravierenden oder<br />

merklichen Auswirkungen durch<br />

die Sanktionen, die Verschiebung<br />

von Projekten oder generell weniger<br />

Umsatz in Russland oder in der<br />

Ukraine.<br />

Vorrangig geht es jetzt für viele<br />

Firmen darum, die Sicherheit ihrer<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

in der Ukraine und auch in Russland<br />

zu gewährleisten. Zugleich<br />

müssen sie sich auch auf weitere<br />

Lücken in den Lieferketten einstellen.<br />

Das zieht sich durch die gesamte<br />

Produktion bis hin zur Auslieferung<br />

und Inbetriebnahme.<br />

Produktion 2021 um 6,4 %<br />

gewachsen<br />

Laut revidierter Zahlen des Statistischen<br />

Bundesamts hat die Pro-<br />

[Kontakt]<br />

Verband Deutscher<br />

Maschinen- und<br />

Anlagenbau e. V.<br />

(VDMA)<br />

Lyoner Str. 18<br />

60528 Frankfurt<br />

+49 69 6603-0<br />

www.vdma.org<br />

Bild: VDMA<br />

„Für den Maschinen- und Anlagenbau ist die<br />

Geschäftstätigkeit mit Russland zwar nicht existenziell,<br />

aber die Unternehmen werden für den russischen<br />

Angriffskrieg, der durch nichts zu rechtfertigen ist,<br />

einen Preis zahlen müssen.“<br />

Karl Haeusgen, VDMA-Präsident<br />

46 <strong>Stahlreport</strong> 4|22


duktion im Maschinen- und Anlagenbau<br />

in Deutschland im Jahr<br />

2021 um real 6,4 % zugelegt. Das<br />

entspricht nahezu der Schätzung<br />

der VDMA-Volkswirte. Für das laufende<br />

Jahr birgt der Ukraine-Krieg<br />

– neben anderen Risiken wie Inflation,<br />

neuen Pandemiewellen oder<br />

der Auseinandersetzung China-USA<br />

– jedoch nicht abschätzbare<br />

Gefahren für die weitere wirtschaftliche<br />

Entwicklung.<br />

Handelsunterbrechungen und<br />

die stark gestiegenen Energiepreise<br />

werden die wirtschaftliche Erholung<br />

zumindest bremsen. Zwar<br />

rangiert Russland inzwischen nur<br />

noch auf Platz neun im Exportranking<br />

des deutschen Maschinenund<br />

Anlagenbaus (Ukraine: Platz<br />

31, Belarus: Rang 53).<br />

Doch immerhin entfällt auf alle<br />

drei Länder zusammen ein Exportvolumen<br />

von 7,0 Milliarden Euro<br />

(2021). „Hiervon werden wir aller<br />

Voraussicht nach deutliche Abstriche<br />

bis zum weitgehenden Ausfall<br />

machen müssen. Unsere Umfrage<br />

zeigt zudem: Noch schwerer wiegen<br />

die indirekten Folgen des Ukraine-Kriegs,<br />

also die gegenseitigen<br />

Sanktionen, der Abbruch von<br />

Geschäftsbeziehungen bis hin zu<br />

grundlegend veränderten geopolitischen<br />

und ökonomischen Rahmenbedingungen“,<br />

erläutert Haeusgen.<br />

Anlagenbauer und ihrer Kunden.<br />

Stützend dürften sich die vollen<br />

Auftragsbücher erweisen. Diese<br />

Prognose deckt Extremszenarien<br />

Maschinenbau: Engpässe in den Zulieferungen<br />

Anzahl auswertbarer Rückmeldungen<br />

Elektrotechnik/Elektronikkomponenten (N = 534)<br />

Metalle/Metallerzeugnisse (N = 543)<br />

Kunststoffe/Gummi (N = 520)<br />

Andere (N = 472)<br />

7%<br />

6%<br />

10%<br />

Chemikalien (N = 497) 1% 8%<br />

Maschinenbau: Bis wann wird weitgehende Entschärfung<br />

in den Zulieferungen erwartet?<br />

Anzahl auswertbarer Rückmeldungen<br />

Anzahl auswertbarer Rückmeldungen<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

wie die Ausweitung der kriegerischen<br />

Handlungen auf andere Länder,<br />

deren Folgen sich nicht vorhersehen<br />

lassen, nicht ab. 2<br />

29%<br />

31%<br />

52%<br />

39%<br />

44%<br />

gravierend merklich gering keine<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

schon entspannt (vor Q1/2022) Q1/2022 Q2/2022 Q3/2022 Q4/2022 Q1/2023 Q2/2023 später<br />

36%<br />

37%<br />

28%<br />

37%<br />

52%<br />

10%<br />

25%<br />

29%<br />

10%<br />

8%<br />

Schwaches Abschlussquartal<br />

2021 drückt die Prognose<br />

Als Konsequenz daraus korrigieren<br />

die VDMA-Volkswirte die bisherige<br />

Jahresprognose zum realen Produktionswachstum.<br />

„Statt eines<br />

ursprünglich erwarteten Zuwachses<br />

von real 7 % rechnen wir nun<br />

für das laufende Jahr nur noch mit<br />

einem Produktionsplus von 4 %“,<br />

sagte der VDMA-Präsident. Der<br />

Rückgang hat seine Ursache zum<br />

einen im vergleichsweise schwachen<br />

vierten Quartal 2021. Der<br />

Maschinenbau ist dadurch von<br />

einer niedrigeren Ausgangsbasis<br />

ins Jahr 2022 gestartet, was die<br />

Wachstumsrate drückt. Hinzu<br />

kommen die direkten Kriegsfolgen<br />

und die schon jetzt spürbare Verunsicherung<br />

der Maschinen- und<br />

Quelle: VDMA<br />

10%<br />

0%<br />

Metallerzeugnisse (N = 523) Elektronikkomponenten (N = 506) Chemikalien (N = 408) Kunststoffe/Gummi (N = 453)<br />

Maschinenbau: Einfluss des Ukraine-Kriegs auf die Geschäfte<br />

Anzahl auswertbarer Rückmeldungen (N = 542)<br />

Indirekte Auswirkungen (z. B. Energieverteuerung,<br />

Verunsicherung von Kunden, Rubelabwertung)<br />

Direkte Auswirkungen (z. B. Sanktionen, Verschiebung von<br />

Projekten, generell weniger Umsatz in Russland/Ukraine)<br />

14%<br />

23%<br />

gravierend merklich gering keine<br />

31%<br />

55%<br />

42%<br />

20%<br />

14%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

2%<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />

47


Messen<br />

XXXXXXXXXX<br />

und Märkte<br />

Nachrichten<br />

bauforumstahl-Webseminar<br />

Toleranzen im Stahlbau<br />

Am 26. April findet von 14:00 bis<br />

15:00 h das Webseminar „Toleranzen im<br />

Stahlbau“ statt. Das Seminar stellt die beiden<br />

generellen Gruppen von Toleranzen<br />

vor, die im Stahlbau unterschieden werden:<br />

Solche, die sich auf die Standsicherheit von<br />

Bauteilen und Tragwerken auswirken, und<br />

solche, die die Gebrauchsfähigkeit bzw.<br />

Funktion des Bauteils, Teiltragwerks oder<br />

Bauwerks betreffen. Innerhalb dieser Gruppen<br />

gibt es weitere Anforderungen an Produkte<br />

und Fertigungsprozesse, deren Einhaltung<br />

ebenfalls Vorausetzung dafür sind,<br />

den Kriterien der Bemessung und Funktion<br />

der Stahlkonstruktion zu entsprechen. Das<br />

Webseminar gibt einen Überblick über die<br />

wichtigsten Toleranznormen.<br />

Weitere Informationen:<br />

bit.ly/webseminartoleranzen<br />

DGM<br />

3. Fachtagung Werkstoffe<br />

Vom 11. bis 13. Mai 2022 findet die<br />

3. Fachtagung Werkstoffe und Additive Fertigung<br />

statt – sowohl als Präsenzveranstaltung<br />

in Dresden als auch online. Die 3.<br />

Fachtagung Werkstoffe und Additive Fertigung<br />

verbindet fertigungs- und werkstoffbezogene<br />

Aspekte miteinander und nimmt<br />

sowohl den aktuellen Stand der Wissenschaft<br />

als auch die Umsetzung in der praktischen<br />

Anwendung in den Blick. In einer<br />

Reihe von Plenarvorträgen geben Expertinnen<br />

und Experten einen Überblick über die<br />

neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet<br />

der Additiven Fertigung.<br />

Weitere Informationen:<br />

https://dgm.de/additive/2022<br />

BDG<br />

Deutscher Gießereitag 2022<br />

Am 5. und 6. Mai 2022 findet der<br />

Deutsche Gießereitag 2022 in Münster<br />

statt. Als eine der wichtigsten Veranstaltungen<br />

für die Gießerei-Industrie bietet der<br />

Gießereitag mit moderierten Vortragsforen,<br />

einer begleitenden Fachausstellung<br />

und dem traditionellen Gießerabend die<br />

Möglichkeit, sich ein umfassendes Bild<br />

davon zu machen wo die Branche aktuell<br />

steht.<br />

Die Besucher erwartet ein vielseitiges Vortragsprogramm<br />

zu aktuellen technischen<br />

und wirtschaftlichen Themen der Gießereibranche.<br />

Auf dem Programm stehen<br />

unter anderem Energiewende, Klimaschutz,<br />

Dekarbonisierung und additive Fertigung.<br />

Weitere Informationen:<br />

www,guss.de/dgt2022<br />

Fachmesse für Fertigungstechnik<br />

Intertool<br />

Vom 11. bis 13. Mai findet die Intertool<br />

in Wels, Österreich, statt. Im Fokus der<br />

B2B-Fachmesse stehen Werkzeugmaschinen<br />

und Präzisionswerkzeuge für die Werkstückbearbeitung,<br />

ein Schwerpunkt wird<br />

dabei auf der Additiven Fertigung sowie auf<br />

Automatisierungstechnik und Digitalisierung<br />

liegen. Auf zwei Content-Bühnen werden<br />

dabei konkrete Beispiele und Lösungen<br />

aus der industriellen Praxis vorgestellt.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.intertool.at<br />

Fachmesse für Laser-Materialbearbeitung<br />

LASYS 2022<br />

Vom 21. bis 23. Juni findet die Internationale<br />

Fachmesse für Laserbearbeitung<br />

LASYS in Stuttgart statt. Die Fachmesse<br />

zeigt die ganze Bandbreite der Materialbearbeitungsmöglichkeiten<br />

der Lasertechnologie.<br />

Besucher und Besucherinne haben<br />

zudem die Möglichkeit, an den Stuttgarter<br />

Lasertagen (SLT) teilzunehmen, die am 21.<br />

und 22. Juni Forscher, Entwickler und<br />

Anwender in einem Kongress zusammenbringen.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.messe-stuttgart.de/lasys<br />

DGM/Arbeitsgemeinschaft<br />

Wärmebehandlung und<br />

Werkstofftechnik e. V.<br />

Härtereikongress + Steel<br />

Innovation<br />

Vom 11.-13. Oktober 2022 findet der<br />

HärtereiKongress zusammen mit der Fachtagung<br />

Steel Innovation (SI) (12./13.10.)<br />

und einer angeschlossenen Messe als Präsenzveranstaltung<br />

statt. Nach Corona-bedingter<br />

Pause ist die Fachveranstaltung<br />

eine der ersten, auf der sich eine größere<br />

Community zum Thema Stahlforschung in<br />

einer großen Bandbreite im Präsenzmodus<br />

austauschen kann – von der Werkstoffentwicklung<br />

bis zur Nachbehandlung. Ein<br />

besonderer Fokus wird dabei auf Nachhaltigkeitskonzepten<br />

in der Werkstoffentwicklung,<br />

Produktion und Nachbehandlung von<br />

Stählen liegen. Veranstaltet werden der<br />

Kongress und die Fachtagung gemeinsam<br />

von der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde<br />

e.V. (DGM) und der Arbeitsgemeinschaft<br />

Wärmebehandlung und Werkstofftechnik<br />

e. V. (AWT).<br />

Weitere Informationen:<br />

www.hk-si.de<br />

Last Call<br />

bauma Innovationspreis<br />

2022<br />

Die bauma, Weltleitmesse für<br />

Baumaschinen, Baustoffmaschinen,<br />

Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge<br />

und Baugeräte findet vom 24.-30.<br />

Oktober 2022 in München statt. Sie<br />

ist alle drei Jahre eine Bühne für die<br />

internationale Bau-, Baustoff- und<br />

Bergbaumaschinenindustrie. Der<br />

VDMA, die Messe München und die<br />

Spitzenverbände der deutschen Bauwirtschaft loben wiederkehrend zur bauma den<br />

bauma Innovationspreis aus. Mit dem Preis würdigen die Veranstalter Forschungs-, und<br />

Entwicklungsteams von Unternehmen und Hochschulen, die praxistaugliche Spitzentechnik<br />

für die Bau-, Baustoff- und Miningindustrie zur Markreife bringen und dabei Ressourcen,<br />

Umwelt und Menschen im Blick haben.<br />

Ausstellende können sich noch bis zum 3. Mai 2022 für den bauma Innovationspreis<br />

2022 bewerben. Zugelassen sind Innovationen, die noch nicht auf anderen Messen<br />

beworben wurden oder bereits einen Preis erhalten haben. Die Verleihung des Preises<br />

findet traditionell am Vorabend zur Messeeröffnung in der Münchner Residenz statt.<br />

Alle notwendigen Informationen zu den Teilnahmebedingungen sind auf www.baumainnovationspreis.de<br />

abrufbar.<br />

Bild: bauma<br />

48 <strong>Stahlreport</strong> 4|22


Messekalender<br />

Datum Messe Ort Info<br />

26.–27.04.2022 BDS-Seminar: Blankstahl Ludwigsburg www.stahlhandel.com<br />

26.–29.04.2022 PaintExpo, Weltleitmesse für industrielle Lackiertechnik Karlsruhe www.paintexpo.de<br />

26.–29.04.2022 IFH Intherm Nürnberg www.ifh-intherm.de<br />

03.–06.05.2022 Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Stuttgart www.control-messe.de<br />

03.–06.05.2022 SWISSBAU Basel www.swissbau.ch<br />

04.–05.05.2022 BDS-Seminar: Mehr Umsatz, Ertrag und Kunden II Hamburg www.stahlhandel.com<br />

10.–12.05.2022 SENSOR + TEST, Messtechnik-Messe Nürnberg www.sensor-test.de<br />

10.-13.05.2022 Intertool, Österreichs Fachmesse für Fertigungstechnik Wels/Österreich www.intertool.at<br />

16.–17.05.2022 BDS-Seminar: „Ladies first“ – die Arbeitswelt der Frau im Stahlhandel Fulda www.stahlhandel.com<br />

17.–20.05.2022 GrindingHub – von der Branche für die Branche Stuttgart www.grindinghub.de<br />

18.–21.05.2022 Lamiera Mailand www.lamiera.net<br />

19.–20.05.2022 BDS-Seminar: Flacherzeugnisse Duisburg www.stahlhandel.com<br />

Immer aktuell<br />

auch auf<br />

www.stahlreport.com<br />

30.05.–02.06.2022 Hannover Messe Hannover www.hannovermesse.de<br />

31.05.–02.06.2022 EuroCIS, The Leading Trader Fair for Retail Technology Düsseldorf www.eurocis.com<br />

31.05.–02.06.2022 LogiMAT, Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement Stuttgart www.logimat-messe.de<br />

31.05.–02.06.2022 digitalBAU, Fachmesse für digitale Lösungen in der Baubranche Köln www.digital-bau.com<br />

31.05.–02.06.2022 LEARNTEC, Internationale Fachmesse und Kongress Karlsruhe www.learntec.de<br />

31.05.–03.06.2022 NORTEC, Fachmesse für Produktion Hamburg www.nortec-hamburg.de<br />

08.–10.06.2022 EUROGUSS, Internationale Fachmesse für Gruckguss, Technik, Prozesse, Produkte Nürnberg www.euroguss.de<br />

09.–13.05.2022 wire und Tube, Internationale Fachmesse für Rohr, Röhren, Herstellung und Düsseldorf www.tube.de<br />

Verarbeitung sowie Internationale Messe der Draht- und Kabelindustrie<br />

www.wire.de<br />

Treffpunkt Stahlhandel, BDS-Gemeinschaftsstand auf der Tube, Halle 1<br />

21.–22.06.2022 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com<br />

21.–23.06.2022 CastForge, Fachmesse für Guss- und Schmiedeteile mit Bearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/castforge<br />

21.–23.06.2022 LASYS Fachmesse für Systemlösungen für die Laser-Materialbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/lasys<br />

21.–23.06.2022 Surface Technology Germany 2022, Internationale Fachmesse für Stuttgart www.surface-technology-germany.de<br />

Oberflächen & Schichten<br />

21.–24.06.2022 METAV, 22. Internationale Messe für Technologien der Metallbearbeitung Düsseldorf www.metav.de<br />

21.–24.06.2022 automatica, Weltleitmesse für intelligente Automation und Robotik München www.automatica-munich.com<br />

28.06.2022 BDS-Seminar: Stahl AGB – juristische Grundlagen Düsseldorf www.stahlhandel.com<br />

20.-22.07.2022 Hybrid 2022 – Materialien und Strukturen Leoben/AT www.dgm.de/hybrid/2022<br />

& online<br />

31.08.–01.09.2022 BDS-Seminar: Qualitäts- und Edelstahl Osnabrück www.stahlhandel.com<br />

13.–14.09.2022 BDS-Seminar: Ladies first – sicher eigene Akzente setzen Soltau www.stahlhandel.com<br />

13.–17.09.2022 AMB, Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/amb<br />

14.–17.09.2022 GaLaBau, Leitmesse für Planung, Bau und Pflege von Urban-, Grün- und Freiräumen Nürnberg www.galabau-messe.com<br />

19.09.2022 BDS-Gebietsversammlungen Soltau www.stahlhandel.com<br />

20.09.2022 BDS-Gebietsversammlungen Leipzig www.stahlhandel.com<br />

21.09.2022 BDS-Gebietsversammlungen Merklingen www.stahlhandel.com<br />

22.09.2022 BDS-Gebietsversammlungen Groß-Gerau www.stahlhandel.com<br />

23.09.2022 BDS-Gebietsversammlungen Duisburg www.stahlhandel.com<br />

25.–28.09.2022 Internationale Eisenwarenmesse Köln www.eisenwarenmesse.de<br />

27.09.2022 BDS-Seminar: Prüfbescheinigungen Düsseldorf www.stahlhandel.com<br />

27.–29.09.2022 Aluminium Düsseldorf www.aluminium-exhibition.com<br />

27.–29.09.2022 FachPack 2022, Fachmesse für Verpackungen, Prozesse und Technik Nürnberg www.fachpack.de<br />

27.-29.09.2022 MSE 2022, Internationaler Kongress für Materialwirtschaft und Werkstofftechnik Darmstadt/online www.dgm.de/mse/2022<br />

04.–07.10.2022 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de<br />

04.–07.10.2022 Bondexpo, Internationale Fachmesse für Klebtechnologie Stuttgart www.bondexpo-messe.de<br />

10.–11.10.2022 BDS-Seminar: Grobbleche Wernigerode www.stahlhandel.com<br />

11.–13.10.2022 11. Internationale Zulieferbörse (IZB) Wolfsburg www.izb-online.com<br />

17.–18.10.2022 BDS-Seminar: Methodische Prüfungsvorbereitung Münsten www.stahlhandel.com<br />

19.–20.10.2022 BDS-Seminar: Auszubildende im Fokus Münster www.stahlhandel.com<br />

24.–30.10.2022 bauma, 33. Weltleitmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, München www.bauma.de<br />

Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte<br />

25.–28.10.2022 EuroBLECH, Iwnternationale Technologiemesse für Blechbearbeitung Hannover www.euroblech.com<br />

08.–09.11.2022 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com<br />

14.-15.11.2022 BDS-Seminar: Mehr Umsatz, Ertrag und Kunden I Köln www.stahlhandel.com<br />

22.-23.11.2022 BDS-Seminar: Betonstahl Kehl www.stahlhandel.com<br />

29.11.-01.12.2022 BDS-Seminar: Stahlkunde Gengenbach www.stahlhandel.com<br />

Sie möchten Ihre Veranstaltung bei uns im Kalender sehen?<br />

Kommen Sie gern auf uns zu unter +49 211 86497-0 oder jung-bds@stahlhandel.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />

49


Lifesteel XXXXXXXXXX<br />

XXXXX Nachricht A XXXXX<br />

steelfacts<br />

Argumente für Stahl<br />

Werkstoffe sind angesichts der Klimawandels und eines größeren<br />

Bewusstseins für nachhaltige Produktion immer häufiger<br />

Thema öffentlicher Diskussion. Gefragt wird etwa nach den Auswirkungen<br />

ihrer Herstellung und Verwendung auf Umwelt und Gesellschaft.<br />

Antworten für den Werkstoff Stahl hat der Weltstahlverband<br />

worldsteel in seinen #steelfacts zusammengestellt – medienwirksam,<br />

lehrreich und unterhaltsam.<br />

Die Infocards sind kostenlos verfügbar und können als Bilddateien<br />

heruntergeladen sowie über Social Media geteilt werden.<br />

https://worldsteel.org/about-steel/steel-facts<br />

Bilder: worldsteel<br />

Impressum<br />

STAHLREPORT<br />

Nachrichten aus Handel,<br />

Produktion und Verarbeitung<br />

Offizielles Organ des<br />

BDS-Fernstudiums<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

Wiesenstraße 21<br />

40549 Düsseldorf<br />

Redaktion:<br />

Markus Huneke (Chefredakteur)<br />

Telefon +49 211 86497-24<br />

Huneke-BDS@stahlhandel.com<br />

Anzeigen:<br />

Ksenija Sandek<br />

Telefon+49 211 86497-21<br />

Sandek-BDS@stahlhandel.com<br />

Verlag:<br />

BDS AG<br />

Wiesenstraße 21<br />

40549 Düsseldorf<br />

Telefon +49 211 86497-0<br />

Telefax +49 211 86497-22<br />

Layout und Herstellung:<br />

auhage|schwarz, Leichlingen<br />

Erscheinungsweise:<br />

monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />

Anzeigenpreis:<br />

Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 39<br />

Bezugspreis:<br />

Jährlich 65 € im Inland und 70 € im<br />

Ausland zuzüglich Versandspesen und<br />

Mehrwertsteuer. Abbestellungen sind<br />

lediglich unter Einhaltung einer dreimonatigen<br />

Kündigungsfrist zum Jahresende<br />

möglich. Für die Mitglieder des<br />

BDS und die Teilnehmer im BDS-Fernstudium<br />

ist der Bezug eines Exemplars<br />

der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“ im<br />

Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studiengebühr<br />

enthalten. Ein Nachdruck ist<br />

nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />

der Redaktion gestattet.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

oder Fotos übernehmen Herausgeber,<br />

Redaktion und Verlag keine<br />

Gewähr. Namentlich oder mit Initialen<br />

gekennzeichnete Beiträge vertreten<br />

eine vom Herausgeber unabhängige<br />

Meinung der Autoren.<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit<br />

wird mitunter auf die gleichzeitige Verwendung<br />

männlicher und weiblicher<br />

Sprachformen verzichtet. Sämtliche<br />

Personenbezeichnungen gelten gleichwohl<br />

für beiderlei Geschlechter.<br />

Außerdem bittet die Redaktion um<br />

Verständnis, dass insbesondere Firmennamen<br />

je Artikel in der Regel nur<br />

einmal in ihrer werbeorientierten Form<br />

verwendet und entsprechende Begriffe<br />

häufig eingedeutscht werden.<br />

International Standard<br />

Serial Number:<br />

ISSN 0942-9336<br />

Diese Zeitschrift wurde aus umweltschonendem<br />

Papier hergestellt.<br />

50 <strong>Stahlreport</strong> 4|22


SEMINAR<br />

„LADIES FIRST“ –<br />

DIE ARBEITSWELT DER FRAU IM STAHLHANDEL<br />

TEILNEHMERKREIS<br />

Mitarbeiterinnen aus allen Unternehmens- und<br />

Fachbereichen im Stahlhandel.<br />

16. - 17. MAI 2022<br />

FULDA<br />

Typische Männerdomäne – in kaum einer Branche sind Männer so in der Überzahl<br />

wie im Stahlhandel. Für Frauen hat das spürbare Auswirkungen – vom<br />

Arbeitsalltag über die berufliche Kommunikation bis hin zur Karriereplanung.<br />

DAS THEMA<br />

Wie Sie dabei Ihre eigene Perspektive<br />

behalten, Netzwerke aufbauen<br />

und Ziele realisieren, dazu gibt<br />

Ihnen das Seminar „Ladies first – die<br />

Arbeitswelt der Frau im Stahlhandel“<br />

Tipps & Tricks an die Hand.<br />

DAS SEMINARZIEL<br />

In diesem BDS-Seminar erhalten<br />

Mitarbeiterinnen aus allen Unternehmens-<br />

und Fachbereichen im<br />

Stahlhandel wertvolle Informationen<br />

zum Arbeitsalltag und profitieren<br />

vom Erfahrungsaustausch.<br />

DIE DOZENTIN<br />

Regina Groß blickt auf eine langjährige<br />

Erfahrung als Personalentwicklerin<br />

zurück. Mit ihren speziellen Soft-Skill-<br />

Trainings setzt sie sich erfolgreich für<br />

die Förderung und die Belange von<br />

Frauen in Führungspositionen ein.<br />

JETZT ANMELDEN<br />

www.stahlhandel.com/seminar/ladies-first/<br />

Weitere Informationen erhalten Sie telefonisch unter 0211 86497-19<br />

oder per E-Mail: wynands-bds@stahlhandel.com.


BERUFSBILDUNG 2022<br />

SEMINARE BEIM BDS<br />

SEMINARTHEMA TERMIN ORT<br />

BLANKSTAHL 26.–27.04.2022 LUDWIGSBURG<br />

MEHR UMSATZ, ERTRAG UND KUNDEN II 04.–05.05.2022 HAMBURG<br />

„LADIES FIRST“ –<br />

DIE ARBEITSWELT DER FRAU IM STAHLHANDEL 16.–17.05.2022 FULDA<br />

FLACHERZEUGNISSE<br />

(FEINBLECHE, OBERFLÄCHENVEREDELUNG) 19.–20.05.2022 DUISBURG<br />

STAHLEINKAUF 21.–22.06.2022 DUISBURG<br />

STAHL AGB – JURISTISCHE GRUNDLAGEN 28.06.2022 DÜSSELDORF<br />

QUALITÄTS- UND EDELSTAHL 31.08.–01.09.2022 OSNABRÜCK<br />

„LADIES FIRST“ –<br />

SICHER EIGENE AKZENTE SETZEN 13.–14.09.2022 SOLTAU<br />

PRÜFBESCHEINIGUNGEN UND PRODUKTHAFTUNG 27.09.2022 DÜSSELDORF<br />

GROBBLECHE 10.–11.10.2022 WERNIGERODE<br />

METHODISCHE PRÜFUNGSVORBEREITUNG 17.–18.10.2022 MÜNSTER<br />

AUSZUBILDENDE IM FOKUS 19.–20.10.2022 MÜNSTER<br />

STAHLEINKAUF 08.–09.11.2022 DUISBURG<br />

MEHR UMSATZ, ERTRAG UND KUNDEN I 14.–15.11.2022 KÖLN<br />

BETONSTAHL 22.–23.11.2022 KEHL<br />

STAHLKUNDE 29.11.–01.12.2022 GENGENBACH<br />

NICHTROSTENDE STÄHLE 05.–06.12.2022 DÜSSELDORF<br />

Diese Übersicht gibt den aktuellen Stand der Seminarplanungen wieder. Änderungen sind vorbehalten. Über weitere Details<br />

sowie zu den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte unter www.stahlhandel.com.<br />

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INFOS<br />

& ANMELDUNG<br />

www.stahlhandel.com/seminare<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel BDS AG · Wiesenstraße 21 · 40549 Düsseldorf · info-bds@stahlhandel.com

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