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Schwerpunkt Energie: Vielfalt statt Ideologie - Elde Online

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6<br />

> Landtagswahlen elde 1|2007<br />

Wahlkampfauftakt in Bremen mit dem Landeschef Uwe Woltemath, der<br />

Bundestagsabgeordneten Angelika Brunkhorst aus Niedersachsen und dem<br />

Spitzenkandidaten Magnus Buhlert (v.l.n.r.).<br />

Arbeit –<br />

Bildung –<br />

Sicherheit<br />

Wahlkampfauftakt in Bremen – FDP<br />

will zurück in die Bürgerschaft<br />

R EE ZZ EE N S II O N EE N<br />

Die digitale Boheme oder intelligentes Leben jenseits der Festanstellung<br />

Während der akademische Nachwuchs über schlecht bezahlte Praktika und<br />

prekäre Beschäftigungsverhältnisse jammert, bejubeln Holm Friebe und<br />

Sascha Lobo das Ende der Festanstellung. Mit ihrem Buch „Wir nennen es<br />

Arbeit“ rufen sie eine neue Form der intelligenten, webbasierten Arbeit aus.<br />

Die Kernthese des Buches ist recht simpel. Die Festanstellung ist die Hölle,<br />

denn dank des Internets lässt es sich auch auf eigene Faust ganz gut leben.<br />

„Sobald die Tinte unter dem Festanstellungsvertrag getrocknet ist, beginnt<br />

ein schleichender Prozess der strukturellen Verblödung“,<br />

schreiben die Autoren über den Horror der Angestelltengesellschaft.<br />

Ihr Gegenentwurf: Der selbst bestimmte<br />

Netzwerker. Dieser genießt mit vielen eigenen Projekten<br />

zwar nicht die Sicherheit und den Komfort eines<br />

Vollzeitjobs, ist aber in seiner Arbeit zumindest nicht<br />

fremdbestimmt. Es sei möglich, so die Autoren, „nicht zu verhungern,<br />

während man das tut, was man am liebsten tut“.<br />

Interessant wird das Buch, wenn Friebe und Lobo sich der<br />

„Mikroökonomie“ des Web 2.0, der „Währung Respekt“<br />

und „Aufmerksamkeitsströmen“ widmen. Dank der nichthierarchischen,<br />

assoziativen Strukturen des Netzes könne<br />

man nämlich auch ohne Kapital, nur mit einer guten Idee,<br />

schnell viel Aufmerksamkeit gewinnen, die sich irgendwann<br />

in Geld ummünzen ließe. Ähnlich wie das Web<br />

selbst funktioniere auch die „digitale Boheme“: Sie bildet<br />

riesige Netzwerke und findet sich in losen Projekten zu-<br />

In diesem Jahr wählt Bremen am 13. Mai ein neues Landesparlament.<br />

Die Liberalen wollen bei dieser einzigen Landtagswahl<br />

im Jahr 2007 nach zwölf Jahren wieder mit<br />

Fraktionsstärke in die Bürgerschaft des Zwei-Städte-Staates<br />

einziehen. Bisher sind sie nur mit dem Abgeordneten Willy<br />

Wedler vertreten. Angeführt vom Spitzenkandidaten Dr.<br />

Magnus Buhlert (Lesen Sie bitte auch den Fragebogen auf<br />

Seite 23), dem Landesvorsitzenden Uwe Woltemath und<br />

dem stellvertretenden Landesvorsitzenden Mark Ella stellen<br />

die Liberalen an der Weser ein Team mit neuen, frischen Gesichtern,<br />

die dafür sorgen werden, dass liberale Politik in<br />

Bremen und Bremerhaven wieder einen größeren Stellenwert<br />

bekommt.<br />

Bremen wird seit 1995 von einer rot-schwarzen Koalition regiert,<br />

der es nicht gelungen ist, das Bundesland zu sanieren. In wichtigen<br />

Politikfeldern wie Arbeit, Bildung und Sicherheit hat Bremen den Anschluss<br />

an die anderen Bundesländer verpasst – höchste Zeit für liberale Politik in der<br />

neuen Bürgerschaft.<br />

Die Stärke der Wirtschaftsstandorte Bremen und Bremerhaven muss zukünftig<br />

in Verbindung mit der außergewöhnlichen Lebensqualität wieder als<br />

Standortfaktor herausgehoben werden. Trotz Schuldenberg und Sparnotwendigkeiten<br />

– mit liberaler Politik kann Bremen wieder einen guten Platz<br />

unter den Bundesländern einnehmen.<br />

Der Wahlkampf hat begonnen und die Bremer Parteifreunde freuen sich natürlich<br />

über jede Unterstützung. Die Erreichbarkeit des Landesverbandes, das<br />

Wahlprogramm und weitere Informationen finden Sie im Internet unter<br />

www.fdp-bremen.de. Sandro Schilder<br />

sammen, die nicht unbedingt erfolgreich, dafür<br />

aber immer kreativ sein müssen. Irgendwann, so<br />

die etwas diffuse Hoffnung der Autoren, werde<br />

sich das ganze Bloggen, Flickern und Verlinken<br />

schon auszahlen. Und wenn nicht, dann lebt es<br />

sich als armer, aber selbst bestimmter digitaler<br />

Bohemien immer noch glücklicher als in der<br />

Tretmühle der Angestelltengesellschaft.<br />

Die erste Auflage des Buches war<br />

übrigens bereits nach wenigen Wochen<br />

vergriffen. Es scheint, als würde<br />

das Buch eine Aufbruchstimmung<br />

treffen. Die Frage, ob das<br />

Leben als digitale Boheme allerdings<br />

wirklich so glücklich macht,<br />

wie es sich die beiden Autoren vorstellen,<br />

wird so schnell nicht zu beantworten<br />

sein. Thomas Scheffler<br />

Holm Friebe, Sascha Lobo:<br />

Wir nennen es Arbeit,<br />

Heyne-Verlag, 303 Seiten,<br />

17,95 Euro.

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