Bahnsport 02/2018
Liebe BSA-Leser, wer es hat, muss jetzt auch gar nicht erst lange überlegen, von was die Frau denn eigentlich spricht und schreibt. Die Headline spricht ein-fach für sich, die Eissaison hat hierzulande be-gonnen und schon sind wir auch mittendrin im Geschehen. Gerade erst aus Weissenbach im schönen Lech-tal zurück ins Rhein-Main-Gebiet gekehrt, liegt kurzum ein Hammer-Rennwochenende hinter uns und wir freuen uns mit Ihnen gemeinsam auch schon auf die nächsten Events...
Liebe BSA-Leser, wer es hat, muss jetzt auch gar nicht erst lange überlegen, von was die Frau denn eigentlich spricht und schreibt. Die Headline spricht ein-fach für sich, die Eissaison hat hierzulande be-gonnen und schon sind wir auch mittendrin im Geschehen. Gerade erst aus Weissenbach im schönen Lech-tal zurück ins Rhein-Main-Gebiet gekehrt, liegt kurzum ein Hammer-Rennwochenende hinter uns und wir freuen uns mit Ihnen gemeinsam auch schon auf die nächsten Events...
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STORY<br />
Namen, Clubs & Bahnen<br />
Heute: Franz und Harald Pickenhahn vom MSC Melsungen<br />
Die Veranstaltung von <strong>Bahnsport</strong>rennen ist in Deutschland oft mit bestimmten Namen, Personen und<br />
manchmal Familien verbunden. Da steht beispielsweise der Name Hukelmann für den MSC Werlte, Raesfeld<br />
für den AMSC Lüdinghausen, Glatzer für die AMG Osnabrück, Haltermann für den MSC Mulmshorn,<br />
Prante für den DMSC Bielefeld, Pickenhahn für den MSC Melsungen oder auch Timme und Koopmann vom<br />
MSC Cloppenburg, um hier nur einige zu nennen. BSA stellt einige von ihnen in lockerer Reihenfolge vor.<br />
Der MSC Melsungen ist ein Motorsportclub in<br />
Nordhessen im Schwalm-Eder-Kreis, der sich<br />
seit 1927 dem Gelände- und <strong>Bahnsport</strong> verschrieben<br />
hat und der 2017 sein 90-jähriges Jubiläum<br />
feierte. Beim MSC Melsungen kann<br />
man mehrere Formen des Motorsports betreiben,<br />
<strong>Bahnsport</strong>, Trial, Enduro und Quadsport.<br />
Zudem ist mit Mike Roscher und Beifahrerin<br />
Anna Burkard auch ein international renommiertes<br />
Straßen-Renngespann beim MSC heimisch.<br />
Aber auch die Zweiräder ohne Motorisierung<br />
haben einen Platz beim MSC Melsungen<br />
und man trifft sich des Öfteren zu gemeinsamen<br />
Fahrradtouren.<br />
Der <strong>Bahnsport</strong> spielte beim MSC Melsungen<br />
immer schon eine große Rolle, das Zugpferd<br />
des Clubs ist das jährliche Grasbahnrennen an<br />
der St.-Georgs-Brücke. Der MSC Melsungen<br />
richtete im Laufe der Jahrzehnte schon eine<br />
ganze Reihe von Prädikatsrennen aus, insbesondere<br />
in der Seitenwagenklasse, die im Club<br />
eine lange und erfolgreiche Tradition hat. Der<br />
Termin für das 58. Internationale ADAC-Grasbahnrennen<br />
in Melsungen ist der 3. bis 5. August<br />
<strong>2018</strong>.<br />
<strong>Bahnsport</strong> aktuell sprach mit Franz Pickenhahn<br />
(74) und dessen Sohn Harald (50).<br />
BSA: Wie seid ihr eigentlich zum <strong>Bahnsport</strong><br />
gekommen?<br />
Franz: Ich bin früher immer mit der Enduro zur<br />
Arbeit und dann mit den Kumpels am Wochenende<br />
damit auch im Gelände herumgefahren.<br />
So hatte ich schon früh Kontakt zum MSC Melsungen,<br />
der Motorradfahren als Sport in verschiedener<br />
Form anbot, so auch Trial und<br />
<strong>Bahnsport</strong>.<br />
Harald: Ich bin durch den Vater zum Verein gekommen.<br />
Mit sieben Jahren habe ich mein erstes<br />
Trial-Motorrad erhalten, mit dem ich relativ<br />
erfolgreich war und dann bin ich zum <strong>Bahnsport</strong><br />
gewechselt. Ich habe mit 80ern angefangen<br />
und bin später auf die 500er in der nationalen<br />
Klasse umgestiegen. Ich bin in den<br />
<strong>Bahnsport</strong> regelgerecht hineingewachsen,<br />
schon als kleiner Junge war ich bei unseren<br />
Rennen als Fahnenträger dabei. Da eine Reihe<br />
von Fahrern wie Egon Müller oder Karl-Heinz<br />
Wanke bei den Rennen immer bei uns geschlafen<br />
haben, hatte ich auch ein Superverhältnis<br />
zu ihnen. Ich habe meine Idole damals auch<br />
immer im Fahrerlager angeschoben, unter anderem<br />
auch Marcel Gerhard.<br />
Franz, warst du auch selbst mal aktiver Fahrer?<br />
Franz: Nein, ich habe mal beim Training mitgemacht,<br />
aber das war mir finanziell zu hoch, ich<br />
habe lieber auf meine Berufsausbildung gesetzt.<br />
Harald ist ja dann später gefahren und<br />
ich habe erlebt, wie teuer das Ganze ist.<br />
Harald, hast du aus finanziellen Gründen mit<br />
dem <strong>Bahnsport</strong> aufgehört?<br />
Harald: Nein, ich habe aufgehört, als es in einer<br />
Saison zwei Tote im <strong>Bahnsport</strong> gegeben<br />
hatte und ein anderer Fahrer bei uns im Krankenhaus<br />
lag. Das hat mich damals ziemlich<br />
mitgenommen und da ich auch bei der Arbeit<br />
Probleme hatte, habe ich als Aktiver aufgehört.<br />
Ihr seid beide in herausragenden Funktionen<br />
beim MSC Melsungen tätig. Wie kam es dazu<br />
und wie viel Zeit erfordert die Arbeit für den<br />
Club?<br />
Franz: Meine Laufbahn als Funktionär ging los,<br />
als unser früherer Sportleiter in den 50er-Jahren<br />
und der Vorsitzende meinten, ich sollte<br />
mich doch im Club engagieren, da ich mit den<br />
Motorrädern großgeworden sei. Ich habe dann<br />
schon im Vorstand mitgemacht, als ich 1978 an<br />
einem Freitag als 1. Vorsitzender gewählt wurde.<br />
Dann schlug das Schicksal zu, denn am darauf<br />
folgenden Montag starb mein Vorgänger<br />
und kurze Zeit später auch unser Sportleiter,<br />
der immer alle Rennvorbereitungen mit den<br />
Fahrerverpflichtungen getroffen hatte. Da bin<br />
ich ins kalte Wasser geschmissen worden. Das<br />
war eine harte Schule, aber ich bin da durchgekommen.<br />
Wir sind dann auch unter meiner Regie<br />
alle Rennen gefahren, keines ist ausgefal-<br />
18 BAHNSPORT AKTUELL Februar '18